Ausgabe Nr. 3 / 2004 (3,4 MB) - St. Vincenz Krankenhaus Limburg
Ausgabe Nr. 3 / 2004 (3,4 MB) - St. Vincenz Krankenhaus Limburg
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Ein Plädoyer von Bischof<br />
Prof. Dr. Franz Kamphaus<br />
Seiten 2 und 3<br />
Die Newcomer im <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong><br />
Seiten 10 bis 11<br />
Inlineskating - ein sportmedizinisches<br />
Für und Wider<br />
Seiten 16 und 17<br />
Neues Ambiente und neues Angebot<br />
in der Physikalischen Therapie<br />
Seiten 20 und 21<br />
Eine interne Zeitschrift<br />
des <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>-<strong>Krankenhaus</strong>es<br />
<strong>Limburg</strong><br />
<strong>Ausgabe</strong> 3/<strong>2004</strong>
Redaktion<br />
Nicola v. Spee, Ulrich Haßler, Petra Hoffmann,<br />
Frank Mellein<br />
V.i.S.d.P.: Horst Schneider<br />
Telefon-<strong>Nr</strong>. Redaktion und Anzeigenaquisition:<br />
N. v. Spee 0 64 31 / 292-4103, Fax 292-4118<br />
Gestaltung<br />
klein-druck steeden, Nicola von Spee<br />
Druck<br />
klein-druck steeden<br />
Herausgeber<br />
<strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>-<strong>Krankenhaus</strong><br />
Auf dem Schafsberg<br />
65549 <strong>Limburg</strong><br />
Internet: http://www.st-vincenz.de<br />
Auflage<br />
3.500<br />
Die Beiträge geben die Meinungen der<br />
jeweiligen Verfasser wieder<br />
2<br />
* Letzte Meldung * Letzte Meldung * Letzte Meldung *<br />
Fünf Zertifizierungspunkte<br />
für das Brustzentrum!<br />
Weiterer Pluspunkt für das Brustzentrum Mittelhessen<br />
(BMZ): Die Teilnahme an den interdisziplinären Treffen<br />
zur Optimierung von Diagnostik und Therapie bei Brustkrebs<br />
am <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>-<strong>Krankenhaus</strong> wurde jetzt von der<br />
Landesärztekammer mit fünf Punkten zertifiziert. Neben<br />
sieben weiteren Kliniken ist das <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>-<strong>Krankenhaus</strong><br />
mit der Frauenklinik, der diagnostischen Radiologie,<br />
der <strong>St</strong>rahlentherapie und der Onkologie sowie dem<br />
Pathologischen Institut am BMZ beteiligt. Besonders<br />
wichtig ist den Mitgliedern des BMZ die Vernetzung mit<br />
den niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten.<br />
Titelfoto: Erleichtert: Die frisch gebackenen Gesundheits- und Krankenpflegerinnen<br />
der Krankenpflegeschule nach dem Examen<br />
Seiten 2 und 3: Appell: Bischof Prof. Dr. Franz Kamphaus sprach sich für den Arzt im<br />
Mediziner aus<br />
Seite 4: Optimierung: Interdisziplinärer Qualitätszirkel Osteoporose/Osteologie<br />
gegründet<br />
Seite 5: Spannung: Die Vereinbarkeit von Ökonomie und Ethik ist Thema von<br />
Prof. Dr. Josef Wieland<br />
Seiten 6 bis 7: Engagement: Bundesverdienstkreuz für die stellvertretende Verwaltungsratsvorsitzende<br />
des <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>, Irmgard Busch<br />
Seite 8: Netzwerk: Informationen zum Deutschen Netz gesundheitsfördernder<br />
Krankenhäuser<br />
Seite 9: Profil: Prof. Dr. Paulini nimmt nach 25 Jahren Abschied vom <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong><br />
Seiten 10 und 11: Respekt: Ein Blick hinter die Kulissen zur Ausbildung zum/zur Gesundheits-<br />
und KrankenpflegerIn<br />
Seiten 12 bis 16: Aufbruch: Diätassistentin Karin Werner pilgert 2400 Kilometer zu Fuß<br />
nach Santiago de Compostela<br />
Seiten 16 und 17: Pro und Contra: Eine sportmedizinische Betrachtung zum Inline-Skating<br />
Seiten 18 und 19: Tabu: streßbedingte Harninkontinenz kann behoben werden<br />
Seite 20 und 21: Reform: Physikalische Therapie „rundumerneuert“<br />
Seiten 22 und 23: Eigeninitiative: Das Team der Urologischen Abteilung stellt sich vor<br />
Seite 24: Sanierung: Neue Räume und neue Geräte in Gastroenterologie und<br />
Kardiologie<br />
Seite 25: Bombenalarm: Neue Rohrpostanlage arbeitet minutenschnell und zuverlässig<br />
Seite 26: Internas: Personalnachrichten und <strong>Vincenz</strong>-Kinder<br />
Seite 27: Bombenstimmung: Spotlights vom Betriebsfest<br />
Seite 28 u. folgende: Anzeigen<br />
Inhalt:<br />
Impressum:<br />
„Leib<br />
und<br />
Seele<br />
lassen sich ni<br />
und Software<br />
„Wenn die Würde des Menschen zum Gesundheitsmarkt<br />
getragen wird“ – unter diesem Tenor<br />
hielt der <strong>Limburg</strong>er Bischof Prof. Dr. Franz Kamphaus<br />
im <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong> <strong>Krankenhaus</strong> ein eindrucksvolles<br />
Plädoyer für den Arzt im Mediziner. Kamphaus<br />
sprach vor rund 90 Zahnmedizinern und Zahntechnikern<br />
aus ganz Deutschland, die sich im Rahmen<br />
der Fortbildungskurse des Instituts für<br />
zahnärztliche Implantologie (IZI) am <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>-<br />
<strong>Krankenhaus</strong> unter Leitung von Dr. Dr. Roland<br />
<strong>St</strong>reckbein und Dr. Rainer Hassenpflug in der <strong>Limburg</strong>er<br />
Klinik aufhielten. Das Oberhaupt der Katholiken<br />
des Bistums forderte nachdrücklich mehr<br />
Zeit und Raum, um sich den neuen Herausforderungen<br />
medizinischer und pflegerischer Berufsethik<br />
zu stellen. Kamphaus appellierte an seine<br />
Zuhörer, diese elementaren Fragen im täglichen<br />
Betrieb nicht zu verspielen.<br />
M<br />
enschen, die diesen Beruf<br />
ergriffen haben um<br />
Kranken zu helfen werden immer<br />
mehr damit konfrontiert,<br />
Gesundheitsmanager ihrer Patienten<br />
zu sein“, konstatierte der<br />
Bischof angesichts der wachsenden<br />
Fülle therapeutischer<br />
Angebote auf dem „Gesundheitsmarkt“.<br />
In Zeiten, in denen<br />
mit blendendem Lächeln<br />
und strahlendem Aussehen geworben<br />
werde, sei mit Medizin<br />
zunehmend nicht immer nur<br />
ärztliches Handeln gemeint:<br />
Ärzte würden immer mehr zu<br />
Dienstleistern sogenannter<br />
„Gesundheitsmedizin“.<br />
Gestützt werde solche Entwicklung<br />
nicht nur von zweifelhaftenGesundheitsangeboten<br />
diverser Medien, sondern<br />
auch von der Weltgesundheitsorganisation<br />
(WHO), welche<br />
Gesundheit nicht nur als Abwesenheit<br />
von Krankheit, sondern<br />
auch als Zustand vollständigen<br />
körperlichen Wohlbefin-
cht in Hard-<br />
zerlegen!“<br />
dens definiere: „Wer sich damit<br />
identifiziert, wird sich permanent<br />
als krank empfinden“,<br />
kritisierte Prof. Dr. Kamphaus.<br />
„Der Mensch ist niemals ganz<br />
wohl, also stets gesundheitsbedürftig.“<br />
Solche Angst veranlasse<br />
zum Handeln und begünstige<br />
teils pervertierte therapeutische<br />
Angebote auf dem Gesundheitsmarkt:<br />
„Der Mensch<br />
wird sein eigenes Produkt.“<br />
Dabei sprach der Bischof den<br />
Errungenschaften der Medizintechnik<br />
keineswegs ihre Berechtigung<br />
ab, im Gegenteil:<br />
„Diese Form der Medizin kann<br />
dem christlichen Ethos des Samariterdienstes<br />
sehr nahe kommen.“<br />
Eine einseitige Fixierung<br />
auf Technisierung werfe<br />
jedoch Fragen auf: Wenn beispielsweise<br />
die Sprechstunde<br />
zur <strong>St</strong>unde der Apparate mutie-<br />
re oder beredte Heilkunst<br />
stummer Pharmazeutik weiche:<br />
Es sei ein elementarer Unterschied,<br />
ob ein Arzt mit einem<br />
digitalen Hochpräzisionsgerät<br />
oder mit warmer Hand den<br />
Blutdruck messe. „Leib und<br />
Seele lassen sich nicht in Hardund<br />
Software zerlegen.“ Kein<br />
Arzt sei jedoch heute mehr davor<br />
gefeit, bei der Wahl der<br />
richtigen Behandlung den manipulierenden<br />
Interessen der<br />
Pharmaindustrie zum Opfer zu<br />
fallen.<br />
Der Bischof verwies zudem<br />
auf die „Riesenunterschiede im<br />
globalen Vergleich“, das Nord-<br />
Süd-Gefälle der Medizin.<br />
Großes Lob zollte er in diesem<br />
Zusammenhang der Einrichtung<br />
eines Bundeswehr-Lazarett<br />
in Afghanistan, welches<br />
nicht nur für Karfor-Truppen,<br />
Schonungslose Analyse des Wachstumsmarkts<br />
Gesundheit: Bischof<br />
Prof. Dr. Franz Kamphaus hielt eindrucksvolles<br />
Plädoyer für den Arzt im<br />
Mediziner<br />
sondern auch für die Bevölkerung<br />
offen stehe. Während<br />
amerikanische Politik <strong>St</strong>aaten<br />
und Menschen in die Knie<br />
zwänge, werde hier den Menschen<br />
auf die Beine geholfen:<br />
„Wenn sie dann aufrecht gehen<br />
können, wird man auch anders<br />
mit ihnen sprechen können:<br />
Weil sie ein Selbstbewusstsein<br />
haben...“, prognostizierte Kamphaus,<br />
der auch die Kommission<br />
"Weltkirche" der Deutschen<br />
Bischofskonferenz leitet.<br />
Die Beziehung zum Menschen<br />
war Schlüsselwort und Leitfaden<br />
seiner Ansprache: „Die<br />
Seele läßt sich nur im Wagnis<br />
einer Beziehung entdecken.<br />
Wenn der Patient nur noch das<br />
Substrat seiner physiologischen<br />
Prozesse ist, sind wir mit jedem<br />
Patienten schnell am Ende“.<br />
Von daher gebe es durch-<br />
aus eine Verbindung zwischen<br />
dem Arzt und dem Seelsorger.<br />
Für den Arzt sei jedoch eine<br />
gefährliche Versuchung, etwas<br />
in die Hände zu nehmen, das<br />
zwischen ihm und dem Patienten<br />
stehe. Für den Arzt im Mediziner<br />
sei jedoch das unmittelbare<br />
Gegenüber unverzichtbar.<br />
„Naturwissenschaften sind notwendigerweisereduktionistisch.<br />
Das liegt in ihrer Natur“,<br />
meinte der Bischof. Problematisch<br />
werde es erst, wenn<br />
daraus eine verabsolutierende<br />
Weltanschauung, eine Ideologie<br />
werde: Dann sei die Perspektive<br />
verkürzt, der Mensch<br />
nur noch die Summe seiner<br />
Gene, seiner Neuronen und<br />
letztlich ein gläserner Patient.<br />
Ein Arzt dagegen unterscheidet<br />
sich nach Ansicht des Bischofs<br />
vom reinen Mediziner darin,<br />
daß er sich der unantastbaren<br />
Würde des Menschen bewusst<br />
sei: „Der Mensch hat nicht<br />
Wert, er hat Würde.“<br />
Fortsetzung nächste Seite<br />
Zeigte sich beeindruckt von der<br />
schnörkellosen Analyse des Bischofs:<br />
Dr. Dr. Roland <strong>St</strong>reckbein,<br />
der gemeinsam mit Dr. Rainer<br />
Hassenpflug im Rahmen der<br />
Fortbildungskurse des Instituts<br />
für Implantologie zu dem Vortrag<br />
eingeladen hatte.<br />
3
Fortsetzung von Seite 3<br />
Kamphaus bekannte sich in<br />
diesem Zusammenhang ausdrücklich<br />
zur Philosophie Emmanuel<br />
Kants: „Was über allen<br />
Preis erhaben ist, hat Würde.<br />
Und diese läßt sich nicht zu<br />
Markte tragen...“ Die Ethik der<br />
Würde im Gegensatz zur<br />
„Ethik“ der Erfolgsinteressen<br />
sei ein ungelöster Konflikt im<br />
Projekt der Moderne.<br />
Angesichts aller „Machbarkeit“<br />
von Gesundheit bezeichnete<br />
der Bischof ein klares Bekenntnis<br />
zur Endlichkeit als<br />
unverzichtbar. Ärzte hätten den<br />
Mut, auch die Grenzen ihrer<br />
Möglichkeiten anzusprechen.<br />
Für den reinen Mediziner dagegen<br />
sei dies - gefangen in<br />
der Landschaft des Machbaren<br />
und angesichts immer anspruchsvollerer<br />
Kunden auf<br />
Kosten der Kassen - desto<br />
schwieriger. Hinter diesen Bedürfnissen<br />
stünden endlosen<br />
Manipulierbarkeit und ein Ausmaß<br />
an Selbstverliebtheit, das<br />
schaudern lasse – ein Anspruchsdenken,<br />
das jede Form<br />
von Kontingenz, Endlichkeit<br />
oder Kreatürlichkeit leugne. Es<br />
gehe gerade heutzutage vielmehr<br />
auch darum, „aktiv anund<br />
hinzunehmen, was uns widerfährt.“<br />
Man könne sich den<br />
Bedingungen des Lebens beugen,<br />
ohne sein Rückgrat zu<br />
verlieren: „Nicht nur der Hammer<br />
des Schmiedes prägt das<br />
glühende Eisen, es ist auch der<br />
Amboss, der die Schläge auffängt...“<br />
sp<br />
4<br />
Eine reale Utopie...<br />
Optimierung in Prävention, Diagnostik<br />
und Therapie der Osteoporose<br />
D<br />
ie Volkskrankheit<br />
Osteoporose spielt in<br />
unserer modernen Gesellschaft<br />
und auch vor dem<br />
Hintergrund des immer<br />
höheren Lebensalters eine<br />
zunehmende Rolle. Epidemiologisch<br />
betrachtet wird<br />
jede fünfte Frau ab ihrem<br />
50. Lebensjahr eine durch<br />
Osteoporose bedingte Wirbelkörperfraktur<br />
erleiden .<br />
Um vor allem die Prävention,<br />
Diagnose und Therapie<br />
dieser Erkrankung in der<br />
Region <strong>Limburg</strong>/Weilburg<br />
entscheidend zu verbessern,<br />
hat sich nun ein interdisziplinärer<br />
Qualitätszirkel gegründet.<br />
Innovatives Element<br />
dieser Initiative: Ärzte verschiedenster<br />
Fachrichtungen<br />
arbeiten hier zusammen, um<br />
ihre Erfahrungen und<br />
Kenntnisse untereinander<br />
austauschen.<br />
Neben dem Leidensweg der<br />
Patienten mit Schmerzen, Bewegungseinschränkungen<br />
bis<br />
hin zur Bettlägerigkeit und<br />
früherem Ableben nach Wirbelkörper-<br />
oder Schenkelhalsfrakturen<br />
stellt die Osteoporose<br />
mit ihren Folgen auch einen<br />
enormen Kostenfaktor für un-<br />
sere Sozialsysteme dar. Wie<br />
auch Diabetes und Herz-Kreislauferkrankungen<br />
ist diese<br />
Volkskrankheit eine enorme<br />
Herausforderung für unser sozioökonomisches<br />
System. Insbesondere<br />
die Früherkennung,<br />
mit welcher sich durch frühzeitige<br />
Therapie Knochenbrüche<br />
vermeiden ließen, liegt in<br />
Interdisziplinärer Qualitätszirkel<br />
Osteoporose / Osteologie gegründet<br />
... war das Thema des diesjährigen <strong>Vincenz</strong>-Tages: Leben<br />
und Wirken nach christlichen Werten - hierzu referierte<br />
Prof. Dr. Paul Rheinbay SAC, Rektor der Theologischen<br />
Fakultät der Philosophisch-Theologischen<br />
Hochschule der Pallottiner in Vallendar. Der Referent<br />
bejahte die selbst aufgeworfene Frage ausdrücklich.<br />
Und bezeichnete das <strong>Krankenhaus</strong> als einen Ort, an<br />
dem Menschen am meisten über sich selbst entdeckten:<br />
„Hierbei Zeuge zu sein ist spannend“, konstatierte<br />
der Theologe. Er wertete als herausragendste Eigenschaft<br />
der Mitarbeiter einer Klinik die Begabung, das<br />
Leben Anderer zum Guten hin zu gestalten: Hierbei<br />
gelte es, „das Kleine“ zu verlassen und Ziele zu verfolgen,<br />
die dem Unendlichen gelten. „Wir wirken nicht<br />
durch das, was wir wollen (Medikamente, Medizin),<br />
sondern durch die innere Einstellung, die sich auf Andere<br />
überträgt.“ Es gelte, die Werte des Lebens ins Alltägliche<br />
hineinzubuchstabieren. Dabei erfahre man immer<br />
wieder Grenzen, auch die der eigenen Bereitschaft.<br />
Jedoch müsse das Arbeitsfeld immer wieder als<br />
Chance erkannt werden, um am Leben in all seinen<br />
Grenzen und Möglichkeiten wachsen zu können.<br />
Deutschland im Argen. Lediglich<br />
zehn Prozent der Gelder<br />
werden für die Vorbeugung<br />
ausgegeben, 90 Prozent für die<br />
Behandlung der bereits eingetretenen<br />
Frakturen.<br />
Eine deutliche Optimierung in<br />
Prävention, Diagnostik und<br />
Therapie der Osteoporose<br />
durch die Orientierung an festgelegten<br />
Leitlinien versprachen<br />
sich jetzt die Teilnehmer der<br />
Einführungsveranstaltung des<br />
Qualitätszirkels, welche auch<br />
wissenschaftliche Vorträge beinhaltete.<br />
Prof. Dr. Dr. Christian<br />
Kasperk, einer der führenden<br />
Osteologen Deutschlands<br />
von der Universitätsklinik Heidelberg,<br />
sprach zum Themengebiet<br />
Leitlinien, Diagnostik<br />
und Therapie der Osteoporose.<br />
Dr. Joachim Hillmeier, Chefarzt<br />
der Abteilung Unfall- und<br />
orthopädische Chirurgie am <strong>St</strong>.<br />
<strong>Vincenz</strong>-<strong>Krankenhaus</strong> referierte<br />
zum Themenschwerpunkt der<br />
operativen Behandlung von<br />
osteoporotischen Wirbelkörperfrakturen<br />
mit neuen minimalinvasiven<br />
Verfahren. Das Interesse<br />
der niedergelassenen sowie<br />
