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32<br />
Mein Plan, <strong>de</strong>r lange Jahre in mir gereift ist, bis ich mir sicher war<br />
ich könnte es schaffen, soll nun Realität wer<strong>de</strong>n. Dabei habe ich alles<br />
Notwendige in meinem 7-Kilo-Rucksack, einen genügend großen<br />
„Benzintank“ <strong>für</strong> die gut 300 Kilometer Wegstrecke, Wetterschutz<br />
und auch ein zweites Paar Laufschuhe, um meinen Füßen während<br />
<strong>de</strong>r Laufzeit etwas Abwechslung zu gönnen. Begleiten wird mich auf<br />
meiner Laufpartie Oskar Plant.<br />
Los geht’s, vorbei am romantischen Eibsee, mit Zugspitzblick – eigentlich<br />
– hinüber nach Ehrwald, wenn da nicht immer wie<strong>de</strong>r die kleinen<br />
Regenschauer wären. Darum gibt es im Dorfkaffee erst einmal<br />
eine kurze Teepause. Über <strong>de</strong>n Hohen Gang geht es weiter zu unserer<br />
Jausestation, <strong>de</strong>r Coburger Hütte, danach zur Grünsteinscharte<br />
hinunter, wie<strong>de</strong>r zur Stöttlkarscharte hinauf und dann über eine üble<br />
Schuttreise zur Boaßlig Brücke. Der Rest nach Untermieming ist ein<br />
Kin<strong>de</strong>rspiel. Unsere erste, erfolgreich absolvierte Etappe mit 35 km<br />
und mehr als 4.000 m auf und ab besiegeln wir beim „Neuwirt“ gleich<br />
mit einem Bier. Auch am nächsten Tag läuft bis auf die Volldusche vor<br />
<strong>de</strong>r Dortmun<strong>de</strong>r Hütte alles bestens. Tag drei allerdings sollte eine entschei<strong>de</strong>n<strong>de</strong><br />
Wendung bringen. Oskar entschließt sich die Tour abzubrechen.<br />
Von nun an bin ich allein unterwegs. Erst in Obergurgel wür<strong>de</strong><br />
ich auf Klaus treffen, <strong>de</strong>r mich ein Stück begleiten und auch fotografieren<br />
wollte. Finstertaler Stausee, Zwiselbachjoch, Sulztal, Amberger<br />
Hütte, ich laufe wie geschmiert. Auch die Gletscher Passagen vor <strong>de</strong>m<br />
Atterkarjoch sind angenehm bis auf die Schattenseiten, da <strong>hier</strong> <strong>de</strong>r<br />
Fels durch <strong>de</strong>n Neuschnee vom Vortag und Nacht rutschig gewor<strong>de</strong>n<br />
3000<br />
2000<br />
1000<br />
Grainau<br />
Hm Auf<br />
Hm Ab<br />
Strecke<br />
Alpinlauf von Grainau nach Arco<br />
6.45 Uhr. Rucksack gepackt, ein Schritt vor die Türe, noch ein<br />
„Servus“, beinahe ist alles so wie an je<strong>de</strong>m Morgen. Aber nur<br />
beinahe, <strong>de</strong>nn <strong>hier</strong> direkt vor meiner Haustür beginnt heute eine<br />
Reise – mein Alpinlauf von Grainau nach Arco.<br />
2.391 m<br />
2.355 m<br />
35 km<br />
Untermieming<br />
2.083 m<br />
957 m<br />
30,24 km<br />
Dortmun<strong>de</strong>r<br />
Hütte<br />
2.593 m<br />
2.505 m<br />
32,4 km<br />
Amberger<br />
Hütte<br />
1.821 m<br />
1.942 m<br />
32,8 km<br />
Obergurgl<br />
3.544 m<br />
2.531 m<br />
31,9 km<br />
war. Hart aber herrlich ist <strong>de</strong>r sechste Tag mit 6.054 Höhenmetern<br />
Auf- und Abstieg und 45,3 km Strecke. Er führt durch das schon lange<br />
auf meiner Reise-Wunschliste stehen<strong>de</strong> Ultental, welches <strong>für</strong> seine<br />
Ursprünglichkeit bekannt ist. Die kann ich dann pur bei meinem<br />
Abstieg nach Sankt Pankraz erleben. Der Ort, schon zum greifen<br />
nah, ist einfach über keinen direkten Weg zu erreichen. Ich folge <strong>de</strong>r<br />
kurvigen Bergstraße von Bauernhof zu Bauernhof bis ich von Fern jemand<br />
ent<strong>de</strong>cke, <strong>de</strong>n ich nach einem besseren Weg fragen konnte.<br />
Es ist eine Bäuerin mit einem kleinen Lämmchen, das ihr Schritt auf<br />
Tritt folgt. Lei<strong>de</strong>r kann auch <strong>Sie</strong> mir keinen an<strong>de</strong>ren Weg sagen, so<br />
kämpfe ich mich weglos ins Tal. Dort ist das erste Bier schnell vernichtet.<br />
Am nächsten Tag brechen wir ins Brenta Gebiet auf. Eine extrem<br />
schlechte Wetterprognose jedoch mit Schneefall unter 2000 m zwingt<br />
mich die Reiseroute zu än<strong>de</strong>rn. Hier verabschie<strong>de</strong>t sich auch Klaus<br />
und ich laufe wie<strong>de</strong>r allein weiter über Rumo nach Cles. Während <strong>de</strong>r<br />
nächsten bei<strong>de</strong>n Tage renne ich gegen Wind und Wetter an. Aber <strong>de</strong>r<br />
letzte Tag gönnt mir einen strahlen<strong>de</strong>n Zieleinlauf bei Sonnenschein,<br />
hinab nach Arco direkt zu „Pio´s Bar Conti“ und zum wohlverdienten<br />
Ankunftsbier.<br />
Dort nehmen mich auch Cordula, meine Frau, und Oskar in Empfang.<br />
Gemeinsam lassen wir meine Reise noch am Gardasee ausklingen,<br />
bevor es ganz banal mit <strong>de</strong>m Auto zurückgeht. Keine Blasen, keine<br />
Kniebeschwer<strong>de</strong>n, überall nette Leute unterwegs und ganz passables<br />
Wetter – ich habe meine Reise rundum genossen und eigentlich juckt<br />
es mich schon wie<strong>de</strong>r in <strong>de</strong>n Füßen.<br />
Gesamt Laufzeit: 46 Stun<strong>de</strong>n in 10 Tagen<br />
Gesamt Kilometer: 326,34 km<br />
Gesamt Höhenmeter Aufstieg: 18463,24 m<br />
Gesamt Höhenmeter Abstieg: 17333,9 m<br />
Stettiner<br />
Hütte<br />
2.257 m<br />
4.381 m<br />
45,3 km<br />
Sankt<br />
Pankraz<br />
Cles<br />
1.677 m<br />
1.749 m<br />
35,5 km<br />
1.262 m<br />
909 m<br />
35 km<br />
Andalo<br />
469 m<br />
772 m<br />
15 km<br />
San Lorenzo<br />
in Banale<br />
963 m<br />
1.652 m<br />
33,2 km<br />
Arco