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Der Lameyer - 2009 Nr.32 Oktober

Quartierzeitung der Östlichen Unterstadt

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Unsere Themen:<br />

- Stadtteilfest – die Innenstadt auf die<br />

Straße tragen<br />

- Zukunft des Herschelbades<br />

- In R 3 soll gewohnt werden<br />

Quartierzeitung für die Östliche Unterstadt Nr. 32 <strong>Oktober</strong> <strong>2009</strong>


Editorial<br />

frisch erholt zurück aus der Sommerpause starten<br />

wir mit einer neuen Ausgabe des <strong>Lameyer</strong>s in<br />

den Herbst. Seit unserem letzten Treffen im<br />

Quartiergremium im März hat sich viel bewegt.<br />

Wir haben zusammen die Ergebnisse des Entwicklungskonzepts<br />

Innenstadt konkretisiert, erste<br />

Signalprojekte werden nun umgesetzt. Im Juli<br />

haben wir das gemeinsame Stadtteilfest mit der<br />

Westlichen Unterstadt zwischen den G und H-<br />

Quadraten gefeiert und eine ganz andere Form<br />

des Festes erlebt als bei uns im Lameygarten. Im<br />

Internationalen Garten U 5 war den ganzen<br />

Sommer lang viel los, und natürlich wurde auch<br />

der Mannheimer Gemeinderat und damit bald<br />

auch der Bezirksbeirat neu gewählt. Über all diese<br />

Themen wollen wir Sie mit dieser <strong>Lameyer</strong>-<br />

Ausgabe informieren. Wir laden Sie herzlich ein,<br />

am 21. <strong>Oktober</strong> im Quartiergremium mit uns diese<br />

Themen weiter zu verfolgen und alles im<br />

Stadtteil gerade Anstehende mit uns zu besprechen.<br />

Die Redaktion<br />

Neuer Bürgerdienstleiter für die Innenstadt<br />

Seit dem 1. September hat der Bürgerdienst-<br />

Bezirk, zu dem auch die Filiale in K 7 gehört, mit<br />

Rüdiger Wolf einen neuen Leiter, der 25 Jahre<br />

Erfahrung bei der Stadt Mannheim in seine Tätigkeit<br />

einbringen kann.<br />

Sei es einen Personalausweis beantragen, ein<br />

PKW zulassen, die Lohnsteuerkarte besorgen –<br />

für all diese Leistungen stehen die Bürgerdienste<br />

in den Stadtteilen zur Verfügung. <strong>Der</strong> Bürgerdienst<br />

in K 7 hat montags und donnerstags von 8<br />

bis 18 Uhr, dienstags, mittwochs und freitags von<br />

8 bis 12 Uhr geöffnet.<br />

Rüdiger Wolf ist unter der Telefonnummer 293-<br />

5581 und der E-Mailadresse ruediger.wolf@<br />

mannheim.de zu erreichen und hatte zum Beispiel<br />

im Rahmen des Ergebnisforums zum Entwicklungskonzept<br />

Innenstadt schon Gelegenheit,<br />

unseren Stadtteil kennen zu lernen. Herzlich<br />

Willkommen!<br />

Termine aus der Östlichen Unterstadt<br />

21.10.09 Quartiergremium Östliche Unter-<br />

19:00 Uhr stadt, Alte Sakristei Konkordienkirche<br />

R 2<br />

Tagesordnungspunkte u.a.: Nutzungskonzept<br />

Herschelbad, zukünftige<br />

Organisation des Stadtteilfestes<br />

19.10.09 Veranstaltung Stiftung Baukultur:<br />

Wie findet Freiraum statt<br />

16:00 Uhr Stadtspaziergang zu ausgewählten<br />

Freiräumen in Mannheim,<br />

Alter Messplatz<br />

19:00 Uhr Podiumsgespräch über die Qualität<br />

öffentlicher Freiräume,<br />

Trinitatiskirche<br />

Impressum<br />

Herausgeber:<br />

V.i.S.d.P:<br />

Quartiergremium Östliche Unterstadt Christian Kirchgässner, Postfach 121030, 68061<br />

Mannheim<br />

Mitarbeiter dieser Ausgabe:<br />

Leserbriefe sind herzlich willkommen!<br />

Nikola Jung, Gisela Frank, Christian Kirchgässner, Redaktionsschluss dieser Ausgabe: 30.09.09<br />

Josi Roßteutscher und Nadja Wersinski Redaktionsschluss nächste Ausgabe: 31.12.09<br />

Die mit Namen versehenen Artikel geben nur die Meinung der Autoren wieder. Jeder Autor trägt für seine<br />

Artikel die alleinige Verantwortung.


