Kunst und Musik - Das Magazin für Kunst, Architektur und Design

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10.11.2012 Aufrufe

Juli/August 2011 Gratis Die Kunst SZENE Bremen leuchtet: Die Neueröffnung der Kunsthalle /// Oh Yeah: Dieter Meier zur Show in Harburg /// c'(16'): Neuer Cage- Ton in Halberstadt /// Sinnenfreuden: in hamburg und umgebung Barockes im Schloss Agathenburg Kunst und Musik

Juli/August 2011 Gratis<br />

Die <strong>Kunst</strong> SZENE Bremen leuchtet: Die Neueröffnung der<br />

<strong>Kunst</strong>halle /// Oh Yeah: Dieter Meier zur<br />

Show in Harburg /// c'(16'): Neuer Cage-<br />

Ton in Halberstadt /// Sinnenfreuden:<br />

in hamburg <strong>und</strong> umgebung Barockes im Schloss Agathenburg<br />

<strong>Kunst</strong> <strong>und</strong> <strong>Musik</strong>


Eröffnung<br />

inhalt<br />

04<br />

Bremen leuchtet: <strong>Kunst</strong>halle eröffnet neu, Direktoren-Ära endet � 04<br />

Treibgut in HH: Olbricht <strong>und</strong> Falckenberg, Marc Brandenburg �� 08<br />

Im Norden: Malerei <strong>und</strong> Matjes in Glückstadt, Berühmte<br />

Sommergäste in Schwerin, Semantischer Supergau in Wolfsburg ��11<br />

Weiter weg: am „Spritz-Platz“ in Venedig, Biennale-Report ���� 14<br />

Schwerpunkt: <strong>Kunst</strong> <strong>und</strong> <strong>Musik</strong><br />

Synästhesie: Galopp durch die Geschichte der Klangkunst ����� 16<br />

Methode Dieter Meier: interview mit<br />

dem Performancekünstler <strong>und</strong> Popmusiker ����������������� 17<br />

Open Museum: hang Out des Sommers liegt in St. Georg ����� 20<br />

John Cage: Dauerinstallation in halberstadt ���������������� 20<br />

Atelierbesuch: andreas Oldörp �������������������������� 21<br />

<strong>Design</strong> mit House-Music: teherani, Bauer, Moormann �������� 22<br />

Elbphilharmonie: Perfekte Klangwelle im Weinberg-Saal ������ 2<br />

17 20<br />

Verlängerung<br />

24<br />

Archiv Utopia: lina Kim <strong>und</strong><br />

Michael Wesely belichten die<br />

Utopie Brasília in der <strong>Kunst</strong>halle zu Kiel �������������������� 24<br />

Nüchterne Räusche: Kaffee <strong>und</strong> barocke,<br />

gleichsam zeitgenössische Show auf Schloss agathenburg ������ 26<br />

Serielles<br />

Berlinseite: lonely are the Free -<br />

Friedrich Kunath im Schinkel Pavillon ��������������������� 28<br />

Buchtipp: Pantheon Projekt von<br />

Christoph Grau. <strong>Kunst</strong> glimmt in allen Dingen �������������� 29<br />

Kalender<br />

14<br />

ausstellungen im Überblick ����������������������������� 0<br />

impressum, Bildnachweis, Vorschau ����������������������� 4<br />

inhalt<br />

Die KUnSt Szene


eröffnung<br />

bremen<br />

<strong>für</strong> den Performancekünstler <strong>und</strong> Popartisten Dieter<br />

meier ist „nichts zu wollen“ das allergrößte glück,<br />

John Cage installierte eine Ode an die Langsamkeit<br />

<strong>und</strong> Klangkünstler Andreas Oldörp fordert zu fühlen statt<br />

zu denken. Die zweite Ausgabe des neuen „ot – Die <strong>Kunst</strong><br />

SZene in Hamburg <strong>und</strong> umgebung“ beackert das thema<br />

<strong>Kunst</strong> <strong>und</strong> musik <strong>und</strong> begegnet vor allem Philosophen-<br />

typen. Haben das die töne aus ihnen gemacht? Ommm!<br />

Atmen! Stille!<br />

Wir eröffnen mit der bremer <strong>Kunst</strong>halle, die von August an<br />

stolz ihren leuchtend schönen umbau präsentiert. Ankaufsschwerpunkt<br />

der Direktoren-Ära Herzogenrath war Klangkunst.<br />

Darüber hinaus will dieses museum vermehrt die<br />

junge <strong>Kunst</strong> der alten gegenüberstellen. Anna brenken <strong>und</strong><br />

Hajo Schiff haben sich ausführlich in der bremer Szene <strong>für</strong><br />

Sie umgesehen. <strong>und</strong> ferner empfehlen wir in diesem Sommer<br />

<strong>Kunst</strong>reisen nach glückstadt, Schwerin, Wolfsburg <strong>und</strong><br />

Venedig – bevor die Städte untergehen. Oder Sie bleiben<br />

daheim in Hamburg, feiern im elektrohaus <strong>und</strong> Westwerk<br />

zusammen mit Autorin Dagrun Hintze ab, schauen in die<br />

Welt der Sammler falckenberg <strong>und</strong> Olbricht (Deichtorhalle)<br />

oder des bleistiftberserkers brandenburg (<strong>Kunst</strong>halle).<br />

Angela Holzhauer<br />

eröffnung


Jörg Sasse, 8246, 2000<br />

C-Print zwischen Plexiglas <strong>und</strong> Forex<br />

103 x 160 cm, <strong>Kunst</strong>halle Bremen


eröffnung<br />

KunStHALLe bremen<br />

bremen<br />

Kosmos <strong>Kunst</strong>halle neu<br />

bürger finanzieren glanzvollen umbau. Von Dürer bis turell<br />

text: HAJO SCHiff<br />

bremen ist etwas besonderes. Die<br />

dortige <strong>Kunst</strong>halle ist der erste in<br />

Deutschland von bürgern ausschließlich<br />

<strong>für</strong> die <strong>Kunst</strong> errichtete bau. <strong>und</strong> bremer<br />

bürger besitzen das Haus in den Wallanlagen<br />

noch heute. genauer die mehr als<br />

7.500 mitglieder des <strong>Kunst</strong>vereins, dem das<br />

museum gehört – eine seltene Organisationsform<br />

<strong>für</strong> ein bedeutendes Haus dieser<br />

größe. im August werden die namen dieser<br />

bürger am Schriftlaufband der beiden neuen<br />

flügelbauten aufleuchten, als Würdigung des<br />

bürgersinns. Denn auch die gut 30 millionen<br />

euro <strong>für</strong> die jetzigen Anbauten <strong>und</strong> die technische<br />

