08.01.2015 Aufrufe

Download - Fachgebietes Ökonomie des Planens und Bauens ...

Download - Fachgebietes Ökonomie des Planens und Bauens ...

Download - Fachgebietes Ökonomie des Planens und Bauens ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

6 Ansatzpunkte für eine Weiterentwicklung von Sanierungsmaßnahmen<br />

129<br />

diesbezügliche Druck auf die Kommunen allmählich<br />

erhöht, da sie befürchten mussten, bei einer Neuvergabe<br />

von Fördermitteln leer auszugehen, so lange ihre<br />

alten Sanierungsverfahren nicht abgeschlossen waren.<br />

Vor diesem Hintergr<strong>und</strong> muss davon ausgegangen<br />

werden, dass unterschiedliche Kräfte eine zügige<br />

Durchführung der Sanierung bremsen.<br />

Einheitliche Vorbereitung <strong>und</strong> gesamtstädtische<br />

Einbindung: In jüngerer Zeit erfordern nicht zuletzt<br />

die Ausdifferenzierung der Förderprogramme sowie<br />

die unterschiedliche Perspektive einer Förderung von<br />

bestimmten Stadtteilen in Zeiten entspannter Wohnungsmärkte<br />

eine deutlichere Einbettung der Sanierungsüberlegungen<br />

in eine stadtentwicklungsplanerische<br />

Gesamtperspektive, um die Sinnhaftigkeit der<br />

öffentlichen Förderung zu erhärten. Hierzu werden<br />

insbesondere in Ländern mit ausgeprägter Sanierungstradition<br />

Gesamtkonzepte eingefordert, die hinreichend<br />

aktuell sein müssen <strong>und</strong> in größeren Städten die<br />

Form von Stadtentwicklungskonzepten annehmen<br />

können. Hierbei unterscheiden sich allerdings die<br />

Anforderungen bei Städtebaulichen Sanierungsmaßnahmen<br />

deutlich von denen im Stadtumbau Ost. Mehr<br />

als die Erarbeitung eines Rahmenplans sei sogar im<br />

Falle der ersteren gerade in kleineren Gemeinden<br />

kaum leistbar. Darunter leidet die Umsetzung, insbesondere<br />

vor dem Hintergr<strong>und</strong>, dass Gemeindeverwaltungen<br />

teilweise in schwieriger Haushaltslage ihr<br />

Fachpersonal abbauen. Während früher klassischerweise<br />

in kleineren Gemeinden wenigstens Bauingenieure<br />

mit der Sanierung befasst gewesen seien, übernehmen<br />

diese Aufgabe heute mitunter<br />

Verwaltungsbeamte ohne planerische Ausbildung.<br />

Eine Einsetzung von Sanierungsträgern scheuen diese<br />

Gemeinden aber, da sie um ihren Einfluss auf die<br />

Sanierung fürchten <strong>und</strong> die Kostenbeteiligung bei<br />

Trägereinsatz vermeiden wollen. Selbst die regionalen<br />

Planungsbüros seien angesichts der sich ausdifferenzierenden<br />

Programme mit ihren Beratungsleistungen<br />

teilweise überfordert.<br />

Problemadäquate Vorbereitende Untersuchungen:<br />

Die Anforderungen für eine einheitliche Vorbereitung<br />

werden von den Ländern teilweise sehr klar formuliert<br />

<strong>und</strong> vermittelt. Dies betrifft insbesondere die gebietsbezogene<br />

Ausrichtung der Vorbereitenden Untersuchungen<br />

nach den Vorschriften <strong>des</strong> Besonderen<br />

Städtebaurechts. In der praktischen Ausgestaltung<br />

bestehen hierbei allerdings begründete deutliche<br />

Unterschiede zwischen den Ländern. Hierzu wird z. B.<br />

teilweise die Sanierungsvorbereitung in kleineren<br />

Gemeinden gesondert gefördert. Gegen eine Förderung<br />

von Vorbereitenden Untersuchungen wird<br />

wiederum angeführt, dass die Sanierung deutlich<br />

zügiger erfolgen könne, wenn eine Kommune durch<br />

eigene planerische Vorleistungen bek<strong>und</strong>et, in welche<br />

Richtung ihre strategischen Überlegungen gehen, <strong>und</strong><br />

hierdurch offenbar zügiger <strong>und</strong> zielgerichteter mit der<br />

Sanierung verfahren. Erfahrungen mit den umfassenden<br />

Datenerhebungen früherer Sanierungstraditionen<br />

hätten inzwischen zu der Erkenntnis geführt, dass<br />

eine strukturierte Vorbereitung mit Vorbereitenden<br />

Untersuchungen kurzfristig angelegt sein, nicht so<br />

lange <strong>und</strong> kleinteilige Erhebungsphasen umfassen,<br />

bereits mit zeitgemäßen Beteiligungsverfahren<br />

verb<strong>und</strong>en sein <strong>und</strong> gemeinsam mit Akteuren bei einer<br />

Einbindung von Trägern <strong>und</strong> Vertretern der Privatwirtschaft<br />

eine Verständigung auf die Sanierungsziele in<br />

einem Entwicklungskonzept mit festgelegten <strong>und</strong> mit<br />

Prioritäten versehenen Schlüsselprojekten erfolgen<br />

sollte.<br />

Förderbedingungen der Länder <strong>und</strong> leistungsfähige<br />

Organisation der Bewilligungsbehörden:<br />

Die sehr stark voneinander abweichenden Größen der<br />

Bun<strong>des</strong>länder, ihre unterschiedlich strukturierten<br />

Städtesysteme <strong>und</strong> ihre spezifischen Verwaltungs- <strong>und</strong><br />

Sanierungstraditionen haben ein vielfältiges Spektrum<br />

an Organisationsstrukturen auf Länderebene hervorgebracht.<br />

In jedem Fall besitzt diese Struktur einen<br />

Einfluss auf die einheitliche <strong>und</strong> zügige Durchführung<br />

der Sanierung. Die Formulierung der Förderbedingungen<br />

der Länder spielt hier eine unterschiedlich<br />

große Rolle. Teilweise können die Bedingungen über<br />

viele Jahre mit nur sehr geringfügigen Anpassungen<br />

aufrecht erhalten werden, teilweise drücken sich in<br />

ihnen massive Veränderungen der Förderschwerpunkte<br />

aufgr<strong>und</strong> politischer oder finanzieller Entwicklungen<br />

aus wie etwa ein Übergang von einer starken<br />

Orientierung auf privater Modernisierungsförderung<br />

zur Beschränkung auf Maßnahmen im öffentlichen<br />

Raum <strong>und</strong> an öffentlichen Einrichtungen. Während in<br />

Stadtstaaten oder kleineren Ländern die Bewilligungsbehörde<br />

beim Ministerium (Senatsverwaltung)<br />

angesiedelt sein kann wie in Berlin oder im Saarland,<br />

was eine einheitliche Durchführung ermöglicht, sind<br />

ansonsten Lan<strong>des</strong>ämter oder Mittelbehörden mit der<br />

Langzeitwirkungen <strong>und</strong> Effektivierung der Städtebauförderung

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!