Urbanes Wohnen auf dem ehemaligen Abendakademie-Grundstück in R 3<br />

Im Dezember 2008 trafen sich Nachbarinnen und<br />

Nachbarn des Grundstücks R 3 in der Abendakademie,<br />

um Vorstellungen zur Nachnutzung<br />

des Gebäudes zu sammeln (wir berichteten in<br />

der vorletzten Ausgabe). Nun ist die Entscheidung<br />

zur zukünftigen Nutzung des Gebäudes gefallen,<br />

die die Stadt Mannheim in folgender Pressemitteilung<br />

mitteilt:<br />

„Urbanes Wohnen für ältere Menschen und junge<br />

Familien unter einem Dach – dieses Konzept für<br />

das bisher von der Abendakademie genutzte<br />

Grundstück in R 3 erhielt am 30.09.<strong>2009</strong> in einem<br />

Ausschuss des Gemeinderates den Zuschlag.<br />

Erster Bürgermeister Christian Specht ist von<br />

dem Nutzungskonzept überzeugt: „Wir wollen die<br />

östliche Unterstadt weiter aufwerten. Daher sind<br />

wir bei der Ausschreibung einen neuen Weg gegangen<br />

und haben von den Investoren die Vorlage<br />

eines Nutzungskonzepts verlangt.“ Die vorgesehene<br />

Bebauung mit barrierefreien Eigentumswohnungen<br />

werde die östliche Unterstadt weiter<br />

aufwerten und junge Familien sowie Senioren<br />

anziehen, so Specht. Sie profitieren von kurzen<br />

Wegen in der Innenstadt und einem zunehmend<br />

attraktiven Umfeld. Die östliche Unterstadt wird<br />

durch zahlreiche Maßnahmen wie den anstehenden<br />

Neubau auf T1, die bereits abgeschlossene<br />

Neugestaltung des Herschelplatzes und das<br />

neue Gebäude der Abendakademie auf U1 deutlich<br />

aufgewertet. Auch weitere Projekte in der<br />

Umgebung – z.B. der aktuelle Umbau des ehemaligen<br />

Karstadt-Hauses in K1 oder die geplante<br />

Sanierung des Bürogebäudes im Collini-Center –<br />

tragen zur Attraktivität des Quartiers bei.<br />

Auch der für den Wohnungsbau zuständige Bürgermeister<br />

Lothar Quast begrüßt das neue Nut-<br />

zungskonzept, da es die Innenstadt als Wohnstandort<br />

stärkt. „Wohnen in der Innenstadt ist ein<br />

Beitrag zur Sicherung der Urbanität und der Vitalität<br />

der Innenstadt. Dabei ist auch angesichts<br />

des demografischen Wandels das nachbarschaftliche<br />

Wohnen von jung und alt von großer Bedeutung<br />

für das soziale Zusammenleben in unserer<br />

Stadt.“<br />

Um bei der Neugestaltung des bisher an die<br />

Abendakademie vermieteten Grundstücks R3,<br />

13-15 die Interessen der Bürgerschaft zu berücksichtigen,<br />

hat der städtische Fachbereich Liegenschaften<br />

bei der Ausschreibung die Bewerber<br />

verpflichtet, ein Nutzungskonzept vorzulegen.<br />

Unter den auf diese Ausschreibung eingegangenen<br />

Geboten überzeugte das der Quadriga Projektentwicklung<br />

und Seniorenimmobilien GmbH &<br />

Co KG mit einem schlüssigen, zum Stadtteil passenden<br />

Konzept.<br />

Es sieht vor, das aus den 60er Jahren stammende<br />

ehemalige Gebäude der Abendakademie<br />

durch ein reines Wohngebäude ohne Gewerbeflächen<br />

zu ersetzen. Die geplanten Eigentumswohnungen<br />

werden insbesondere für Senioren<br />

und junge Familien mit Kindern attraktiv sein, da<br />

sie barrierefrei angelegt werden und dort in Zusammenarbeit<br />

mit Organisationen der Diakonie<br />

oder Caritas zusätzlich Serviceleistungen für ältere<br />

Menschen angeboten werden sollen. Unter<br />

dem Gebäude ist eine Tiefgarage vorgesehen, in<br />

der für jede Wohnung ein ebenerdiger und damit<br />

ebenfalls leicht zugänglicher Stellplatz zur Verfügung<br />

stehen wird. <strong>Der</strong> Innenhof über der Tiefgarage<br />

wird begrünt.“<br />

Wir werden uns in Kürze mit den Details des<br />

Konzeptes im Stadtteil beschäftigen, diese bekannt<br />

machen und das Projekt in den nächsten<br />

Jahren eng begleiten.


