10.11.2012 Aufrufe

HAUPTSTAATSARCHIV WIESBADEN - Stadtarchiv Hachenburg

HAUPTSTAATSARCHIV WIESBADEN - Stadtarchiv Hachenburg

HAUPTSTAATSARCHIV WIESBADEN - Stadtarchiv Hachenburg

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

26<br />

Generalkommandos, der Militärdeputation und der Generaladjutantur. Sabel vermerkte auf den von der<br />

Verwaltung nicht mehr benötigten, aber archivwürdigen Akten die Abteilungsnummer des Kriegsdepartements<br />

(römische Ziffern) und die Nummern der Abgabelisten (arabische Ziffern). Zudem gab Sabel in einem Schreiben<br />

vom 28. März 1867 an die königliche Administration für Nassau einen Einblick über Aufbewahrung und<br />

Übernahme der Akten in und aus dem Gebäude des ehemaligen Kriegskollegiums zu Wiesbaden. Zeitweilig<br />

wurden die nicht kassierten Akten in einem Pferdestall zwischengelagert. Die Akten wurden offensichtlich in<br />

drei Gruppen eingeteilt. Die erste bestand aus Schriftgut, das weder für die laufende Verwaltung noch für das<br />

Archiv von Interesse war und daher kassiert wurde. Die zweite Gruppe gelangte an das Zentralarchiv in Idstein.<br />

Zur dritten Gruppe schließlich zählten die von der preußischen Verwaltung weiter verwandten Akten. Sie<br />

wurden teils an Kriegskommissar Klein in Kassel übersandt, teils gingen Unterlagen des nassauischen<br />

Brigadekommandos an die Intendantur das 11. Armeekorps (später 21. preußischen Division) in Kassel oder an<br />

die preußische Regierung in Berlin. Die Akten des 2. Regiments und des I. Bataillons wurden an die preußischen<br />

Infanterie-Regimenter Nr. 87 und 88 in Luxemburg abgegeben. 1920 gelangten 150 Bände der an Preußen 1867<br />

ausgehändigten Akten der nassauischen Militärbehörden vom Heeresarchiv Potsdam an das Staatsarchiv<br />

Wiesbaden.<br />

Bearbeitung des Bestandes : Der Bestand, der bis zum Anfang des 20. Jahrhunderts noch die alte Bezeichnung<br />

des Sammelbestands "VIII Generalia" trug, wurde in mehreren Phasen geordnet und verzeichnet. Am Anfang<br />

stand eine von Dr. Domarus in den zwanziger Jahren des letzten Jahrhunderts durchgeführte Ordnung des<br />

Bestands. Eine von ihm und Dr. Heinemann angelegte Zettelverzeichnung zu einem Teil des Bestands, der nun<br />

die Bezeichnung VIII (Militär und Kriegswesen) führte, versuchte die Akten sowohl sachthematisch als auch<br />

nach Truppenverbänden (Regimentern und Bataillonen) zu gliedern. Zum Teil wurde auch das Zugangsdatum<br />

der Akten in die Verzeichnung aufgenommen. Dr. Schubert, der den Bestand schließlich durchnummerierte und<br />

ihm die Abteilungsnummer 202 gab, übernahm das Zettelverzeichnis von Domarus wortgetreu und in<br />

Maschinenschrift und erstellte daraus 1933 ein erstes Findbuch, dem er stichwortartig Titel für den noch<br />

unverzeichneten Rest in Handschrift anfügte. Damit bestand das Findbuch aus einem durch eine genaue<br />

Titelgebung relativ gut verzeichneten Teil und einem durch grobe Betreffe nur mäßig erschlossenen Teil. Bis<br />

1982 blieb diese insgesamt unbefriedigende Erschließung das einzige Findmittel zur herzoglich-nassauischen<br />

Militärverwaltung. In den dazwischenliegenden Jahren kamen in der Form von handgeschriebenen Nachträgen<br />

auch noch einige neu verzeichnete Akten hinzu.<br />

Die erschwerte Benutzbarkeit des Bestandes war der Anlaß einer umfassenden Neubearbeitung durch die<br />

