10.11.2012 Aufrufe

HAUPTSTAATSARCHIV WIESBADEN - Stadtarchiv Hachenburg

HAUPTSTAATSARCHIV WIESBADEN - Stadtarchiv Hachenburg

HAUPTSTAATSARCHIV WIESBADEN - Stadtarchiv Hachenburg

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

59<br />

Abt 215 –Herzoglich-Nassauische Rechnungskammer<br />

Bestandsgeschichte: Seit 1816 hat die Rechnungskammer Wiesbaden regelmäßig Akten, Rechnungen und<br />

Belege an das Nassauische Zentralarchiv und spätere Preußische Staatsarchiv Idstein abgeliefert. Der<br />

Aktenbestand der Oberrechnungskommission Dillenburg wurde 1825 geschlossen dem Filialarchiv Dillenburg<br />

übergeben, von wo aus er 1868 ebenfalls an das Zentralarchiv in Idstein gelangte. Weitere Abgaben erfolgten in<br />

den Jahren 1897 bis 1923 duch die Regierung Wiesbaden. Allerdings ist in der heutigen Abteilung 215 nur noch<br />

ein Teil dieser umfangreichen Überlieferung vorhanden. So sind die meisten Rechnungen den ursprünglichen<br />

Provenienzstellen zugeordnet worden, während die Belege der Gemeinde- und Kirchenrechnungen seit etwa<br />

1850 den Ämtern und Dekanaten zur Aufbewahrung überlassen wurden, von wo aus sie nur teilweise später an<br />

das Staatsarchiv zurückgelangten. Nicht wenige Archivalien wurden auch nachträglich kassiert. Die 1980<br />

begonnene Neuverzeichnung ließ die 1931 formierte Abteilung als Mischbestand fortbestehen. Nur wenige<br />

Archivalien wurden herausgenommen und anderen Abteilungen zugeordnet.<br />

Behördengeschichte: Die Abteilung faßt drei Behörden zusammen: die Rechnungskammer Wiesbaden (1816-<br />

1868), die Oberrechnungskommission Dillenburg (1816-1823) und die Preußische Rechnungskommission<br />

Wiesbaden (1868-1870). Außerdem enthält der Bestand Schriftgut einer Reihe weiterer Behörden, die ebenfalls<br />

mit Aufgaben der Rechnungsprüfung befaßt waren, darunter insbesondere Akten der Preußischen Regierung<br />

Wiesbaden (vgl. Abt. 405). Der Rechnungskammer Wiesbaden, die am 1. Januar 1816 ihre Arbeit aufnahm, war<br />

die Kontrolle des laufenden Rechnungswesens übertragen. Ihr Aufgabenbereich erstreckte sich sowohl auf die<br />

unmittelbar als auch auf die mittelbar den Staatszwecken dienenden Einnahmen und Ausgaben. Sie war daher<br />

auch für das Rechnungswesen der Gemeinden, Kirchen, Stiftungen, Berggewerkschaften und sonstigen der<br />

staatlichen Aufsicht unterstehenden Körperschaften zuständig. Nach dem Edikt vom 2.3.1816 oblag ihr im<br />

einzelnen: 1. die Vorbereitung des Staatshaushalts und die Bekanntgabe der beschlossenen Einzelbudgets 2. die<br />

Überwachung der haushaltsmäßigen Einnahmen und Ausgaben 3. die Prüfung der Kassen 4. die Prüfung der<br />

Rechnungen 5. die Aufsicht über die Rezepturen einschließlich der Einstellung und Entlassung des<br />

Rezepturpersonals. Das Gesetz über die Organisation der Zentralbehörden vom 17.10.1849 übertrug die<br />

Vorbereitung des Haushalts sowie einige andere bisher der Rechnungskammer zugewiesenen Aufgaben der<br />