Politische Gremien nach der Sommerpause<br />

in neuer Besetzung<br />

Nach der Kommunalwahl am 7. Juni <strong>2009</strong> hat der<br />

Mannheimer Gemeinderat nach der Sommerpause<br />

in neuer Zusammensetzung seine Arbeit<br />

aufgenommen. Hinsichtlich der Sitzverteilung hat<br />

es keine besonderen Überraschungen gegeben:<br />

16 Sitze entfallen im neuen Gemeinderat auf die<br />

SPD, 15 Sitze auf die CDU; die Grünen sind nun<br />

mit 8 Stadträtinnen und Stadträten vertreten; die<br />

FDP stellt 4 Mitglieder, die Mannheimer Liste 3<br />

und die Linke Liste Mannheim 2.<br />

Auch im neuen Gemeinderat sind wieder viele<br />

bekannte Gesichter zu entdecken. Aber wer von<br />

unseren Kandidatinnen und Kandidaten aus der<br />

Innenstadt hat es letztlich in den Gemeinderat<br />

geschafft und kann in den kommenden Jahren<br />

dort die Interessen der Bewohnerinnen und Bewohner<br />

der Quadrate vertreten Mit immerhin einer<br />

Stadträtin und drei Stadträten ist die Innenstadt<br />

neuerdings im Stadtparlament repräsentiert:<br />

mit Peter Baltruschat (SPD), Ulrich Schäfer<br />

(SPD), Gerhard Fontagnier (Grüne) und Dr. Elke<br />

Wormer (FDP). Damit besetzt die Innenstadt 8,3<br />

% der Sitze und ist weit besser aufgestellt als<br />

noch in der letzten Amtsperiode. Viele der Innenstadt-Kandidatinnen<br />

und -Kandidaten haben sich<br />

im Frühsommer einer schriftlichen Befragung des<br />

Quartiergremiums Östliche Unterstadt gestellt<br />

und vielversprechende Antworten zu unseren<br />

Wahlprüfsteinen gegeben. Die Stellungnahmen<br />

der neuen Ratsmitglieder zur Entwicklung der<br />

Mannheimer Innenstadt können Sie in unserer<br />

<strong>Lameyer</strong>-Ausgabe vom Mai dieses Jahres nachlesen.<br />

Mit der Kommunalwahl hat sich aber nicht nur die<br />

Zusammensetzung des Mannheimer Gemeinderats<br />

geändert, sondern auch die Besetzung des<br />

Bezirksbeirats Innenstadt/Jungbusch. Entsprechend<br />

der Stimmanteile der Bevölkerung aus Innenstadt<br />

und Jungbusch für die jeweiligen Parteien<br />

hat sich die Sitzverteilung zwischen den<br />

Parteien im Bezirksbeirat leicht verändert: SPD 4<br />

Sitze, CDU und Grüne 3 Sitze, FDP und Linke<br />

jeweils 1 Sitz. In Kürze werden die von den Parteien<br />

vorgeschlagenen Bezirksbeirätinnen und -<br />

beiräte vom Gemeinderat bestellt und können<br />

dann ihre Arbeit aufnehmen. In der nächsten<br />

<strong>Lameyer</strong>-Ausgabe werden wir unsere im letzten<br />

Jahr begonnene Serie zur Vorstellung dieser<br />

wichtigen Vertreterinnen und Vertreter der Interessen<br />

der Bewohnerinnen und Bewohner des<br />

Stadtteils fortsetzen. Dann werden Sie weitere<br />

Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner kennen<br />

lernen, die sich für Ihre Anliegen in der Innenstadt<br />

einsetzen.<br />

Wir sind gespannt auf die Arbeit unserer Vertreterin<br />

und Vertreter im Gemeinderat sowie auf die<br />

Arbeit des neuen Bezirksbeirats.<br />

Nikola Jung<br />

Entwicklungskonzept Innenstadt<br />

Am Mittwoch, den 23. September, hat die Abschlussveranstaltung<br />

zur Phase III des Beteiligungsprozesses<br />

zum Entwicklungskonzept Innenstadt/Jungbusch<br />

(EKI) stattgefunden. <strong>Der</strong> Beteiligungsprozess<br />

war im Jahr 2007 ins Leben<br />

