Download - Fachgebietes Ãkonomie des Planens und Bauens ...
Download - Fachgebietes Ãkonomie des Planens und Bauens ...
Download - Fachgebietes Ãkonomie des Planens und Bauens ...
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
7 Sanierungsmaßnahmen in der Zukunft: Vorschläge zu einer Weiterentwicklung <strong>des</strong> Instrumentariums <strong>und</strong> der Sanierungspraxis<br />
145<br />
7.6 Strategische Einbeziehung zu erwartender<br />
Wirkungen in die Sanierungsplanung<br />
Mit der Sanierung sind immer wieder neben den<br />
angestrebten positiven Wirkungen negative Begleiterscheinungen<br />
verb<strong>und</strong>en, die aber, wie die Ausführungen<br />
in dieser Untersuchung zeigen, bis zu einem<br />
gewissen Grad vorhersehbar sind. Daher gilt es, im<br />
Rahmen der Vorbereitung, Durchführung <strong>und</strong> Nachsorge<br />
von Sanierungsmaßnahmen umfassend auf die<br />
sich abzeichnenden Nebenwirkungen einzugehen <strong>und</strong><br />
sie nach Möglichkeit zu vermeiden oder wenigstens<br />
gering zu halten. Dies ist in zahlreichen Städten eine<br />
Selbstverständlichkeit, kann allerdings angesichts<br />
sinkender finanzieller Handlungsspielräume in<br />
haushaltsschwachen Kommunen <strong>und</strong> bei Einsparung<br />
von Personal keineswegs garantiert werden. Daher soll<br />
im Folgenden das verfügbare Instrumentarium im<br />
Hinblick auf seinen Beitrag in diesem Zusammenhang<br />
aufgerufen werden, wobei Maßnahmen aus dem<br />
Repertoire der Sozialen Stadterneuerung, die auch auf<br />
zahlreiche Sanierungsmaßnahmen passen, hier nur<br />
ganz knapp angesprochen werden können:<br />
Stabilisierung traditioneller Einzelhandelsstandorte:<br />
Die Sicherung von gewachsenen Einzelhandelslagen<br />
stellt einen wesentlichen Beitrag zur Vitalität von<br />
Innenstadtquartieren dar. Wegen <strong>des</strong> weiterhin<br />
aktuellen Strukturwandels im Einzelhandels gilt es<br />
auch für Innenstädte, die sich nicht im Programm<br />
„Aktive Stadt- <strong>und</strong> Ortsteilzentren“ befinden, eine<br />
integrierte Stadtentwicklungspolitik unter besonderer<br />
Berücksichtigung <strong>des</strong> Einzelhandel zu betreiben, also<br />
nicht integrierte neue Standorte zu verhindern, neue<br />
Einkaufszentren in der Innenstadt oder an ihrem Rand<br />
quantitativ zu begrenzen, städtebaulich zu integrieren<br />
<strong>und</strong> für eine Aufwertung <strong>des</strong> umgebenden öffentlichen<br />
Raums zu nutzen, Einzelhandelsstandortkonzepte<br />
unter Beteiligung der ansässigen Einzelhändler <strong>und</strong><br />
Immobilieneigentümer über eine bloße Aufwertung<br />
<strong>des</strong> öffentlichen Raums hinaus zu fördern, vor allem<br />
hinsichtlich einer Angebotsvielfalt bis in den Freizeitbereich<br />
hinein <strong>und</strong> hinsichtlich <strong>des</strong> Abgleichs von<br />
Öffnungszeiten sowie Erweiterungspotentiale in<br />
Innenstadtblöcken durch Parzellenzusammenlegung<br />
<strong>und</strong> bauliche Ergänzungen planerisch vorzubereiten<br />
<strong>und</strong> zu erschließen.<br />
Integration kleinteiliger tertiärer Arbeitsplatzstandorte:<br />
Insbesondere in innenstadtnahen Altbauquartieren<br />
bestehen günstige Voraussetzungen für die<br />
Integration von städtebaulich gut verträglichen<br />
kleinteiligen tertiären Nutzungen über den Einzelhandel<br />
hinaus. Hier gilt es etwa, im Rahmen der Sanierung<br />
zu ermitteln, welche Erdgeschossstandorte nicht mehr<br />
für Einzelhandel attraktiv sind, welche ehemaligen<br />
Wohneinheiten an Hauptverkehrsstraßen künftig<br />
schwer als Wohnungen vermietbar sein werden <strong>und</strong><br />
welche schwer nachnutzbaren Teile von Baublöcken<br />
neu bebaut werden könnten.<br />
Nutzung eines breiten Instrumentariums zur<br />
Schaffung bzw. Sicherung von Angeboten für sozial<br />
Benachteiligte: Trotz der Schutzmechanismen <strong>des</strong><br />
Sanierungsrechts nehmen Aufwertungstendenzen<br />
teilweise in beliebten Quartieren Formen an, die<br />
Gentrifizierungserscheinungen nach sich ziehen. Hier<br />
gilt es, frühzeitig Angebote für sozial Benachteiligte im<br />
sanierten Altbau wie im Neubau zu schaffen. Die dafür<br />
geeigneten Instrumente reichen von einer Nutzung<br />
von Treuhandvermögen über kompakte Bauformen<br />
<strong>und</strong> einem konsequenten Einsatz <strong>des</strong> Besonderen<br />
Städtebaurechts bis hin zu einer Vergabe von Gr<strong>und</strong>stücken<br />
an Investoren unter Maßgabe der Schaffung<br />
eines Min<strong>des</strong>tanteils von preiswertem Wohnraum. Vor<br />
allem soziale Erhaltungssatzungen leisten dabei einen<br />
gewissen Beitrag zur Abpufferung von Aufwertungserscheinungen,<br />
auch wenn sie isoliert angewendet kaum<br />
Wirkung zeigen.<br />
Schaffung von Angeboten für vielfältige Eigentums<strong>und</strong><br />
Nutzungsformen im Wohnungsbau: In Sanierungsgebieten<br />
treten häufig umnutzungsgeeignete<br />
Standorte auf, die ihre Rolle als Produktionsstandort<br />
Langzeitwirkungen <strong>und</strong> Effektivierung der Städtebauförderung