Download - Fachgebietes Ãkonomie des Planens und Bauens ...
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4 Finanzmanagement – Systematische Ergebnisse aus den Fallstudien<br />
53<br />
Abbildung 5<br />
Anteile der Baumaßnahmen an den Gesamtausgaben<br />
(in %)<br />
Anteile der Baumaßnahmen an den Gesamtausgaben (in %)<br />
90<br />
80<br />
70<br />
60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
Kleinmachnow<br />
Berlin Spandauer Vorstadt<br />
Biberach<br />
Hamburg Ottensen<br />
Berlin Kurfürstenstraße<br />
Seßlach<br />
Bad Ol<strong>des</strong>loe<br />
Hannover Linden-Nord<br />
Bremen Lüssum<br />
Kassel<br />
Bad Salzelmen<br />
München<br />
Köln<br />
Bansin<br />
Soest<br />
Leipzig Connewitz<br />
Tönning<br />
Jena<br />
Hameln<br />
Esens<br />
Mannheim<br />
Neumarkt<br />
Duisburg Marxloh<br />
Neunkirchen<br />
Freiburg<br />
Schwäbisch-Hall<br />
Idar-Oberstein<br />
Quelle: Universität Kassel 2009<br />
Investitionen im Gesamtgebiet auswirken. Diese<br />
Strategie ist in vielen Fällen der SuE-Maßnahmen als<br />
richtig einzuschätzen, da sie den Charakter der<br />
öffentlichen Vorleistungen für private Investitionen<br />
<strong>und</strong> auch die Bedeutung <strong>des</strong> gebietlichen Gesamtzusammenhangs<br />
in den Vordergr<strong>und</strong> stellt.<br />
Hierbei sind insbesondere die Investitionen in Straßen,<br />
Wege <strong>und</strong> Plätze zu nennen, die beispielsweise in<br />
Duisburg mit 52 % der verausgabten Mittel zu Buche<br />
schlagen. Allerdings ist in Einzelfällen die Vergabe von<br />
einem Drittel <strong>und</strong> mehr der Mittel allein für Tiefgaragen<br />
<strong>und</strong> Parkhäuser, wie in Schwäbisch Hall, Neumarkt<br />
<strong>und</strong> Idar-Oberstein geschehen, durchaus problematisch.<br />
Unter Umständen hätte es bessere Finanzierungsquellen<br />
für diese Maßnahmen gegeben <strong>und</strong> die<br />
Bedeutung für den Erfolg der jeweiligen Gesamtmaßnahme<br />
kann ebenfalls kritisch diskutiert werden.<br />
In einigen Fallbeispielen wurden die Ordnungsmaßnahmen<br />
vor allem zu Maßnahmenbeginn veranlasst<br />
<strong>und</strong> die Gesamtmittel über die Zeit betrachtet relativ<br />
gleichmäßig verteilt (Kleinmachnow, Duisburg,<br />
Hamburg, Mannheim, Tönning). Die bewusste Verausgabung<br />
von Mitteln für Ordnungsmaßnahmen am<br />
Anfang der Maßnahmen wurde dabei – entweder als<br />
Initialzündung für private Investitionen vorgenommen<br />
(Beispiel: Gestaltungsmaßnahmen im öffentlichen<br />
Raum z. B. in Schönebeck, Schwäbisch Hall, Mannheim,<br />
Biberach), oder um eine städtebauliche Neuordnung<br />
einzuleiten, die ja eines gewissen finanziellen Mehraufwands<br />
für Gr<strong>und</strong>erwerb, Abbruch, Erschließung etc.<br />
bedürfen (Beispiele Neunkirchen, Idar-Oberstein,<br />
Kassel, Freiburg). In Köln <strong>und</strong> Esens wurde der Startschuss<br />
mit Umlegungen bzw. Verlagerungen von alten<br />
Fabriken der Möbel- <strong>und</strong> Schokoladenproduktion<br />
gegeben. Der strategische Erwerb von Brachflächen<br />
<strong>und</strong> Liegenschaften hingegen, der z. B. in Köln <strong>und</strong><br />
Freiburg fast ein Drittel der Mittel geb<strong>und</strong>en hat, ist<br />
hingegen für die räumliche Ausrichtung <strong>des</strong> Sanierungsgebietes<br />
jeweils eine notwendige Schlüsselinvestition<br />
gewesen.<br />
Allerdings gab es auch Beispiele, in denen bewusst mit<br />
den Baumaßnahmen (Wohnungsbau) begonnen<br />
wurde (z. B. Bremen). Bei der Schwerpunktsetzung der<br />
Kosten im Bereich der Baumaßnahmen lässt sich<br />
feststellen, dass insbesondere in den Großstädten 60 %<br />
<strong>und</strong> mehr der Mittel für die Modernisierung <strong>und</strong><br />
Instandsetzung von Wohnraum ausgegeben wurden.<br />
Dies waren im Einzelnen in Hamburg 57 % der Mittel, in<br />
der Spandauer Vorstadt r<strong>und</strong> 80 %, in der Berliner<br />
Kurfürstenstraße 65 %, in Kassel 2/3 der Mittel <strong>und</strong> auch<br />
in Kleinmachnow 82 %. Sofern es gelungen ist, mit<br />
diesen Förderungen – neben der Aufwertung <strong>des</strong><br />
Gebäudebestan<strong>des</strong> – durch eine entsprechende<br />
Belegungspolitik für eine soziale Mischung im jeweiligen<br />
Quartier zu sorgen, kann diese Strategie ebenfalls<br />
als Erfolg versprechend eingeschätzt werden. Hält sich<br />
jedoch der „Belegungserfolg“ in Grenzen <strong>und</strong> findet<br />
„lediglich“ eine (punktuelle) Aufwertung <strong>des</strong> Gebäudebestan<strong>des</strong><br />
statt, der vielleicht auch mit privaten<br />
Mittel hätte erreicht werden können (z. B. Abschreibungsanreize<br />
Beispiel Spandauer Vorstadt), hätten<br />
unter Umständen mit dem Geld höhere Mobilisierungseffekte<br />
bei Investition „ausstrahlende“ Ordnungsmaßnahmen<br />
z. B. bei Plätzen <strong>und</strong> Wohnumfeld<br />
erreicht werden können.<br />
In zeitlicher Perspektive gibt es weiterhin Fälle, in denen<br />
eher am Ende der Sanierung ein Schwerpunkt der<br />
Mittelvergabe lag (Kassel, Soest), durchaus aber auch<br />
die Beispiele Bad Ol<strong>des</strong>loe, Hameln <strong>und</strong> Tönning, bei<br />
denen gegen Ende der Maßnahme das Geld nicht mehr<br />
reichte, um die Sanierung sinnvoll zu Ende zu führen.<br />
Die Ausgaben für die Sanierungsträger- <strong>und</strong> Beauftragtenvergütung<br />
variiert bei den einzelnen Maßnahmen<br />
Langzeitwirkungen <strong>und</strong> Effektivierung der Städtebauförderung