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Video-Interaktions-Begleitung (VIB ) Der ... - Spin Deutschland eV

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<strong>Video</strong>-<strong>Interaktions</strong>-<strong>Begleitung</strong> (<strong>VIB</strong> ® )<br />

<strong>Der</strong> Schlüssel zum<br />

beruflichen Erfolg<br />

Abschlussarbeit für die Zertifizierung<br />

zur <strong>Video</strong>-Home-Trainerin<br />

Nicole Laudenbach<br />

Ausbilderin:<br />

Hannelore Gens<br />

Januar 2008


Abschlussarbeit zur Zertifizierung – Nicole Laudenbach<br />

Zertifizierende: Dietlind Schmidt<br />

ASB Luckau<br />

Lübbenauer Str. 37<br />

15926 Luckau<br />

dietlind-schmidt@asb-dalu.de<br />

Termin: 14. Januar 2008<br />

Ort: Hanau, Albert-Schweitzer-Kinderdorf<br />

Nicole Laudenbach<br />

ProFam Radmühl<br />

Albert-Schweitzer-Kinderdorf Hanau<br />

Am Pedro-Jung-Park 1<br />

63450 Hanau<br />

laudni@freenet.de<br />

Impressum<br />

Bundesvorstand SPIN <strong>Deutschland</strong> e. V.<br />

Bundesbüro<br />

Rebecca Schön<br />

Kustermann-Straße 3 c<br />

82327 Tutzing<br />

Telefon 08158 907943<br />

Telefax 08158 907945<br />

SPINBundesverband@web.de<br />

www.spindeutschland.de<br />

Januar 2008 SPIN <strong>Deutschland</strong> e. V. 2


Abschlussarbeit zur Zertifizierung – Nicole Laudenbach<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

1 Einleitung ---------------------------------------------------------------- 4<br />

2 Arbeitsweise einer <strong>Video</strong>-<strong>Interaktions</strong>-<strong>Begleitung</strong> ----------------- 4<br />

3 Die Grundgedanken und -werte einer <strong>Video</strong>-<strong>Interaktions</strong>-<br />

<strong>Begleitung</strong> --------------------------------------------------------------- 5<br />

4 Übersicht der verschiedenen <strong>VIB</strong>-Angebote------------------------- 6<br />

4.1 Kommunikationstraining mit Fachkräften, Berufsanfängern und<br />

Praktikanten-------------------------------------------------------------- 6<br />

4.2 Gestaltung des Kontaktes zwischen Betreuer und Bezugskind --- 6<br />

4.3 <strong>Interaktions</strong>begleitung in der Kindergruppe------------------------- 7<br />

4.4 Teamfindung------------------------------------------------------------- 7<br />

4.5 In anderen Systemen, die die Fachkraft oder das Kind betreffen- 7<br />

5 Die Vorgehensweise einer <strong>VIB</strong> --------------------------------------- 7<br />

6 Besonderheiten bei <strong>VIB</strong>------------------------------------------------ 10<br />

7 Interviewausschnitte von den Abschlusstreffen--------------------- 11<br />

7.1 Interviewausschnitte mit Nadine H. ---------------------------------- 11<br />

7.2 Interviewausschnitt mit Tanja L.-------------------------------------- 13<br />

8 Schlussbemerkung ------------------------------------------------------ 14<br />

9 Literaturverzeichnis----------------------------------------------------- 15<br />

Januar 2008 SPIN <strong>Deutschland</strong> e. V. 3


Abschlussarbeit zur Zertifizierung – Nicole Laudenbach<br />

1 Einleitung<br />

Im Rahmen meiner Ausbildung zur <strong>Video</strong>-Home-Trainerin konnte ich mit vier Fachkräften<br />

<strong>Video</strong>-<strong>Interaktions</strong>-<strong>Begleitung</strong> (<strong>VIB</strong> ® ) durchführen. Ich war von den schnellen Erfolgen<br />

fasziniert, was in mir den Wunsch weckte, mich während der Zertifizierungsarbeit näher mit<br />

dem Thema zu beschäftigen.<br />

Es war interessant zu sehen, wie schnell Fachkräfte Änderungsprozesse wahrnehmen konnten,<br />

diese aufgriffen und sofort umsetzten. In der Regel waren zeitnahe Veränderungen in ihren<br />

Arbeitsweisen zu erkennen, was natürlich Auswirkungen auf ihren Berufsalltag in Bezug auf<br />

den Umgang mit den Kindern hatte. Ich stellte mir die Frage, woran es lag, dass bei<br />

Professionellen durch <strong>VIB</strong> schnell Veränderungen sichtbar wurden.<br />

Im Zusammenhang mit der <strong>VIB</strong> hatten die vier Fachkräfte sowohl unterschiedliche<br />

Motivationen als auch unterschiedliche Ziele und es war erstaunlich, welche Beiträge die<br />

eigenen <strong>Video</strong>aufnahmen für die individuellen Fragestellungen leisteten.<br />

Zu Beginn der <strong>VIB</strong> wurden bei den Fachkräften Ängste und Bedenken vor dem Neuen, sowie<br />

die Angst vor negativen Rückmeldungen und Kontrolle sichtbar. Im Laufe der <strong>Begleitung</strong><br />

konnten die Fachkräfte jedoch ihre Ängste ablegen, da sie nach den ersten Rückschauen<br />

bemerkten, dass diese Art von <strong>Begleitung</strong> ausschließlich einen positiven Ansatz verfolgt.<br />

