Juni-September - Paul-Gerhardt-Kirchengemeinde - Friedrichshafen
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Unsere Glocke<br />
Liebe <strong>Kirchengemeinde</strong>,<br />
<strong>Paul</strong>-<strong>Gerhardt</strong>-<strong>Kirchengemeinde</strong><br />
unsere <strong>Paul</strong>-<strong>Gerhardt</strong>-Glocke hat ja bekanntlich eine „bewegte“ Geschichte.<br />
Als Signalinstrument auf der „Koenig Wilhelm“ in Dienst genommen, ertönte<br />
sie auf dem letzten württembergischen Schaufelraddampfer nur eine relativ<br />
kurze Dauer von ca. 37 Jahren. Auf dem Dachreiter des Zeppelin-Kirchleins<br />
fand unsere Glocke wieder einen geeigneten Arbeitsplatz, diesmal allerdings<br />
als Kirchenglocke, d.h. im Gegensatz zur starren Aufhängung jetzt am Joch<br />
aufgehängt und von Hand schwingend geläutet. Diese Praxis ist das Besondere<br />
an den Kirchenglocken, nur so wird der Klang erst richtig lebendig. Die älteren<br />
Gemeindeglieder unter uns können sich sicher noch an das Handläuten in der<br />
Zeppelin-Kirche erinnern. Der bisher letzte Umzug unserer Glocke vor etwas<br />
mehr als 20 Jahren führte schließlich in die neu erbaute<br />
<strong>Paul</strong>-<strong>Gerhardt</strong>-Kirche, aufgehängt an eine starre Metall-<br />
Konstruktion. Hier wird noch bis heute seit vielen Jahren<br />
mit drei Glockenschlägen der Beginn eines jeden Gottesdienstes<br />
markiert.<br />
Die besondere historische Bedeutung der ehemaligen<br />
Schiffsglocke fand kürzlich sogar in einem Buch Erwähnung:<br />
Eva-Maria Bast und Julia Blust entdecken gerne<br />
Geheimnisse der Heimat und haben 50 spannende<br />
Geschichten aus <strong>Friedrichshafen</strong> zusammengetragen.<br />
Eine Geschichte handelt von unserer Glocke. Deswegen<br />
war es für mich sehr reizvoll, unser „tönendes Erz“ noch<br />
einmal genauer unter die Lupe zu nehmen.<br />
Die äußere Form erinnert nicht in erster Linie an eine<br />
Schiffsglocke, dazu sind die Verzierung und die raue<br />
Oberfläche zu untypisch. Die Farbe der Oberfläche lässt<br />
leider keinen klaren Schluss auf die verwendete Legierung<br />
zu. Innen und außen sind erhebliche Gussfehler zu<br />
erkennen, die mehr oder weniger nachbearbeitet wurden.<br />
Der Klöppel und dessen Aufhängung sind durch<br />
Schiffsglocke <strong>Paul</strong>-<strong>Gerhardt</strong><br />
den häufigen Gebrauch stark abgenützt, dadurch wurde<br />
der Schlagring am unteren Rand der Glocke, wo der Klöppel auftrifft, schon<br />
deutlich ausgerieben. Es besteht dadurch mehr und mehr die Gefahr, dass bei<br />
übertriebenem Anschlagen die Glocke Risse bekommen kann. Der Klang ist in<br />
Anbetracht der Tatsache, dass ausschließlich Metall in der Glockenaufhängung<br />
verwendet wurde, sehr spitz und schrill. Bei einer fachgerechten Aufhängung<br />
hingegen sind das Joch und der Glockenstuhl aus bestem abgelagertem Holz<br />
gefertigt, störende hohe Frequenzen werden somit angenehm abgedämpft. Der<br />
Klöppel sollte auch, was die Materialhärte anbelangt, wegen der Abnützung im<br />
Idealfall weicher als die Glocke sein. Aus klanglicher Sicht ist eine schwingende<br />
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