der <strong>Krankenhaus</strong>ärzte aus der<br />
Region <strong>Limburg</strong>/Weilburg zur<br />
Teilnahme an diesem regelmäßigen<br />
interdisziplinären<br />
Qualitätszirkel ist offensichtlich<br />
groß: Zur Gründungssitzung<br />
waren 30 Ärzte erschienen.<br />
Die rege Diskussion mit den<br />
Referenten zeigte bereits große<br />
Fachkompetenz und das Engagement,<br />
diese Kenntnisse weiter<br />
zu vertiefen. Gerade die Interdisziplinarität<br />
der Gruppe ermöglicht<br />
es dem Einzelnen,<br />
über den Tellerrand seines<br />
Fachgebietes hinauszuschauen<br />
und dem Patienten ein komplexes<br />
und besseres Behandlungsregime<br />
anzubieten.<br />
Für die Zukunft hat sich die<br />
Gruppe u.a. die Sensibilisierung<br />
der Kostenträger für<br />
präventive Maßnahmen, die<br />
Erarbeitung von Behandlungsstandards<br />
anhand der Leitlinien<br />
sowie den Kontakt zu den<br />
Selbsthilfegruppen der Region<br />
zum Ziel gesetzt.<br />
Kontaktadressen<br />
Dr. Hillmeier 06431/292-4421<br />
Dr. <strong>St</strong>rassburg 06433/931032<br />
Dr. Wüstenberg 06471/39068
Geschäftlicher<br />
Erfolg und<br />
Ethik im<br />
Gesundheitswesen<br />
– ein Widerspruch?<br />
W<br />
irtschaftliche Kriterien<br />
und moralische<br />
Ansprüche scheinen schon<br />
von jeher in einem spannungsgeladenen<br />
und widerspruchsvollen<br />
Verhältnis zu<br />
stehen. Für die Ethik im Gesundheitswesen,<br />
vor allem,<br />
wenn es um ärztliche Leistungen<br />
und Pflegedienste<br />
geht, scheint dies in zugespitzter<br />
Form zuzutreffen.<br />
„Geschäftlicher Erfolg und<br />
Ethik im Gesundheitswesen<br />
– ein Widerspruch?“ ist Thema<br />
des Vortrags von Prof.<br />
Dr. habil. Josef Wieland, der<br />
am Donnerstag, 4. November<br />
<strong>2004</strong>, um 19.30 Uhr auf Einladung<br />
der <strong>Krankenhaus</strong>gesellschaft<br />
<strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong> mbH in<br />
den Konferenzräumen des<br />
<strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>-<strong>Krankenhaus</strong>es<br />
sprechen wird.<br />
Der Referent ist Professor für<br />
Wirtschaftsethik an der Universität<br />
Konstanz und wissenschaftlicher<br />
Direktor des Konstanz<br />
Institut für WerteManagement.<br />
Der Preisträger des<br />
Max-Weber-Preises für Wirtschaftsethik<br />
wird sich im Rah-<br />
men seines Vortrags, der<br />
gleichzeitig auch inoffizielle<br />
Auftaktveranstaltung der <strong>Limburg</strong>er<br />
Gesundheitstage ist, insbesondere<br />
mit der moralischen<br />
Donnerstag,<br />
4. November<br />
<strong>2004</strong>, 19.30 Uhr,<br />
im <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong><br />
Problematik der Diskussion<br />
über die Zukunft des Gesundheitswesens<br />
in Deutschland beschäftigen.<br />
An Beispielen aus<br />
Prof. Dr. habil. Josef Wieland<br />
spricht auf Einladung der<br />
<strong>Krankenhaus</strong>gesellschaft<br />
der Praxis wird Prof. Dr. Wieland<br />
aufzeigen, wie Krankenhäuser,<br />
Pharmaunternehmen<br />
und Ärzte bereits heute mit der<br />
moralischen Herausforderung<br />
der Gesellschaft an das Gesundheitswesen<br />
umgehen und<br />
welche Erfahrungen sie dabei<br />
gemacht haben.<br />
Die <strong>St</strong>ichworte der aktuellen<br />
Diskussion über die Zukunft<br />
des Gesundheitswesens scheinen<br />
sich alle um die gleichen<br />
zentralen Punkte zu drehen:<br />
Wieviel Ökonomie verträgt die Medizin? Diese Problematik wird der<br />
Direktor des Instituts für Wertemanagement, Prof. Dr. habil. Josef Wieland,<br />
am Donnerstag, 4. November <strong>2004</strong> im <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>-<strong>Krankenhaus</strong><br />
beleuchten.<br />
Kosten senken, Leistungen privatisieren,<br />
Abläufe rationalisieren.<br />
Hinzu kommen immer<br />
wieder Skandale, die das Gesundheitswesen<br />
und den Glauben<br />
an die Integrität der dort<br />
Beschäftigten erschüttern.<br />
Bei genauerem Hinsehen zeigt<br />
sich allerdings, daß nicht nur<br />
die finanzielle, sondern auch<br />
die moralische Grundlage des<br />
deutschen Gesundheitswesens<br />
auf einem wackligen Fundament<br />
steht. Die Frage, wie viel<br />
Solidarität man einander in<br />
Notlagen schuldig sei, habe<br />
sich längst gewendet in die<br />
Frage, welche Leistungen je-<br />
dem Einzelnen zustehen. Die<br />
Frage, wie integres Handeln im<br />
Gesundheitswesen zu fördern<br />
sei, werde überhaupt nicht aufgeworfen.<br />
Dabei erbringe das Gesundheitswesen<br />
eine moralisch sensible<br />
Dienstleistung, die ohne<br />
die Legitimierung und Akzeptanz<br />
der Gesellschaft nicht erfolgreich<br />
sein kann. Prof. Wieland:<br />
„Wert und Werte, Wertschöpfung<br />
und Werteorientierung<br />
müssen da keinesfalls ein<br />
Widerspruch in sich selbst sein,<br />
sondern können und müssen<br />
füreinander Erfolgsbedingungen<br />
bilden.“<br />
5
Großer Bahnhof für Irmgard<br />
Busch: <strong>St</strong>aatsminister Karlheinz<br />
Weimar...<br />
... Landrat Dr. Manfred Fluck...<br />
... Dekan Manfred Pollex und<br />
<strong>Vincenz</strong>-Verwaltungsratsvorsitzender<br />
Erwin Reuhl (Bild unten)<br />
sprachen Grußworte.<br />
6<br />
„Ich glaube an die Mitmensc<br />
Bundesverdienstkreuz an Irmgard Busch:<br />
W<br />
ir loben in Deutschland<br />
zu wenig, meckern aber<br />
gleich, wenn etwas nicht gelingt“,<br />
stellte Weimar seiner<br />
Laudatio voran. Er würdigte<br />
Irmgard Busch als eine Frau,<br />
die nach dem <strong>St</strong>udium als Betriebswirtin<br />
und in ihrer Funktion<br />
als Mutter von vier Kindern<br />
schon sehr früh das Ehrenamt<br />
als lohnendes Einsatzfeld<br />
erkannt habe. Sie sei die<br />
erste Frau und die erste Vertreterin<br />
der evangelischen Kirche<br />
im Verwaltungsrat des <strong>St</strong>.- <strong>Vincenz</strong>-<strong>Krankenhaus</strong>es<br />
und lange<br />
„Es ist eine ungewöhnliche<br />
Verantwortung,<br />
die Sie auszeichnet.<br />
Das habe ich in dieser<br />
Form selten erlebt.“<br />
<strong>St</strong>aatsminister Weimar<br />
Zeit stellvertretende Vorsitzende<br />
gewesen. Über drei Jahrzehnte<br />
habe Irmgard Busch<br />
zum positiven Image des Hauses<br />
beigetragen, zum Beispiel<br />
aktiv an der Fusion mit dem<br />
<strong>St</strong>.-Anna-<strong>Krankenhaus</strong> Hadamar<br />
mitgewirkt.<br />
Als Mitbegründerin der Arbeitsgemeinschaft<br />
Christlicher<br />
Kirchen 1970 in <strong>Limburg</strong>, als<br />
dessen Vorsitzende sie zudem<br />
lange Jahre fungierte, habe<br />
Irmgard Busch auf der Grundlage<br />
ihrer ökumenischen Ehe<br />
mit Geduld, Beharrlichkeit und<br />
Überzeugungskraft versucht,<br />
das Trennende zu überwinden.<br />
Seit 1974 gehöre sie der Dekanatssynode<br />
Runkel an, seit sieben<br />
Jahre als Präses. „Ein ungewöhnliches<br />
Werk. Das gibt<br />
es nicht oft. Wann haben sie<br />
das alles gemacht?“, fragte<br />
Erfrischende Kompositionen am<br />
Klavier vom Kantor der Evangelischen<br />
Kirchengemeinde <strong>Limburg</strong>,<br />
Harald Opitz, fanden begeisterte<br />
Zuhörer unter den zahlreichen<br />
Gästen.<br />
Sie wurde als außergewöhnliche Frau gewürdigt, die<br />
seit Jahrzehnten in großartiger Weise Kirche und Gesellschaft<br />
diene: Irmgard Busch, stellvertretende Vorsitzende<br />
des Verwaltungsrates der <strong>Krankenhaus</strong>gesellschaft,<br />
wurde vom Bundespräsidenten mit dem<br />
Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der<br />
Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet. Im <strong>St</strong>.-<br />
<strong>Vincenz</strong>-<strong>Krankenhaus</strong> waren zahlreiche Gäste geladen,<br />
um bei der Würdigung ihrer Persönlichkeit und<br />
der Übergabe der hohen Ehrengabe durch den hessischen<br />
<strong>St</strong>aatsminister Karlheinz Weimar dabei zu<br />
sein und sich mit Glückwünschen anzuschließen.<br />
Weimar, der auch ihrem Ehemann<br />
Albrecht Busch dankte,<br />
der seine Frau habe arbeiten<br />
lassen und sie dabei unterstützt<br />
habe.<br />
Dekan Manfred Pollex hatte<br />
die Auszeichnung für eine Frau<br />
beantragt, „zu deren Wesen eine<br />
ausgeprägte soziale Kompetenz<br />
und Ver-<br />
antwortung<br />
und ein großes<br />
Engagement<br />
für unsere Allgemeinheit<br />
gehört“. Irmgard<br />
Busch<br />
habe einen<br />
großen Teil ihrer Lebenszeit<br />
und Arbeitskraft unter anderem<br />
ihrer Kirche und damit den<br />
Mitmenschen unserer Region<br />
aus ihrem christlichen Glauben<br />
und ihrer großen Nächstenliebe<br />
„Diese hohe Auszeichnung<br />
hat die richtige<br />
Adresse hier in <strong>Limburg</strong><br />
gefunden!“<br />
Landrat Dr. Manfred Fluck<br />
heraus zur Verfügung gestellt.<br />
Busch trete für eine Kirche ein,<br />
die ihrem Auftrag gerecht werde,<br />
das Evangelium zeitgemäß<br />
zu verkünden und Nächstenliebe<br />
zu üben. Dabei sei die Ökumene<br />
für sie keine Privtangelegenheit<br />
geblieben. „Irmgard<br />
Busch gehört zu den Leuchttürmen<br />
in einer<br />
dunklen und<br />
kompliziert gewordenen<br />
Welt.<br />
Sie wollen sich<br />
nicht bedienen<br />
lassen, sondern<br />
sehen im Dienen<br />
einen Lebenssinn“,<br />
würdigte Pollex das<br />
Engagement der gebürtigen<br />
Schwäbin.<br />
Glückwünsche überbrachte<br />
auch Landrat Dr. Manfred<br />
Fluck: „Eine hohe Auszeich-
lichkeit“<br />
nung hat die richtige Adresse<br />
hier in <strong>Limburg</strong> gefunden!“<br />
Irmgard Busch habe das Ehrenamt<br />
zu ihrer Lebensmaxime<br />
erhoben. Der Vorsitzende des<br />
<strong>St</strong>.- <strong>Vincenz</strong>-Verwaltungsrates,<br />
Erwin Reuhl, ergänzte: "Mit<br />
dieser Ehrung schließt sich ein<br />
Kreis, wird auch ein Lebensweg<br />
abgerundet.“ Denn Irmgard<br />
Buschs Engagement sei<br />
nicht das Produkt ideologischer<br />
Verbissenheit, sondern vor allem<br />
das Ergebnis eines natürlichen,<br />
unverkrampften Umgangs<br />
mit dem Begriff Gleichberechtigung:<br />
„Es ist Zeugnis<br />
eines schon früh entwickelten,<br />
tief greifenden Verständnisses<br />
von der Situation des Menschen<br />
und seiner Verantwortung<br />
in der Welt.“ Ein Lebensweg,<br />
der zudem Dokument einer<br />
Überzeugung sei: „Wir alle<br />
sind voneinander abhängig,<br />
miteinander vernetzt, wir existieren<br />
nur in Gegenseitigkeit.“<br />
Die <strong>Krankenhaus</strong>gesellschaft<br />
<strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong> habe sie dabei als<br />
authentische Persönlichkeit erlebt:<br />
„Wir verdanken ihr wichtige,<br />
unverzichtbare Impulse.“<br />
Irmgard Busch dankte in ihrem<br />
Schlußwort für die große Ehre.<br />
„Für mich ist das Ehrenamt<br />
Möglichkeit und Verpflichtung,<br />
für Überzeugungen einzustehen.“<br />
Eine Einstellung, die sie<br />
in ihrem Elternhaus mitbekom-<br />
„Diese Ehrung ist nicht Produkt ideologischer Verbissenheit,<br />
sondern Ergebnis eines unverkrampften Umgangs<br />
mit dem Begriff Gleichberechtigung.“<br />
Verwaltungsratsvorsitzender Erwin Reuhl<br />
men habe. Sie zwinge zum<br />
Hinterfragen, Denken, Wachbleiben.<br />
Viele andere sähen<br />
dies in vielen anderen ehrenamtlichen<br />
Diensten ebenso.<br />
Deshalb konstatierte sie abschließend:<br />
„Ich glaube an die<br />
Mitmenschlichkeit!“ flu / sp<br />
Irmgard Busch ist nun Trägerin des Bundesverdienstkreuzes am Bande,<br />
das ihr <strong>St</strong>aatsminister Karlheinz Weimar ansteckte.<br />
Einzige Frau in einer langen Reihe von Männern (Bild unten): In den<br />
langen Jahren ihres ehrenamtlichen Engagements in Kirche und <strong>Krankenhaus</strong><br />
hat Irmgard Busch sich daran gewöhnt - und sich mit stets<br />
charmanter, aber hartnäckiger Beharrlichkeit durchzusetzen gewußt. Sie<br />
verstand es, den Blick der zahlreichen Herren mit viel weiblicher Intuition<br />
auf Aspekte zu lenken, die Männer nicht unbedingt wahrnehmen.<br />
7
Weiterentwicklung der<br />
Lebenswelt <strong>Krankenhaus</strong> Es versteht sich eigentlich<br />
von selbst, daß ein<br />
<strong>Krankenhaus</strong> die Gesundheit<br />
fördert. Was<br />
steckt also dahinter,<br />
wenn sich die Weltgesundheitsorganisation<br />
eine solche Selbstverständlichkeit<br />
auf die<br />
Fahnen schreibt? Was<br />
verbirgt sich hinter<br />
dem Wortungetüm „gesundheitsförderndes<br />
<strong>Krankenhaus</strong>“? Und<br />
warum bemüht sich<br />
nach unserem Partnerkrankenhaus<br />
<strong>St</strong>. Anna<br />
nun auch das <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>-<strong>Krankenhaus</strong><br />
um<br />
eine Mitgliedschaft? Eine<strong>St</strong>andortbestimmung<br />
von Martina<br />
Weich:<br />
Der Qualitätsmanagementbeauftragte Verwaltungsdirektor Frank Mellein und seine Mitarbeiter Martina Weich<br />
und Joachim Becker informierten in mehreren Veranstaltungen über die Beweggründe der Bestrebungungen<br />
des <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong> zur Aufnahme in das Netz gesundheitsfördernder Krankenhäuser.<br />
8<br />
Von Martina Weich<br />
Seit Oktober 2001 ist das <strong>St</strong>.<br />
Anna <strong>Krankenhaus</strong> im Deutschen<br />
Netz der Gesundheitsfördernden<br />
Krankenhäuser, jetzt<br />
strebt auch das <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>-<br />
<strong>Krankenhaus</strong> die Aufnahme<br />
an. Mit der Einführung der<br />
Prinzipien der Gesundheitsförderung,<br />
die in vielfältiger Weise<br />
zur Qualitätsentwicklung im<br />
<strong>Krankenhaus</strong> beitragen, kann<br />
ein weiterer Meilenstein im<br />
Rahmen der qualitätsverbessernden<br />
Maßnahmen erreicht<br />
werden. Das Netzwerk GesundheitsfördernderKranken-<br />
Informierten sich über das weltweite Netzwerk der WHO:<br />
Personalchef Ludwig Schmitt (ganz rechts) und das Leitungsteam<br />
der Küche, Dietmar Kempf und Rosemarie Holzinger,<br />
sowie eine weitere Mitarbeiterin der Abteilung.<br />
häuser ist ein Gesundheitsheitsförderungsnetzwerk<br />
der WHO.<br />
1993 starteten erste Pilotprojekte<br />
auf internationale Ebene.<br />
Aufgrund dieser Bewegung<br />
wurde 1996 das Deutsche Netz<br />
Gesundheitsfördernder Krankenhäuser<br />
(DNGfK) gegründet,<br />
welchem derzeit über 60<br />
Kliniken angehören.<br />
Das Konzept der Gesundheitsfördernden<br />
Krankenhäuser beruht<br />
naturgemäß im Wesentlichen<br />
auf der Förderung der<br />
Gesundheit der Patienten, aber<br />
auch deren Angehörigen und<br />
der Mitarbeiter. Im Vordergrund<br />
steht hierbei eine Philosophie<br />
von Gesundheit, die<br />
über die medizinisch-kurative<br />
Betreuung hinausgeht. Ziel ist<br />
eine systematische <strong>St</strong>eigerung<br />
des „Gesundheitsgewinns“<br />
durch Reorientierung. Reorientierung<br />
meint in diesem Fall:<br />
Entwicklung eines ganzheit-<br />
lichen bio-psychosozialen<br />
Konzepts,<br />
Weiterentwicklung von<br />
Dienstleistungen sowie der<br />
Lebenswelt <strong>Krankenhaus</strong><br />
für Patienten und Mitarbeiter,<br />
Weiterentwicklung von Expertenlösungen<br />
und Resourcen/Ideen<br />
der Betroffenen.<br />
Reorientierung steht für eine<br />
Erweiterung des Blickwinkels:<br />
ganz gezielt wird die Gesundheitsförderung<br />
in den Mittelpunkt<br />
gestellt und versucht,<br />
diese vermehrt in die betrieblichen<br />
Prozesse und Dienstleistungen<br />
einzubinden. Gesundheitsfördernde<br />
Konzepte, Werte<br />
und <strong>St</strong>andards sollen auch in<br />
die organisatorischen <strong>St</strong>rukturen<br />
der Kliniken sowie in deren<br />
Umfeld eingebracht werden,<br />
um somit die „Ergebnisqualität“<br />
des <strong>Krankenhaus</strong>es zu<br />
verbessern.