Infolgedessen konnten sie die Rückschauen als entspannend, motivierend und hilfreich<br />

ansehen.<br />

2 Arbeitsweise einer <strong>Video</strong>-<strong>Interaktions</strong>-<strong>Begleitung</strong><br />

Die <strong>VIB</strong> ist eine Form des <strong>Video</strong>-Home-Trainings (VHT ® ) und wird in institutionellen<br />

Arbeitsfeldern angewandt. Im Unterschied zum VHT finden die Aufnahmen in der<br />

Einrichtung statt, wobei es bei der <strong>VIB</strong> um Beratung und Unterstützung professioneller Helfer<br />

geht. Grundlage bei der <strong>VIB</strong> ist jedoch die VHT-Methode und es wird vielmehr von einer<br />

Weiterentwicklung/Spezifizierung gesprochen.<br />

Januar 2008 SPIN <strong>Deutschland</strong> e. V. 4


Abschlussarbeit zur Zertifizierung – Nicole Laudenbach<br />

3 Die Grundgedanken und -werte einer <strong>Video</strong>-<br />

<strong>Interaktions</strong>-<strong>Begleitung</strong><br />

Alle Menschen besitzen Ressourcen. In manchen Fällen gilt es, diese zu entdecken und zu<br />

entwickeln. Bei der <strong>VIB</strong> wird vorausgesetzt, dass bei allen Fachkräften Elemente der<br />

Basiskommunikation vorhanden sind. Diese bereits vorhandenen Elemente können mit den<br />

Bildern entdeckt und ausgebaut werden. Das Selbstwertgefühl der Fachkräfte wird durch den<br />

positiven Ansatz gestärkt. Die Fachkräfte entdecken ihre Fähigkeiten und können diese<br />

dadurch vermehrt einsetzen 1 .<br />

Die Ressourcen werden durch die Fachkräfte neu entdeckt. Es werden Ziele erarbeitet und<br />

neue Bewältigungsmuster angeboten. Es ist jedoch wünschenswert, dass die Balance<br />

zwischen Aktivierung und Kompensierung ausgeglichen ist. Das Ziel einer <strong>VIB</strong> ist eine<br />

optimale Bewältigung der professionellen Aufgabe.<br />

Frau Gens stellte weitere Grundvoraussetzung fest:<br />

– „Wesentlicher Antrieb menschlichen Handelns ist Entwicklung. Deshalb entwickeln<br />

Menschen sich ihr Leben lang.<br />

– Menschen geben ihr Bestes, wenn sie sich in einer entsprechenden förderlichen Situation<br />

befinden.<br />

– Förderlich sind eine verstehende und wertschätzende Haltung, die Anerkennung der<br />

bestehenden Fähigkeiten und der unbedingte Glaube an die Entwicklungsfähigkeit jedes<br />

Menschen.<br />

– Die Menschenrechte gelten auch in Organisationen: Freiheit der Meinungsäußerung,<br />

Rechte auf Hilfe, Unterstützung und Bildung.<br />

– Leitung ist notwendig, um diese humanen Werte zu verwirklichen.<br />

– Leitende erkennen diese menschlichen Bedürfnisse in ihrem Leitungsstil an.“ 2<br />

Ein <strong>Video</strong>-Home-Trainer sollte überzeugt sein, dass die Menschen in Selbstverantwortung<br />

handeln.<br />

Frau Gens fügte in Bezug auf Mitarbeiter der Jugendhilfe hinzu, dass er: „…die Fähigkeit hat,<br />

die Ressourcen seiner Klienten oder seiner Mitarbeiter zu erkennen, ihnen akzeptierend zu<br />

begegnen, sowie ihren Lern- bzw. Entwicklungsprozess verantwortlich und kompetent zu<br />

begleiten.“ 3<br />

1<br />

Gens, H.: Aufbau von Kompetenz im konkreten Praxisbezug: <strong>Video</strong>-<strong>Interaktions</strong>-<strong>Begleitung</strong>, das „integrierte Modell“ des Leitens und die<br />

Teaching Organisation, S. 8<br />

2<br />

Gens, H.: Die ideale Mitarbeiterin, der ideale Mitarbeiter – Illusion oder Leitbild?, Erkelenz, S. 3<br />

3 Ebenda.<br />

Januar 2008 SPIN <strong>Deutschland</strong> e. V. 5


Abschlussarbeit zur Zertifizierung – Nicole Laudenbach<br />

4 Übersicht der verschiedenen <strong>VIB</strong>-Angebote<br />

Die <strong>Video</strong>aufnahmen werden als Feedback-Instrument im beruflichen Alltag vielfältig<br />

eingesetzt. Es gibt verschiedene Formen um die <strong>VIB</strong> im beruflichen Umfeld anzuwenden.<br />

<strong>Interaktions</strong>abläufe werden durch <strong>VIB</strong> sichtbar. Hierdurch werden die Abläufe<br />

nachvollziehbarer und greifbarer. Maßgeblich hierfür sind die Fragestellungen der Fachkräfte.<br />

