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24 2 Sanierungsmaßnahmen im SuE-Programm Jahren auf. Auch die Fläche der Maßnahmen weist eine erwartet hohe Spannbreite auf, wobei sehr große Maßnahmen ab etwa 30 ha selten sind. Hierbei spielen Ländertraditionen und Erfahrungen mit den ersten Sanierungsprogrammen eine Rolle. Auch die Bundesfinanzhilfen sind wie erwartet breit gestreut. • Die Finanzhilfen sind sowohl auf die Fläche bezogen als auch pro Einwohner in der gesamten Gemeinde sind erstaunlich breit gestreut. Dies gilt ansatzweise auch für den Einsatz der Finanzhilfen pro Jahr. Die Auswahl der Fallstudien aus der Grundgesamtheit spiegelt die Schwerpunkte der oben in der Tabelle dargestellten Strategien der Länder wider und versucht auch die unterrepräsentierten Maßnahmen wie beispielsweise die der Dorferneuerung aufzunehmen. Obwohl in den neuen Ländern zu Projektbeginn keine Sanierungsmaßnahmen abgeschlossen waren, sollten trotzdem Fallbeispiele aus dieser Gruppe in der Untersuchung mit aufgenommen werden. Dies erfolgte durch Ergänzungen auf Vorschlag der Länderministerien mit Fallbeispielen aus dem Seebad Bansin, der Spandauer Vorstadt in Berlin, Connewitz/Biedermannstraße in Leipzig, der Sophienstraße („Damenviertel“) in Jena und der August-Bebel-Siedlung in Kleinmachnow. Langzeitwirkungen und Effektivierung der Städtebauförderung

2 Sanierungsmaßnahmen im SuE-Programm 25 2.1 Schwerpunkte der Sanierungsmaßnahmen Bei den untersuchten Sanierungsgebieten handelt es sich um vier Kleinstadtkerne, acht Gebiete in Klein- und Mittelstädten (entweder ihre historische Altstadt oder zentrumsnahe Gebiete), elf innerstädtische Altbauquartiere mit gründerzeitlichen Strukturen und vier Sonderfälle: Eine Großwohnsiedlung, zwei Konversionsgebiete – ein militärisches und ein gewerbliches – sowie eine ehemalige Werkssiedlung. Die folgende Übersicht zeigt die in ihrem Rahmen verfolgten wichtigsten Ziele. Schwerpunkte bilden auf den ersten Blick zunächst die Ziele baulicher Erhalt und, bis auf wenige Ausnahmen, Erhalt der Wohnfunktion. Der zweite Blick zeigt, dass die Schwerpunkte innerhalb der Gebietskategorien Kleinstadt, Mittelstadt und gründerzeitliche Stadterneuerung durchaus unterschiedlich gelagert sind. Für die Gebiete der Erneuerung von gründerzeitlichen Strukturen spielen der Erhalt der Sozialstruktur und andere soziale Ziele eine übergeordnete Rolle. Auch die Erneuerung und Schaffung von sozialer Infrastruktur sowie Gemeinbedarfseinrichtungen und Förderung von kulturellen Aktivitäten haben bei einer Mehrzahl dieser Gebiete eine große Bedeutung. Meist sind auch Nachverdichtung und Lückenschließung Schwerpunkte. Die Schaffung von Grünflächen und Freiflächen ist im Gegensatz zu den Gebieten der anderen Kategorien für sechs der zehn innerstädtischen, meist sehr dichten Gebiete relevant. Die Neugestaltung des Verkehrssystems (häufig Verbesserung des Stellplatzangebots und/oder Verkehrsberuhigung) ist zwar in einigen der gründerzeitlichen Quartiere ein Ziel, scheint jedoch neben dem baulichen Erhalt vor allem bedeutsam für alle mittelstädtischen Gebiete zu sein. Hier wurden nicht so sehr soziale Ziele verfolgt; vielmehr stand die Förderung und Stärkung des Einzelhandels als zentrumsstärkendes Element im Mittelpunkt. Auch die städtebauliche Gestaltung und der Denkmalschutz sind wesentliche Aufgaben in Mittelstädten. Soziale Infrastruktur und Neubau sind hier eher untergeordnet, wie auch die Entwicklung von Grün- und Freiflächen und Förderung des Tourismus. Wesentlich bei der Sanierung von Kleinstadtkernen war neben dem baulichen Erhalt und dem Erhalt der Wohnfunktion die Stärkung des Tourismus. Dieser scheint hier wichtiger zu sein als in den Gründerzeitquartieren, die aufgrund ihrer zentralen Lage in Großstädten in diesem Bereich meist kein Verbesserungsbedarf aufweisen. Dem Aufgabenschwerpunkt im Bereich Verkehr wurden hier Neubau, Stärkung des Einzelhandels und der sozialen Infrastruktur eher untergeordnet. Die bauliche Gestaltung und eine denkmalschutzgerechte Sanierung wurden in den Kleinstädten überall, in Bansin mit Nachdruck verfolgt. Die Aufgabenschwerpunkte der Sonderfälle sind differenziert. Neben baulichem Erhalt und dem Erhalt der Wohnfunktion wurde Neubau nur in den Konversionsgebieten gefördert. Sowohl im Gebiet der militärischen Konversion (Kassel), der Großwohnsiedlung (Bremen-Lüssum) als auch der Werkssiedlung (Kleinmachnow) waren soziale Ziele der Sanierung wichtig. Bei der gewerblichen Konversion und der Sanierung der Werkssiedlung spielte der Denkmalschutz die größte Rolle. Auch die verkehrliche Neuordnung und der Ausbau der sozialen Infrastruktur sind bei den Sonderfällen gefördert worden. Die Verbesserung des Einzelhandels war nur in der Großwohnsiedlung und dem gewerblichen Konversionsgebiet ein Ziel. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Aufgabenschwerpunkte der Sanierung in den gründerzeitlichen Quartieren sowohl beim Erhalt der baulichen als auch der sozialen Struktur, einer Verbesserung der Versorgung mit sozialer Infrastruktur und Frei- und Grünflächen liegen. Mittelstädtische Gebiete weisen neben dem baulichen Erhalt eine schwerpunktmäßige Förderung von Einzelhandel und der Neuordnung von Verkehr sowie eine stärkere Orientierung auf die bauliche Gestaltung auf. Kleinstädtische Gebiete fokussierten sich darüber hinaus auf die Lösung verkehrstechnischer Probleme und – sicherlich in den hier gewählten Fallbeispielen überrepräsentiert – die Förderung des Fremdenverkehrs. Langzeitwirkungen und Effektivierung der Städtebauförderung

