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Download - Fachgebietes Ökonomie des Planens und Bauens ...

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6 Ansatzpunkte für eine Weiterentwicklung von Sanierungsmaßnahmen<br />

127<br />

gesamtstädtische Zentren zukommt. Die zu sanierenden<br />

Gebiete, auf die sich Aufwertungsbemühungen<br />

konzentrieren, sollten wiederum von ihrer Größe her<br />

eine deutliche „Erkennbarkeit“ aufweisen.<br />

Der Einsatz der Instrumente<br />

Bei allen kritischen Erwägungen ist vor dem Hintergr<strong>und</strong><br />

der genannten Prioritätensetzung der aktive<br />

Einsatz der Sanierungsinstrumente für die Durchsetzung<br />

beispielsweise auch sozialer Ziele ein Schlüssel<br />

gewesen. Darüber täuschen offenbar selbst die Aufwertungstendenzen<br />

in innerstädtischen Altbaugebieten<br />

nicht hinweg (Spandauer Vorstadt, München). Erst ihr<br />

verantwortungsbewusster, vielleicht manchmal sogar<br />

über das Ziel hinausschießender <strong>und</strong> damit die rechtlichen<br />

Möglichkeiten „austestender“ Einsatz konnte<br />

aber zu derartigen Erfolgen führen. Die Beispiele<br />

zeigen, dass treuhänderische Träger mit weit reichendem<br />

Mandat hier vermutlich die besten Resultate<br />

bringen, wenn sie auf eine bestandsorientierte <strong>und</strong><br />

sensible Politik verpflichtet werden können. Die<br />

Schaffung von belegungsgeb<strong>und</strong>enen Wohnungen<br />

war zumin<strong>des</strong>t in der untersuchten Epoche ein weiterer<br />

wichtiger Erfolgsfaktor. Gerade die komplementäre<br />

Rolle von belegungsgeb<strong>und</strong>enen <strong>und</strong> freien Wohnungen<br />

scheint die soziale Mischung einigermaßen<br />

stabilisiert zu haben, <strong>und</strong> Genossenschaftsmodelle<br />

haben weitere Beiträge in die genannte Richtung<br />

geleistet (Hamburg, Spandauer Vorstadt, München,<br />

Hannover). Die starke „Manövrierfähigkeit“ der<br />

Sanierungspolitik ist dabei zentral auf eine aktive<br />

Liegenschafts- bzw. Gr<strong>und</strong>stückspolitik angewiesen. In<br />

einigen Städten zeichnet sich diesbezüglich ab, dass sie<br />

bei einbrechenden Gewerbesteuereinnahmen nicht<br />

mehr aufrecht zu erhalten ist, in ärmeren Kommunen<br />

nicht mit der gleichen Intensität betrieben werden<br />

kann <strong>und</strong> bei geringerer Verfügbarkeit von Fördermitteln<br />

nicht möglich ist. Bei allen Erfolgen neuerer<br />

Instrumente, die auf aufwendige bauliche Maßnahmen<br />

verzichten, bleibt die strategische Rolle der Entwicklung<br />

von Flächen im öffentlichen Eigentum unangefochten.<br />

Strategisches Handeln von Personen<br />

Sanierung wird keineswegs überall gleichermaßen als<br />

strategisches Element der Stadtentwicklung betrieben.<br />

Die „handelnden Personen“, in allen Politikbereichen<br />

immer wieder als wesentlich für die Umsetzung von<br />

Programmen genannt, aber selten genauer auf die<br />

dahinter steckenden Erfolgsfaktoren analysiert,<br />

verfügen über sehr unterschiedliche Qualifikationen<br />

<strong>und</strong> Qualitäten, wobei in größeren Großstädten die<br />

Größe der Verwaltung für einen hinreichenden<br />

Gr<strong>und</strong>stock an qualifizierten Fachkräften sorgt, um die<br />

Sanierung professionell durchzuführen. In Städten bis<br />

zur Größe von kleineren Großstädten kann hiervon<br />

allerdings keineswegs immer ausgegangen werden.<br />

Darüber hinaus obliegt es – gerade in kleineren Städten<br />

<strong>und</strong> Gemeinden – der strategischen Ausrichtung <strong>des</strong><br />

Handelns von Schlüsselpersonen, ob komplexere<br />

Sanierungsziele erreicht werden können. Einige der<br />

hierbei maßgeblichen Faktoren sind<br />

• der Wille zur mittel- <strong>und</strong> langfristig ausgerichteten<br />

Durchsetzung von voraussetzungsvollen Projekten,<br />

• eine permanente Offenheit für Gute-Praxis-Erfahrungen<br />

aus anderen Städten,<br />

• die Bereitschaft zur Mobilisierung <strong>und</strong> Abstimmung<br />

ergänzender Handlungsbereiche in der öffentlichen<br />

Verwaltung wie der Liegenschafts- <strong>und</strong> Wohnungspolitik,<br />

• die aktive Öffnung in die Stadtgesellschaft über eine<br />

reine Informationstätigkeit hinaus – was über die<br />

Berücksichtigung der Quartiersbewohner hinaus<br />

eine konstruktive Einbeziehung der Eigentümer<br />

voraussetzt,<br />

• die Fähigkeit zur permanenten Generierung neuer<br />

Einzelprojekte, die die Sanierung auch in Zeiten<br />

geringer verfügbarer Finanzmittel „am Köcheln“<br />

<strong>und</strong> im Gespräch halten sowie ergänzende Fördermittel<br />

anzapfen helfen,<br />

• eine aktive Einbettung der Sanierungs- in die<br />

gesamtstädtische Stadtentwicklungspolitik, um<br />

Widersprüche zwischen ihren unterschiedlichen<br />

Facetten schon frühzeitig zu erkennen <strong>und</strong> zu<br />

vermeiden,<br />

• sowie ein innovativer Umgang mit Verfahrenshindernissen<br />

auch gegen Widerstände.<br />

Langzeitwirkungen <strong>und</strong> Effektivierung der Städtebauförderung

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