M<br />
it ihm geht auch ein<br />
<strong>St</strong>ück <strong>Krankenhaus</strong>geschichte:<br />
Am 30. September<br />
<strong>2004</strong> verlässt Professor Dr.<br />
med. Kurt Paulini, Pathologe<br />
am <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>-<strong>Krankenhaus</strong>,<br />
nach über 25jähriger Tätigkeit,<br />
das dortige Institut für Pathologie.<br />
Mit ihm verliert das Haus<br />
einen Partner mit profilierter<br />
Persönlichkeit, dessen Kompetenz<br />
weit über die Region hinaus<br />
geachtet wird - einen Mediziner,<br />
der sich stets dezent-distinguiert<br />
im Hintergrund hielt.<br />
Eine Eigenschaft, die allerdings<br />
auch in der Natur seines Fachs<br />
liegt: Denn Pathologen werden<br />
von den meisten Patienten<br />
nicht wahrgenommen, obwohl<br />
sie durch die histologische Sicherung<br />
und die Güte der pathologischenGewebebeurteilung<br />
einen ganz entscheidenden<br />
Beitrag zur Qualitätssicherung<br />
einer Klinik leisten.<br />
Prof. Paulini wurde am 1939<br />
in München geboren. Das <strong>St</strong>udium<br />
der Humanmedizin absolvierte<br />
er an der Johann-<br />
Wolfgang-Goethe Universität<br />
Frankfurt am Main. Nach der<br />
Medizinalassistentenzeit begann<br />
er seine Ausbildung zum<br />
Pathologen im Oktober 1968<br />
in Giessen.<br />
Später wechselte er nach Ulm<br />
und schloss dort als Oberarzt<br />
im Jahre 1974 seine Habilitation<br />
für das Fachgebiet allgemeine<br />
und spezielle Pathologie<br />
ab. Im Jahre 1975 ging er an<br />
die Universität Mainz und<br />
wurde dort in der Funktion des<br />
Vertreters des Institutsdirektors<br />
zum außerplanmäßigen Professor<br />
ernannt.<br />
Am 15. Februar 1979 begann<br />
Prof. Paulini seine Tätigkeit als<br />
leitender Arzt des Pathologischen<br />
Institutes am <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>-<strong>Krankenhaus</strong><br />
in <strong>Limburg</strong><br />
und blickt nun auf eine lange<br />
abwechslungsreiche Arbeit als<br />
Chefarzt - bzw. ab 1989 als<br />
niedergelassener Pathologe in<br />
freier Praxis - zurück. In dieser<br />
Zeit bekleidete er für einige<br />
Jahre die Funktion des Ärztlichen<br />
Direktors, in der er maßgeblich<br />
die Entwicklung des<br />
<strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>-<strong>Krankenhaus</strong> mitgestalten<br />
konnte.<br />
Über die Grenzen der Region<br />
hinaus war Prof. Paulini auch<br />
berufspolitisch sehr engagiert<br />
und vertrat die Interessen seiner<br />
Fachkollegen im Berufsverband<br />
der Deutschen Pathologen<br />
als Landesobmann für<br />
Hessen und als Vorsitzender<br />
der Gebührenordnungskommission<br />
im Bundesverband.<br />
Als Vorsitzender bzw. stellvertretender<br />
Vorsitzender der Zytologiekommission<br />
der KV<br />
Hessen beschäftigte er sich<br />
viele Jahre mit der Qualitätskontrolle<br />
der Früherkennung<br />
des Gebärmutterhalskrebses.<br />
Insbesondere vor dem Hintergrund<br />
seines berufspolitischen<br />
Arzt im Hintergrund: Nach 25<br />
Jahren verlässt Prof. Dr. Paulini<br />
das <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong><br />
Profilierte Persönlichkeit nimmt<br />
Abschied von der Pathologie<br />
Interesses erkannte Paulini früh<br />
die Notwendigkeit der Kooperation<br />
mit anderen niedergelassenen<br />
Pathologen in Hessen.<br />
Dies führte 2002 zur Gründung<br />
des Netzwerkes Pathologie, das<br />
heißt einem Zusammenschluss<br />
von Pathologen aus Marburg,<br />
Giessen, Wetzlar, Wiesbaden<br />
und Frankfurt am Main. Dieser<br />
Zusammenschluss ermöglicht<br />
eine zeitnahe Weiterentwicklung<br />
des Fachwissens und die<br />
Spezialisierung einzelner Institute<br />
im diagnostischen sowie<br />
methodisch-wissenschaftlichen<br />
Bereich. In dieser Form der<br />
Zusammenarbeit ist es besonders<br />
schnell und vor allem reibungslos<br />
möglich, eine kompetente<br />
Zweitmeinung einzu-<br />
Pathologie, was ist das ?<br />
Früher lag der Aufgabenschwerpunkt des Pathologen in der Durchführung<br />
von Obduktionen zur Klärung der Todesursache. Heute<br />
nimmt die chirurgische Pathologie, d.h. die Begutachtung des bei<br />
Operationen und anderen Verfahren entnommenen Materials, eine<br />
zentrale <strong>St</strong>ellung ein. Dabei arbeitet der Pathologe nicht nur am<br />
Lichtmikroskop, sondern setzt auch neue, meist in den letzten 10<br />
Jahren entwickelte Methoden wie z.B. Immunhistologie und Genanalysen<br />
(Molekular-Pathologie) ein.<br />
Wird z.B. einer Patientin ein Brustknoten entfernt, kann der Pathologe,<br />
noch während die Patientin in der Narkose liegt, im sog. Schnellschnittverfahren<br />
(Untersuchung von eingefrorenem Gewebe) begutachten,<br />
ob es sich um einen gut- oder bösartigen Knoten handelt.<br />
Der Chirurg kann auf dieser Grundlage das weitere chirurgische<br />
Verfahren bestimmen. Am nächsten Tag bestimmt der Pathologe<br />
durch verschiedene Untersuchungen und Sondermethoden die Eigenart<br />
des Tumors, so dass der behandelnde Arzt eine optimale<br />
Therapie einsetzen kann.<br />
holen – ein Vorteil, der insbesondere<br />
bei der Diagnostik von<br />
Tumorerkrankungen immer<br />
wichtiger wird.. Über "Ringversuche"<br />
die nach gemeinsam<br />
festgelegten Regeln und entsprechend<br />
den Vorschlägen<br />
wissenschaftlicher Gesellschaften<br />
durchgeführt werden, leistet<br />
das Netzwerk ebenso einen<br />
Beitrag zur Qualitätssicherung<br />
wie durch das Mitwirken bei<br />
regelmäßigen, durch autorisierte<br />
Kollegen geleiteten Qualitiätszirkeln.<br />
Das Institut für Pathologie<br />
wird ab 1. Oktober <strong>2004</strong> von<br />
Dr. med. Christian Gustmann<br />
und Dr. med. Manfred Karhoff,<br />
langjährigen Partnern Prof. Dr.<br />
Paulinis, fortgeführt. Durch<br />
diesen nahtlosen Übergang<br />
bleibt am <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>-<strong>Krankenhaus</strong><br />
<strong>Limburg</strong> eine hohe<br />
fachärztliche Kompetenz für<br />
die Zukunft erhalten. Auch<br />
wenn sich Prof. Paulini und<br />
seine Frau Marie-Luise im Ruhestand<br />
nun voll ihren Leidenschaften,<br />
dem Golfspiel und<br />
Fernreisen, widmen werden,<br />
bleibt der erfahrene Pathologe<br />
dem <strong>Limburg</strong>er Institut weiterhin<br />
als Berater erhalten.<br />
9
Freuen sich über das bestandene Examen: die Gesundheits- und Krankenpflegerinnen,<br />
die an der Krankenpflegeschule am <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>-<strong>Krankenhaus</strong><br />
ihre Ausbildung absolviert haben, mit Vertretern der <strong>Krankenhaus</strong>leitung<br />
und Dozentinnen und Dozenten der Einrichtung.<br />
Folgende Schüler haben<br />
die Prüfung bestanden:<br />
Vanessa Benner (Pottum), Desiree<br />
Fuchs (Berndroth), Christin<br />
Georgi (Klingelbach), Nicole<br />
Holzbach (Gemünden),<br />
Meri Klement (Mengerskirchen),<br />
Corinna Koch (Dornburg-Wilsenroth),<br />
Tina Löw<br />
(<strong>Limburg</strong>-Eschhofen), Esther<br />
Margraf (Weidenhahn), Kristina<br />
Meißner (Waldernbach),<br />
Judith Pohl (<strong>Limburg</strong>), Tanja<br />
Schätzle (Mengerskirchen),<br />
Elena Sevyrev (Dornburg-<br />
Frickhofen), Aleksandra Spyrka<br />
(Bad Camberg-Erbach),<br />
Tanja Volkmar (Bad Camberg-<br />
Würges), Christina Weber<br />
(Weinbach), Jennifer Wingenbach<br />
(Westernohe), Maren<br />
Zink (Hahnstätten).<br />
10<br />
S<br />
ie sind echte Newcomer:<br />
Nicht nur, daß die 17<br />
Schülerinnen erfolgreich ihr<br />
Examen an der Krankenpflegeschule<br />
am <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>-<strong>Krankenhaus</strong><br />
abgelegt haben. Sondern<br />
sie sind auch der erste<br />
Jahrgang, der nach der Novellierung<br />
des Krankenpflegegesetzes<br />
zum Januar <strong>2004</strong> mit<br />
der neuen Berufsbezeichnung<br />
Gesundheits- und KrankenpflegerIn<br />
ins Berufsleben startet!<br />
Unabhängig von gesetzlichen<br />
Vorgaben haben Schulleiter<br />
Franz-Josef Pitton, sein <strong>St</strong>ellvertreter<br />
Friedbert Knop und<br />
die Dozenten des <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>-<br />
<strong>Krankenhaus</strong>es besondere Akzente<br />
in der Befähigung zu<br />
Schlüsselqualifikationen ge-<br />
Bilder aus dem Leben eines Krankenpflegeschülers: Die Praxis ...<br />
Respekt vor der<br />
und Würde<br />
setzt: „Unsere Schüler zählen<br />
zu einer Berufsgruppe, die im<br />
Rahmen des Genesungsprozesses<br />
am längsten mit den Patienten<br />
befasst ist. Von daher<br />
sind insbesondere Kommunikationsfähigkeit<br />
und Methoden-Kompetenz<br />
gefragt“, resümiert<br />
Franz-Josef Pitton.<br />
Dabei tragen die Ausbilder der<br />
allgemeinen Verlagerung in<br />
den Krankheitsbildern Rechnung:<br />
Aufgrund der Altersstruktur<br />
der Bevölkerung werden<br />
die frisch examinierten<br />
Die Newcom<br />
examinierte Gesundhe<br />
Schüler zunehmend mit multimorbiden<br />
und geriatrischen Patienten<br />
befasst sein – schwerkranken,<br />
alten Menschen also,<br />
die schwer ansprechbar sind.<br />
Daher betrachtet es Franz-Josef<br />
Pitton als besonderen Auftrag<br />
der Krankenpflegeschule, den<br />
Schülern Empathie, besonderes<br />
Einfühlungsvermögen für den<br />
Patienten zu entwickeln und zu<br />
fördern. Eine Schlüsselfunktion<br />
nimmt hier die biographische<br />
Arbeit ein: sich den persönlichen<br />
Zugang zum Patienten<br />
Wir Wir haben haben fertig! fertig!<br />
Ein persönlicher<br />
Erfahrungsbericht von Judith Pohl und Vanessa Benner<br />
„Es war einmal ...<br />
... angefangen hat das Ganze vor fast genau drei Jahren.<br />
Damals kamen am 1. Oktober 24 Krankenpflegeschüler<br />
davon nur drei männliche!) in die Krankenpflegeschule<br />
des <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>-<strong>Krankenhaus</strong>es <strong>Limburg</strong>. Nach sechs<br />
„quälenden“ Wochen Einführungsblock hat man uns<br />
endlich auf das wahre <strong>Krankenhaus</strong>leben „losgelassen“.<br />
Uns wurde schnell klar, daß es im <strong>Krankenhaus</strong> nicht<br />
annähernd so zugeht, wie Donnerstags abends im Fernsehen<br />
bei Schwester <strong>St</strong>efanie. Der reale <strong>Krankenhaus</strong>alltag<br />
hatte uns gepackt. Im Laufe der kommenden Monate<br />
änderte sich einiges bei uns. Vier Mitschüler verließen<br />
uns, zwei Quereinsteiger kamen hinzu. Das einzige<br />
männliche Exemplar Krankenpflegeschüler, der uns noch<br />
erhalten blieb, hatte es ab dann wahrlich nicht immer<br />
leicht mit uns...<br />
Die folgenden drei Jahre bestanden aus: Körperpflege,<br />
Blutdruck messen, Essen austeilen, Kurven führen (je<br />
nach <strong>St</strong>ation!), Puls und Temperatur messen, Kaffee kochen,<br />
Rücken einreiben, Betten machen, Tabletts einsammeln,<br />
MTS an- und ausziehen, Verbände machen,
Einzigartigkeit<br />
des Menschen<br />
er im <strong>Krankenhaus</strong>: 17 frisch<br />
ts- und Krankenpflegerinnen<br />
über dessen Lebensgeschichte<br />
zu erarbeiten. Im Kontext individueller<br />
Erlebnisse und des eigenen<br />
sozialen Umfelds liegen<br />
wichtige Ansatzpunkte konstruktiver<br />
Behandlung und<br />
Pflege.<br />
Generell gilt: Die Schüler sollen<br />
sich in die Lage der Betroffenen<br />
versetzen, sich in ihrem<br />
Handeln selbst eine Antwort<br />
geben auf die Frage: „Wie<br />
würde ich selbst als Patient<br />
versorgt werden wollen“. Bestimmend<br />
für dieses Grund-<br />
prinzip ist das zentrale Anliegen<br />
der Ausbildung am <strong>St</strong>.<br />
<strong>Vincenz</strong>: die ganzheitliche Betreuung<br />
akut erkrankter Patienten,<br />
die Achtung vor der Menschenwürde<br />
und der Respekt<br />
vor der Einzigartigkeit des Lebens.<br />
„Es geht darum, nicht<br />
nur die körperlichen, sondern<br />
auch die psychisch-emotionalen<br />
Veränderungen eines Patienten<br />
wahrzunehmen, um adäquat<br />
reagieren zu können“,<br />
konstatiert der Leiter der Krankenpflegeschule.<br />
den Ärzten bei verschiedenen Tätigkeiten assistieren,<br />
Infusionen richten, Blutzucker messen, Spritzen geben,<br />
Wäschesäcke wechseln, Katheter legen, absaugen, den<br />
Laufburschen spielen und vielem mehr.<br />
Um dies in der Praxis alles durchführen zu können, verbrachten<br />
wir ein Drittel unserer Ausbildungszeit in der<br />
Schule. Harte <strong>St</strong>ühle, im Sommer brütende Hitze ohne<br />
Klimaanlage, mangelnde Parkmöglichkeiten mit endlosem<br />
Parkscheibendrehen und einige „Knöllchen“ versüßten<br />
uns diese Zeit.<br />
Trotz aller <strong>St</strong>rapazen verbrachten wir eine schöne und<br />
lehrreiche Zeit, die von den Krankenpflegelehrern und<br />
zahlreichen anderen Dozenten inszeniert und organisiert<br />
wurde. Für diese Unterstützung möchten wir uns recht<br />
herzlich bedanken.<br />
Nicht zu vergessen sind die zahlreichen Praxisanleitungen<br />
(mal mehr, mal weniger), die uns auf <strong>St</strong>ation begleitet<br />
und auf das Examen vorbereitet haben. In der Zwischenzeit<br />
ist viel passiert. Das monatelange Büffeln hat<br />
sich gelohnt, das Examen ist geschafft!!! Ausgiebig gefeiert<br />
wurde dies auf der Examensfeier in der Grillhütte<br />
Eschhofen. Auf diesem Wege möchten wir uns bei allen<br />
bedanken, die sich für uns gefreut, mit uns gefeiert und<br />
sogar etwas mitgebracht hatten.<br />
Seit Oktober sind nun 17 „frischgeschlüpfte“ Krankenschwestern<br />