<strong>und</strong> ästhetische Sanierung des Altbaus<br />

haben neben Stadt <strong>und</strong> b<strong>und</strong> als geldgeber<br />

noch zum Drittel die bürger direkt bezahlt:<br />

Vor allem die Karin <strong>und</strong> uwe Hollweg Stiftung<br />

<strong>und</strong> die Yachtbau-familien friedrich<br />

<strong>und</strong> Peter Lürßen.<br />

mit den Leuchtbändern <strong>und</strong> in der Stockwerksgliederung<br />

nehmen die zwei symmetrischen<br />

Anbauten die prägenden horizontalen<br />

Linien des Altbaus auf <strong>und</strong> fassen den neoklassizistischen<br />

bau wie ein Schmuckstück.<br />

Der entwurf stammt vom <strong>Architektur</strong>büro<br />

„Hufnagel Pütz rafaelian“, das auch den 75millionen-bau<br />

des neuen „museums der bildenden<br />

Künste Leipzig“ entworfen hat. Die<br />

Symmetrie auch innerhalb des Altbaus wurde<br />

wieder hergestellt oder im Sinne des alten entwurfs<br />

ergänzt. Die raumfolge geklärt. Der berühmte<br />

Saal des Kupferstichkabinetts - mit gut<br />

200.000 Arbeiten eine der umfangreichsten<br />

grafischen Sammlungen europas (!) - in modernen<br />

materialien aber gleicher Aufteilung<br />

gespiegelt, Lünetten-fenster wieder freigelegt<br />

<strong>und</strong> teile der gereinigten Außenhaut als gut<br />

sichtbare neue innenwand genutzt.<br />

Zwei Jahre war das museum komplett leergeräumt<br />

<strong>und</strong> geschlossen. 200 meisterwerke<br />

wurden auf reisen geschickt <strong>und</strong> bereicherten<br />

als „noble gäste“ die Sammlungen von 22 anderen<br />

Häusern in anderen Städten. <strong>Das</strong> war in<br />

Mohnfeld<br />

<strong>und</strong> Video-<br />

Synthesizer<br />

Hamburg besonders interessant, sind doch die<br />

beiden <strong>Kunst</strong>hallen durch die Person gustav<br />

Paulis verb<strong>und</strong>en: erst wirkte dieser 5 Jahre<br />

in bremen <strong>und</strong> modernisierte als Direktor die<br />

<strong>Kunst</strong>halle durch Ankäufe von bildern der<br />

damals verkannten Paula modersohn-becker<br />

sowie von gemälden französischer <strong>und</strong> deutscher<br />

impressionisten darunter das „mohn-<br />

feld“ von van gogh ( 9 ), dann wurde er von<br />

9 bis 933 Direktor in Hamburg.<br />

Zur festlichen Wiedereröffnung kommen alle<br />

„noblen gäste“ - vom Altarbild masolinos<br />

bis zu Videoinstallationen – zurück. es wird<br />

alles gezeigt, was unter der Leitung von Wulf<br />

Herzogenrath erworben, geschenkt <strong>und</strong> auch<br />

aus russland <strong>und</strong> der ukraine zurückgegeben<br />

worden ist. einen weiteren Schwerpunkt<br />

bilden die 7 französischen Werke von 820<br />

– 920, <strong>für</strong> die in der Zwischenzeit mit Hilfe<br />

der „Zeit“-Stiftung ein neuer bestandskatalog<br />

erarbeitet wurde. <strong>und</strong> ab 5. Oktober diesen<br />

Jahres lockt dann unter neuer Leitung eine<br />

große munch-Ausstellung.<br />

geradezu kosmische Dimensionen gibt dem<br />

renovierten museum eine fest über drei Stockwerke<br />

installierte neue Arbeit des Lichtkünstlers<br />

James turell: ein zum Himmel offenes<br />

Oval, eine verschiedenfarbig leuchtende, ovale<br />

Platte im Stockwerk darunter <strong>und</strong> ganz unten<br />

in schwarzer tiefe strahlenende Lichtpunkte,<br />

die den Sternenhimmel vom 23. Juni (dem<br />

gründungsdatum des <strong>Kunst</strong>vereins) über<br />

neuseeland zeigen, dem in der Verlängerung<br />

der das Haus durchschneidenden Achse liegenden<br />

Antipoden.<br />

eröffnungswochenende mit führungen <strong>und</strong> freiem<br />

eintritt: 20./2 . August.// www.kunsthalle-bremen.de


emen<br />

Jede <strong>Kunst</strong> ist<br />

gegenwart<br />

Prof. Dr. Wulf Herzogenrath (geb. 9 ) leitet<br />

seit 99 die <strong>Kunst</strong>halle bremen. im Herbst<br />

geht er in den ruhestand<br />

interVieW: AnnA brenKen<br />

Nam June Paik, Video-Synthesizer, 1969/92<br />

o. T. : „Ihr“ Museum hat sich in den 17 Jahren,<br />

seitdem Sie Direktor sind, mit Neuerwerbungen<br />

im Bereich der Video- <strong>und</strong> der Klangkunst sowie<br />

mit publikumswirksamen Ausstellungen<br />

wie „Van Gogh: Felder“ (322.000 Besucher) <strong>und</strong><br />

„Paula in Paris“ (223.000 Besucher) einen Namen<br />

gemacht.<br />

Wulf Herzogenrath: Die großen Ausstellungen<br />

hatten immer auch mit Höhepunkten der Sammlung<br />

zu tun. Sie brachten neue wissenschaftliche<br />

erkenntnisse <strong>und</strong> wurden witzig beworben. 80<br />

Prozent der besucher kamen von außerhalb. Dieser<br />

erfolg hat die Stadt auch bewogen, uns bei der jetzigen<br />

erneuerung des museums zu unterstützen.<br />

Sie konnten wichtige Arbeiten des Videokünstlers<br />

Nam June Paik <strong>und</strong> des Komponisten John<br />

Cage erwerben.<br />

Herzogenrath: <strong>Das</strong> sind meine beiden fixsterne,<br />

an denen sich die <strong>Kunst</strong>geschichte der vergangenen<br />

70 Jahre ausgerichtet hat. Cage hat<br />

mich immer fasziniert, weil er mit seinem Stück<br />

„ ‘.33‘‘“ (Vier minuten 33 Sek<strong>und</strong>en) so radikal<br />

die frage stellt: Was ist musik, was geräusch?<br />

Wer entscheidet das eigentlich? Der Künstler, der<br />

interpret, der Kritiker oder der museumsmann?<br />

ist es nicht doch der einzelne besucher/Zuhörer<br />

– so Cages Antwort – der entscheiden muss, ob<br />

das rauschen der Klimaanlage, das Knarren des<br />

Stuhls ebenfalls Klang sein kann, <strong>und</strong> es interessant<br />

ist, wenn die geige oder das Klavier das<br />

nichts spielen <strong>und</strong> doch etwas im raum klingt!<br />

in dem raum „essay“, in dem sechs Stühle stehen,<br />

liest Cage einen text, der mit dem Satz beginnt:<br />

„Die beste regierung ist keine regierung“. ein<br />

text von 8 9, dem Jahr, als unser erstes gebäude<br />

eingeweiht wurde. Zu den wie ein mönchisches<br />

gedicht gelesenen Sätzen leuchten 2 vom Zufall<br />

gesteuerte Strahler.<br />

Welche Rolle spielt die Treue zu den Künstlern<br />

im Museum?<br />

Herzogenrath: ich bin stolz, dass ich Cage über<br />

30 Jahre habe begleiten können. nam June Paik<br />

noch länger. <strong>Das</strong>s ich früh wichtige Werke dieser<br />

beiden Künstler ankaufen konnte. <strong>Das</strong> sind<br />

geistige größen, die ein Zeichen setzen <strong>für</strong> das<br />

2 . Jahrh<strong>und</strong>ert, die nun mit Werkgruppen fest<br />

verwurzelt sind mit diesem Haus. So auch im<br />

200.000 blätter umfassenden Kupferstichkabinett,<br />

wo die gesamte <strong>Kunst</strong>geschichte europas w<strong>und</strong>erbar<br />

präsent ist. Zu diesen fixsternen gehört auch<br />

die neue große Arbeit von James turrell mit ihren<br />

minimalen Lichtveränderungen. <strong>Das</strong> sind Werke,<br />

die den jeweiligen moment einzigartig machen:<br />

bei Cage der Klang, bei turrell das Licht. es<br />

gibt hier immer nur eine gegenwart. <strong>Das</strong> ist die<br />

schönste botschaft eines museums: Jede <strong>Kunst</strong> ist<br />

gegenwart.<br />

Was passiert nach Ihrem Abschied von der Bremer<br />

<strong>Kunst</strong>halle?<br />

Herzogenrath: ich habe die freude <strong>und</strong> die ehre,<br />

dass auf meine Anregung hin die berliner Akademie<br />

der Künste in 20 2 John Cage zu seinem 00.<br />

geburtstag ein ganzes Jahr widmen wird. unter<br />

anderem mit einer Ausstellung von mir: „John<br />

Cage als bildender Künstler“.<br />

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Gustav<br />

j erwitz<br />

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Mo-Fr 9.30-19.00 Uhr<br />

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20357 Hamburg<br />

Telefon 0 40/ 44 64 54<br />

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Parkplätze vorhanden!<br />

D E R K U N S T V E R P F L I C H T E T


eröffnung<br />

HAmburg<br />

8<br />

Phil Collins: britney #1, 2001/03. C-Print<br />

on DiBond. 122 x 183 cm<br />

Sammelleidenschaft sei Zeichen eines triebhaften<br />

Wiederholungszwanges, befand<br />

Sigm<strong>und</strong> freud. Diagnose: Sublimierung.<br />

Kurzum: etwas <strong>für</strong> kindliche gemüter. in den<br />

Deichtorhallen treffen nun die Leidenschaften<br />

der essener <strong>Kunst</strong>sammler thomas Olbricht,<br />

endokrinologe <strong>und</strong> erbe, sowie des Juristen<br />

<strong>und</strong> unternehmers Harald falckenberg aufeinander.<br />

Aber diesen beiden Herren sollte<br />

man ihre triebhaftigkeit nicht austreiben.<br />

Während Olbricht nach dem Konzept der<br />

exotischen Abenteuerreise sammelt, dabei<br />

eklektizistische Sprünge durch Jahrh<strong>und</strong>erte<br />

<strong>und</strong> Stile wagt, mit memento mori-Darstellungen<br />

<strong>und</strong> den themenkreisen Leid, tod<br />

<strong>und</strong> Liebe berührt, leitet Harald falckenberg<br />

der Hang zum Subversiven, grotesken <strong>und</strong><br />

Politischen. bei ihm geben die „Jungen Wilden“<br />

der 980er Jahre die melodie vor: büttner,<br />

Oehlen <strong>und</strong> Kippenberger als subversiv-<br />

HAmburg<br />

berlin mit dem bleistift gebändigt<br />

Marc Brandenburgs Zeichnungen in der <strong>Kunst</strong>halle<br />

er ist ein Künstler, der zeichnet <strong>und</strong> das<br />

ausschließlich. Dabei kommt er mit<br />

den drei bleistiftstärken Hb, 5b <strong>und</strong> 2H aus,<br />

wie er der Zeitschrift „Spex“ erklärte. mehr<br />

braucht marc brandenburg nicht, um gewaltige<br />

bilder entstehen zu lassen, deren motive<br />

sich aus dem moloch berlin speisen. Schon<br />

früh wurde die invertierung der farben zu<br />

seinem markenzeichen. So sehen silbrig glänzende<br />

Kotzlachen als relikte der Spaßgesellschaft<br />

genau so entrückt aus, wie die dunklen<br />

Wasser von Springbrunnen in Parks.<br />

brandenburg, 9 5 als Sohn einer Deutschen<br />

<strong>und</strong> eines afroamerikanischen gis in Westberlin<br />

geboren, tauchte mit Jahren in das<br />

nachtleben der Stadt ein. Vor zwei Jahren<br />

gestaltete der Künstler die fenster des „berghain“,<br />

der „Kathedrale des techno“, in der er<br />

selbst, wenn er Zeit hat, immer noch als DJ<br />

auftritt oder als barmann arbeitet. er nahm<br />

HAmburg<br />

triebtäter<br />

Thomas Olbricht <strong>und</strong> Harald Falckenberg wüten in den Deichtorhallen.<br />

Zwei Sammlungen im Dialog<br />

da<strong>für</strong> die frühe Zeichnung eines riesenrad-<br />

Skelettes <strong>und</strong> verlieh dem Club damit etwas<br />

ironisch-Sakrales.<br />

in seiner künstlerischen Arbeit ist brandenburg<br />

weit davon entfernt, die Dinge zu<br />

überhöhen. Als Chronist <strong>und</strong> Skeptiker hält<br />

er die Kehrseite des Spektakels zunächst mit<br />

der Kamera auf rummelplätzen, Demonstrationen<br />

oder vor seiner Haustür in mitte<br />

fest. Der Prozess des Zeichnens beginnt dann<br />

nach einer sorgfältigen Auswahl, sowohl des<br />

bildes als auch des Ausschnitts. brandenburg<br />

braucht mindestens sechs Wochen <strong>für</strong> eine<br />

einzige Zeichnung <strong>und</strong> verzichtet – ungewöhnlich<br />

<strong>für</strong> einen international agierenden<br />

Künstler – gänzlich auf Assistenten. Seine<br />

Zeichnungen bannen die Pathosformeln der<br />

großstadt, indem sie sie entschleunigen. Jm<br />

<strong>Kunst</strong>halle Hamburg: marc brandenburg. Zeichnungen,<br />

bis 9. Oktober. eröffnung: 5. Juli<br />

anarchischer bodensatz, flankiert von mike<br />

Kelley, mcCarthy <strong>und</strong> den überbordend-verschlungenen<br />

Visionen eines thomas Hirschhorns.<br />

Olbrichts Sammlung wiederum zeigt<br />

in emotional-schillernder Wahl Dürer bis<br />

murakami, Cattelan bis gursky <strong>und</strong> jüngere<br />

Positionen der Leipziger Schule. Wenn Kurator<br />

Dirk Luckow Olbrichts W<strong>und</strong>erkammer<br />

auf falckenbergs postmoderne bodenlosigkeit<br />

treffen lässt, kommt ungesehenes auf<br />

beiden Seiten zu tage: Die Sammlungen<br />

zeigen sich nicht als Klischee, sondern als<br />

Potenzial. in narrativen Konstellationen um<br />

themen wie tod, Sexualität, Jugend oder<br />

bild der frau eröffnen die Werke ein dialogisches<br />

Kraftfeld. bunt, duftend, zügellos.<br />

<strong>und</strong> übrigens: freud hat selbst gesammelt.<br />

Sm<br />

Deichtorhallen, Halle <strong>für</strong> aktuelle <strong>Kunst</strong>: Zwei Sammler.<br />

thomas Olbricht <strong>und</strong> Harald falckenberg, bis 2 . August<br />

Marc Brandenburg, Untitled, 2007, Graphit<br />

auf Papier, 42 x 30 cm


HAmburg<br />

gelebte utopie<br />

25 Jahre Westwerk<br />

Schon jetzt steht fest: es war die Party des<br />

Jahres 20 . im mai feierte das Westwerk<br />

sein 25jähriges bestehen, <strong>und</strong> möglicherweise<br />

ist die tanzfläche immer noch voll. nicht<br />

jeder gast wusste genau, was dieser Ort tatsächlich<br />

verkörpert, aber der geist übertrug<br />

sich, einmal mehr. in London, Amsterdam<br />

oder Helsinki hat das Westwerk einen klangvolleren<br />

namen als zu Hause. geschenkt. es<br />

bleibt Hamburgs artist run space mit dem<br />

längsten Atem, ein gemeinnütziger Verein zur<br />

förderung <strong>und</strong> Präsentation junger <strong>Kunst</strong>,<br />

musik, Performance, Literatur, theater <strong>und</strong><br />

film aus dem in- <strong>und</strong> Ausland, ein soziokulturelles<br />

experiment: Die Westwerk-mitglieder<br />

leben <strong>und</strong> arbeiten in dem alten Kontorhaus<br />

<strong>und</strong> entscheiden über das Programm<br />

im Kollektiv.<br />

<strong>Das</strong> Westwerk hätte ein zweites P.S. werden<br />

können. ist es nicht. Aber ohne das Westwerk<br />

sähe nicht nur die Admiralitätstrasse heute<br />

anders aus. Dieser Ort hat Spuren hinterlassen,<br />

außen <strong>und</strong> innen. ein Vierteljahrh<strong>und</strong>ert<br />

lang an der realisierung einer utopie zu<br />

arbeiten, ist anstrengend, sein Leben in den<br />

Ulrich Jansen, o.T. Haseldorf<br />

Dienst einer alternativen <strong>Kunst</strong>institution zu<br />

stellen, vermutlich auch. es überhaupt zu tun,<br />

verdient mehr respekt, als hier auszudrücken<br />

Platz hätte.<br />

Herzlichen glückwunsch, liebes Westwerk!<br />

Hamburg braucht dich weiterhin. DH<br />

Ausstellungen im rahmen des Jubiläums:<br />

uLriCH JAnSen: "Der große Wald" . bis 0. Juli<br />

WO-JOng tACK 29. Juli bis 7. August<br />

Peter bOuÉ, mAnfreD eiCHHOrn, rALf JurSZO:<br />

"nero", 2. bis 2 . August<br />

HArtmut gerbSCH: Lichtinstallationen, 2 . August<br />

bis . September


ADVertOriAL<br />

Liebermanns gegner<br />

Die neue Secession in berlin <strong>und</strong> der expressionismus auf Schloss gottorf<br />

