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Polarkreis 18 - Sputnik

Polarkreis 18 - Sputnik

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SARAH KUTTNER<br />

... liest und feiert auf der <strong>Sputnik</strong> Litpop.<br />

Wer sich noch angekündigt hat zur großen<br />

Leipziger Buchmesse-Party Seite 19<br />

DER LEUTEFAKTOR<br />

Wo trifft man wen in Leipzig, Halle und Magdeburg?<br />

Unsere Community checkt Clubs, Kneipen und<br />

Party-Locations Seite 10<br />

DANIEL CRAIG<br />

... trägt eine Mütze, unter der er sich verstecken<br />

kann. Er kämpft für seine Privatssphäre - und in<br />

seinem neuen Film gegen Nazis Seite 20<br />

ZU SECHST ZU DRITT ALLEIN<br />

<strong>Polarkreis</strong> <strong>18</strong> verraten,<br />

warum die Farbe des<br />

Schnees nicht weiß sein<br />

muss Seite 26<br />

Die Englischen Nachrichten<br />

bei <strong>Sputnik</strong> - und die<br />

Native Speaker dahinter<br />

Seite 28<br />

Von ihrem Freiwilligen<br />

Sozialen Jahr in Südafrika<br />

bloggt Susanne auf<br />

mysputnik.de Seite 14<br />

sputnik popkult<br />

Ausgabe 2 · Frühjahr | Sommer 2009<br />

PETER FOX<br />

GEWINNE<br />

TICKETS!<br />

... wird mit Bigband und „Affenpower“ das Spring<br />

Break-Festival 2009 rocken. Auch dabei: MIA,<br />

Thomas D, Booka Shade, Northern Lite.<br />

Alle Acts und Infos Seiten 4 bis 9


Keine Werbung<br />

Kein Hitmix<br />

Kein Bullshit *<br />

* Aber gutes Programm: <strong>Sputnik</strong> Dein Morgen, Update um 6, <strong>Sputnik</strong> Popkult, English News, <strong>Sputnik</strong> 360°, Generation<br />

Pop, Makossa, <strong>Sputnik</strong> Podcasts, Soundcheck, Rock it, <strong>Sputnik</strong> Intro Magazin, Hörerlebnisse, <strong>Sputnik</strong>-Videos, Insomnia,<br />

mysputnik-Communityshow, Olaf Schubert, Lydias Lesestoff, <strong>Sputnik</strong> Campus, <strong>Sputnik</strong> Resident Night, Black Beatz,<br />

die <strong>Sputnik</strong> Mailbox, Chill Zone, <strong>Sputnik</strong> Movieshow, <strong>Sputnik</strong> Dates, Studio-Livekonzerte, <strong>Sputnik</strong> Spring Break-Festival<br />

und noch viel mehr.<br />

Neue Musik, neue Freunde, neues Radio findest du im Netz unter<br />

www.sputnik.de | www.mysputnik.de


IMPRESSUM<br />

<strong>Sputnik</strong> Popkult ist Radio zum Lesen und<br />

erscheint in Sachsen, Sachsen-Anhalt und<br />

Thüringen.<br />

Gesamtauflage<br />

280.000 Exemplare<br />

Ausgabe 2, Frühjahr/Sommer 2009<br />

Herausgeber<br />

MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK<br />

Hauptabteilung Kommunikation<br />

Kantstraße 71-73, 04275 Leipzig<br />

Telefon 0341/3000<br />

Verantwortlich<br />

Eric Markuse<br />

MDR <strong>Sputnik</strong><br />

Gerberstraße 2, 06108 Halle<br />

Telefon 0345/3002630<br />

Projektleiter<br />

Uwe Oertel, MDR <strong>Sputnik</strong><br />

Redaktion<br />

Eric Markuse (Multimedia),<br />

Elisabeth Steinbrecher (Koordination),<br />

Matthias Steinwachs (Multimedia),<br />

Rainer Wilde (Leutefaktor, Litpop,<br />

Jenseits von Halle),<br />

Anna Wollner (Kino),<br />

Andreas Zagelow (Musik),<br />

Florian Zinner (Popkult, It’s Weltsprache)<br />

Fotografen<br />

Stephan Flad, Maximilian Knop, Florian Zinner,<br />

Susanne Schulz, Constantin Film,<br />

Eric Weiss und Felix Broede (Peter Fox)<br />

Visuelles Konzept<br />

cunaki.communications<br />

Waldowski & Voigt GbR<br />

Hallorenring 4<br />

06108 Halle (Saale)<br />

Druckerei<br />

Frank Druck GmbH & Co. KG<br />

Industriestraße 20<br />

24211 Preetz<br />

Vertriebspartner<br />

SPIESSER - Sachsen-Anhalt,<br />

Sachsen, Thüringen<br />

Kreuzer - Leipzig<br />

Frizz - Leipzig<br />

AHA - Halle<br />

Dates - Magdeburg<br />

Leo Magazin - Dessau<br />

EDITorIAL<br />

MDR <strong>Sputnik</strong> ist anders.<br />

Macht Dinge, die andere<br />

Sender nicht tun. Bei uns<br />

gibt es keine nervende<br />

Werbung, keinen öden<br />

Musikmix. Sondern viele<br />

Infos und viel handverlesene,<br />

frische Musik (Seiten<br />

16, 17). Mit dem <strong>Sputnik</strong><br />

<strong>Sputnik</strong> Spring Break 2009<br />

Alle Headliner, alle Fakten - und eine Ticket-Verlosung 4<br />

Der Leutefaktor<br />

Wo trifft man wen in Leipzig, Halle und Magdeburg? 10<br />

Jenseits von Halle<br />

Susanne bloggt aus Südafrika auf mysputnik.de 14<br />

Neue Musik<br />

Bonaparte, Ortega, Chapeau Claque - und neue Alben 16<br />

Litpop 2009: Tanz das Buch<br />

Alles über die Literaturparty zur Leipziger Buchmesse <strong>18</strong><br />

Daniel Craig im Interview<br />

Über James Bond und Ganzkörpertattoos 20<br />

Total multimedial<br />

Futter für Handy, Player und Konsole 22<br />

Popkult on air<br />

So tickt die etwas andere Radioshow 24<br />

Allein, allein war gestern<br />

<strong>Polarkreis</strong> <strong>18</strong> im Interview 26<br />

It’s Weltsprache<br />

INHALT<br />

Popkult März 2009<br />

Die English News bei <strong>Sputnik</strong> – und die Köpfe dahinter 28<br />

Spring Break präsentieren wir eines der<br />

schönsten Festivals in Deutschland; in<br />

diesem Jahr mit dem besten Lineup, das<br />

wir je hatten, z.B. <strong>Polarkreis</strong> <strong>18</strong>, MIA oder<br />

Peter Fox (Seiten 4 bis 9). Wir feiern die<br />

Leipziger Buchmesse mit <strong>Sputnik</strong> Litpop,<br />

einer Mischung aus Party und Literaturshow,<br />

mit Stargästen und musikalischen<br />

Liveacts (Seiten<strong>18</strong>, 19). Ob im Radio oder<br />

im Netz: Bei <strong>Sputnik</strong> dreht sich alles um<br />

junge Popkultur (Seiten 24, 25), um alles,<br />

was wirklich interessiert! Neugierig geworden?<br />

Dann Radio oder Computer einschalten!<br />

Oder das Handy, denn dafür gibt es<br />

jetzt nagelneue <strong>Sputnik</strong>-Apps zum kostenlosen<br />

Download (Seiten 22, 23).<br />

Wir hören uns!<br />

Eric Markuse<br />

Programmchef MDR <strong>Sputnik</strong>


FETTE FINGST FEIErEI<br />

Wir sind nicht blöd und wissen wie man Fingsten* schreibt. Immerhin habt ihr bis hierhin<br />

weitergelesen. Jetzt müsst ihr es nur noch bis zur Halbinsel Pouch schaffen. Dort<br />

feiern wir mit euch und präsentieren das fetteste Lineup, das der <strong>Sputnik</strong> Spring Break<br />

je hatte... Wer zuhause bleibt, ist selber schuld!<br />

*Wer pfindet den Fehler?


Peter Fox<br />

Der stadtaffenmäßige Seeed-<br />

Frontmann kommt an den See.<br />

Dort steht zwar kein Haus, dafür<br />

gibt es aber viele Zelte und<br />

eine riesige Bühne. Auch wird<br />

das vorerst wohl eine der letzten<br />

Gelegenheiten sein, den<br />

Mann mit der betont lässigen<br />

Anmutung solo zu erleben.<br />

Fürs nächste Projekt gehört<br />

er wieder Seeed.<br />

MIA<br />

Niemand weiß es so<br />

ganz genau zu benennen:<br />

Elektronik?<br />

Elektropunk? Pop?<br />

Eigentlich aber auch<br />

egal. Hauptsache Mieze<br />

und Band! Tanzbare<br />

Inhalte garantiert.<br />

Thomas D.<br />

Als Teil der Fanta 4 berühmt und<br />

solo nicht weniger erfolgreich bringt<br />

Thomas D. die Rhymes auf die<br />

<strong>Sputnik</strong> Spring Break Stage, intelligent<br />

und absolut kopfnickertauglich.<br />

<strong>Polarkreis</strong> <strong>18</strong><br />

Tief im Osten<br />

sind die Dresdner<br />

schon lange<br />

nicht mehr.<br />

Und allein,<br />

allein werden<br />

sie auch nicht<br />

bleiben, wenn<br />

sie euch beim<br />

<strong>Sputnik</strong> Spring<br />

Break mit einem ihrer<br />

kunstvollen Auftritte zur gepflegten Gänsehaut animieren.<br />

Northern Lite<br />

Northern Lite<br />

sind nicht nur in<br />

Deutschland für ihren<br />

melancholischen Elektro<br />

Pop bekannt. Ihren Touren<br />

in Spanien, England und<br />

Japan brachten ihnen eine<br />

große Fangemeinde.


