07.01.2015 Aufrufe

Juni-September - Paul-Gerhardt-Kirchengemeinde - Friedrichshafen

Juni-September - Paul-Gerhardt-Kirchengemeinde - Friedrichshafen

Juni-September - Paul-Gerhardt-Kirchengemeinde - Friedrichshafen

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Unsere Glocke<br />

Liebe <strong>Kirchengemeinde</strong>,<br />

<strong>Paul</strong>-<strong>Gerhardt</strong>-<strong>Kirchengemeinde</strong><br />

unsere <strong>Paul</strong>-<strong>Gerhardt</strong>-Glocke hat ja bekanntlich eine „bewegte“ Geschichte.<br />

Als Signalinstrument auf der „Koenig Wilhelm“ in Dienst genommen, ertönte<br />

sie auf dem letzten württembergischen Schaufelraddampfer nur eine relativ<br />

kurze Dauer von ca. 37 Jahren. Auf dem Dachreiter des Zeppelin-Kirchleins<br />

fand unsere Glocke wieder einen geeigneten Arbeitsplatz, diesmal allerdings<br />

als Kirchenglocke, d.h. im Gegensatz zur starren Aufhängung jetzt am Joch<br />

aufgehängt und von Hand schwingend geläutet. Diese Praxis ist das Besondere<br />

an den Kirchenglocken, nur so wird der Klang erst richtig lebendig. Die älteren<br />

Gemeindeglieder unter uns können sich sicher noch an das Handläuten in der<br />

Zeppelin-Kirche erinnern. Der bisher letzte Umzug unserer Glocke vor etwas<br />

mehr als 20 Jahren führte schließlich in die neu erbaute<br />

<strong>Paul</strong>-<strong>Gerhardt</strong>-Kirche, aufgehängt an eine starre Metall-<br />

Konstruktion. Hier wird noch bis heute seit vielen Jahren<br />

mit drei Glockenschlägen der Beginn eines jeden Gottesdienstes<br />

markiert.<br />

Die besondere historische Bedeutung der ehemaligen<br />

Schiffsglocke fand kürzlich sogar in einem Buch Erwähnung:<br />

Eva-Maria Bast und Julia Blust entdecken gerne<br />

Geheimnisse der Heimat und haben 50 spannende<br />

Geschichten aus <strong>Friedrichshafen</strong> zusammengetragen.<br />

Eine Geschichte handelt von unserer Glocke. Deswegen<br />

war es für mich sehr reizvoll, unser „tönendes Erz“ noch<br />

einmal genauer unter die Lupe zu nehmen.<br />

Die äußere Form erinnert nicht in erster Linie an eine<br />

Schiffsglocke, dazu sind die Verzierung und die raue<br />

Oberfläche zu untypisch. Die Farbe der Oberfläche lässt<br />

leider keinen klaren Schluss auf die verwendete Legierung<br />

zu. Innen und außen sind erhebliche Gussfehler zu<br />

erkennen, die mehr oder weniger nachbearbeitet wurden.<br />

Der Klöppel und dessen Aufhängung sind durch<br />

Schiffsglocke <strong>Paul</strong>-<strong>Gerhardt</strong><br />

den häufigen Gebrauch stark abgenützt, dadurch wurde<br />

der Schlagring am unteren Rand der Glocke, wo der Klöppel auftrifft, schon<br />

deutlich ausgerieben. Es besteht dadurch mehr und mehr die Gefahr, dass bei<br />

übertriebenem Anschlagen die Glocke Risse bekommen kann. Der Klang ist in<br />

Anbetracht der Tatsache, dass ausschließlich Metall in der Glockenaufhängung<br />

verwendet wurde, sehr spitz und schrill. Bei einer fachgerechten Aufhängung<br />

hingegen sind das Joch und der Glockenstuhl aus bestem abgelagertem Holz<br />

gefertigt, störende hohe Frequenzen werden somit angenehm abgedämpft. Der<br />

Klöppel sollte auch, was die Materialhärte anbelangt, wegen der Abnützung im<br />

Idealfall weicher als die Glocke sein. Aus klanglicher Sicht ist eine schwingende<br />

4

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!