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Download - Fachgebietes Ökonomie des Planens und Bauens ...

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58<br />

4 Finanzmanagement – Systematische Ergebnisse aus den Fallstudien<br />

4.5 Öffentliche Kofinanzierung <strong>und</strong> Bündelung<br />

von Mitteln<br />

Als ein wichtiges Ergebnis der Finanzierungsanalyse<br />

kann die gewollte <strong>und</strong> oft erfolgreich umgesetzte<br />

Vielfalt bei der Kofinanzierung der Städtebaufördermittel<br />

durch andere Programme <strong>des</strong> Bun<strong>des</strong>, der<br />

Länder <strong>und</strong> zum Teil auch der Kommunen selbst<br />

angesehen werden. Diese Bündelung von Fördermitteln<br />

im Sinne der jeweiligen Ziel der ergänzenden<br />

Förderprogramme funktioniert <strong>des</strong>halb so gut in<br />

Verbindung mit den Stadtsanierungsmaßnahmen, da<br />

es sich bei den Sanierungen um langfristige <strong>und</strong><br />

integrierte Verfahren handelt, in denen Quartiersentwicklung<br />

ganzheitlich möglich ist <strong>und</strong> daher auch<br />

sektorale Programmstellungen gut integriert werden<br />

können.<br />

So setzten beispielsweise viele Kommunen (z. B.<br />

insbesondere für Investitionen in verkehrliche Maßnahmen)<br />

Mittel gemäß dem Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz<br />

(GVFG) ein (z. B. Bad Ol<strong>des</strong>loe, Idar-<br />

Oberstein). Es gibt eine große Vielfalt insbesondere an<br />

ergänzenden länderbezogenen Programmen, die im<br />

Folgenden kurz exemplarisch angesprochen werden<br />

sollen.<br />

Esens konnte weitere Mittel aus dem Konjunktur- <strong>und</strong><br />

Zukunftsinvestitionsprogramm <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> Niedersachsen,<br />

Tönning Strukturhilfemittel <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> Schleswig-<br />

Holstein einsetzen.<br />

Die bedeutende Rolle der öffentlichen Kofinanzierung<br />

in Schwäbisch-Hall zeigt sich in der Doppelstrategie<br />

für die zwei größeren öffentlichen Baumaßnahmen<br />

(Landratsamt, Stadthalle), deren vorbereitende <strong>und</strong><br />

ordnende Maßnahmen (Gr<strong>und</strong>erwerb, Verlagerungen,<br />

Abbruch, Parkierungsanlagen) mit Städtebaufördermitteln<br />

<strong>und</strong> deren Bau aus anderen Lan<strong>des</strong>programmen<br />

bezahlt wurde. Ferner flossen in<br />

diese Maßnahme Mittel aus dem kommunalen<br />

„Stadtbildpflegeprogramm“. Weiterhin konnten<br />

aufgr<strong>und</strong> hoher Gewerbesteuereinnahmen (Bausparkasse<br />

Schwäbisch Hall) r<strong>und</strong> 400 Gebäude mit kommunalen<br />

Mitteln systematisch aufgekauft <strong>und</strong> modernisiert<br />

werden. Auch in Mannheim wurde ergänzend<br />

mit Mitteln <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong>sanierungsprogramms (LSP) <strong>des</strong><br />

Lan<strong>des</strong> Baden-Württemberg gearbeitet. Diese Mittel<br />

wurden insbesondere im Wohnungsneubau eingesetzt.<br />

Einigen Fallbeispielkommunen gelang die<br />

Erreichung sozialer Sanierungsziele über den zusätzlichen<br />

Einsatz von Wohnungsbauförderungsmitteln<br />

<strong>und</strong> den damit finanzierten Neubau von Sozialwohnungen<br />

(z. B. Köln, Kassel, Mannheim, München).<br />

München erreicht eine Kofinanzierung in Höhe von 62<br />

Mio. Euro durch Wohnungsbaufördermittel von B<strong>und</strong><br />

<strong>und</strong> Land, was einem Anteil von zwei Dritteln der<br />

verausgabten 95 Mio. Euro an Städtebauförderungsmitteln<br />

entspricht.<br />

Insgesamt wurden bis 2008 r<strong>und</strong> 387 Mio. Euro öffentliche<br />

Mittel verausgabt. Durch die Stadt wurden<br />

Zuschüsse an die MGS erbracht. Weiterhin wurden aus<br />

öffentlichen Mitteln im Gebiet die Fernwärmeversorgung<br />

<strong>und</strong> der Bau eines S-Bahn-Tunnels finanziert. Als<br />

kommunale Kofinanzierung wurden Eigenmittel,<br />

Mittel aus der Stellplatzablöse, Kapitalmarktmittel <strong>und</strong><br />

MGS-Modell-Mittel verwendet.<br />

In Idar-Oberstein konnten aufgr<strong>und</strong> der Neuordnung<br />

<strong>des</strong> gesamten Verkehrssystems beim Großprojekt der<br />

Naheüberbauung parallel zum Sanierungsverfahren<br />

weitere öffentliche Mittel eingeb<strong>und</strong>en werden,<br />

welche die originäre Gesamtsumme der Städtebauförderungsmittel<br />

von knapp 15,6 Mio. Euro um das 8- bis<br />

9-fache überstiegen. Die zügige Fertigstellung der<br />

Naheüberbauung <strong>und</strong> der städtebaulich begleitenden<br />

<strong>und</strong> ergänzenden Maßnahmen wurde hierbei durch<br />

eine Kombination von Mitteln <strong>des</strong> Bun<strong>des</strong>verkehrsministeriums,<br />

Städtebaufördermitteln, Mitteln <strong>des</strong><br />

Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetzes <strong>und</strong> Finanz-<br />

Langzeitwirkungen <strong>und</strong> Effektivierung der Städtebauförderung

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