Informations- u. Mitteilungsblatt - Stallwang
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trieb genommen und betrieben werden dürfen, die die<br />
grundlegenden Sicherheitsanforderungen erfüllen. Leider<br />
gehören Holzspalter neueren Baujahres nicht dazu.<br />
Ältere genießen Bestandsschutz<br />
Holzspalter älterer Bauart genießen Bestandsschutz.<br />
Dies gilt nur,<br />
· wenn sie in ordnungsgemäßem Zustand sind (= nicht<br />
manipuliert),<br />
· wenn sie nur bestimmungsgemäß verwendet werden (=<br />
nur eine Person arbeitet mit dem Spalter und diese Person<br />
muss älter als 18 Jahre sein) und<br />
· wenn sie nicht nach dem 28. Dezember 2009 in den Verkehr<br />
oder wieder in Verkehr gebracht wurden.<br />
Sägespaltmaschinen nahe dran<br />
Am nächsten an den Schutzzielen dran und am weitesten<br />
weg von Haftung und Regress sind Sägespaltmaschinen.<br />
Brennholzprofis haben mit diesen Kombimaschinen gute Erfahrungen<br />
gemacht und den Herstellern wertvolle Tipps zur<br />
Produktverbesserung gegeben. Bei Holzspaltern herkömmlicher<br />
Bauart ist dieser Verbesserungsprozess ausgelöst. Die<br />
Ergebnisse werden in den nächsten Wochen auf dem Brennholzmarkt<br />
vorgestellt.<br />
Infos zu sicheren Brennholzmaschinen gibt es beim Autor<br />
Friedrich.Allinger@landshut.lsv.de, Tel. 0871/696-450.<br />
Durchforstungsharvester kommen<br />
„Wer seinen Wald liebt, lässt die Maschinen rein“, sagen alte<br />
und junge Waldbesitzer in Bayern, die nachhaltig wirtschaften:<br />
· Jungpflanzen werden geschont,<br />
· Naturverjüngungen werden gefördert,<br />
· Zukunftsbäume bleiben unverletzt (auch im Wurzelraum)<br />
· Wertholz wird bestandsschonend entnommen und die<br />
· Normen (national und international) für nachhaltige<br />
Waldwirtschaft werden gewissenhaft und nachweisbar<br />
eingehalten.<br />
Betreiber von Durchforstungsharvestern können sich bei der<br />
Bayerischen Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft in<br />
Freising (Tel. 08161/71-4801, kontaktstelle@lwf.bayern.de)<br />
und/oder bei der landw. Berufsgenossenschaft melden und<br />
werden in das Verzeichnis für Forsttechnikanbieter (Internet)<br />
aufgenommen. Ansprechpartnerinnen sind für Augsburg<br />
Rita Kanjo (0821/4081-232, praev@augsburg.lsv.de)<br />
und für Landshut Monika Maier (0871/696-440,<br />
praev@landshut.lsv.de) und für FOB Hotline.<br />
Unfälle mit Gelenkwellen<br />
Unfälle mit Gelenkwellen sind selten und grausam.<br />
In den ersten sechs Monaten dieses Jahres verlor ein Mann<br />
sein Leben an der ungenügend gesicherten Gelenkwelle eines<br />
Gülleaufrührgerätes.<br />
Ein weiterer Mann erlitt eine Unterarmquetschung am ungeschützten<br />
Zapfwellenstummel eines Holzspalters. Weil Unfälle<br />
mit Gelenkwellen und Zapfwellenstummeln zwar selten,<br />
aber immer grausam oder tödlich sind, schreiben die Außendienstmitarbeiter<br />
der landwirtschaftlichen Berufsgenossenschaften<br />
Sicherheitsmängel an Gelenkwellen immer in die Besichtigungs-<br />
und Beratungsberichte und fordern die Mängelbeseitigung<br />
vor der nächsten Benutzung der Maschine.<br />
Heu und Stroh sicher lagern<br />
Für das Einlagern von Heu und Stroh gibt es verbindliche Sicherheitsregeln.<br />
Werden diese Regeln eingehalten, sinkt das<br />