2 Sanierungsmaßnahmen im SuE-Programm<br />

25<br />

2.1 Schwerpunkte der Sanierungsmaßnahmen<br />

Bei den untersuchten Sanierungsgebieten handelt es<br />

sich um vier Kleinstadtkerne, acht Gebiete in Klein- <strong>und</strong><br />

Mittelstädten (entweder ihre historische Altstadt oder<br />

zentrumsnahe Gebiete), elf innerstädtische Altbauquartiere<br />

mit gründerzeitlichen Strukturen <strong>und</strong> vier<br />

Sonderfälle: Eine Großwohnsiedlung, zwei Konversionsgebiete<br />

– ein militärisches <strong>und</strong> ein gewerbliches –<br />

sowie eine ehemalige Werkssiedlung. Die folgende<br />

Übersicht zeigt die in ihrem Rahmen verfolgten<br />

wichtigsten Ziele. Schwerpunkte bilden auf den ersten<br />

Blick zunächst die Ziele baulicher Erhalt <strong>und</strong>, bis auf<br />

wenige Ausnahmen, Erhalt der Wohnfunktion. Der<br />

zweite Blick zeigt, dass die Schwerpunkte innerhalb der<br />

Gebietskategorien Kleinstadt, Mittelstadt <strong>und</strong> gründerzeitliche<br />

Stadterneuerung durchaus unterschiedlich<br />

gelagert sind.<br />

Für die Gebiete der Erneuerung von gründerzeitlichen<br />

Strukturen spielen der Erhalt der Sozialstruktur <strong>und</strong><br />

andere soziale Ziele eine übergeordnete Rolle. Auch die<br />

Erneuerung <strong>und</strong> Schaffung von sozialer Infrastruktur<br />

sowie Gemeinbedarfseinrichtungen <strong>und</strong> Förderung<br />

von kulturellen Aktivitäten haben bei einer Mehrzahl<br />

dieser Gebiete eine große Bedeutung. Meist sind auch<br />

Nachverdichtung <strong>und</strong> Lückenschließung Schwerpunkte.<br />

Die Schaffung von Grünflächen <strong>und</strong> Freiflächen<br />

ist im Gegensatz zu den Gebieten der anderen<br />

Kategorien für sechs der zehn innerstädtischen, meist<br />

sehr dichten Gebiete relevant. Die Neugestaltung <strong>des</strong><br />

Verkehrssystems (häufig Verbesserung <strong>des</strong> Stellplatzangebots<br />

