Download - Fachgebietes Ãkonomie des Planens und Bauens ...
Download - Fachgebietes Ãkonomie des Planens und Bauens ...
Download - Fachgebietes Ãkonomie des Planens und Bauens ...
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Vorwort<br />
Liebe Leserinnen <strong>und</strong> Leser,<br />
die Stadtentwicklungspolitik ist eng mit den historischen<br />
Rahmenbedingungen verknüpft. Während es<br />
in der Nachkriegszeit zunächst erforderlich war, die<br />
große Wohnungsnot zu überwinden, widmete man<br />
sich danach mehr den städtebaulichen Zusammenhängen.<br />
Es ging zunehmend darum, die Städte als Wohn<strong>und</strong><br />
Wirtschaftsstandorte zu stärken. Zu diesem Zweck<br />
wurde 1971 das Förderprogramm „Städtebauliche<br />
Sanierungs- <strong>und</strong> Entwicklungsmaßnahmen“ ins Leben<br />
gerufen. Seitdem fördert der B<strong>und</strong> mit diesem Instrument<br />
die Erneuerung <strong>und</strong> Entwicklung unserer Städte<br />
<strong>und</strong> Gemeinden. Bis zum Jahr 2010 wurden im Rahmen<br />
<strong>des</strong> Programms mit ca. 7,9 Milliarden Euro Bun<strong>des</strong>mitteln<br />
über 3.800 städtebauliche Fördermaßnahmen<br />
umgesetzt: Ortskerne wurden saniert, charakteristische<br />
Stadtbilder wiederbelebt, Verkehrsbelastungen<br />
gesenkt <strong>und</strong> Wohnumfelder aufgewertet. Dabei ging<br />
es immer auch darum, gleichermaßen die sozialen,<br />
ökologischen <strong>und</strong> wirtschaftlichen Aspekte im Auge zu<br />
haben.<br />
Aufgr<strong>und</strong> der sich wandelnden Aufgaben <strong>und</strong> der<br />
regional unterschiedlichen Entwicklung der Städte hat<br />
der Deutsche Bun<strong>des</strong>tag im Jahr 2005 gefordert,<br />
einzelne Maßnahmen verstärkt zu evaluieren <strong>und</strong><br />
breiter darüber zu berichten. Genau dies ist das<br />
Anliegen <strong>des</strong> Forschungsprojekts „Langzeitwirkung<br />
<strong>und</strong> Effektivierung der Städtebauförderung“. Im<br />
vorliegenden Abschlussbericht werden insgesamt 27<br />
Fallbeispiele genauer unter die Lupe genommen – vom<br />
städtebaulichen Denkmalschutz in der „Spandauer<br />
Vorstadt“ in Berlin, über die soziale Stabilisierung im<br />
Mannheimer Stadtteil Neckarstadt, bis hin zur Stärkung<br />
<strong>des</strong> innerstädtischen Wohnens in Köln oder der<br />
Neuorganisation <strong>des</strong> Verkehrs in Esens an der Nordsee.<br />
Der Bericht zeigt auf, wie vor Ort die Sanierungs- oder<br />
Entwicklungsziele erreicht werden konnten, oder auch<br />
wo es Schwierigkeiten gab. Die Forschergruppe leitet<br />
aus ihren Analysen wertvolle Anregungen zur Weiterentwicklung<br />
der Städtebauförderung ab.<br />
Eine aus meiner Sicht zentrale Aussage <strong>des</strong> Berichts<br />
lautet, dass die geförderten Sanierungsmaßnahmen<br />
der Entwicklung unserer Städte wichtige Impulse<br />
gegeben haben. Das Geld von B<strong>und</strong>, Ländern <strong>und</strong><br />
Gemeinden wurde gut angelegt. Gleichwohl zeigt der<br />
Bericht auch, dass die vielschichtigen Fördermaßnahmen<br />
<strong>und</strong> komplexen Verfahrensabläufe noch effektiver<br />
gestaltet werden können. Das ist auch notwendig, weil<br />
die Sanierung unserer Städte <strong>und</strong> Gemeinden eine<br />
Daueraufgabe bleibt. Diese müssen wir allerdings mit<br />
der notwendigen Konsolidierung der öffentlichen<br />
Haushalte in Einklang bringen. Darüber hinaus zeigt<br />
der Bericht, dass die Beteiligung der Bürgerinnen <strong>und</strong><br />
Bürger eine wesentliche Rolle für den Sanierungserfolg<br />
spielt. Betroffene zu Beteiligten zu machen – auch das<br />
ist eine der Hauptaufgaben der politisch Verantwortlichen.<br />
Diese Ansätze wurden bereits in den neuen, zielgerichteten<br />
Programmen <strong>des</strong> Bun<strong>des</strong>, wie zum Beispiel dem<br />
Städtebauförderungsprogramm „Kleinere Städte <strong>und</strong><br />
Gemeinden“, berücksichtigt. Die Städtebauförderung<br />
war, ist <strong>und</strong> bleibt ein wichtiger Beitrag zur Belebung<br />
unserer Stadt-, Quartiers- <strong>und</strong> Ortskerne, zur sozialen<br />
Stabilisierung bzw. zur Sicherung der Daseinsvorsorge<br />
gerade in ländlichen Gebieten sowie zum Umwelt- <strong>und</strong><br />
Klimaschutz. Darüber hinaus stärkt sie die lokale<br />
Bauwirtschaft. Der Forschungsbericht ist ein wertvoller<br />
Wegweiser, um diese Aufgaben <strong>und</strong> Ziele künftig mit<br />
einer noch effektiveren Förderung zu erfüllen.<br />
Dr. Peter Ramsauer<br />
Bun<strong>des</strong>minister für Verkehr, Bau <strong>und</strong> Stadtentwicklung