Download - Stadt und Land
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NEUES vErmiSchTES AUS TEmpELhof<br />
Was ist Glück?<br />
Glück ist überall zu finden, wenn man nur richtig hinschaut<br />
Der Mediziner <strong>und</strong> Kabarettist Dr. med.<br />
Eckart von Hirschhausen hat ein r<strong>und</strong><br />
400-seitiges Buch über das Glück geschrieben.<br />
Die Glücksforschung füllt mittlerweile<br />
ganze Regale. Zahlreiche Experten haben<br />
versucht, den Weg zum Glück<br />
ausfindig zu machen <strong>und</strong> die Frage zu klären,<br />
wie man möglichst viel Glück erlebt.<br />
Die Ausgangslage: Wer sich auf die Suche<br />
nach dem Rezept für permanentes Glück<br />
macht, stellt schnell fest, dass es umso weniger<br />
erreichbar scheint, je mehr wir ihm<br />
hinterherjagen: Lottogewinn? Fehlanzeige.<br />
Gehaltserhöhung? Vielleicht im nächsten<br />
Leben. Ruhm? Eher nicht. Schönheit?<br />
Stellt sich als äußerst vergänglich heraus.<br />
Kinder? Nun ja … machen schon Spaß,<br />
aber eben auch viele Probleme. Reise? Die<br />
Sparphase war wesentlich länger als der<br />
Urlaubseffekt. Liebe? Können wir das Thema<br />
wechseln?<br />
20<br />
Der Denkfehler: Während man fieberhaft<br />
überlegt, warum man das Glück nicht dauerhaft<br />
für sich gewinnen kann <strong>und</strong> warum<br />
andere scheinbar mehr Glück haben, übersieht<br />
man schnell die vielen kleinen Momente,<br />
die glücklich machen könnten,<br />
wenn man sie nur wahrnehmen <strong>und</strong> als<br />
Glücksmomente respektieren würde.<br />
Alternativvorschlag: Lottogewinn? Nein,<br />
aber neulich habe ich ein tolles Schnäppchen<br />
ergattert. Gehaltserhöhung? Nein,<br />
aber dafür habe ich mich seit zehn Jahren<br />
an meinem Arbeitsplatz behaupten können<br />
<strong>und</strong> das ist heutzutage auch schon<br />
ganz schön viel! Ruhm? Wofür? Brauche<br />
ich nicht. Schönheit? Meine Ausstrahlung<br />
kann sich sehen lassen! Kinder? Ja, <strong>und</strong> darauf<br />
bin ich stolz, denn auch das ist ja heutzutage<br />
nicht mehr so selbstverständlich.<br />
Reise? Ein schöner Balkon tut's auch <strong>und</strong><br />
den habe ich! Liebe? Ein Auf <strong>und</strong> Ab, aber<br />
insgesamt habe ich eine tolle Familie <strong>und</strong><br />
tolle Fre<strong>und</strong>e – was will man mehr?<br />
Die Lektion: Die Bewertung des eigenen<br />
Lebens hat jeder selbst in der Hand. Man<br />
kann es negativ betrachten <strong>und</strong> sich damit<br />
selbst schlechte Laune machen. Oder man<br />
konzentriert sich in der Rückschau auf die<br />
positiven Momente, um das Glücksgefühl<br />
auf seiner Seite zu haben. Das Erleben persönlichen<br />
Glücks liegt in den eigenen<br />
Händen.<br />
Der Rat: Angst <strong>und</strong> Sorgen hinter sich lassen.<br />
Denn das Sorgenmachen allein bringt<br />
keine Besserung, sondern macht uns tendenziell<br />
eher krank. Lieber so oft wie möglich<br />
herzlich über die Widrigkeiten des<br />
Lebens lachen. Und die schönen kleinen<br />
Augenblicke im Alltag achten <strong>und</strong> genießen.<br />
In seinem Buch „Glück kommt selten allein“<br />
gibt Eckart von Hirschhausen Tipps,<br />
welche Momente im Leben sich eignen,<br />
um Glück zu empfinden:<br />
1. Die Kraft der Gemeinschaft<br />
Ob es nun die Liebe zum Partner, zu den<br />
eigenen Kindern oder zu den Eltern ist<br />
oder die Fre<strong>und</strong>schaft mit Hinz <strong>und</strong> Kunz:<br />
Das Gefühl, nicht alleine zu sein, sondern<br />
gemocht zu werden <strong>und</strong> jemanden zu haben,<br />
der da ist, wenn man ihn braucht, ist<br />
definitiv ein guter Gr<strong>und</strong>, glücklich zu<br />
sein.<br />
Die Medien-Falle: Da man über die Medien<br />
mehr über die Hollywood-Stars <strong>und</strong><br />
Models dieser Welt weiß als über das eigene<br />
reale Umfeld, hat sich die Wahrnehmung<br />
zum Thema Liebe gründlich verschoben.<br />
Der Partner oder die Partnerin<br />
sollte schön <strong>und</strong> intelligent sein. Doch<br />
würde uns das im Alltag wirklich weiterhelfen?<br />
STADT UND LAND Journal Nr. 35 • Dezember 2011