HAUPTSTAATSARCHIV WIESBADEN - Stadtarchiv Hachenburg
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Generalkommandos, der Militärdeputation und der Generaladjutantur. Sabel vermerkte auf den von der<br />
Verwaltung nicht mehr benötigten, aber archivwürdigen Akten die Abteilungsnummer des Kriegsdepartements<br />
(römische Ziffern) und die Nummern der Abgabelisten (arabische Ziffern). Zudem gab Sabel in einem Schreiben<br />
vom 28. März 1867 an die königliche Administration für Nassau einen Einblick über Aufbewahrung und<br />
Übernahme der Akten in und aus dem Gebäude des ehemaligen Kriegskollegiums zu Wiesbaden. Zeitweilig<br />
wurden die nicht kassierten Akten in einem Pferdestall zwischengelagert. Die Akten wurden offensichtlich in<br />
drei Gruppen eingeteilt. Die erste bestand aus Schriftgut, das weder für die laufende Verwaltung noch für das<br />
Archiv von Interesse war und daher kassiert wurde. Die zweite Gruppe gelangte an das Zentralarchiv in Idstein.<br />
Zur dritten Gruppe schließlich zählten die von der preußischen Verwaltung weiter verwandten Akten. Sie<br />
wurden teils an Kriegskommissar Klein in Kassel übersandt, teils gingen Unterlagen des nassauischen<br />
Brigadekommandos an die Intendantur das 11. Armeekorps (später 21. preußischen Division) in Kassel oder an<br />
die preußische Regierung in Berlin. Die Akten des 2. Regiments und des I. Bataillons wurden an die preußischen<br />
Infanterie-Regimenter Nr. 87 und 88 in Luxemburg abgegeben. 1920 gelangten 150 Bände der an Preußen 1867<br />
ausgehändigten Akten der nassauischen Militärbehörden vom Heeresarchiv Potsdam an das Staatsarchiv<br />
Wiesbaden.<br />
Bearbeitung des Bestandes : Der Bestand, der bis zum Anfang des 20. Jahrhunderts noch die alte Bezeichnung<br />
des Sammelbestands "VIII Generalia" trug, wurde in mehreren Phasen geordnet und verzeichnet. Am Anfang<br />
stand eine von Dr. Domarus in den zwanziger Jahren des letzten Jahrhunderts durchgeführte Ordnung des<br />
Bestands. Eine von ihm und Dr. Heinemann angelegte Zettelverzeichnung zu einem Teil des Bestands, der nun<br />
die Bezeichnung VIII (Militär und Kriegswesen) führte, versuchte die Akten sowohl sachthematisch als auch<br />
nach Truppenverbänden (Regimentern und Bataillonen) zu gliedern. Zum Teil wurde auch das Zugangsdatum<br />
der Akten in die Verzeichnung aufgenommen. Dr. Schubert, der den Bestand schließlich durchnummerierte und<br />
ihm die Abteilungsnummer 202 gab, übernahm das Zettelverzeichnis von Domarus wortgetreu und in<br />
Maschinenschrift und erstellte daraus 1933 ein erstes Findbuch, dem er stichwortartig Titel für den noch<br />
unverzeichneten Rest in Handschrift anfügte. Damit bestand das Findbuch aus einem durch eine genaue<br />
Titelgebung relativ gut verzeichneten Teil und einem durch grobe Betreffe nur mäßig erschlossenen Teil. Bis<br />
1982 blieb diese insgesamt unbefriedigende Erschließung das einzige Findmittel zur herzoglich-nassauischen<br />
Militärverwaltung. In den dazwischenliegenden Jahren kamen in der Form von handgeschriebenen Nachträgen<br />
auch noch einige neu verzeichnete Akten hinzu.<br />
Die erschwerte Benutzbarkeit des Bestandes war der Anlaß einer umfassenden Neubearbeitung durch die<br />