Inspektoranwärterin Eva Haberkorn, heute Dipl.-Archivarin am Staatsarchiv Darmstadt. Sie begann mit der<br />

Neuverzeichnung (Nr. 1-385) im Rahmen ihrer Laufbahnprüfung im Jahr 1982. Da viele Akten aus inhaltlichen<br />

oder technischen Gründen geteilt werden mußten, stieg die Anzahl der Verzeichnungseinheiten und es wurden<br />

neue Signaturen vergeben. 1985 und 1986 wurde die Verzeichnung der Nummern 386 bis 675 durch den<br />

Inspektoranwärter Wolfgang G. Fischer, heute Dipl.-Archivar im "Rauhen Haus" in Hamburg, vorgenommen.<br />

1991 erfolgte die Eingabe der bisher verzeichneten Titel durch die Archivangestellte Frau Behrend in das DV-<br />

System LEDOC. Dr. Schüler erarbeitete 1994 eine durchgehende neue Klassifikation und wies mit Hilfe der<br />

Archivangestellten Frau Rathgeber die verzeichneten Akten den Klassifikationsgruppen zu. Eine dritte große<br />

Verzeichnung nahm der Inspektoranwärter Jürgen Oellers, heute Dipl.-Archivar im Archiv der Stadt<br />

Friedrichhafen, im Zuge seiner Prüfungsarbeit im Jahr 2002 vor. Hierbei wurden die Akten der Signaturen 676<br />

bis 1225 verzeichnet und in HADIS aufgenommen. Weiterhin stellte er eine Nummernkonkordanz für die neu<br />

verzeichneten Akten des Bestandes auf. Dabei wurde auch eine größere Anzahl von nassau-oranischen Akten in<br />

den Bestand eingebunden, welche eine teilweise Neuklassifikation nötig machten.<br />

Um dem unbefriedigenden Zustand der Abteilung 202 ein Ende zu setzen, wurde die vorliegende<br />

Endverzeichnung des Bestandes durch Dipl.-Archivar Christian Kirchner sowohl im Zuge seiner Ausbildung als<br />

Inspektoranwärter als auch während eines anschließenden Zeitvertrages 2004 und 2005 durchgeführt. Hierbei<br />

wurden besonders größere Mengen an Stammlisten und Eintrittregistern neu verzeichnet. Am Ende des<br />

Bestandes waren zudem mehrere Meter Akten zur Abrechnung der Kriegskosten der Befreiungskriege zu<br />

erfassen, die augenscheinlich aus den Beständen der Ämter des ehemaligen Herzogtums Nassau in die Abteilung<br />

202 übertragen worden waren. Bei den abschließenden Arbeiten und der Kontrolle der vorhergehenden<br />

Verzeichnung in HADIS wurden Übertragungslücken der Karteikarten in die EDV geschlossen und die<br />

vorliegende Klassifikation erstellt. Weiterhin wurde die bisher versäumte vollständige Erfassung der Alt- und<br />

Behördensignaturen vorgenommen. Schließlich wurde dem Bestand eine Konkordanzliste angehängt, die<br />

sämtliche Verzeichnungseinheiten abdeckt. Das Vorwort wurde von dem Bearbeiter Christian Kirchner unter<br />

Verwendung der Vorarbeiten von Frau Haberkorn und Herrn Oellers neu erstellt.<br />

Behördengeschichte:<br />

1806-1820<br />

Mit der Errichtung des Herzogtums Nassau 1806 durch die Vereinigung der Fürstentümer Nassau-Usingen und<br />

Nassau-Weilburg wurden auch die beiderseitigen Truppen organisatorisch zusammengeführt und unter eine<br />

gemeinsame Verwaltung gestellt. Die Übereinkunft vom 05. September 1806, mit welcher Herzog Friedrich<br />

August von Nassau-Usingen und Fürst Friedrich Wilhelm von Nassau-Weilburg die Grundlagen für die künftige<br />

Verwaltungsorganisation legten, bestimmt unter Punkt 8: "Mit Inkorporation der fürstlich weilburgischen

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!