aus dem <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>-<strong>Krankenhaus</strong> in <strong>Limburg</strong><br />
in diesem Beruf tätig. Den Vieren, die es aus unserem<br />
Kurs leider nicht geschafft haben, möchten wir alles<br />
Gute und viel Glück wünschen!<br />
Überraschungseffekt gleich nach der Prüfung: Desiree Fuchs mit ihrer<br />
kleinen Tochter, die der Mama unbedingt gleich nach der bestandenen<br />
Prüfung gratulieren wollte.<br />
Dies leisten zu können erfordert<br />
ein gesundes Maß Selbstbewusstsein<br />
innerhalb eines gesellschaftlich<br />
noch immer nicht<br />
gebührend anerkannten Berufsbildes.<br />
Dies unterstützen<br />
die Veränderungen im Rahmen<br />
des gesetzlich neu strukturierten<br />
Ausbildung: Die Tendenz<br />
zu mehr präventiv und rehabilitativ<br />
ausgerichteten Inhalten,<br />
die Erweiterung der Lerninhalte<br />
auf Gesundheitsberatung<br />
sowie die Betonung der ambulanten<br />
oder nachstationären Bereiche<br />
stärken die professionelle<br />
Position der Pflegenden und<br />
eröffnen ihnen zudem neue<br />
Einsatzfelder im Wachstumsmarkt<br />
Gesundheitswesen.<br />
Von den 17 Absolventinnen<br />
der Schule können nur sieben<br />
vom <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>-<strong>Krankenhaus</strong><br />
selbst übernommen werden,<br />
ein Großteil der Schülerinnen<br />
wird in anderen Häusern übernommen.<br />
Für den nächsten<br />
Kurs, der am 1. Oktober <strong>2004</strong><br />
beginnt, gibt es bereits 240 Bewerbungen<br />
für 25 Plätze. Angesichts<br />
solcher Zahlen bekräftigt<br />
Schulleiter Pitton das Anliegen<br />
des <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>, auch<br />
künftig eine qualifizierte Ausbildung<br />
ausrichten zu wollen.<br />
Sein Dank galt den internen<br />
sowie externen Dozenten der<br />
Schule, den Praxisanleitern sowie<br />
den Mitarbeitern der externen<br />
Einsatzorte wie den Sozialstationen<br />
des Caritasverbandes<br />
für den Bezirk <strong>Limburg</strong><br />
und dem Zentrum für soziale<br />
Psychiatrie Hadamar.<br />
... will gelernt sein, sei es nun Körperpflege oder Blutdruckmessen...<br />
11
Der Weg zum Wesentlichen, ode<br />
Der Jakobsweg ist nach dem<br />
Apostel Jakobus, einem der zwölf Apostel<br />
Jesu benannt. Die Legende besagt, dass<br />
seine Gebeine im spanischen Santiago de Compostella<br />
begraben sind. Im Mittelalter war die <strong>St</strong>adt das<br />
meist besuchte Pilgerziel, noch vor Jerusalem und Rom.<br />
Ein Reisebericht im Radiosender SWF3 in den 70-er Jahren<br />
hat in Karin Werner, heute Diätassistentin im Ernährungsteam<br />
des <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>, schon als Teennager den Wunsch wach werden lassen, den „Camino“<br />
in Angriff zu nehmen. Es sollten aber noch viele Jahre vergehen, bis dieses<br />
Vorhaben in die Tat umgesetzt werden konnte. Heute ist Karin Werner fast am Ziel.<br />
Wie bei vielen anderen wurde es auch für sie ein wenig eine Reise zu sich selbst.<br />
Kein Tourismus im klassischen Sinne, sondern ein wirklicher Aufbruch: Ein Weg<br />
zum Wesentlichen oder ein Trip zum „Ich“ - in jedem Fall aber ein überwältigendes<br />
Erlebnis. Lesen Sie ihre Reiseerfahrungen - vielleicht ist dieser Artikel auch für Sie<br />
eine Initialzündung, selbst eine solch ungewöhnliche Reise anzutreten, wer weiß...<br />
Für alle Fälle schon jetzt: Buon Camino!<br />
12<br />
E<br />
Der Plan:<br />
s war 1997, als ich mit<br />
meiner Familie und<br />
Freunden einen Sommerurlaub<br />
in der nordwestspanischen Provinz<br />
Galicien, in der Grenzregion<br />
zu Portugal verbrachte.<br />
Ein Tagesausflug führte uns in<br />
das 80 Kilometer entfernte<br />
Santiago. Beeindruckt von der<br />
Atmosphäre der <strong>St</strong>adt, der Kathedrale<br />
und den vielen Rucksacktouristen<br />
kam mein alter<br />
Wunsch, den „Camino“ zu pilgern,<br />
wieder hoch. Ich unterbreitete<br />
meinem Mann Ulrich<br />
den Plan, den Pilgerweg zu<br />
wandern, allerdings erst, wenn<br />
unsere Kinder älter sind (damals<br />
13, elf und acht Jahre).<br />
Und wieder hatte ich nicht mit<br />
der für meinen Mann typischen<br />
Spontanität gerechnet. Von<br />
meiner Idee, an der französisch-spanischen<br />
Grenze zu<br />
starten, hielt er zunächst rein<br />
gar nichts. „Wenn schon, dann<br />
laufen wir den Weg von zu<br />
Hause“ (zu Hause - das ist<br />
Eschhofen!!!)“, sprach mein<br />
Mann. Der anfangs verrückte<br />
Plan entwickelte sich zusehends<br />
zu einem festen Vorhaben.<br />
Das Alter der Kinder<br />
spielte auch keine große Rolle<br />
mehr, und, die Tour sollte auch<br />
nicht in einem <strong>St</strong>ück gelaufen<br />
werden, was drei Monate bedeutet<br />
hätte. Also entschieden<br />
wir uns, die Pilgerstrecke in<br />
Etappen zu bewältigen.
: Buon Camino!<br />
Der Aufbruch:<br />
Etwas 2400 Kilometer Wegstrecke<br />
lagen vor uns. Ulrich<br />
und ich wählten eine Route<br />
durch das Elsass. Von dort gab<br />
es eine genaue <strong>St</strong>reckenbeschreibung.<br />
Meine Bedenken,<br />
dieses Vorhaben nicht mit Familie<br />
und Beruf vereinbaren zu<br />
können, lies mich nach reichlicher<br />
Überlegung zu dem Entschluss<br />
kommen, in die Tour<br />
erst ab Frankreich einzusteigen.<br />
Der <strong>St</strong>art ab Eschhofen war für<br />
Ostern 1998 vorgesehen. Doch<br />
als an Palmsonntag, eine Woche<br />
vor Ostern, herrliches Wetter<br />
war, entschieden wir uns<br />
spontan, die erste Etappe zu<br />
laufen. Eschhofen bis Niederbrechen,<br />
acht Kilometer, nur<br />
noch 2392 Kilometer bis zum<br />
Ziel!<br />
Während der kommenden Wochen<br />
pilgerte Ulrich an verlängerten<br />
Wochenenden über Idstein,<br />
Wiesbaden, Mainz,<br />
Rheinhessen und die Pfalz<br />
Richtung französische Grenze.<br />
Am deutschen Weintor in<br />
Schweigen überschritten wir<br />
dann gemeinsam im Juli 1998<br />
die Grenze nach Frankreich,<br />
ins elsässische Wissembourg.<br />
Der französische Weg:<br />
Der Pilgerweg durch Frankreich<br />
erstreckte sich über neun<br />
Etappen. Der erste französische<br />
Abschnitt führte uns durch das<br />
Elsass und die Vogesen. Hier<br />
gab es im Mittelalter bereits einen<br />
Pilgertreff auf den Mount<br />
<strong>St</strong>. Odile.<br />
Ich glaubte zunächst, die Reise<br />
sei nur eine Angelegenheit von<br />
Ulrich und mir. Weit gefehlt.<br />
Um uns herum scharten sich<br />
immer mehr Rucksacktouristen,<br />
darunter auch Freunde<br />
und Bekannte, alle mit dem<br />
gleichen Ziel. Sie begleiteten<br />
uns ein <strong>St</strong>ück auf dem Weg.<br />
Teils waren wir mit einer<br />
Gruppe von bis zu 20 Leuten<br />
unterwegs. Das hatte den Vorteil,<br />
dass immer ein bis zwei<br />
Autos die Gruppe begleiteten<br />
und wir, Gott sei Dank, nur<br />
das Tagesgepäck tragen mussten.<br />
Von den Vogesen führte der<br />
Weg über den Burgund, Cluny<br />
und schließlich nach Le Puy<br />
im Zentralmassiv. Hier beginnt<br />
der geschichtsträchtigste und<br />
eigentliche Jakobsweg in<br />
Frankreich Richtung Pyrenäen.<br />
Die <strong>St</strong>adt ist geprägt von ihrer<br />
Kathedrale und ihrer historischen<br />
Bedeutung. Ab hier trifft<br />
man immer wieder auf romanische<br />
und gotische Kirchen<br />
und Klöster, auf alte steinerne<br />
Brücken und reizvolle, entvölkerte<br />
Landstriche. Höhepunkte<br />
des französischen Weges waren<br />
die in einem engen Waldtal<br />
liegende, mittelalterliche <strong>St</strong>adt<br />
Counque mit ihrer Kirche und<br />
Der Pilgerpass, der in jeder Herberge abgestempelt wird, weist die gelaufenen<br />
Kilometer nach (oben links). Nur Wanderer, Reiter und Radfahrer<br />
finden in den ausgewiesenen „Camino-Herbergen“ eine Bettstatt.<br />
Karin Werner (Bild oben) entschied sich für Schusters Rappen... Im Bild<br />
unten einschlägige Symbolik des Pilgerwegs nach Santiago: Der Wanderstab<br />
mit der Jakobsmuschel und der Rucksack...<br />
13
Beeindruckende Kathedralen säumen den Weg der Pilger auf dem Jakobsweg: hier die Kathedrale<br />
von Burgos, dem derzeitigen Etappenziel von Karin Werner.<br />
das Durchwandern der beeindruckenden<br />
Hochebene des<br />
Aubrac. Im August letzten Jahres<br />
erreichten wir dann die<br />
französischen Pyrenäen. In<br />
<strong>St</strong>.Jean Pied de Port beginnt<br />
der spanische Weg – der „Camino<br />
de Santiago“.<br />
14<br />
Der spanische Weg:<br />
Hier wurde, im Vergleich zu<br />
Frankreich, einiges anders. Es<br />
war nicht mehr möglich, einfach<br />
Zimmer zu reservieren.<br />
Und es wurde ernst! Jetzt galt<br />
es auch, das Gepäck auf den<br />
„Buckel“ zu packen, sonst gab<br />
es keinen Anspruch auf ein<br />
Zimmer in der Pilgerherberge.<br />
Ein Pilgerpass, der in jeder<br />
Herberge abgestempelt wurde,<br />
weist die gelaufenen Kilometer<br />
nach. Nur Wanderer, Reiter<br />
und Radfahrer finden hier eine<br />
Bettstatt. Die erste spanische<br />
Etappe von der französischen<br />
Seite der Pyrenäen ins spanische<br />
Kloster Rocesvalles war<br />
ein Erlebnis.<br />
Die so genannte „Königsetappe“<br />
geht durch ein Grenzgebiet<br />
ohne Zivilisation. Wir starteten<br />
um sechs Uhr morgens und erlebten<br />
einen phantastischen<br />
Sonnenaufgang. Der Pfad führte<br />
nach acht <strong>St</strong>unden Anstieg<br />
endlich auf die spanische Seite<br />
in die Provinz Navarra. Nach<br />
zwei weiteren Übernachtungen<br />
und einsamen Wegen erreichten<br />
wir die Großstadt Pamplona,<br />
geprägt vom <strong>St</strong>ierkampf,<br />
den Pilgern, Ernest Hemingway<br />
und baskischer Lebensweise.<br />
Leider war Pamplona<br />
das Ende der Tour im letzten<br />
Jahr. Noch nie zuvor hatte ich<br />
so tief gehende Gefühle auf<br />
dem Weg gespürt.<br />
Im Mai dieses Jahres brachen<br />
wir dann wieder auf. Mein<br />
Mann hatte die letzte Etappe<br />
auf Schusters Rappen vor sich<br />
und dafür sechs Wochen Urlaub<br />
eingeplant. Nach nunmehr<br />
sechs Jahren brach seine<br />
letzte <strong>St</strong>ation der Pilgerreise<br />
an. Das Ziel: Santiago de<br />
Compostela. Mein Weg dauerte<br />
14 Tage und führte bis Burgos.<br />
Die Zahl der Pilger nimmt<br />
auf dem spanischen Weg deutlich<br />
zu. Es sind Menschen von<br />
17 bis 70 Jahren, aus allen europäischen<br />
Ländern, aber auch<br />
Australier, Brasilianer, Japaner<br />
Insbesondere der Weg durch die Provinzen Navarra, Rioja und<br />
Leon ist geprägt durch prächtige romanische Kirchen. Hier der<br />
und Franko-Kanadier unterwegs.<br />
Immer wieder jeden Tag eine<br />
Überraschung: die Herberge.<br />
Mit wie vielen Leuten schläft<br />
der Pilger in einem Zimmer?<br />
Mit acht oder 80? Für wenige<br />
Euros oder eine Spende gibt es<br />
ein Bett (immer Etage), meist<br />
eine warme Dusche<br />
und ab und zu ein<br />
bescheidenes<br />
Frühstück<br />
(Milchkaffee<br />
und Kekse).<br />
Dank Oropax<br />
aus der <strong>Vincenz</strong>-Apotheke<br />
waren<br />
die Nächte geruhsam.<br />
Los<br />
ging es in aller<br />
Herrgotts Frühe. Es<br />
galt, nicht in die Mittagshitze<br />
zu kommen, und<br />
frühzeitig einen Platz in der<br />
nächsten Herberge zu ergattern.<br />
Gestoppt wurde in der ersten<br />
Bar die geöffnet hatte, um einen<br />
anständigen Kaffee zu trinken<br />
und die alltägliche Wegzehrung<br />
(Baquette, Käse, Obst<br />
und Wasser) auffüllen. Täglich<br />
mussten 20 bis 32 Kilometer,<br />
in Hitze und auf staubigen Wegen<br />
bewältigt werden. Mit<br />
zehn Kilogramm Gepäck auf
Tympanon der Kathedrale von Concques (s. auch unten<br />
rechts), unten Mitte das Symbol für den Jakobsweg in Le Puy.<br />
dem Rücken sind 32 Kilometer<br />
Fußmarsch schon fast die<br />
Grenze der Belastbarkeit. Am<br />
frühen Nachmittag erreichte<br />
ich meist das Etappenziel. In<br />
der Herberge lief dann das tägliche<br />
Procedere ab: Bezahlen,<br />
Pilgerpass stempeln, Bett organisieren,<br />
Duschen, Wäsche<br />
waschen und aufhängen,<br />
eventuelle<br />
Blessuren (meist<br />
Blasen an den<br />
Füssen) versorgen.<br />
Und<br />
dann, nicht<br />
zu vergessen,<br />
meldete sich<br />
der Hunger.<br />
Entweder wurde<br />
selbst gekocht,<br />
oder es<br />
fand sich ein günstiges<br />
Pilgermahl. So<br />
läuft es bei allen Pilgern<br />
gleich ab. Die Innenhöfe oder<br />
Gärten der Herbergen gleichen<br />
einem multikulturellem, gut organisierten<br />
Durcheinander. Erfahrungsaustausch<br />
und Hilfsbereitschaft<br />
zeichnen das Miteinander<br />
aus. „Mein Rei in der<br />
Tube ist leer“! „ Nimm welches<br />
von mir, dann brauch ich<br />
es morgen nicht zu<br />
tragen“.Abends um 22 Uhr erlischt<br />
dann das Licht in den<br />
Herbergen und die müde Pilgerseele<br />
findet endlich Ruhe.<br />
Der Weg durch die Provinzen<br />
Navarra, Rioja und Leon ist<br />
geprägt durch seine alten Kirchen<br />
und prächtigen Kathedralen<br />
(leider häufig geschlossen).<br />
Die Dörfer und <strong>St</strong>ädte sind bis<br />
heute durch den im Mittelalter<br />
entstandenen Pilgerstrom gekennzeichnet.<br />
Die Wegführung<br />
hat sich seit damals<br />
häufig geändert, sodass man<br />
auf landschaftlich reizvollen<br />
Trampelpfaden und alten Römerstraßen,<br />
aber auch an Nationalstraßen<br />
entlang läuft.<br />
Geschafft: Nach 14- tägigem<br />
Marsch und 380 Kilometer erreichte<br />
ich Burgos mit seiner<br />
bedeutenden gotischen Kathedrale.<br />