gerufen worden, um die Erstellung eines stadtplanerischen<br />

Entwicklungskonzepts für die Innenstadt<br />

und den Jungbusch unter Einbindung<br />

gesellschaftlicher Akteure, einschließlich der<br />

Bürgerinnen und Bürger, zu ermöglichen. Damit<br />

verband sich für die Bewohnerinnen und Bewohner<br />

der Innenstadt und des Jungbuschs eine besondere<br />

Chance, sich über städtische Planungen<br />

und Maßnahmen im Stadtteil, z.B. die Gestaltung


von Plätzen und Straßen oder die Errichtung<br />

neuer Gebäude, zu informieren sowie für die eigenen<br />

Belange in diesem Zusammenhang Gehör<br />

zu finden. Schon in der Phase I des EKI-<br />

Prozesses zeigte sich aber, dass Bürgerbeteiligung<br />

ein anspruchsvolles Projekt ist, bei dem alle<br />

Parteien - Bürgerinnen und Bürger, städtische<br />

Akteure sowie Prozess-Moderatoren - noch viel<br />

zu lernen haben. In den insgesamt 7 Veranstaltungen<br />

des Beteiligungsprozesses EKI I ging die<br />

Einbindung der Bürgerinnen und Bürger nicht<br />

über eine relativ oberflächliche Konsultation hinaus;<br />

nur eine sehr begrenzte Zahl von Bürgerinnen<br />

und Bürgern, die gerne so bezeichneten “üblichen<br />

Verdächtigen”, waren bereit und/oder in<br />

der Lage, sich auf diese Form der Partizipation<br />

einzulassen.<br />

In der Phase II des EKI-Prozesses, der immerhin<br />

mehr als 1 ½ Jahre in Anspruch nahm, erfuhr<br />

dann die interessierte Öffentlichkeit fast nichts<br />

mehr über die Entwicklungen im Rahmen dieses<br />

Prozesses. In dieser Zeit war die Mannheimer<br />

Stadtverwaltung eingeladen, sich mit den Ergebnissen<br />

der ersten Phase des Beteiligungsprozesses<br />

auseinander zu setzen. Insbesondere sollten<br />

die mehr als 100 Projekte, die in dieser Phase als<br />

mögliche oder wichtige Maßnahmen für eine positive<br />

Entwicklung der Innenstadt und des Jungbuschs<br />

identifiziert worden waren, bewertet und<br />

in eine Rangordnung gebracht werden. Mitte<br />

<strong>2009</strong> wurden endlich die Ergebnisse dieses EKI<br />

II-Prozesses vorgestellt. Es wurden 5 Handlungsräume<br />

präsentiert, die in Zukunft besondere<br />

Aufmerksamkeit hinsichtlich der Realisierung von<br />

Entwicklungs-Maßnahmen erhalten sollen: die<br />

Handlungsräume „Nördlicher Schlossgarten”,<br />

„Jungbusch/Quadrate”, „Kaiserring“, „Neckarufer”<br />

und „Museumsquartier”. Wie diese Ergebnisse<br />

der Phase II genau zustande gekommen sind, ist<br />

für die interessierten Bürgerinnen und Bürger allerdings<br />

nicht wirklich transparent geworden.<br />

Im Juni und Juli <strong>2009</strong> wurde dann die Phase III<br />

des EKI-Prozesses als erneute Maßnahme der<br />

Bürgerbeteiligung durchgeführt. Mit einem Abstand<br />

von jeweils gerade mal einer Woche wurden<br />

5 Handlungsraum-Workshops zu den obengenannten<br />

Handlungsräumen “Kaiserring”,<br />

“Nördlicher Schlossgarten”, “Jungbusch/ Quadrate”,<br />

“Neckarufer” und “Museumsquartier” für die<br />

ins Hecheln geratende Öffentlichkeit angeboten.<br />

In diesen Veranstaltungen dominierten dann erst<br />

recht die Expertinnen und Experten. Auch die<br />

Wortmeldungen aus dem Publikum kamen vielfach<br />

von Politikerinnen und Politikern, Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeitern aus der Stadtverwaltung<br />

