Der Lameyer - 2010 Nr.34 Mai
Quartierzeitung der Östlichen Unterstadt
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Unsere Themen:<br />
- Frühlingsfest im Internationalen<br />
Garten U 5<br />
- Jubiläum: 10 Jahre Sommertagszug<br />
- Serie: Vorstellung der Innenstadt-<br />
Bezirksbeiräte<br />
Quartierzeitung für die Östliche Unterstadt Nr. 34 <strong>Mai</strong> <strong>2010</strong>
Editorial<br />
<strong>Der</strong> Frühling ist in der Östlichen Unterstadt angekommen,<br />
wie Titelbild und Rückseite sowie die<br />
dazugehörigen Artikel zeigen. Mit dem Sommertagszug<br />
und dem Frühlingsfest im Internationalen<br />
Garten U 5 sind wir gemeinsam mit vielen Bürgerinnen<br />
und Bürgern in die warme Jahreszeit gestartet<br />
– mit erfreulich großer Resonanz. So sollte<br />
es weiter gehen!<br />
Mit dieser Aufbruchstimmung wollen wir uns den<br />
nun anstehenden Aufgaben in der Östlichen Unterstadt<br />
widmen.<br />
Welche Auswirkungen haben die großen Bauprojekte,<br />
wie z.B. R 3 oder Q 6/Q 7 auf die Anwohnerinnen<br />
und Anwohner Wie soll es mit dem<br />
Gelände der Sickingerschule weitergehen Wie<br />
schafft es das Quartiergremium, noch mehr Bürgerinnen<br />
und Bürger für die Mitarbeit zu gewinnen<br />
Wir freuen uns, wenn Sie Ihre Anliegen bezüglich<br />
der Gestaltung des Geländes der Sickingerschule<br />
bei unserem Treffen am 2. Juni einbringen.<br />
Auch zur Sondersitzung des Quartiergremiums<br />
am 30. Juni sind Sie herzlich eingeladen.<br />
In dieser Sitzung möchte sich das Quartiergremium<br />
einigen Fragen zum eigenen Selbstverständnis<br />
widmen, um weiterhin bestärkt Aufgaben<br />
begegnen zu können.<br />
Um die Herausforderungen angehen zu können,<br />
sind wir uns einig, dass wir auch zukünftig das<br />
Quartiermanagement brauchen.<br />
Termine aus der Östlichen Unterstadt<br />
10.05.10 Treffen der AG Internationaler<br />
18:30 Uhr Garten U 5, Internationaler Garten<br />
U 5<br />
19.05.10 Vorbereitungstreffen<br />
17:00 Uhr Lameygartenfest, Rathaus E 5,<br />
Raum 58 A<br />
02.06.10 Sondersitzung des Quartier-<br />
19:00 Uhr gremiums Östliche Unterstadt<br />
„Neunutzung/ Umbau der Quadrate<br />
T 4/ T 5“, ASB Quadrate Domizil<br />
T 3, 18-20<br />
19.06.10 Schulfest Mozartschule<br />
10-13 Uhr „Die Welt zu Gast in der Mozartschule<br />
mit Spielen, Spezialitäten,<br />
Aufführungen und allerhand Wissenswertem<br />
rund um den Globus“,<br />
Mozartschule R 2, 2<br />
30.06.10 Sondersitzung des<br />
19:00 Uhr Quartiergremiums Östliche Unterstadt<br />
„Selbstverständnis und<br />
Formen der Bürgereinbindung“,<br />
K1, 7-13 (Kurpfalzpassage), Erdgeschossbesprechungszimmer<br />
(ehemaliges Cafè Bloemecke)<br />
17.07.10 Lameygartenfest , Lameygarten<br />
13-20 Uhr R 7<br />
Die Redaktion<br />
Impressum<br />
Herausgeber:<br />
V.i.S.d.P:<br />
Quartiergremium Östliche Unterstadt Christian Kirchgässner, Postfach 121030, 68061<br />
Mannheim<br />
Mitarbeiter dieser Ausgabe:<br />
Leserbriefe sind herzlich willkommen!<br />
Kira Bisping, Nikola Jung, Christian Kirchgässner, Redaktionsschluss diese Ausgabe: 03.05.10<br />
Josi Roßteutscher und Nadja Wersinski Redaktionsschluss nächste Ausgabe: 28.06.10<br />
Die mit Namen versehenen Artikel geben nur die Meinung der Autoren wieder. Jeder Autor trägt für seine<br />
Artikel die alleinige Verantwortung.