Hier endete mein diesjähriger<br />
Weg. Etwas Wehmut<br />
schwang mit. Ich musste mich<br />
nun von Ulrich verabschieden,<br />
der noch drei Wochen bis zu<br />
seinem Ziel vor sich hatte.<br />
Das Ziel:<br />
Das Ziel, Santiago de Compostella,<br />
liegt noch 300 Kilometer<br />
im Nordwesten von Spanien<br />
entfernt. Ganz klar werde ich<br />
im nächsten Jahr meinen Weg<br />
fortsetzen. Es ist seltsam, was<br />
unterwegs mit mir geschah.<br />
Der Geist des Weges läßt die Pilger nicht mehr los - dies erfuhren auch Freunde von Karin<br />
und Ulrich Werner, die beide etappenweise begleiteten. Hier im Mai 2002 bei Estaing/am Lot.<br />
Der Geist des Weges lässt<br />
mich nicht mehr los. Ich kann<br />
nicht einfach so aufhören und<br />
muss mein Ziel erreichen. Viele<br />
Pilger fühlen ähnlich. Sie<br />
kommen wieder, um diese einzigartige<br />
<strong>St</strong>immung des Weges<br />
zu erleben.<br />
Wer beim Lesen etwas Abenteuerlust<br />
bekommen hat, interessante<br />
Menschen und sich<br />
selbst besser kennen lernen<br />
möchte, der sollte sich aufmachen.<br />
Es ist kein einfacher<br />
Weg, hat mit Tourismus im<br />
klassischen Sinn nichts gemein.<br />
Das „kleine Schwarze“<br />
und Lackschuhe sind im Rucksack<br />
überflüssiger Ballast. Wer<br />
sich auf das Wesentliche beschränkt,<br />
und das ist auch der<br />
Sinn der Pilgertour, der kommt<br />
mit einem erschwinglichen<br />
Budget aus.<br />
Buen Camino!<br />
15
Inlineskating ist der Trendsport schlechthin –<br />
im Prinzip auch eine gesunde Sportart. Ein<br />
Blick auf die Verletzungsstatistiken spricht allerdings<br />
eine andere Sprache. Lesen Sie vor<br />
diesem Hintergrund Informationen aus erster<br />
Hand: Dr. Christian Barnikel, Oberarzt der Abteilung<br />
Unfall- und Orthopädische Chirurgie<br />
am <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>-<strong>Krankenhaus</strong>, ist Autor der folgenden<br />
sportmedizinischen Betrachtung:<br />
Von Dr. Christian Barnikel,<br />
Oberarzt Abteilung Unfallund<br />
orthopädische Chirurgie<br />
I<br />
nlineskating ist die Trendsportart<br />
schlechthin. Sie<br />
zeigt von den Freizeitsportarten<br />
noch immer die höchsten Zuwachsraten.<br />
Über acht Millionen<br />
Menschen betreiben mittlerweile<br />
diesen Sport in<br />
Deutschland. Das Interesse am<br />
Inline-Skating bleibt nicht nur<br />
auf die Altersklasse der Kinder<br />
und Jugendlichen bis 19 Jahren<br />
beschränkt, auch wenn diese<br />
mit einem Anteil von ca. 77<br />
Prozent die zahlenmäßig stärkste<br />
Gruppe bildet Mit 23 Prozent<br />
beteiligen sich zu knapp<br />
einem Viertel auch Erwachsene<br />
jenseits der Zwanzig. Bereits<br />
vor zehn Jahren wurden in<br />
Deutschland fast so viele Inline-Skates<br />
verkauft wie KfZ<br />
zugelassen wurden (ca. vier<br />
Millionen)<br />
Prinzipiell ist Inline Skating eine<br />
gesunde Sportart. Sportmedizinische<br />
Untersuchungen<br />
zeigten, dass dieser Sport ein<br />
ganzheitliches Training des<br />
Körpers ermöglicht. Er fördert<br />
Kondition und Koordination,<br />
schont die Gelenke und stabilisiert<br />
Rumpf- und Rückenmuskulatur.Beschleunigungsmessungen<br />
an Kopf, Hüfte und<br />
Schienbeinkopf ergaben einen<br />
um Faktor drei geringere Belastung<br />
des Bewegungsapparates<br />
im Vergleich zum Jogging. Damit<br />
gehört Inline Skating zu<br />
16<br />
den gelenkschonenden Sportarten<br />
und ist für viele Erwachsene<br />
schon eine Alternative zum<br />
Jogging geworden. Es gibt keine<br />
Altersgrenze nach oben.<br />
Das Herz-Kreislaufsystem wird<br />
optimal gestärkt und speziell<br />
die „Hüftmuskulatur“ wird<br />
besser aufgebaut. Und Inline-<br />
Skating ist ein Sport zum Abnehmen:<br />
Eine <strong>St</strong>unde intensives<br />
„Rollen“ verbraucht bis zu<br />
900 Kilokalorien Energie -<br />
zwei komplette Menüs bei Mc<br />
Donalds.<br />
Ein Blick auf die Verletzungsstatistiken<br />
spricht allerdings<br />
weniger für das Inline-Skaten.<br />
In den Monaten der Hochsaison<br />
(Juni/Juli) ist Inline-Skating<br />
unmittelbar nach Fußball<br />
die Sportart mit den meisten<br />
Verletzungen. Die häufigsten<br />
Verletzungsmuster beim Skaten<br />
sind Hautabschürfungen, Muskel-<br />
und Gelenkprellungen. Die<br />
meisten dieser Verletzungen er-<br />
Ganzheitliches Training<br />
fordern zum Glück keine ärztliche<br />
Behandlung und erscheinen<br />
deshalb in keiner offiziellen<br />
<strong>St</strong>atistik.<br />
Unter den statistisch erfassten<br />
schweren Verletzungen stehen<br />
sturztechnisch bedingt Knochenbrüche<br />
an Armen und<br />
Kopfverletzungen im Vordergrund.<br />
Mehr als die Hälfte davon<br />
durch fahrtechnische Fehler.<br />
So ereignen sich <strong>St</strong>ürze<br />
meist durch den Verlust der<br />
Balance beim Überqueren oder<br />
Umfahren von Hindernissen<br />
oder beim Kontrollverlust<br />
Voll Voll<br />
von der<br />
durch zu hohe Geschwindigkeit,<br />
größtenteils bei Anfängern.<br />
Das Verletzungsrisiko<br />
steigt außerdem bei fehlendem<br />
Beherrschen einer Bremstechnik.<br />
Bei einer Befragung zur<br />
Bremstechnik geben immerhin<br />
26 Prozent an, nur durch ein<br />
Festhalten an Gegenständen,<br />
wie z.B. <strong>St</strong>raßenlaternen und<br />
Ampeln, oder gar nur durch<br />
bewussten <strong>St</strong>urz zum <strong>St</strong>ehen<br />
zu kommen. Ein kontrollierter<br />
Bremsvorgang ist also für jeden<br />
vierten Skater nicht möglich.<br />
Weichteilverletzungen sind mit<br />
großer Wahrscheinlichkeit die<br />
häufigste Verletzungsform. Dazu<br />
zählen Abschürfungen an<br />
wenig geschützten Hautpartien<br />
wie den Fingern, den Oberschenkeln<br />
und der Becken-<br />
Hüftregion. Hier bieten auch<br />
gängige Protektoren wenig<br />
Schutz. Allerdings lässt sich<br />
die Funktionskleidung einfach<br />
durch gepolsterte Handschuhe<br />
mit eingebautem Handgelenksschutz<br />
oder durch gepolsterte<br />
Protektorhosen erweitern. Um<br />
Komplikationen bei den oft<br />
großflächigen und verschmutzten<br />
Wunden vorzubeugen,<br />
empfiehlt sich zusätzlich ein<br />
frischer Tetanus-Impfschutz.<br />
„Kalte“ Muskeln und Bänder<br />
erhöhen das Risiko für Zerrungen<br />
oder Risse. Unbedingt<br />
empfehlenswert, vor allem für<br />
weniger Trainierte, ist hier das<br />
aktive und passive <strong>St</strong>retching<br />
aller beteiligten Regionen des<br />
Bewegungsapparates vor dem<br />
Fahrbeginn.<br />
Brüche der oberen Extremität<br />
zählen zu den häufigsten<br />
Frakturen beim Inlinesport.<br />
Hier sind besonders der körperferne<br />
Speichenbruch, sowie<br />
Frakturen der Mittelhand- und<br />
Fingerknochen zu nennen. Unterarm<br />
und Hand gehören sicher<br />
zu den gefährdetsten Re-
Rolle...<br />
gionen beim Skaten. Leider<br />
tragen immer noch zu viele<br />
Skater keine Protektoren und<br />
viele stürzen auf die ausgestreckten<br />
Arme, so dass ein<br />
Grossteil der Beschleunigungsenergie<br />
direkt auf das abstützende<br />
Knochensystem wirkt.<br />
Die Röntgenaufnahme<br />
zeigt beispielhaft<br />
einen<br />
typische Knochenbruch<br />
bei<br />
„Skating-Kindern“<br />
ohne Protektoren,<br />
wie<br />
wir sie häufig in<br />
der Ambulanz<br />
sehen. Diese<br />
Verletzungen<br />
werden bei uns<br />
notfallmäßig<br />
operativ versorgt.<br />
(Bild<br />
links). Aber<br />
auch eine kompletteSchutzbe-<br />
kleidung ist kein Garant für eine<br />
Unversehrtheit bei einem<br />
<strong>St</strong>urz. Manche Verletzungsmuster<br />
wie z.B. Unterarmbrüche<br />
oberhalb der Handschienen,<br />
sog. „splint-top“-Frakturen,<br />
sind sogar durch die Bauart der<br />
Protektoren bedingt.<br />
Das Röntgenbild zeigt eine solche<br />
Fraktur. Diese Verletzung<br />
lässt sich bei Kindern durch eine<br />
Markraumschienung der<br />
Unterarmknochen sehr gut be-<br />
handeln. Hierbei werden die<br />
Röhrenknochen des Unterarmes<br />
über kleinste Schnitte am<br />
Handgelenk und Ellenbogen<br />
mit speziellen Metallstiften<br />
quasi aufgefädelt und so von<br />
innen stabilisiert (Bild unten).<br />
Die schweren Kniebandverletzungen<br />
der Skiläufer sind bei<br />
Skaterunfällen so gut wie unbekannt,<br />
da es zum Glück an<br />
dem langen Hebel der Skier<br />
fehlt. Dagegen gibt es beim<br />
Skaten die im Skisport völlig<br />
verschwundenen Knöchelbrüche<br />
in größerer Zahl, weil<br />
der Skate-Schuh zwar wie ein<br />
Skischuh aussieht, aber die<br />
Knöchelregion lange nicht so<br />
gut stabilisiert.<br />
Kopfverletzungen sind zwar<br />
nur zu rund zehn Prozent an<br />
den Inline-typischen Verletzungen<br />
beteiligt, gehören aber zu<br />
den potentiell schwersten Verletzungen.<br />
Untersuchungen zeigen,<br />
das die meisten Schädelbrüche<br />
bei Skating-Kindern<br />
unter 15 Jahren zu finden sind.<br />
Jüngere Kinder scheinen oftmals<br />
nicht über die erforderliche<br />
Körperbeherrschung in<br />
<strong>St</strong>urzsituationen zu verfügen<br />
und können den im Verhältnis<br />
zum Körper relativ großen<br />
Kopf nur schwer abfangen.<br />
Gerade bei ihnen ist auf einen<br />
gut sitzenden Helm zu achten.<br />
Auch wenn die Maßnahme re-<br />
striktiv erscheint, so kann sie<br />
Leben retten.<br />
Um die Verletzungsraten beim<br />
Inline-Skating zu reduzieren<br />
setzen die Sportmediziener auf<br />
massive Aufklärung der Sportler.<br />
Ergebnisse verschiedener<br />
Untersuchungen zeigten, dass<br />
immer noch viel zu wenig<br />
Skater Schutzbekleidung tragen.<br />
Die Protektoren können<br />
zwar nicht jede Verletzung verhindern,<br />
aber die Anzahl der<br />
schwerwiegenden Verletzungen<br />
Sportmedizinische<br />
Betrachtung einer<br />
Trendsportart<br />
doch deutlich reduzieren. Für<br />
Anfänger ist eine Schulung des<br />
Fahrvermögens zu empfehlen.<br />
Besonders wichtig erscheint<br />
das gezielte Erlernen von<br />
Bremstechniken, um ein kontrolliertes<br />
Fahren auf Inline-<br />
Skates zu gewährleisten.<br />
Außerdem müssen Falltechniken<br />
geübt werden.<br />
Für Beides stehen spezielle<br />
Ausbildungsstätten, Skate-<br />
Schulen und Sportvereine zur<br />
Verfügung. Durch diese Schulungen<br />
kann der hohe Anteil an<br />
Autodidakten beim Inline-Skating,<br />
der nach unterschiedlichen<br />
Befragungen zwischen 73<br />
und 92 Prozent liegt, gesenkt<br />
werden.<br />
Zusammenfassend betrachtet,<br />
bleibt Inline-Skating ein abwechslungsreicher<br />
und vielseitiger<br />
Trendsport. Wer ihn ausübt,<br />
sollte sich des Verletzungspotentialesbewusst<br />
sein. Unter Beachtung<br />
der korrekten<br />
Vorbereitung stellt<br />
das Skaten aber<br />
für die unterschiedlichstenAltersklassen<br />
eine<br />
reizvolle Alternative<br />
zu traditionellen<br />
Sportarten dar.<br />
17
EXTRA EXTRA EXTRA<br />
18<br />
Von Dr. med.<br />
Bernhard Bremer<br />
Belegarzt im <strong>St</strong>.Anna-<br />
<strong>Krankenhaus</strong><br />
Ein Tabuthema, über das die<br />
Frauen nicht gerne reden<br />
und das den Betroffenen zur<br />
Qual wird, ist der unfreiwillige<br />
Urinabgang (Harninkontinenz).<br />
Beim Husten, Lachen<br />
oder Niesen tropft es. Man<br />
glaubt, andere bemerken es.<br />
Peinlich ist es wegen des Geruches<br />
und unangenehm wegen<br />
der Feuchtigkeit sowie<br />
den immer wiederkehrenden<br />
Entzündungen.<br />
Die Harninkontinenz der<br />
Frau ist eine Volkskrankheit.<br />
Bis zu 30 Prozent aller Frauen<br />
leiden unter unwillkürlichem<br />
Urinabgang. Mit zunehmendem<br />
Alter steigt die<br />
Inzidenz der Harninkontinenz.<br />
Sie ist jedoch nicht auf<br />
ältere Patientinnen beschränkt.<br />
Gerade bei Jüngeren<br />
ist der Leidensdruck des<br />
unfreiwilligen Harnabgangs<br />
besonders groß, da diese in<br />
ihren Aktivitäten eingeschränkt<br />
werden. Im späteren<br />
Leben kann dies die Ursache<br />
für Vereinsamung sein,<br />
da häufig gemeinschaftliche<br />
Veranstaltungen aus Scheu<br />
gemieden werden. Ausflüge<br />
und Reisen werden erst recht<br />
nicht mehr gebucht.<br />
ie Arten der Blasenentlee-<br />
D<br />
rungsstörungen sind man-<br />
nigfach. So kann der unfreiwillige<br />
Urinabgang in der Nacht<br />
unbemerkt erfolgen oder tagsüber<br />
ohne Belastung, bewegungsabhängig<br />
oder nur bei<br />
Erhöhung des Druckes auf die<br />
Harnblase auftreten.<br />
Als Ursache kann es eine simple<br />
Blasenentzündung sein.<br />
Mangeldurchblutungen kommen<br />
häufiger im Alter in Frage.<br />
Neurogene (nervenbeding-<br />
te) <strong>St</strong>örungen wie nach<br />
Rückenmarksverletzungen,<br />
nach Schlaganfällen oder bei<br />
Nervenerkrankungen können<br />
zu den gleichen Beschwerden<br />
führen.<br />
Am häufigsten liegt jedoch eine<br />
Überdehnung oder Zerstörung<br />
der Haltebänder der<br />
Harnröhre und oder der Harnblase<br />
vor. Dies kann durch<br />
übermäßige körperliche Belastung<br />
kommen. Meistens treten<br />
diese Verletzungen unter<br />
der Geburt auf. Auch durch<br />
verstärkten Druck vom Bauchraum<br />
her, wenn dort Tumoren<br />
wachsen, kann der Urin nicht<br />
unter Kontrolle gehalten werden.<br />
So beobachten wir immer<br />
wieder die Beschwerden bei<br />
größeren Cysten oder Tumoren<br />
an den Eierstöcken, bei vergrößerter<br />
Gebärmutter z.B.<br />
durch Myome oder bei starker<br />
Senkung derselben. Frauen mit<br />
Übergewicht leiden häufiger<br />
über unfreiwilligen Urinabgang.<br />
Diagnostik<br />