Am . mai 9 0 eröffnete im berliner <strong>Kunst</strong>salon maximilian<br />

macht die „Ausstellung von Werken Zurückgewiesener<br />

der berliner Secession“. Damit beginnt die geschichte einer<br />

Künstlervereinigung, die entscheidend zum Durchbruch des expressionismus<br />

in Deutschland beitrug. gezeigt wurden Werke von insgesamt<br />

27 Künstlern, deren Arbeiten zuvor von der Jury der „berliner<br />

Secession“ abgelehnt worden waren. initiator <strong>für</strong> die Ausstellung der<br />

Zurückgewiesenen wie <strong>für</strong> die gründung der „neuen Secession“ war<br />

der maler georg tappert. max Pechstein wurde ihr Vorsitzender <strong>und</strong><br />

entwarf das erste Plakat; zu den bis heute bekanntesten mitgliedern<br />

zählten die Künstler der „brücke“ – <strong>für</strong> sie war die Ausstellung der<br />

„neuen Secession“ ihr Debüt in berlin.<br />

Von Anfang an verstand sich die „neue Secession“ als gegenorganisation<br />

zu der von max Liebermann geführten „Secession“. <strong>und</strong> wie<br />

diese zwanzig Jahre zuvor dem impressionismus in Deutschland zum<br />

Durchbruch verholfen hatte, so durchschlagend war nun die Wirkung<br />

der „neuen Secession“: Sie machte in den folgenden vier Jahren<br />

vor allem den expressionismus aber auch futurismus <strong>und</strong> Kubismus<br />

bekannt. Von 9 0 bis 9 wurden auf den sieben Ausstellungen der<br />

„neuen Secession“ r<strong>und</strong> 50 Werke von über 80 Künstlern präsentiert.<br />

Die Wirkung dieser Ausstellung war von Anfang an durchschlagend,<br />

die resonanz in der Presse erstaunlich <strong>und</strong> keineswegs nur negativ,<br />

wenn auch die ablehnenden Stimmen überwogen. So hieß z. b.<br />

der rote Saal, in dem 9 0 die bilder der „brücke“-Künstler hingen,<br />

in mehreren Zeitungen die „Schreckenskammer“.<br />

bei der wichtigsten Ausstellung der „neuen Secession“ im Jahr 9<br />

waren erstmals in Deutschland die Künstlergemeinschaft „brücke“<br />

<strong>und</strong> der spätere „blaue reiter“ gemeinsam vertreten. Daneben waren<br />

Ernst Ludwig Kirchner, Zwei<br />

Tänzerinnen, 1910/11, Öl auf<br />

Leinwand, Privatbesitz,<br />

Dauerleihgabe an das Franz<br />

Marc Museum Kochel am See<br />

Werke von Kubisten aus Paris <strong>und</strong> Prag zu sehen. So wurde diese<br />

Ausstellung mit mehr als 0 <strong>Kunst</strong>werken die erste, die in Deutschland<br />

einen Überblick über die allerjüngste internationale <strong>Kunst</strong>entwicklung<br />

gab.<br />

umso erstaunlicher ist es, dass die bedeutung der Vereinigung lange<br />

kaum beachtet wurde. erst die Dissertation von Anke Daemgen<br />

bildet nun die gr<strong>und</strong>lage <strong>für</strong> die heutige Ausstellung, die als Kooperation<br />

der Stiftung brandenburger tor <strong>und</strong> der Stiftung Schleswig-<br />

Holsteinische Landesmuseen Schloss gottorf realisiert wurde.<br />

ein Jahrh<strong>und</strong>ert nach der großen Schau von 9 stellt die aktuelle<br />

Ausstellung eine repräsentative Auswahl der wichtigsten Künstler<br />

mit entscheidenden Werken vor. neben den berühmten Vertretern<br />

von „brücke“ <strong>und</strong> „blauem reiter“ werden Künstler präsentiert,<br />

die heute zu unrecht vergessen sind, wie die im ersten Weltkrieg<br />

gefallenen Wilhelm morgner <strong>und</strong> Hermann Stenner. internationale<br />

<strong>Kunst</strong>strömungen wie der futurismus sind durch Leihgaben aus<br />

Paris oder durch tschechische Kubisten wie z. b. bohumil Kubi_ta<br />

präsentiert. Leihgaben aus Privatbesitz bereichern die Präsentation<br />

in einem ungewöhnlichen Ausmaß. im ganzen zeigt die Ausstellung<br />

ein neues, facettenreiches bild des expressionismus, das über die<br />

bislang bekannten entwicklungslinien weit hinausgeht. Sie wirft ein<br />

neues Licht auf die lebendige berliner <strong>Kunst</strong>szene unmittelbar vor<br />

dem ersten Weltkrieg, auf eine <strong>Kunst</strong>, die nicht nur „neu“, sondern<br />

auch revolutionär war. uta Kuhl<br />

Liebermanns gegner. Die neue Secession in berlin <strong>und</strong> der expressionismus<br />

7. Juli – 23. Oktober 20 , Schloss gottorf, Schleswig-Holsteinische Landesmuseen,<br />

2 837 Schleswig, tel. 0 2 -8 3-222, www.schloss-gottorf.de<br />

öffnungszeiten täglich von 0.00 – 8.00 uhr, eintrittspreise: 8 A, ermäßigt 5 A,<br />

Kombiticket mit allen Ausstellungen auf der Schlossinsel <strong>und</strong> barockgarten 2 A


gLÜCKStADt<br />

matjes statt <strong>Kunst</strong><br />

Unglücklich: Trotz bestem Programm <strong>und</strong><br />

Niveau schließt Ende des Jahres das PAK<br />

Starkfarbig <strong>und</strong> realistisch mit Hintersinn<br />

sind die großformatigen bilder der Yesim<br />

Akdeniz graf. Passend zum Länderschwerpunkt<br />

türkei des Schleswig-Holsteinischen<br />

Kultursommers zeigt das Palais <strong>für</strong> aktuelle<br />

<strong>Kunst</strong> in glückstadt die großformatigen<br />

traumbilder der international erfolgreichen<br />

malerin. in izmir geboren, an der Düsseldorfer<br />

Akademie ausgebildet, lebt sie in drei<br />

Welten: Am rhein, in istanbul <strong>und</strong> in ihrem<br />

selbst ermalten universum. ein besuch dieser<br />

phantastischen bildwelt lohnt zudem durch<br />

das besondere Ambiente des <strong>Kunst</strong>vereins<br />

im schönen barock-Palais am glücksstädter<br />

Hafen. Denn ohne ein mittleres W<strong>und</strong>er<br />

wird die seit zehn Jahren erfolgreich bestehende<br />

institution spätestens ende des Jah-<br />

Nix nackig baden: Lovis Corinths<br />

„PaddelPetermannchen“<br />

res geschlossen.<br />

Schon zu ende<br />

Juni wurde die<br />

künstlerische Leiterin<br />

Christiane<br />

Opitz entlassen.<br />

Die Stadt kann<br />

<strong>und</strong> will sich ihre<br />

halbe Stelle nicht mehr leisten. <strong>und</strong> rein ehrenamtlich<br />

ist ohne neue Sponsoren das bisherige<br />

niveau nicht zu halten. Zumal wenn<br />

die finanzen nicht das einzige Problem sind:<br />

Deutlich wünscht sich das rathaus <strong>für</strong> bürger<br />

<strong>und</strong> touristen leichter verdauliche <strong>Kunst</strong><br />

- <strong>und</strong> scheint dabei wohl Ausstellungseröffnungen<br />

mit matjes-Wochen oder einem fußballspiel<br />

zu verwechseln. Wir wissen, dass es<br />

Perfect Love, 2010, Öl auf Leinwand, 200 x 280<br />

Vor 00 Jahren nannte man das Sommerfrische.<br />

Die maler der Klassischen<br />

moderne, die sich damals bei ihren ferienaufenthalten<br />

in mecklenburg <strong>und</strong> Pommern<br />

so besonders gerne von der Landschaft<br />

am meer inspirieren ließen, waren sowieso<br />

keine touristen, sondern immer mit<br />

Skizzenblock oder Staffelei unterwegs. im<br />

Staatlichen museum Schwerin kann man<br />

jetzt aufs Schönste ihren Spuren folgen. marianne<br />

von Werefkin <strong>und</strong> Alexej Jawlensky<br />

probten vor genau 00 Jahren in Prerow auf<br />

dem Darß erste Schritte in die Abstraktion.<br />

edvard munch machte ferien in Warnemünde<br />

<strong>und</strong> provozierte die <strong>Kunst</strong>liebhaber<br />

mit seinem gemälde „badende männer“.<br />

erich Heckel aquarellierte auf der insel<br />

Hiddensee, die noch heute ein Lieblingsort<br />

vieler Künstler ist, wo auch der maler der<br />

neuen Sachlichkeit Alexander Kanoldt fas-<br />

im 2 . Jahrh<strong>und</strong>ert keine Provinz mehr gibt.<br />

Warum wird dann so agiert als ob doch? Lieber<br />

Herr bürgermeister, an dieser Stelle mit<br />

diesem text verschafft ihnen das PAK <strong>für</strong> die<br />

schöne barocke Planstadt glücksstadt geldwerte<br />

Werbung! HS<br />

Yesim Akdeniz graf: A Dream Within a Dream, PAK,<br />

Palais <strong>für</strong> aktuelle <strong>Kunst</strong> – <strong>Kunst</strong>verein glückstadt, bis<br />

07. August, www.pak-glueckstadt.de<br />

SCHWerin<br />

name-Dropping<br />

Sommergäste am Meer: Alle Vertreter der Klassischen Moderne in Meck-Pomm<br />

ziniert war von der Steilküste im norden.<br />

Lovis Corinth, Lyonel feininger, max Pechstein<br />

waren Sommergäste an der Ostsee, was<br />

sich selbstredend in ihren Werken wieder<br />

findet. Sogar die Dadaisten liebten das meer.<br />

923 machten Hans Arp, Sophie taeuber-<br />

Arp, Kurt Schwitters, Hannah Höch <strong>und</strong><br />

raoul Hausmann auf rügen ferien. Auch<br />

george grosz war da.<br />

Die Ausstellung zeigt nicht nur die künstlerische<br />

Hinterlassenschaft dieser Sommergäste,<br />

sondern animiert dazu, die Orte, an denen<br />

die maler gearbeitet haben, zu besuchen. Die<br />

tour beginnt in Schwerin, führt u. a. nach<br />

Ahrenshoop <strong>und</strong> auf die insel Hiddensee.<br />

Sie endet in der feininger-Ausstellung des<br />

<strong>Kunst</strong>kabinetts usedom in benz (www.kulturreise-ideen.de).<br />

Ab<br />

Sommergäste. Staatliches museum Schwerin. 22. Juli bis<br />

23. Oktober, www.museum-schwerin.de<br />

eröffnung<br />

im nOrDen


eröffnung<br />

im nOrDen<br />

2<br />

WOLfSburg<br />

Augensex<br />

Gerwald Rockenschaubs Riesenreich<br />

der Zeichen. „Neo-Geo“ meisterhaft<br />

Sinn entsteht aus der Differenz der Zeichen.<br />

So oder ähnlich durfte es der geneigte Student<br />

im semiologischen Seminar erfahren.<br />

<strong>und</strong> ein bisschen erinnert die installation<br />

daran, die gerwald rockenschaub mit überbordender<br />

Sinnlichkeit <strong>und</strong> bei gleichzeitig<br />

kühler Perfektion an die Wand im <strong>Kunst</strong>museum<br />

Wolfsburg gebracht hat. meter lang<br />

<strong>und</strong> meter hoch ist sie, verziert von 385 ikonographischen<br />

Objekten oder Sujets. es sind<br />

abstrakte Zeichen. Quietschbunt. ein ikonographischer<br />

Overkill oder semiologischer<br />

Supergau. eine Überforderung des Auges.<br />

mit der Aura nüchterner faktizität, gereinigt<br />

von jeder emotionalität präsentiert der ös-<br />

bremen<br />

Pausen<br />

in Hollywood<br />

Christian Haake baut Erinnerungsmodelle:<br />

„White Elephant“ im<br />

GAK<br />

ein verlassener Ladeneingang der Sechziger<br />

Jahre hat in der bremer gesellschaft<br />

<strong>für</strong> aktuelle <strong>Kunst</strong> Asyl gef<strong>und</strong>en. Doch es<br />

