Download - Fachgebietes Ãkonomie des Planens und Bauens ...
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7 Sanierungsmaßnahmen in der Zukunft: Vorschläge zu einer Weiterentwicklung <strong>des</strong> Instrumentariums <strong>und</strong> der Sanierungspraxis<br />
143<br />
7.5 Stabilisierung <strong>des</strong> Sanierungserfolgs<br />
Auch nachdem zahlreiche Sanierungsmaßnahmen<br />
zum Abschluss gebracht worden sind, stellt sich die<br />
Frage nach der Verstetigung. Dies gilt sowohl im<br />
Hinblick auf die Stabilisierung <strong>des</strong> in den Gebieten<br />
Erreichten als auch auf die Sicherung der gesammelten<br />
Erfahrungen. Zwar stellen sich ständig neue Herausforderungen<br />
für die Weiterentwicklung von Beständen,<br />
doch lassen sich unter Umständen mit sehr begrenztem<br />
Aufwand die sanierten Quartiere, in die in großem<br />
Umfang öffentliche Fördermittel geflossen sind,<br />
„krisenfester“ machen. Dazu sollten die folgenden<br />
Ansätze verfolgt werden:<br />
Nachsorge <strong>und</strong> Pflege: Angesichts der immer wieder<br />
beobachtbaren Notwendigkeit einer mittelfristigen<br />
Nachsorge für abgeschlossene Sanierungsmaßnahmen<br />
wäre zu überdenken, ob ein reduziertes Instrumentarium<br />
nach Ende der Förderperiode zur Verfügung stehen<br />
könnte, insbesondere um unaufwendig kleinere<br />
Nachbesserungsmaßnahmen vorzunehmen. Im<br />
umfassenden Verfahren wird dies im Fall der Erhebung<br />
von Ausgleichsbeträgen durch die daraus resultierenden<br />
Rückflüsse bis zu einem gewissen Grad sichergestellt.<br />
Wenn sanierungsbedingte Bodenpreissteigerungen<br />
kaum noch zu erwarten sind, wenn die<br />
demographischen <strong>und</strong> wirtschaftlichen Umbrüche<br />
dem entgegenstehen, entfällt diese Möglichkeit. Die<br />
Einführung eines eigenen Nachsorge-Status könnte<br />
gegebenenfalls verhindern, dass durch eine mehrfache<br />
Weiterentwicklung der Sanierungsziele <strong>und</strong> andere<br />
Wege versucht wird, den Abschluss der Sanierung<br />
immer weiter zeitlich nach hinten zu schieben. Bei<br />
Festlegung auf einer verhandelbare Gesamtlaufzeit der<br />
Sanierung (vgl. dazu unten) könnte als Option die<br />
Gewährung eines Nachsorgestatus nach Sanierungsabschluss<br />
gewährt werden. Dies würde den Anreiz zu<br />
einem zügigen Abschluss der Sanierung weiter<br />
erhöhen <strong>und</strong> einen „gleitenden Übergang“ in eine Zeit<br />
nach der Förderung ermöglichen. Der Nachsorgestatus<br />
könnte sich auf eine Förderung von zu verstetigenden<br />
zivilgesellschaftlichen Aktivitäten, punktuelle Nachbesserungen<br />
<strong>und</strong> Wohnumfeldverbesserungen an<br />
Schlüsselorten bei erhöhtem Eigenanteil oder die<br />
Förderung von Maßnahmen mit privater Kofinanzierung<br />
beschränken.<br />
Stärkung von intermediären Organisationen,<br />
zivilgesellschaftlichen Trägerformen <strong>und</strong> Eigentümerstandortgemeinschaften:<br />
Bereits während <strong>des</strong><br />
gesamten Sanierungsverfahrens sind möglichst<br />
vielfältige, von der öffentlichen Verwaltung unabhängig<br />
wirkende Trägerformen zu identifizieren <strong>und</strong> in die<br />
Lage zu versetzen, einen Beitrag zu einer Stabilisierung<br />
der soziokulturellen Infrastruktur im Quartier auch<br />
über die Sanierung hinaus zu leisten. Dies betrifft<br />
bereits die frühzeitige Einbeziehung von derartigen<br />
Trägern an der Sanierungsplanung mit dem Ziel,<br />
geeignete Räume <strong>und</strong> Nutzungsmodelle zu diskutieren<br />
<strong>und</strong> gegebenenfalls Fördermittel für sie zu akquirieren.<br />
Weiterhin kann die Kommune einen Beitrag leisten,<br />
indem sie geeignete Gebäude gegebenenfalls in<br />
Mischkalkulation oder für eine Herrichtung in Selbsthilfe<br />
bereitstellt, Räume an gemeinnützige Einrichtungen<br />
zu günstigen Mietkonditionen überlässt,<br />
zwischen Eigentümern von schwer nachnutzbaren<br />
Immobilien <strong>und</strong> möglichen gemeinnützigen Initiativen<br />
vermittelt oder Zwischennutzern im soziokulturellen<br />
Bereich durch Gestattungsvereinbarungen<br />
fördert. Im Falle nachlassender Attraktivität bestimmter<br />
Lagen, die durch die Sanierung allein schwer<br />
wieder herstellbar ist, sollte die öffentliche Hand nach<br />
Möglichkeit privatwirtschaftliche Initiativen wie etwa<br />
Eigentümerstandortgemeinschaften unterstützen.<br />
Verstetigung der Praxis: Werden zahlreiche Sanierungsmaßnahmen<br />
abgeschlossen <strong>und</strong> gehen berufsbiographisch<br />
viele Sanierungsmitarbeiter in den Ruhestand,<br />
steht eine Sicherung <strong>und</strong> Weitergabe der<br />
Erkenntnisse <strong>und</strong> Erfahrungen aus Jahrzehnten an,<br />
gerade wenn einige innerstädtische Sanierungsgebiete<br />
durch den fortschreitenden Strukturwandel im<br />
Einzelhandel weiteren Herausforderungen für ihre<br />
Vitalität als städtische Zentren entgegensehen. Dazu<br />
gilt es, auch in Zeiten sich verändernder Aufgabenpro-<br />
Langzeitwirkungen <strong>und</strong> Effektivierung der Städtebauförderung