Download - Fachgebietes Ãkonomie des Planens und Bauens ...
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7 Sanierungsmaßnahmen in der Zukunft: Vorschläge zu einer Weiterentwicklung <strong>des</strong> Instrumentariums <strong>und</strong> der Sanierungspraxis<br />
139<br />
7.3 Berücksichtigung angespannter<br />
kommunaler Haushalte <strong>und</strong> Stimulierung<br />
weiterer Investitionen<br />
In der Vergangenheit gab es bereits viele Weiterentwicklungen<br />
<strong>des</strong> Fördersystems, welche die Sanierungsmaßnahmen<br />
immer wieder an die pragmatischen<br />
Herausforderungen vor Ort angepasst <strong>und</strong> die Flexibilität<br />
<strong>des</strong> Systems gesichert haben. In Zeiten knapper<br />
Budgets ist genau darauf zu achten, wie Fördermittel<br />
besonders sinnvoll eingesetzt werden können. Hierzu<br />
ist zunächst eine weitere Verstetigung <strong>des</strong> Budgets der<br />
Städtebauförderung insgesamt wünschenswert. Da das<br />
Zusammenspiel der ausdifferenzierten Fördermöglichkeiten<br />
tendenziell Mitteleinsatz <strong>und</strong> Abrechnung<br />
aufwendiger gestalten, sollten sich die Rahmenbedingungen<br />
von Mittelvergabe <strong>und</strong> Verwaltungsvorschriften<br />
hieran anpassen. Dazu sollten die folgenden<br />
Prinzipien berücksichtigt werden:<br />
Flexibilisierung von Bündelung <strong>und</strong> Kofinanzierung:<br />
Bei der Kofinanzierung der Städtebaufördermittel<br />
durch andere Programme <strong>und</strong> der Bündelung von<br />
Fördermitteln im Sinne der jeweiligen Zielsetzungen<br />
sollte die Vielfalt ergänzender Förderprogramme<br />
weiter zugelassen <strong>und</strong> gegebenenfalls ausgebaut<br />
werden.<br />
Stadterneuerung mit knappen Fördermitteln: Eine<br />
Stabilisierung lässt sich auch bei geringer Fördermittelverfügbarkeit<br />
erreichen. Hierzu können zusätzliche<br />
Anreize geschaffen werden. Dies ist denkbar über eine<br />
Beschränkung von privater Modernisierungsförderung<br />
auf selbst genutztes Eigentum oder Selbsthilfemodernisierung<br />
von Mietern. Nicht-investive Maßnahmen in<br />
kleinerem Umfang sollten leichter förderbar sein, um<br />
kreative Kleinprojekte unbürokratisch auf den Weg<br />
bringen zu können. Fondslösungen, wie sie im Rahmen<br />
der Sozialen Stadt entwickelt wurden, bei denen Bürger<br />
über die Verteilung von Fördermitteln an Projekte<br />
entscheiden, können zur Mobilisierung der zivilgesellschaftlichen<br />
Selbstorganisation beitragen. Eine<br />
Sanierungsmaßnahme ohne B<strong>und</strong>-Länder-Förderung<br />
muss mit dem Rechtsinstrumentarium <strong>des</strong> Besonderen<br />
Städtebaurechts in der Lage sein, städtebauliche<br />
Missstände zu beseitigen, indem aus dem Infrastrukturinvestitionen<br />
<strong>und</strong> Ordnungsmaßnahmen aus dem<br />
gemeindlichen Haushalt finanziert werden <strong>und</strong> private<br />
Investitionen über steuerliche Abschreibungsanreize in<br />
Gang kommen. Damit unter diesen Umständen die<br />
zügige Durchführung nicht leidet, ist weiterhin zu<br />
überlegen, wie unbürokratisch andere öffentliche<br />
Fördermittel in Sanierungsgebiete gelenkt <strong>und</strong> wie<br />
private Mittel ähnlich wie im Programm Aktive Stadt<strong>und</strong><br />
Ortsteilzentren für Aufgaben der Gemeinschaft<br />
mobilisiert werden können.<br />
Flexible Handhabung von Eigenanteilen in haushaltsschwachen<br />
Kommunen: Die Erbringung <strong>des</strong><br />
kommunalen Eigenanteils bei Kommunen mit besonderen<br />
Finanzlagen (starke Haushaltsprobleme oder<br />
-sperren) sollte flexibel gehandhabt werden. Geringere<br />
Quoten können zugelassen werden, eine Anrechenbarkeit<br />
von Kofinanzierungen <strong>und</strong> nichtmonetären Eigenanstrengungen<br />
großzügiger gehandhabt werden. Dabei<br />
ist stets darauf zu achten, dass weiterhin Anreize für die<br />
Gemeinde bestehen, verantwortlich mit den Fördermitteln<br />
umzugehen, um eine Mitnahmementalität <strong>und</strong><br />
Fehlsteuerungen zu vermeiden. Hier ist eine stärkere<br />
Einbindung von Elementen <strong>des</strong> Bürgerhaushalts<br />
vorstellbar, die erfahrungsgemäß zu einem sehr verantwortungsbewussten<br />
Umgang mit Mitteln führen. Weiterhin<br />
ist zu überdenken, ob andere Formen der Einbringung<br />
von Eigenanteilen etwa von privatwirtschaftlichen<br />
oder zivilgesellschaftlichen Akteuren aus dem Sanierungsgebiet<br />
anrechenbar sein könnten <strong>und</strong> auf welche<br />
Weise diese von den Kommunen einen Ausgleich für ihr<br />
Engagement erhalten. Auch die Möglichkeit einer<br />
Kopplung mit BID- oder HID-Konstruktionen zur Aufbringung<br />
von Eigenanteilen wäre zu überprüfen.<br />
Langzeitwirkungen <strong>und</strong> Effektivierung der Städtebauförderung