Aus dem Quartiermanagement<br />
Liebe Leserinnen und Leser,<br />
auch dieses Jahr wird es wieder einen feierlichen<br />
Höhepunkt in der Mitte des Sommers geben, bei<br />
dem das Engagement der Bürgerinnen und Bürger,<br />
das bisher Erreichte, aber auch einfach die<br />
sonnige Jahreszeit in einem gemeinsamen Fest<br />
gefeiert wird. Das Lameygartenfest wird dieses<br />
Jahr wieder, wie der Name bereits verrät, im<br />
wunderschönen Lameygarten in R 7 stattfinden.<br />
Unter dem Thema „Bewegung“ wird es von 13<br />
bis 18 Uhr am 17. Juli ein reichhaltiges Spielund<br />
Unterhaltungsprogramm geben, bei dem<br />
man sich nebenher mit köstlichen Leckereien<br />
stärken kann. Ab 18 Uhr sind auch die Aktiven<br />
des „Festivals des Sports“ (www.missionolympic-mannheim.de)<br />
dazu eingeladen, bei einem<br />
musikalischen Bühnenprogramm zu relaxen<br />
und den Tag ausklingen zu lassen.<br />
Wer Ideen hat für Spielangebote, Vorführungen,<br />
zur Gestaltung ect. oder einfach Lust hat, beim<br />
Fest mitzuhelfen, ist herzlich eingeladen zum<br />
Vorbereitungstreffen am Mittwoch, den 19. <strong>Mai</strong><br />
im Rathaus E 5 (Raum 58 A).<br />
Kira Bisping<br />
Seit wenigen Monaten wird das<br />
Quartiermanagement Östliche<br />
Unterstadt unterstützt. Über den<br />
Sommer hinweg wird Frau Kira<br />
Bisping (Kontakt: oestlicheunterstadt@googlemail.com;<br />
0176 38551330), 25 Jahre<br />
alt, das Quartier als freie Mitarbeiterin in Angelegenheiten<br />
und Fragen rund um den Internationalen<br />
Garten U 5, den <strong>Lameyer</strong> sowie insbesondere<br />
das Lameygartenfest begleiten.<br />
Quartiermanagement<br />
Östliche Unterstadt<br />
Nadja Wersinski<br />
Rathaus E 5 (Zi. 206)<br />
Tel.: 293-9390<br />
Fax.: 293-9370<br />
Email.: nadja.wersinski@mannheim.de<br />
Nachruf Birgit Rothmann-Buchbender<br />
Unfassbar, Birgit Rothmann-Buchbender ist nicht<br />
mehr! So schnell wurde sie durch ein bösartiges<br />
Krebsleiden aus unserer Mitte gerissen und starb<br />
viel zu jung und voller Pläne für die Entwicklung<br />
der Östlichen Unterstadt, wo sie ihre Heimat gefunden<br />
hatte.<br />
Kein Jahr ist es her, dass sie für den Stadtrat bei<br />
der Mannheimer Liste kandidierte und ein respektables<br />
Ergebnis erreichte. Viele werden sich<br />
an ihren Blumenstand bei den Lameygartenfesten<br />
erinnern und ihre freundliche Hilfsbereitschaft<br />
bei allen Problemen und Schwierigkeiten<br />
im Stadtteil. Immer war sie<br />
für die anderen da, freundlich<br />
und gefällig. Impulsiv und<br />
aus innerster Überzeugung<br />
kämpfte sie mit vollem<br />
Einsatz für die Belange des<br />
Viertels, voller Ideen u. rascher Entscheidungen.<br />
Sie hinterlässt eine Lücke, die nicht so schnell<br />
wieder zu füllen sein wird und das soll uns Ansporn<br />
sein, in ihrem Sinne weiterzumachen, um<br />
unser Viertel zu einem lebenswerten und lebendigen<br />
Stadtteil zu machen. Barbara Pawletta
Sonnenschein und fröhliche Stimmung beim<br />
Gartenfest und Straßenhock zwischen U 4 und U 5<br />
Die Freundinnen und Freunde des „Internationalen<br />