oder Vertreterinnen und Vertretern besonders<br />

tangierter Berufsgruppen. Für die Normalbürgerinnen<br />

und -bürger, die sich nicht regelmäßig mit<br />

Fragen der Stadtentwicklung auseinandersetzen,<br />

hatte sich der Anreiz zur Einbringung und Mitwirkung<br />

auf ein Minimum reduziert - wenn sie denn<br />

überhaupt den Weg in die entsprechenden Veranstaltungen<br />

gefunden hatten. Am Mittwoch, den<br />

23. September, wurde diese EKI III-Phase mit einem<br />

Ergebnisforum beendet, auf dem noch einmal<br />

die Ergebnisse der 5 Handlungsraumkonferenzen<br />

stark komprimiert vorgestellt wurden. Es<br />

überraschte nicht, dass auch diese Veranstaltung<br />

weniger Bürger-Beteiligung als Bürger-<br />

Information war. Und wer gehofft hatte, über die<br />

Fortsetzung des EKI-Prozesses genauer informiert<br />

zu werden und insbesondere zu erfahren,<br />

ob und in welcher Form eine Bürgerbeteiligung<br />

für die weitere Umsetzung der EKI-Ergebnisse<br />

vorgesehen ist, wurde enttäuscht. Es stellt sich<br />

allerdings die Frage, ob weitere Mitwirkungsbemühungen<br />

empfehlenswert sind, wenn die Stadt<br />

sich nicht darauf einlässt, ihre Bürgerinnen und<br />

Bürger selber einmal danach zu befragen, welche<br />

Rahmenbedingungen sie benötigen, um sich<br />

sinnvoll in einen entsprechenden Beteiligungsprozess<br />

einbringen zu können.<br />

Nikola Jung<br />

Ergebnisse gibt es unter www.eki-mannheim.de


Das Lameygartenfest auf der Grünfläche des<br />

Quadrats R 7 gehört seit vielen Jahren zum festen<br />

Bestandteil des sommerlichen Festkalenders<br />

in der Östlichen Innenstadt. Die Veranstaltung<br />

wird vom Quartiergremium Östliche Unterstadt<br />

ausgerichtet. Von Anfang an haben sich viele<br />

Vereine und Initiativen aus dem Stadtviertel mit<br />

großem Engagement an der Durchführung beteiligt<br />

und durch Ausgabe von Speisen und Getränken,<br />

Informationsstände, Kinderspiele und Bühnenauftritte<br />

zum Gelingen beigetragen.<br />

Wie geht es weiter mit dem Stadtteilfest<br />

Östlichen und Westlichen Unterstadt unter dem<br />

Motto „Quadrate und mehr! sehenswert begehenswert“<br />

umgesetzt. Durch die Vielzahl an gemeinsamen<br />

Projekten fiel das Lameygartenfest<br />

im Jubiläumsjahr aus. Beflügelt durch die gute<br />

Zusammenarbeit beim Jubiläum wurde das Fest<br />

2008 zum ersten Male quartierüberschreitend in<br />

R 7 mit engagierter Beteiligung der Initiativen aus<br />

der Westlichen Unterstadt durchgeführt.<br />

Die Östliche Innenstadt ist durch die kleinteilige<br />

Wohnstruktur und die Zusammensetzung der<br />

Bevölkerung durch eine stark ausgeprägte Anonymität<br />

geprägt. Das Lameygartenfest bietet die<br />

Gelegenheit zur Begegnung im Quartier und soll<br />

somit die Entwicklung eines nachbarschaftlichen<br />

Gefüges ermöglichen. Obwohl sich immer wieder<br />

Mitwirkende aus vielen Kulturkreisen an der Gestaltung<br />

beteiligen, kann ein Nachbarschaftsfest<br />

