Aufbruch - Evangelische Stadtkirche Langen

Langener Winterreise -
Liederzyklus von Franz Schubert
Elvira Schwarz | Was sind das für Menschen,
die in Armut oder sogar ohne feste
Wohnung leben? Wie kamen sie in die Situation?
Was geht in sozial ausgegrenzten
Menschen vor?
Wohnungslosigkeit mag vielen Menschen
vorkommen wie eine ganz andere Welt: Hier
sind die, die einen festen Platz im Leben haben
– und dort sind die anderen, die draußen
stehen und nicht immer wissen, wo sie
in der nächsten Nacht schlafen.
Diese vermeintliche Trennung von zwei
Welten hebt das Kunstprojekt „Langener
Winterreise“ auf. Die „Langener Winterreise“
verbindet den Liederzyklus Winterreise
von Franz Schubert mit Lebenserinnerungen
von wohnungslosen und ehemals wohnungslosen
Menschen aus Langen. Über
Monate hinweg wurden von Projektinitiator
Stefan Weiller vor Ort Interviews mit sozial
ausgegrenzten Menschen geführt. Unter
anderem beteiligten sich auch Besucher der
Suppenküche Langen, um von ihren Erfahrungen
mit sozialer Not und Ausgrenzung zu
berichten. Zum Schutz der Interviewpartner
wurden die Geschichten anonymisiert. Die
Interviews wurden in betont kurze Texte gebracht
und den Schubert-Liedern gegenüber
gestellt. Das ergibt Sinn, denn auch Schubert
berichtet in seinem Liederzyklus von
Heimatlosigkeit, Suche, Irregehen und von
Verzweiflung.
Die „Langener Winterreise“ nimmt ihre
Zuhörer tief mit in die Gefühlswelt von ausgegrenzten
Menschen – und will dabei vor
allem eines zeigen: Wir leben alle in einer
Gemeinschaft, wir müssen nur hinschauen,
um zu erkennen, das eines doch mit dem
anderen zusammenhängt.
Die „Langener Winterreise“ ist nicht nur
sozial anspruchsvoll, sondern auch künstlerisch
ambitioniert. Die Lieder singen drei Absolventen
der Hochschule Frankfurt. Für die
Aufführung wurde eine spezielle Regie entwickelt.
Die Texte der Menschen aus Langen
wird ein professioneller Sprecher übernehmen,
dessen Name erst im Oktober bekannt
gegeben wird. Die „Langener Winterreise“
wird nur einmal aufgeführt.
Das Konzert findet statt am Sonntag,
20. November, 17 Uhr. Der Eintritt ist frei,
damit kulturelle Teilhabe für alle Menschen
unabhängig vom Portemonnaie möglich ist.
Um Spenden wird für die soziale Arbeit der
Evangelischen Kirche in Langen gebeten.
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Musik in der Stadtkirche