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HAUPTSTAATSARCHIV WIESBADEN - Stadtarchiv Hachenburg

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Westerburg-Altleiningen zu Ilbenstadt 1923 ans Staatsarchiv Darmstadt und 1938 ebenso wie die von Chr. D.<br />

Vogel entnommenen Stücke zum Bestand zurück. Einzelstücke sind über J. G. Lehmann in die<br />

Universitätsbibliothek zu Heidelberg und zum Teil auch über Lehmann sowie durch O. Fuchs 1937 ins fürstl.<br />

Leiningische Archiv in Amorbach gelangt. Das in Westerburg erwachsene jüngere Archiv des Hauses<br />

Leiningen-Westerburg-Neuleiningen wurde dort 1830 von Pfarrer Joh. Georg Lehmann geordnet und<br />

verzeichnet. Die Grafen Gustav und August Reinhard, die letzten männlichen Glieder der Linie Altleiningen,<br />

schenkten 1928 dem preußischen Staat das Archiv, das 1933 nach Wiesbaden übernommen wurde. Dort wurden<br />

neben dem im 19. Jh., zum Teil aus fremden Provenienzen, gebildeten Pertinenzbestand Westerburg-Schadeck<br />

zunächst nur die Urkunden und Akten des Gesamthauses Leiningen-Westerburg und der Gebietsteile im<br />

Archivsprengel von Wiesbaden neu geordnet und verzeichnet. Dabei wurden alle Urkunden aus der Zeit nach<br />

1400, auch die Pergamenturkunden, in den Akten belassen. Teile der Archivalien der Grafschaft Leiningen<br />

wurden an das Staatsarchiv Speyer abgegeben und Urkunden säkularisierter Stifte und Klöster zu den Abt. 24,<br />

27 und 85 herausgenommen. Im Anschluß an die von J. G. Lehmann gebildeten Gruppen des Leiningen-<br />

Westerburg-Neuleininger Archivs wurden folgende weitere Gruppen gebildet: D Familienkorrespondenz und<br />

Verwaltungsaktenarchiv der Standes-Herrschaft Leiningen-Westerburg zu Westerburg 19. Jh., E<br />

Familienkorrespondenz und Verwaltungsaktenarchiv der Standesherrschaft Leiningen-Westerburg zu Ilbenstadt<br />

(1923 vom Staatsarchiv Darmstadt abgeliefert), F Akten und Urkunden der Grafschaft Leiningen-Westerburg,<br />

Angelegenheiten des linksrheinischen Gebiets, Grafschaft Leiningen, Herrschaften Oberbronn und Forbach, G<br />

Urkunden der Liebfrauenkirche bei Westerburg, H Urkunden der Wildgrafen zu Kyrburg (durch die Ehe Johanns<br />

von Westerburg mit Anastasia Gräfin von Leiningen, Witwe Wildgraf Friedrichs zu Kyrburg, um 1384 in das<br />

Westerburger Archiv gekommen), I Urkunden der Herrschaft Sierck in Lothringen (durch die Ehe des Grafen<br />

Reinhard I. mit Zymeria, Tochter der Grafen Gerhard von Sayn und der Else von Sierck, in das Westerburger<br />

Archiv gekommen). Auf dem Transport zu einem Auslagerungsort gerieten zu Beginn des Jahres 1945 329<br />

Urkunden, meist aus der Zeit vor 1400, die Aktenbände Nr. 995-1425, von den noch ungeordneten und<br />

unverzeichneten Gruppen D-I sämtliche Urkunden und große Teile der Aktenbestände in Verlust. Mit dem<br />

Bestand wurden 1966 erneut die im 19. Jh. über das nassauische Amt Rennerod ins Archiv gelangten<br />

Justizsachen (aus der ehemaligen Abt. 192) wieder vereinigt.<br />

Behördengeschichte: Die Herren von Westerburg aus dem Hause Runkel besaßen außer der Herrschaft<br />

Westerburg einen Restanteil der Herrschaft Runkel um die gegen Runkel erbaute Burg Schadeck, Burg und<br />

