Download - Fachgebietes Ãkonomie des Planens und Bauens ...
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7 Sanierungsmaßnahmen in der Zukunft: Vorschläge zu einer Weiterentwicklung <strong>des</strong> Instrumentariums <strong>und</strong> der Sanierungspraxis<br />
147<br />
7.7 Programmatische Akzentuierung<br />
Um auch in Zukunft die Stärken <strong>des</strong> Instruments<br />
Sanierungsmaßnahme nutzen zu können, wird die<br />
Förderung sich weiterhin flexibel an neue Herausforderungen<br />
der Bestandsentwicklung anpassen müssen.<br />
Mit der Einführung neuer Programme wie etwa zur<br />
Förderung von Stadt- <strong>und</strong> Ortsteilzentren ist bis zu<br />
einem gewissen Grad bereits dem Umstand Rechnung<br />
getragen, dass sich bestimmte Problemlagen mittelfristig<br />
stabil zeigen, wie hier die Betroffenheit traditioneller<br />
Einzelhandelskonzentrationen von strukturellen<br />
Veränderungen auf dem Markt mit teilweise negativen<br />
Folgen für die Attraktivität wichtiger historischer<br />
Bereiche von Städten. Unterhalb der Schwelle solcher<br />
ergänzender Programme könnten z. B. zeitlich befristet,<br />
auf bestimmte Maßnahmen bezogen oder regional<br />
differenziert Akzentuierungen vorgenommen werden.<br />
Hierzu sind die folgenden Ansätze denkbar:<br />
Anpassung von Fördervoraussetzungen an besondere<br />
Herausforderungen: Der Flexibilität <strong>des</strong> Instrumentariums<br />
entspricht es auch, an eine Förderung<br />
besonders ehrgeiziger Sanierungsziele besondere<br />
Anforderungen zu knüpfen. Dies gilt etwa für die<br />
Bündelung mit anderen öffentlichen Fördermitteln.<br />
Unter den besonders ehrgeizigen oder schwierigen<br />
Zielen finden sich solche, die von B<strong>und</strong> <strong>und</strong> Ländern<br />
besondere Unterstützung finden, weil sie die allgemeinen<br />
Programmziele in herausragender Weise berücksichtigen.<br />
Auf sie wird nachfolgend eingegangen. Bei<br />
einer Förderung derjenigen „schwierigen“ Ziele, für<br />
deren Durchsetzung vor Ort die Rahmenbedingungen<br />
ungünstig sind, sollte eine Kopplung mit anderen<br />
öffentlichen Fördermitteln oder privaten Initiativen<br />
zur Voraussetzung gemacht werden, sofern sie nicht<br />
wegen ihrer hervorragenden Konzepte aus den oben<br />
genannten Wettbewerbsformen erfolgreich hervorgehen.<br />
So könnte zu einer Förderung sozialer Mischung<br />
eine Kofinanzierung durch Wohnungsbauförderprogramme<br />
oder die Schaffung geeigneter Trägerformen<br />
(Genossenschaften, Selbsthilfeorganisationen) gefordert<br />
werden. Für anspruchsvolle Infrastrukturmaßnahmen<br />
wäre die Kofinanzierung durch GVFG-Mittel oder<br />
andere öffentliche Quellen als Voraussetzung zu<br />
fordern.<br />
Konditionalisierte Mittelvergabe: Sanierungsmaßnahmen<br />
lassen sich thematisch akzentuieren, damit sie<br />
den Anforderungen nach Artikel 104b (1) Gr<strong>und</strong>gesetz<br />
besser genügen. Vor dem Hintergr<strong>und</strong> <strong>des</strong> 30-ha-Ziels<br />
der nationalen Nachhaltigkeitsstrategie kommt<br />
verstärkten Anstrengungen zur Förderung der Innenentwicklung<br />
eine besondere Bedeutung zu, im Rahmen<br />
derer die Sanierung Ziele der Innenentwicklung in<br />
besonderer Weise verankern kann. Herausragende<br />
Beiträge zur Flächeneinsparung, zum Ressourcenschutz,<br />
zur Berücksichtigung von benachteiligten<br />
Bevölkerungsgruppen, zur Verbesserung <strong>des</strong> Stadtklimas<br />
durch kleinklimatisch wirksame Maßnahmen <strong>und</strong><br />
eine Sicherung von Wohnumfeldqualitäten außerhalb<br />
der Förderkulisse <strong>des</strong> Stadtumbaus würden dadurch<br />
expliziter als bisher thematisiert, so dass die Mittelvergabe<br />
an sie geknüpft werden könnte.<br />
Neue Herausforderungen: Sanierungsmaßnahmen<br />
werden sich in Zukunft einer neuen Generation von<br />
Beständen zuwenden müssen. Ob eine anstehende<br />
„Erneuerung der Erneuerung“ einen Förderbedarf<br />
auslösen muss, kann unterschiedlich gesehen werden,<br />
wenngleich die Alterung der „Bausünden“ früherer<br />
Jahrzehnte neue Chancen für eine Stadtreparatur<br />
einräumt, die nicht ungenutzt gelassen werden sollten.<br />
Gleichwohl zeichnet sich ab, dass ein „natürlicher“<br />
Erneuerungsbedarf bei den noch nicht sanierten<br />
Nachkriegsbeständen nicht nur in Wohnsiedlungen,<br />
sondern auch in nach Kriegsteilzerstörung wieder<br />
aufgebauten Innenstädten zunehmend an Bedeutung<br />
gewinnt, <strong>und</strong> die nicht allein als Fragestellungen<br />
anderer Städtebauförderungsprogramme angesehen<br />
werden können. Die Diskussion über die Sanierungs<strong>und</strong><br />
Förderbedürftigkeit weiterer Bestände (brach<br />
fallende ältere Einkaufszentren außerhalb der Innenstädte,<br />
alternde Einfamilienhaussiedlungen usw.) kann<br />
nur im Zusammenhang mit der gesamten „Programmfamilie“<br />
der Städtebauförderung geführt werden.<br />
Langzeitwirkungen <strong>und</strong> Effektivierung der Städtebauförderung