Download - Fachgebietes Ãkonomie des Planens und Bauens ...
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7 Sanierungsmaßnahmen in der Zukunft: Vorschläge zu einer Weiterentwicklung <strong>des</strong> Instrumentariums <strong>und</strong> der Sanierungspraxis<br />
135<br />
7.1 Qualitätsfördernde Maßnahmen<br />
Bereits frühzeitig im Verfahren sollten qualitätsfördernde<br />
Maßnahmen standardmäßig Eingang in die<br />
Ausrichtung der Maßnahme finden. Dies betrifft den<br />
Abgleich mit der gesamtstädtischen Entwicklung<br />
gerade in einem demographisch <strong>und</strong> wirtschaftlich<br />
schwierigen Umfeld, in dem Teile der städtischen<br />
Bestände von Stadtumbaumaßnahmen mit Abrissmaßnahmen<br />
betroffen sein können. Wegen der hohen<br />
öffentlichen Investitionen in den Bestand ist auch von<br />
Sanierungsmaßnahmen zu fordern, dass sie einerseits<br />
einen hohen Standard erreichen, aber andererseits eine<br />
Fehlleitung in nicht oder kaum zukunftsfähige Gebiete<br />
möglichst minimieren. Während in diesem Kapitel auf<br />
die Qualitätssicherung durch Evaluierung <strong>und</strong> Monitoring<br />
noch gesondert eingegangen wird, werden<br />
nachstehend auf die Etablierung von hohen Qualitätsstandards<br />
gerichtete Maßnahmen <strong>und</strong> Anreizmechanismen<br />
für innovative Ansätze <strong>und</strong> deren Verbreitung<br />
vorgeschlagen.<br />
Frühzeitige integrative Erarbeitung von Sanierungszielen:<br />
Eine überschaubar angelegte, zügig<br />
durchgeführte <strong>und</strong> stark problemorientierte Vorbereitende<br />
Untersuchung sollte mit zeitgemäßen Beteiligungsverfahren<br />
verb<strong>und</strong>en sein <strong>und</strong> eine Verständigung<br />
auf die Sanierungsziele <strong>und</strong> Einzelmaßnahmen<br />
gemeinsam mit Trägern, Eigentümern, Vertretern der<br />
Privatwirtschaft <strong>und</strong> Bürgervertretern herbeiführen.<br />
Dabei sollte von Anfang an im Sinne von Perspektivenverfahren<br />
ergebnisoffen an der gr<strong>und</strong>sätzlichen<br />
Ausrichtung der Sanierung gearbeitet werden, um<br />
starke Widerstände wie im Fall einiger früher wenig<br />
bestandsorientierter Sanierungsmaßnahmen zu<br />
vermeiden. Auf die Konsequenzen <strong>des</strong> Sanierungsrechts<br />
<strong>und</strong> anderer Vorschriften wie etwa die Erhebung<br />
von Ausgleichsmaßnahmen muss bereits von Anfang<br />
an hingewiesen werden.<br />
Verständigung auf fortschreibungsfähige Entwicklungskonzepte:<br />
Eine klare Struktur <strong>des</strong> Sanierungsverlaufs<br />
mit eindeutigen <strong>und</strong> nachvollziehbaren, aber<br />
gleichwohl in einem breiten Konsens fortschreibungsfähigen<br />
Prioritätensetzungen sollte Standard in einem<br />
Sanierungsverfahren sein. Durch sie wird die Sanierungsmaßnahme<br />
für Außenstehende in ihrem geplanten<br />
Ablauf transparent sowie für die verschiedenen<br />
Beteiligten am Verfahren, insbesondere die kommunalen<br />
Dienststellen, intern verbindlich gemacht, so<br />
dass eine ressortübergreifende Zusammenarbeit<br />
möglichst reibungslos erfolgen kann. Auf die Sinnhaftigkeit<br />
der Prioritätensetzungen <strong>und</strong> <strong>des</strong> Ablaufplans<br />
unter Berücksichtigung der oben genannten potentiellen<br />
Hemmnisse ist von Anfang an im Zusammenspiel<br />
mit den Schlüsselakteuren im Gebiet besonders zu<br />
achten.<br />
Stärkung der Eigentümermitwirkung: Angesichts<br />
der zentralen Bedeutung, die Eingriffe in die Parzellierungs-<br />
oder Bebauungsstruktur immer wieder haben,<br />
wenn nicht mehr heutigen Ansprüchen entsprechende<br />
überkommene Bestände weiterentwickelt werden<br />
sollen, muss der Kommunikation <strong>und</strong> Kooperation mit<br />
den Eigentümern eine besondere Aufmerksamkeit<br />
zugedacht werden. Dazu sollten neben den oben<br />
genannten Ansätzen aktiv Eigentümer in bestimmten<br />
sanierungsbetroffenen Blöcken von Sanierungsträgern<br />
<strong>und</strong> Kommunen auf die Chancen der Sanierung<br />
angesprochen <strong>und</strong> in die Entwicklung von blockbezogenen<br />
Sanierungskonzepten einbezogen werden.<br />
Sämtliche Initiativen, die von den Eigentümern selbst<br />
zur Verbesserung der Struktur in einem Block oder<br />
Quartier vorgenommen werden, sollten wie etwa die<br />
Eigentümerstandortgemeinschaften im Stadtumbau<br />
unterstützt werden. Die öffentliche Hand sollte hierzu<br />
die Infrastruktur zur Durchführung von Ideenworkshops<br />
bereitstellen, die mit den Eigentümern zusammen<br />
abgehalten werden. Vorrang haben hierbei<br />
Lösungen, die bedürfnisorientiert in umstrukturierten<br />
Blöcken Angebote für die Unterbringung vor Ort<br />
wohnender Eigentümer machen. Insbesondere sollte<br />
die Schaffung blockbezogener Freiflächen in eng<br />
bebauten Quartieren über eine umfassende <strong>und</strong><br />
gr<strong>und</strong>stücksübergreifende Stellplatzkonzeption <strong>und</strong><br />
eine Umorganisation von Nebenanlagen in Erwägung<br />
Langzeitwirkungen <strong>und</strong> Effektivierung der Städtebauförderung