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HAUPTSTAATSARCHIV WIESBADEN - Stadtarchiv Hachenburg

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Abt. 259 Herzoglich-Nassauische Berg- und Hüttenverwaltung<br />

74<br />

Bestandsgeschichte: 1903 wurden vom Oberbergamt Bonn Akten der Bergmeistereien Diez und Wiesbaden,<br />

1909 vom Bergrevier Diez Akten der Bergmeisterei Diez abgegeben.<br />

Behördengeschichte: Die Lokalverwaltung des Berg- und Hüttenwesens wurde durch Verordnung vom<br />

4.10.1826 (VBl. S. 85 ff.) bestimmt. Zum 1.1.1827 hörte die Wirksamkeit der nur in einzelnen Landesteilen<br />

vorhandenen Bergverwaltungsbehörden (Markscheider, Bergmeistereien, Berginspektionen,<br />

Bergschultheißereien und Berggeschworenen) auf. Das Herzogtum wurde in zwei Inspektionsdistrikte oder<br />

Bergmeistereien eingeteilt. Zum einen Bezirk zählten die Ämter Dillenburg, <strong>Hachenburg</strong>, Herborn, Marienberg,<br />

Meudt, Selters, Rennerod und Weilburg, zum anderen die Ämter Braubach, Diez, Eltville, Hochheim, Höchst,<br />

Idstein, Königstein, Langenschwalbach, Limburg, Montabaur, Nassau, Nastätten, Reichelsheim, Rüdesheim,<br />

Runkel, St. Goarshausen, Usingen, Wehen und Wiesbaden. Jedem dieser Distrikte stand ein Bergmeister (im<br />

Range eines "Beamten") vor, von denen einer seinen Sitz in Dillenburg und der andere in Diez hatte. Die<br />

Berggegenschreibereien wurden den Landoberschultheißen übertragen. Für das ganze Herzogtum wurde ein<br />

Markscheider zur Vermessung und Aufnahme der Zechen ernannt. Die Bergbeamten waren den Zentralbehörden<br />

untergeordnet: der Landesregierung, der die unmittelbare Aufsicht zustand hinsichtlich der Verleihung und<br />

Sicherung des Gruben- und Gewerkeneigentums, der Bergwerkspolizei, des ganzen technischen Betriebs und<br />

Haushalts und des Knappschaftswesens der Generalsteuerdirektion hinsichtlich der Mitwirkung bei der<br />

Festsetzung der Steuern von Gruben, Hütten und Hammerwerken der Generaldomänendirektion wegen<br />

Kontrolle der Domanialgefälle von Bergwerken der Rechnungskammer für das Gruben- und<br />

Knappschaftsrechnungswesen. O.g. Verordnung regelte auch das Verhältnis zwischen der staatlichen<br />

Bergverwaltung und den Zecheneigentümern. Am 8.10.1826 erging seitens des Staatsministeriums eine<br />

Bergverwaltungsordnung mit näheren Vorschriften für den Geschäftsgang (ebenda S. 90-104, 106 ff). Am<br />

21.11.1842 (VBl. S. 234 f.) wurde wegen Zunahme des Bergbaus das Herzogtum in die drei Bergmeistereien<br />

Dillenburg (für die Ämter Dillenburg, <strong>Hachenburg</strong>, Herborn, Marienberg, Rennerod, Selters und Wallmerod),<br />

Diez (für die Ämter Braubach, Diez, Eltville, Hochheim, Höchst, Idstein, Königstein, Langenschwalbach,<br />

Limburg, Montabaur, Nassau, Nastätten, Rüdesheim, St. Goarshausen, Wehen und Wiesbaden) und Weilburg<br />

(für die Ämter Hadamar, Reichelsheim, Runkel, Usingen und Weilburg) abgeteilt. Ihnen wurden<br />

Berggeschworene als Unterbeamte beigegeben. Ferner wurden zwei Markscheiderbezirke geschaffen: einer in<br />

Dillenburg für die Bergwerke nördlich der Lahn, der andere in Diez für die Bergwerke südlich der Lahn. Am<br />

19.10.1850 (VBl. S. 93) wurde ein dritter Markscheiderbezirk geschaffen, so daß jeder Bergmeistereidistrikt<br />

auch einen besonderen Markscheiderbezirk bildete. Durch Verordnung vom 12.8.1857, die zum 1.10. in Kraft<br />

trat (VBl. S. 170 und 177), wurde die Zahl der Bergreviere auf vier vermehrt, indem die Amtsbezirke Eltville,<br />

Höchst, Hochheim, Königstein, Langenschwalbach, Rüdesheim, St. Goarshausen, Wehen und Wiesbaden sowie<br />

der südliche Teil des Amtes Idstein von der Bergmeisterei Diez abgetrennt und daraus das Bergrevier Wiesbaden<br />

gebildet wurde. Auch wurde für dieses Bergrevier ein vierter Markscheiderbezirk errichtet. Im gleichen Jahr<br />

ergingen am 18.2.1857 eine Bergordnung (ebenda S. 15-47) und eine Instruktion für die Bergbeamten (ebenda S.<br />

48-70) sowie am 15.10.1857 eine Geschäftsordnung für die Bergmeister (ebenda S. 184-196). Die Einteilung in<br />

vier Bergmeistereien und Markscheidereien wurde am 30.6.1859 mit Zustimmung der Landstände bestätigt<br />

(VBl. S. 56).<br />

Inhalt: 14 m Akten, 267 Bde. Die Akten reichen von etwa 1805-1873 und betreffen Allgemeines und<br />

Organisation (u.a. Unglücksfälle), Bergwerkssteuern, Knappschaftswesen, bergrechtliche und bergpolizeiliche<br />

Angelegenheiten, technischen Betrieb und Haushalt (Betriebsakten der Gruben in den Ämtern Eltville, Herborn,<br />

Hochheim, Idstein, Königstein, Langenschwalbach, Rüdesheim, St. Goarshausen, Usingen, Weilburg),<br />

Berechtigungsverhältnisse (nach Gruben in den Ämtern Eltville, Langenschwalbach, Rüdesheim, St.<br />

Goarshausen und Wehen), Berechtigung und Betrieb (nach Unternehmern und Gewerkschaften),<br />

Berichterstattung und Schriftwechsel. Die in dem Bestand vereinigten Akten der einzelnen Bergmeistereien<br />

Diez, Dillenburg (3 Nrn.), Weilburg (5 Nrn.) und Wiesbaden sowie des Hüttenamts Usingen (2 Nrn.) sind im<br />

Vorwort des Repertoriums ausgewiesen. Aus einer späteren Ablieferung stammen 4 m Mutungsbücher, Verleih-<br />

und Berggegenbücher.<br />

Literatur:<br />

* Staats- und Adreß-Handbuch des Herzogtums Nassau 1808ff<br />

* Hugo Grandjean, Übersicht der geologischen Verhältnisse des Herzogtums Nassau, 1847<br />

* F. Odenheimer, Das Berg- und Hüttenwesen im Herzogtum Nassau, 1865-67.<br />

Findmittel: Rep. Anfang 20. Jh.<br />

ZK - HHStAW Abt. 259 Nr. 225<br />

Mutungsbuch der Ämter <strong>Hachenburg</strong>, Marienberg und Rennerod, 1856-1867<br />

ZK - HHStAW Abt. 259 Nr. 226<br />

Verleih- und Bestätigungsbuch (Belehnungsbuch) der Ämter <strong>Hachenburg</strong>, Marienberg, Rennerod, Selters und<br />

Wallmerod, 1847-1867

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