ist kein gef<strong>und</strong>enes ready made, sondern<br />

ein nachbau nach der erinnerung. Auch die<br />

genaueste erinnerung macht fehler: Die fehlende<br />

Klingel <strong>und</strong> die etwas zu niedrige tür<br />

veranschaulichen, dass dies eher ein lebensgroßes<br />

modell oder eine verlassene bühne<br />

ist, als eine dem Leben entnommene realität.<br />

<strong>und</strong> auch der tief im galerie-Ladenraum<br />

gezeigte film mit seiner fahrt durch ein<br />

terreicher rockenschaub ein symbolträchtiges<br />

reich aus Zeichen: eine mischung aus<br />

popartbunter Heiterkeit, popkulturellem<br />

Verweisungsreichtum <strong>und</strong> multimedialer<br />

ikonographie. <strong>Das</strong> Auge gleitet an diesem<br />

gesamtkunstwerk entlang, empfängt reize,<br />

die das gehirn wie eine flipperkugel anstoßen<br />

<strong>und</strong> zu gedankenspielen reizen, doch<br />

keine Synthese finden lassen. Die Ästhetik<br />

ist wie Stroboskop-Licht, das schnelle technobeats<br />

in der Disko begleitet. ein Aufblitzen<br />

<strong>und</strong> Verlöschen von reizen <strong>und</strong>, wie passend:<br />

rockenschaub arbeitet gerne zwischendurch<br />

als DJ.<br />

tatsächlich ist auch sein Zeichenwerk rhyth-<br />

verlassenes einkaufszentrum ist vor einem<br />

modell entstanden. Der ton dazu besteht aus<br />

zitierten Pausen großer Hollywoodfilme, jenen<br />

momenten, wo Dialog <strong>und</strong> musik kurz<br />

stoppen ....-...- ... kleine momente, nach denen<br />

alles wieder gut wird oder vollends zusammenbricht.<br />

Der bremer Künstler Christian Haake liebt<br />

solche Schwellensituationen, schätzt die<br />

umdeutungen des Alltags. eine edle Arbeit<br />

mit kleinen, einzeln gerahmten, auratischen<br />

goldquadraten ist vom material her der<br />

misch komponiert. es ist die perfekte Arbeit<br />

im informationszeitalter, die alles in perfekter<br />

gleichzeitigkeit verfügbar hält, gesteuert nur<br />

von persönlich navigierter Aufmerksamkeit.<br />

Dabei bleibt das am Computer als folienbild<br />

generierte Zeichenuniversum klinisch rein,<br />

<strong>Design</strong> verliebt <strong>und</strong> ohne erzählfunktion.<br />

Wegen dieser Absage an jegliche expressivität<br />

<strong>und</strong> wegen rockenschaubs Vorliebe <strong>für</strong><br />

die geometrie zählt er zu den Vertretern des<br />

„neo-geo“. nach Olafur eliasson, Douglas<br />

gordon <strong>und</strong> James turrell wieder ein meisterhaftes<br />

Hallenprojekt in Wolfsburg. Sm<br />

gerwald rockenschaub, multidial, <strong>Kunst</strong>museum Wolfsburg,<br />

bis . September<br />

Christian Haake<br />

boden einer Verkaufsverpackung von 25<br />

gramm Lachs. <strong>und</strong> der schön gerahmte Zeitungsausriss<br />

einer verlassenen Halle ist ein<br />

aufwendig fotografierter <strong>und</strong> extra erstellter<br />

Druck. Dann gibt es in einem eigenen raum<br />

ein großes weißes tafelbild, das aussieht, wie<br />

aus kleinen fliesen aufgebaut. Doch das steht<br />

eigentlich nicht im Diskurs der monochromen<br />

malerei – es ist der leicht veränderte modellboden<br />

des konstruierten Zeitungsfotos. HS<br />

Christian Haake – White elephant. gAK – gesellschaft <strong>für</strong><br />

aktuelle <strong>Kunst</strong> bremen e.V., bis 3 . Juli, www.gak-bremen.de


emen<br />

insel der Seeligen<br />

<strong>Das</strong> kleine, aber sehr feine Sammlermuseum Weserburg im Überblick<br />

Auf einer insel in der Weser, aber doch<br />

schon auf der weniger besuchten,<br />

„falschen” Seite von bremen, liegt die vor<br />

20 Jahren als Sammlermuseum gegründete<br />

„Weserburg”. Was hier in vier ehemaligen<br />

Speichern an gegenwartskunst gezeigt wird,<br />

wählen zwar Kuratoren aus. Die exponate<br />

stammen aber dennoch weitgehend aus dem<br />

besitz der etwa 20 kooperierenden Sammlerinnen<br />

<strong>und</strong> Sammler. Dieses besondere Konzept<br />

des gründungsdirektors thomas Deecke<br />

wird jetzt von Carsten Ahrens fortgeführt.<br />

es beschert dem Haus umfangreiche Ausstellungen,<br />

wobei besonders durch die Hamburger<br />

Sammlung Lafrenz minimal Art, Konzeptkunst<br />

<strong>und</strong> Arte Povera Schwerpunkte<br />

Richard Long: „Flint Circle“, in der<br />

Ausstellungsreihe Double Rotation,<br />

Sammlung Lafrenz<br />

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sind. umfangreich vertreten sind auch Arbeiten<br />

mit <strong>und</strong> auf Papier: <strong>für</strong> das trocken<br />

benannte, aber einzigartige „Studienzentrum<br />

<strong>für</strong> Künstlerpublikationen“ wurden über 30<br />

Archive mit mehr als 00.000 titeln angekauft.<br />

Aus diesem material wurde die aktuelle<br />

Ausstellung zur Visuellen Poesie bestückt: ein<br />

interessanter, reichlich mitgebrachte Lesezeit<br />

erfordernder Überblick.<br />

Viel zu lesen gibt es auch in der chronologisch<br />

geordneten retrospektive zur fluxus-<br />

<strong>Kunst</strong>. <strong>und</strong> auch die Ohren werden bedient:<br />

in der Ausstellung von „Videozeichnungen“<br />

der Schweizerin Zilla Leutenegger spielt ein<br />

projizierter Schatten ein rondo am miniaturpiano<br />

<strong>und</strong> ganz oben unter dem spitzen Dach<br />

lädt fest installierte Klangkunst des jüngst<br />

verstorbenen rolf Julius zur meditation.<br />

HS<br />

museum Weserburg, museum <strong>für</strong> moderne <strong>Kunst</strong>,<br />

www.weserburg.de<br />

- Zilla Leutenegger: more than this (in Kooperation<br />

mit der Sammlung goetz), bis 07. August 20<br />

- mark Harrington: between Spaces.<br />

(in Kooperation mit der Sammlung Siggi Loch),<br />

bis . Oktober 20<br />

- Double rotation: Werke aus der Sammlung Lafrenz,<br />

bis 25. märz 20 2<br />

- Poetry goes art & vice versa. Zur entstehung<br />

<strong>und</strong> internationalen entwicklung der Konkreten<br />

<strong>und</strong> Visuellen Poesie seit den 950er Jahren, bis<br />

. August 20<br />

- Chronische fluxitis. Sammlung maria <strong>und</strong> Walter<br />

Schnepel, bis 29. Januar 20 2<br />

- Jubiläumsaustellung: farbe im fluss.<br />

0. September – 29. Januar 20 2<br />

Admiralitätstraße 71 - 72 . 20459 hamburg<br />

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3<br />

im nOrDen eröffnung


eröffnung<br />

Weiter Weg<br />

VeneDig<br />

gut gebrüllt, Löwe!<br />

man sieht sich am „Spritz-Platz“ in Venedig...<br />

Die biennale der zeitgenössischen <strong>Kunst</strong> übertrifft an<br />

Verwirrungen noch das Labyrinth in der Lagune<br />

text: HAJO SCHiff<br />

mit goldener Staatsgaleere feierte Venedig am Sonntag nach<br />

Himmelfahrt traditionell „Hochzeit mit dem meer“. Die<br />

riesenyachten der milliardäre waren da schon wieder auf<br />

See. Denn an diesem tag endete auch eine Woche, in der die internationale<br />

<strong>Kunst</strong>welt, nicht minder eitel, ein Welttreffen feierte: Die<br />

von exklusiven empfängen, eleganter mode <strong>und</strong> einem kaum zu<br />

kartierenden Partyreigen garnierten eröffnungstage der biennale.<br />

Was 895 als kleine <strong>Kunst</strong>schau zur tourismusförderung begann, ist<br />

inzwischen ein die ganze Stadt <strong>und</strong> die halbe Lagune umfassendes<br />

<strong>Kunst</strong>event unter beteiligung von 89 nationen, darunter erstmalig<br />

auch Saudi-Arabien oder bangladesh.<br />

mit dem wortspielerischen titel „iLLuminations“ hat die Schweizer<br />

Kuratorin bice Curiger versucht, der so deutlich den nationalen Aspekt<br />

betonenden Schau das Leuchten zu geben. Als Auftakt setzt sie<br />

da<strong>für</strong> auf das gute <strong>und</strong> bewährte: Den schon 7 Jahre toten venezianischen<br />

maler tintoretto. Doch leider folgt diesem w<strong>und</strong>ervollen<br />

Auftakt kaum eine adäquate erzählung in den nächsten räumen des<br />

zentralen Pavillons. geradezu gegen den raum ist die Corderie des<br />

Arsenals bespielt: Die Kuratorin bricht den raumfluss der 3 m<br />

langen ehemaligen Seilerei zugunsten einzelner <strong>Kunst</strong>boxen, so die<br />

von roman Ondak mit der im Dunklen gezeigten rettungskapsel der<br />

in Chile verschütteten bergleute oder der raumkiste mit einem in<br />

tintoretto-farben rosig bis violett schimmernden „ganzfeld“ von<br />

Lichtkünstler James turell. Dazwischen giambolognas „Der raub der<br />

Sabinerinnen“ von 583, in Wachs kopiert vom Schweizer urs fischer<br />

Clemencia Labin, Hamburg, fährt zu ihrer Performance mit dem Vaporetto vor, Pavillon Venezuela<br />

<strong>und</strong> wie eine Kerze entzündet, der 2 -stündige filmzusammenschnitt<br />

„the Clock“ von Christian marclay, in dem die uhren im film stets<br />

die vor der Leinwand realgültige Zeit zeigen (goldener Löwe) oder<br />

Klara Lidens gesammelte mülleimer (Silberner Löwe).<br />

Hochzeit von <strong>Kunst</strong><br />

<strong>und</strong> Mode <strong>und</strong><br />

25 Euro-Münzen<br />

es gab schon bessere biennalen, aber noch nie eine so umfangreiche.<br />

<strong>für</strong> italien präsentiert der rechtspopulistische <strong>Kunst</strong>historiker Vittorio<br />

Sgarbi ein mafia-museum <strong>und</strong> in spezieller Auswahl 200 Künstler:<br />

Leider nur ein qualitätsloser flohmarkt. Auch andere Pavillons sind<br />

kleine museen geworden, so der dänische mit einer themenschau<br />

zum thema redefreiheit. bemerkenswert schön ist der Pavillon von<br />

österreich mit einer gesamtinstallation von markus Schinwald, beeindruckend<br />

Sigalit Landau mit Wasser-, Salz- <strong>und</strong> Sand-Arbeiten<br />

zum territorium im Pavillon israels <strong>und</strong> dramatisch Yael bartanas<br />

beitrag <strong>für</strong> den polnischen: filme über das „Jewish renaissance movement“,<br />

eine initiative, die die einst 3,3 millionen Juden auffordert,<br />

nach Polen zurückzukehren.