Im Folgenden werde ich die unterschiedlichen Arten näher erläutern.<br />

4.1 Kommunikationstraining mit Fachkräften,<br />

Berufsanfängern und Praktikanten<br />

Bei dieser Form werden kommunikative Fähigkeiten anhand der Prinzipien der<br />

Basiskommunikation herausgearbeitet.<br />

Hierbei steht im Vordergrund, dass die Fachkraft erlernt, die Kommunikationsprinzipien in<br />

der <strong>Video</strong>aufnahme zu erkennen. Im Anschluss werden eigene Initiativen eingeübt, was zur<br />

Auswirkung hat, dass die Leitung positiv übernommen wird. Zu Beginn einer <strong>VIB</strong> werden<br />

nur Einzelkontakte mit der Fachkraft und einem Kind aufgenommen. Zu einem späteren<br />

Zeitpunkt ist es jedoch möglich, die Fachkraft im Gruppenkontakt aufzunehmen. Zum<br />

Abschluss der <strong>VIB</strong> sollte die Fachkraft in der Lage sein, <strong>Video</strong>aufnahmen selber auszuwerten.<br />

Weiterhin sollte die Fachkraft Kontaktinitiativen benennen können.<br />

4.2 Gestaltung des Kontaktes zwischen Betreuer und<br />

Bezugskind<br />

Diese Form geht auf Kontaktgestaltungsmöglichkeiten bei besonders kontaktgestörten<br />

Kindern ein.<br />

<strong>Der</strong> Fallbetreuer wird gemeinsam mit seinem Bezugskind gefilmt. Es können jedoch auch<br />

Gruppenkontakte gefilmt werden. Bei der Analyse der Aufnahme liegt der Fokus auf der<br />

Initiative des Kindes, sowie auf der bevorzugten Form der Empfangsbestätigung des Kindes<br />

und der Gestaltung seiner eigenen Empfangsbestätigung. Danach wird anhand des Bandes<br />

erarbeitet, wie die Kommunikation des Fallbetreuers gestaltet ist. Hierdurch erhöhen sich die<br />

Wahrnehmungen und die Sichtweisen des Fallbetreuers in Bezug auf Initiative und Empfang<br />

des Kindes.<br />

Januar 2008 SPIN <strong>Deutschland</strong> e. V. 6


Abschlussarbeit zur Zertifizierung – Nicole Laudenbach<br />

4.3 <strong>Interaktions</strong>begleitung in der Kindergruppe<br />

Hierbei wird das Ziel verfolgt, die eigenen kommunikativen Fähigkeiten selber zu erkennen<br />

und diese auszuprobieren, soziale Integration anzuleiten sowie Verantwortung zu<br />

übernehmen.<br />

Die Kindergruppe wird ohne <strong>Begleitung</strong> aufgenommen. Diese <strong>Video</strong>aufnahme wird<br />

gemeinsam mit den Kindern analysiert. Durch die Eigenwahrnehmung und das<br />

Gruppenfeedback kann ein Gruppenklima entstehen, in dem die Initiativen ihrer Mitglieder<br />

deutlich werden. 4<br />

Alfons Heim nannte weitere Zielsetzungen, bei denen <strong>VIB</strong> eingesetzt werden kann.<br />

4.4 Teamfindung<br />

Aufnahmen und Analysen bzgl. des <strong>Interaktions</strong>prozesses im Team bzw. zwischen den<br />

Fachkräften im Sinne von Teamsupervision.<br />

4.5 In anderen Systemen, die die Fachkraft oder das Kind<br />

betreffen<br />

Aufnahmen und Analysen bzgl. der Interaktion in anderen Systemen, welche die Fachkraft<br />

oder das Kind betreffen (z. B. in einem Kindergarten). Hierbei wird die Interaktion zwischen<br />

der Kindergärtnerin und dem Kind sichtbar. Dies trägt dazu bei, dass sowohl die Integration<br />

als auch die soziale Kompetenz gesteigert werden. 5<br />

5 Die Vorgehensweise einer <strong>VIB</strong><br />

Gelungene Kommunikationsmuster sind Voraussetzungen für eine positive Atmosphäre<br />

zwischen Fachkräften und Kindern. Diese entstehen durch verbale und nonverbale Elemente<br />

der Kommunikation.<br />

Zu Beginn einer <strong>VIB</strong> formuliert die Fachkraft gemeinsam mit dem <strong>Video</strong>-Home-Trainer eine<br />

Fragestellung, welche am Ende der <strong>VIB</strong> für sie beantwortet sein sollte. Ist die Fragestellung<br />

erarbeitet, nimmt der <strong>Video</strong>-Home-Trainer eine kurze <strong>Video</strong>sequenz einer alltäglichen<br />

4<br />

Kreuzer, M., Räder, H.: <strong>Video</strong>-Home-Training, 1999, S. 365 f.<br />

5<br />

Ebenda, S. 294 f.<br />

Januar 2008 SPIN <strong>Deutschland</strong> e. V. 7


Abschlussarbeit zur Zertifizierung – Nicole Laudenbach<br />

Arbeitssituation auf. Dies könnte z. B. eine Situation beim Mittagessen oder bei den<br />