6<br />

KoNzErT AM SEE<br />

Der Stadtaffe beim Spring Break<br />

„Alles Neu“ – der Titel seiner Solosingle blieb kein leeres<br />

Versprechen. orchesterarrangements trafen auf echte<br />

Schlagzeug-Sounds und gute deutsche Texte, Peter<br />

Fox solo wurde zu einem der Höhepunkte des letzten<br />

Musikjahres. Bevor der Stadtaffe sein Kostüm wieder<br />

in den Kleiderschrank hängt, spielt er zu Pfingsten auf<br />

dem <strong>Sputnik</strong> Spring Break. Achtung! „Hier kommt das<br />

Update, Peter Fox 1 Punkt…“ 3!<br />

Eigentlich hätte Pierre Baigorry, der Mann hinter den Pseudonymen<br />

Enuff, Pete und Peter Fox, mit dem Fahrrad zum<br />

Berliner Abschlusskonzert des ersten Tourabschnitts kommen<br />

können. Ganz authentisch, so wie er auch seine Nachwuchs-Füchse<br />

mit dem Rad durch den Kreuzberger Kiez<br />

zum Kindergarten fährt. Doch der Anzug, den er am Abend<br />

auf der Bühne trägt, hätte wohl Schaden genommen, was<br />

am Ende doch für eine entspannte Fahrt im Taxi sprach.<br />

Sowieso hat es der bekennende Berlin-Patriot momentan<br />

schwer mit seiner Lieblingsstadt: „Was ich an Berlin nicht<br />

mag, ist diese Kälte, mit der du ein halbes Jahr leben musst,<br />

ständig das gruselige Wetter. Daran werd ich mich auch nie<br />

gewöhnen. Das und die Hundescheiße überall!“ Die hätte<br />

eigentlich auch in seine neue Single „Schwarz Zu Blau“ gehört,<br />

irgendwo zwischen die Ratten, Schnapsleichen und toten<br />

Tauben, denen Fox auf seinem Weg aus dem Club nach<br />

Hause begegnet. Ein Song, der laut Fox „Berlin nicht über<br />

Gebühr feiert, sondern auf dem Boden bleibt“.<br />

„Auf jeden Fall machen wir erstmal<br />

eine neue Seeed-Platte“<br />

Auch Pierre Baigorry hat den Boden nie verlassen, obwohl<br />

er doch allen Grund dazu hätte. Mit Seeed lieferte er drei erfolgreiche<br />

Alben ab und etablierte die Band mit den drei E’s<br />

als Synonym für deutschen Dancehall-Reggae. Sein komplett<br />

selbst produziertes und finanziertes Solodebüt „Stadtaffe“<br />

hakte sich wochenland in den Charts fest, bescherte<br />

den Angestellten seiner Plattenfirma angeblich nicht nur breit<br />

grinsende Gesichter, sondern auch „Extra-Urlaubsgeld“. An<br />

nicht wenigen Konzerthallen der folgenden Tour schließlich<br />

hing ein großes Ausverkauft-Schild. Und doch stellt er im<br />

Backstage-Bereich der Berliner Columbiahalle, wo heute,<br />

am zweiten Abend in Folge, ein furioses Heimspiel über die<br />

Bühne gehen wird, nüchtern fest, dass der Stadtaffe zurück<br />

zu seiner Sippe will: „Auf jeden Fall machen wir erstmal eine<br />

Text: Andreas Zagelow Fotos: Promo


neue Seeed-Platte bevor ich wieder alleine loslege. Und<br />

ganz ehrlich: ich würde dann auch lieber jemand anderen<br />

produzieren. Dieses Soloding – so ganz alleine – das ist einfach<br />

nicht meins!“<br />

Ganz alleine? Nicht seins? Für die letzten Sekunden scheint<br />

Herr Fox in ein seltsames Paralleluniversum abgedriftet zu<br />

sein. Denn nur wenige Stunden später stehen ein gutes<br />

Dutzend Musiker neben ihm auf der Bühne. Im Hintergrund<br />

rümpft die neongrüne Projektion eines Affenkopfes die dicke<br />

Knorpelnase, während die Band inklusive Bläser und Background-Sängern<br />

dem fröhlich feiernden Publikum in der komplett<br />

ausverkauften Halle die gute Laune entgegen schleudert.<br />

„Die Welt muss sich drehen und nichts kann so bleiben,<br />

ich renn durch mein Leben wie eine Lok auf zwei Beinen“,<br />

singt Fox. Der Background-Chor steuert die Zuggeräusche<br />

bei, während das Percussion-Quartett Cold Steel Drums<br />

munter in Anzug und Gleichschritt über die Bühne marschiert,<br />

um seine Rhythmuschoreographien aufzuführen. „Tendenziell“,<br />

gibt Baigory zu, „ist es mir lieber, wenn auch noch andere<br />

Menschen da vorn stehen und Aufmerksamkeit bekommen.<br />

Ich will, dass die Jungs von den Cold Steel Drums mir<br />

auch mal die Show stehlen, weil es so mehr zu gucken gibt.<br />

Ich allein habe wohl kaum das Potential, um eine 90minütige<br />

Show zu schmeißen.“ Doch er hat Songs wie „Alles Neu“,<br />

„Schüttel Deinen Speck“ und „Zucker“, die den Soundtrack<br />

zu einem tropisch heißen Konzertabend liefern, während vor<br />

den Hallentoren ein kühler, beißender Winterwind weht.<br />

Obwohl schon jetzt kaum noch Platz auf der Bühne ist, wird<br />

für die Festival-Gigs weitere Verstärkung engagiert: „Im Moment<br />

haben wir live viel Schlagzeug, Bass und Gesang, das<br />

Fleisch aber - inklusive der Streicher - kommt aus Keyboards.<br />

Darum brauchen wir noch mehr Gitarren, Bläser und andere<br />

Instrumente auf der Bühne – vor allem für die Festivals, wo<br />

der Sound einfach noch fetter rüberkommen muss.“<br />

Und Seeed? Wie eine bedrohliche Wolke schwebt die Frage<br />

nach seiner Hauptband, deren Songs sich auch immer wieder<br />

auf den Setlisten der Soloshows finden lassen, über Peter<br />

Fox. Nachdem sich die Herren in den letzten zwei Jahren<br />

Zeit für ihre Soloprojekte nahmen und in Kürze auch noch<br />

die Seeed-Backing-Band zusammen mit Ex-Deichkind-MC<br />

Buddy unter dem Namen „Beef & Bud“ ins Rennen geht,<br />

sind die Planungen für das nächste gemeinsame Album laut<br />

Peter Fox noch relativ schwammig: „Wenn wir alle fertig sind<br />

und Bock haben, geht es weiter. Das wird sicher keine fünf<br />

Jahre mehr dauern, aber es wird auch nicht schon in sechs<br />

Monaten soweit sein. 2010 ist wahrscheinlich ein realistisches<br />

Ziel.“<br />

Bis dahin geht der Stadtaffe ein weiteres Mal auf Tour, produziert<br />

Acts wie Miss Platnum und spielt zu Pfingsten auf<br />

dem <strong>Sputnik</strong> Spring Break 2009. Die Hauptbühne auf der<br />

Halbinsel Pouch bei Bitterfeld sollte selbst für die dann expandierte<br />

Fox’sche Big-Band groß genug sein. „Mit meiner<br />

Affenpower zelebrier ich Gassenhauer“ wird es aus den riesigen<br />

Lautsprechertürmen klingen und in der untergehenden<br />

Abendsonne findet Pierre Baigorry vielleicht irgendwo<br />

am Ende der Straße, hinter tausenden Zelten und untermalt<br />

von entspannten Beats sein „Haus am See“.<br />

Turntablerocker<br />

Das Duo für den Elektro-<br />

Boogie mit den dicken<br />

Beats ist im positivsten<br />

Wortsinn routiniert. Und<br />

genau diese Routine<br />

sorgt dafür, dass Hausmarke<br />

und Thomilla<br />

auf der Bühne genügend<br />

Zeit haben, Spaß zu machen und zu<br />

haben.<br />

... sind auf der ganzen<br />

Welt zu Hause. Das<br />

Berliner Elektro Duo um<br />

Walter Merziger und Arno<br />

Kammermeier arbeitet<br />

– wenn nicht gerade<br />

Clubsessions anstehen –<br />

ebenso gern im Studio, wie<br />

sie live die Plattenteller kratzen.<br />

Disco Boys<br />

Ein Gig des Hamburger DJ Teams ist wie eine<br />

Zeitreise durch die Hits unserer Zeit und die unserer<br />

Vorfahren. Die Disco Boys sind nämlich dafür bekannt,<br />

dass sie<br />

jeden noch so<br />

angestaubten<br />

Klassiker wieder<br />

tanzbar machen.<br />

Moguai<br />

Booka Shade<br />

Boris Dlugosh<br />

Boris ist der Resident<br />

DJ bei <strong>Sputnik</strong><br />

schlechthin. Er zählt zu<br />

den angesagtesten DJs<br />

in Europa und Nordamerika.<br />

Als Produzent mixt<br />

er auch mal für Mousse T,<br />

Moloko oder Röyksopp.<br />

In den neunziger Jahren<br />

hat André Tengeler<br />

als Moguai angefangen,<br />

eigene Partys zu organisieren<br />

und die Gäste zu<br />

seinen feinen Trancebeats<br />

zappeln zu lassen. Mittlerweile<br />

laufen seine Sets nicht<br />

nur im Radio, sondern auch in<br />

den besten Clubs des Landes.


GUT zU WISSEN<br />

8<br />

Gibt es Duschen und Toiletten? Kann ich baden? Wo bekomme<br />

ich meine Festival-Bändchen? Fragen über Fragen.<br />

Nur keine Panik, hier gibt‘s die Antworten.<br />

Wie weit sind der Eingang, Parkplatz und zeltplatz voneinander<br />

entfernt?<br />

Kurze Wege! Sie liegen nah beieinander.<br />

Was kostet das Parken?<br />

Pro Fahrzeug wird eine einmalige Maut von fünf Euro erhoben.<br />

Wie teuer ist die Benutzung des zeltplatzes?<br />

Das Zelten auf dem wunderschön an einem Wäldchen und<br />

am See gelegenen Zeltplatz kostet nichts. Packe einfach<br />

deine Freunde, Zelt, Badehose und Grill ein und fahre zur<br />

Halbinsel Pouch.<br />

Kann ich nachts anreisen?<br />

Na klar.<br />

Ab wann kann ich mein zelt aufschlagen?<br />

Wer möchte, kann schon Freitag anreisen und sich häuslich<br />

einrichten. Der Zeltplatz ist ab Freitag 10 Uhr geöffnet. Das<br />

Festivalgelände öffnet allerdings erst Samstag <strong>18</strong> Uhr.<br />

Wann öffnet der zeltplatz? Wann schließt er?<br />

Der Zeltplatz steht euch von Freitagvormittag bis Montagabend<br />

zu Verfügung. Während dieser Zeit ist er rund um die<br />

Uhr offen.<br />

Darf ich mein Auto mit auf den zeltplatz nehmen?<br />

Kein Problem.<br />

Darf ich mit Campinganhänger oder Wohnmobil anreisen?<br />

Jawoll. Da es allerdings kein regulärer Campingplatz ist,<br />

wird es für Campinganhänger und Wohnmobile keine extra<br />

Stromversorgung oder Wasseranschlüsse geben.<br />

Gibt es Duschen und Toiletten?<br />

Es gibt genügend sanitäre Einrichtungen auf dem Zeltplatz:<br />

Dixi-Häuschen und Container mit Duschen und Toiletten.<br />

Letztere kannst du gegen Gebühr nutzen: ein Euro für die<br />

Toilette und 1,50 Euro für die Duschen.<br />

Sind Glasflaschen erlaubt?<br />

Ja, allerdings nur auf dem Zeltplatz.<br />

Kann ich meinen Grill anwerfen?<br />

Auf dem Zeltplatz gibt es ausgeschriebene Grillplätze.<br />

Kann ich Essen und Getränke mitbringen?<br />

Essen und Getränke kannst du auf den Zeltplatz mitbringen<br />

und dort verzehren. Auf dem Festivalgelände selbst sind<br />

mitgebrachte Speisen und Getränke nicht erlaubt. Dort wird<br />

eine große Auswahl diverser „Fressbuden“ aufgefahren, da<br />

ist von Pizza und Döner bis hin zur Bratwurst für jeden etwas<br />

dabei.<br />

Gibt es Müllmarken?<br />

Nein. Es werden aber kostenlos Müllsäcke zur Verfügung<br />

gestellt. Mitgebrachte Bierkästen und Flaschen wollen von<br />

euch auch wieder mitgenommen werden und der Gebrauch<br />

der Müllsäcke versteht sich von selbst.<br />

Kann ich baden gehen?<br />

Klar darfst du in der Goitzsche baden. Du kannst<br />

sogar deine Surfausrüstung mitbringen, denn auf<br />

der Goitzsche ist Surfen erlaubt. Aber bitte nicht<br />

vergessen: Jeder haftet selbst für seine Gesundheit.


Wo ist der nächste EC-Automat?<br />

Der nächste Geldautomat ist in Mühlbeck. Der Weg<br />

dorthin dauert zu Fuß zirka fünfzehn Minuten und<br />

motorisiert etwa fünf Minuten.<br />

Wo ist der nächste Supermarkt und wo die<br />

nächste Apotheke?<br />

Auf dem Zeltplatz könnt ihr Festivalgrundnahrungsmittel<br />

wie Bier, Würstchen und Mineralwasser kaufen.<br />

Für zusätzliche Wünsche steht in Friedersdorf<br />

ein Supermarkt zur Verfügung, den ihr mit dem Auto<br />

in fünf Minuten erreicht. Kopfschmerzen kommen<br />

beim besten Festival vor. Die nächste Apotheke<br />

ist in Mühlbeck – zu Fuß in fünfzehn Minuten und<br />

mit dem Auto in fünf Minuten zu erreichen. Für<br />

schnelle Hilfe ist das Rote Kreuz vor Ort.<br />

Wann beginnt das Festival, wann endet es?<br />

Das Festival beginnt am Samstag <strong>18</strong> Uhr und<br />

endet am Montag 9 Uhr.<br />

Ist das Gelände immer geöffnet?<br />

Nicht ganz. Ein Teil wird mittags gesperrt sein,<br />

weil geputzt und aufgeräumt werden muss.<br />

Gibt es die Möglichkeit, Wertsache einzuschließen?<br />

Es werden Schließfächer aufgestellt, in denen kleine und<br />

größere Schätze verstaut werden können.<br />

Ab wann können Tickets aus dem Vorverkauf gegen<br />

Bändchen getauscht werden?<br />

Die Ausgabe der begehrten Armbänder startet am Samstag<br />

ab 14 Uhr.<br />

Kann ich meine Kamera mit aufs Festivalgelände nehmen?<br />

Prinzipiell schon. Eine kleine Kamera, mit der du Fotos von<br />

deiner Clique und den Acts schießt, um sie beispielsweise<br />

auf dein mysputnik-Profil zu laden, ist unproblematisch. Wer<br />

mit einer professionellen Kameraausrüstung zum Festival<br />

will, braucht eine Fotoerlaubnis, die im Zuge der Presseakkreditierung<br />

ausgegeben wird. Als professionelle Ausrüstung<br />

gelten digitale Spiegelreflexkameras mit erkennbar<br />

großem Objektiv.<br />

Wie ist die korrekte Adresse des Festivalgeländes?<br />

Es genügt, wenn du den Weg bis Pouch oder Mühlbeck<br />

findest, denn ab dort ist die Zufahrt zum Festivalgelände<br />

ausgeschildert und nicht zu übersehen.<br />

Fun<br />

… ist das, worum es geht. <strong>Sputnik</strong> Spring<br />

Break ist die volle Packung aus Musik, Party,<br />

elegantem Herumstehen, netten Menschen<br />

und natürlich reichlich rhythmischer Bewegung<br />

auf und neben dem Tanzflur. Damit<br />

die Sache auch am Tage für Menschen<br />

mit Bewegungsdrang nicht zu langweilig<br />

wird, gibt es wieder viel zu sehen und zu<br />

tun. Im Moment wird mit Hochdruck an<br />

diesen Baustellen gearbeitet. Also immer<br />

schön die Augen offen halten, vor allem<br />

auf www.sputnik.de!<br />

Dry Cup<br />

Schon im letzten Jahr war der Dry Cup mit<br />

seinen formschön aufgeschütteten Erdhügeln<br />

ein Anziehungs- und Treffpunkt erster<br />

Wahl. Ob das daran lag, dass die Jungs mit<br />

ihren Dirtbikes akrobatisch-abenteuerlich<br />

der Erdanziehung trotzten oder daran, dass<br />

die Jungs dabei so unglaublich gut aussahen,<br />

wissen wir nicht. Wir können aber versprechen,<br />

dass es wieder ein opto-akrobatisches<br />

Fest sein wird. Nicht verschweigen<br />

sollten wir hier natürlich, dass es sich bei<br />

den Fahrern um die Creme der Szene aus<br />

Deutschland, Österreich und der Schweiz<br />

handelt und dass der Dry Cup bei aller naturgegebenen<br />

Ästhetik ein ernst zu nehmender<br />

sportlicher Wettkampf ist.<br />

Ich wIll auch zum<br />

SPrINg BreAk<br />

... und wir haben Tickets! Wir schenken sie euch,<br />

wenn ihr uns verratet wie euer Festival-Outfit aussieht:<br />

Gummistiefel und Müllbeutel-Cape? Leggins,<br />

Schlabber-Shirt und Stubbelhaare?! Röhrenjeans,<br />

Tanktop und Stirnband? Legt euch auf mysputnik.de<br />

kostenfrei ein Profil an. Werft euch in eure schräg-schönen<br />

Festivalklamotten, macht ein Foto und ladet es in euer Profil.<br />

Als Bildunterschrift sagt uns kurz, warum ihr zum <strong>Sputnik</strong> Spring Break<br />

wollt – zack seid ihr im Lostopf und werdet vielleicht<br />

schon bald mit Festivaltickets<br />

beschenkt. Noch mehr Infos<br />

und Mitmachen: mysputnik.de


10<br />

der Leutefaktor<br />

wo trifft man wen<br />

„Heute Nacht wollte ich endlich meine große Liebe finden.<br />

Aber sie hat mich wohl wieder woanders gesucht.“<br />

Es ist so leicht, zur falschen Zeit am falschen Ort zu sein.<br />

Aber wann und wo trifft man die wirklich interessanten<br />

Leute? Im Internet ist es ganz einfach: rund um die<br />

Uhr in der <strong>Sputnik</strong> Community. Drei Mitglieder verraten<br />

euch auf den nächsten Seiten ihre besten Tipps für entspannte<br />

Tage und aufregende Nächte in Leipzig, Halle<br />

und Magdeburg. Vom Techno-Freak über Café-Tanten<br />

der ultimative<br />

SZENE<br />

CHECK<br />

präsentiert von<br />

bis zum Jazz-Liebhaber ist für jeden<br />

ist etwas dabei. Für alle anderen<br />

auch. Falls nicht: Meldet euch kostenlos<br />

auf „mysputnik“ an. Gebt euch ein Profil und anderen<br />

eine Chance. Verabredet euch zu Konzerten, gebt Party-Dates<br />

weiter oder entschuldigt euch, wenn der Sonntags-Brunch<br />

doch lieber zu zweit im Bett stattfindet. Vor<br />

allem: Lebt eure Träume – in der <strong>Sputnik</strong>-Zone ist alles<br />

in Reichweite.


