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Download - Fachgebietes Ökonomie des Planens und Bauens ...

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36<br />

3 Verfahrensanalyse<br />

3.2 Organisation der Gesamtmaßnahme<br />

Aufgr<strong>und</strong> fehlender Erfahrungen sind viele Kommunen<br />

zu Beginn der Städtebauförderung in Deutschland<br />

in das neue Aufgabenfeld eher zurückhaltend <strong>und</strong><br />

tastend gestartet. Sie haben erst im Verlauf der Maßnahmen<br />

erkennen können, dass eine funktionsfähige<br />

Organisationsstruktur gr<strong>und</strong>legend für die Effizienz<br />

der Sanierungsmaßnahme ist <strong>und</strong> waren darauf<br />

angewiesen, schnell Erfahrungen zu sammeln <strong>und</strong><br />

diese im Idealfall für spätere Sanierungsmaßnahmen<br />

im gleichen Ort verfügbar zu halten. Auffällig ist in<br />

diesem Zusammenhang, dass in zahlreichen Kommunen<br />

im Verlauf unterschiedliche Modelle erprobt<br />

wurden <strong>und</strong> die Organisationsstruktur modifiziert<br />

wurde.<br />

Einschaltung Sanierungsträger / Beauftragter<br />

<strong>und</strong> Mittelbestand zu bewältigen. Die Strategie ist<br />

allerdings dahingehend zu differenzieren, dass kleine<br />

finanzschwache Gemeinden mitunter wegen der<br />

„Übersichtlichkeit“ ihrer Sanierungsmaßnahme dazu<br />

neigen, auf Träger zu verzichten, um mehr Fördermittel<br />

für Ordnungs- <strong>und</strong> Baumaßnahmen zur Verfügung<br />

zu haben. Hingegen haben größere Städte mit komplexeren<br />

Stadtstrukturen <strong>und</strong> Beständen frühzeitig<br />

erkannt, dass sie über die Jahre ein ganzes Bündel an<br />

Sanierungsmaßnahmen zu bewältigen haben würden.<br />

Hierbei haben sie die Gelegenheit genutzt, über die<br />

Gründung einer kommunalen Trägergesellschaft<br />

Erfahrungswissen zu bündeln, diese dann von B<strong>und</strong><br />

<strong>und</strong> Land fördern zu lassen <strong>und</strong> dennoch über Aufsichtsratskonstruktionen<br />

<strong>und</strong> intensive persönliche<br />

Kontakte ihren Einfluss auf die Arbeit der Träger zu<br />

wahren.<br />

Ein wesentlicher Unterschied zwischen den Fallstudien<br />

dürfte in der Frage liegen, ob <strong>und</strong> inwieweit ein<br />

externer Sanierungsträger in das Verfahren einbezogen<br />

wurde. Gründe für die Einschaltung eines Dritten<br />

liegen sicherlich in der Nutzung <strong>des</strong> extern vorhandenen<br />

Know-hows <strong>und</strong> einer begrenzten eigenen<br />

personellen Kapazität innerhalb der Verwaltung. Hier<br />

ist auch der Hintergr<strong>und</strong> der fiskalisch-administrativen<br />

Entwicklung der betroffenen Kommunen innerhalb<br />

der letzten Jahrzehnte von Bedeutung. Diese ist seit den<br />

1980er Jahren von der Verschlankung der Verwaltung,<br />

der Debatte um neue Steuerungsmodelle (New Public<br />

Management) <strong>und</strong> der Privatisierung <strong>und</strong> Deregulierung<br />

verb<strong>und</strong>enen Einführung von Public-Private-Partnership-Modellen<br />

gekennzeichnet.<br />

Nicht zuletzt wird auch die Abwälzung von Verwaltungskosten<br />

als wesentlich genannt, da die Tätigkeit<br />

eines Beauftragten bzw. Trägers im Rahmen der<br />

Städtebauförderung zuwendungsfähig <strong>und</strong> somit für<br />

die Kommunen nur im Umfang <strong>des</strong> kommunalen<br />

Anteils (meist 1/3) zu finanzieren ist. Dies ist ökonomisch<br />

weitaus attraktiver, als die gesamte Aufgabe<br />

ungefördert aus dem eigenen kommunalen Personal-<br />

In der Organisationsfrage hat sich in der Untersuchung<br />

der Fallbeispiele häufig ein klassisches Modell gezeigt,<br />

das durch die Zuständigkeit <strong>des</strong> Bau- oder Stadtplanungsamtes<br />

auf kommunaler Seite in Kombination mit<br />

einem Sanierungsträger gekennzeichnet ist, der den<br />

gesamten Prozess steuert. In anderen Fällen, vor allem<br />

bei vereinfachten Verfahren, sind statt Träger- Beauftragtenmodelle<br />

mit geringerer Aufgabenfülle gewählt<br />

worden, die aber dennoch eine direkte Zusammenarbeit<br />

zwischen Stadt <strong>und</strong> Beauftragtem ermöglichen<br />

(vgl. S. 38). Bei diesem Typus werden weitere Fachplanungen<br />

an Architekten <strong>und</strong> Planungsbüros vergeben,<br />

die häufig lokal verankert sind. In beiden Fällen konnte<br />

eine hohe Kontinuität der Zusammenarbeit gewahrt<br />

werden. Diese ist für die Sanierung erforderlich <strong>und</strong><br />

unterscheidet sich von der ansonsten in der Zusammenarbeit<br />

mit externen Dienstleistern geübten<br />

Ausschreibungs- <strong>und</strong> Wettbewerbspraxis.<br />

Im Ergebnis der Analyse aus den Fallbeispielen zeigt<br />

sich, dass etwa zwei Drittel der Sanierungsmaßnahmen<br />

im überwiegenden Teil <strong>des</strong> Verfahrens durch einen<br />

Sanierungsträger begleitet wurden. Die Struktur der<br />

eingesetzten Sanierungsträger unterscheidet sich<br />

Langzeitwirkungen <strong>und</strong> Effektivierung der Städtebauförderung

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