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08.01.2015 Aufrufe

30 2 Sanierungsmaßnahmen im SuE-Programm Abrissen historischer Gebäude bis in die 1980er Jahre rückte später eine Förderung von Modernisierungsund Instandsetzungsmaßnahmen und der Bau von Gemeinbedarfs- und Folgeeinrichtungen in den Vordergrund. Umgang mit Konversionsflächen in der Sanierung und Revitalisierung: Zwei Beispiele für baulich-funktionale Umstrukturierungen im Kontext großstädtischer Sanierungsmaßnahmen sind die Gebiete Freiburg – Im Grün und München-Haidhausen. Bei dem Gebiet Im Grün handelt es sich um ein gemischt genutztes Quartier in Innenstadtrandlage mit kleinteiliger Wohnbebauung, dessen gewerblich geprägter Südteil untergenutzt war und zudem eine schlechte Bausubstanz aufwies. Während eine bestandsorientierte Sanierung im vorwiegend wohngenutzten Nordteil des Gebiets vorgenommen wurde, erfolgte eine konsequente Umstrukturierung Südteils mit größeren Büround Wohnbauten in Blockrandbebauung. Im direkt an die Innenstadt Münchens angrenzenden Altbauquartier Haidhausen gingen Umstrukturierungsmaßnahmen in verschiedenen Blöcken auf eine komplexe und ineinander greifende Abriss-, Erhalts-, Modernisierungs- und Neubaustrategie zurück, die zugunsten einer stärker erhaltenden Erneuerung weiterentwickelt wurde. In Kassel und Neunkirchen standen Konversionsmaßnahmen im Mittelpunkt. Mit der Aufgabe der Vornutzungen und der damit entstehenden Umbruchsituation wurden diese Gebiete zumeist als „störend“ im Stadtgefüge wahrgenommen und wurden für eine Reorganisation der bestehenden Strukturen verfügbar. In größeren Teilbereichen waren Eingriffe aufgrund von Altlastenproblemen, fehlenden Nachnutzungsperspektiven oder zur Nachverdichtung erforderlich. Dabei ging es um eine Umnutzung und Siedlungserweiterung zur Aufwertung und Ausweitung der Wohnfunktion mit Verbesserung des Wohnumfelds (Kassel-Hasenhecke). Ein weiterer Schwerpunkt lag auf der Stadtkernerweiterung, um die Dienstleistungs- und Handelsfunktion zu stärken. Dabei kam es darauf an, kulturelle und freizeitorientierten Nutzungen zu integrieren und gleichzeitig Relikte der vergangenen Industrieepoche bei fast kompletter baulich-funktionaler Umstrukturierung des innerstädtischen ehemaligen Eisenwerks (Neunkirchen) zu bewahren. Innerhalb der Sanierungsstrategie von Bansin bildete die Aufwertung und Stärkung der touristischen Infrastruktur und der Ausbau zu einem konkurrenzfähigen Fremdenverkehrsort in erster Linie ein wichtiges wirtschafts- und strukturpolitisches Anliegen. Funktionale Umstrukturierungen umfassten die Verlagerung von Wohnnutzungen und die Wiedernutzung der Gebäude durch Beherbergungsbetriebe und Gaststätten sowie eine Schließung vorhandener Baulücken. In diesem Zusammenhang standen auch baulich-funktional stabilisierende Maßnahmen. Langzeitwirkungen und Effektivierung der Städtebauförderung

2 Sanierungsmaßnahmen im SuE-Programm 31 Abbildung 3 Die untersuchten Fallstudien im zeitlichen Überblick, geordnet nach absteigender Gemeindegröße Quelle: Universität Kassel 2009 Langzeitwirkungen und Effektivierung der Städtebauförderung

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2 Sanierungsmaßnahmen im SuE-Programm<br />

Abrissen historischer Gebäude bis in die 1980er Jahre<br />

rückte später eine Förderung von Modernisierungs<strong>und</strong><br />

Instandsetzungsmaßnahmen <strong>und</strong> der Bau von<br />

Gemeinbedarfs- <strong>und</strong> Folgeeinrichtungen in den<br />

Vordergr<strong>und</strong>.<br />

Umgang mit Konversionsflächen in der Sanierung<br />

<strong>und</strong> Revitalisierung: Zwei Beispiele für baulich-funktionale<br />

