Download - Fachgebietes Ãkonomie des Planens und Bauens ...
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4 Finanzmanagement – Systematische Ergebnisse aus den Fallstudien<br />
51<br />
4.1 Die finanzielle Ausstattung <strong>des</strong> SuE-<br />
Programms im Zusammenhang mit der<br />
Städtebauförderungspolitik<br />
Schaut man auf die Entwicklung der Bun<strong>des</strong>finanzhilfen<br />
für die SuE-Maßnahmen (Verpflichtungsrahmen)<br />
innerhalb der Städtebauförderung, so lässt sich<br />
innerhalb der 1970er <strong>und</strong> frühen 1980er Jahre eine<br />
leichte (wenn auch nicht kontinuierliche) Steigerung<br />
<strong>des</strong> jährlichen Budgets von knapp 50 Mio. Euro in 1971<br />
auf ca. 180 Mio. Euro in 1985 ausmachen. Auffällig ist<br />
die 1986 <strong>und</strong> 1987 eintretende deutliche Ausweitung<br />
<strong>des</strong> Budgets auf knapp über 500 Mio. Euro pro Jahr, die<br />
dann von 1988 bis 1992 auf das Niveau von ca. 350 Mio.<br />
Euro pro Jahr zurückgenommen wurde, um dann im<br />
Jahr 1993 weiter auf etwa 180 Mio. Euro abzufallen.<br />
Die Entwicklung der finanziellen Ausstattung <strong>des</strong><br />
gesamten SuE-Programms durch den B<strong>und</strong> hat sich seit<br />
2006 spürbar von 179,5 Mio. Euro auf die Hälfte (90 Mio.<br />
Euro) in 2009 verringert. Die Schrumpfung <strong>des</strong> von<br />
1993 bis 2006 in etwa konstant bei r<strong>und</strong> 180-200 Mio.<br />
Euro liegenden jährlichen Budgets vollzog sich<br />
kontinuierlich auf erst 160 Mio. Euro in 2007, dann auf<br />
122 Mio. Euro in 2008 <strong>und</strong> schließlich auf 90 Mio. Euro<br />
in 2009. Hierbei näherten sich die für Ost- <strong>und</strong> Westdeutschland<br />
vorgesehenen Anteile am Gesamtbudget<br />
in mehreren Schritten der Parität. So war nach der<br />
Wiedervereinigung in der Übergangszeit (1991/1992)<br />
zunächst ein ca. 40 %-iger Anteil den ostdeutschen<br />
Ländern zugute gekommen. Im Jahr 1993 jedoch<br />
wurden die Mittel im Westen auf Null gesetzt <strong>und</strong> die<br />
gesamten Mittel im Osten ausgegeben, in den folgenden<br />
sieben Jahren wurde der Anteil für die westlichen<br />
SuE-Maßnahmen dann bei ca. einem Viertel <strong>des</strong><br />
jeweiligen Gesamtbudgets gehalten <strong>und</strong> ab 2001 dann<br />
kontinuierlich auf einen 50 %-Anteil ausgedehnt.<br />
Diese Dynamik innerhalb <strong>des</strong> Verpflichtungsrahmens<br />
der Finanzhilfen <strong>des</strong> Bun<strong>des</strong> für die SuE-Maßnahmen<br />
spiegelt die Veränderungen der politischen Schwerpunktsetzungen<br />
innerhalb der Städtebauförderung<br />
wider. Es lässt sich die Notwendigkeit ablesen, nach der<br />
Wiedervereinigung <strong>des</strong> schlechten Zustands der<br />
ostdeutschen Städte Herr zu werden. Konsequenz war,<br />
dass die westlichen Städte mit gekürzten Budgets<br />
auskommen mussten bzw. teilweise leer ausgingen.<br />
Auch wurde die Programmpalette der Städtebauförderung<br />
im Verlauf der letzten Jahre ständig erweitert. Mit<br />
der Einführung der Programme Soziale Stadt (1999),<br />
Stadtumbau Ost (2002) <strong>und</strong> West (2004) sowie Aktive<br />
Stadt- <strong>und</strong> Ortsteilzentren (2008) treten weitere<br />
Programme neben das Programm für SuE-Maßnahmen.<br />
Seit 2002 schwanken die Gesamtmittel, die im Rahmen<br />
der Städtebauförderung vom B<strong>und</strong> zur Verfügung<br />
gestellt werden, zwischen 500 <strong>und</strong> 600 Mio. Euro pro<br />
Jahr. Eine Rückführung der Mittel für die SuE-Maßnahmen<br />
zugunsten neuer Programme ist ebenfalls eine<br />
Folge der Gr<strong>und</strong>gesetzänderung, die mit §104b GG die<br />
Degressivität <strong>des</strong> Fördermitteleinsatzes vorschreibt.<br />
Die meisten der hier untersuchten 27 SuE-Maßnahmen<br />
haben ihren Förderschwerpunkt in den 1970er, 1980er<br />
<strong>und</strong> einige auch in den 1990er Jahren. So lässt sich z. B.<br />
an allen westdeutschen Maßnahmen der 1990er Jahre<br />
die Schwerpunktverschiebung <strong>des</strong> Programmes auf die<br />
Neuen Länder ablesen. Dies betraf besonders die<br />
Fallstudiengebiete in Tönning, Hameln, Bad Ol<strong>des</strong>loe<br />
<strong>und</strong> Biberach. In Biberach wurde beispielsweise auf den<br />
Rückgang der B<strong>und</strong>-Länder-Förderung mit restriktiven<br />
Maßnahmen reagiert, wie einer Halbierung der<br />
Fördersätze von 40 auf 20 % bei der Altbausanierung,<br />
womit das Erliegen der Altstadtsanierung wohl<br />
verhindert werden konnte. Um den Fortgang der<br />
Sanierung zu gewährleisten sprang – ähnlich wie in<br />
Bayern – dann das Land mit eigenen Mitteln ein.<br />
Wie sich das Fördervolumen <strong>und</strong> die zeitlichen <strong>und</strong><br />
inhaltlichen Schwerpunkte <strong>des</strong> Mitteleinsatzes<br />
innerhalb der betrachteten Fallbeispielmaßnahmen<br />
entwickelt haben, klärt der nächste Abschnitt.<br />
Langzeitwirkungen <strong>und</strong> Effektivierung der Städtebauförderung