Garten U 5“, hatten beschlossen, ihr nachbarschaftliches<br />
Fest zur Saisoneröffnung über<br />
den Gartenzaun hinweg auszudehnen. Interessierte,<br />
die das „Neue Leben auf U 5“ zwar registrieren,<br />
aber im allgemeinen höchstens einen<br />
Blick über den Gartenzaun wagen, oder nur geschäftig<br />
daran vorbei eilen, sollten so Näheres<br />
über das Projekt erfahren können.<br />
<strong>Der</strong> Nachbarschaftsgeist wurde regelrecht entfacht:<br />
Aus der Vorbereitungsgruppe waren alle<br />
bei schönstem Sonnenwetter wie verabredet zur<br />
Stelle! Tische und Bänke mussten im Garten und<br />
auf der Straße zweckdienlich platziert werden,<br />
dekorativer Schmuck als Blickfang durfte nicht<br />
fehlen. Im Garten galt es, einen Parcour für die<br />
Kinder anzulegen, auf den Straßentischen sollte<br />
ein Arrangement von Kräutern den Bezug zum<br />
Garten herstellen. Wer Lust hatte, konnte später<br />
auf einem Merkzettel den Namen der einzelnen<br />
Kräuter bestimmen. Dabei gab sich der/die eine<br />
oder andere als „Kräuterfan“ zu erkennen.<br />
Einige Tage zuvor waren bereits gemeinsam die<br />
Infozettel in die Briefkasten der umliegenden<br />
Nachbarschaft verteilt worden. Mit der Einladung<br />
wurde der Wunsch nach einer aktiven nachbarschaftlichen<br />
Beteiligung angesprochen: „Verbringen<br />
wir zusammen<br />
einen<br />
entspannten<br />
Nachmittag!<br />
Kaffee und<br />
kalte Getränke<br />
sind<br />
vorhanden,<br />
ebenso steht<br />
ein Grill für Sie bereit. Bringen Sie sich Ihr Grillgut<br />
mit und auch selbstgebackene Kuchen sind<br />
willkommen.“ <strong>Der</strong> Funke sprang über und das<br />
Ergebnis machte dem nachbarschaftlichen Fürund<br />
Miteinander alle Ehre: Mit dem Zustrom der<br />
Gäste wuchs auch das Kuchenbüffet und alle<br />
konnten sich bedienen wie in einem Schlaraffenland.<br />
Für das Bereitstellen der Getränke gab's<br />
aber doch eine Spendenkasse. Im Garten tummelte<br />
sich den ganzen Nachmittag eine Vielzahl<br />
von Kindern,<br />
die sich am<br />
Parcour an den<br />
Stationen „Buddeln“,<br />
„Pflanzen“,<br />
„Gießen“<br />
und „Gemüse<br />
der Saison zuordnen“<br />
im<br />
wahrsten Sinne<br />
des Wortes „zu schaffen machten“. Power zeigte<br />
auch der Nachwuchs aus dem Kinderhaus Sickinger<br />
bei einer Show mit Tanz und Gesang.<br />
Als Animateure bewiesen sich zwei engagierte<br />
Lehrerinnen der Mozartschule, die den Nachmittag<br />
auch in ihren Klassen und bei Eltern publik<br />
gemacht hatten. Begeistert von der heiteren Atmosphäre<br />
zeigten sich auch die Landtagsabgeordnete<br />
und Stadträtin Helen Heberer, sowie<br />
Stadtrat Ulrich Schäfer. Durch den schönen Erfolg<br />
belohnt sahen sich auch die Quartiermanagerin<br />
Nadja Wersinski und einige Mitglieder des<br />
Quartiergremiums, die vor Jahren zusammen mit<br />
der Kinderbeauftragten die Idee verwirklichen<br />
konnten, das brachliegende Grundstück für eine<br />
integrative Stadtteilarbeit zu nutzen. Wünschen<br />
wir uns, dass sich diese Garten- und Spieloase<br />
unter den großen Platanen mitten in unseren<br />