Text: Rainer Wilde Fotos: Stephan Flad Grafik: Cornelius Voigt<br />

Leipzig bleibt sich treu: In dieser Stadt wird FrEIHEIT<br />

groß geschrieben. Auch im Kleinen. ob Funk oder Punk –<br />

für jeden Style gibt es die passenden Clubs. Was könnte<br />

es noch Spannenderes geben? Die Antwort überrascht:<br />

Cross-over-Partys! Lest selbst:<br />

„Hier bist du genau richtig! Nur zwei Stunden zu früh.“ Es<br />

ist 23 Uhr und im Sweat Club im Peterssteinweg laufen die<br />

Vorbereitungen auf Hochtouren. An der neuen Bar müssen<br />

die Gläser einsortiert werden und der Einlass braucht noch<br />

die Namen der <strong>Sputnik</strong>-Gewinner für die Gästeliste. Doch<br />

Zacker bleibt cool, mit kreativem Chaos kennt<br />

sich der Mann bestens aus. „Es gibt hundert<br />

verschiedene Definitionen für Perfektion.<br />

Meine lautet: Perfekt ist, wenn alles<br />

zusammen passt!“ Und wer passt zu Zackers<br />

„No No No!“-Partys? „Komm in zwei<br />

Stunden wieder – du wirst staunen!“<br />

Staunen kann man in Leipzig an jeder Ecke.<br />

Die Vielfalt an Clubs, Bars und Cafés ist so<br />

groß, dass die Karawane der Trendsetter immer<br />

weiter zieht. Die City hat sie dabei längst<br />

hinter sich gelassen. Große Ausnahme ist die<br />

Moritzbastei. Der einst größte Studentenclub<br />

Europas zieht immer noch Erstsemestler und Dauerstudenten<br />

an. Nicht wenige davon hatten sich zuvor in der Mensa<br />

Academica der HTWK verabredet. Hier bekommt man nicht<br />

nur leckere Gerichte, sondern auch die spannendsten Gerüchte<br />

serviert: In welcher WG wird ein Zimmer frei?<br />

Hat das was mit der letzten Party zu tun? Und wo feiern wir<br />

heute? Wegen der dritten Frage wurde schon so manches<br />

Seminar verpasst. Aber auch viel gelernt: Das Mekka für<br />

Rockabillys ist McCormacks Ballroom in der Südvorstadt.<br />

Hier fährt man am besten mit Vespa oder Mini vor.<br />

Wenn im Saal zu Swing oder Rock’n’Roll getanzt wird,<br />

scheint die nächste Prüfung 50 Jahre entfernt. Grufties<br />

vertreiben sich die Zeit zwischen zwei Wave-Gothic-Treffen<br />

am liebsten im Dark Flower. Der Punk lebt im zoro und<br />

Techno ohne Ende lässt sich noch immer am besten in der<br />

Distillery feiern.<br />

Mensa Academica<br />

Alles Clubs, die die meisten Gäste des Paris Syndrom nur vom<br />

Hörensagen kennen. Wer in diesem minimalistisch gestylten<br />

Café neben der Kunsthochschule HGB den Tag an sich vorübergleiten<br />

lässt, hält Rotwein vermutlich für einen Energy-Drink<br />

und Paul van Dyk für einen flämischen Maler. Und weil sich darin<br />

alle Gäste einig sind, ist die Stimmung entspannt bis verträumt.<br />

Wobei Visionen hier Projekte heißen. Wie zur Bekräftigung<br />

wird ab und an in Notebooks getippt oder mit dem Handy<br />

hantiert. Und tatsächlich: Nirgends lässt es sich für Kunststudenten<br />

entspannter am Netzwerk flechten. Und bis zum ganz<br />

großen Durchbruch hält man sich halt mit Aufträgen für Party-<br />

Flyer über Wasser. Oder mit Bar-Jobs: Wobei sie dann in Cafés<br />

wie dem Cantona oder dem Hotel Seeblick nicht<br />

selten auf ihre Kommilitonen treffen. Die Theken-<br />

Themen sind dann – wie könnte es anders sein<br />

– die nächsten Projekte.<br />

Überhaupt wird in den Studentenvierteln Südvorstadt,<br />

Schleußig und Plagwitz mit wenig Geld und<br />

viel Einsatz erstaunlich viel in Bewegung gesetzt.<br />

Vom Plattendealer Freezone Records bis zum<br />

Restaurant zest mit veganer Küche finden alle<br />

ihr Auskommen – und immer mehr auch ihr<br />

Einkommen. Wie Paddy Deluxe von den Stars<br />

For Soul: „Unser DJ-Team gibt es nun schon<br />

seit acht Jahren. Da hat sich allerhand getan. Die „Breite Masse“<br />

gibt es kaum noch, alles wird immer spezieller. Früher hatte<br />

ich einen Plattenkoffer, heute habe ich fünf. Einen für die MB,<br />

einen fürs Velvet, einen für den Spizz-Keller, … und wenn mal<br />

nichts anliegt, mache ich Einlass im Sweat Club.“<br />

Es ist 1 Uhr und der Club ist brechend voll. Den Barkeepern ist<br />

anzumerken, dass sie keine Profis sind. Doch das stört hier niemanden.<br />

Gerade hat ein Berliner Indietronic-Pop-Trio die Bühne<br />

gestürmt. Die Gäste sind auch kurz davor. Boys mit Perücken,<br />

Frauen im Smoking – und umgekehrt. Dazwischen blitzen Trainingsjacken,<br />

weiße Hemden, T-Shirts und nackte Oberkörper<br />

auf. Und mittendrin Zackers strahlende Augen. „Ganz schön<br />

was los hier, oder?“ Kann man wohl sagen. Er hat es wieder geschafft:<br />

Das „No No No!“ verwandelt sich in ein gemeinsames<br />

„Yes!“ Die Leute springen über ihre Schatten. Perfekt! Wer hier<br />

feiert, ist richtig.<br />

11


12<br />

Halle macht süchtig! zwischen Häusermeer und Saaleufer<br />

wächst die alte SEHNSUCHT nach neuer Liebe. Die Stadt<br />

ist für Träumer und romantiker wie geschaffen. Doch wo<br />

genau lassen sie sich finden? Manchmal gerade dort, wo<br />

man sie am wenigsten vermutet:<br />

Hinterm Horizont geht’s weiter, klar. Aber was sollte einen eigentlich<br />

aus dem Roten Horizont zurück in den Großstadttrubel<br />

treiben? Bei Kuchen, Capuccino oder Tee lässt sich in<br />

diesem gemütlichen Café in der Kleinen Ulrichstraße so herrlich<br />

entspannt der Tag vertrödeln, bis irgendwann tatsächlich die<br />

Abendröte über Halle hereinbricht. Dann heißt es „Huuuch,<br />

schon so spät?! Ich muss los!“ Wohin? Darauf gibt es<br />

in Sachsen-Anhalts Kulturhauptstadt nun wirklich unzählige<br />

Antworten:<br />

Als Informatikstudent geht André die Sache ganz<br />

pragmatisch an. Je kürzer der Weg, desto länger<br />

kann man bleiben. Zum Glück hat er es zu seinen<br />

Lieblingslokalen nicht weit. „Die Alte Post in der<br />

Bernburger Straße ist richtig cool. Dort gibt<br />

es auch spät abends noch leckeres warmes<br />

Essen und der Nichtraucherbereich ist echt<br />

kuschelig. Ein anderer beliebter Treffpunkt<br />

für die Studenten aus dem Paulusviertel ist<br />

die zwei zimmer Küche Bar. Die Einrichtung<br />

ist zwar ein bisschen skurril, aber auch<br />

irgendwie kultig. Das sollte man unbedingt mal ausprobiert haben.“<br />

Testen, was geht, ist überhaupt eine der großen Stärken<br />

der Hallenser. Die vielen kleinen Galerien ehemaliger Kunststudenten<br />

der Burg Giebichenstein beweisen die Freude am Experiment.<br />

Was sich auch in den Programmkinos der Stadt zeigt:<br />

Lux und Puschkino haben treue Fans. Hier treffen sich alle,<br />

die lieber Filme von Buster Keaton als die üblichen Blockbuster<br />

sehen wollen - und sich dabei näher kommen wollen. Im kleinen<br />

Puschkino mit seinen rund 30 Sitzplätzen ist das auch einfacher,<br />

als im Cinemaxx. Noch unkomplizierter geht es natürlich<br />

im Sommer. Dann trifft sich halb Halle auf der Peißnitzinsel. Klar<br />

im Vorteil ist, wer auf der riesigen Wiese mit Frisbee-Scheibe<br />

oder Hacky Sack umgehen kann, ohne dabei sich und anderen<br />

Schaden zuzufügen. Obwohl: Oft sind es gerade die kleinen Un-<br />

Roter Horizont<br />

glücke, die einem zum großen Glück verhelfen. Und manchmal<br />

reicht dafür schon eine kaputte Waschmaschine. „Die<br />

war im Eimer. Hoffnungsloser Fall. Also musste ich mir einen<br />

Waschsalon suchen.“ Was André fand, war gleich ein ganzer<br />

Mikrokosmos. „Das Waschhaus im Mühlwegviertel ist echt<br />

der Hammer! Im Prinzip ist das eine Mini-Kneipe mit Waschmaschinen.<br />

Hier trifft man immer jede Menge Studenten. Ich<br />

war gar nicht so froh, als ich wieder eine funktionierende<br />

Maschine zu Hause hatte. Irgendwie hat es dort mehr<br />

Spaß gemacht.“ Klingt sauber! Und dennoch: Nur Machos<br />

würden wohl davon träumen, ihre Freundin<br />

ausgerechnet in einem Waschsalon kennen zu<br />

lernen. Zum Glück gibt’s dafür bessere Gelegenheiten.<br />

Die Partys im objekt 5 gehören<br />

auf jeden Fall dazu. Überhaupt ist der Club für<br />

experimentelle Abendgestaltung wie geschaffen.<br />

Noch mehr Möglichkeiten eröffnen sich<br />

im Turm. Wer einmal in den alten Gemäuern<br />

gefeiert hat, weiß, wie leicht man Leben und<br />

Liebe nehmen kann. „Dort ist es absolut<br />

genial! Mit Klischees wird dort höchstens<br />

gespielt. Und wenn, dann gut. Wenn man<br />

richtig locker feiern kann und will, dann<br />

sind die Studentenpartys ideal.“<br />

Auch ideal, um die große Liebe zu finden?<br />

So wie all die anderen Clubs, Parks und Cafés? „Äh…, also<br />

ehrlich gesagt, meine Freundin habe ich bei der Arbeit kennen<br />

gelernt. Als studentische Hilfskraft kann man ja schon<br />

mal die Pausen etwas überziehen. Und das hat sich auf jeden<br />

Fall gelohnt!“ Doch André schiebt gleich hinterher: „Aber<br />

hier kann jeder überall sein Glück finden. Die Stadt bietet so<br />

viele Chancen – man muss sie nur nutzen.“ Manchmal erscheint<br />

sie vielleicht etwas grau. Doch im Frühjahr, wenn die<br />

große Fontäne auf der Peißnitz voll in Aktion ist, dann sprühen<br />

auch die Leute vor Energie. Und eines ist sicher: Halle<br />

erweitert den Horizont! Egal, ob in den großen Parks entlang<br />

der Saale oder in einem Café in der Kleinen Ulrichstraße.<br />

Es ist und bleibt die Stadt, in der auch Informatikstudenten<br />

schwören: Sonnenuntergänge sind zu zweit am Schönsten!<br />

Erst recht in Halle.


<strong>Sputnik</strong>klub<br />

Von Magdeburg sollte man nicht zu viel erwarten. Aber<br />

nur, damit die Überraschung umso größer wird. Denn die<br />

Stadt ist wie die Elbe. Ständig gibt es neue Strömungen.<br />

Und garantiert für jeden eine Welle, auf der man surfen<br />

kann. Wenn man die Hot Spots kennt:<br />

Ausgerechnet Magdeburg! Als Jessica ihren Studienplatz in<br />

der Elbestadt in der Tasche hatte, konnte sie sich vor allem<br />

über eines freuen: es nicht so weit zu ihren Freunden daheim<br />

in Wolfsburg zu haben. „Ich hatte mich eigentlich schon auf<br />

Wochenenden im Zug eingestellt. Aber was dann kam, hat<br />

mich echt überrascht!“<br />

So geht es wohl den meisten, die Magdeburg für sich entdecken.<br />

Es lohnt sich: „Das fing schon bei den Kommilitonen<br />

an. Die waren von Anfang an total locker.<br />

Da ging es in Gesprächen dann<br />

bald nicht mehr um irgendwelche<br />

Seminare. Viel spannender war<br />

es, die Clubs zu checken. Klar,<br />

dass ich da dabei sein wollte.“<br />

Und so landete Jessica gleich<br />

als erstes in der Kiste. Die legendären<br />

Partys auf dem Gelände<br />

der Uniklinik sind das beste Revier für Medizinstudenten.<br />

Was sollte diesen Einstieg noch toppen? Ein geniales<br />

Konzert im P7 gab die Antwort. Der Club ist so etwas wie<br />

das zweite Wohnzimmer für Studenten mit Hang zu Brit<br />

Pop, Electro und Indierock. Und so langsam begann sich<br />

auch Jessica, in Magdeburg zu Hause zu fühlen. Sonnabends<br />

ging es dann nicht mehr zurück nach Wolfsburg,<br />

sondern eher nach Rothensee. „Die Sackfabrik dort ist ein<br />

echter Individualistenschuppen. Wer richtig gute Ska- oder<br />

Rock’n’Rollbands erleben oder heftige Elektro-Partys feiern<br />

will, trifft sich hier. Zu Risiken und Nebenwirkungen fragt Euren<br />

Studienberater. Doch so weit muss es ja nicht kommen,<br />

denn es lässt sich auch durchaus ein paar Dezibel und BPM<br />

sachter feiern: In der Feuerwache steigen jeden ersten Freitag<br />

im Monat die „Blue Lines“-Partys. Die Musik ist so bunt<br />

gemixt wie das Publikum und im Sommer kann man im herrlich<br />

idyllischen Innenhof sich entweder abkühlen – oder heiß<br />

flirten. Das geht dann auch bestens in der Strandbar direkt<br />

am Petriförder. Tonnenweise feinster Sand sorgt für perfekte<br />

Beach-Atmosphäre an der Elbe. Die Frage, wo man die<br />

Gäste der Strandbar den Rest des Jahres treffen kann, lässt<br />

sich auf den ersten Blick beantworten: In den Fitnessclubs<br />

der Stadt, auf Inline-Skates entlang des Elberadweges oder<br />

ganz einfach im Lion. In diesem Pub in der Halberstädter<br />

Straße kommt bei Fußball-Übertragungen richtige Stadionstimmung<br />

auf. Und das – typisch Magdeburg – sogar auch<br />

bei Handballspielen. Die größere Überraschung für Jessica<br />

war große Auswahl an richtig guten Cafés. Rund um den<br />

Hasselbachplatz pulsiert das Leben. Kein Wunder, bei<br />

dem Koffein-Konsum. Zum Lesen oder Quatschen<br />

bietet sich das Espresso-Kartell an. Noch gemütlicher<br />

ist nur der Stern. Auf zwei Etagen lässt sich<br />

hier auf Kissen-Liegewiesen relaxen oder aber an<br />

Billardtischen zocken. Und Achtung! Wer hier<br />

spielt, hat wirklich Ahnung! Das trifft garantiert<br />

auch auf die Künstler zu, die sich<br />

im Kucaf treffen. Egal, ob Kabarett,<br />

Improvisationstheater oder Konzerte<br />

- die Abende hier sind spannend.<br />

Erst recht, wenn man selbst auf der<br />

Bühne steht, so wie Jessica vor kurzem als Sängerin ihrer<br />

„Miller Jazz Band“.<br />

Wen wundert’s also, dass sie sich in Magdeburg längst bestens<br />

eingelebt hat. „Unsere halbchaotische Dach-WG in einem<br />

top-sanierten Altbau in Stadtfeld ist unschlagbar.“ Und<br />

selbst nach vier Jahren ist es noch aufregend, neue Clubs zu<br />

checken: „Der <strong>Sputnik</strong>klub im Alten Theater am Jerichower<br />

Platz ist der Hammer! Hier treten Größen wie Clueso auf<br />

und einmal im Monat geht bei der „Geschmacksverstärker“-<br />

Disko so richtig die Post ab. Wenn Stephan Michme sonst<br />

im Radio „<strong>Sputnik</strong> Dein Morgen“ moderiert, liege ich ja doch<br />

meist noch in den Federn. Im <strong>Sputnik</strong>klub kann ich gut feiern.<br />