Allora & Calzadilla, Puerto Rico, lassen laufen, Pavillon USA<br />

Den goldenen Löwen als besten Pavillon bekam Deutschland <strong>für</strong> seine<br />

Schlingensief-Präsentation „eine Kirche der Angst vor dem fremden<br />

in mir“. Auf Kirchenbänken sitzend, kann man sich von der Art,<br />

wie Christoph Schlingensief ( 9 0-20 0) sein Sterben bearbeitete,<br />

durchaus anrühren lassen – oder den pseudoreligiösen bombast doch<br />

unerträglich finden. Auch im ägyptischen Pavillon wird ein ums Leben<br />

gekommener Künstler geehrt: der auf dem tahrir-Platz in Kairo<br />

erschossene Performer Ahmed basiouny.<br />

Zum resümierenden <strong>Kunst</strong>palaver mit dem Kult-getränk Spritz<br />

(Wein, Selter <strong>und</strong> Aperol) geht’s dann auf den „Spritz-Platz“ Campo<br />

S. maria formosa oder man sucht erholung bei der flucht in ein<br />

traditionslokal in burano. man kann sich w<strong>und</strong>ern, wie Kuratoren<br />

<strong>und</strong> Kollegen einander Küsschen geben, die vor kurzem den anderen<br />

noch in gr<strong>und</strong> <strong>und</strong> boden kritisiert hatten. <strong>und</strong> die Hochzeit von<br />

<strong>Kunst</strong> <strong>und</strong> mode nicht in der Ausstellung von Joop oder dem neuen<br />

museum von Prada feiern, sondern mit den eigenen, frisch gekauften<br />

Schuhen. Oder Wetten abschließen, wie viel Prozent der besucher<br />

eigentlich die seltsam inflationären 25 euro-münzen entdecken, die<br />

an manchen Orten in den boden eingelassen sind. <strong>und</strong> jeder wird<br />

beklagen, zu wenig Zeit zu haben: mehr als genug zu erleben gibt es<br />

jedenfalls bis november an der Lagune, macht die 5 . biennale mit<br />

der <strong>Kunst</strong> doch auch sonst nicht öffentliche Paläste <strong>und</strong> Klöster, verlassene<br />

fabriken <strong>und</strong> gärten zugänglich.<br />

iLLuminations, Venedig, giardini, Arsenale <strong>und</strong> Außenorte bis 27. november.<br />

www.labiennale.org


Farben hören –<br />

Klänge sehen<br />

Aktionskünstler, Multimedia-Tüftler <strong>und</strong><br />

Komponisten entdecken Auge <strong>und</strong> Ohr. Ein<br />

synästhetischer Galopp durch die Geschichte<br />

TExT: SöREN INGWERSEN<br />

Ausgerechnet in unserer Zeit der „entkörperlichten“<br />

neuen Medien kehren<br />

die Künstler zu ihren kultischen Ursprüngen<br />

zurück. Sie entdecken den Menschen<br />

als ganzheitlich empfindendes Wesen wieder.<br />

Sie setzen verstärkt auf körperliche Wahrnehmung<br />

– eben virtuell. Auge <strong>und</strong> Ohr gleichermaßen<br />

anzusprechen ist mit digitaler Technik<br />

so einfach wie noch nie. Multimedia-Künstler<br />

erzeugen Wechselwirkungen zwischen den<br />

Sinnen, thematisieren die spezifische Räumlichkeit<br />

des <strong>Kunst</strong>erlebens <strong>und</strong> binden den<br />

Rezipienten durch mehrere simultane Erfahrungsebenen<br />

ins Werk ein.<br />

Eine wesentliche Verbindung zwischen der<br />

visuellen <strong>und</strong> auditiven Sphäre gründet im<br />

sogenannten synästhetischen Empfinden. <strong>Das</strong><br />

löst beim Hören bestimmter Töne oder Harmonien<br />

Farbempfindungen aus. Der Komponist<br />

<strong>und</strong> Synästhetiker Olivier Messiaen sagt<br />

über seine <strong>Musik</strong>, sie sei „wie Kirchenfenster,<br />

John Cage: Writing through the Essay‚<br />

On the Duty of Civil Disobedience‘,<br />

1985/91, <strong>Kunst</strong>halle Bremen<br />

Schwerpunkt<br />

in denen Komplementärfarben in wirbelnde<br />

Bewegung geraten zu sein scheinen“. Der russische<br />

Komponist Alexander Skrjabin schrieb<br />

ein Werk <strong>für</strong> Orchester <strong>und</strong> Farborgel („Prometheus“),<br />

das 1915 in New York uraufgeführt<br />

wurde <strong>und</strong> im September 2006 von den<br />

Hamburger Symphonikern mit Laser- <strong>und</strong><br />

Computertechnik in der Laeiszhalle realisiert<br />

wurde. Der finnische „Metakomponist“ Lauri<br />

Gröhn hat sogar eine Software entwickelt, die<br />

Bilder in <strong>Musik</strong>stücke verwandelt. Die Ergebnisse<br />

sind beeindrucken, wovon man sich unter<br />

www.synestesia.fi selbst überzeugen kann.<br />

So wie manche Komponisten ihre Werke mit<br />

Farben assoziieren oder sich von konkreten<br />

(Vorstellungs-)Bildern inspirieren lassen -<br />

man denke an den Klassiker Mussorgskys „Bilder<br />

einer Ausstellung“ - , orientieren sich auch<br />

bildende Künstler an den Formprinzipien der<br />

<strong>Musik</strong>. Paul Klee, Robert Delaunay oder Wassily<br />

Kandinsky. Letzterer ließ sich beim Malen<br />

von der Gr<strong>und</strong>idee des Hörens von Farben<br />

<strong>und</strong> des Sehens von Klängen leiten <strong>und</strong> ordnete<br />

„Farbklänge“ zu „Farbsinfonien“ an.<br />

Auch in neuerer Zeit trifft man den bildenden<br />

Künstler <strong>und</strong> <strong>Musik</strong>er in Personalunion häufig<br />

an. So etwa YELLO-Frontman Dieter Meier<br />

oder Albert Oehlen, der in Hamburg bei Claus<br />

Böhmler <strong>und</strong> Sigmar Polke studiert hat. Oehlen,<br />

der nach eigener Aussage immer Popkunst<br />

machen wollte, „große, farbige Sachen, die einen<br />

unmittelbar ansprechen“, war in den 80er-<br />

Jahren aktiver <strong>Musik</strong>er im Kreis der Hamburger<br />

Protagonisten der Neuen Deutschen Welle.<br />

Neben Andreas Dorau, Dietrich Diederichsen<br />

<strong>und</strong> Holger Hiller, Mitbegründer von Palais<br />

Schaumburg. Hiller arbeitete als einer der ersten<br />

mit elektronischen Samples in der <strong>Musik</strong>.<br />

So wie Oehlen Cut-Outs aus Broschüren <strong>und</strong><br />

<strong>Magazin</strong>en zu Collagen verarbeitete, setzte<br />

Hiller seine Songs aus schroffen Geräuschsamples<br />

<strong>und</strong> skurrilen Textbausteinen zusammen.


Eine Experimentierfreudigkeit, deren Wurzeln<br />

bis in die Fluxus-Bewegung der 60er Jahre des<br />

20. Jahrh<strong>und</strong>erts zurückreichen. Schon hier<br />

wird die Verzahnung unterschiedlicher Medien,<br />

das übergreifende Ansprechen aller Sinne<br />

erprobt, um fließende Übergänge zwischen<br />

<strong>Kunst</strong> <strong>und</strong> Leben zu schaffen – eine Vorstellung,<br />

die bereits in Wagners romantischen<br />

Konzept des Gesamtkunstwerks angelegt ist.<br />

Für Avantgardekünstler Nam June Paik, der<br />

im Rahmen seines Konzepts „Aktionsmusik“<br />

klassische <strong>Musik</strong> mit zufälligen Geräuschen<br />

mischte <strong>und</strong> Instrumente zertrümmerte,<br />

konnte jedes Objekt zum Klang-Instrument<br />

werden. <strong>Das</strong> Gleiche galt <strong>für</strong> den Komponisten<br />

John Cage, dessen grafische Notationen<br />

ein visuelles Abbild des Klanggeschehens darstellen<br />

<strong>und</strong> dem <strong>Musik</strong>er große Interpretationsräume<br />

eröffnen. Bild-Partituren, die man<br />

sich auch als „abstrakte <strong>Kunst</strong>“ an die Wand<br />

hängen könnte.<br />

Glückspilz<br />

Zwischen Zweifel <strong>und</strong> Zufall passieren<br />

Dieter Meier seine Dinge<br />

INTERVIEW: ANGELA HOLZHAUER<br />

o.T. Die Ausstellung heißt „Dieter Meier:<br />

Works 1969-2011 And The Yello Years“ – sie<br />

könnte auch heißen „Dieter Meiers Leben“,<br />

weil sie alles zeigt, was Sie gemacht haben:<br />

Performances <strong>und</strong> <strong>Musik</strong>videos, Fotos <strong>und</strong><br />

Filme, Texte <strong>und</strong> vieles mehr. Wie wollen Sie<br />

bloß Arbeiten aus 42 Jahren Leben zeigen?<br />

Dieter Meier: <strong>Das</strong> ist ganz einfach, weil ich<br />

offensichtlich über die letzten 42 Jahre diese<br />

Spur zurück gelassen habe. Die mir persön-<br />

Dieter Meier: „This man will<br />

not shoot“, Performance,<br />

New York,1971<br />

lich nicht so bedeutend ist. Aber der Kurator<br />

Stefan Zweifel hat in den Archiven alle diese<br />

Dinge wieder ausgegraben. Und so heißt die<br />

Ausstellung zu Recht „1969-2011“. Sie könnte<br />

unter keinen Umständen „mein Leben“ heißen,<br />

weil ich diese Produkte klar als zufällig<br />

entstandene Dinge sehe <strong>und</strong> biografisch<br />

nicht mit meinem Leben vermischen möchte.<br />

<strong>Kunst</strong> kann allenfalls Ausdruck der gesamten<br />

Erfahrung sein, aber nicht Abbild der Verarbeitung<br />

von irgendetwas. ><br />

17<br />

SCHWERPUNKT<br />

DIETER MEIER


SCHWERPUNKT<br />

DIETER MEIER<br />

18<br />

In Ihrem Fall gar nicht so einfach, Ihre<br />

<strong>Kunst</strong> von Ihrer Person zu lösen, weil Sie<br />

als Performancekünstler ständig in Ihren<br />

Werken präsent sind.<br />

<strong>Das</strong> sehe ich ganz anders.<br />

Wie denn?<br />

Ich sehe das als Malerei. 1974 habe ich in<br />

einem Museum 48 Persönlichkeiten mit<br />

meiner eigenen Visage dargestellt – das wird<br />

immer wieder verwechselt. Ich stelle andere<br />

Charaktere dar <strong>und</strong> nicht meine Person. <strong>Das</strong><br />