nur ein einzelner Baustein auf dem Weg zur Integration<br />

von Menschen unterschiedlicher Herkunft<br />

sein. Leider haben viele Anwohner, Deutsche<br />

und Nichtdeutsche, noch kein ausgeprägtes<br />

Zusammengehörigkeitsgefühl entwickelt und fühlen<br />

sich durch das Angebot zum gemeinsamen<br />

Feiern nicht ausreichend angesprochen.<br />

In einer an die Redaktion gerichtete Zuschrift äußert<br />

der ehemalige Bezirksbeirat und Mitglied der<br />

Bürgeropposition Reinhold Heilmann die Auffassung<br />

„Eine Verknüpfung der verschiedenen Kulturen<br />

ist auf diesem Wege nicht zu erreichen<br />

(…)“. „Insbesondere die „sprachliche Integration<br />

(…) funktioniert nicht“. Auch wenn man die<br />

Sichtweise von Herrn Heilmann nicht teilt: die Lösung<br />

von vorhandenen Problemen kann nur auf<br />

politischer Ebene erfolgen.<br />

Im Rahmen des Stadtjubiläums 2007 wurde ein<br />

Konzept zur übergreifenden Präsentation der<br />

Stadtteilfest im Juli <strong>2009</strong><br />

Im Sommer <strong>2009</strong> wurde die gemeinsame Ausrichtung<br />

der Veranstaltung fortgeführt, diesmal<br />

als Straßenfest in den G- und H-Quadraten.<br />

Durch die zeitweise Sperrung der Straße bot sich<br />

den Anwohnern ein besonderes Ambiente, insbesondere<br />

fand die kulturelle Vielfalt dieses Viertels<br />

gebührenden Ausdruck. Leider haben einige<br />

Akteure des Lameygartenfestes den Sprung über<br />

die Breite Straße nicht mittragen wollen und nicht<br />

mitgewirkt. Herr Heilmann fürchtet durch den<br />

jährlichen Wechsel einen Verlust des nachbarschaftlichen<br />

Charakters und setzt sich für den<br />

festen Standort im Lameygarten ein. Trotz dieser<br />

Bedenken unterstützt das Quartiergremium die<br />

Position, dass durch die jährlich wechselnde Ausrichtung<br />

eine weitere Zusammenführung der<br />

Stadtteile im Sinne des Entwicklungskonzepts<br />

Innenstadt gefördert wird.<br />

Christian Kirchgässner


Sanierung des Herschelbades in Mannheim<br />

Forderung zur Erstellung eines Nutzungs- und Sanierungskonzeptes<br />

Die Stadt Mannheim hat sich mit dem Beschluss<br />

des Stadtrats vom 10.06.2008 zur Sanierung der<br />

Dächer und der Außenfassade des Herschelbads,<br />

zur Sanierung des denkmalgeschützten<br />

Gebäudes und zu der Erhaltung der Badeeinrichtung<br />

bekannt. Bautechnische Notwendigkeiten<br />

sind zwar in der Planung und im Umsetzungsprozess<br />

aufwendig, die erforderlichen Maßnahmen<br />

sind aber insbesondere bei einem denkmalgeschützten<br />

Gebäude vorgegeben.<br />

Schwieriger ist die Innensanierung, besonders<br />

wenn Entscheidungen über künftige Nutzungsmöglichkeiten<br />

anstehen, da sich hier<br />

technische, ökonomische und stadtpolitische<br />

Notwendigkeiten überlagern. Man kann also nicht<br />

von einer reinen Restaurierung ausgehen, vielmehr<br />

muss die Planung die heutigen Bade- und<br />

Erholungsbedürfnisse berücksichtigen.<br />

