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Download - Fachgebietes Ökonomie des Planens und Bauens ...

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2 Sanierungsmaßnahmen im SuE-Programm<br />

27<br />

2.2 Die untersuchten Fallbeispiele<br />

Unabhängig von den gegebenen unterschiedlichen<br />

Ausgangsbedingungen bildet zunächst die Behebung<br />

städtebaulicher Missstände durch Aufwertung,<br />

Verbesserung oder Umgestaltung <strong>des</strong> baulichen <strong>und</strong><br />

funktionalen Gefüges den kleinsten gemeinsamen<br />

Nenner aller untersuchten städtebaulichen Sanierungsmaßnahmen.<br />

Den beabsichtigten Zielen zu<br />

Beginn einer Sanierung entsprechend lassen sich<br />

Strategieansätze herauslesen, die sich in einigen<br />

Sanierungsgebieten auch überlagern.<br />

Stabilisierung<br />

Bauliche Stabilisierung: Eine Stabilisierung von<br />

innerstädtischen Quartieren <strong>und</strong> klein- oder mittelstädtischen<br />

Kernen erweist sich bei etwa der Hälfte der<br />

Fallstudien als zentrale Aufgabe. Dabei geht es meistens<br />

um den Erhalt <strong>und</strong> die Erneuerung der vorhandenen<br />

historischen, häufig denkmalwerten oder -geschützten<br />

Bausubstanz. Handlungsbedarf ergibt sich aus einer<br />

zunehmend sinkenden Qualität <strong>des</strong> baulichen Bestan<strong>des</strong>,<br />

aus Defiziten in Bezug auf die Qualität von<br />

Wohn- <strong>und</strong> Geschäftsgebäuden genauso wie in Bezug<br />

auf die öffentlichen Räume <strong>und</strong> die Verkehrsinfrastruktur.<br />

Unter funktionalen Gesichtspunkten werden mit<br />

der Stabilisierung zwei Gebietsstrategien verfolgt: Zum<br />

einen dient sie der Stärkung <strong>und</strong> Sicherung der Stadt<strong>und</strong><br />

Ortskerne zur dauerhaften Gewährleistung ihrer<br />

zentralörtlichen Funktion, sei es als Wohnstandorte<br />

oder als „urbane“ innerörtliche Standorte für Einzelhandel,<br />

öffentliche Einrichtungen oder Dienstleistungen.<br />

Zum anderen wird über die Stabilisierung von<br />

zumeist innerstädtischen Quartieren mit sozialen oder<br />

strukturellen Problemen eine bessere Positionierung<br />

im Stadtgebiet <strong>und</strong> ein Imagewandel angestrebt.<br />

Erwähnenswert ist der Wandel von der so genannten<br />

Flächensanierung, also einer großflächigen baulichen<br />

<strong>und</strong> funktionalen Umstrukturierung der Quartiere zu<br />

Beginn der Städtebauförderung, hin zu eher bestandsorientierten<br />

<strong>und</strong> kleinteiligen Maßnahmen in den<br />

jüngeren Sanierungsgebieten.<br />

Bei der baulich-funktionalen Stabilisierung lassen sich<br />

verschiedene Ausgangssituationen bzw. Herausforderungen<br />

unterscheiden. Zunächst lassen sich dieser<br />

Kategorie die (Alt)-Stadtkerne wie Soest, Neumarkt,<br />

Hameln, Esens, Biberach, Schönebeck – Bad Salzelmen<br />

oder Tönning zuordnen, die eine zentrale Rolle für die<br />

Funktionsfähigkeit der Gesamtstadt übernehmen.<br />

Deren Funktionsfähigkeit (insbesondere die Wohn-,<br />

Einzelhandels- <strong>und</strong> Dienstleistungsfunktion) war<br />

eingeschränkt – etwa durch ein hohes Verkehrsaufkommen,<br />

eine mangelhafte Parkplatzsituation, eine<br />

mangelhafte bauliche Substanz der vorhandenen<br />

Wohn- <strong>und</strong> Geschäftsgebäude oder fehlende Aufenthaltsqualitäten.<br />

Kennzeichnend für die genannten<br />

Beispiele <strong>und</strong> für Klein- <strong>und</strong> Mittelstädte im Allgemeinen<br />

ist die hohe Bedeutung der baulichen Stabilisierung<br />

in den Stadtkernen für die gesamtstädtische oder<br />

sogar regionale Entwicklung.<br />

In Hameln, Soest, Tönning, Schönebeck oder Esens<br />

spielte darüber hinaus die Sicherung zum Teil denkmalgeschützter<br />

oder denkmalwerter historischer<br />

Bausubstanz eine wichtige Rolle. In Hameln wurde<br />

<strong>des</strong>halb die Flächensanierung aufgegeben <strong>und</strong> ein<br />

bestandsorientiertes Vorgehen bevorzugt. In Schönebeck<br />

wurde viel Wert auf die Reparatur <strong>des</strong> historischen<br />

Stadtbil<strong>des</strong> gelegt, das aufgr<strong>und</strong> von verfallener<br />

Bausubstanz der Vorwendezeit <strong>und</strong> Abbrüchen<br />

verloren gegangen war. Schwerpunkte waren zahlreiche<br />

Modernisierungen, eine Erneuerung <strong>des</strong><br />

Erschließungssystems <strong>und</strong> Gestaltungsmaßnahmen im<br />

öffentlichen Raum <strong>und</strong> behutsam eingefügte Baulückenschließungen.<br />

Die Förderung <strong>des</strong> Fremdenverkehrs stellt einen Ansatz<br />

zur ökonomischen Stabilisierung dar (neben Bansin in<br />

Esens, Tönning, Schönebeck – Bad Salzelmen). Die<br />

Neuordnung <strong>des</strong> ruhenden <strong>und</strong> fließenden Verkehrs<br />

oder der Umbau eines leer stehenden Kurhauses zum<br />

Innovations- <strong>und</strong> Gründerzentrum der ges<strong>und</strong>heitsorientierten<br />

Wirtschaft koppelt Denkmalschutz mit<br />

Wirtschaftsförderung.<br />

Langzeitwirkungen <strong>und</strong> Effektivierung der Städtebauförderung

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