Download - Fachgebietes Ãkonomie des Planens und Bauens ...
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5 Impulse für die Stadtentwicklung<br />
103<br />
Gute Praxis Leipzig Connewitz/Biedermannstraße – Selbstnutzer im<br />
Sanierungsgebiet<br />
Selbstnutzer-Stadthäuser in der Hermannstraße<br />
Leipzig sah sich in Hinblick auf Stadterneuerungsmaßnahmen<br />
nach der Wiedervereinigung mit zahlreichen Herausforderungen<br />
konfrontiert. Ein Schwerpunkt lag auf der Revitalisierung<br />
der stadtbildprägenden gründerzeitlichen Quartiere in<br />
der Innenstadt. Das 17 ha große Quartier „Connewitz-Biedermannstraße“<br />
war das erste förmlich festgelegte Sanierungsgebiet<br />
Leipzigs als auch Sachsens, am südlichen Innenstadtrand<br />
im Ortsteil Connewitz gelegen.<br />
Die Leipziger Stadthäuser sind ein Best-Practice-Beispiel für die<br />
Schaffung innerstädtischer oder innenstadtnaher Standorte für<br />
den individuellen Wohnungsbau. Es soll Wohneigentum im<br />
Leipziger Stadtgebiet entstehen. Der Erhalt <strong>und</strong> die Ergänzung<br />
städtebaulicher Strukturen ist ein positiver Nebeneffekt <strong>des</strong><br />
eigentlichen Ziels.<br />
Auch im Sanierungsgebiet Leipzig Connewitz wurden neue<br />
Bau- <strong>und</strong> Wohnformen gefördert, Selbstnutzer <strong>und</strong> Selbstbaumaßnahmen<br />
unterstützt. Der Sanierungsträger DSK hat<br />
Gr<strong>und</strong>stücke erworben, um bestimmte Eigentümer in das<br />
Gebiet zu holen. In den letzten Jahren sind durch den Verkauf<br />
der vorbereiteten Gr<strong>und</strong>stücke an Selbstnutzer viele Einnahmen<br />
wieder ins Gebiet geflossen. Urbaniten zogen in die<br />
Neubauten, in denen urbanes Wohnen in Stadthäusern<br />
ermöglicht wird. Die Erfahrungen in Connewitz haben gezeigt,<br />
dass gerade bei unsicheren oder komplizierten Eigentumsverhältnissen<br />
das Interesse der Investoren an der Realisierung von<br />
Bauvorhaben kaum vorhanden ist <strong>und</strong> durch den treuhänderischen<br />
Gr<strong>und</strong>erwerb <strong>und</strong> die Vorbereitung die Gr<strong>und</strong>stücke<br />
eine höhere Nachfrage erhielten.<br />
Sanierung, aber auch die Stabilität von Einkaufslagen.<br />
Auf die Grenzen hiervon wurde bereits im betreffenden<br />
Kapitel eingegangen.<br />
Auf die Rolle der Sanierung für die Durchsetzung <strong>des</strong><br />
Leitbilds der nutzungsgemischten, kompakten Stadt<br />
wurde bereits hingewiesen. Bekanntermaßen trägt dies<br />
trotz <strong>des</strong> geringen kleinräumigen Zusammenhangs<br />
zwischen Wohn- <strong>und</strong> Arbeitsorten zu einer Verringerung<br />
<strong>des</strong> Wegeaufwands gerade im motorisierten<br />
Verkehr bei, nicht zuletzt dadurch, dass der Motorisierungsgrad<br />
in innerstädtischen Quartieren von Großstädten<br />
weit unter dem in ländlichen Gebieten liegt. Der<br />
Beitrag der Sanierung ist allerdings in Mittel- <strong>und</strong><br />
Kleinstädten wohl eher gering. Zwar sammeln sich dort<br />
in Sanierungsgebieten durchaus Personen mit geringem<br />
Motorisierungsgrad, doch liegt dies eher an<br />
Wohnstandortwahl <strong>und</strong> sozialräumlicher Polarisierung.<br />
Langzeitwirkungen <strong>und</strong> Effektivierung der Städtebauförderung