Quadraten weiterhin entfalten kann. Das nächste<br />
Fest mit Straßenhock zwischen U 4 und U 5 wird<br />
dann ganz sicher bald wieder steigen.<br />
Josi Roßteutscher
Die Östliche Unterstadt braucht auch in Zukunft ihr Quartiermanagement!<br />
Wir hatten sie nach einer zweijährigen Auszeit<br />
schon fast zu vermissen begonnen. Seit Beginn<br />
dieses Jahres haben wir sie wieder: unsere jährliche<br />
Aktion zur Forderung der Fortsetzung des<br />
Quartiermanagements Östliche Unterstadt gegenüber<br />
Politik und Verwaltung. In diesem Jahr<br />
fand die Diskussion allerdings unter veränderten<br />
Vorzeichen statt. Im Rahmen der Verwaltungsstrukturreform<br />
hat die Stadt Mannheim ihren Entscheidungsprozess<br />
zur Einrichtung bzw. Fortsetzung<br />
von Quartiermanagements systematisiert<br />
und unterzieht nun alle bestehenden und neu<br />
beantragten Quartiermanagements einer planmäßigen<br />
Prüfung. Die bewilligten Quartiermanagements<br />
werden dann für einen Zeitraum von<br />
mindestens 4 Jahren gefördert und können ihre<br />
Arbeit mit einer bisher nicht gekannten Planungssicherheit<br />
fortsetzen bzw. neu aufnehmen.<br />
Wichtiges Entscheidungskriterium für die Einrichtung<br />
oder Fortsetzung eines Quartiermanagements<br />
ist der von der Bevölkerung und den gesellschaftlichen<br />
Akteuren vor Ort festgestellte<br />
Handlungs- und Problemlösungsbedarf. Dementsprechend<br />
unterzogen die Quartiermanagerin<br />
und das Quartiergremium Östliche Unterstadt bei<br />
ihrem letzten Treffen am 14. April <strong>2010</strong> das<br />
Quartier einer sorgfältigen Analyse im Hinblick<br />
auf bestehende Entwicklungs- und Aufwertungserfordernisse.<br />
Von besonderer Relevanz dürften die in den<br />
nächsten Jahren zu erwartenden Veränderungen<br />
in der Östlichen Unterstadt sein, die durch diverse<br />
Entwicklungsprojekte von nicht zu unterschätzender<br />
Größenordnung ausgelöst werden wie die<br />
Neunutzung der Quadrate Q 6/Q 7, die Umnutzung<br />
des derzeitigen Abendakademiegeländes in<br />
R 3/R 4, die Neunutzung der Quadrate T 4/T 5<br />
oder der Umbau der Planken. Insbesondere werden<br />
die mit diesen Projekten verbundenen Baumaßnahmen<br />
die Anwohner/innen wie auch die<br />
Selbständigen in den umliegenden Läden, Büros<br />
und Praxen erheblich belasten. Die Verunsicherung<br />
unter den Betroffenen ist bereits heute<br />
groß, und es formiert sich seit längerem ernstzunehmender<br />
Widerstand. Vor diesem Hintergrund<br />
bedarf es eines Konfliktmanagements, das die<br />
gesamte Umgestaltungsphase begleitet. Es sollte<br />
präventiv eingesetzt werden, als Anlauf- und<br />
Vermittlungsstelle für die Anliegen der betroffenen<br />
Bewohner/innen und Geschäftsleute fungieren,<br />
sich um Interessenausgleiche und Kompensationen<br />
bemühen und damit deeskalierend wirken.<br />
Gerade das Quartiermanagement ist zur<br />
Übernahme dieser Aufgabe besonders geeignet.<br />
Aber auch viele andere Problemlagen in der Östlichen<br />
Unterstadt können noch lange nicht als gelöst<br />
betrachtet werden. Vielmehr bedarf es weiterhin<br />