ist ein totales Missverständnis, wenn man<br />

glaubt, dass sei die Regie, der Aspekt eines<br />

Dandys oder irgendeine Form der Selbstdarstellung.<br />

Sie liefern das Stichwort selbst: Dandy. Sind<br />

Sie nun einer? Haben Sie schon früh mit<br />

Ihrem Erscheinungsbild – Schnurrbart,<br />

Halstuch, Zigarre – so eine Art <strong>Kunst</strong>figur<br />

geschaffen?<br />

<strong>Das</strong> hat alles andere Gründe. Den Schnurrbart<br />

habe ich mir vor 45 Jahren wachsen<br />

lassen nicht als Ausdruck eines bestimmten<br />

Stils, sondern weil ich mir eingebildet habe,<br />

dass der Abstand zwischen meiner Nasenwurzel<br />

<strong>und</strong> meiner Oberlippe zu kurz sei. Mit<br />

dem Schnurrbart vergrößere ich das. Und das<br />

Tragen der Tücher macht mir Spaß, ist aber<br />

auch Spleen geworden <strong>und</strong> Aberglauben. Ich<br />

war seit 50 Jahren nicht erkältet. Übrigens<br />

trug ich schon Anzug <strong>und</strong> Krawatte, als ich<br />

früh mit Punkbands herum gezogen bin. Ich<br />

wollte eigentlich nur nicht auffallen.<br />

...ein Tarnanzug.<br />

Durchaus. Und wenn ich heute diese Hosen<br />

<strong>und</strong> das Jackett trage, dann hängt das damit<br />

zusammen, dass das vernünftige Wollstoffe<br />

sind, <strong>und</strong> dass es etwas W<strong>und</strong>erbares ist, ein<br />

gutes Stück Handarbeit am Leib zu tragen.<br />

Aber das nach außen <strong>Das</strong>ein, was ja ein Dandy<br />

betreibt – ein Dandy versteht sich als getragenes<br />

Gedicht - das ist bei mir überhaupt<br />

nicht der Fall. Ich habe diese Klamotten an,<br />

ob ich in Patagonien eine Schaffarm besuche<br />

oder in New York in ein Konzert gehe. Ich bin<br />

allenfalls heikel, was Materialien <strong>und</strong> das Zusammenspiel<br />

von Materialien betrifft, geradezu<br />

ein Fetischist! Der Auftritt nach außen<br />

ist mir aber völlig egal.<br />

Zeigt sich Ihr Materialfetischismus in Ihrer<br />

<strong>Kunst</strong>?<br />

Im Gegenteil: In der Fotografie bin ich<br />

durchaus schlampig mit Material. Es geht um<br />

Konzept. Präzise bin ich bei der Schreiberei.<br />

„Ich wollte<br />

nie ein Popstar<br />

werden“<br />

Da bin ich schon fast geplagt, den richtigen<br />

Rhythmus <strong>und</strong> das richtige Wort zu finden.<br />

Schreiben ist ein vom Intellekt überprüfbarer<br />

Prozess, im Unterschied zum Malen zum Beispiel.<br />

War das Projekt „A Statement a Day“ (1976)<br />

eine frühe Übung auf diesem Wortweg?<br />

<strong>Das</strong> war der Versuch, mich zu einer gewissen<br />

Disziplin zu zwingen. <strong>Das</strong>s ich einfach irgendeine<br />

Form von irgendetwas täglich zum<br />

Ausdruck bringe. Denn ich war lange nicht in<br />

der Lage, überhaupt etwas zu machen.<br />

Dennoch haben Ihre Performances<br />

Themen: Gehen, Schreiben, Lächeln, Zeit...<br />

Egal was es ist: Immer wieder staune ich über<br />

die Produkte, die mir geschehen sind. Sie sind<br />

wie Pilze, die aus dem Boden schießen, wenn<br />

die Feuchtigkeit, die Temperatur <strong>und</strong> die<br />

Symbiose mit irgendwelchen Bäumen stimmen.<br />

Sie sind Ausdruck einer Auseinandersetzung<br />

mit der Zufälligkeit meines Vorhandenseins<br />

auf diesem Planeten <strong>und</strong> dem Gang<br />

durch diese 30 bis 40.000 Tage. Die Dinge<br />

kommen auf mich zu. Ich habe mich nie darum<br />

beworben, einen Spielfilm zu machen.<br />

Ich wollte nie ein Popstar werden. Ich habe<br />

auch nie daran gedacht, in einem Museum<br />

auszustellen, auch wenn ich es dann eitel als<br />

durchaus angenehm <strong>für</strong> mich empfand.<br />

Neben Zufall ist Spieltrieb entscheidend <strong>für</strong><br />

Dinge, die Ihnen passieren, oder?<br />

Spieltrieb ja. <strong>Das</strong> ist eigentlich sehr richtig<br />

<strong>für</strong> mich. <strong>Das</strong>s ich mich auf ein unbekanntes<br />

Gebiet begebe, um mich dort zu überprüfen.<br />

Um in der Begegnung mit dem Unbekannten<br />

etwas zu lernen über mich. Am besten vergleicht<br />

man das vielleicht mit einem Bergsteiger,<br />

der durchaus nicht ein Leben lang ein<br />

Dilettant bleibt. Aber das Beherrschen einer


estimmten Route ist ein Gr<strong>und</strong>, sie nicht<br />

mehr zu klettern. Auch ich will den nächsten<br />

Berg besteigen. <strong>Das</strong> Ganze ist ein permanenter<br />

Lernprozess. Ein Prozess des Erkennens, wer<br />

ich bin. <strong>Das</strong> Erkennen dieser Person als Teil<br />

des Erkennens der Welt.<br />

Was haben Sie denn aus der Popmusikwelt<br />

<strong>für</strong> die <strong>Kunst</strong>welt gelernt?<br />

<strong>Das</strong>s Erfolg etwas durchaus Gefährliches sein<br />

kann. Wir, der Boris Blank <strong>und</strong> ich (YELLO),<br />

haben wie kleine Kinder in einem Sandhaufen<br />

versucht, unsere Sandburgen zu bauen. Der<br />

Erfolg bringt es mit sich, dass man wie das<br />

Girl im James Bond, deren Körper mit Gold<br />

bestrichen worden ist, nicht mehr atmen<br />

kann. Es ist ganz schwierig, sich die Freiheit,<br />

die man vor dem Erfolg hatte, wieder zurück<br />

zu erobern. <strong>Das</strong>s man sich nicht unmerklich<br />

selbst zensiert.<br />

Wie konnten Sie denn Ihre freie Haltung<br />

wieder zurück gewinnen?<br />

Ich sehe tatsächlich das Gespräch mit Ihnen<br />

oder mit irgendjemandem oder das Herumklimpern<br />

auf einer Gitarre genauso als<br />

Im Interview spricht Dieter Meier<br />

bedachtsam, aber zügig in seinem<br />

Züricher Dialekt, der so viel melodischer<br />

rauf <strong>und</strong> runter singt als<br />

der berühmte, monotone Stakkatosprechgesang<br />

von YELLO.<br />

Ausdruck eines Ganges wie ein so genanntes<br />

Werk. Wenn ich mir überlege, warum ich eigentlich<br />

so gern Spielfilme mache, dann aus<br />

dem ganz wichtigen Gr<strong>und</strong>. Spielfilmmachen<br />

ist <strong>für</strong> mich Glück. Es ist nichts anderes, als<br />

mit Fre<strong>und</strong>en über den Atlantik zu segeln.<br />

Man ist auf dem Wasser, ist mit dem Segeln<br />

beschäftigt <strong>und</strong> muss ständig irgendwelche<br />

Entscheidungen fällen. Ich muss segeln, weil<br />

der Wind bläst, <strong>und</strong> es das Ende des Zweifelns<br />

bedeutet.<br />

Im Verlauf unseres Gesprächs habe ich<br />

verstanden, dass Ihr Leben ein einziges<br />

zufälliges <strong>und</strong> glückliches Pilzefinden ist.<br />

Dennoch: Hat es Sie eigentlich nie gejuckt,<br />

einmal eine <strong>Musik</strong>performance zu machen,<br />

<strong>Musik</strong> <strong>und</strong> <strong>Kunst</strong> zu verbinden?<br />

Nein. Eigentlich juckt mich überhaupt nichts.<br />

Auch wenn ich gefragt werde, was ich noch<br />

vorhabe – dann weiß ich das nicht. Ich weiß<br />

nicht, was dieses Leben, dieses Myzeliengeflecht,<br />

noch mit mir vorhat. Wenn ich Boris<br />

nicht getroffen hätte, hätte ich wahrscheinlich<br />

auch nie <strong>Musik</strong> gemacht.<br />

Dieter Meier, geboren 1945 in Zürich,<br />

machte vom 17. bis 21. November 1969<br />

seine erste Performance in Zürich: „5 days“,<br />

bei der er auf dem Heimplatz in Zürich fünf<br />

Tage lang 100.000 Metallstückchen zu Säckchen<br />

à 1.000 Stück abpackte. 1971 bat er Passanten<br />

in New York, ihm die Worte „Yes“ <strong>und</strong><br />

„No“ <strong>für</strong> jeweils einen Dollar zu verkaufen<br />

<strong>und</strong> quittierte ihnen das Geschäft mit einer<br />

Urk<strong>und</strong>e (Performance „Two Words“). Die<br />

wichtigste <strong>Kunst</strong>kritikerin der New York<br />

Times schrieb darauf eine Hymne über den<br />

Kultkünstler aus der Schweiz. 1972 lud ihn<br />

die documenta 5 zur Teilnahme im „Concept-Art“-Programm<br />

ein. Erst danach lernte<br />

er Boris Blank kennen, gründete das Popduo<br />

YELLO <strong>und</strong> traf mit den Stücken „Lost<br />

again“, „Desire“ oder „Bostich“ den <strong>Musik</strong>nerv<br />

der Anfang 1980er Jahre. Der Welterfolg<br />

von YELLO basiert auch auf den künstlerisch<br />

neuartigen, Slapstick-schrägen <strong>Musik</strong>videos<br />

zur YELLO-<strong>Musik</strong>, die auf MTV <strong>und</strong> in der<br />

Sendung Formel Eins rauf <strong>und</strong> runter gespielt<br />

wurden. Parallel zur Popmusik machte Meier<br />

immer weiter <strong>Kunst</strong>. Die Eroberung des<br />

Unnützen, nicht Verwertbaren ist sein ganzes<br />

Streben. Nichts zu wollen großes Glück.<br />

Meier liebt deshalb die Maschinen von Jean<br />

Tinguely.<br />

Dieter Meier züchtet heute außerdem Rinder<br />

in Argentinien <strong>und</strong> baut Bio-Rotweine<br />

an. In Zürich hat er einen Laden, in dem<br />

er seine argentinischen Produkte verkauft<br />

<strong>und</strong> führt ein Restaurant. Er ist Schriftsteller<br />

<strong>und</strong> macht Filme. Er war professioneller<br />

Pokerspieler <strong>und</strong> Mitglied in der Schweizer<br />

Golfnationalmannschaft. Er ist Großaktionär.<br />

Zuhause ist der „Transitmensch“ bei den<br />

Menschen, die ihm am liebsten sind: seiner<br />

Frau <strong>und</strong> den vier Kindern. Mit dem „Wanderzirkus<br />

Meier“ zieht er in den Schulferien<br />

zwischen seinen Wohnsitzen in Los Angeles,<br />

Argentinien, Ibiza <strong>und</strong> Zürich hin <strong>und</strong> her.<br />

Dieter Meier: Works 1969-2011 And The Yello Years,<br />

Sammlung Falckenberg/Deichtorhallen Hamburg, bis<br />

11. September, www.deichtorhallen.de<br />

AHO<br />

19<br />

SCHWERPUNKT<br />

DIETER MEIER


schwerpunkt<br />

cAGe | BALtic rAw OrG<br />

20<br />

hAMBurG<br />

Open Museum<br />

hauslückenbesetzer: elektrohaus-Betreiber<br />

schaffen hang Out des sommers<br />

text: DAGrun hintze<br />

Die Organisationsform entspricht einem modularen system<br />

<strong>und</strong> lebt von Fluktuation", heißt es auf der website vom<br />

elektrohaus hamburg. seit 2002 betreiben Móka Farkas<br />

<strong>und</strong> Berndt Jasper das selbst verwaltete künstlerhaus mit angeschlossenem<br />