Was will man mehr?“<br />

Darum steht Jessica nun so manches Wochenende an Gleis<br />

3 des Hauptbahnhofs. Um gute Freunde aus Wolfsburg vom<br />

Zug abzuholen. Und ihnen eine aufregende Stadt voll spannender<br />

Möglichkeiten zu zeigen: ausgerechnet Magdeburg.<br />

13


Halle (Saale)<br />

Saxony-Anhalt<br />

Germany<br />

Europe<br />

�<br />

Cape Town<br />

Western Cape<br />

South Africa<br />

Africa<br />

JENSEITS VoN HALLE<br />

�<br />

Susanne bloggt aus Afrika auf mysputnik.de<br />

EINMAL UM DIE WELT geht´s auf <strong>Sputnik</strong><br />

jeden Sonnabend<br />

von 10 bis 14 Uhr in der Sendung 360 Grad. Wir<br />

zeigen, wie Menschen rund um den Globus die Welt<br />

verändern. Und was bewegt euch? Auf mysputnik.<br />

de könnt ihr von euern kleinen und großen Abenteuern<br />

berichten. So wie Susanne: Die Abiturientin aus<br />

Halle macht ein Freiwilliges Jahr in Südafrika – und<br />

nebenbei einen der coolsten Blogs im Netz. „Ich<br />

finde es schön, Teil der <strong>Sputnik</strong> Community zu sein.<br />

Erfahrungen auszutauschen ist wichtig und macht<br />

unglaublich viel Spaß!“ Stimmt:<br />

„Montag früh bin ich nach 11 Stunden Flug, zwei<br />

Flugzeugessen, drei Baileys im Plastebecher an<br />

Bord und anschließender Autofahrt von Capetown<br />

gut in unserer Wohnung in Malmesbury angekommen.<br />

Mittwoch war dann unser erster Arbeitstag im<br />

Altenheim, der um 9 Uhr beginnen sollte. Wir haben<br />

das Mittagessen verteilt und mit den noch fitten und<br />

richtig coolen Omis gegessen. Das Gute: Wir verstehen<br />

Afrikaans ziemlich gut, die Südafrikaner hingegen<br />

nicht, was wir uns auf Deutsch unterhalten.“<br />

Text: Susanne Schulz / Rainer Wilde Fotos: Susanne Schulz


UND DIE TASCHEN<br />

VoLLEr GELD<br />

braucht man gar nicht,<br />

wenn man schnell<br />

Kontakte knüpft. „Wir<br />

wollten Jovan, unseren südafrikanischen Freund von<br />

ein paar Straßen weiter, abholen, um vielleicht etwas<br />

Trinken zu gehen. Da er uns die typischen Shooter<br />

(Schnapsgläser mit zwei oder drei verschiedenen<br />

schnapsähnlichen Getränken) zeigen wollte, fiel<br />

die Entscheidung schnell auf eine barähnliche Mischung<br />

aus Pizzeria und Pub. Wir bestellten für den<br />

Anfang erst mal etwas Harmloses und Jovan sagte<br />

der Bedienung, dass wir gern von allen Shootern,<br />

die sie anbieten, drei haben würden. Sie hat erst mal<br />

große Augen gemacht, ist dann<br />

aber schnell abgezogen und mit<br />

vollem Tablett wieder gekommen.“<br />

Natürlich wurde nach Landessitte<br />

gleich ein Battle daraus. Die erste<br />

Runde gewann Susanne – und damit<br />

eine Riesentorte. „Zirka einen<br />

Quadratmeter groß, mit Schoko<br />

und in pink. Genial! Na ja, die zweite<br />

Runde hab ich dann leider verloren,<br />

so dass ich Jovan nun einen schönen<br />

Abend bescheren darf, indem<br />

ich ihn bekoche, massiere etc.“ Doch<br />

wie verloren, so gewonnen: „Danach<br />

hat uns Jovan lieber nach Hause gebracht.<br />

Wir chillten, bis es klingelte<br />

und ein Arbeitskollege von uns vor der Tür stand,<br />

um uns mit in ´nen neuen Club zu nehmen. Der Club<br />

war echt quite nice, nur das wir als die einzigen Weißen<br />

natürlich extremst aufgefallen sind. Die Musik<br />

und die Leute waren aber so gut, dass wir bis 5:30<br />

Uhr durchgetanzt haben. Die Leute waren sehr positiv<br />

überrascht, dass ich mich als Weiße so bewegen<br />

kann : ) – War echt ein genialer Abend!“<br />

Susannes Profil<br />

mysputnik.de/sue_si<br />

GLÜCKLICH MACHT,<br />

WAS UNS GEFÄLLT!<br />

Inzwischen hat sich<br />

Susanne in Malmesbury<br />

bestens<br />

eingelebt. „Heimweh habe ich nicht, schließlich bin<br />

ich ja wegen Fernweh nach Südafrika gegangen.<br />

Aber einiges vermisse ich auch: Vor allem meine Eltern<br />

und meinen geliebten Bruder. Und dann so vertraute<br />

Dinge wie mein altes türkises Damenrad und<br />

die Cafés in der Kleinen Ulli. Auf <strong>Sputnik</strong> brauche<br />

ich übrigens nicht zu verzichten – wozu gibt’s denn<br />

Livestream?! Da bekomme ich immer gleich gute<br />

Laune. Besonders, wenn ich in den letzten Monaten<br />

den Wetterbericht gehört habe – im Bikini : ) “<br />

Tafelberg am Kap der Guten Hoffnung<br />

„Aber das Leben ist nicht nur Fun. Diese Erfahrung –<br />

ob in der Schule, im Job oder in der Familie - macht<br />

wohl jeder. Dann merkt man, wie wichtig es ist, jemand<br />

zu haben, mit dem man über alles quatschen<br />

kann.“ Auf mysputnik.de kommt ihr locker in Kontakt.<br />

Spam- und werbefrei. Eure Community ist nur<br />

einen Klick entfernt!<br />

im Radio & Web<br />

SPUTNIK 360°<br />

jeden Samstag von 10 bis 14 Uhr<br />

und als Podcast auf www.sputnik.de/podcasts<br />

15


16<br />

SoUNDCHECK<br />

Musik von der Plattform<br />

BoNAPArTE<br />

Mehr als multikulturell und live total durchgeknallt:<br />

die RadioAward-Gewinner 2008.<br />

Bonaparte ist die Band, vor der uns unsere Eltern gewarnt<br />

haben! Nackte Frauen spielen auf der Bühne mit rosa Häschen,<br />

Blut fließt in rauen Mengen und dazu drückt der<br />

Rock’n’Roll aus den Lautsprechern! Wenn es nur nicht so<br />

verflixt viel Spaß machen würde, einen Song wie „Anti Anti“<br />

laut mitzubrüllen. Verdientermaßen konnten die Exilschweizer<br />

mit Wohnsitz in Berlin nach ihrer Performance beim „RadioAward<br />

für neue Musik“ den ersten Preis mit nach Hause<br />

nehmen und haben nach ersten Auftritten im Ausland nun<br />

immer öfter internationale Booking-Anfragen im Postkasten.<br />

Kein Wunder, denn Bonaparte funktionieren laut Sänger Tobias<br />

vor allem im Club: „Es ist eine sehr physische Musik.<br />

Man muss sie live sehen, live spüren und die blauen Flecken<br />

sehen.“<br />

Selbst verstehen sich Bonaparte als offenes Kollektiv, „gewachsen<br />

aus der Freude am Spaß haben. Wenn wir jemanden<br />

treffen, den wir mögen, bitten wir ihn mitzukommen und<br />

sich etwas auszudenken“, erklärt Tobias das Bandgefüge<br />

und stellt klar: „Nur wenn es um die Musik geht, bin ich der<br />

Diktator!“ Auf dem Debütalbum „Too Much“ funktionierte<br />

dieses autoritäre Vorgehen super. Wie es mit Bonaparte<br />

2009 weitergeht, weiß allerdings auch der Musikdiktator<br />

nicht: „Wir tun einfach das, was wir tun. Das klingt sehr einfach,<br />

aber am Ende ist es eine genügend große Aufgabe.“<br />

Profil von Bonaparte<br />

www.mysputnik.de/bonaparte<br />

orTEGA<br />

Von Cottbus aus auf musikalischen Ent-<br />

deckungsreisen abseits der Hauptstraßen.<br />

„Hippie Garage Shit“ klingt als Bezeichnung für die eigene<br />

Musik ebenso vielversprechend wie interessant. Ortega-<br />

Schlagzeuger Daniel führt das Schlagwort trotzdem noch<br />

etwas aus: „Wir laden alle, die sich nicht nur nebenbei berieseln<br />

lassen möchten, zu einer Entdeckungsreise ein. Unser<br />

Sound ist auf gewisse Art synthetisch, was die Stilelemente<br />

betrifft, derer wir uns bedienen und andererseits organisch,<br />

wenn man die lebendige Umsetzung betrachtet.“ Mit Inhalten<br />

irgendwo zwischen Indierock und angedeuteten Elektroelementen<br />

füllen die selbst geschaffene Genreschublade<br />

fünf junge Menschen aus dem brandenburgischen Cottbus<br />

— nicht unbedingt die bundesdeutsche Rockhochburg.<br />

Und doch haben sich Ortega hier seit 2003 ehrgeizig durch<br />

die Clubs gespielt und anschließend die Fühler nach Berlin<br />

ausgestreckt.<br />

Nachdem im letzten Jahr einige Mitglieder ihr Studium beendeten,<br />

konkretisieren sich nun auch die Ideen für das erste<br />

Album. Ortega haben Zeit für frische Pläne und in ihren<br />

Köpfen jede Menge Platz für neue Songs. „One Day I’ll Write<br />

This Song To Remember“, singen sie selbst – 2009 könnte<br />

ihnen genau das gelingen. Und wenn sich Ortega auch 2010<br />

noch mit ihrer letztjährigen Ausgabe vergleichen lassen, ist<br />

für diese, nach Veränderungen rufende Band irgendetwas<br />

schief gelaufen.<br />

Profil von ortega<br />

www.mysputnik.de/Ortega<br />

Text: Andreas Zagelow Fotos: Promo


CHAPEAU CLAqUE<br />

Verträumte Songs und eine Sängerin zum<br />

Sofort-Verlieben. Widerstand zwecklos!<br />

So vieles an Chapeau Claque wirkt wie aus einer anderen<br />

Welt. Sängerin Maria Antonia, die barfuss und in weißem<br />

Kleid über die Bühne zu schweben scheint. Textzeilen wie<br />

„unsere Liebe ist wie ein Storch“, die einem direkt aus dem<br />

Poesiealbum zugeflogen sein könnten. Oder ein neues Album,<br />

das sich um alles zu verschleiern einfach nur „fabelweiss“<br />

nennt. Wenn die Antwort auf die Frage nach dem eigenen<br />

Stil dann noch „Elektro-Chanson-Pop-Romantik“ ist,<br />

sollte klar sein, dass sich Chapeau Claque aus Erfurt keine<br />

Vorschriften machen lassen. Das Herz gibt hier vor, wie die<br />

Musik zu klingen hat. Der Song entscheidet über die Sprache<br />

in der gesungen wird: „Ich wähle die Sprache, wie es<br />

das Lied verlangt. Es hängt ganz davon ab, an wen es sich<br />

richtet und was ich im Lied erzählen möchte.“<br />

Nachdem Chapeau Claque im Finale des „RadioAwards“<br />

2008 knapp auf dem 2. Platz landeten, traten sie in diesem<br />

Jahr für ihr Bundesland Thüringen und gegen Acts wie<br />

<strong>Polarkreis</strong> <strong>18</strong> und Peter Fox beim Bundesvision Song Contest<br />

an. Egal auf welchem Platz sie dort am Ende mit ihrer<br />

neuen Single „Pandora (Kiss Miss Tragedy)“ gelandet sind,<br />

2009 sollte man Chapeau Claque aus Erfurt auf der Liste<br />

haben. Denn so fein arrangierte, charmante Popmusik aus<br />

deutschen Landen dürfte ein zweites Mal schwer zu finden<br />

sein.<br />

Profil von Chapeau Claque<br />

www.mysputnik.de/chapeauclaque<br />

BrAND NEU<br />

Frische Tonträger<br />

Lily Allen „It’s Not Me, It’s You“: Von der MySpace-Ikone<br />

zur Celebrity – Lily Allen mischt inzwischen mit im großen Paparazzi-Business<br />