Historische „Badeanstalten“ in der Art und Größe<br />

des Herschelbads gibt es in Deutschland nur wenige,<br />

nahezu alle wurden in den letzten Jahren<br />

saniert. In Mannheim ist die Sanierung von den<br />

Bürgern erwünscht und ist bei den meisten politisch<br />

Verantwortlichen auch erklärte Absicht. <strong>Der</strong><br />

nach der Außensanierung notwendige 2. Schritt,<br />

über ein realisierbares Nutzungskonzept einen<br />

Ausblick über die weitere Vorgehensweise zu<br />

ermöglichen, verzögert sich jedoch. Dabei ist die<br />

Frage, was soll u. was kann geschehen, Grundlage<br />

für eine zuverlässige Kostenschätzung u.<br />

die weitere Arbeit unseres Vereins.<br />

Ferner lassen sich auch wichtige finanzielle Möglichkeiten,<br />

wie z. B. das Einwerben von Zuschüssen,<br />

die Finanzierung von Teilbereichen durch<br />

Dritte, Spenden u. a. nicht klären. Das Fehlen einer<br />

realisierbaren Konzeption u. Planung beeinträchtigt<br />

auch die Reaktionsfähigkeit auf nicht<br />

vorhersehbare Möglichkeiten.<br />

Die Betriebskonzepte der sanierten vergleichbaren<br />

Objekte sind in der Gewichtung der Angebote<br />

und der Betriebssysteme sehr unterschiedlich.<br />

Folgende Strukturen der Betriebskonzepte sind<br />

aber allgemein feststellbar:<br />

1. Schwimmbad.<br />

2. Spa-Bereich,<br />

3. Sauna-Landschaft,<br />

4. Angebote in direktem Bezug zum Kernbereich:<br />

Schönheit, Kosmetik, Fitness etc.<br />

5. Gastronomie<br />

Bei allen Projekten, die man ohne Einschränkung<br />

als gelungen im Sinne der Planungsabsichten<br />

bezeichnen kann, bedienten sich die politisch<br />

verantwortlichen Gremien professioneller Unterstützung.<br />

Im Projektvergleich ist feststellbar, dass<br />

insbesondere in den mit Ziffern 2. - 5. gezeichneten<br />

Bereichen große Variationsmöglichkeiten<br />

auch im Hinblick auf Finanzierung u. Betrieb gegeben<br />

sind. In diesen Bereichen ist auch allgemein<br />

ein starker Zuwachs an Arbeitsplätzen zu<br />

verzeichnen.<br />

Wir bitten die Damen und Herren des Stadtrats<br />

erneut um Unterstützung für die Entwicklung des<br />

Herschelbades zu einem modernen Stadtbad,<br />

Wellness- u. Dienstleistungszentrum u. somit zur<br />

Erstellung eines für die nächsten 20 – 30 Jahren<br />

tragfähiges Nutzungs- u. Sanierungskonzept.<br />

Das Gebäude ist von stadtbildprägender Bedeutung,<br />

das Bad selbst ein Angebot, das einen wesentlichen<br />

Beitrag zur Lebensqualität leisten<br />

kann. Man darf diesen Aspekt auch im Hinblick<br />

auf künftige Vorhaben der Stadt nicht unberücksichtigt<br />

lassen, denn der Umgang mit dem historischen<br />

Erbe ist ein wesentliches Kriterium für die<br />

Bedeutung u. das Ansehen einer Stadt.<br />

Freunde u. Förderer des Herschelbades in Mannheim<br />

e. .V., Lothar Mark, MdB, 1. Vorsitzender,<br />

Walter Wirth, OStD, 2. Vorsitzender


Projektwoche „<strong>Der</strong> Natur auf der Spur“ in der Mozartschule<br />

Nachdem die Kamerabeobachtung der auf dem<br />