Ausstellungsraum in st. Georg. unter dem operativen Label<br />

"Baltic raw Org" versammelt das paar außerdem kulturelle netzwerke<br />

<strong>und</strong> realisiert im kollektiv temporäre eingriffe im öffentlichen raum<br />

– 2010 wurde das projekt u.a. zur expo in shanghai eingeladen, um<br />

dort im hamburg-haus die hamburger kunst- <strong>und</strong> kulturszene zu<br />

repräsentieren.<br />

nun hat "Baltic raw Org" eine Baulücke in direkter nachbarschaft<br />

zum elektrohaus besetzt. <strong>und</strong> hamburg hat sein erstes Open MuseuM:<br />

wie immer bei "Baltic raw" als rohbauform einer modularen,<br />

seriellen <strong>Architektur</strong>. Bis 2012 soll die begehbare skulptur von<br />

lokalen <strong>und</strong> internationalen künstlern <strong>und</strong> künstlergruppen bespielt<br />

werden. Darüber hinaus kann die seitenwand des nachbarhauses als<br />

hALBerstADt<br />

AsLsp<br />

klangwechsel beim längsten<br />

<strong>Musik</strong>stück der erde<br />

text: AnnA Brenken<br />

Am 5. August ist es wieder so weit. in halberstadt am harzrand<br />

wird in der st. Burchardikirche, im ehemaligen kloster<br />

st. Burchardi, der elfte klangwechsel zelebriert. Die seit der<br />

Jahrtausendwende in der historischen ruine installierte Orgelanlage<br />

erhält zwei neue töne: das einfach gestrichene c' (16') <strong>und</strong> das gestrichene<br />

des' (16'). ein ton muss gehen: das einfach gestrichene as'. so<br />

schreibt es die partitur von John cage vor.<br />

Der klangwechsel ist <strong>für</strong> die Gemeinde des wohl einflussreichsten<br />

Avantgarde-komponisten, happening- <strong>und</strong> Fluxuskünstlers des<br />

zwanzigsten Jahrh<strong>und</strong>erts John cage ein festliches ereignis. Doch<br />

auch nicht-cageaner beeindruckt dieser Ort, an dem das längste <strong>und</strong><br />

langsamste <strong>Musik</strong>stück der erde erklingt: „OrGAnf/AsLsp“. cage,<br />

der 1912 in Los Angeles geboren wurde, der 1992 in new York starb,<br />

komponierte es am computer – nach dem zufallsprinzip, das er in<br />

die <strong>Musik</strong> einführte.<br />

Die schnörkellose, funktionale Orgelinstallation steht im zentrum<br />

Open Museum im Pulverteich<br />

projektionsfläche genutzt werden, die hintere "waldbühne" bietet<br />

eine plattform <strong>für</strong> konzerte <strong>und</strong> performances.<br />

BrO sieht Brachflächen als urbane ressourcen an <strong>und</strong> will sie zumindest<br />

kurzfristig der Logik einer kommerziellen Verwertung <strong>und</strong> phantasielosen<br />

stadtplanung entziehen. eine "gemischte Öffentlichkeit" soll<br />

sich die neu geschaffenen handlungsräume zu eigen machen <strong>und</strong> im<br />

besten Fall mit zukunftsfähigen Alternativen aufwarten. so steht neben<br />

dem Open MuseuM seit kurzem der "erdbügel": ein halboffenes<br />

hochhaus-Modell in holzrahmenbauweise, das sich formal an<br />

el Lissitzkys "wolkenbügel" orientiert. Darin befinden sich Beete mit<br />

ausschließlich essbaren pflanzen – ein vertikaler nutzgarten, den die<br />

städte von morgen vermutlich gut gebrauchen können. Auf dem plateau<br />

vor der Galerie der Gegenwart würde sich der "erdbügel" übrigens<br />

auch hervorragend machen, aber das nur am rande. erst mal erklären<br />

wir das Open MuseuM im pulverteich zum hang Out des sommers.<br />

http://balticraw.org/blog/category/open-museum-i-broken-home/<br />

John Cage-Installation „ORGANf/ASLSP“ zu spielen „as slow as possible“<br />

eines leeren raums. Die rohen, dunklen Backsteinwände, bilden eine<br />

großartige kulisse <strong>für</strong> ein <strong>Musik</strong>stück, das weit in die zukunft weist.<br />

„AsLsp“ soll hier bis ins Jahr 2639 erklingen. Bei den regelmäßigen<br />

klangwechseln gehen <strong>und</strong> kommen neue töne. Der raum bleibt unverändert.<br />

hier gilt: der klang, die zeit werden zum raum, der tonkünstler<br />

zum bildenden künstler.<br />

warum die spieldauer auf 639 Jahre festgelegt wurde? 1361erklang<br />

im halberstädter Dom die erste, jemals gebaute Orgel. 639 Jahre später,<br />

im Jahr 2000 , sollten die cage-töne zum ersten Mal erklingen.<br />

Auf jeden Fall besitzt halberstadt, das im zweiten weltkrieg schwer<br />

zerstört wurde, wo heute plattenbauten aus DDr-zeiten <strong>und</strong> der historische<br />

stadtkern merkwürdig benachbart sind, mit „AsLsp“ einen<br />

einmaligen Meditationsraum <strong>für</strong> Augen <strong>und</strong> Ohren. ein Gesamtkunstwerk<br />

des begnadeten John cage, der die Grenzen zwischen den<br />

künsten <strong>für</strong> alle zeiten aufhob.<br />

www.john-cage.halberstadt.de


AnDreAs OLDÖrp<br />

Dröönbüdel <strong>und</strong> Gr<strong>und</strong>ton<br />

klangkunst ist ortsspezifisch <strong>und</strong> eine individuelle <strong>und</strong> ganzheitliche erfahrung <strong>für</strong><br />

den Betrachter. Atelierbesuch in Altona<br />

text: hAJO schiFF<br />

Mit einem espresso aus einer selbstgebauten,<br />

gasbetriebenen Maschine<br />

wird der Gast begrüßt. sehr<br />

passend, war doch die riesige halle in Altona,<br />

die dem klangkünstler Andreas Oldörp als<br />

Atelier dient, einst <strong>für</strong> die endfertigung von<br />

Maschinen zur kaffeetrocknung bestimmt.<br />

280 Quadratmeter groß <strong>und</strong> 10 Meter hoch<br />

bietet der raum gute Möglichkeiten <strong>für</strong> ex-<br />

Nicht denken –<br />

fühlen<br />

perimente mit dem klang – denn der wird ja<br />

meist <strong>für</strong> größere räume entwickelt. „raum-<br />

Akustik kannst Du nicht denken, die musst<br />

Du fühlen“, sagt Andreas Oldörp <strong>und</strong> erzählt<br />

in seinem, wie ein Vorarbeiterraum auf<br />

einem zwischenboden eingebauten, extra gegen<br />

winterliche kälte <strong>und</strong> sommerliche hitze<br />

isolierten raum, wie er im Arbeitsprozess<br />

jeden zu bespielenden Ort erst einmal mit<br />

seinen klangquellen prüft. Auch wenn eine<br />

kleine hölzerne Orgel in sichtweite steht, ist<br />

damit nicht eine Orgelpfeife gemeint, sondern<br />

eine jener Glasröhren, die der künstler<br />

nach alter, fast verlorener Methode mit Gasflammen<br />

zum klingen bringt.<br />

Arbeiten in einem Grenzbereich der klassischen<br />

kunstformen werden immer als<br />

schwierig wahrgenommen. Dabei weicht der<br />

klangkünstler klassischen künsten nicht aus,<br />

vielmehr muss er in mehreren qualifiziert<br />

sein: als bildender künstler <strong>und</strong> als tonsachverständiger.<br />

Andreas Oldörp referiert mit<br />

seinen Arbeiten stark auf die vorgef<strong>und</strong>enen<br />

räume, forscht ihrer Geschichte nach <strong>und</strong><br />

macht den bloßen raum durch seine „klangenergetische<br />

Aufladung“ zu einem speziellen<br />

Ort. normalerweise will künstlerische<br />

Arbeit die Aufmerksamkeit bündeln <strong>und</strong> auf<br />

das jeweilige werk verpflichten. klangkunst<br />

aber öffnet die Aufmerksamkeit <strong>und</strong> setzt<br />

den Besucher selbst <strong>und</strong> sein erleben ins<br />

zentrum. <strong>Das</strong> bedeutet auch eine bewusste<br />

Abkehr von der allgemeinen Geschäftigkeit,<br />

fördert die konzentration <strong>und</strong> erhöht<br />

die Verweilqualität eines Ortes. eine solche<br />

vom Genius loci bestimmte inszenierung<br />

ist konsequenterweise auch nicht wirklich<br />

dokumentierbar. trotzdem ist auf der website<br />

von Andreas Oldörp reiches Material zu<br />

finden (www.oldoerp.de). zusätzlich aber<br />

bietet der künstler nach Absprache interessierten<br />

einen termin <strong>für</strong> das unvermittelte<br />

erleben an. Der wird dann wohl im Atelier<br />

sein, denn die zahlreichen <strong>für</strong> hamburg entworfenen<br />

projekte wurden – überwiegend<br />

aus finanziellen Gründen – bisher nicht weiterverfolgt.<br />

Bevor also in der hafencity ein<br />

„Dröönbüdel“ die tide in klang umsetzt,<br />

der alte wasserspeicher über dem planetarium<br />

zu klingen beginnt oder aus dem wasserturm<br />

auf dem Ohlsdorfer Friedhof der<br />

schlussakkord der Johannispassion aus der<br />

Ferne herüber klingt, muss man zu den Arbeiten<br />

des hamburger künstlers noch eine<br />

reise unternehmen.<br />

Aktuelle ziele <strong>für</strong> klangraumerlebnisse<br />

könnten sein: Brunsbüttel („roehren <strong>und</strong><br />

Lamellen“ mit Jeannette Fabis <strong>und</strong> ralf Jurszo,<br />

stadtgalerie im elbeforum, bis 3.Juli),<br />

kloster Gravenhorst („so<strong>und</strong>seeing 3“, bis<br />

10. Juli), köln (kunststation st.peter, 05.-<br />

10. Juli) oder die reinstallation einer Arbeit<br />

von 1997 mit vier „singenden Flammen“ im<br />

Großen wasserspeicher in prenzlauer Berg<br />

(30. Juni bis 11. september). Als permanente<br />

installation sind seit november 2008<br />

der „Gr<strong>und</strong>ton“, ein Orgelklang am Dithmarscher<br />

Deich an einem schleusenhaus am<br />

steertlochsiel bei Meldorf an der nordsee zu<br />

erleben <strong>und</strong> die „white lily“ im Boerenkerkhof<br />

im niederländischen enschede.<br />

www.oldoerp.de<br />

21<br />

schwerpunkt<br />

AnDreAs OLDÖrp


schwerpunkt<br />

DesiGn<br />

22<br />

<strong>Design</strong> mit house-Music<br />

trommeln aus dem <strong>Design</strong>studio, <strong>Musik</strong>-Videos auf der<br />

Möbelmesse <strong>und</strong> virtuelle interieurs von komponisten.<br />

Die idee vom Gesamtkunstwerk verbindet <strong>Design</strong> <strong>und</strong> <strong>Musik</strong><br />

text: petrA schwAB<br />

nein, hier geht es nicht um e-Gitarren<br />

der popgruppe kiss in stern-, Beil-<br />

<strong>und</strong> pfeilformen. wenn <strong>Design</strong> <strong>und</strong><br />