eines starken gemeinsamen Engagements,<br />
damit dauerhaft sichergestellt werden<br />
kann, dass das Quartier weder in eine Abwärtsspirale<br />
von Verfall und Wegzug gerät noch die<br />
Entwicklung einer “Gentrifizierung” nimmt, bei der<br />
weniger einkommensstarke Bevölkerungsgruppen<br />
systematisch verdrängt werden. So bedarf<br />
es konzertierter Maßnahmen zur Verbesserung<br />
der Wohnsituation in der Östlichen Unterstadt,<br />
die als Teil der Innenstadt von typischen Interessenkonflikten<br />
zwischen Wohnen, Arbeiten, Konsum<br />
und Unterhaltung betroffen ist. Nur durch<br />
einen spürbaren Interessenausgleich lassen sich<br />
auch gut situierte Haushalte zurück in die Östliche<br />
Unterstadt holen. Gleichzeitig muss ein ausreichender<br />
Bestand an preisgünstigem Wohnraum<br />
zugunsten der sozialen Durchmischung der<br />
Wohnbevölkerung erhalten bleiben.<br />
Ein weiteres wichtiges Thema, das der fortgesetzten<br />
Bearbeitung und nachhaltigen Forcierung<br />
bedarf, ist die Sicherung und die möglichst nut-
zerfreundliche Gestaltung des - ohnehin stark<br />
begrenzten - öffentlichen Raums im Quartier. Mit<br />
dieser Aufgabe ist auch die Attraktivierung der<br />
Wegeverbindungen, die Entschärfung der Verkehrssituation<br />
und der Einsatz für ein verbessertes<br />
Mikroklima eng verbunden. Schließlich sollte<br />
eine Aufwertung des Stadtbildes den Zugang zu<br />
den Handel- und Gewerbetreibenden in der Östlichen<br />
Unterstadt erleichtern und so die lokale<br />
Ökonomie und die Schaffung von Ausbildungsund<br />
Arbeitsplätzen vor Ort fördern. Damit könnte<br />
endlich eine Identifikation der Quartiersbewohner/innen<br />
mit “ihrem” Stadtteil erreicht und die<br />
gemeinsame Quartiersentwicklung durch die<br />
Nachbarschaften zur Selbstverständlichkeit werden.<br />
Bis dahin bedarf es allerdings noch einiger<br />
Anstrengungen, so ist sich das Quartiergremium<br />
Östliche Unterstadt einig, und natürlich einer erfahrenen<br />
Quartiermanagerin mit ausreichenden<br />
Ressourcen.<br />
Nikola Jung<br />
Die Wanderfalken an der Mozartschule<br />
Am 15. April schlüpfte das vierte und letzte Wanderfalkenküken<br />
auf dem Turm der Konkordienkirche<br />
im Mannheimer Quadrat R 2. Seitdem ist auf<br />
dem Bildschirm in der benachbarten Mozartschule<br />
richtig viel los. Nachdem die Falkenmutter fast<br />
fünf Wochen still über ihrem Gelege brütete, ist<br />
jetzt Leben in die Bruthöhle gekommen, krächzen<br />
die Jungen um die Wette, wenn Vater Falke<br />
eine Taube herangeschleppt hat und Mutter Falke<br />
sie für die Brut portioniert.<br />
Seit 1988 nisten<br />
Wanderfalken in<br />
Mannheim. Zunächst<br />
siedelten sie auf dem<br />
Turm von St. Peter.<br />
1993 zogen sie in die<br />
vom Naturschutzbeauftragten<br />
Dr. Gerhard<br />
Rietschel eingerichtete<br />
Bruthöhle im Turm von R 2. Eine Kamera<br />
übertrug 1999 das Nistgeschehen per Funk ins<br />
Reiss-Engelhorn-Museum, doch dann schaltete<br />
man die Kamera ab. Die Falken aber blieben ihrem<br />
Horst über der Konkordienkirche treu, auch<br />
als diese in Citykirche umgenannt wurde.<br />