<strong>und</strong>/oder Verkehrsberuhigung) ist zwar in<br />

einigen der gründerzeitlichen Quartiere ein Ziel,<br />

scheint jedoch neben dem baulichen Erhalt vor allem<br />

bedeutsam für alle mittelstädtischen Gebiete zu sein.<br />

Hier wurden nicht so sehr soziale Ziele verfolgt;<br />

vielmehr stand die Förderung <strong>und</strong> Stärkung <strong>des</strong><br />

Einzelhandels als zentrumsstärken<strong>des</strong> Element im<br />

Mittelpunkt. Auch die städtebauliche Gestaltung <strong>und</strong><br />

der Denkmalschutz sind wesentliche Aufgaben in<br />

Mittelstädten. Soziale Infrastruktur <strong>und</strong> Neubau sind<br />

hier eher untergeordnet, wie auch die Entwicklung von<br />

Grün- <strong>und</strong> Freiflächen <strong>und</strong> Förderung <strong>des</strong> Tourismus.<br />

Wesentlich bei der Sanierung von Kleinstadtkernen<br />

war neben dem baulichen Erhalt <strong>und</strong> dem Erhalt der<br />

Wohnfunktion die Stärkung <strong>des</strong> Tourismus. Dieser<br />

scheint hier wichtiger zu sein als in den Gründerzeitquartieren,<br />

die aufgr<strong>und</strong> ihrer zentralen Lage in<br />

Großstädten in diesem Bereich meist kein Verbesserungsbedarf<br />

aufweisen. Dem Aufgabenschwerpunkt<br />

im Bereich Verkehr wurden hier Neubau, Stärkung <strong>des</strong><br />

Einzelhandels <strong>und</strong> der sozialen Infrastruktur eher<br />

untergeordnet. Die bauliche Gestaltung <strong>und</strong> eine<br />

denkmalschutzgerechte Sanierung wurden in den<br />

Kleinstädten überall, in Bansin mit Nachdruck verfolgt.<br />

Die Aufgabenschwerpunkte der Sonderfälle sind<br />

differenziert. Neben baulichem Erhalt <strong>und</strong> dem Erhalt<br />

der Wohnfunktion wurde Neubau nur in den Konversionsgebieten<br />

gefördert. Sowohl im Gebiet der militärischen<br />

Konversion (Kassel), der Großwohnsiedlung<br />

(Bremen-Lüssum) als auch der Werkssiedlung (Kleinmachnow)<br />

waren soziale Ziele der Sanierung wichtig.<br />

Bei der gewerblichen Konversion <strong>und</strong> der Sanierung<br />

der Werkssiedlung spielte der Denkmalschutz die<br />

größte Rolle. Auch die verkehrliche Neuordnung <strong>und</strong><br />

der Ausbau der sozialen Infrastruktur sind bei den<br />

Sonderfällen gefördert worden. Die Verbesserung <strong>des</strong><br />

Einzelhandels war nur in der Großwohnsiedlung <strong>und</strong><br />

dem gewerblichen Konversionsgebiet ein Ziel.<br />

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Aufgabenschwerpunkte<br />

der Sanierung in den gründerzeitlichen<br />

Quartieren sowohl beim Erhalt der baulichen als auch<br />

der sozialen Struktur, einer Verbesserung der Versorgung<br />

mit sozialer Infrastruktur <strong>und</strong> Frei- <strong>und</strong> Grünflächen<br />

liegen. Mittelstädtische Gebiete weisen neben<br />

dem baulichen Erhalt eine schwerpunktmäßige<br />

Förderung von Einzelhandel <strong>und</strong> der Neuordnung von<br />

Verkehr sowie eine stärkere Orientierung auf die<br />

bauliche Gestaltung auf. Kleinstädtische Gebiete<br />

fokussierten sich darüber hinaus auf die Lösung<br />

verkehrstechnischer Probleme <strong>und</strong> – sicherlich in den<br />

hier gewählten Fallbeispielen überrepräsentiert – die<br />

Förderung <strong>des</strong> Fremdenverkehrs.<br />

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