Umstrukturierungen im Kontext großstädtischer<br />

Sanierungsmaßnahmen sind die Gebiete Freiburg – Im<br />

Grün <strong>und</strong> München-Haidhausen. Bei dem Gebiet Im<br />

Grün handelt es sich um ein gemischt genutztes<br />

Quartier in Innenstadtrandlage mit kleinteiliger<br />

Wohnbebauung, <strong>des</strong>sen gewerblich geprägter Südteil<br />

untergenutzt war <strong>und</strong> zudem eine schlechte Bausubstanz<br />

aufwies. Während eine bestandsorientierte<br />

Sanierung im vorwiegend wohngenutzten Nordteil <strong>des</strong><br />

Gebiets vorgenommen wurde, erfolgte eine konsequente<br />

Umstrukturierung Südteils mit größeren Büro<strong>und</strong><br />

Wohnbauten in Blockrandbebauung. Im direkt an<br />

die Innenstadt Münchens angrenzenden Altbauquartier<br />

Haidhausen gingen Umstrukturierungsmaßnahmen<br />

in verschiedenen Blöcken auf eine komplexe<br />

<strong>und</strong> ineinander greifende Abriss-, Erhalts-, Modernisierungs-<br />

<strong>und</strong> Neubaustrategie zurück, die zugunsten<br />

einer stärker erhaltenden Erneuerung weiterentwickelt<br />

wurde.<br />

In Kassel <strong>und</strong> Neunkirchen standen Konversionsmaßnahmen<br />

im Mittelpunkt. Mit der Aufgabe der Vornutzungen<br />

<strong>und</strong> der damit entstehenden Umbruchsituation<br />

wurden diese Gebiete zumeist als „störend“ im<br />

Stadtgefüge wahrgenommen <strong>und</strong> wurden für eine<br />

Reorganisation der bestehenden Strukturen verfügbar.<br />

In größeren Teilbereichen waren Eingriffe aufgr<strong>und</strong><br />

von Altlastenproblemen, fehlenden Nachnutzungsperspektiven<br />

oder zur Nachverdichtung erforderlich.<br />

Dabei ging es um eine Umnutzung <strong>und</strong> Siedlungserweiterung<br />

zur Aufwertung <strong>und</strong> Ausweitung der<br />

Wohnfunktion mit Verbesserung <strong>des</strong> Wohnumfelds<br />

(Kassel-Hasenhecke). Ein weiterer Schwerpunkt lag auf<br />

der Stadtkernerweiterung, um die Dienstleistungs- <strong>und</strong><br />

Handelsfunktion zu stärken. Dabei kam es darauf an,<br />

kulturelle <strong>und</strong> freizeitorientierten Nutzungen zu<br />

integrieren <strong>und</strong> gleichzeitig Relikte der vergangenen<br />

Industrieepoche bei fast kompletter baulich-funktionaler<br />

Umstrukturierung <strong>des</strong> innerstädtischen ehemaligen<br />

Eisenwerks (Neunkirchen) zu bewahren.<br />

Innerhalb der Sanierungsstrategie von Bansin bildete<br />

die Aufwertung <strong>und</strong> Stärkung der touristischen<br />

Infrastruktur <strong>und</strong> der Ausbau zu einem konkurrenzfähigen<br />

Fremdenverkehrsort in erster Linie ein wichtiges<br />

wirtschafts- <strong>und</strong> strukturpolitisches Anliegen. Funktionale<br />

Umstrukturierungen umfassten die Verlagerung<br />

von Wohnnutzungen <strong>und</strong> die Wiedernutzung der<br />

Gebäude durch Beherbergungsbetriebe <strong>und</strong> Gaststätten<br />

sowie eine Schließung vorhandener Baulücken. In<br />

diesem Zusammenhang standen auch baulich-funktional<br />

stabilisierende Maßnahmen.<br />

Langzeitwirkungen <strong>und</strong> Effektivierung der Städtebauförderung

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