2009 kam die Idee auf, das Bild über Kabel in die<br />
Drei bereits ausgeschlüpfte Küken<br />
bilden eine „Wärmepyramide“ um das<br />
vierte Ei<br />
Mozart-Grundschule nebenan<br />
zu übermitteln. Dr. Rietschel<br />
scheute keine Mühe<br />
und verlegte eigenhändig die<br />
Hoch über den Quadraten<br />
Leitungen in schwindelerregender<br />
Höhe, balancierte über Dachfirste und<br />
Abgründe und schaffte es schließlich, dass im<br />
Foyer der Schule das Familienleben bei Falkens<br />
live mitverfolgt werden kann.<br />
Während letztes Jahr nur zwei Jungen schlüpften,<br />
freuen sich die Mozartschüler jetzt über vierfachen<br />
Nachwuchs, der sich in den Tagen nach<br />
den Osterferien aus den Eiern pellte. In wenigen<br />
Wochen wird Dr. Rietschel, der fast täglich auf<br />
den Turm steigt, um „seine“ Falkenkinder durch<br />
Gucklöcher fotografieren zu können, das Geschlecht<br />
der Jungfalken bestimmen. Dann können<br />
die Mozartschüler wie gewohnt Namen für<br />
die vier Greifvögel vorschlagen und darüber abstimmen.<br />
Letztes Jahr starteten die flüggen Vögel<br />
als „Falco“ und „Falci“ in die Freiheit. Von ihnen<br />
gab es bisher keine Nachricht. Die Alten dagegen<br />
kehrten zurück und wurden jetzt erneut<br />
stolze Eltern.<br />
Volker Keller<br />
Fotos: Dr. Gerhard Rietschel
Serie: Wer sind die Innenstadt-Bezirksbeiräte<br />
In der Vergangenheit hatten wir bereits begonnen,<br />
Ihnen die 12 Innenstadtbezirksbeiräte vorzustellen,<br />
die den Gemeinderat und die Verwaltung<br />
in wichtigen Stadtteilangelegenheiten beraten.<br />
Wir setzen die Reihe fort mit Steven Kunz.<br />
Steven Kunz<br />
50 Jahre alt<br />
Bautechniker<br />
Bezirksbeirat seit Oktober<br />
2009<br />
DIE LINKE<br />
Tel.: 0172-3986168<br />
E-<strong>Mai</strong>l: kuebler.kunz@tonline.de<br />
Warum wohnen Sie in der Innenstadt<br />
Zum einen kann sich meine schwerbehinderte<br />
Frau barrierefrei in der Breite Straße und in den<br />
Planken bewegen und man hat wirklich alles,<br />
was man täglich braucht gleich „um die Ecke“.<br />
Dies gilt auch für etliche Kultureinrichtungen.<br />
Warum engagieren Sie sich politisch und welche<br />
Ziele haben Sie<br />
Meine feste Überzeugung ist es, dass sich unsere<br />
Gesellschaft insbesondere in den vergangenen<br />
Jahren sozial stark auseinander entwickelt<br />
hat. Auf der einen Seite gibt es eine kleine<br />
Schicht in dieser Gesellschaft, die immer reicher<br />
wird, auf der anderen immer mehr Menschen,<br />
deren soziale Lage sie an den Rand drängt. Das<br />
hat negative Auswirkungen auf unser aller Leben.<br />
Daran etwas zu ändern ist meine Hauptmotivation<br />
mich politisch zu engagieren.<br />
Welche Stärken hat die Innenstadt<br />
Sie ist äußerst lebendig. Sie bietet ein großes<br />
kulturelles und gastronomisches Angebot. Sie ist<br />
der Kern der Einkaufsstadt Mannheim und bietet<br />
daher auch ihren Einwohnerinnen und Einwohnern<br />
nahezu alles mit kurzen Wegen.<br />
In welchen Bereichen muss die Innenstadt<br />
sich weiterentwickeln<br />
Wir müssen schauen, dass insbesondere in der<br />