Hausaufgaben sein. Nach erfolgter Aufnahme untersucht der <strong>Video</strong>-Home-Trainer zunächst<br />

alleine das Band nach gelungenen Momenten im Sinne der Basiskommunikation. Zudem<br />

orientiert sich der <strong>Video</strong>-Home-Trainer an der Fragestellung der Fachkraft und berücksichtigt<br />

bei dem Zusammenschnitt die Elemente, die für das Beantworten der Fragestellung<br />

notwendig sind. Die „Interaktion und Kommunikation“ stehen bei der Auswertung im<br />

Vordergrund.<br />

Für die <strong>Video</strong>analyse werden die Grundprinzipien der Basiskommunikation zugrunde gelegt.<br />

Nach Hannelore Gens sind die Elemente der Basiskommunikation:<br />

– Freundliche Aufmerksamkeit füreinander haben (Zuwendung und Blickkontakt),<br />

– Einander mit Zustimmung folgen und sich aufeinander abstimmen (bejahen und den<br />

Empfang bestätigen),<br />

– Sich auf eine angenehme Art und Weise unterhalten (fortlaufender Austausch, Initiative<br />

und Empfang in der Ja-Serie),<br />

– Positiv lenken (sich auf den anderen einstimmen, Vorschläge machen, loben),<br />

– Gleichmäßige Verteilung der Aufmerksamkeit zwischen den Familienmitgliedern<br />

(Austausch in der Runde),<br />

– Kooperativ miteinander umgehen (geben und nehmen können),<br />

– Abwechselnd die Initiative ergreifen in Bezug auf Vorschläge machen, Pläne schmieden<br />

und Beschlüsse fassen (gemeinsam beraten),<br />

– Konstruktiver Umgang mit Konflikten (Konflikthantierung) 6 .<br />

Aus Platzgründen werde ich nicht näher auf die verschiedenen Elemente eingehen und<br />

verweise hierzu auf das folgende <strong>Video</strong>-Kontakt-Schema nach Harrie Biemanns, 1990:<br />

VIDEO-KONTAKT-SCHEMA<br />

BÜNDEL MUSTER ELEMENTE<br />

1. Initiative und<br />

Empfang<br />

aufmerksam sein Anschauen<br />

(0 – 6 Jahre) Zuwenden<br />

Freundlicher<br />

Gesichtsausdruck<br />

Freundlicher Tonfall<br />

Freundliche<br />

Körperhaltung<br />

sich einstimmen Folgen<br />

Kopfnicken<br />

„Ja"-sagen<br />

Zustimmend benennen<br />

Mitmachen<br />

6 Gens, H.: Aufbau von Kompetenz im konkreten Praxisbezug, S. 5<br />

Januar 2008 SPIN <strong>Deutschland</strong> e. V. 8


Abschlussarbeit zur Zertifizierung – Nicole Laudenbach<br />

2. Austausch in der<br />

Runde<br />

Kreis bilden in die Runde schauen<br />

(6+) in den Kreis einbeziehen<br />

Empfang bestätigen<br />

an die Reihe kommen lassen du bist dran, ich bin dran,<br />

jeder ist gleichermaßen<br />

dran<br />

kooperieren Zusammen handeln<br />

einander helfen<br />

3. Gemeinsam beraten Meinungsbildung Meinung<br />

(12+) äußern<br />

annehmen<br />

austauschen<br />

untersuchen<br />

Inhalte Themen<br />

vorschlagen<br />

ausarbeiten<br />

verändern<br />

Beschlüsse fassen Absprachen<br />

vorschlagen<br />

vereinbaren<br />

verändern<br />

4. Mit Konflikten<br />

umgehen<br />

Gegensätze benennen Absichten untersuchen<br />

(16+) Kontakt wiederherstellen Zurückführen zu 1-2-3<br />

verhandeln Standpunkte feststellen<br />

Regeln vereinbaren<br />

<strong>Der</strong> <strong>Video</strong>-Home-Trainer schneidet die gelungenen Kommunikationselemente zusammen.<br />

Gemeinsam mit der Fachkraft werden die Merkmale anhand des Zusammenschnitts erarbeitet<br />

und besprochen.<br />

Die Analyse der <strong>Video</strong>aufnahme ist in erster Linie als ein positives Feedback an die Fachkraft<br />

zu verstehen. Die Fachkraft versucht durch die Analyse eine Antwort auf die selbst<br />

entwickelte Fragestellung zu finden. Hierbei unterstützt der <strong>Video</strong>-Home-Trainer durch aktive<br />

Fragestellungen, die der Fachkraft die Möglichkeit geben sollen, selbständig Antworten zu<br />

finden. Durch die Analyse sollen die von der Fachkraft genannten Probleme gelöst werden,<br />

damit auch gleichzeitig die Professionalität der Fachkraft optimiert wird. Gemeinsam mit dem<br />

<strong>Video</strong>-<strong>Interaktions</strong>-Begleiter werden Handlungsmöglichkeiten erarbeitet. Bei dieser Arbeit<br />

bringt der Begleiter seine Erfahrungen sowie seine Kenntnisse über Kommunikationsverläufe<br />

ein. 7<br />

7 Gens, H.: Aufbau von Leitungskompetenzen nah an der Realität, S. 3<br />

Januar 2008 SPIN <strong>Deutschland</strong> e. V. 9


Abschlussarbeit zur Zertifizierung – Nicole Laudenbach<br />

Spezielle Situationen können durch Standbilder oder Zeitlupenaufnahmen detailliert gezeigt<br />

werden, um besonders gelungene Momente hervorzuheben. Das Selbstvertrauen der<br />

