Download - Fachgebietes Ãkonomie des Planens und Bauens ...
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5 Impulse für die Stadtentwicklung<br />
101<br />
5.5 Umweltbezogene Wirkungen <strong>und</strong><br />
Ressourcenschutz<br />
Es fällt auf, dass in den wenigsten Maßnahmen die<br />
ökologische Bilanz der Stadterneuerung oder der<br />
Stadtentwicklung im weiteren Sinne thematisiert wird.<br />
Selbst die in ökologischen Pilotmaßnahmen seit den<br />
1980er Jahren immer wieder thematisierten bauökologischen<br />
Fragen, die neben den verwendeten Baumaterialien<br />
auch die technische Gebäudeausrüstung <strong>und</strong><br />
die Energieversorgung betreffen, wird auf der Ebene<br />
der vor allem durch zusammenfassende Darstellungen,<br />
Gutachten <strong>und</strong> politische Beschlüsse geprägten<br />
Dokumente kaum berücksichtigt. Auch den etwa in<br />
Berlin auf ökologische Qualitätsstandards (keine<br />
Förderung von Tropenholzfenstern) ausgerichteten<br />
Modernisierungs- <strong>und</strong> Instandsetzungsrichtlinien<br />
vergleichbare Förderansätze sind andernorts kein<br />
wichtiges Thema, das es bei den Errungenschaften der<br />
örtlichen Sanierungspolitik öffentlich zu machen gilt.<br />
Viel stärker thematisiert wird die Frage, ob es durch die<br />
Sanierung gelungen sei, das jeweilige Gebiet aufzuwerten<br />
<strong>und</strong> zu stabilisieren. Dieser Zugang steht<br />
natürlich im Mittelpunkt der Erfolgseinschätzung,<br />
denn es ist ja konstitutiv für die Festlegung von Sanierungsgebieten,<br />
dass in ihnen städtebauliche Missstände<br />
zusammentreffen, die es zu bearbeiten gilt. Eine<br />
weitergehende Vision, welchen Stellenwert die<br />
Sanierungsgebiete in der Stadt mittelfristig einnehmen<br />
könnten <strong>und</strong> ob sie zu einer Vermeidung von Flächenverbrauch<br />
<strong>und</strong> Ressourcenvergeudung beitragen<br />
können. So bleibt beispielsweise offen, ob Sanierungsgebiete<br />
wirklich attraktiv für bestimmte Bevölkerungsschichten<br />
sind, die häufig lieber im Einfamilienhausgebiet<br />
wohnen, <strong>und</strong> ob dies dann auf eine angemessene<br />
bauliche <strong>und</strong> Wohndichte, ein angemessenes Freiflächenangebot<br />
oder eben die vielfach das Sanierungsgeschehen<br />
in kleineren Städten dominierenden Stellplatzangebote<br />
(oder etwas ganz Anderes)<br />
zurückzuführen sein könnte. Bei der Einschätzung der<br />
umwelt- <strong>und</strong> ressourcenbezogenen Wirkungen der<br />
Sanierung soll angesichts der geringen, aber durchaus<br />
in Einzelfällen beobachtbaren Wirkungen bauökologischer<br />
Innovationen vor allem auf den zweiten<br />
Zugang eingegangen werden.<br />
Revitalisierung als Flächen <strong>und</strong> Ressourcenschonende<br />
Stadtentwicklung<br />
Einige Konversionsprojekte, die im Rahmen einer<br />
Sanierungsmaßnahme durchgeführt werden, zeigen<br />
die Möglichkeiten einer Revitalisierung von Bestandsflächen<br />
auf. Das Sanierungsinstrumentarium bietet die<br />
Gr<strong>und</strong>lage für die meist komplexen Ordnungsmaßnahmen.<br />
In günstigen Lagen besteht eine hohe<br />
Wahrscheinlichkeit für eine Flächen schonende hohe<br />
Dichte. In den Fallstudien ist sogar bei weniger günstigen<br />
Standortbedingungen eine Nachnutzung<br />
möglich gewesen. Dies gelang allerdings nur mit<br />
gewissen Einschränkungen, was die Lebensfähigkeit<br />
von Folgeeinrichtungen anbetrifft (Kassel), bzw. im<br />
Hinblick auf die Folgewirkungen für die benachbarte<br />
Kernstadt durch Schaffung einer neuen Mitte (Neunkirchen).<br />
Alternative verdichtete Wohnformen<br />
Der Sanierung kommt eine bedeutende Rolle bei der<br />
Sicherung der Attraktivität von Wohnbeständen zu.<br />
Dies gilt vor allem in gründerzeitlichen Altbauquartieren.<br />
In Mittelstädten finden sich allerdings häufig<br />
Wohnbestände, die unter wesentlichen Vermarktungshindernissen<br />
leiden. Nicht immer ist dabei eine<br />
Aufwertung von Beständen uneingeschränkt möglich.<br />
Es werden sich immer wieder auch Umstrukturierungen<br />
in einzelnen Blöcken anbieten. Die aktuelle<br />
Nachfrage nach innerstädtischem Wohnen <strong>und</strong> die in<br />
der Vergangenheit teilweise schleppende Umstrukturierung<br />
<strong>und</strong> Vermarktung von innerstädtischen<br />
Wohnlagen für verdichtete Wohnkonzepte macht<br />
Langzeitwirkungen <strong>und</strong> Effektivierung der Städtebauförderung