Inspektoranwärterin Eva Haberkorn, heute Dipl.-Archivarin am Staatsarchiv Darmstadt. Sie begann mit der<br />
Neuverzeichnung (Nr. 1-385) im Rahmen ihrer Laufbahnprüfung im Jahr 1982. Da viele Akten aus inhaltlichen<br />
oder technischen Gründen geteilt werden mußten, stieg die Anzahl der Verzeichnungseinheiten und es wurden<br />
neue Signaturen vergeben. 1985 und 1986 wurde die Verzeichnung der Nummern 386 bis 675 durch den<br />
Inspektoranwärter Wolfgang G. Fischer, heute Dipl.-Archivar im "Rauhen Haus" in Hamburg, vorgenommen.<br />
1991 erfolgte die Eingabe der bisher verzeichneten Titel durch die Archivangestellte Frau Behrend in das DV-<br />
System LEDOC. Dr. Schüler erarbeitete 1994 eine durchgehende neue Klassifikation und wies mit Hilfe der<br />
Archivangestellten Frau Rathgeber die verzeichneten Akten den Klassifikationsgruppen zu. Eine dritte große<br />
Verzeichnung nahm der Inspektoranwärter Jürgen Oellers, heute Dipl.-Archivar im Archiv der Stadt<br />
Friedrichhafen, im Zuge seiner Prüfungsarbeit im Jahr 2002 vor. Hierbei wurden die Akten der Signaturen 676<br />
bis 1225 verzeichnet und in HADIS aufgenommen. Weiterhin stellte er eine Nummernkonkordanz für die neu<br />
verzeichneten Akten des Bestandes auf. Dabei wurde auch eine größere Anzahl von nassau-oranischen Akten in<br />
den Bestand eingebunden, welche eine teilweise Neuklassifikation nötig machten.<br />
Um dem unbefriedigenden Zustand der Abteilung 202 ein Ende zu setzen, wurde die vorliegende<br />
Endverzeichnung des Bestandes durch Dipl.-Archivar Christian Kirchner sowohl im Zuge seiner Ausbildung als<br />
Inspektoranwärter als auch während eines anschließenden Zeitvertrages 2004 und 2005 durchgeführt. Hierbei<br />
wurden besonders größere Mengen an Stammlisten und Eintrittregistern neu verzeichnet. Am Ende des<br />
Bestandes waren zudem mehrere Meter Akten zur Abrechnung der Kriegskosten der Befreiungskriege zu<br />
erfassen, die augenscheinlich aus den Beständen der Ämter des ehemaligen Herzogtums Nassau in die Abteilung<br />
202 übertragen worden waren. Bei den abschließenden Arbeiten und der Kontrolle der vorhergehenden<br />
Verzeichnung in HADIS wurden Übertragungslücken der Karteikarten in die EDV geschlossen und die<br />
vorliegende Klassifikation erstellt. Weiterhin wurde die bisher versäumte vollständige Erfassung der Alt- und<br />
Behördensignaturen vorgenommen. Schließlich wurde dem Bestand eine Konkordanzliste angehängt, die<br />
sämtliche Verzeichnungseinheiten abdeckt. Das Vorwort wurde von dem Bearbeiter Christian Kirchner unter<br />
Verwendung der Vorarbeiten von Frau Haberkorn und Herrn Oellers neu erstellt.<br />
Behördengeschichte:<br />
1806-1820<br />
Mit der Errichtung des Herzogtums Nassau 1806 durch die Vereinigung der Fürstentümer Nassau-Usingen und<br />
Nassau-Weilburg wurden auch die beiderseitigen Truppen organisatorisch zusammengeführt und unter eine<br />
gemeinsame Verwaltung gestellt. Die Übereinkunft vom 05. September 1806, mit welcher Herzog Friedrich<br />
August von Nassau-Usingen und Fürst Friedrich Wilhelm von Nassau-Weilburg die Grundlagen für die künftige<br />
Verwaltungsorganisation legten, bestimmt unter Punkt 8: "Mit Inkorporation der fürstlich weilburgischen