Finanzabteilung des Staatsministeriums. Mit G esetz vom 24.7.1854 wurde der ursprüngliche Wirkungskreis<br />

jedoch weitgehend wiederhergestellt. Ausgenommen blieben allerdings die Zusammenstellung der Materialien<br />

für den Landeshaushalt sowie das Vorschlagsrecht in Personalfragen, die nunmehr beide in die Zuständigkeit der<br />

Finanzkammer fielen. Nach der Annexion durch Preußen bestand die Rechnungskammer Wiesbaden als<br />

nachgeordnete Behörde des preußischen Finanzministers und mit veränderter Zuständigkeit zunächst weiter,<br />

bevor sie 1868 durch die Königliche Rechnungskommission Wiesbaden abgelöst wurde. Die<br />

Oberrechnungskommission Dillenburg begann ihre Tätigkeit ebenfalls am 1. Januar 1816. Sie war zur<br />

Überprüfung älterer Rechnungen bis einschließlich 1815 errichtet worden, nahm diese Aufgabe aufgrund einer<br />

Verordnung vom 7.3.1816 jedoch nur für bestimmte Bereiche wahr. Insbesondere war sie für das<br />

Rechnungswesen im ehemaligen Fürstentum Nassau-Oranien und für die Renteirechnungen der ehemaligen<br />

Kameralbezirke Wiesbaden und Weilburg zuständig. Die nicht ihrem Geschäftskreis zugeordneten älteren<br />

Rechnungen wurden von der Rechnungskammer Wiesbaden geprüft. Nach Erledigung ihrer Aufgaben wurde die<br />

Oberrechnungskommission Dillenburg zum 1.10.1823 aufgehoben. Die Errichtung der Königlichen<br />

Rechnungskommission Wiesbaden geht auf die Verordnung über das Rechnungswesen in den neuerworbenen<br />

Landesteilen von 31.8.1867 zurück. Die der Kommission zugewiesenen Aufgaben wurden jedoch zunächst noch<br />

von d er interimistisch weiterbestehenden Rechnungskammer Wiesbaden wahrgenommen. Erst am 10.3.1868<br />

nahm die Königliche Rechnungskommission Wiesbaden aufgrund eines vom gleichen Tag datierenden Erlasses<br />

des Oberpräsidenten ihre Tätigkeit auf. Am 31.3.1870 wurde sie - ebenfalls auf Beschluß des Oberpräsidenten -<br />

wieder aufgelöst. Sollte die Rechnungsprüfung zunächst nur den Zeitraum bis 1866 umfassen, so wurde der<br />

Prüfauftrag durch Gesetz vom 4.1.1868 auch noch auf das Jahr 1867 ausgedehnt.<br />

Inhalt: 23,5 m Akten 1816-1901 mit Vorakten seit 1785. Außer zur Dienststellenverwaltung enthält der Bestand<br />

Unterlagen zu folgenden Themenbereichen: Rechnungsprüfung und Rechnungsabschluß, Kassenprüfung,<br />

Aufstellung und Überwachung des Staatshaushaltes, Aufsicht über die Rezepturen, Erledigung von Rückständen<br />

und Schuldenverwaltung, Klärung und Entscheidung rechtlicher und organisatorischer Fragen in<br />

Finanzangelegenheiten. Zu den geprüften Dienststellen und Institutionen zählen alle Bereiche der<br />

Landesverwaltung sowie Gemeinden, Kirchen und Vereine. Weitere Prüfungsunterlagen betreffen Stiftungen.<br />

Findmittel: Rep. von Pult 1988 (DV-Ausdruck).<br />

ZK - HHStAW Abt. 215 Nr. 92<br />

Gesuch des Rezepturgehilfen Carl Finkler aus <strong>Hachenburg</strong> um Anstellung als Rezepturakzessist, 1847-1850<br />

ZK - HHStAW Abt. 215 Nr. 105<br />

Gesuch des Landesoberschultheißereigehilfen Carl Achenbach aus <strong>Hachenburg</strong> um Anstellung als<br />

Revisionsdiurnist, 1842-1849<br />

ZK - HHStAW Abt. 215 Nr. 116

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!