Download - Fachgebietes Ãkonomie des Planens und Bauens ...
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3 Verfahrensanalyse<br />
45<br />
Gute Praxis Bremen Lüssum – Bürgerbeteiligung mit<br />
Budgetverantwortung<br />
Spiel- <strong>und</strong> Gemeinschaftshaus in Bremen-Lüssum<br />
Das Sanierungsgebiet liegt im Ortsteil Lüssum-Bockhorn <strong>und</strong><br />
umfasste ca. 20 ha. Geprägt wird das Gebiet durch die<br />
Großwohnsiedlung „Neunkirchner Weg“, die im Besitz<br />
verschiedener <strong>und</strong> wechselnder Wohnungsbauunternehmen<br />
ist. Erbaut wurde die Siedlung in den 1960er <strong>und</strong> 1970er Jahren.<br />
Zum Stand von 1990 zählten 1.117 Wohneinheiten zum sozialen<br />
Wohnungsbau in überwiegend viergeschossigen Häusern. Die<br />
Bevölkerungsstruktur ist geprägt durch wirtschaftlich schwach<br />
gestellte Bevölkerungsgruppen, zum Teil mit Migrationshintergr<strong>und</strong>.<br />
Konsequenz daraus ist eine hohe Fluktuationsrate sowie<br />
hohe Leerstände.<br />
Einen großen Stellenwert in der Sanierung Bremen Lüssums<br />
nimmt die intensive Bürgerbeteiligung ein. Die lokalen<br />
Arbeits- <strong>und</strong> Organisationsstrukturen bestanden aus der<br />
Projektgruppe Lüssum, den Planungsgruppen der Bewohner<br />
sowie der Stadtteilgruppe Lüssum.<br />
Die Projektgruppe Lüssum setzte sich aus dem Sanierungsbeauftragten,<br />
dem Amt für Soziale Dienste <strong>und</strong> dem Bauamt<br />
Bremen Nord zusammen. Diese entwickelten die Maßnahmen<br />
in Abstimmung mit den Bewohnern, kommunizierten Bewohnervorschläge<br />
innerhalb der Verwaltung <strong>und</strong> organisierten die<br />
Bürgerbeteiligung. Die Bewohnerplanungsgruppen wurden<br />
durch die Projektgruppe zu Einzelthemen organisiert. Sie<br />
entwickelten Projekte z. B. zum Thema Freiraumplanung,<br />
Spielplätze etc. in der Stadtteilgruppe.<br />
Die Stadtteilgruppe Lüssum entschied über die Einzelmaßnahmen<br />
<strong>und</strong> Prioritätensetzungen. Mitglieder waren die<br />
Bewohnervertreter, Vertreter der Wohnungsbaugesellschaften,<br />
das Amt für Wohnung <strong>und</strong> Städtebauförderung,<br />
Vertreter der Sozialen Dienste, der Ortsbeirat sowie die<br />
Projektgruppe Lüssum. Für die Mittel für Einzelmaßnahmen aus<br />
dem Bremer Programm „Wohnen in Nachbarschaften“ sowie<br />
das Städtebauförderprogramm „Soziale Stadt“ konnte die<br />
Stadtteilgruppe Budgetverantwortung übernehmen, d.h. die<br />
Bewohner konnten direkt Einfluss auf die Projekte <strong>und</strong><br />
Maßnahmen zur Erneuerung nehmen. Davon ausgenommen<br />
waren die Mittel, die für die Sanierungsmaßnahmen im Sinne<br />
<strong>des</strong> BauGB vorgesehen waren.<br />
Durch diese umfangreichen Maßnahmen konnten die Bewohner<br />
in die Lage versetzt werden, qualifiziert über die Sanierungsmaßnahmen<br />
(z. B. Planung der Wohnhöfe, Eingangsbereiche)<br />
mit zu entscheiden <strong>und</strong> für einzelne Programme<br />
Budgetverantwortung zu übernehmen. Dies trägt auch dazu<br />
bei, Nachbarschaften zu stabilisieren <strong>und</strong> die Fluktuation zu<br />
vermindern.<br />
Langzeitwirkungen <strong>und</strong> Effektivierung der Städtebauförderung