Aufschluß über die Intensität<br />
bzw. den Schweregrad des Ur-<br />
Neues aus<br />
Thematisierte im Rahmen einer Fortbildungsveranstaltung im <strong>St</strong>. Anna-<strong>Krankenhaus</strong> ein tabu-behaftetes Thema:<br />
Belegarzt Dr. Bernhard Bremer (erste Reihe, 3. v. rechts).<br />
TVT-O kann tabuisie<br />
Transobturatorius-tape: die neue Ge<br />
zur Behebung der streßbedingten<br />
inverlustes ergeben spezielle<br />
Frageböge oder die Anzahl der<br />
benötigten Vorlagen. Die<br />
Anamnese ist wichtig, um<br />
mögliche Ursachen einzugrenzen<br />
und die Art des unfreiwilligen<br />
Urinabgangs zu erkennen.<br />
Es folgt eine Untersuchung<br />
meistens beim Gynäkologen<br />
oder Urologen. Neben der Urinuntersuchung<br />
betrachtet sich<br />
der Frauenarzt zunächst die<br />
Beschaffenheit der Scheide. Er<br />
beurteilt hierbei die Durchblutung<br />
der Schleimhaut, schließt<br />
Entzündungen aus, prüft das<br />
Tiefertreten der Harnröhre, der<br />
Harnblase und ggf. des Muttermundes<br />
beim Husten und<br />
Pressen. Gleichzeitig kann<br />
manchmal schon hierbei ein<br />
unfreiwilliger Urinabgang beobachtet<br />
werden. Die weitere<br />
Untersuchung schließt krankhafte<br />
Befunde an der Gebärmutter<br />
und den Eierstöcken<br />
aus oder erkennt diese.<br />
Als genauere Untersuchungsmethode<br />
schließt sich die Ultraschalluntersuchung<br />
durch<br />
die Scheide an. Gegebenenfalls<br />
gibt die Sonographie am<br />
Scheideneingang , die so genannte<br />
Perinealsonographie,<br />
noch genauere Auskunft über<br />
die Lage, Form, Befestigung<br />
und Weite sowie deren Veränderungen<br />
beim Hustentest.<br />
Therapievorentscheidungen<br />
können schon danach getroffen<br />
werden.<br />
Bringt diese Untersuchung<br />
noch nicht ausreichende Hinwiese<br />
für die Ursache des unfreiwilligen<br />
Urinabgangs oder<br />
zur Bestätigung kann die spezielle<br />
Untersuchung, die Urodynamik<br />
angeschlossen werden.<br />
Diese Untersuchung wird beim<br />
Urologen oder in gynäkologischen<br />
Abteilungen wie im <strong>St</strong>.<br />
<strong>Vincenz</strong> <strong>Krankenhaus</strong> in <strong>Limburg</strong><br />
durchgeführt. Hierbei<br />
kann der Druck in der Harn-
<strong>St</strong>. Anna<br />
röhre und in der -Blase bei unterschiedlichenBlasenfüllungen<br />
und Lagen gemessen werden.<br />
Therapiemöglichkeiten<br />
a) konservativ<br />
Blaseninfekte werden durch<br />
entsprechende Medikamente<br />
beseitigt. Alterbedingte Mangeldurchblutungen<br />
der Scheide<br />
und somit auch der Blase sprechen<br />
sehr gut auf Scheide<br />
Östrogene an. Die nur örtlich<br />
wirkende Medikamente werden<br />
in Zäpfchen-, Salbenoder<br />
Tablettenform abends in<br />
die Scheide eingeführt.<br />
Verbesserung bis Heilung können<br />
auch auf den Schließmuskel<br />
und die Harnblase wirkende<br />
Medikamente bringen. Vom<br />
aktiven Beckenbodentraining<br />
profitieren oft die jüngeren<br />
Frauen.<br />
Als besonders effektiv hat sich<br />
eine Kombination aus Beckenbodengymnastik<br />
plus Elektrostimulation<br />
erwiesen. Bei dieser<br />
Elektrostimulation werden<br />
durch elektrischen <strong>St</strong>rom die<br />
Muskeln des Beckenbodens<br />
zur Zusammenziehung angeregt.<br />
Dies führt zur <strong>St</strong>ärkung<br />
der Muskulatur. Die Kraft des<br />
Beckenbodenmuskulatur kann<br />
mit dem Gerät gleichfalls gemessen<br />
werden.<br />
b) operativ<br />
Tumoren im kleinen Becken<br />
oder in der Harnblase müssen<br />
operativ entfernt werden. Senkungen<br />
der Gebärmutter oder<br />
ein Vorfall bedürfen ebenso der<br />
operativen Korrektur.<br />
Schon seit Jahren sind verschiedene<br />
Operationsmethoden<br />
entwickelt worden, um den unfreiwilligen<br />
Urinabgang zu beseitigen.<br />
Die verschiedenen<br />
Schlingenoperationen zum Teil<br />
mit Scheidenplastiken und<br />
Fixationen am Knochen oder<br />
an Bändern und Muskeln des<br />
Bauches brachten mehr oder<br />
weniger die erwünschten Erfolge.<br />
Die Nebenwirkungen mit<br />
Blasenentleerungsstörungen,<br />
Entzündungen und Drangbeschwerden<br />
waren nicht selten.<br />
Der Erfolg ist und war oft nur<br />
von kurzer Dauer.<br />
te Probleme lösen<br />
neration der suburethralen Bänder<br />
weiblichen Harninkontinenz<br />
Seit circa acht Jahren hat sich<br />
das Einlegen eines Plastikbändchen<br />
als dauerhafte Therapiemöglichkeit<br />
zur Beseitigung<br />
der weiblichen <strong>St</strong>ressinkontinenz<br />
etabliert. Das heißt,<br />
kommt es wegen einer Senkung<br />
der Harnröhre beim Pressen<br />
(Husten, Lachen, Nießen<br />
oder Heben von Lasten) zum<br />
unfreiwilligen Urinabgang, so<br />
wird bei der TVT Operation<br />
spannungsfrei ein elastischen<br />
Plastikbändchen um die Harnröhre<br />
gelegt. Durch die U-förmige<br />
Lage um den mittleren<br />
Teil der Harnröhre wird bei<br />
Belastung deren Tiefertreten<br />
verhindert.<br />
Der Urin kann besser kontrolliert<br />
gehalten werden. Da die<br />
Enden des „Bändchen“ zwischen<br />
der Harnblase und der<br />
Symphyse, dem vorderen Teil<br />
des Beckenknochen bis zur<br />
Bauchdecke geführt werden,<br />
um dort fest einzuwachsen, ist<br />
die Operation nicht ganz ungefährlich.<br />
Blasenverletzungen<br />
und Blutungen sind selbst bei<br />
geübten Operateuren nicht auszuschließen.<br />
Der Erfolg jedoch<br />
rechtfertigte diesen Eingriff<br />
und die glücklichen Patientinnen<br />
sind sehr dankbar.<br />
TVT-O<br />
Vor vier Jahren wurde ein neuer<br />
Operationsvorgang entwickelt.<br />
Im Prinzip ähnelt es<br />
der erfahrenen erfolgreichen<br />
Methode. Beim TVT-O wird<br />
das gleiche „Bändchen“ von<br />
der Seite her unter die Harnröhre<br />
spannungsfrei gelegt. Der<br />
Eingriff dauert nur zehn bis 15<br />
Minuten und erfolgt in der Regel<br />
in Vollnarkose. Unter der<br />
Harnröhre wird ein kleiner<br />
Schnitt von circa einem Centimeter<br />
Länge gelegt und die<br />
Harnröhre seitlich mobilisiert.<br />
In der Falte seitlich zur Oberschenkelinnenseite<br />
erfolgt beiderseits<br />
nur eine drei mm <strong>St</strong>ichinzision<br />
der Haut über den<br />
„Obturatorius-Löchern“ im<br />
Beckenknochen . Von dort<br />
wird mit einem speziell gebogenen<br />
Instrument unter<br />
Führung mit dem Finger und<br />
teilweiser Sicht das Bändchen<br />
unter die Mitte der Harnröhre<br />
gelegt. Bei spannungsfreier Lage<br />
bleibt es dort liegen und<br />
verhindert das Tiefertreten dieses<br />
Teiles der Harnröhre auch<br />
bei Belastung. Die Harnröhre<br />
ruht elastisch wie in einer Hängematte.<br />
Dadurch kann der Urin<br />
kontrolliert gehalten werden.<br />
In den Wochen nach der OP<br />
durchwächst Bindegewebe das<br />
Bändchen, so dass die Dauerstabilität<br />
erreicht wird . Daher<br />
ist in den ersten vier Wochen<br />
eine körperliche Schonung erforderlich,<br />
damit auch im weiteren<br />
Leben der Erfolg erhalten<br />
bleibt. Ein Katheter ist in der<br />
Regel nicht notwendig. Das<br />
<strong>Krankenhaus</strong> kann bereits nach<br />
zwei Tagen verlassen werden.<br />
Die Gabe von Schmerzmitteln<br />
ist nicht nötig.<br />
Die Vorteile der neuen Methode<br />
bestehen darin, das die<br />
empfindliche Blasenregion völlig<br />
vermieden wird. Es treten<br />
daher weniger Probleme beim<br />
Wasserlassen auf. Während der<br />
Operation ist die Entzündungsgefahr<br />
der Blase wesentlich geringer,<br />
da die beim TVT erforderlichen<br />
Blasenspiegelungen<br />
nicht notwendig sind. Blasenverletzungen<br />
und Blutungen<br />
habe ich auch noch keine erlebt.<br />
Auch die Kombination mit anderen<br />
Unterleibsoperationen ist<br />
leicht. Besteht keine Senkung<br />
oder Vergrößerung der Gebärmutter<br />
so ist deren Entfernung<br />
nicht erforderlich. Ausgeprägte<br />
Senkungen sollten jedoch<br />
zunächst oder gleichzeitig operativ<br />
beseitigt werden.<br />
Prophylaxe- Vorsorge<br />
Um dem unfreiwilligen Urinabgang<br />
vorzubeugen, sollten<br />
alle Mütter nach der Geburt<br />
angehalten werden, frühzeitig<br />
und intensiv die Rückbildungsgymnastik<br />
durchzuführen.<br />
Körperlich- sportliche Aktivitäten,<br />
kombiniert mit Beckenübungen<br />
wirken stabilisierend.<br />
Übermäßige Gewichtszunahme<br />
sollte vermieden werden.<br />
Wenn auch der Erfolg dieser<br />
neuen Operationsmethode<br />
TVT-O wie nach der bekannten<br />
TVT Operation verblüffend<br />
ist, so darf nicht außer Acht<br />
gelassen werden, dass nicht jeder<br />
Frau mit unfreiwilligem<br />
Abgang mit dieser Operation<br />
geholfen werden kann. Wichtig<br />
ist, vor dem Eingriff die richtige<br />
Diagnose zu stellen. Dann<br />
tritt auch der erwartete Erfolg<br />
19
Nachdem jahrzehntelang<br />
nur wenig in der Physikalischen<br />
Therapie investiert<br />
werden konnte und<br />
Fördermittel über das<br />
Land Hessen im Rahmen<br />
der Zielplanung Sanierung<br />
Bettenhaus Ost<br />
frühstens im Jahr 2015<br />
zur Verfügung stehen,<br />
war es dringend notwendig,<br />
die Abteilung räumlich,<br />
sowie in der Ausstattung<br />
weitgehendst zu erneuern.<br />
Mit diesem Umbau<br />
gehen auch wichtige<br />
organisatorische Änderungen<br />
einher. Die Sanierung<br />
der Abteilung ist<br />
keine grundlegende Erneuerung,<br />
sondern nur<br />
eine Interimslösung bis<br />
zur geplanten Gesamterneuerung<br />
und -erweiterung<br />
der Physikalischen<br />
Therapie im Rahmen der<br />
Zielplanung.<br />
D<br />
er Verwaltungsrat hat insgesamt<br />
274.650 Euro für<br />
diese Investition freigegeben.<br />
Die gesamten Umbaumaßnahmen,<br />
die in der Zeit von November<br />
2003 bis Ende September<br />
<strong>2004</strong> in fünf Bauabschnitten<br />
stattgefunden haben,<br />
stellen sich wie folgt dar:<br />
Zunächst wurden organisatorische<br />
Einheiten gebildet: beginnend<br />
von der Anmeldung mit<br />
einem dahinterliegenden Abtei-<br />
20<br />
lungsleiterbüro, Sozialraum,<br />
Umkleide und Mitarbeiter-WC,<br />
im Anschluss an diese<br />
Büroräume zwei Räume a) mit<br />
der bekannten Schmetterlingswanne<br />
und b) mit einem neuen<br />
<strong>St</strong>angerbad.<br />
Neu ist im Anschluss daran ein<br />
großer Gymnastik- und Behandlungsraum<br />
von 50 Quadratmetern,<br />
der es den Mitarbeitern<br />
der Physikalischen Therapie<br />
ermöglicht, Einzel- und<br />
Gruppenbehandlungen durchzuführen.<br />
Zum Gymnastikraum<br />
gehört der danebenliegende<br />
Schlingentischraum, bestehend<br />
aus zwei Behandlungsplätzen.<br />
Auf der anderen Flurseite befinden<br />
sich die neugestalteten<br />
Massagekabinen, hier wurde<br />
aus Platzgründen auf die vierte<br />
Kabine verzichtet und stattdessen<br />
ein Massageraum mit drei<br />
Behandlungsplätzen geschaffen.<br />
Im hinteren Teil wurde das Bewegungsbad<br />
nur optisch leicht<br />
aufgewertet, im sogenannten<br />
„Kriechkeller“ unter dem Bewegungsbad<br />
die dringend notwendige<br />
Betonsanierung<br />
durchgeführt. Im hintersten<br />
Teil der Abteilung wurden ein<br />
weiterer Ruheraum sowie zwei<br />
Duschkabinen und zwei Umkleidekabinen<br />
erstellt. Die wesentlichste<br />
Veränderung betrifft<br />
die neue Lüftungsanlage, die<br />
im Vergleich zum Altzustand<br />
den vierfachen Luftwechsel garantiert.<br />
Alle vorgenannten Räume<br />
außer dem Bewegungsbad er-<br />
Von Kopf bis Fuß<br />
Neues Ambiente i<br />
hielten neue Decken, neue Böden<br />
und neue Wandverkleidungen,<br />
alle Türblätter wurden<br />
ausgetauscht, auch <strong>St</strong>ark- und<br />
Schwachstrom wurden großteils<br />
erneuert. Die Physikalische<br />
Therapie präsentiert sich<br />
jetzt nicht nur mit einem farblich<br />
und funktionell äußerst attraktivem<br />
Raumkonzept, sondern<br />
entspricht wieder in allen<br />
Punkten den heute vorgeschriebenen<br />
Hygiene und Sicherheitsstandards.<br />
Aber nicht nur „äußerlich“<br />
hat es in der Physikalischen<br />
Therapie Änderungen bzw.<br />
Neuerungen gegeben, sondern<br />
auch in der Organisation<br />
und der Therapie. Die<br />
wichtigste „Reform“ ist sicher<br />
die Änderung der nun<br />
wesentlich patientenfreundlicheren<br />
Öffnungszeiten:<br />
Mo. bis Do. von 7.00 bis<br />
18.00 Uhr<br />
Freitags von 7.00 bis 16.00<br />
Uhr<br />
Physika<br />
mit patientenfreundlic<br />
Dazu gehört auch ein zusätzlicher<br />
Termin für ambulante Bewegungsbäder:<br />
Um auch Berufstätigen<br />
die Möglichkeit zu<br />
geben, das Bad zu nutzen, ist<br />
dies nun montags bis donnerstags<br />
jeweils um 16.30 Uhr<br />
geöffnet. Grundsätzlich gibt es<br />
für ambulante Patienten täglich<br />
um acht sowie um 13.00 Uhr,<br />
montags, mittwochs und freitags<br />
auch um 14 Uhr die Möglichkeit,<br />
ins Bewegungsbad zu<br />
kommen.<br />
In den Abendstunden wird das<br />
Bad sowohl von den hausinternen<br />
Hebammen für Baby-<br />
Schwimmkurse als auch von<br />
der VHS für diverse Kurse (z.<br />
B. Wassergymnastik für Damen<br />
und Herren, Baby- und<br />
Kinderschwimmkurse) genutzt.<br />
Im neuen großen Gymnastikraum<br />
können nun auch<br />
mehr Gruppenbehandlungen<br />
stattfinden. So wird es in<br />
Kürze auch sogenannte<br />
„Überbrückungskurse“ für
undumerneuert:<br />
n der<br />
lischen Therapie<br />
heren Öffnungszeiten<br />
diejenigen Patienten geben,<br />
die aufgrund der neuen Heilmittelverordnung<br />
im zwölfwöchigen<br />
behandlungsfreien<br />