und beschwert sich auf „It’s Not Me, It’s You“<br />

über die Sensationslüsternheit eben jener. Ein wenig Zorn sei<br />

ihr gegönnt, denn musikalisch machen<br />

die neuen Songs großen Spaß.<br />

„It’s Not Fair“ verirrt sich kurz in der<br />

Country-Abteilung, in „22“ tanzt ein<br />

Bluesklavier und die erste Single „The<br />

Fear“ platzt fast vor Synthesizern.<br />

Über allem aber steht in große Buchstaben<br />

POP und diese wunderbarbittersüße<br />

Stimme.<br />

razorlight „Slipway Fires“: Drei Millionen verkaufte<br />

Alben und eine Tour mit U2 später versuchen Razorlight einen<br />

„America“-Nachfolger zu finden. Die getragene Vorabsingle<br />

„Wire To Wire“ klingt nach ungewohntem 70s-Songwriter-Pop,<br />

der Rest des Albums aber fügt sich anschließend ins gewohnte<br />

Razorlight-Schema: solider Gitarrenpop,<br />

der nie über die Stränge schlägt<br />

und niemanden verschrecken möchte.<br />

Sänger Johnny Borrell nennt „Slipway<br />

Fires“ selbstbewusst das „erste<br />

von insgesamt drei Klassikeralben“,<br />

was am Ende ein Tick zu viel des Guten<br />

sein dürfte.<br />

olli Schulz „Es Brennt So Schön“: Der bisher untrennbar<br />

zu Schulz gehörende Hund Marie hatte im letzten Jahr so gar<br />

keine Zeit. Darum präsentiert der Exilhamburger aus Berlin mit<br />

„Es Brennt So Schön“ sein erstes Soloalbum und singt darauf<br />

– abgesehen von der schwer tanzbaren Sesamstraßen-Single<br />

„Mach den Bibo“ – überraschend<br />

ernsthaft von Einsamkeit, Eifersucht<br />

und Gleichgültigkeiten. Seinen entwaffnend<br />

lustigen Live-Konzerten –<br />

etwa am 14. März auf der Leipziger<br />

Litpop – dürfte das keinen Abbruch<br />

tun, denn am lustigsten war Schulz<br />

schon immer zwischen den Songs.<br />

Starsailor „All The Plans“: Zurück in die Vergangenheit<br />

heißt es für Starsailor auf ihrem vierten Album. Nachdem der<br />

Bombast-Rock des Vorgängers einige Fans verschreckt hatte,<br />

positionieren sich James Walsh und Kollegen auf „All The<br />

Plans“ irgendwo zwischen ihrem zerbrechlich bis weinerlichen<br />

Debüt und dem optimal aufgeplusterten<br />

Pop von „Silence Is Easy“. Der<br />

getragene Pathos von „Tell Me It’s<br />

Not Over“ trifft auf semi-akustische<br />

Songs wie „You Never Get What You<br />

Deserve“, was „All The Plans“ insgesamt<br />

zu einem runden und – Vorsicht!<br />

– erwachsenen Album macht.<br />

17


TANz DAS BUCH<br />

<strong>Sputnik</strong> Litpop<br />

die Literaturparty<br />

LeIpZIGer<br />

BUcHMesse<br />

14.03.2009<br />

Die Überraschung zur Buchmesse im vergangenen Jahr: 1500 Literaturbegeisterte<br />

und Feierwütige kamen ins Neue Leipziger rathaus zur ersten <strong>Sputnik</strong> Litpop.


