HAUPTSTAATSARCHIV WIESBADEN - Stadtarchiv Hachenburg
HAUPTSTAATSARCHIV WIESBADEN - Stadtarchiv Hachenburg
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Abt. 171 Fürstentum Nassau-Oranien<br />
18<br />
Behördengeschichte: Die Akten des alten Dillenburger Archivs teilten die Geschicke des Urkundenarchivs und<br />
wurden von Anton Ulrich von Erath (1747-73) völlig neu verzeichnet. Erath ließ die etwa 30 000 Aktenbände im<br />
Zusammenhang der fünf alten Archivkörper des Diezer, Dillenburger, Hadamarer, Siegener und Geheimen<br />
Archivs, die allerdings bereits an vielen Stellen miteinander vermischt waren und in ihrem Gefüge nur noch<br />
geringe Spuren und Ansätze älterer systematischer Ordnung erkennen ließen. Er verzichtete auf die in jener Zeit<br />
allgemein übliche systematische Aufstellung der Bestände, da diese unübersichtliche Masse wohl nur auf<br />
anderen Wegen erschlossen und benutzbar gemacht werden konnte. Er registrierte die Akten nach dem<br />
Anfangsbuchstaben eines oft sehr zufällig gewählten Stichwortes unter Beifügung einer einzigen Nummer, so<br />
wie sie ihm gerade in die Hände kamen, so daß der Bestand sachlich wie zeitlich bereits ebenso wie beim<br />
"Bärschen Prinzip" durchmischt ist. Die oft nur flüchtig durchgesehenen Akten wurden übereilt gebunden, so<br />
daß die Heftung vielfach nicht zusammengehörige Akten vereinigt, von denen meist nur ein Betreff erfaßt<br />
wurde. Die durchaus als Provisorium gedachte Verzeichnung wurde erst durch das alphabetische Register<br />
zugänglich, blieb jedoch durch die fehlende Untergliederung besonders bei in den Aktentiteln häufig<br />
vorkommenden Orten, Familien und Sachen schwer benutzbar. Trotz dieser Schwächen ist die bis heute nicht<br />
überholte Erathsche Neuverzeichnung ein überaus verdienstvolles, gewaltiges Werk. Nach Verlusten in der<br />
bergischen Zeit wurden nach 1816 die Haus- und Familiensachen, aber auch politisch bedeutsame Landessachen<br />
an den König der Niederlande (heute im kgl. Hausarchiv in Den Haag), die Akten des Fürstentums Siegen und<br />
für das Amt Burbach an Preußen (heute im Staatsarchiv zu Münster/West .) abgegeben. Aus dem stark<br />
dezimierten Bestand wurden nach 1816 weitere Stücke kassiert und Ende des 19. Jhs. viele Einzelstücke nach<br />
Pertinenz in andere Bestände des Hauptstaatsarchivs eingereiht. Zuletzt wurden die Akten aus der Zeit nach<br />
1743 zur Abt. 172 genommen. Aus einer umfangreichen unverzeichneten Aktengruppe hatte man vorübergehend<br />
ein Oranisches Hausarchiv gebildet, doch ist dieser mittlerweile durch Ablieferungen verkleinerte Bestand mit<br />
den vorher unverzeichneten Akten des Dillenburger Archivs aus der Zeit vor 1743 unter den Signaturen Z 301-<br />
4267 ff. an die Erathsche Verzeichnung angeschlossen worden.<br />
Inhalt: 467 m Akten (879-14. Jh.) 14. Jh. bis 1743, die Lehnsakten bis 1806. Die Bedeutung des Hauses Nassau-<br />
Dillenburg für den Freiheitskampf der Niederlande und den Calvinismus in Westdeutschland begründen den<br />
besonderen Rang dieses Bestandes, der auch nach den großen Kassationen und Ablieferungen noch immer eine<br />
weithin über die Grenzen des Territoriums hinausgreifende überaus reiche Überlieferung birgt. Der in der<br />
bisherigen unsystematischen Verzeichnung und Lagerung schwer überschaubare Bestand enthält u. a.: Haus- und<br />
Familiensachen: Erbfolgesachen, Korrespondenzen und Hofhaltung von Diez-Oranienstein, Dillenburg und<br />
Hadamar, durch die Ablieferung an den König der Niederlande stark geschmälert. Teile der Akten von Nassau-<br />
Hadamar befinden sich im Besitz der Allodialerben Merode-Westerloo in Brüssel.<br />
Allgemeine Landessachen: Staatsgebiet, Hoheitssachen, Grenzsachen, Staatsverwaltung, dabei Kanzlei- und<br />
Ratsprotokolle, Diener- und Beamtenbestallungen. Statistik und Landesbeschreibung: Salbücher: Grafschaft<br />
Diez 1525; Westerwäldische Stände seit Mitte 17. Jh.; Katzenelnbogener Erbfolgestreit mit Hessen, 16. Jh. .<br />
HHStAW Abt. 171 Nr. A 234<br />
Berichte und Schreiben aus Diez, Camberg, Weilburg und <strong>Hachenburg</strong> an Graf Georg von Nassau-Beilstein<br />
wegen des Durchzugs der anhaltischen Kriegsvölker und ihre Einquartierung im Amt Camberg im Februar/März<br />
1620, 1620<br />
ZK - HHStAW Abt. 171 Nr. A 317 a und b.<br />
Verhandlungen der nassauischen Regierungen mit der Reichsritterschaft in der Wetterau in<br />
reichsritterschaftlichen Angelegenheiten (Steuern, Kontributionen, Militärsachen). Enthält eine<br />
zusammenfassende Darstellung der Auseinandersetzung zwischen Nassau-Siegen (reformiert) und der<br />
Wetterauer Reichsritterschaft als Vertreterin des Siegerländer Adels, der trotz aller gegenteiligen<br />
Entscheidungen des Reichskammergerichts und des Reichshofrates mit allen Mitteln zur Landsässigkeit genötigt<br />
werden sollte (1666-1707); Matrikularauszug der Westerwälder Reichsritterschaft [um 1650]; Prozeß der Fürsten<br />
und Grafen des Wester-waldes gegen die Wetterauer Reichsritterschaft, die auf Grund eines kaiserlichen<br />
Patentes von 1729 Mai 1 die fälligen und rückständigen Rittersteuern, auch auf dem Westerwald, wo sie sich<br />
dies angeblich unzulässige, jedenfalls aber bestrittene Recht anmaßt, mit Hilfe kaiserlicher Miliz militärisch hat<br />
beitrElben lassen. Dazu ausführliche Beiakten über die deswegen besonders zwischen Nassau-Siegen<br />
(reformiert), Nassau-Dillenburg und Sayn-<strong>Hachenburg</strong> gepflogenen Verhandlungen, 1532-1707, 1717-1733.<br />
ZK - HHStAW Abt. 171 Nr. C 37<br />
Konferenzen der westerwäldischen Stände, Dillenburg (1734 Jan. 25-Febr.2, Februar 17); <strong>Hachenburg</strong> (1734<br />
Mai 13); Runkel (1734 Sept. 29-Okt. 8); Diez (1734 Juli 6); Dillenburg (1735 Jan. 28-Februar 28, Okt. 24-Nov.<br />
4); Daaden (1736 November 20). 1734-1741. Enthält: Reichs-, Kreis-, Kriegs und Militärsachen sowie<br />
Streitigkeiten mit der Ritterschaft<br />
ZK - HHStAW Abt. 171 Nr. C 114 (f. 1-15, 23 ff.)