Download - Fachgebietes Ãkonomie des Planens und Bauens ...
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7 Sanierungsmaßnahmen in der Zukunft: Vorschläge zu einer Weiterentwicklung <strong>des</strong> Instrumentariums <strong>und</strong> der Sanierungspraxis<br />
137<br />
7.2 Evaluierung <strong>und</strong> Monitoring<br />
Eine programmorientierte Qualitätssicherung wird<br />
von den Ministerien <strong>und</strong> Bewilligungsbehörden<br />
informell betrieben. Ihre Ansätze gilt es zu stabilisieren,<br />
auszubauen <strong>und</strong> auf eine anstehende „Nachsorge“<br />
von Gebieten anzupassen, da eine systematische<br />
Qualitätssicherung nicht besteht. Umfassende Evaluierungs-<br />
<strong>und</strong> Monitoringansätze können Programme<br />
qualifizieren, müssen aber sehr pragmatisch eingesetzt<br />
werden, wenn sie auch für die Einzelentscheidungen in<br />
der Vorbereitung oder Durchführung von laufenden<br />
Maßnahmen qualitätssichernd wirken sollen. Der<br />
umfangreiche Erfahrungsschatz, der mit den Programmen<br />
„Soziale Stadt“ <strong>und</strong> „Stadtumbau Ost“ gesammelt<br />
wurde, kann hier produktiv genutzt werden, wenngleich<br />
letztere auch die Schwierigkeiten einer inhaltlichen<br />
Hinterfragung von Programmen offenbaren.<br />
Hierbei gilt es im Rahmen unabhängiger Evaluations<strong>und</strong><br />
Monitoringmechanismen, die folgenden Gr<strong>und</strong>sätze<br />
zu beachten:<br />
Laufende Evaluation: Die Evaluation sollte laufend<br />
oder zu definierten Zwischenschritten erfolgen <strong>und</strong><br />
nicht erst am Ende der Maßnahme, damit tatsächlich<br />
eine Nachsteuerung erfolgen kann. Ex-Post-Evaluationen<br />
sind sinnvoll, um aus der abgeschlossenen<br />
Sanierungen zu lernen <strong>und</strong> diese Lerneffekte mitzunehmen.<br />
Das gilt auch innerhalb einer Kommune, wenn<br />
dort mehrere Sanierungsmaßnahmen geplant sind.<br />
Kleinräumiger Zuschnitt: Monitoring-Systeme sollten<br />
kleinräumig zugeschnitten werden. Die Voraussetzungen<br />
für die zielgerichtete Beobachtung von<br />
Sanierungsergebnissen <strong>und</strong> -wirkungen müssen auch<br />
in vielen Mittel- <strong>und</strong> gegebenenfalls Kleinstädten<br />
überhaupt erst geschaffen werden – zumin<strong>des</strong>t mit<br />
einem Min<strong>des</strong>tsatz passfähiger, auch quantitativ<br />
nachvollziehbarer Indikatoren. Die Zielerreichung im<br />
Rahmen der Sanierung ist dabei auch aus Gründen <strong>des</strong><br />
effektiven Mitteleinsatzes fortlaufend zu prüfen. Eine<br />
Beobachtung von Indikatoren, die nur sehr indirekt<br />
von der städtischen Sanierungspolitik beeinflusst<br />
werden, kann dabei allerdings unterbleiben.<br />
Einbettung in die Gesamtstadt: Evaluierung <strong>und</strong><br />
Monitoring sollten intersektoral organisiert sein <strong>und</strong><br />
die Sanierung im Zusammenhang mit der Stadtentwicklung<br />
der Gesamtstadt betrachten <strong>und</strong> bewerten.<br />
Im Rahmen der Überprüfung von Sanierungszielen<br />
muss immer auch die Zukunftsfähigkeit sanierter<br />
Quartiere <strong>und</strong> deren Stellenwert im Verhältnis zur<br />
Gesamtstadt berücksichtigt werden. Ein erster Schritt<br />
hierzu wäre ein veränderter Umgang mit der gebietsbezogenen<br />
Rechenschaftspflicht durch gemeindliche<br />
Verwaltung <strong>und</strong> Sanierungsträger im Zusammenspiel<br />
mit der Lokalpolitik: Darzustellen <strong>und</strong> zu diskutieren<br />
sind hier stets die Bedeutung der erreichten Sanierungsziele<br />
<strong>und</strong> die Veränderung der gebietsbezogenen<br />
Rahmenbedingungen einerseits sowie sich abzeichnende<br />
Folgewirkungen <strong>und</strong> weiter bestehende<br />
kommunale Handlungsmöglichkeiten andererseits.<br />
Qualifizierung von Mitarbeitern: Die verantwortlichen<br />
Mitarbeiter vor Ort sind im Hinblick auf das<br />
Programm <strong>und</strong> die Abrechnung fortlaufend unter<br />
Berücksichtigung von Evaluierungs- <strong>und</strong> Monitoring-<br />
Ergebnissen weiterzubilden. Damit sollen Mängel in<br />
Umsetzung <strong>und</strong> Abrechnung vorausschauend reduziert<br />
werden. Die Voraussetzungen für eine weitergehende<br />
Qualifizierung <strong>und</strong> einen intensivierten Erfahrungsaustausch<br />
über Zielerreichung, Hemmnisse bei der<br />
Umsetzung sowie Evaluierungs- <strong>und</strong> Monitoring-Ergebnisse<br />
sollten bereits institutionell in den Rahmenbedingungen<br />
der Sanierungsförderung verankert werden.<br />
Weitergehen<strong>des</strong> Qualitätsverständnis: Gemeinden<br />
sollten Erfolgsindikatoren an die Hand gegeben<br />
werden, die mehr sind als ein knapper Zeitrahmen, in<br />
dem die Sanierung abzuschließen ist. Die Verbindlichkeit<br />
dieser Indikatoren sollte dadurch gestärkt werden,<br />
dass sie bei der weiteren Fördermittelvergabe berücksichtigt<br />
werden. Dafür müssen die aktuellen Rahmenbedingungen<br />
einbezogen werden.<br />
Folgekostenprüfung: Es ist frühzeitig zu prüfen, ob<br />
die zu erwartenden Folgekostenbelastungen von<br />
Langzeitwirkungen <strong>und</strong> Effektivierung der Städtebauförderung