Fachkräfte wird durch das Zeigen der gelungenen Momente gestärkt.<br />

Den Fachkräften wird durch konkrete Aufgabenstellungen die Möglichkeit gegeben, neu<br />

erarbeitete Elemente in den folgenden Aufnahmen auszuprobieren und die Reaktion bei den<br />

Kindern anhand des <strong>Video</strong>materials bewusst wahrzunehmen. 8<br />

Komplizierte Situationen können durch die <strong>Video</strong>aufnahme veranschaulicht und verständlich<br />

gemacht werden. Ein weiterer Vorteil der <strong>Video</strong>aufnahme ist die geschaffene Distanz zu den<br />

erlebten Emotionen. Fachkräften wird es durch das Anschauen der <strong>Video</strong>aufnahme<br />

ermöglicht, Interaktionen und ihre Auswirkungen zu analysieren.<br />

Einige Kommunikationsbausteine können mit bloßem Auge kaum wahrgenommen werden,<br />

da sie in Sekundenbruchteilen passieren. Hierbei helfen die <strong>Video</strong>aufnahmen, diese Art von<br />

Bausteinen mit Hilfe der Technik festzuhalten, zu vergrößern oder zu wiederholen. Durch<br />

diese Vorgehensweise kann man diese Bausteine erkennen, analysieren und bearbeiten. Somit<br />

kann sich die Fachkraft mit innerem Abstand der <strong>Video</strong>bandanalyse widmen.<br />

Die <strong>VIB</strong> arbeitet mit einem konsequent positiven Ansatz und mit einer verstehenden sowie<br />

lösungsorientierten Vorgehensweise. Diese Art der Vorgehensweise ist für den Lernprozess<br />

bei Fachkräften wirksamer als die Analyse von Problemen. 9 Die Fachkräfte sind somit ihre<br />

eigenen positiven Modelle, da nur gelungene Kommunikationen gezeigt werden.<br />

Durch dieses Erarbeiten gelangt die Fachkraft zu einem besseren Verständnis für kindliches<br />

Verhalten und für die Bedürftigkeit von Kindern und Jugendlichen. Zudem bekommen die<br />

Fachkräfte mehr Sicherheit und Gelassenheit im Umgang mit schwierigen Kindern bzw.<br />

Situationen. Bedingt durch den lösungsorientierten Ansatz und das gezeigte Verständnis<br />

während der <strong>VIB</strong> kann dieses Auswirkungen auf die Teamarbeit haben, die dadurch<br />

konstruktiver wird. 10<br />

Durch den Zusammenschnitt gelungener Momente kann die Fachkraft das angestrebte<br />

Verhalten bereits sehen und wird somit zum eigenen Leitbild.<br />

6 Besonderheiten bei <strong>VIB</strong><br />

Aus Sicht der professionellen Rolle ist es wichtig zu berücksichtigen, dass der Begleitende<br />

selber eine professionelle Ausbildung sowie Berufserfahrung besitzt. Es folgt eine<br />

Auseinandersetzung sowohl mit der eigenen Arbeitsweise als auch mit der beruflichen<br />

8 Kreuzer, M., Räder, H.: <strong>Video</strong>-Home-Training, 1999, S. 292<br />

9 Gens, H.: Aufbau von Kompetenz im konkreten Praxisbezug, S. 6<br />

10 Gens, H.: Aufbau von Leitungskompetenz nah an der Realität, S. 3<br />

Januar 2008 SPIN <strong>Deutschland</strong> e. V. 10


Abschlussarbeit zur Zertifizierung – Nicole Laudenbach<br />

Haltung. <strong>Der</strong> Begleitende ist professionell verantwortlich für den Prozess und für die an ihn<br />

institutionell bestehende Erwartungen bzgl. der Umsetzungsbereitschaft.<br />

Ebenfalls spielen institutionelle Faktoren eine Rolle. Besonders zu beachten sind die<br />

vorgegebenen Rahmenbedingungen und das Konzept der Einrichtung. Schwierig könnte es<br />

werden, wenn der Beratende oder der <strong>Video</strong>-<strong>Interaktions</strong>-Begleiter eine Mehrfachrolle in der<br />

Einrichtung besitzt. Dies könnte zu Konflikten führen. <strong>VIB</strong> wird oft beispielsweise ergänzend<br />

zu Hilfeplangesprächen, Fallbesprechungen, etc. angewendet. Weiterhin zu beachten sind die<br />

Einwirkungen, Hintergründe und Zusammenhänge der verschiedenen Systeme.<br />

Ein weiterer wichtiger Faktor ist die selbstkritische Haltung. In den meisten Fällen bewirken<br />

die <strong>Video</strong>bilder zunächst eine kritische Auseinandersetzung mit der eigenen Person und dem<br />

beruflichen Handeln. Hierbei ist es sehr wichtig, die problematische Sichtweise in eine<br />

positive Sichtweise umzuwandeln.<br />

Als ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Hemmschwelle zu nennen. Oftmals werden zunächst<br />

