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Download - Fachgebietes Ökonomie des Planens und Bauens ...

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5 Impulse für die Stadtentwicklung<br />

109<br />

maßnahme über Direktbeauftragungen oder Mehrfachbenennungen<br />

in Wettbewerben (Biberach,<br />

Seßlach). Teilweise wird auch versucht, räumlich<br />

differenzierte Nutzungsmischungsansätze über<br />

Ansiedlungskonzepte für Dienstleistungsbetriebe in<br />

Kombination mit Hilfen bei der Anpassung an moderne<br />

Betriebsformen im Bestand sowie eine Bereitstellung<br />

von Flächenpotentialen für neue Formen <strong>des</strong> Handels<br />

zu steuern (Berlin Spandauer Vorstadt).<br />

Begleitende Regelungen aus anderen Rechtsbereichen:<br />

Sie haben vor allem in der Parkraumbewirtschaftung in<br />

dicht bebauten innerstädtischen Gebieten eine Verbreitung<br />

gef<strong>und</strong>en. Sie sind zwar nicht spezifisch auf den<br />

Bedarf von Sanierungsgebieten ausgelegt, doch zeigen<br />

etwa das Beispiel der Spandauer Vorstadt in Berlin, die<br />

Stadt München oder die Stadt Freiburg, dass eine<br />

Parkraumbewirtschaftung gerade bei einem Erhalt der<br />

hohen Dichte bei der erhaltenden Erneuerung eine<br />

bedeutende begleitende Funktion haben kann, wenn<br />

durch die Zunahme der Gebietsbevölkerung oder <strong>des</strong><br />

Motorisierungsgrads (höhere Einkommen, gesellschaftlich<br />

steigender Motorisierungsgrad) der zur Aufwertung<br />

vorgesehene öffentliche Raum keine Reserven für<br />

Stellplätze mehr bietet. Hier werden Sanierungsgebiete<br />

manchmal zu einem Vorreiter bei der Anwendung der<br />

Gute Praxis Damenviertel Jena – Städtebaulicher Denkmalschutz im<br />

Gründerzeitquartier mit Jugendstilfassaden<br />

Stadtbildprägen<strong>des</strong> Eckgebäude<br />

Das Damenviertel entstand im Zuge der industriellen Entwicklung<br />

als planmäßig angelegtes Wohnquartier mit rechtwinklig<br />

angeordneten Straßen <strong>und</strong> geschlossener Blockbebauung.<br />

Aufgr<strong>und</strong> seiner Raumstrukturen <strong>und</strong> der vorhandenen Bausubstanz<br />

ist es ein geschlossenes, beinahe unversehrt erhaltenes<br />

Beispiel für Stadtplanung <strong>und</strong> städtebauliche Architektur der<br />

Jahrh<strong>und</strong>ertwende. 1993 wurde das Gebiet als Denkmalensemble<br />

unter Schutz gestellt. Die überwiegend im Originalzustand<br />

erhaltenen Fassaden <strong>und</strong> Innenausstattungen präsentieren die<br />

Epoche der späten Gründerzeit <strong>und</strong> <strong>des</strong> Jugendstils wider. Durch<br />

jahrzehntelange Vernachlässigung befand sich das einstmals<br />

attraktive innerstädtische Wohnquartier zu Beginn der Sanierung<br />

in einem sehr schlechten Bauzustand.<br />

Bei der Erneuerung wurde ein anspruchsvolles Maßnahmenprogramm<br />

zur Modernisierung der denkmalgeschützten Bausubstanz<br />

umgesetzt. Unter hohen Qualitätsansprüchen wurden<br />

öffentliche Grünflächen sowie Straßen, Wege <strong>und</strong> Plätze<br />

umgestaltet <strong>und</strong> die Wohnqualität erhöht. Die historischen<br />

Qualitäten <strong>und</strong> das Stadtbild <strong>des</strong> Flächendenkmals wurden<br />

unter Einbezug von aufwendigen denkmalpflegerischen<br />

Aspekten wiederhergestellt.<br />

Der Fördermitteleinsatz aus verschiedenen Programmen hat<br />

einen wichtigen Beitrag zum Erhalt <strong>des</strong> Wohnquartiers mit<br />

wertvollen Bau- <strong>und</strong> Raumstrukturen geleistet, <strong>des</strong>sen<br />

Sozialstruktur sich allerdings stark gewandelt hat. Mit Hilfe der<br />

„Thüringer Initiative zur Gebäu<strong>des</strong>icherung“ wurde die Stadt zu<br />

einem frühen Zeitpunkt in die Lage versetzt, die verfallsbedrohten<br />

Gebäude ohne bürokratische Hemmnisse vorläufig zu<br />

sichern. Dabei ging es um den Erhalt <strong>und</strong> die Wiederherstellung<br />

der Standsicherheit <strong>und</strong> Schutz vor Witterungseinflüssen <strong>und</strong><br />

Vandalismus. Eine Schlüsselrolle bei den Gebäudemodernisierungen<br />

spielte das innerhalb der Städtebauförderung eingebettete<br />

kommunale Förderprogramm „Standortbedingter<br />

Mehraufwand“, das zu Synergieeffekten hinsichtlich denkmal<strong>und</strong><br />

stadtbildpflegerischer Zielsetzungen führte. Das kommunale<br />

Programm bot privaten Eigentümern einen finanziellen<br />

Anreiz zur stadtbildtypischen <strong>und</strong> denkmalgerechten Gestaltung<br />

von Fassaden, Dächern <strong>und</strong> der privaten Freiräume. Bis<br />

zum Jahr 2008 konnten 97 Einzelmaßnahmen bezuschusst <strong>und</strong><br />

denkmalgerechte Modernisierungskonzepte umgesetzt<br />

werden. In der Regel wurden diese im Voraus zwischen<br />

Eigentümern, Sanierungsbeauftragten <strong>und</strong> der Stadt erarbeitet.<br />

Langzeitwirkungen <strong>und</strong> Effektivierung der Städtebauförderung

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