Text: Rainer Wilde Fotos: Stephan Flad und Promo<br />

Mitte März feiert <strong>Sputnik</strong> mit euch die<br />

Party zum Buch! Auf der Litpop – der<br />

Literaturparty zur Leipziger Buchmesse<br />

— wird Lesen zum Fest. Mit Frischgedrucktem<br />

junger Autoren und einem<br />

DJ-Line up wie aus dem Bilderbuch!<br />

Außer Lesen nichts gewesen? Die Leipziger<br />

Buchmesse ist anders. Jedes Frühjahr<br />

kommen Bestsellerautoren und Newcomer<br />

nach Sachsen, um mit ihrem Publikum<br />

zu diskutieren, zu streiten – und zu<br />

feiern. Die opulenteste aller Literaturpartys<br />

ist die <strong>Sputnik</strong> Litpop:<br />

Dafür werden Autoren eingeladen,<br />

die wirklich etwas zu erzäh-<br />

len haben. So werden die Wandelhallen<br />

im Neuen Rathaus am<br />

14. März zur Arena für spannende,<br />

überraschende und vor allem<br />

unterhaltsame Lesungen. Schon<br />

ab <strong>18</strong> Uhr liest Boris Fust aus seinem<br />

ultimativen Roman über die<br />

Generation Praktikum. „12 Stunden<br />

sind kein Tag“ ist bissig, schonungslos<br />

ehrlich und immer dicht am fiebrigen<br />

Puls unserer Zeit. Den fühlen auch Holm<br />

Friebe und Thomas Range in „Marke Eigenbau“.<br />

Anhand verblüffender Beispiele<br />

beschreiben beide die wohl cleverste<br />

Exit-Strategie aus dem ökonomischen<br />

Hamsterrad: mit durchschlagenden Ideen<br />

selbst vom Konsumenten zum Produzenten<br />

zu werden.<br />

Sich mit Geist und Witz das Prädikat „Besonders<br />

lesenswert“ zu verdienen, haben<br />

Sarah Kuttner und Benjamin Lebert längst<br />

geschafft. Die Stargäste der Turboprop-<br />

Show gelten seit Jahren als Markenzeichen<br />

der neuen deutschen Popkultur.<br />

Völlig zu Recht, wie die Erfolge von Sarah<br />

Kuttners Debut-Roman „Mängelexemplar“<br />

und Leberts neuestem Werk „Der Flug<br />

der Pelikane“ zeigen. Ab 21 Uhr geht die<br />

Spezialausgabe der Show mit den gastgebenden<br />

Herren Graebel und Nießen<br />

über die Bühne. Und das durchaus im<br />

wörtlichen Sinn: Trailer und Quizaufgaben<br />

für das Publikum machen diese Show<br />

zum Event – und ganz nebenbei zum genialen<br />

Warm up für die rauschende Party<br />

danach.<br />

Und die hat es wirklich in sich! Wann sonst<br />

kann in dieser Location so locker gefeiert<br />

werden? Ab 22.30 Uhr wird das Neue Rat-<br />

Zuhören, mitdiskutieren, abfeiern –<br />

<strong>Sputnik</strong> Litpop macht drei Dinge auf einmal<br />

möglich. Nur in dieser Nacht. Nur mit euch.<br />

Wir freuen uns darauf!<br />

haus für eine Nacht zum coolsten Club<br />

der Stadt. Schon ganz heiß auf die Party<br />

sind die DJ-Helden Haircut vom Ilses<br />

Erika – Team und <strong>Sputnik</strong>-Musikredakteur<br />

Dee’n’Martin. Von Soul über Sixties bis zu<br />

Gitarren-Trash ist wirklich nichts vor ihnen<br />

sicher.<br />

Vorher jedoch wird live und ungefiltert Indiepop<br />

ganz neu buchstabiert: Olli Schulz!<br />

Beim neuesten Album des Hamburger<br />

Shooting-Stars „Es brennt so schön“ ist<br />

der Name Programm. Klar, das danach<br />

auch Stephan Michme, von „<strong>Sputnik</strong> –<br />

Dein Morgen“, nicht lange fackeln wird.<br />

Wonach getanzt werden will, wird auch<br />

gespielt werden! Und das bis in den frühen<br />

Morgen…<br />

Sarah Kuttner<br />

MÄnGeLeXeMPLar<br />

Was tun, wenn sich das vermeintliche Leben<br />

auf der Überholspur als Hamsterrad<br />

entpuppt? In Kuttners Debütroman entflieht<br />

Karo dem rasenden Stillstand in Job<br />

und Beziehung, geht neue Wege und Irrwege<br />

und erkennt: Nobody is perfect.<br />

www.sarahkuttner.de<br />

BenjaMin LeBert<br />

Der FLuG Der PeLiKane<br />

Als alles schief läuft, heuert<br />

Anton in der Snack Bar<br />

seines Onkels an. Bald<br />

gerät er in den Sog der<br />

Erzählungen über den legendären Ausbruchsversuch<br />

von der Gefängnisinsel<br />

Alcatraz. Und ihm wird klar: Der Glaube<br />

an Freiheit ist lebensnotwendig.<br />

www.benjamin-lebert.de<br />

OLLi SchuLz<br />

eS Brennt SO SchÖn<br />

Hamburgs Kandidat beim<br />

Bundesvision Song Contest<br />

hat mit Songs wie<br />

„Küss mich schnell bevor<br />

du platzt“ die Herzen seiner Fans entflammt.<br />

Klar, dass sein neues Album „Es<br />

brennt so schön“ heißt. Doppelbödiger<br />

Indiepop vom Feinsten!<br />

www.ollischulz.com<br />

BOriS FuSt<br />

12 StunDen SinD Kein taG<br />

Schon gar nicht für Arne.<br />

Der ausstudierte Praktikant<br />

schlägt sich mit allem<br />

herum, was das Leben<br />

an Widrigkeiten bieten kann: öder Job,<br />

durchgeknallter Chef und eine Freundin,<br />

die seine Mitpraktikantin ist. Und das täglich<br />

24 Stunden.<br />

www.intro.de/news/features<br />

FrieBe unD<br />

ranGe<br />

MarKe eiGenBau<br />

Es gibt ein Leben<br />

jenseits von Baggys,<br />

Burgern und Billy-Regalen. Friebe und Range<br />

beschreiben unterhaltsam, wie und wo<br />

die listenreiche und verstreute Revolution<br />

des Selbermachens zuschlägt. Immer unter<br />

dem Slogan: Klasse statt Masse.<br />

www.marke-eigenbau.org


ICH rEDE GErN ÜBEr BoND<br />

Daniel Craig im Interview<br />

20<br />

München, irgendwann im Januar. Geheimagent James<br />

Bond a.k.a. Daniel Craig lädt zum Interview über seinen<br />

neuen Film „Defiance“. Craig ist zu Scherzen aufgelegt,<br />

über den Film verliert er kaum ein Wort. Es gibt da ja<br />

auch Themen, die viel interessanter sind.<br />

Anna Wollner: Mr. Craig, haben sie überhaupt schon was<br />

von München gesehen?<br />

Daniel Craig: Nicht viel »lacht«. Gestern war ich kurz spazieren.<br />

Es war zwar kalt aber ein wunderschöner Abend.<br />

Können sie sich überhaupt frei bewegen ohne erkannt<br />

zu werden?<br />

Ich trage immer eine Mütze unter der ich<br />

mich verstecken kann.<br />

Auch wenn es hier in München ziemlich<br />

kalt ist – ist so ein Interviewmarathon<br />

dann nicht doch angenehmer als irgendwo<br />

in den Wäldern einen Film zu drehen?<br />

Sie meinen Litauen? Stimmt. Obwohl wir<br />

echt Glück hatten. Zum Glück hat es nicht<br />

viel geregnet. Dann hätten wir echte Probleme<br />

gehabt. In dem Wald in dem wir gedreht<br />

haben, gab es ziemlich viele Abhänge. Bei<br />

Nässe hätten wir einfach nicht drehen können.<br />

Rutschgefahr. Auch wenn es kalt und<br />

unbequem war, hast du immer im Kopf, dass da irgendwo<br />

ein warmes Bett auf dich wartet oder eine heiße Tasse Tee.<br />

So schlimm war es also gar nicht.<br />

Britisch sein hat da wohl geholfen?<br />

Wegen dem Tee und dem Wetter? Genau. Um vier wurde für<br />

mich immer eine Teatime eingelegt. »lacht«<br />

Am Anfang ihrer Karriere haben Sie oft den Bösewicht<br />

gespielt...<br />

Mein erster Film hieß „Power of One“ – ich habe einen üblen<br />

Nazi gespielt. Nach der Rolle hatte ich die Chance nach L.A.<br />

zu gehen und dort auf neue Angebote zu hoffen. Man hat<br />

mir aber immer nur den bösen Nazi angeboten. Also hab ich<br />

nach zwei Wochen wieder meine Koffer gepackt. Das war<br />

genau das, was ich nicht wollte.<br />

Heute sind Sie eher mit den Helden erfolgreich.<br />

Ich habe so schnell wie möglich mit den bösen Rollen aufgehört.<br />

Ich wollte immer Menschen spielen, die Probleme<br />

im Leben haben. Selbst bei James Bond. Die Figuren die ich<br />

spiele müssen schwach sein, etwas durchmachen. Keiner<br />

will einen Film sehen, in dem nichts passiert, die Hauptfigur<br />

sich nicht verändert. Das ist doch langweilig. Du willst<br />

doch lieber einen Film sehen, in dem die Kacke so richtig am<br />

Dampfen ist. Das ist Entertainment. Deswegen versuche ich<br />

eben immer Rollen zu spielen, die entweder mit sich selbst,<br />

mit der Moral oder jemand anderem hadern.<br />

Haben Sie da keine Angst, ein Label aufgedrückt zu bekommen?<br />

Als was denn? Nein, ich bin auch noch nicht so weit, nur als<br />

James Bond durchzugehen. Es gäbe aber auch Schlimme-<br />

<strong>Sputnik</strong> Filmexpertin Anna Wollner<br />

res im Leben. Bond sein ist definitiv nicht die schlechteste<br />

Position.<br />

Können Sie sich vorstellen, in einem Interview keine einzige<br />

Frage zu Bond gestellt zu bekommen? oder würden<br />

Sie sich dann fragen, ob sie irgendwas falsch gemacht<br />

haben?<br />

Nein, das hieße eher, dass die Leute Respekt vor mir hätten.<br />

Aber ich rede gern über Bond. Ich bin stolz auf Bond. Wir<br />

scheinen damit ja auch sehr erfolgreich zu sein. Das ist OK.<br />

Haben Sie sich denn schon an den Erfolg gewöhnt?<br />

Ich hoffe, ich gewöhne mich nie daran. Das wäre schlimm.<br />

Es verkompliziert mein Leben zwar oft - einfache Sachen<br />

werden fast unmöglich. Ich kann zwar spazieren gehen, aber<br />

ich kann nicht einfach in die nächste Kneipe und in Ruhe ein<br />

Bier trinken. Es gibt natürlich auch die positiven Seiten. Die<br />

Leute mögen mich im Moment. Das ist cool.<br />

Nur wenn sie mich nicht mehr mögen, könnte<br />

die Sache kompliziert werden.<br />

Haben Sie denn überhaupt noch Privatsphäre?<br />

Ich kämpfe dafür. Ich verstehe, dass mein Leben<br />

unter ständiger Beobachtung steht. Ich<br />

habe mich bewusst dafür entschieden und<br />

will mich ja auch gar nicht verstecken. Aber<br />

meine Familie und meine Freunde haben sich<br />

nicht explizit dafür entschieden. Ich versuche<br />

sie so gut wie möglich zu schützen. Wenn ich<br />

allerdings zuhause bin laufen die Dinge relativ<br />

normal. So normal wie möglich eben.<br />

Aber manchmal muss die mediale Aufmerksamkeit doch<br />

auch für sie komisch sein. Vor ein paar Wochen ging die<br />

Meldung durch die Medien, sie hätten ein Penistattoo...<br />

Wenn du in einer amerikanischen Livesendung bist und in<br />

der Klemme steckst, sag einfach Penis. Jeder fängt an zu<br />

lachen. Ich verspreche dir, das funktioniert. Sag einfach<br />

Schwanz im Fernsehen und alles läuft gut.<br />

Sie müssen die Medien mit so was also gar nicht füttern?<br />

Um Gottes Willen nein. Die Leute reden eben gerne über<br />

Tattoos. Ich füttere hier gar nichts. Ich habe mir mit Jay Leno<br />

nur die Bälle hin und her geworfen. Jetzt ist es eben um die<br />

Welt gegangen. Ich erzähl den Leuten einfach, ich sei von<br />

oben bis unten tätowiert.<br />

In ihrem neuen Film „Defiance“ trinken sie eine Menge<br />

Wodka...<br />

Oh das ist gut! Schreiben Sie: Ich bin ganzkörpertätowiert<br />

und Alkoholiker »lacht«.<br />

im Radio & Web<br />

mysputnik Movieshow<br />

Mittwoch von 16 bis <strong>18</strong> Uhr<br />

und auf www.sputnik.de<br />

Annas Profil<br />

mysputnik.de/film_anna<br />

Text: Anna Wollner Fotos: Constantin Film (Daniel Craig), Promo


KLAPPE DIE ErSTE<br />

Filmtipps von Anna<br />

MUzIKA<br />

Juraj Nvota - Slowakei 2008 - 110 min. - Start: 12.03.09<br />

Die Musik ist das Einzige, was der junge Martin hat im Leben.<br />

Denkt zumindest er. Der Rest sieht nämlich nicht gerade<br />

rosig aus. Die Freundin ist ungewollt schwanger, die<br />

Schwiegermutter macht das, was alle Schwiegermütter machen,<br />

nämlich nerven, und der Job im örtlichen Wasserwerk<br />

könnte langweiliger nicht sein. Deswegen greift Martin immer<br />

öfter zum Saxophon, spielt sich die Seele aus dem Leib und<br />

träumt von der großen Musikerkarriere. Die rückt auch näher<br />

– doch dann kommt dummerweise<br />

eine Affäre dazwischen und Martin<br />

muss sich entscheiden. Zwischen<br />

der Musik und der Liebe, der Familie<br />

und der Geliebten. Und das alles<br />

in der CSSR ˇ irgendwann in den<br />

Achtzigern. Tragisch und Komisch<br />

zugleich. Was will man mehr.<br />

rACHELS HoCHzEIT<br />

Jonathan Demme - USA 2008 - 113 min. - Start: 26.03.09<br />

Familienfeste, insbesondere Hochzeiten,<br />

haben meist etwas Tragisches.<br />

Denn irgendwas geht immer<br />

schief, irgendwer benimmt sich immer<br />

daneben. In diesem Fall ist es<br />

Kym, die Schwester der Braut und<br />

fürs Hochzeitswochenende aus der<br />

Entzugsklinik angereist. Doch eigentlich<br />

kann sie dafür gar nichts. Vielmehr sind es die Schatten<br />

der Vergangenheit. Die Schatten eines totgeschwiegenen<br />

Konfliktes zwischen dem Vater und seinen beiden Töchtern,<br />

die hier den Weg zur Eskalation ebnen. Durch seinen semidokumentarischen<br />

Look und die Hochzeitsvideoästhetik geht<br />

„Schweigen der Lämmer Regisseur“ Jonathan Demme genau<br />

dahin, wo es weh tut. In die Unausgesprochenheit der Familienkonflikte.<br />

Tragisch.<br />

THE BUrNING PLAIN<br />

Guillermo Arriaga - USA 2008 - 147 min. - Start: 09.04.09<br />

Ein brennender Wohnwagen im Nirgendwo der USA. Wenn hier<br />

jemand drin war, dann hat er nicht überlebt – ein junges Mädchen<br />

rennt weg, die einzige Zeugin. Schnitt. Sylvia steht am<br />

Fenster, nackt, guckt heraus in die Tristesse der Umgebung.<br />

Draußen ist es nasskalt. Genauso kalt wie Sylvia. Diese Frau,<br />

der das Unglück ins Gesicht geschrieben steht, hat etwas zu<br />

verbergen. Was, das entfaltet sich erst langsam. Denn der<br />

Film hat zwei Geschichten, zwei Ebenen. Dass die irgendwie<br />

miteinander zusammenhängen,<br />

diese eiskalte Frau und der brennende<br />

Wohnwagen, zeigt Regisseur<br />

Guillermo Arragia auf verzwickte Art<br />

und Weise. Am Ende bleibt die Frage:<br />

Wozu sind Mütter und Töchter<br />

in der Lage, wenn sie glauben, dass<br />

Unrecht geschieht.<br />

21


ToTAL MULTIMEDIAL<br />

22<br />

Futter für Handy, Player & Konsole<br />

<strong>Sputnik</strong> für iPhone & iPodTouch<br />

Sieht aus wie ein Handy - ist aber mobiles Internet!<br />

Jetzt gibt es auch für das iPhone eine coole <strong>Sputnik</strong>-<br />

App, die du dir gratis bei iTunes herunterladen und<br />

auf deinem iPhone oder auf deinem iPodTouch installieren<br />

kannst. Über W-LAN, UMTS oder Edge (eine<br />

gute Verbindung vorausgesetzt) kannst Du weltweit<br />

<strong>Sputnik</strong> live oder fünf <strong>Sputnik</strong>-Channels hören, die<br />

Playlist sehen, eine Mail in die Redaktion schicken.<br />

Die App ist sehr stylish und hört sich gut an: Über<br />

80.000 Downloads in den ersten Wochen können<br />

nicht irren. Die Installation kostet nichts, aber es fallen<br />

Verbindungsgebühren an und du solltest dich über<br />

deinen Tarif informieren (Daten-Flatrate empfehlenswert)<br />

www.sputnik.de/iphone<br />

Die meisten von Euch kennen die Situation: Man erlebt gerade etwas ganz<br />

Tolles, Beeindruckendes, Lustiges, hat vielleicht sogar sein Handy rechtzeitig<br />

gezückt, um ein Bild zu schießen, nimmt sich fest vor, allen Freunden so bald<br />

wie möglich davon zu erzählen... und bis man wieder zuhause ist, hat man<br />

schon wieder alles vergessen. Mit unserer neuen Handyanwendung<br />

mysputnikmobile (MSM) gehört das der Vergangenheit an. Ab sofort kannst<br />

du von unterwegs bloggen, Nachrichten lesen und an deine Freunde verschicken<br />

sowie Bilder hochladen (Kamerahandy vorausgesetzt). Dazu gibt’s<br />

das Beste von sputnik.de aufs Handy: unsere Playlisten, unsere Podcasts,<br />

das <strong>Sputnik</strong>-Webradio (live sowie fünf weitere Channels) sowie aktuelle<br />

News. Du kannst die Gratis-Software ab sofort auf sputnik.de downloaden<br />

oder dir per SMS den Link zusenden lassen (für die Nutzung entstehen<br />

dir Kosten je nach übertragenem Datenvolumen oder Nutzungszeit in<br />

Abhängigkeit von deinem Datentarif. Informiere dich deshalb bei deinem<br />

Provider/Netzbetreiber unbedingt über deinen aktuell gültigen GPRS-Tarif).<br />

Hier kannst schon mal testen, wie die mysputnikmobile-Applikation<br />

funktioniert:<br />

www.sputnik.de/mobile<br />

Texte: Eric Markuse und Matthias Steinwachs Fotos: Promo und Maximilian Knop


podcasTs<br />

SPUTNIK<br />

der MULTIpLayer<br />

Dieser Player kann alles und bringt viel - du findest ihn auf der Homepage<br />

von MDR <strong>Sputnik</strong> unter www.sputnik.de/multiplayer. Neustarts im Kino,<br />

Interviews mit deinen Lieblingsbands, jede Menge Infos und Berichte aus<br />

deiner Region. Über unserer Multiplayer kannst du <strong>Sputnik</strong>-Webradio live<br />

hören oder aber auf unsere Musikchannels umschalten. Doch nicht nur<br />

Videos kannst Du sehen, sondern auch Fotogalerien. Von den <strong>Sputnik</strong>-<br />

Events, zum Beispiel aus dem <strong>Sputnik</strong>klub in Magdeburg, von der Litpop in<br />

Leipzig oder den Studiokonzerten aus Halle. Aber auch Beiträge und einige<br />

Sendungen aus dem Radio kannst Du dort „nachhören“ - falls du etwas<br />

verpasst haben solltest.<br />

www.sputnik.de/multiplayer<br />

3.2 Millionen Downloads als Podcasts zählte MDR <strong>Sputnik</strong> im vergangenen Jahr - das<br />

ist ein neuer Rekord! Doch was ist eigentlich ein Podcast? Ein Podcast ist eine Art<br />

Download-Abo. Beispiel: Du stehst auf Indie-Mucke und hörst gerne das <strong>Sputnik</strong>-Intro-<br />

Magazin (jeden Donnerstag ab 22 Uhr). Diese Sendung kannst Du auch abonnieren,<br />

sogenannte Podcatcher (Programme wie z.B. iTunes) laden die Sendung automatisch für<br />

Dich herunter. Du kannst sie aber auch einzeln direkt von der Sendungsseite auf sputnik.<br />

de herunterladen und auf deinen MP3-Player überspielen. Die Top-Five-Podcasts 2008<br />

waren die <strong>Sputnik</strong> Mailbox (900.000 Downloads), Olaf Schubert (800.000), die <strong>Sputnik</strong><br />

Musiknews (380.000), das <strong>Sputnik</strong>-Intro-Magazin (200.000) sowie der <strong>Sputnik</strong> Sondcheck<br />

mit 170.000 Downloads. Übrigens: Alle <strong>Sputnik</strong>-Podcasts, auch unsere Hörbücher,<br />

sind in den Rundfunkgebühren inklusive - es fallen für Dich also keinerlei<br />

weitere Kosten an! Überblick und weitere Infos unter<br />

www.sputnik.de/podcasts<br />

Die Sims 3<br />

Nach gefühlten 150 Add-Ons zu den „Sims<br />

2“ hat sich Electronic Arts nun endlich aufgerafft,<br />

die schon lange geforderte Totalüberholung<br />

der beliebten Lebenssimulation<br />

vorzunehmen. Mit neuer Grafik, einem erweitertem<br />

Persönlichkeitssystem, einer lebendigen<br />

Nachbarschaft und einem Objekt-Editor<br />

könnt ihr eurer Kreativität so richtig freien<br />

Lauf lassen. Jeder Einrichtungsgegenstand<br />

kann nun selber gestaltet werden, ihr könnt<br />

euch durch eine offene Spielewelt bewegen<br />

und die Umgebung erkunden. Dabei verfolgt<br />

ihr aber jetzt immer ein großes, individuelles<br />

Lebensziel, statt wie bisher planlos vor euch<br />

hin zu dröseln.<br />

Hersteller: Electronic Arts<br />

Plattform: PC<br />

USK: ohne Altersbeschränkung<br />

bei <strong>Sputnik</strong> immer Samstag 13 Uhr<br />

Matthias Steinwachs‘ Profil<br />

mysputnik.de/matthiasSPUTNIK<br />

Killzone 2<br />

Der Krieg der Interplanetary Strategic Alliance<br />

(ISA) gegen die Helghast geht in die zweite<br />

Runde. Bereits vor drei Jahren wurden erste<br />

Bilder gezeigt, jetzt endlich ist es soweit. Ihr<br />

schlüpft in die Rolle des Soldaten Sev, der<br />

mit seiner Einheit die Hauptstadt der Außerirdischen<br />

einnehmen und deren Anführer<br />

gefangen nehmen soll. Euch erwarten Daueraction,<br />

intelligente Gegner und grafisch mit<br />

das Beste, dass je über einen Spielemonitor<br />

geflimmert ist. Zusammen mit dem Monstersound<br />

und dem extrem abwechslungsreichen<br />

Spielverlauf ergibt das ein wahres Kinoerlebnis.<br />

Das sich dann auch im Multiplayermodus<br />

online fortsetzt.<br />

Hersteller: Sony<br />

Plattform: PS3<br />

USK: ab <strong>18</strong><br />

Ghostbusters: The Videogame<br />

Den Juni sollten sich Ghostbusters-Fans ganz<br />

dick im Kalender anstreichen: Dann nämlich<br />

kommt die „Quasi-Fortsetzung“ des Films auf<br />

die Monitore. Verantwortlich für das Spiel, das<br />

für alle Plattformen erscheinen wird, sind die<br />

Original-Drehbuchschreiber der Filmvorlage,<br />

die Schauspieler Dan Akroyd und Harold Ramis.<br />

Die tauchen dann auch zusammen mit<br />

ihren Kollegen Bill Murray und Ernie Hudson<br />

als gezeichnete Helden im neuesten Abenteuer<br />

auf. Das Videogame spielt zwei Jahre<br />

nach dem letzten Film in New York, wo ihr auf<br />

Geisterjagd geht. Dank der guten Grafik und<br />

den Originaldarstellern stellt sich schnell das<br />

alte Ghostbusters-Gefühl ein.<br />

Hersteller: Atari<br />

Plattform: PS3, Xbox 360, Wii, PS2, DS, PC<br />

USK: Noch nicht geprüft


PoPKULT oN AIr<br />

So tickt die etwas andere Radioshow<br />

24<br />

Seit dem letzten Herbst ist der Popkult fester Bestandteil<br />

im <strong>Sputnik</strong>-Programm. Neue und außergewöhnliche<br />

Musik treffen hier auf Literatur, Kino, Studiogespräche<br />

und Hörertalk. Popkult ist radio zum zuhören. Wir sagen<br />

euch, wie die Sendung entsteht und was Popkultur<br />

eigentlich ist.<br />

„MDR <strong>Sputnik</strong>, Popkult“ sagt eine Stimme. Eine andere ergänzt:<br />

„19 Uhr fünf, meine Name ist Alex Buchwald, herzlich<br />

willkommen.“ So ungefähr hört es sich immer nach den<br />

19-Uhr-Nachrichten an. Auch an diesem Donnerstagabend.<br />

Drei Stunden Sendung liegen vor Alex, der in dieser Woche<br />

moderiert. Drei Stunden vollgepackt mit spannender Musik,<br />

Literatur, Interviews und Lebenskultur.<br />

In Wirklichkeit beginnt die Sendung aber nicht erst 19 Uhr,<br />

sondern schon viereinhalb Stunden früher. Halb zwei ist so<br />

die Zeit, in der Alex in die <strong>Sputnik</strong>-Redaktion kommt, um den<br />