Intervall selbst etwas für ihre<br />
Gesundheit tun wollen. In<br />
diese Gruppenkurse werden<br />
die Patienten ihren Beschwerden<br />
entsprechend eingeteilt<br />
und können dort unter<br />
fachkundiger Leitung<br />
ihren Therapiestand erhalten.<br />
Zusätzlich stehen im Gymnastikraum<br />
auch verschiedene<br />
Trainings-Geräte zur Verfügung.<br />
Mit diesen Geräten können<br />
die Patienten sowohl ihre<br />
Ausdauer verbessern, Muskelaufbau<br />
betreiben und ihr Bewegungsausmaß<br />
erweitern, sowie<br />
eine gewünschte Gewichtsreduktion<br />
beeinflussen.<br />
Ganz wichtig sind auch noch<br />
zwei Geräte, mit denen man<br />
ganz gezielt seine Haltung verbessern<br />
und auch ein Gleichge-<br />
wichtstraining durchführen<br />
kann. Für Patienten mit neurologischen<br />
Defiziten (z. B.<br />
Schlaganfall, MS) stehen auch<br />
zwei spezielle Therapiefahrräder<br />
zur Verfügung, die mit Hilfe<br />
eines Motors auch gelähmte<br />
oder geschwächte Körperpartien<br />
(sowohl für Bein- als auch<br />
für Armtraining einsetzbar)<br />
beüben können.<br />
Ein weiterer wichtiger Punkt<br />
der Neuerungen stellt die Leistungsanforderung<br />
per PC dar.<br />
So können derzeit bereits die<br />
Neurologie, die Gynäkologie<br />
sowie die Onkologie ihre gesamten<br />
physiotherapeutischen<br />
50 Quadratmeter mißt nun nach umfassender<br />
Sanierung der Gymnastik- und Behandlungsraum<br />
der PHysikalischen Therapie. Sowohl Einzel-,<br />
als auch Gruppenbehandlungen können<br />
hier nun durchgeführt werden. Mit diversen<br />
Trainingsgeräten können Patienten ihre Ausdauer<br />
verbessern, Muskelaufbau betreiben und<br />
ihr Bewegungsausmaß verbessern.<br />
und physikalischen Leistungen<br />
über ein PC-Programm beauftragen.<br />
Diese verschiedenen<br />
Anforderungen werden dann<br />
mit einem Terminplanungsprogramm<br />
auf die entsprechenden<br />
Therapeuten verteilt. Dadurch<br />
erhält sowohl jeder Therapeut,<br />
als auch jeder Patient einen<br />
festen Termin, der nur für diese<br />
Leistung reserviert ist. Als<br />
nächstes werden dann noch die<br />
Ärzte der Med. Klinik und der<br />
chirurgischen Abteilungen eingewiesen,<br />
so dass dann alle<br />
Abteilungen direkt über den<br />
PC beauftragen können.<br />
u.h.. / p.h.<br />
Neuer Schwung mit neuen Farben, neuen Geräten und neuer Organisationsstruktur: Das Team der<br />
Physikalischen Therapie, ganz oben Leiterin Patricia Heckelmann.<br />
21
Eigeninitiative<br />
I<br />
22<br />
Von Uli Kamps<br />
n dieser <strong>Ausgabe</strong> möchten<br />
wir unsere <strong>St</strong>ation einmal<br />
näher vorstellen. Die 25 urologischen<br />
Betten werden von 14<br />
examinierten Pflegekräften betreut<br />
(neun Vollzeitmitarbeiter;<br />
eine Dreiviertelstelle; vier<br />
Halbtagskräfte). Von pflegerischer<br />
Seite wird die <strong>St</strong>ation<br />
von Uli Kamps geleitet. Seine<br />
<strong>St</strong>ellvertreter sind Michael<br />
Sehr (er ist für die Praxisanleitung<br />
zuständig) und Frank<br />
Metzler. Für die ärztliche Versorgung<br />
der Patienten sind Dr.<br />
Bernhard Markeli und Tristan<br />
Mühlbauer zuständig.<br />
Bei unserer <strong>St</strong>ation handelt es<br />
sich um eine sogenannte B-<br />
Abteilung. Die Urologen besitzen<br />
einen Belegarztvertrag, den<br />
sie mit dem <strong>Krankenhaus</strong> abgeschlossen<br />
haben. Dies bedeutet:<br />
Sie kommen ins <strong>Krankenhaus</strong>,<br />
um ihre Patienten zu<br />
versorgen (OP`s und Visiten)<br />
und „verschwinden“ anschließend<br />
in ihren Praxen (die<br />
sich in der <strong>St</strong>adt befinden), um<br />
und<br />
Engagement,<br />
Fachwissen<br />
und<br />
Kooperation<br />
dort den normalen Praxisalltag<br />
zu bewältigen.<br />
Dieses Belegarzt-System verlangt<br />
von unserem Personal<br />
sehr viel Eigeninitiative und<br />
Fachwissen. Der Begriff<br />
„selbständiges Arbeiten“ erhält<br />
bei uns eine neue bzw. andere<br />
Gewichtung, als vielleicht auf<br />
einer internistischen <strong>St</strong>ation,<br />
wo sehr viele Assistenzärzte<br />
oder AiP`s direkt vor Ort sind.<br />
Ein gutes Vertrauensverhältnis<br />
sowie eine enge Abstimmung<br />
mit den Belegärzten sind allerdings<br />
die Vorraussetzung für<br />
Optimales<br />
Zusammenspiel<br />
ist gefragt<br />
das Gelingen dieser Form der<br />
Patientenversorgung.<br />
Häufig dient für uns nur das<br />
Telephon oder Fax-Gerät als<br />
Verbindung zu einem der beiden<br />
Urologen. Wir erhalten<br />
Anweisungen, die dann<br />
schnellstmöglich in die Tat<br />
umgesetzt werden. Hierzu<br />
Das Team der Urologischen<br />
Abteilung stellt sich vor...
gehört u. a. die Blutentnahme,<br />
das Umstellen von Medikamenten,<br />
venöse Zugänge, die<br />
Versorgung von ambulanten<br />
Patienten und vieles mehr.<br />
Dies alles läßt sich nur bewältigen,<br />
wenn ein starkes und gut<br />
funktionierendes Team optimal<br />
zusammenarbeitet: Jeder muß<br />
sich auf Jeden verlassen können.<br />
Drei Tage in der Woche sind<br />
als OP-Tage festgelegt:<br />
dienstags operiert Dr. Markeli<br />
von acht bis ca. 15 Uhr<br />
mittwochs operiert Hr.<br />
Mühlbauer von 8:00 bis<br />
„open End“ (unser sogenannter<br />
Groß-Kampf-Tag)<br />
freitags operieren beide am<br />
Vormittag.<br />
Wir unterscheiden zwei Arten<br />
von Operationen:<br />
endoskopische und transurethrale<br />
Eingriffe (das heißt<br />
der Eingriff erfolgt über die<br />
Harnröhre)<br />
Schnittoperationen an den<br />
äußeren Genitalorganen sowie<br />
an Niere und Harnleiter.<br />
Mit die häufigsten urologischen<br />
Operationen sind die<br />
transurethralen Elektroresektionen<br />
der Harnblase (z. B. Blasentumor)<br />
und der Prostata<br />
(BPH = gutartige Prostatawucherung).<br />
Die Patienten sind<br />
dann anschließend einige Tage<br />
mit einem Spül-Katheter versorgt,<br />
der das Spülen der Blase<br />
ermöglicht, sodaß alle überflüssigen<br />
Teilchen (Blutgerinsel<br />
oder Gewebspartikel) rausgespült<br />
werden können. Zu den<br />
am häufigsten durchgeführten<br />
Schnittoperationen zählen u. a.<br />
Circumcision (Beschneidung),<br />
Hodenfreilegung, Hydrocelenresektion(Flüssigkeitsansammlung<br />
in der Hodenhülle),<br />
Nephrektomie (Nierenentfernung)<br />
und vieles mehr.<br />
Seit ca. zweieinhalb Jahren<br />
können hier in <strong>Limburg</strong> auch<br />
Nierensteine anhand von<br />
<strong>St</strong>oßwellen zertrümmert wer-<br />
den. Alle vier Wochen haben<br />
wir ein solches Gerät zur Verfügung,<br />
um somit die ESWL<br />
(extrakorporale <strong>St</strong>oßwellenlithotripsie)<br />
durchzuführen. Die<br />
außerhalb des Körpers erzeugten<br />
<strong>St</strong>oßwellen werden gebündelt<br />
auf den <strong>St</strong>ein eingestrahlt,<br />
sodaß sie diesen durch Druckund<br />
Zugwellen zertrümmern.<br />
Für uns bedeuten diese ESWL-<br />
Tage ein hohes Maß an Arbeitsaufkommen<br />
und Konzentration,<br />
weil wir morgens zwischen<br />
acht und dreizehn Patienten<br />
aufnehmen und komplett<br />
versorgen und vorbereiten<br />
müssen. Dies alles muß bis ca.<br />
8:30 geleistet sein. Der Eingriff<br />
an sich dauert zwischen 20 und<br />
30 Minuten. Danach werden<br />
die Patienten von uns wieder<br />
abgeholt und nachbehandelt.<br />
Die Vitalzeichen müssen kontrolliert<br />
werden; evtl. Schmerz-<br />
... ein Einblick in<br />
den Alltag der<br />
Urologischen<br />
<strong>St</strong>ation<br />
mittel verabreicht werden. Hinzu<br />
kommen Infusionen sowie<br />
die Ausscheidungskontrolle<br />
(die Patienten müssen immer<br />
durch Urinsiebe urinieren, um<br />
evtl. abgehende kleine <strong>St</strong>einpartikel<br />
aufzufangen). Des weiteren<br />
werden die Patienten angehalten,<br />
viel zu trinken und<br />
sich zu bewegen. Nach zwei<br />
bis drei Tagen können die Patienten<br />
meist wieder entlassen<br />
werden.<br />
Dies war nur ein kleiner Einblick<br />
in das Geschehen auf der<br />
urologischen <strong>St</strong>ation. Wer gerne<br />
nähere Informationen<br />
wünscht, kann sich jederzeit<br />
bei uns melden, wir helfen gerne<br />
weiter.: Ihr URO-TEAM<br />
Eingespieltes Team: Die Pflegekräfte der Urologischen Abteilung (Bild<br />
oben). Die Abstimmung mit den Ärzten und das Zusammenspiel untereinander<br />
müssen gerade in einer Belegabteilung besonders gut funktionieren.<br />
„Großkampftage“ sind insbesondere die „ESWL-Tage, an denen<br />
Patienten mit der sogenannten extrakorporalen <strong>St</strong>oßwellenlithotripsie<br />
behandelt werden (Bild unten rechts). Für die ärztliche Versorgung der<br />
Patienten sind Dr. Bernhard Markeli und Tristan Mühlbauer zuständig.<br />
23
D<br />
er Verwaltungsrat hat<br />
größeren Umbauten in<br />
den Abteilungen Gastroenterologie<br />
und Kardiologie sowie<br />
der Anschaffung von neuesten<br />
medizinischen Geräten mit einer<br />
Gesamtinvestitionssumme<br />
von rund 650.000 Euro (Bau)<br />
und Gerätebeschaffung in<br />
Höhe von 980.000 Euro zugestimmt.<br />
Die gesamte Maßnahme<br />
findet in sieben verschiede-<br />
24<br />
Neue Räume, neue Geräte:<br />
Umbau in Gastroenterologie<br />
und Kardiologie<br />
nen Bereichen statt und ist terminlich<br />
mit fünf Bauabschnitten<br />
geplant, um beiden Abteilungen<br />
einen möglichst reibungslosen<br />
Arbeitsablauf zu<br />
gewährleisten. Der erste Bauabschnitt<br />
wurde Ende August<br />
begonnen, voraussichtliches<br />
Ende des fünften Bauabschnittes<br />
wird Anfang Juni 2005 sein.<br />
Das Raumangebot beider Abteilungen<br />
wird erweitert, be-<br />
Patienten wie Mitarbeiter werden von den umfangreichen Sanierungsarbeiten<br />
in Gastrologie und Kardiologie profitieren. Eine Aufteilung in fünf<br />
Bauabschnitte soll möglichst reibungslosen Arbeitsablauf gewährleisten.<br />
gonnen wird mit dem Neubau<br />
von zwei Oberarztzimmern,<br />
einem Wartebereich und einer<br />
Fußambulanz im jetzigen<br />
ZBV-Bereich links von der<br />
neugeschaffenen Abteilung<br />
Neurologie im Funktionstrakt<br />
des ersten Obergeschosses.<br />
Gleichzeitig werden die Nebenräume<br />
der Behandlungsräume<br />
der Gastroskopie umgebaut.<br />
Um den Anforderungen<br />
der Hygiene, der Arbeitssicherheit<br />
und den Wünschen unserer<br />
Patienten zu entsprechen,<br />
wird die Nebenraumfläche<br />
geändert: ein Raum wird eigens<br />
für die Instrumentenaufbereitung<br />
errichtet, dieser wird<br />
u.a. zwei hochwertige Endoskop-Reinigungs-maschinen<br />
sowie Handspül- und Lagermöglichkeiten<br />
für die Endoskope<br />
beinhalten. Im angrenzenden<br />
Raum wird eine Anmeldung<br />
und Administration<br />
ähnlich wie im Bettenhaus<br />
West erstellt (mit offener Theke),<br />
im Durchgang zu dieser<br />
Anmeldung wird ein Raum für<br />
die kurzzeitige Patientenüberwachung<br />
mit drei Plätzen errichtet.<br />
Die drei Behandlungsräume<br />
werden anschließend umgebaut,<br />
die vorhandenen Instrumentenspülen<br />
werden demontiert,<br />
es werden Modulschränke<br />
in die vorhandenen Nischen<br />
eingebaut, die mehr Platz für<br />
die Lagerung von Verbrauchsartikeln<br />
sowie für die gereinigten<br />
Endoskope schaffen. Die<br />
gefliesten Wände werden gespachtelt<br />
und tapeziert, die<br />
Elektrik sowie die Decken<br />
werden erneuert und das gesamte<br />
Equipment der medizinischen<br />
Geräteausstattung wird<br />
in Deckenampeln untergebracht.<br />
Die gesamte Maßnahme setzt<br />
sich fort in einer Neuordnung<br />
und Sanierung der Chefarztzimmer,<br />
Sekretariate sowie der<br />
Anmeldung im alten Funktionstrakt<br />
auf der Nordseite des<br />
Gebäudes. Die Fassade wird<br />
komplett saniert, neue Fenster<br />
eingebaut, neue Wärmedämmung<br />
aufgebracht. Elektrik,<br />
Heizkörper, Wände, Decken<br />
und Fußböden werden erneuert.<br />
Die Möblierung wird, soweit<br />
erforderlich, gleichfalls ersetzt.<br />
Zum Abschluß der Gesamtmaßnahme<br />
im Juni 2005 wird<br />
auch die Abteilung Onkologie<br />
von dem Umbau profitieren:<br />
sie wird erweitert durch zwei<br />
Räume der Medizinischen Klinik,<br />
diese Räume werden zu<br />
einer ausreichenden Wartezone<br />
für die onkologische Ambulanz<br />
mit einer Kapazität von bis zu<br />
25 Sitzplätzen umgebaut.<br />
Selbstverständlich gehört zu<br />
der Umbaumaßnahme eine<br />
komplette Vernetzung der Abteilung<br />
mit dem EDV-Hausnetz,<br />
außerdem erhalten beide<br />
Abteilungen ein eigenes digitales<br />
Dokumentations- und Befundungssystem.<br />
Für für alle Bereiche der Gastroskopie<br />
wurden ebenfalls<br />
zahlreiche neue Geräte angeschafft:<br />
Coloskopie und ERCP,<br />
neue Videooptiken mit Zubehör<br />
wie Lichtquelle, Prozessor<br />
und Monitor, neue Überwachungsmonitore<br />
für die<br />
Kurzzeitüberwachung sowie<br />
ein Ultraschallgerät mit einer<br />
Endosonde. Die Kardiologie<br />
erhält ein neues Ultraschallgerät<br />
sowie ein neues 24-<strong>St</strong>unden-Langzeit-EKG-System.<br />
Die Beeinträchtigungen durch<br />
die Bauarbeiten wie <strong>St</strong>aub,<br />
Lärm, Umzüge werden für<br />
Mitarbeiter und Patienten sehr<br />
umfangreich sein. Wir bedanken<br />
uns schon jetzt für Ihr Verständnis<br />
für diese notwendigen<br />
Maßnahmen und freuen uns<br />
schon jetzt, im Juni 2005 zwei<br />
neugestaltete Abteilungen mit<br />
neuen Gerätschaften und neuen<br />
Organisationsformen vorstellen<br />
zu können. u.h.