Ängste und Unsicherheit vor der Kamera sichtbar. Die Fachkraft meint, dass eine Kontrolle<br />

durch die Aufnahmen möglich wäre und die Transparenz der eigenen Arbeit zu hoch sein<br />

könnte. Zudem kommen Bedenken bzgl. einer Bewertung der Arbeit sowie die Angst vor<br />

Konkurrenzdenken hinzu. 11<br />

7 Interviewausschnitte von den Abschlusstreffen<br />

Im Anschluss an einer <strong>VIB</strong> wurden mit den Fachkräften Abschlussgespräche geführt. Um die<br />

erworbenen Sichtweisen der vorangegangenen <strong>VIB</strong> zu erfahren, wurden sie beim<br />

Abschlusstreffen zu den gemachten Erfahrungen befragt.<br />

7.1 Interviewausschnitte mit Nadine H.<br />

Die folgenden Interviewausschnitte sind aus dem Abschlussgespräch einer <strong>VIB</strong> mit einer<br />

jungen Kollegin, die am Anfang ihrer Berufslaufbahn stand. Sie erarbeitete für sich die<br />

Hilfefrage, wie sie im Umgang mit den Kindern in Konflikten ruhiger und gelassener werden<br />

kann, ohne direktiv durch Strafen und Sanktionen zu handeln. Während der <strong>VIB</strong> wurden zwei<br />

Aufnahmen mit ihr und der Kindergruppe getätigt. Nach der 2. Rückschau war die <strong>VIB</strong><br />

erfolgreich beendet.<br />

11 Kreuzer, M.; Räder, H.: <strong>Video</strong>-Home-Training, 1999, S. 293<br />

Januar 2008 SPIN <strong>Deutschland</strong> e. V. 11


Abschlussarbeit zur Zertifizierung – Nicole Laudenbach<br />

Wie erging es dir während der <strong>VIB</strong>?<br />

Mir hat die <strong>VIB</strong> sehr viel gebracht. Ich konnte auf eine positive Art Lernpunkte sehen, auf die<br />

ich jetzt vermehrt achte. Ich finde es bei der <strong>VIB</strong> ganz toll, dass nur die positiven Sequenzen<br />

gezeigt werden. Immer wenn wir uns getroffen hatten und ich dann raus gegangen bin, hatte<br />

ich ein gestärktes Gefühl …<br />

Was bräuchtest du, um gut lernen zu können?<br />

Für mich war die <strong>VIB</strong> der richtige Weg, weil ich dadurch Mut zur Veränderung finden<br />

konnte, d. h. die positive Schiene war wichtig. Weiterhin ist mir eine Reflexion von außen<br />

wichtig.<br />

Das Gute bei der <strong>VIB</strong> ist, dass man sein Verhalten visualisieren kann. So kann man sich selbst<br />

beurteilen, zudem wird das positive Blickfeld geschärft.<br />

Weiterhin waren mir die Wiederholungen von dem Erarbeiteten wichtig. Durch diese<br />

Wiederholungen waren die erarbeiteten Punkte keine einmalige Aktion und gerieten nicht in<br />

Vergessenheit.<br />

Zu Beginn war die Anwesenheit der Kamera komisch, weil ich wusste, dass ich gefilmt wurde.<br />

Ich fühlte mich ein wenig wie im Kino … das war am Anfang schwierig. Den Kindern fällt es<br />

leichter, die Kamera zu vergessen. Ich konnte die Kamera nie ganz ausblenden.<br />

Was für Situationen müssen neu geschaffen werden, um Lernpunkte gut annehmen zu<br />

können?<br />

Ich kann Sachen besser annehmen, wenn sie freundlich rüberkommen, als wenn man von<br />

oben (hierarchisch) Kritik bekommt. Ansonsten würde bei mir ein Druck entstehen. Ich würde<br />

mich verrückt machen, um es besser machen zu müssen. Das würde bei mir einen<br />

Leistungsdruck auslösen. Ich kann besser damit umgehen, wenn ich auf die Lernpunkte nett<br />

aufmerksam gemacht werde und freundliche Gespräche stattfinden. Somit würde sich der<br />

Leistungsdruck nicht aufbauen, da ich wüsste, dass ich in meiner Person angenommen wäre.<br />

Jeder Mensch hat Punkte, die veränderungswürdig sind. Ich bräuchte einen derartigen<br />

Rahmen, um konstruktiv lernen zu können. Die Kritik von oben herab könnte ich zwar<br />

annehmen, sie hätte jedoch einen negativen Beigeschmack.<br />

Wie sah es mit der Mitarbeit während der Analyse aus?<br />

Ich finde es gut, dass man bei der <strong>VIB</strong> gemeinsam Lernpunkte erarbeitet. Hätte ich diese<br />

alleine erarbeiten sollen, wäre dieses sicherlich nicht so effektiv gewesen, da mir<br />

ausschließlich meine subjektive Wahrnehmung zur Verfügung gestanden hätte. Mir fällt es<br />

nicht leicht, Dinge positiv zu sehen. Daher wäre es für mich nicht nur schwieriger, sondern<br />

unerfüllbar gewesen. Ich hätte es für mich nicht allein erfüllen können, so wie wir es<br />

zusammen erarbeitet haben …<br />

… daher war deine Fachkraft wichtig, weil du die aktivierenden Fragen gestellt hast, so dass<br />

ich von alleine auf die Lernpunkte kommen konnte. Wenn du die Fragestellungen so nicht<br />

