Download - Fachgebietes Ãkonomie des Planens und Bauens ...
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3 Verfahrensanalyse<br />
zusammengesetzt waren die Teams interdisziplinär,<br />
d.h. sie bestanden aus Architekten, Stadt- <strong>und</strong> Sozialplanern,<br />
Juristen, Vermessungsingenieuren <strong>und</strong><br />
Verwaltungsfachkräften. Ähnlich wurde in Soest<br />
vorgegangen, wo zur Koordination der Sanierung eine<br />
Arbeitsgruppe gebildet wurde, die sich aus Vertretern<br />
mehrerer Fachbehörden <strong>und</strong> Vertretern <strong>des</strong> Sanierungsträgers<br />
zusammensetzte. Vor der Gründung der<br />
stadteigenen Trägergesellschaft (GSW) <strong>und</strong> der<br />
Teilübernahme <strong>des</strong> mit der Sanierungsmaßnahme<br />
befassten Personals wurde in Biberach die Durchführung<br />
der Sanierung in den jeweils zuständigen Ämtern<br />
innerhalb der „traditionellen“ Ämterstruktur begleitet.<br />
In den Untersuchungsgebieten, die gänzlich oder früh<br />
auf einen Sanierungsträger verzichtet haben, wurden<br />
die Ämterstrukturen zeitnah professionalisiert. So wurde<br />
in Hannover innerhalb <strong>des</strong> Stadtplanungsamtes die<br />
Abteilung für Sanierungen eingerichtet, die sich um die<br />
Organisation <strong>und</strong> Durchführung der Sanierungen in<br />
den hannoverschen Gebieten kümmerte <strong>und</strong> die Einbindung<br />
weiterer notwendiger Fachämter übernahm.<br />
Eine gr<strong>und</strong>sätzlich besondere Situation liegt in den<br />
untersuchten Fallstudien der Stadtstaaten vor, da diese<br />
über eine personell <strong>und</strong> organisatorisch vergleichsweise<br />
gut ausgestattete Verwaltungsstruktur verfügen. So<br />
besitzen z. B. die Berliner Bezirksämter im Stadtplanungsamt<br />
eine eigene Sanierungsverwaltungsstelle. In<br />
Bremen war für die Sanierung das Amt für Wohnung<br />
<strong>und</strong> Städtebauförderung (gleichzeitig „Lan<strong>des</strong>ebene“)<br />
<strong>und</strong> das Bauamt Bremen-Nord (BBN) zuständig. Vor Ort<br />
wurde das Amt für Soziale Dienste mit eingeschaltet,<br />
was auf einen eher integrativen Ansatz der Erneuerung<br />
hindeutet. In Hamburg (Ottensen) koordinierte der<br />
dem Bezirksamtsleiter direkt unterstellte Sanierungsbeauftragte<br />
die Arbeit <strong>des</strong> Bezirksamtes <strong>und</strong> der an der<br />
Sanierungsmaßnahme beteiligten Fachbehörden (im<br />
Wesentlichen Stadtplanungsabteilung, Bauamt,<br />
Verkehrsabteilung, Tiefbauabteilung).<br />
Die Rolle zentraler Verfahrensbeteiligter<br />
Aus der Analyse der Fallstudien <strong>und</strong> den geführten<br />
Interviews wurde deutlich, dass in einigen Kommunen<br />
der Fortgang der städtebaulichen Erneuerungsmaßnahme<br />
von federführend involvierten Personen<br />
abhing. Überraschenderweise wurde dies nicht nur für<br />
den Bereich einiger Kleinstädte festgestellt, sondern<br />
auch in großstädtischen Fallbeispielen. So wird auf die<br />
Bereitschaft der Verwaltungsmitarbeiter bei den<br />
Sanierungsstellen zu einem flexiblen Umgang mit<br />
Vorschriften <strong>und</strong> zur zeitnahen Abwicklung von<br />
Verfahren hingewiesen, die entscheidend für die<br />
Umsetzung innovativer oder „schwieriger“ Einzelmaßnahmen<br />
sind. Selbst auf höchster politischer Ebene<br />
wird auf das gesamtpolitische Klima in den Amtszeiten<br />
bestimmter Bürgermeister oder Baudezernenten<br />
hingewiesen, das eine Sanierung behutsamer oder<br />
stärker „unternehmerisch“ werden ließ (vgl. etwa die<br />
Sanierung in München unter Oberbürgermeister Kiesl),<br />
doch lassen sich die Effekte nur schwer von den zur<br />
jeweiligen Zeit waltenden politischen Rahmenbedingungen<br />
<strong>und</strong> gesellschaftlichen Strömungen trennen.<br />
Langzeitwirkungen <strong>und</strong> Effektivierung der Städtebauförderung