Herrschaft Schaumburg, einen Anteil an der Herrschaft Cleeberg sowie Westerburg. Dazu erbten die<br />

Westerburger 1470 einen Teil der Grafschaft Leiningen, nach dem sie sich seitdem Grafen von Leiningen-<br />

Westerburg nannten. Im Austausch gegen Streubesitz in der Herrschaft Diez erwarben sie 1611 das Kirchspiel<br />

Willmenrod, doch gingen durch Verkauf 1637 Seck, 1650 ein Anteil an Mensfelden, 1656 die Herrschaft<br />

Schaumburg und 1716 der Anteil an Cleeberg, durch Tausch 1667 Wilsenroth und Pottum verloren. Nach<br />

Verträgen von 1705 und 1713 waren die Herrschaften Westerburg und Schadeck ohne Rücksicht auf die<br />

Kirchspielszugehörigkeit der Orte auf die Linien Alt- und Neuleiningen aufgeteilt. Seitdem besaßen: Leiningen-<br />

Westerburg-Altleiningen: 1/3 Westerburg mit einem Hof in der Stadt Westerburg, Willmenrod, Berzhahn,<br />

Gershasen, Girkenroth (Anteil), 1/2 Schadeck, 1/2 Weltersburg (nur in den Ringmauern), Leiningen-Westerburg-<br />

Neuleiningen: Schloß und 2/3 Stadt Westerburg, das Oberkirchspiel mit Halbs, Hergenroth und Stahlhofen,<br />

Gemünden mit Wengenroth und Winnen, 1/2 Schadeck, 1/2 Weltersburg (nur in den Ringmauern). Die mit<br />

Ilbenstadt in der Wetterau entschädigte Linie Altleiningen behielt 1806 nur die Hälfte von Schadeck und<br />

verzichtete auf ihren Anteil an der Herrschaft Westerburg. Die 1806 mediatisierte Herrschaft Westerburg wurde<br />

zunächst dem Großherzogtum Berg, dann 1813 Nassau-Oranien zugeteilt und kam 1815 an das Herzogtum<br />

Nassau. Nach dem Erlöschen des nassauischen Astes der Neuleininger Linie kamen 1874 die Reste des Besitzes<br />

an die Altleininger Linie.<br />

Literatur:<br />

* Lehmann, Johann Georg: Geschichte und Genealogie der Dynasten von Westerburg, 1866<br />

* Fuchs, Oskar: Das Gräflich Leiningische Archiv der Westerburg und andere Leiningische Archive, in:<br />

Nassovia, 28. Jg., 1928, S. 61-65<br />

* Wagner, Walter - Strecker, Kurt, Rhein-Main-Gebiet, S. 102 f.<br />

* Gensicke, Landesgeschichte, S. 306-15, 353-57<br />

* Gensicke, Hellmuth, Das Kirchspiel Wi llmenrod, in: Nassauische Annalen 70, 1959, S. 200-212<br />

* Gensicke, Hellmuth, Das Oberkirchspiel Westerburg, in: Nassauische Annalen 74, 1963, S. 189-192<br />

* Gensicke, Hellmuth, Westerburg, in: Nassauische Annalen 99, 1988, S. 191-214.<br />

Findmittel:<br />

* Altes Westerburger Archiv: Urkunden und Akten: Rep. von Sponheimer 1937-41 (masch.)<br />

* Leiningen-Westerburg-Neuleininger Archiv: Rep. von Lehmann 1830 mit Schlagwortindex (hsl.)<br />

* Pertinenzbestand Westerburg-Schadeck: Rep. von Hagemann 1887-88 (hsl.)<br />

* Reste jüngerer Registraturen und Leininger Archive: Rep. von Gensicke und Helfer 1969/70 (masch.).<br />

HHStAW Abt. 339 Nr. 573<br />

<strong>Hachenburg</strong> (Kellner zu Wied), Hasmann, Harnischter, Hansen, Hase, Haugwart, Hammer, Habecher, Hadelau,

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