Januar 2008 SPIN <strong>Deutschland</strong> e. V. 12


Abschlussarbeit zur Zertifizierung – Nicole Laudenbach<br />

gestellt hättest, dann wäre ich zum größten Teil nicht darauf gekommen. Unsere Arbeit kam<br />

mir als Teamarbeit vor.<br />

Was würdest du dir von einem Begleiter wünschen?<br />

Ich würde mir wünschen, dass der Begleiter die Analyse mit aktivierenden Fragen lenkt, so<br />

dass ich von alleine auf die Lernpunkte komme. In dem Moment habe ich zwar nicht das<br />

Gefühl, diese alleine erkannt zu haben, sondern dass es Teamarbeit war. Zum Schluss kann<br />

ich mir dann doch eingestehen, dass ein großer Anteil an mir selber lag.<br />

Die <strong>VIB</strong> findet auf eine geschmeidige Art und Weise statt. Sie ist rund, sie ist positiv, und<br />

alleine weil sie positiv ist, kann ich sie gut annehmen. Den positiven Ansatz habe ich vorher<br />

nicht gekannt.<br />

Wie erging es dir während den Aufnahmen?<br />

Ich habe mich bemüht, mich nicht zu verstellen. Bei der 2. Aufnahme habe ich mich bemüht,<br />

an die ganzen Lernpunkte zu denken. Für mich war die Aufnahme eine Art Testsituation.<br />

Während dieser Aufnahmen wollte ich mich testen, ob ich an die Lernpunkte denke und sie<br />

auch umsetzen kann. Für eine Verinnerlichung der Lernpunkte braucht es natürlich eine<br />

gewisse Routine und Übung.<br />

War deine Fragestellung nach der <strong>VIB</strong> beantwortet?<br />

Durch die <strong>VIB</strong> habe ich eine gute Antwort auf meine Fragestellung bekommen. Ich habe<br />

durch die <strong>VIB</strong> einen Weg finden können, im Arbeitsalltag keine konfrontative Schiene mehr<br />

fahren zu müssen.<br />

7.2 Interviewausschnitt mit Tanja L.<br />

<strong>Der</strong> folgende Interviewausschnitt entstand während eines Abschlussgesprächs mit einer<br />

Gruppenkollegin. Sie kam mit einer speziellen Frage bzgl. ihres Bezugskindes. Ihre Frage<br />

lautete: „Was kann ich machen, damit M. mehr Vertrauen zu mir hat?“ Nach erfolgten 3<br />

Aufnahmen und den dazugehörigen Rückschauen war auch für sie die Fragestellung<br />

beantwortet.<br />

Was hat dir die <strong>VIB</strong> gebracht?<br />

Grundsätzlich ist es ein komisches Gefühl, wenn man gefilmt wird, aber ich habe mich bei Dir<br />

nicht komisch gefühlt. Die Vertrauensbasis bei uns war einfach da, von dem her konnte ich es<br />

gut mitmachen. Durch die Bilder wurde mir bewusst, was z. B. die Körperhaltung bei den<br />

Kindern an Reaktionen hervorruft. Vieles läuft im Affekt und unbewusst ab, aber durch die<br />

Bilder konnte man sehen, wie es auf die Kinder wirkt. Das wurde mir bewusster. Man denkt<br />

zwar immer ganz viel oder empfindet viel, aber die Wirkung auf die Reaktion nimmt man<br />

oftmals nicht wahr.<br />

Januar 2008 SPIN <strong>Deutschland</strong> e. V. 13


Abschlussarbeit zur Zertifizierung – Nicole Laudenbach<br />

Ich habe es jetzt nachempfinden können, wie sich die Eltern fühlen und wie es ihnen geht. Ich<br />

sehe die Methode <strong>VIB</strong> als sehr sinnvoll an, da man viele Verhaltensweisen bewusster<br />

erkennen und durch die Aufnahmen die Reaktionen sehen kann. Mir war auch nicht klar, wie<br />

wichtig die Aufmerksamkeit bei den Kindern ist.<br />

Am Anfang stand ich der <strong>VIB</strong> kritisch gegenüber, da ich von der Arbeit mit der <strong>Video</strong>kamera<br />

nicht überzeugt war. Jetzt, nach Beendigung der <strong>VIB</strong>, bin ich von dieser Methode begeistert.<br />

8 Schlussbemerkung<br />

Die Aussagen der Fachkräfte weisen darauf hin, dass gewisse Kriterien für den raschen Erfolg<br />

der <strong>VIB</strong> maßgeblich waren.<br />

Aus dem Interviewausschnitt von Nadine M. konnte ich entnehmen, dass sie die positive<br />

Sichtweise der <strong>VIB</strong> sehr hilfreich empfand. Zu Beginn fiel ihr diese Sichtweise schwer, da sie<br />

oftmals in die negative Schiene abrutschte. Durch die vielen positiven und schönen Bilder<br />

konnte sie diese Stärke annehmen und sich aneignen.<br />

Durch das Sichtbarmachen von Stärken und Fähigkeiten fühlte sich Nadine angenommen und<br />

war bezüglich ihrer Weiterentwicklung sehr motiviert. Sie fühlte sich nach den Rückschauen<br />

sehr gestärkt und entwickelte Vertrauen zu mir.<br />

In ihren Aussagen erwähnte Nadine, dass sie sich durch die Bilder selbst beurteilen konnte.<br />