Popkult vorzubereiten. Die obligatorische Begrüßungsrunde<br />

durchs Kollegentum, E-Mails lesen, Smalltalk – der Arbeitstag<br />

beginnt recht entspannt. Die Themen für den Abend stehen<br />

bereits. „Wir haben eine gewisse Vorplanung und die<br />

hoffen wir natürlich bestmöglich umsetzen zu können“, erklärt<br />

Alex, bevor er sich wieder an seine E-Mails setzt.<br />

Für 16 Uhr ist die Aufzeichnung eines Streitgespräches<br />

angesetzt, das dann am Abend ausgestrahlt werden soll.<br />

Geschichtsdichtung ist das Thema. Und die Frage, wie viel<br />

Freiheiten bei der Verfilmung historischer Ereignisse erlaubt<br />

sind. Mit einem Filmexperten am Telefon und einem Historiker,<br />

der aus dem MDR-Studio in Erfurt zugeschaltet ist,<br />

möchte er darüber diskutieren. „Ich habe schon viel Schönes<br />

und viel Quatsch im Radio gemacht – Moderator eines<br />

Streitgespräches war ich bisher aber noch nie“, gesteht Alex<br />

und verschwindet im Studio 2. Ein netter Plausch zu Beginn,<br />

die Herren dürfen sich erstmal kennenlernen. Als dann aber<br />

das rote Lämpchen leuchtet, kommt es zur Sache.<br />

Zwanzig Minuten später ist es schon vorbei. Die Experten<br />

hätten noch gute weitere zwanzig Minuten reden können.<br />

Trotzdem ist Alex nicht zufrieden: „Es war kein richtiges<br />

Streitgespräch“, sagt er und klingt dabei ein bisschen enttäuscht.<br />

„Dafür aber eine schöne Thesensammlung.“<br />

Wenn man im Lexikon schaut, was Popkultur ist, dann steht<br />

da was von Massenkultur und Gegenpol zur Hochkultur.<br />

Klingt zwar wissenschaftlich, aber eben auch sehr schwammig.<br />

Eine richtige Definition scheint es nicht zu geben. Alex<br />

hat seine eigene: „Es ist halt die Kultur, die man unmittelbar<br />

konsumieren kann. Bücher, Musik, Filme. Um sie zu verstehen,<br />

braucht man keinen Audioguide wie im Museum. Das<br />

heißt aber nicht, dass sie schlechter und weniger intellektuell<br />

ist als die Hochkultur. Im Popkult gibt’s halt weniger<br />

Oper, dafür aber ausgewählte Popmusik“, erklärt Alex, der<br />

von sich selber sagt, dass er zwar nicht alles hört, sich aber<br />

zumindest erstmal alles anhört. Schon wieder flitzt er ins<br />

Studio 2, um ein Interview zu machen. Zehn Minuten später<br />

kommt er wieder. Mit dem ARD-Korrespondenten in Los Angeles<br />

wollte er sprechen. „Der ist in etwa so chaotisch wie<br />

ich und musste sich erstmal um die Oscarnominierungen<br />

kümmern.“<br />

Popkult ist der neueste Zuwachs im <strong>Sputnik</strong>-Programm,<br />

erst seit dem letzten Herbst gibt es die Sendung. Hendryk<br />

Proske, <strong>Sputnik</strong>-Musikredakteur und Sendungsmanager<br />

von „Popkult“, erklärt, welche Idee dahinter steckt: „Die Vorgängersendung<br />

Deine Musik hat uns etwas eingeengt. Wir<br />

wollten nicht nur tolle, neue Musik spielen, sondern auch<br />

die Wirkung von Musik hinterfragen. Wenn es in Leipzig eine<br />

Ausstellung über Schlager gibt, will man ja eher etwas über<br />

die Schlagerkultur erzählen und nicht die ganze Zeit Schlagermusik<br />

spielen.“ Auch für Talk aus den Zimmern der Hörer<br />

bietet die Sendung Platz: „Wir würden uns wünschen, dass<br />

noch mehr anrufen. Die <strong>Sputnik</strong>-Hörer müssen sich erstmal<br />

dran gewöhnen, dass sie bei uns was zu sagen haben.“<br />

Text: Florian Zinner Fotos: Florian Zinner


Was zu sagen hat auch Alex. Muss er schließlich auch, denn<br />

im Popkult ist der Wortanteil besonders hoch. „Der Popkult<br />

ist eine Sendung zum Zuhören, mit neuer Musik, ungewöhnlicher<br />

Musik, Musikraritäten, aber eben vor allem auch längeren<br />

Beiträgen“, erklärt Alex, der sonst mit Sissy Metzschke<br />

in Dein Morgen und manchmal auch in 360° zu hören<br />

ist. „Auch die Atmosphäre in der Redaktion ist anders als<br />

morgens und tagsüber. Etwas kuscheliger. Ist schon schön,<br />

mit sich und der Dunkelheit alleine zu funken …“<br />

Vierzig Minuten sind es noch, dann geht der Popkult an diesem<br />

Donnerstagabend auf Sendung. Alex, der eben noch<br />

eifrig recherchiert und geschnitten hat, sitzt nicht mehr auf<br />

seinem Platz. „Wird alles bisschen knapp heute, hätte ich<br />

nicht gedacht“, sagt er, als er wiederkommt. Der Korrespondent<br />

von vorhin muss sich noch vorbereiten, Zusagen<br />

kommen erst relativ kurzfristig. „Aber das gehört dazu“,<br />

schmunzelt Alex und setzt die Kopfhörer auf, um weiterzuschneiden.<br />

„Mal sehen, wie weit ich komme.“ Noch zehn<br />

Minuten. Endspurt.<br />

Als Tim Wiese sich schließlich von den Hörern der Update-<br />

Sendung verabschiedet, macht sich auch Alex Buchwald<br />

auf den Weg zum umglasten Moderatorenpult. Draußen ist<br />

es inzwischen dunkel geworden, die meisten Redakteure<br />

sind auch nicht mehr da. Als seine Kollegin Sina aus der<br />

Nachrichtenredaktion die letzte Verkehrsmeldung durchgegeben<br />

hat, geht es los: „MDR <strong>Sputnik</strong>, Popkult – 19 Uhr fünf,<br />

mein Name ist Alex Buchwald, herzlich willkommen.“ Hat<br />

also doch noch alles geklappt.<br />

im Radio & Web<br />

<strong>Sputnik</strong> Popkult mit Alex Buchwald, Tobi Kluge,<br />

Juliane Kowollik, Tim Wiese<br />

Montag bis Freitag von 19 bis 22 Uhr<br />

oder 24 Stunden als Stream auf sputnik.de<br />

Alex’ Profil<br />

mysputnik.de/alex_sputnik<br />

Tobis Profil<br />

mysputnik.de/tobi_sputnik<br />

Julianes Profil<br />

mysputnik.de/juliane_sputnik<br />

Tims Profil<br />

mysputnik.de/tim_sputnik<br />

AUDIo INVASIoN 09<br />

Erst Klassik-Konzert, dann Party im Gewandhaus<br />

Das Leipziger Gewandhaus ist eigentlich ein Ort für apart gekleidete<br />

Genießer klassischer Hochkultur. Am 25. April 2009 ist<br />

alles anders, denn <strong>Sputnik</strong> präsentiert im Gewandhaus eine<br />

Party für tanzlustige Freunde von Klassik und elektronischer<br />

Club- und Popmusik: die Audio Invasion.<br />

Die inzwischen dritte Audio Invasion beginnt mit einem Konzert<br />

des Gewandhausorchesters. Georges Pehlivanian dirigiert<br />

rasante Klassik von Schostakowitsch, Prokofjew, Glinka, Smetana<br />

und anderen.<br />

Nach dem klassischen Einstieg gibt es elektronische Musik und<br />

brillante Popacts zum Zuhören und Tanzen bis in die frühen<br />

Morgenstunden. Mit dabei sind Bonaparte, eine junge Band<br />

aus Berlin, denen in der Hauptstadt der Ruf einer wilden Partyband<br />

vorauseilt. Diesem Ruf werden sie auf jeden Fall mehr<br />

als gerecht. Auch Bodi Bill wollen und werden das Publikum in<br />

fröhliche Zuckungen versetzen. Ihr Rezept ist unverkrampfter<br />

Synthiepop, der nach Spätsommerabenden in der Großstadt<br />

klingt. Die DJs des Abends sind Sascha Funke (Bpitch Control),<br />

Johannes Heil (Kanzleramt/Cocoon), Mentell (Dreikommanull/<br />

Distillery) und Lars-Christian Müller (Finest Selection/Distillery).<br />

Das Aufeinandertreffen der unterschiedlichen musikalischen<br />

Stilrichtungen schafft neue akustische Horizonte, denen man<br />

sich nicht entziehen kann. Erst<br />

recht nicht, wenn man einen außergewöhnlichen<br />

Abend erleben<br />

möchte.<br />

Samstag 25. April 2009, 21 Uhr<br />

Gewandhaus zu Leipzig<br />

Tickets und Infos:<br />

www.audio-invasion.de<br />

Text: Elisabeth Steinbrecher Fotos: Promo


ALLEIN, ALLEIN WAr GESTErN<br />

<strong>Polarkreis</strong> <strong>18</strong> im Interview<br />

26<br />

<strong>Polarkreis</strong> <strong>18</strong> sind inzwischen die Band mit dem Hit<br />

und werden auch auf den Straßen ihrer Dresdner Heimatstadt<br />

erkannt. Sänger Felix Räuber weiß, was als<br />

nächstes auf die <strong>Sputnik</strong> Spring Break-Headliner wartet.<br />

<strong>Sputnik</strong>-Musikredakteur Andreas Zagelow traf die Band<br />

in Dresden zum Interview.<br />

Ihr habt inzwischen in den Niederlanden und London gespielt.<br />

In Dänemark wart ihr nicht nur auf Tour, sondern<br />

mit einem „Allein Allein“-Remix sogar in den Top 10! Wie<br />

groß sind eigentlich eure internationalen Ambitionen?<br />

Wir hoffen natürlich, dass da was geht. Als z.B. in Holland<br />

die Leute dann wirklich zu „Allein Allein“ mitgesprungen sind<br />

– das war schon krass. Wir sind ja nicht unbedingt als große<br />

Animationsband bekannt, alles passiert aus dem Bauch<br />

raus. Da dachte ich dann schon: Mann, wir sind hier in Holland<br />

und die Leute singen wortwörtlich dieses Lied mit. Da<br />

kann noch mehr passieren!<br />

Das gleiche passierte neulich sogar im Big Brother-Container.<br />

Geht es überhaupt noch besser und größer?<br />

Ich hab neulich ein YouTube-Video gesehen, wo in einer<br />

venezuelischen Disco im abendlichen Entertainer-Unterhaltungsprogramm<br />

der Song „Allein Allein“ lief. Die Leute haben<br />

alle mitgesungen – total krass! In Venezuela! Sogar die<br />

Strophen! »lacht«<br />

Inzwischen gibt auch schon die eine oder andere "Allein<br />

Allein"-Coverversion.<br />

Es gibt richtig viele! Es ist absorderweise so, dass man damit<br />

inzwischen eine Doppel-CD vollmachen kann. Sogar<br />

von Alexander Christensen, der früher U96 war und den<br />

Techno mainstreamfähig machte, kommt eine sehr schöne.<br />

Man muss immer dazu sagen, egal welche Richtung ein Remix<br />

nimmt, wir sind extrem davon geehrt, dass sich jemand<br />

aus unserem Song etwas neues macht. Wie es dann klingt,<br />

Text: Andreas Zagelow Fotos: Stephan Flad


ist sicher Geschmackssache. Wichtig ist uns nur, dass die<br />

Leute den Song respektieren. Wenn das der Fall ist, freuen<br />

wir uns über jede neue Version.<br />

Eure aktuelle Single ist "The Colour of Snow". Worum<br />

geht es bei diesem Song?<br />

Es geht prinzipiell um die Beeinflussung von Menschen und<br />

wie die Wahrheit, die Wirklichkeit bestimmt werden kann, indem<br />

du sie selbst kreierst und Meinungen erfindest. Und so<br />

ist die Farbe des Schnees in unserem Song eben nicht weiß,<br />

sondern eine andere. Schnee kann dadurch jede Farbe annehmen,<br />

wenn du nur die Wirklichkeit verdrehst.<br />

Das nächste Mal sehen wir uns beim <strong>Sputnik</strong> Spring<br />

Break. Wie geht ihr mit der ja auch live veränderten Situation<br />

vor viel größerem Publikum um?<br />

Auch für uns ist das momentan sehr schwierig. Wir bewegen<br />

uns gerade an einer Schnittstelle: aus dem Independent-Untergrund<br />

kommend und jetzt auf dem Weg in den<br />

Mainstream. Meist ist es eine Mischung aus Verwirrung und<br />

Faszination. Wir hoffen einfach, dass die Leute das Festival<br />

zu Pfingsten genießen. Und dass wir den Impuls dazu geben,<br />

weil wir es selber genießen. Wenn die Leute mit uns<br />

gehen, ist das das größte Konzerterlebnis, das du fühlen<br />

kannst, denn es gibt dir unglaubliche Kräfte. Dann kann viel<br />

passieren.<br />

FATBoY SLIM<br />

THE ProDIGY<br />

SVEN VÄTH<br />

PoLArKrEIS <strong>18</strong><br />

Die ersten Acts des diesjährigen SonneMondSterne<br />

Festivals stehen fest. Und damit heißt es jetzt<br />

also: Fatboy Slim und The Prodigy live on Saalburg<br />

Beach!<br />

Doch natürlich sind diese beiden nicht die einzigen<br />

Acts, die die SMSer aus dem Sack lassen. Weiterhin<br />

sind bisher unter anderem bestätigt: Peter Fox,<br />

Deichkind, Laurent Garnier LIVE, MIA., Sven Väth,<br />

Carl Cox, Mr. Oizo, Northern Lite, Lexy & K-Paul.<br />

Das SMS findet vom 7. bis 9. August in Saalburg/<br />

Thüringen statt. Alle Infos und Tickets gibt es auf<br />

www.sonnemondsterne.de


IT’S WELTSPrACHE<br />

Die English News bei <strong>Sputnik</strong> – und die Köpfe dahinter<br />

28<br />

Die Welt ist kein Ponyhof, sondern ein globalisiertes,<br />

komplexes Gebilde. Englisch ist Weltsprache und Verständigungswerkzeug<br />

Nummer eins. That’s why MDr<br />

<strong>Sputnik</strong> broadcasts English-speaking news. Dan Wesker<br />

is one of the heads behind it.<br />

Wenn Dan Wesker so dasitzt und von der Welt erzählt, dann<br />

glaubt man ihm nicht, dass er schon Mitte vierzig ist. Und<br />

dass er seit guten zwanzig Jahren in Deutschland lebt, das<br />

glaubt man ihm auch nicht. Denn seinen Inselakzent konnte<br />

der sympathische Brite mit der kahlen Stirn und den strahlenden<br />

Augen bis heute nicht loswerden.<br />

Dan kam zur Wendezeit nach Leipzig. „It was a time of change<br />

and I wanted to be on the front line“, lächelt er und schaut<br />

konzentriert auf die Zigarette, die er sich da gerade dreht.<br />

Nach Deutschland zog es den damals jungen Fotokünstler<br />

durch ein paar Leipziger, die er eines Abends in London traf.<br />

Eine Zeitungsanzeige später packte er seine Siebensachen.<br />

„I brought almost nothing. I set out for Germany just having<br />

my backpack and my guitar. Moreover, I didn’t speak any<br />

German”, erinnert sich Dan. „I learned German behind the<br />

bar of Boccacio and then the Pfeffermühle and worked as a<br />

free-lance photographer.“ Das alles war 1993.<br />

Jetzt, 16 Jahre später, hat sich nicht nur in Mitteldeutschland,<br />

sondern auch in Dans Leben einiges geändert. Sein<br />

Deutsch ist ein bisschen besser geworden, neugierig wie<br />

damals ist er aber immer noch. Muss er auch. Seit über<br />

zwei Jahren ist er einer der drei englischen Redakteure in<br />

der <strong>Sputnik</strong>-Nachrichtenredaktion. Von hier aus hält er die<br />