Risiko bei der Entnahme. Auch während der Lagerung blei-<br />
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ben die Gefährdungen für den Unternehmer, seine Beschäftigten<br />
und für die Familienangehörigen klein:<br />
· Einlagertechnik muss mit Auslagertechnik identisch sein.<br />
Das heißt: Wenn mit großen, weitreichenden Maschinen<br />
(z. B. Teleskopladern) eingelagert wird, muss auch mit<br />
großen, weitreichenden Maschinen wieder ausgelagert<br />
werden.<br />
· Ein-/Auslagern von Großballen ohne Fahrerschutzdach<br />
ist wegen des hohen Unfallrisikos verboten.<br />
· Ballenlager müssen schon beim Einlagern stabil (= möglichst<br />
im Verbund) errichtet und gegen Lageveränderungen<br />
gesichert werden.<br />
· Ballenlager stets kindersicher aufbauen, das heißt: Keine<br />
Klüfte und keine Zwischenräume, die für Kinder zu Fallen<br />
werden können, einbauen.<br />
· Lose Heu- und Strohlager und Ballenlager müssen einen<br />
Sicherheitsabstand zu Abwurfstellen und Wandöffnungen<br />
aufweisen. Wie groß der Abstand sein muss, ergibt sich<br />
aus der Größe der Abwurföffnung, deren Sicherung und<br />
der Gestaltung des Heu- oder Strohlagers.<br />
Wer bezüglich seines Heu- und Strohlagers kein gutes<br />
„Bauchgefühl“ hat, kann bei seiner Berufsgenossenschaft anrufen,<br />
um sich Infos zu holen oder mit dem Außendienstmitarbeiter<br />
einen Termin vor Ort zu vereinbaren (Heidi Diesenbacher<br />
0821/4081-246; Monika Maier 0871/696-440; oder<br />
089/45480-500).<br />
Vor Pilzgiften schützen<br />
Wesentlich mehr Landwirte und Bäuerinnen erleiden Pilzvergiftungen<br />
als Schwammerlsucher.<br />
Schuld sind Schimmelpilz belastete Stäube in Scheunen und<br />
Getreidelagern.<br />
Traditionell werden vor der neuen Ernte Heu-, Stroh- und<br />
Getreidelager abgeräumt und gesäubert.<br />
Eine staubige Sache<br />
In Lagerstäuben (= organisches Material) bilden sich im Jahreslauf<br />
durch Temperatur- und Feuchtigkeitsschwankungen<br />
Pilzpopulationen.<br />
Durch das Reinigen der Lagerstätten werden die Pilzsporen<br />
aufgewirbelt und gelangen in die Lunge und in die Schleimhäute<br />
der Augen, der Nase und des Mundes.<br />
Weil viele Pilzsporen für den Menschen giftig sind (ähnlich<br />
wie Fliegen- oder Knollenblätterpilz) lösen sie bei den betroffenen<br />
Menschen Erkrankungen aus: Am häufigsten sind<br />
vergiftungsbedingte Lungenentzündungen (durch Einatmen<br />
der Pilzsporen), Augenentzündungen und allergische Reaktionen<br />
der Haut, des Darmes und der Atemwege.<br />
So schütz ich mich<br />
Wer Lagerstätten räumt und reinigt, soll für die eigene Gesundheit<br />
ein leistungsfähiges Absauggebläse in seiner Nähe<br />
haben.<br />
Haut, Schleimhäute und Atemwege schützen dichte Kleidung,<br />
Schutzbrille und FFP2-Filtermaske (= Schutz vor Feinstaub).<br />
Staubgeschützt arbeiten bedeutet: Schwitzen wie in der Sauna.<br />
Und nur die Dusche nach der Arbeit bringt die wirkliche<br />
Erleichterung. Aber einmal wirklich richtig schwitzen ist<br />
besser als immer allergisch krank sein.<br />
Tipps zu atmungsaktiver Kleidung, zum Schutz der Atemwege<br />
und der Augen gibt es bei der landwirtschaftlichen Berufsgenossenschaft<br />
(Heidi Diesenbacher, Tel. 0821/4081-246;<br />
Monika Maier, Tel. 0871/696-440).<br />
Fritz Allinger<br />
LBG NOS