Konkordienkirchturm nistenden Wanderfalken<br />

abgeschlossen war, startete die Mozartschule ein<br />

neues Naturprojekt. Eine Juniwoche lang ruhte<br />

der Klassenunterricht in der Grundschule in R 2<br />

und M 6. Stattdessen schwärmten die Erst- bis<br />

Viertklässler allmorgendlich aus den Quadraten,<br />

um ihre natürliche Umwelt kennen zu lernen.<br />

Da wurden Tiere und Pflanzen am Wasser unter<br />

die Lupe genommen, Honigbienen, Marienkäfer,<br />

Schnecken und Regenwürmer gesammelt, beobachtet<br />

und später unbeschadet wieder in die<br />

Freiheit entlassen. Die Größeren lernten – zum<br />

Teil mit dem Fahrrad - am Neckar, im Waldpark<br />

und im Käfertaler Wald unzählige Kleinlebewesen,<br />

Würmer, Säugetiere und Vögel, Bäume und<br />

Wiesenpflanzen kennen.<br />

Eine Radfahrgruppe erkundete in der Projektwoche<br />

den Käfertaler Wald.<br />

Alle Aktivitäten fanden in der von den Grundschülern<br />

erarbeiteten Projektzeitung ihren Niederschlag:<br />

Kleine Reporter schauten bei den<br />

Projekten zu und dokumentierten sie gewissenhaft.<br />

Von Dauer sind auch die selbst gebauten<br />

Nisthilfen und Insektenhotels, die im Schulhof<br />

bestaunt werden können.<br />

Volker Keller, Rektor an der Mozartschule<br />

In meiner Teichgruppe war es faszinierend zu<br />

sehen, wie viel es unseren Stadtkindern bedeutet,<br />

die Natur hautnah erleben zu dürfen. Bald<br />

wurde jedes Lebewesen, ob es meine Katze, die<br />

Vögel am Himmel, der kleinste Käfer oder unser<br />

Amselnest im Garten neben dem Teich entdeckt<br />

und bestaunt. Am nächsten Tag dann rief ein<br />

Junge aufgeregt: Das ist die Sensation des Tages!<br />

Die Amseln sitzen startklar neben ihrem<br />

Nest auf dem Ast. Sie fliegen gleich los – und er<br />

blieb wie angewurzelt dabei stehen, was den<br />

Amselstart dann doch noch eine Weile verzögert<br />

hat. Wir haben in dieser Woche ein Aquarium<br />

und zwei Teiche genau unter die Lupe genommen<br />

und jeden Tag stand ein anderes Tier oder<br />

eine Pflanze im Mittelpunkt. Nachdem wir Fische<br />

getöpfert, Frösche und Seerosen gefaltet und im<br />

Teichtagebuch Forscheraufgaben gelöst hatten,<br />

hat jedes Kind einen Miniteich in einem Einmachglas<br />

eingerichtet. Platz darin fanden Steinchen,<br />

Sand, Wasserpflanzen und natürlich<br />

Teichwasser. Als wir dann noch Wasserschnecken<br />

dazusetzten, kam der Kinderkommentar:<br />

Ich hatte noch nie ein Haustier, jetzt hab ich endlich<br />

eines! Und auch am 1. Schultag nach den<br />

Sommerferien liefen mir auf der Treppe Schüler<br />

entgegen, die von blühender Wasserminze oder<br />

Schneckennachwuchs zu berichten wussten. Bei<br />

solchen Rückmeldungen hat sich der Mehraufwand<br />

doch allemal gelohnt!<br />

Anja Maar, Lehrerin an der Mozartschule<br />

Von einer Waldpädagogin wurden die Mozartschüler<br />

in die heimische Botanik eingeführt.

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