Somit wurde die Selbstreflexion und -wahrnehmung gefördert und es war möglich, Hilfe zur<br />

Selbsthilfe zu geben.<br />

Aufgrund mehrerer Rückschauen und Wiederholungen fühlte sie sich gestärkt und konnte<br />

somit ihre Lernpunkte immer wieder überprüfen sowie verfestigen.<br />

Ein weiterer wichtiger Aspekt war die Herangehensweise beim Erkennen von Lernpunkten.<br />

Zunächst erschien es ihr wie Teamarbeit. Im Nachhinein konnte sie jedoch erkennen, dass sie<br />

bei der Erarbeitung einen eigenen großen Anteil hatte. Bedingt durch die Fragetechniken<br />

wurde sie aktiviert, die Lernpunkte selber zu sehen und Veränderungen zu entwickeln.<br />

Tanja ergänzt mit ihrer Aussage, dass durch die Aufnahmen die eigenen<br />

Kommunikationsmuster – aber auch die darauf folgenden Reaktionen der Kinder – bewusster<br />

gemacht werden.<br />

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass <strong>VIB</strong> eine sehr effektive und zielorientierte Methode<br />

ist, sich seiner Kommunikation bewusst zu werden und diese gezielt einzusetzen.<br />

Die Hilfefragen der Fachkräfte waren nach kürzester Zeit beantwortet. Im Arbeitsalltag<br />

zeigten sich bei den Fachkräften schnell positive Veränderungen und somit veränderte sich<br />

auch das Verhalten der Kinder.<br />

Januar 2008 SPIN <strong>Deutschland</strong> e. V. 14


Abschlussarbeit zur Zertifizierung – Nicole Laudenbach<br />

Ich würde mir wünschen, dass sich mehr Fachkräfte diese Methode zunutze machen würden<br />

und die Angst sowie die Scheu vor der Kamera verlieren könnten. Ich finde es sehr schade,<br />

dass die Auswertung von eigenen <strong>Video</strong>aufnahmen bis heute einen negativen Charakter<br />

besitzt und bei vielen mit Angst besetzt ist. Ich hatte während meiner Ausbildung das Glück,<br />

dass einige Fachkräfte gegenüber der <strong>VIB</strong> offen waren. Die positiven Ergebnisse und die<br />

Zufriedenheit der Fachkräfte nach einer <strong>VIB</strong> zeigen mir, wie effektiv und wirksam diese<br />

Methode ist. Ich kann nur jede Fachkraft ermuntern, bei bestimmten Fragestellungen an einer<br />

<strong>VIB</strong> teilzunehmen.<br />

9 Literaturverzeichnis<br />

Gens, H.: Aufbau von Kompetenz im konkreten Praxisbezug. <strong>Video</strong>-<strong>Interaktions</strong>-<strong>Begleitung</strong>,<br />

das „integrierte Modell“ des Leitens und die Teaching Organisation. In: Zeitschrift<br />

Jugendhilfe 2/2003.<br />

Gens, H.: Aufbau von Leitungskompetenz nah an der Realität. <strong>Video</strong>-<strong>Interaktions</strong>-<strong>Begleitung</strong><br />

und das „integrierte Modell“ des Leitens. In: eev aktuell, Zeitschrift des Evangelischen<br />

Erziehungsverbandes in Bayern. Januar 2001.<br />

Gens, H./Hass-Machill, S.: Das „integrierte Modell von VHT und <strong>VIB</strong>” in der Praxis.<br />

Manuskript. 2007.<br />

Gens, H.: Die ideale Mitarbeiterin, der ideale Mitarbeiter – Illusion oder Leitbild? In: EREV<br />

Schriftenreihe 12/2003.<br />

Kreuzer, M./ Räder, H.: <strong>Video</strong>-Home-Training. 2. Aufl. Mönchengladbach. Fachhochschule<br />

Niederrhein. Fachbereich Sozialwesen. 1999.<br />

Stroucken, T.: Leiten. Begabung und Geschenk – <strong>Video</strong>-<strong>Interaktions</strong>-<strong>Begleitung</strong> für Leitende.<br />

Unveröffentlichtes Manuskript. Übersetzung: Gens, H., 2001<br />

Januar 2008 SPIN <strong>Deutschland</strong> e. V. 15


Abschlussarbeit zur Zertifizierung – Nicole Laudenbach<br />

Hiermit erkläre ich, Nicole Laudenbach, dass ich die vorgelegte Arbeit mit dem Titel „<strong>Video</strong>-<br />

<strong>Interaktions</strong>-<strong>Begleitung</strong>. <strong>Der</strong> Schlüssel zum beruflichen Erfolg“ selbständig verfasst und nur<br />

die im Literaturverzeichnis angegebenen Quellen verwendet habe.<br />

Hanau,<br />

Nicole Laudenbach<br />

Januar 2008 SPIN <strong>Deutschland</strong> e. V. 16

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