ie Bombe ist an beiden<br />
Enden blau und in der<br />
Mitte durchsichtig. 35 Centimeter<br />
lang und 15 Centimeter<br />
breit schießt sie mit einer<br />
Geschwindigkeit von sechs<br />
Metern pro Sekunde durch<br />
ein insgesamt 260 Meter langes<br />
Rohrsystem. Und wenn<br />
dann im <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>-<strong>Krankenhaus</strong><br />
„Bombenalarm“<br />
ausgelöst wird, löst dies nicht<br />
etwa Angst und Schrecken<br />
aus, vielmehr werden die<br />
Sendungen meist dringend<br />
erwartet. Denn Bombeninhalt<br />
sind Medikamente, Laborproben<br />
oder wichtige Befunde,<br />
die Bomben selbst<br />
sind Transportmittel im Rahmen<br />
der neu eingerichteten<br />
Rohrpostanlage.<br />
Wenn nun im <strong>Vincenz</strong> auf<br />
nicht unbedingt zeitgemäßen<br />
Wegen die Post abgeht, ist das<br />
fast konkurrenzlos. Denn im<br />
Idealfall ist sie von der Apotheke<br />
im zweiten Untergeschoß<br />
des Talbaus bis zur Kinderfachabteilung<br />
im siebten <strong>St</strong>ock<br />
des Bettenhauses West, also<br />
den beiden am weitesten voneinander<br />
entfernten Punkten<br />
der Klinik, schon in zwei Minuten<br />
am Ziel. Und das an 24<br />
<strong>St</strong>unden pro Tag und 365 Tagen<br />
im Jahr. Daß dies eine<br />
Einrichtung möglich macht, die<br />
Zurück in die Zukunft:<br />
Sechs Meter pro Sekunde 24 <strong>St</strong>unden pro Tag an 365 Tagen im Jahr: von großer Bedeutung ist der Einsatz der<br />
Rohrpost insbesondere auch für das Zentrallabor, das jährlich immerhin 700.000 Analysen durchführt. Im Bild<br />
die Leiterin des Labors, Hanna Kujawska.<br />
D<br />
lange als völlig überholt und<br />
aus der Mode gekommen galt,<br />
entbehrt nicht einer gewissen<br />
Komik. Noch dazu wenn dies<br />
im Zeitalter der digitalen Revolution<br />
und ausgerechnet in<br />
einer so hochtechnisierten Einrichtung<br />
geschieht.<br />
Aber die Sache macht Sinn:<br />
Eilige Medikamente sind innerhalb<br />
weniger Minuten auf<br />
den <strong>St</strong>ationen, Ergebnisse von<br />
Laboruntersuchungen liegen<br />
innerhalb kürzester Zeit vor –<br />
dies zudem noch außerhalb der<br />
normalen Dienstzeiten, sprich<br />
nachts und am Wochenende.<br />
Mit solcher Kommunikationsoptimierung<br />
geht noch ein weiterer<br />
Pluspunkt einher: Für das<br />
Pflegepersonal des Hauses fallen<br />
innerhalb von 24 <strong>St</strong>unden<br />
rund 30 bis 40 Botengänge<br />
weg, die früher für den Transport<br />
von Blut- und Laborproben<br />
sowie für die Übermittlung<br />
von Befunden aufgewendet<br />
werden musste. Dies bedeutet:<br />
Entscheidend mehr Zeit für<br />
den Patienten.<br />
Von großer Bedeutung ist die<br />
Einrichtung insbesondere auch<br />
für das Zentrallabor der Klinik,<br />
das jährlich immerhin 700.000<br />
chemische und mikrobiologische<br />
Analysen durchführt.<br />
Verwaltungsrat und <strong>Krankenhaus</strong>leitung<br />
war diese Prozess-<br />
beschleunigung innerhalb der<br />
Klinik immerhin 95.000 Euro<br />
wert. Allerdings verspricht sich<br />
Geschäftsführer Horst Schneider<br />
durch die Einrichtung auch<br />
einen gehörigen Spareffekt:<br />
„Neben der entnormen Entlastung<br />
des Pflegepersonals sparen<br />
wir den Einsatz von Aushilfskräften<br />
außerhalb der normalen<br />
Dienstzeiten. Die Einrichtung<br />
wird sich in weniger<br />
als drei Jahren amortisiert haben.“<br />
Zudem sei die Anlage<br />
zielorientiert eingesetzt und optimal<br />
auf die Bedürfnisse innerhalb<br />
des Hauses abgestimmt<br />
worden.<br />
In beiden Bettenhäusern des <strong>St</strong>.<br />
<strong>Vincenz</strong> sind alle <strong>St</strong>ationen<br />
vom siebten Obergeschoß bis<br />
zum Erdgeschoß in das System<br />
eingebunden, angeschlossen<br />
sind ferner die Operationssäale<br />
sowie die chirurgische Intensivstation<br />
nebst Aufwachraum,<br />
die Zentralapotheke und das<br />
Zentrallabor des Hauses. Eine<br />
Anbindung von Onkologie, Pathologie<br />
und interdisziplinärer<br />
Aufnahme wird noch geprüft.<br />
im <strong>Vincenz</strong><br />
geht<br />
die<br />
Post<br />
ab...<br />
Die Rohrpoststationen befinden<br />
sich jeweils im Treppenhaus<br />
zwischen den beiden Bettenhäusern<br />
und sind daher von allen<br />
<strong>St</strong>ationen kurzfristig zu erreichen.<br />
Der Transport erfolgt<br />
über einen Gebläsemotor, der<br />
entweder Druck oder Vakuum<br />
erzeugt. Entgegen der<br />
Geräuschkulisse alter Anlagen<br />
läuft dies fast geräuschlos ab.<br />
Wie bei einer Modelleisenbahn<br />
sorgen Weichen für die richtige<br />
Zustellung, die <strong>St</strong>euerung erfolgt<br />
über einen Mikroprozessor<br />
und eine Brandschutzsicherung<br />
im Rohrsystem ist heutzutage<br />
selbstverständlich. Wil-<br />
Minutenschnell und zuverlässig:<br />
Neue Rohrpostanlage bedeutet große<br />
Entlastung für das Pflegepersonal<br />
helm Huth, stellvertretender<br />
Technischer Leiter des <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong><br />
spricht von ausgereifter<br />
Technik bei einfachster Wartung.<br />
Und so wird künftig ein eigentlich<br />
anachronistisches<br />
Kommunikationsmittel ebenso<br />
schnell wie zuverlässig für<br />
schnelle Wege im <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong><br />
sorgen. Frei nach dem Motto:<br />
Zurück in die Zukunft!<br />
25
personalnachrichten:<br />
KRANKENHAUSGESELLSCHAFT ST. VINCENZ mbH<br />
Akademisches Lehrkrankenhaus<br />
der Justus-Liebig-Universität Giessen<br />
Neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />
NAME: ABTEILUNG: EINTRITT:<br />
Giesler, Christian Zivildienstleistender 01.07.<strong>2004</strong><br />
Jung, Thomas Zivildienstleistender 01.07.<strong>2004</strong><br />
Ohlings, Udo Med. Klink 01.07.<strong>2004</strong><br />
Siegel, Franziska Apotheke 01.07.<strong>2004</strong><br />
Siegel PD Dr. Erhard Med. Klinik 01.07.<strong>2004</strong><br />
Diefenbach, Silvia <strong>St</strong>ation 6/1-2 05.07.<strong>2004</strong><br />
Fisch, Michael Onkologie 09.08.<strong>2004</strong><br />
Franz, Ina Med. Klinik 15.08.<strong>2004</strong><br />
Scholz, Daniel Röntgendiagnostik 15.08.<strong>2004</strong><br />
Roth, Benedikt Apotheke 01.09.<strong>2004</strong><br />
Sundov, Antonella Azubi Verwaltung 01.09.<strong>2004</strong><br />
Wagner, Jutta EDV-Abteilung 01.09.<strong>2004</strong><br />
Wendt, Matthias Neurologie 01.09.<strong>2004</strong><br />
Schwahn, Dr. Markus Neurologie 01.09.<strong>2004</strong><br />
Martin, Kevin Küche 01.09.<strong>2004</strong><br />
da Rosa, Maik <strong>St</strong>ation 1/3-4 01.09.<strong>2004</strong><br />
Lang, Tina <strong>St</strong>ation 5/1-2 01.09.<strong>2004</strong><br />
Theis, Katharina <strong>St</strong>ation E/3-4 01.09.<strong>2004</strong><br />
Jubiläen Juli bis September <strong>2004</strong><br />
NAME: ABTEILUNG: DATUM: JAHRE:<br />
Schmid, Gabriele Telefonzentrale 01.07.<strong>2004</strong> 10<br />
Schmidt, Klaus Apotheke 01.07.<strong>2004</strong> 10<br />
Süss, Diana Amb. Unfallchirurgie 01.07.<strong>2004</strong> 10<br />
Heun, Ludmilla Küche 01.07.<strong>2004</strong> 10<br />
Hild, Marlies NGB 01.07.<strong>2004</strong> 10<br />
Prein, Rita <strong>St</strong>ation 4/3 01.08.<strong>2004</strong> 10<br />
Hartmann, Barbara Küche 01.08.<strong>2004</strong> 10<br />
Bruchmeier, Ludmilla Telefonzentrale 01.08.<strong>2004</strong> 10<br />
Sprenger, Nadja EKG 01.08.<strong>2004</strong> 10<br />
Reinecke, Brigitte Rechnungswesen 01.09.<strong>2004</strong> 10<br />
Jakobi, Anke OP 01.07.<strong>2004</strong> 20<br />
Knörndel, Monika <strong>St</strong>ation 5/1-2 01.07.<strong>2004</strong> 20<br />
Laux, Annemarie <strong>St</strong>ation 2/3-4 01.07.<strong>2004</strong> 20<br />
Becker, Ute Allgemeinchirurgie 01.09.<strong>2004</strong> 20<br />
Litzinger, Ursula Unfallchirurgie 01.07.<strong>2004</strong> 25<br />
Höhn, Karin <strong>St</strong>ation 2/3-4 01.08.<strong>2004</strong> 30<br />
Kleinschmidt, Horst Archiv 01.08.<strong>2004</strong> 30<br />
Weber, Margit <strong>St</strong>ation 7/1-2 01.08.<strong>2004</strong> 30<br />
Schöppner, Angelika <strong>St</strong>ation 4/1-2 15.08.<strong>2004</strong> 30<br />
Plescher, Elfriede Zentralsterilisation 01.09.<strong>2004</strong> 35<br />
Jung, Elisabeth <strong>St</strong>ation 7/1-2 01.09.<strong>2004</strong> 35<br />
Ruhestand:<br />
NAME: ABTEILUNG: AUSTRITT<br />
Fischer, Dr. Eberhard Med. Klinik 30.06.<strong>2004</strong><br />
PD Dr. Brodersen, Manfred Med. Klinik 31.07.<strong>2004</strong><br />
Adler, Christa <strong>St</strong>ation 2/3-4 31.07.<strong>2004</strong><br />
Heinz, Erich Technik 31.07.<strong>2004</strong><br />
Verstorbene:<br />
NAME: ABTEILUNG: STERBEDATUM:<br />
Arthen, Therese Hauswirtschaft 07.06.<strong>2004</strong><br />
26<br />
Richtigstellung<br />
In der letzten <strong>Ausgabe</strong> von UnserHaus ist uns ein Fehler unterlaufen:<br />
Frau Erika Schmidt und Frau Rita Behr feierten am 1. April <strong>2004</strong><br />
nicht ihr 30-, sondern ihr 35jähriges Dienstjubiläum. Wir bitten um<br />
Entschuldigung!<br />
Herzliche Glückwünsche von der<br />
<strong>Krankenhaus</strong>leitung des<br />
<strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>-<strong>Krankenhaus</strong>es<br />
Die Nachricht von der Geburt des letzten <strong>Vincenz</strong>-Babys erreichte uns kurz<br />
vor Redaktionsschluß: Ella heißt die Tochter von Sabrina Schneider aus der<br />
Personalabteilung. Sie wurde am 5. Oktober <strong>2004</strong> um 10.06 Uhr geboren,<br />
maß 53 Centimeter und wog 3350 Gramm. Am 22. September kam Johannes<br />
auf die Welt. Er ist der Sohn von Cordula Funk, Krankenschwester auf<br />
der <strong>St</strong>ation 6/1-2. Johannes wurde um 0.44 geboren, wog 4100 Gramm und<br />
war 53 Centimeter lang. Der Sohn von Eva-Maria Schneider, Krankenschwester<br />
auf der <strong>St</strong>ation U/1 heißt Timon. Er wurde am 14. August um 13.45 Uhr<br />
geboren, seine Maße: 3540 Gramm schwer und 52 Centimeter lang. Am 7.<br />
Juli kam Lino Maurizio um 11. 38 Uhr zur Welt. Seine Mutter ist Giovanna<br />
Del Grosso, Krankenschwester<br />
in der Ambulanz.<br />
Jacob ist sozusagen ein <strong>Vincenz</strong>-Kinder<br />
"doppeltes" <strong>Vincenz</strong>-Baby.<br />
Denn seine Eltern arbeiten<br />
beide im <strong>St</strong>. <strong>Vincenz</strong>: Mutter Patricia Jung als Krankenschwester auf der <strong>St</strong>ation<br />
2/3-4, Vater <strong>St</strong>ephan als Krankenpfleger auf der <strong>St</strong>ation 1/1. Jacob maß<br />
54 Centimeter und wog 3740 Gramm, als er am 27. Juni genau um 11.54<br />
zur Welt kam. Anne wurde am 7. Juni um 13.01 Uhr geboren. Sie ist die<br />
Tochter von Liane Reuter, Krankenschwester auf der <strong>St</strong>ation 3/3-4. Ihre Maße:<br />
46 Centimeter und 2425 Gramm! Laurenz Faust hatte den Reigen der<br />
<strong>Vincenz</strong>-Kinder am 5. Juno eröffnet: Er wurde um 12.44 Uhr geboren und<br />
wog 3600 Gramm. Seine Mutter Jessica ist derzeit im Erziehungsurlaub und<br />
arbeitete zuvor im Sekretariat der Kardiologie.<br />
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