Kosmopoliten unter den <strong>Sputnik</strong>-Hörern auf dem neuesten<br />

Stand – und zwar stündlich aufs Neue: „You cannot prepare<br />

the news once and present them six times a day. Things<br />

which happened in the morning are old news at noon. Listeners<br />

expect to be well informed about events which came<br />

ten minutes before.”<br />

Englische Nachrichten gibt es bei <strong>Sputnik</strong> bereits seit 2006.<br />

Von anfangs zweimal, später dann dreimal täglich, kann man<br />

sie seit Januar den gesamten Nachmittag über hören. „A lot<br />

of work for us“, sagt Dan und runzelt die Stirn. Recherchiert<br />

und gesprochen werden sie seit jeher von Muttersprachlern,<br />

die in Deutschland leben und arbeiten. Vom Anfang an sind<br />

das Miss Kira Kaplan aus San Diego in Kalifornien und Mr.<br />

Dan Wesker aus London. Neu am <strong>Sputnik</strong>-Nachrichtentisch<br />

ist David Fischbach aus Cleveland in Ohio.<br />

Die Entscheidung, dass die <strong>Sputnik</strong>-Nachrichtenredaktion<br />

zweisprachig werden musste, kam aber nicht mal eben<br />

so. Dan weiß, warum: „On the one hand it’s the educational<br />

thing. Every German is supposed to study English at<br />

school.” Auf Englisch aber auch die täglichen Nachrichten<br />

zu hören und dabei vielleicht mehr zu lernen als von den<br />

„What’s-your-name-and-how-are-you“-Dialog-Kassetten im<br />

Englischunterricht, das bietet keine Schule und keine Uni.<br />

„On the other hand it’s important to show, that English is an<br />

essential part of our everyday life. It’s the international language,<br />

it’s Weltsprache”, erklärt Dan. Große Augen macht er<br />

dabei. Brite müsste man sein.<br />

Damit zur Mittagszeit die ersten Schlagzeilen in feinster<br />

Weltsprache on air gehen können, steht Dan jeden Morgen<br />

halb acht auf. Zumindest dann, wenn er Dienst hat. „I<br />

like to take the things slowly in the morning, having coffee<br />

and cigarettes. And reading the newspaper, of course.“ In<br />

der Redaktion angekommen geht es dann schneller als am<br />

Frühstückstisch: Agenturmeldungen warten darauf, gelesen<br />

zu werden und es gilt zu schauen, was die Kollegen bei<br />

CNN und der BBC zu verkünden haben. Nur etwa die Hälfte<br />

der englischsprachigen Nachrichten bei <strong>Sputnik</strong> drehen<br />

sich auch um das, was Dans, Kiras und Davids Kollegen auf<br />

Deutsch melden.<br />

Von der deutschen Sprache scheint Dan Wesker ohnehin<br />

nicht ganz so überzeugt zu sein: „It’s difficult and so precise“,<br />

sagt er. „In english you don’t have such a search for perfection.“<br />

Perfektion, das ist eine Sache, die man auch den Bundesdeutschen<br />

selbst gerne hinterherruft. Und Verbissenheit.<br />

„In England we say sorry all the time, the Germans don’t.<br />

And they are kind of inflexible. But my normality of Germany<br />

is Leipzig. I’ve never been to the Ruhrpott and I have no<br />

idea about the people there.” Wenn Dan sowas sagt, dann<br />

grinst er. Man kann es ihm einfach nicht verübeln. Schon gar<br />

nicht, wenn es dann nachmittags zur halben Stunde heißt:<br />

„MDR <strong>Sputnik</strong>, English News – At two thirty, my name is Dan<br />

Wesker, good afternoon.“ Und vielleicht hören wir von ihm ja<br />

schon bald mehr als das.<br />

Text: Florian Zinner Fotos: Stephan Flad


Kira Kaplan,<br />

San Diego and Freiburg<br />

Actually I’m: … a journalist, working for TV<br />

as an author, producer and director<br />

Before <strong>Sputnik</strong>: I always wanted to become<br />

an oceanographer, but then we had to take apart a<br />

fish at school – no way! Then: Kaufmännische Ausbildung,<br />

university, MDR Fernsehen, freelancer journalist<br />

Mitteldeutschland is: … fascinating and rather diverse.<br />

Many cultural roots are here: Bach, Händel, Luther. Too<br />

bad, many Wessis have not found out yet.<br />

The Germans are: Sometimes stiff, not open for new<br />

things. In Freiburg they say: “Das hämma scho imma so<br />

gmacht!”<br />

My German: What can I say? Started speaking at age six.<br />

There is hope, Dan’s German will improve – some day!<br />

Having my life the American way in Germany: Being open<br />

minded, positive thinking and outgoing.<br />

Working at a Jugendradio is: Refreshing! Can’t believe I<br />

already am 26!<br />

I improve the world, when I: … help people to understand<br />

each other.<br />

Three tracks from the soundtrack of my life: “Sunrise<br />

Sunset” from the musical “Anatevka” and “You are my<br />

sunshine” – my daddy sang sings these songs before bed<br />

time; “Let’s stay together” by Al Green; “Matilda” by Harry<br />

Belafonte<br />

Dan Wesker, London<br />

Actually I’m: … a photographer and singer.<br />

Before <strong>Sputnik</strong>: … I worked as a photographer<br />

in London and Leipzig and launched<br />

ITCHYKOO Photography.<br />

Mitteldeutschland is: … in the middle of<br />

Germany. (English flippant humour!)<br />

The Germans are: … a nation of extremes.<br />

My German: … is conversational to the amusement of<br />

others.<br />

Having my life the English way in Germany: Enjoy a big<br />

slap up English breakfast.<br />

Working at a Jugendradio is: … always different in a samey<br />

sort of way.<br />

I improve the world, when I: … exist. ;-)<br />

Three tracks from the soundtrack of my life: Impossible<br />

to say! But three albums that have followed me through<br />

my life: “House of the Holy” by Led Zeppelin; “Music of my<br />

Mind” by Stevie Wonder; “Blue” by Joni Mitchell<br />

David Fischbach,<br />

Cleveland<br />

Actually I’m a …: platypus – I<br />

don‘t know what I really am.<br />

Before <strong>Sputnik</strong>: I financed my<br />

studies at college playing pool,<br />

then rowed for the USA, did some<br />

acting, wrote some plays, spent a<br />

lot of time with my guitar, got lost along the way.<br />

Mitteldeutschland is: ... quite off-center for being<br />

„middle“. Unless you‘re looking at a map from 1914.<br />

The Germans are: How can I say what the Germans are<br />

like? All of them? I’ll have to pass this one on to Tacitus.<br />

My German: ... is still battling with my English. It‘s a daily<br />

fight for territory in the left lobe of my brain.<br />

Having my life the American way in Germany: ... is<br />

shooting squirrels in the park.<br />

Working at a Jugendradio is: ... a real high while I’m at it<br />

and a bummer when it’s over. Like a hit of crack.<br />

I improve the world, when I: ... bath.<br />

Three tracks from the soundtrack of my life:<br />

Past: “Half a Person” by The Smiths<br />

Day-to-day: “Fool You Are” by Lloyd Cole<br />

At <strong>Sputnik</strong>: “A Day in the Life“ by The Beatles<br />

on Radio<br />

English news on MDr <strong>Sputnik</strong>,<br />

Monday to Friday, always on the half hour<br />

from 1.30 P.M. to 6.30 P.M.<br />

Kiras Profil<br />

mysputnik.de/kira_sputnik<br />

Dans Profil<br />

mysputnik.de/dan_sputnik


DEINE REGION<br />

DEINE FREQUENZ<br />

DEIN PROGRAMM<br />

SATELLIT<br />

Die Verbreitung von SPUTNIK erfolgt innerhalb des Programmangebotes<br />

ARD Digital (unverschlüsseltes digitales Fernsehen). Der Empfang ist mit<br />

einem Satelliten-Digitalreceiver möglich, wenn der auf ASTRA 19,2° Ost<br />

ausgerichtete Satellitenspiegel einen Universal-LNB besitzt. Der Digitalempfänger<br />

wird als Set-Top-Box, als PC-Karte oder für bestimmte TV-Geräte auch<br />

als Einbauplatine angeboten. Die Empfangsparameter lauten:<br />

Satellit: ASTRA 19,2° Ost<br />

Frequenz: 12.266 MHz<br />

(bis auf weiteres auch über 12.110 MHz)<br />

Polarisation: horizontal<br />

Symbolrate (SR): 27.500<br />

Fehlerschutz (FEC): 3/4<br />

INTERNET<br />

SPUTNIK bietet im Netz neben seinem eigentlichen<br />

Live-Programm zusätzliche selbst produzierte und<br />

qualitativ hochwertige Channels an. Es gibt die Musikchannels<br />

Rock, Black, Club und Insomnia sowie als<br />

Alternative zum Livestream die Popkult-Sendung des<br />

Vorabends.<br />

www.sputnik.de/programm/streamuebersicht<br />

www.sputnik.de<br />

www.mysputnik.de<br />

KABEL<br />

Überall in Sachsen, Thüringen und Sachsen-Anhalt<br />

kannst du SPUTNIK auch übers<br />

Kabelnetz empfangen - vorausgesetzt, du<br />

hast einen Kabelanschluss. Verbinde einfach<br />

deinen Reciever mit der Kabelbuchse<br />

in der Wand und suche SPUTNIK auf<br />

UKW. Dein Kabelanbieter kann Dir sagen,<br />

auf welcher Frequenz du SPUTNIK findest.<br />

Weitere Infos findest du auch hier:<br />

www.sputnik.de/programm/frequenzen<br />

Erfurt<br />

neu<br />

MOBILE<br />

Für die meisten Handys sowie für das iPhone gibt es Programme,<br />

mit denen du SPUTNIK auch außerhalb unserer UKW-Reichweite -<br />

sogar weltweit - prima empfangen kannst. Die Programme (Apps) stellen<br />

wir dir kostenlos zur Verfügung - allerdings fallen Verbindungsgebühren<br />

an. Infos findest du hier im Heft auf Seite 22.<br />

Fleetmark<br />

Klötze<br />

Aschersleben<br />

Sangerhausen<br />

Jena<br />

Stendal<br />

Jerichow<br />

Magdeburg<br />

Bernburg<br />

Halle<br />

Naumburg<br />

Dessau<br />

Zeitz<br />

Gera<br />

Leipzig<br />

Stadt<br />

Internet<br />

Altenburg � � � –<br />

Aschersleben � � � 104.4<br />

Berlin � � � –<br />

Chemnitz � � � –<br />

Chemnitz<br />

Kabelnetze<br />

Dessau � � � 104.4<br />

Dresden � � � –<br />

Erfurt � � � –<br />

Gera � � � –<br />

Halle � � � 104.4<br />

Jena � � � –<br />

Jerichow � � � 90.5<br />

Kapstadt � – – –<br />

Leipzig � � � 104.4<br />

Magdeburg � � � 105.2<br />

Moskau � – – –<br />

New York � – – –<br />

Satellit<br />

Naumburg � � � 93.1<br />

Peking � – – –<br />

Salzwedel � � � 100.7<br />

Stendal � � � 104.8<br />

Sydney � – – –<br />

Weimar � � � –<br />

zeitz � � � 89.4<br />

Dresden<br />

UKW<br />

Bautzen


Pompeo Batoni: Apollo und zwei Musen (ca. 1741)<br />

PRÄSENTIERT VON:<br />

SA 25/04/2009 EINLASS: 21 UHR<br />

IM GEWANDHAUS ZU LEIPZIG<br />

GROSSES CONCERT (22 Uhr):<br />

GEWANDHAUSORCHESTER<br />

Dirigent: George Pehlivanian<br />

DMITRI SCHOSTAKOWITSCH<br />

Festliche Ouvertüre op. 96<br />

SERGEJ PROKOFJEW<br />

1. Sinfonie D-Dur op. 25 („Symphonie classique“)<br />

GYÖRGY LIGETI<br />

Concerto Românesc<br />

BEDRICH SMETANA<br />

Ouvertüre zu der Oper „Die verkaufte Braut“<br />

MICHAIL GLINKA<br />

Ouvertüre zu der Oper „Ruslan und Ludmilla“<br />

TICKETS UND INFOS:<br />

www.audio-invasion.com<br />

www.gewandhaus.de<br />

LIVE STAGE (ab 23 Uhr):<br />

BODI BILL<br />

(Sinnbus Rec.)<br />

BONAPARTE<br />

(Circus Show)<br />

EINTRITT:<br />

Vorverkauf: 11 € zzgl. VVK-Gebühr<br />

Abendkasse: 14 €<br />

CLUB STAGE (ab 23 Uhr):<br />

SASCHA FUNKE<br />

(Bpitch Control)<br />

JOHANNES HEIL<br />

(Metatron/www.cocoon.net)<br />

MENTELL<br />

IN KOOPERATION MIT: PRODUKTION:<br />

DANKE:<br />

(dreikommanull/Distillery/elipamanoke)<br />

LARS-CHRISTIAN MÜLLER<br />

(Finest Selection/Distillery)


SVEN VÄTH, DEICHKIND, MIA., MR. OIZO,<br />

Laurent Garnier LIVE, Carl Cox, Northern<br />

Lite, Lexy & K Paul, Wighnomy Brothers,<br />

Matthias Kaden u.v.m.<br />

PRÄSENTIERT<br />

7.8.9. Aug 2009<br />

Bleilochtalsperre<br />

Saalburg<br />

TIC TICKET IC KET KETS: S:<br />

unt unter e der Hotline ne 017 0174 4 33366<br />

366 66 66664 64 6 un und d u uunte<br />

nte ter<br />

www. w.So Sonn nneM eMon ondS dSte terne. e de

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