Östlichen und Westlichen Innenstadt das soziale<br />
Gefüge nicht abdriftet. Deshalb muss das Quartiermanagement<br />
in der Östlichen Unterstadt erhalten<br />
bleiben. Als Weiterentwicklung wäre auch<br />
ein solches in der Westlichen Unterstadt zu<br />
schaffen. Handel, Gewerbe und Wohnen dürfen<br />
sich nicht auseinander entwickeln. Deshalb ist<br />
bei der Entwicklung von Handel und Gewerbe<br />
darauf zu achten, dass das jeweilige Wohnumfeld<br />
nicht Schaden nimmt. Die angestoßene<br />
Spielleitplanung in der Östlichen Unterstadt muss<br />
auf die ganze Innenstadt ausgedehnt werden,<br />
damit auch die Innenstadt ein Mindestmaß an<br />
Kinderfreundlichkeit erreicht. Das Entwicklungskonzept<br />
Innenstadt böte hier sicherlich gute Ansätze.<br />
In 10 Jahren ist die Mannheimer Innenstadt…<br />
... weiterhin der Fixpunkt Mannheims.<br />
Welche Maßnahme muss unbedingt schnell<br />
verwirklicht werden<br />
Da ich mich bei dieser Frage offensichtlich auf<br />
eine Maßnahme beschränken muss, eindeutig:<br />
Schaffung eines Quartiermanagements Westliche<br />
Unterstadt.<br />
Gez. Steven Kunz<br />
Bezirksbeirat Innenstadt /Jungbusch<br />
Die LINKE
Jubiläum 10 Jahre Sommertagszug in der Unterstadt<br />
Treffpunkt Sickinger-Schulhof T 4/T 5 -<br />
nach und nach stellen sich die Gruppen auf!<br />
<strong>Der</strong> vom Kinderhaus Sickinger gebaute Schneemann<br />
scheint sich beim Zug durch die Quadrate<br />
wohlzufühlen. Er hat ja keine Vorahnung!<br />
Dank Polizeigeleit<br />
gehört<br />
die<br />
Straße den<br />
Kindern; Autos<br />
sind für<br />
kurze Zeit<br />
keine Gefahr<br />
- nur eine<br />
auffallende<br />
Randerscheinung!<br />
Im Lameygarten angekommen verteilen<br />
sich die etwa 500 Sommertagszügler im<br />
Geviert!<br />
Alle Bahnen stehen still – weil der<br />
Sommertagszug vorbeikommen will!<br />
Die Kleinen der Kindertagesstätte „Arche<br />
Noah“ erinnern mit ihrem „Schneeflockentanz“<br />
an die schönen Seiten des Winters.<br />
Vom Kinderhaus K2 und nicht aus einem<br />
Zwergenland kommen lauter kleine Wichtel<br />
und zeigen beim farbenfrohen Reigen, dass<br />
der Winter vorbei ist.<br />
Auch die Kinder der Mozartschule haben<br />
sich bei ihrem Lied „Lieber Frühling“ schon<br />
mit frohen Erwartungen auf die neue Jahreszeit<br />
eingestellt!<br />
Das Kinderhaus Sickinger zeigt mit „Rot-gelbgrün-blau“<br />
ein kleines Szenenspiel und will damit<br />
sagen, wenn wir nur wollen, können kleine<br />
Unterschiede das Miteinander nicht stören.<br />
„Winter<br />
Ade“ - die<br />
Flammen<br />
umzingeln<br />
den<br />
Schneemann<br />
und<br />
er weiß,<br />
sein Ende<br />
naht!<br />
Wer hat wohl<br />
diesen schönen<br />
Schmetterling<br />
gebastelt<br />
Triumphierend<br />
wird er in den<br />
Himmel gereckt,<br />
und der<br />
Spielmannzug<br />
intoniert „Immer<br />
wieder<br />
kommt ein<br />
neuer Frühling...“<br />
Zum Schluss ein Dank an alle auch an die<br />
Freiwillige Jugendfeuerwehr, die mit einem<br />
kräftigen Strahl die Glutreste löscht<br />
und uns entspannt nach Hause gehen<br />
lässt.