Auf bleibende Helle - Startbereit - Mariann Baschnonga
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2.2 Kriterien für die Einordnung einer Beratungs-Beziehung als<br />
Therapie<br />
Es überrascht nicht, dass die Frage auftaucht, ob Philosophische Beratung als<br />
Therapieform betrachtet werden kann oder nicht. In der Psychologie wird<br />
unterschieden zwischen Beratung – für Probleme, die nicht als Krankheit<br />
definiert sind – und Therapie. Therapie darf nur von Therapeuten mit anerkannter<br />
Ausbildung durchgeführt werden und wird bei anerkannten<br />
psychischen Leiden von den Krankenkassen bezahlt. Ob nun Philosophische<br />
Beratung als Therapie bezeichnet werden kann oder nicht, hängt von der<br />
Definition des Begriffs Therapie ab.<br />
Raabe zählt 7 Kriterien auf, mit denen er Therapie definiert:<br />
1. Darstellung: Der Berater identifiziert sich als Therapeut.<br />
2. Leiden: Der Patient glaubt an einer psychischen oder emotionalen<br />
Störung zu leiden. Oder eine körperliche Störung wird mit einer<br />
psychischen oder emotionalen Krankheit in Verbindung gebracht.<br />
3. Erwartung: Der Patient glaubt, dass der Therapeut über<br />
Fachkenntnisse verfügt und diese zu seiner Heilung einsetzen wird.<br />
4. Diagnose und Prognose: Der Therapeut glaubt, dass das Problem<br />
des Klienten diagnostizierbar und mit seinen Fähigkeiten heilbar ist.<br />
5. Ausdrückliche Vereinbarung: Beide gehen die therapeutische<br />
Beziehung unter der Annahme ein, dass es sich um eine Therapie<br />
handelt, für die die üblichen Konditionen einer Therapie gelten (z.B.<br />
Krankenkassenanerkennung, Schweigepflicht etc.)<br />
6. Professionalität: Der Therapeut ist für die Therapie ausgebildet. Er<br />
bietet therapeutische Leistungen gegen Entgelt an.<br />
7. Passivität: Der Patient wird etwas, was beide Therapie nennen,<br />
unterworfen. Die aktive Rolle für den Heilungsprozess liegt beim<br />
Therapeuten.<br />
<strong>Auf</strong> <strong>bleibende</strong> <strong>Helle</strong>.doc 12.11.2010 Seite - 6 -