<strong>Musik</strong> eine Liaison eingehen, kommt etwas<br />

anderes heraus. Die Verbindung von moderner<br />

<strong>Musik</strong> <strong>und</strong> guter einrichtung hat schon<br />

Anfang des letzten Jahrh<strong>und</strong>erts erik satie beschäftigt.<br />

„Die <strong>Musik</strong> erfüllt die gleiche rolle<br />

wie das Licht, die wärme <strong>und</strong> der komfort in<br />

jeder Form“, sagte der komponist der damals<br />

innovativen „Musique d´ameublement“. Diese<br />

– frei übersetzt: „Möblierungs-<strong>Musik</strong>-stücke“<br />

– werden heute als Vorläufer der Muzak<br />

in kaufhäusern beschrieben. wobei zu saties<br />

zeiten noch nicht aus jeder ecke musikalische<br />

Geräuschfetzen drangen.<br />

saties idee der hochwertigen hintergr<strong>und</strong>musik<br />

inspiriert heute wieder kreative: Der<br />

hamburger Architekt <strong>und</strong> <strong>Design</strong>er hadi<br />

teherani verkauft schon die zweite cD seiner<br />

<strong>Musik</strong>edition „hadi teherani house Music<br />

compilation“. sein Motiv: „Die sehnsucht<br />

nach einem Gleichklang von <strong>Musik</strong> <strong>und</strong> <strong>Architektur</strong>“.<br />

Die erkenntnis, dass <strong>Musik</strong> die<br />

Ausstrahlung von interieurs hebt, hat auch<br />

die hher stilwerk Macher beflügelt: Die<br />

compilation reihe „so<strong>und</strong>s like stilwerk“<br />

wird seit kurzem in ihrer vierten Auflage<br />

in den <strong>Design</strong>häusern in hamburg, Berlin,<br />

stuttgart <strong>und</strong> wien angeboten. ein highlight<br />

auf der diesjährigen Mailänder Möbelmesse,<br />

dem internationalen Olymp der Branche:<br />

eine Ausstellung, in der <strong>Design</strong>er ihre stühle<br />

in komplett leeren räumen präsentierten,<br />

lediglich von <strong>Musik</strong>-Video-projektionen begleitet.<br />

Videos, die jeder dieser <strong>Design</strong>er als<br />

prägend <strong>für</strong> seine Arbeit empfindet. Fast alle<br />

lieben sie übrigens Björk.<br />

<strong>Musik</strong>alische schöpfungen von <strong>Design</strong>ern<br />

sind aber auch real be-greifbar: Die Lieblingsfirma<br />

der <strong>Design</strong>szene, nils holger<br />

Moormann, hat den hölzernen hocker „kleiner<br />

trommler“ im sortiment, dessen vier<br />

standflächen als percussion-instrument dienen.<br />

Der so<strong>und</strong>: konga, waschbrett, klangholz,<br />

Bass. wenn die Gäste abends die teller<br />

geputzt haben, können sie mit ihren händen<br />

<strong>und</strong> ihrem sitzplatz lautstarke hausmusik<br />

starten. Die hamburger <strong>Design</strong>erin sybs<br />

Bauer entwickelte ein <strong>Musik</strong>er-utensil mit<br />

Finessen: einen vielseitig ausziehbaren notenständer.<br />

roger ciceros Orchestermusiker<br />

lesen ihre einsätze darauf vom Blatt ab. Der<br />

hamburger <strong>Design</strong>er peter Maly schließlich<br />

fragte sich, warum ein Flügel immer so aussehen<br />

müsse wie vor h<strong>und</strong>erten von Jahren,<br />

was ganz <strong>und</strong> gar nicht zu modernen Möbeln<br />

passe. Für die piano-Firma sautter entwarf<br />

er moderne Flügel- <strong>und</strong> klavierformen, mit<br />

denen das unternehmen erstaunliche erfolge<br />

erzielt.<br />

wenn sich wohnungseinrichter mit dem Begriff<br />

„house-Music“ verb<strong>und</strong>en fühlen, sind<br />

sie allerdings – rein etymologisch –auf dem<br />

Der Hamburger <strong>Design</strong>er<br />

Peter Maly entwarf<br />

mehrere Kollektionen<br />

moderner Flügel <strong>und</strong> Klaviere,<br />

die besser in heutige<br />

Wohnungen passen<br />

Von ihm lesen Roger Ciceros<br />

<strong>Musik</strong>er bei Konzerten ab.<br />

Die Hamburger <strong>Design</strong>erin<br />

Sybs Bauer entwarf den<br />

Notenständer „Quintus“<br />

holzweg: „house“ heißt die <strong>Musik</strong>, die Anfang<br />

der neunziger im „warehouse club“ in<br />

chicago gespielt wurde <strong>und</strong> einen trend auch<br />

in europa auslöste. sie ist unbedingt tanzbar,<br />

gemixt aus elektronischen rhythmus- <strong>und</strong><br />

instrumentalpasssagen. Mit hausmusik hat<br />

sie absolut nichts zu tun.


<strong>Architektur</strong><br />

999.987 wellentäler<br />

Ausgeklügelte Akustik im weinberg-saal der elbphilharmonie–<br />

ob diese rechnung aufgeht?<br />

text: hOLMer stAhncke<br />

kaum lagen die ersten skizzen vor,<br />

stand <strong>für</strong> hamburgs politiker fest:<br />

Die „elbphilharmonie“ sollte neues<br />

wahrzeichen werden – <strong>und</strong> das nicht nur optisch,<br />

sondern auch akustisch. Der konzertsaal<br />

sollte sich unter die ersten zehn der welt<br />

einreihen. <strong>und</strong> das alles <strong>für</strong> 186 Millionen<br />

euro, von denen 77 Millionen euro von der<br />

öffentlichen hand finanziert werden sollten.<br />

Mittlerweile steht fest: so einfach ist das alles<br />

nicht <strong>und</strong> so preiswert schon gar nicht.<br />

Derzeit werden die Baukosten mit 500 Mil-<br />

Kreuzfahrtschiffe<br />

tuten<br />

nicht mit<br />

lionen euro veranschlagt, wovon hamburg<br />

323,5 Millionen euro tragen soll. Auch ist<br />

die Ankündigung, das erste konzert werde<br />

2010 stattfinden, längst Makulatur. ständig<br />

wurden neue termine genannt, aktuell ist<br />

von november 2013 die rede. <strong>Das</strong> herzstück<br />

des Gebäudes, der konzertsaal, soll bereits im<br />

Juni 2013 übergeben werden. Auch diese Angaben<br />

dürften ohne Gewähr sein.<br />

zu den kostentreibern des prestigeprojekts<br />

gehört der große konzertsaal, der wegen seiner<br />

konstruktion auch als „schwebendes Beton-ei“<br />

bezeichnet wird. er wird zweischalig<br />

ausgeführt, damit weder laut tutende kreuzfahrtschiffe<br />

noch andere hafengeräusche ein<br />

konzert stören können. zudem wird er auf<br />

Federelementen gelagert, um ihn vom Gebäude<br />

selbst zu entkoppeln.<br />

Für die angestrebte eins A Akustik des großen<br />

2150 Besucher fassenden, 30 Meter hohen<br />

konzertsaals ist der japanische Akustikdesigner<br />

Yasuhisa toyota verantwortlich. er gilt<br />

als spezialist <strong>für</strong> weinberg-säle, in denen das<br />

publikum auf hangartig ansteigenden rängen<br />

r<strong>und</strong> um das Orchester gruppiert sitzt.<br />

Anders als in den sogenannten schuhschachtel-sälen,<br />

zu denen die beiden kleineren säle<br />

der elbphilharmonie gehören, ist ein Akustikdesigner<br />

bei einem weinberg-saal mit<br />

einer ungleich komplexeren Aufgabe konfrontiert.<br />

so darf die nachhallzeit, nur eine<br />

von mehreren parametern, maximal zwei<br />

sek<strong>und</strong>en betragen. in der schuhschachtel<br />

lässt sich die Akustik nach dem prinzip<br />

einfallswinkel gleich Ausfallswinkel relativ<br />

leicht berechnen, bei einem weinberg muss<br />

der Akustikdesigner einen großen, verwinkelten<br />

saal mit vielen kanten <strong>und</strong> ecken in<br />

den Griff bekommen. immerhin erreichen<br />

in einem konzertsaal maximal fünf prozent<br />

des schalls unreflektiert direkt das Ohr des<br />

hörers. toyota hat den weg der schallwellen<br />

nicht nur vier Jahre lang am computer<br />

verfolgt <strong>und</strong> dabei 999.987 wellentäler ausgemacht,<br />

die zu berücksichtigen sind. er hat<br />

auch ein fünf mal fünf Meter großes Modell<br />

im Maßstab 1:10 bauen lassen, bestückt mit<br />

2150 kleinen Figuren, um die erkenntnisse<br />

zu überprüfen <strong>und</strong> neue Daten zu gewinnen.<br />

um unerwünschte echos auszuschließen,<br />

wird der saal mit einer weißen haut, bestehend<br />

aus zwölftausend unterschiedlich geformten<br />

Gipsplatten, verkleidet. Jede dieser<br />

platten wurde eigens berechnet. schließlich<br />

soll in der elbphilharmonie nicht nur klassische<br />

<strong>Musik</strong> aufgeführt werden, sondern<br />

auch lautsprecherverstärkte popmusik möglich<br />

sein.<br />

In Hamburg wird man dem Dirigenten in die Augen schauen können.<br />

23<br />

schwerpunkt<br />

<strong>Architektur</strong>


Verlängerung<br />

Gleißend schön, aber unwirtlich <strong>und</strong> ganz <strong>und</strong> gar unbrasilianisch zeigt sich Brasília im Projekt der Künstler Lina Kim <strong>und</strong><br />

Michael Wesely in der <strong>Kunst</strong>halle zu Kiel. Brasilienexperte Hajo Schiff fuhr <strong>für</strong> Sie hin. Anna Brenken hingegen entdeckte<br />

ihre barocken Seiten <strong>und</strong> schwelgte auf Schloss Agathenburg östlich von Stade in der hervorragend kuratierten Ausstellung<br />

von Sabine Mila Kunz. Ihnen auch nüchterne Räusche in diesem Sommer!<br />

Lina Kim &<br />

Michael Wesely,<br />

Eixo Rodoviário,<br />

2004, C-Print<br />

auf UltraSecG,<br />

180 x 270 cm


KIeL<br />

Mammutprojekt<br />

in Langzeitbelichtung<br />

Lina Kim <strong>und</strong> Michael Wesely spüren in der <strong>Kunst</strong>halle zu Kiel der utopie Brasília nach<br />

text: HAJo SCHIFF<br />

Lina Kim &<br />

Michael Wesely,<br />

Eixo Monumental,<br />

2004, C-Print auf<br />

UltraSecG,<br />

180 x 300 cm<br />

<strong>Das</strong> Größte, was Kaiser, Päpste, Diktatoren<br />

<strong>und</strong> mitunter sogar demokratische<br />

Staaten planen können, ist die<br />

neugründung einer ganzen Stadt. eine der berühmtesten<br />

Planstädte der Moderne ist Brasília,<br />

die im nichts des brasilianischen Hinterlandes<br />

mit gigantischer Anstrengung vor gut 50 Jahren<br />

auf den roten Boden gesetzt wurde. Der<br />

flugzeugförmige <strong>und</strong> autogerechte Gr<strong>und</strong>riss<br />

des „Plano Piloto“ von Lucio Costa, die elegant<br />

geschwungenen Staatsbauten oscar niemeyers<br />

an der „Monumental-Achse“, die endlos weiten<br />

Straßenzüge <strong>und</strong> standardisierten Wohnblöcke<br />

gelten inzwischen als „Altstadt“: Diese utopie<br />

der Moderne, in der heute nur mehr ein Zehntel<br />

der einwohner der Metropolregion wohnen,<br />

steht als Weltkulturerbe unter Denkmalschutz.<br />

ob diese „unbrasilianischste“ aller brasilianischen<br />

Städte <strong>für</strong> ihre nutzer angemessen funktioniert<br />

oder nicht, war auch im von Korruptionsaffären<br />

überschatteten Jubiläumsjahr 2010<br />

noch eine Streitfrage, gleichermaßen unter den<br />

Bürgern wie den internationalen experten.<br />

<strong>Das</strong> Volk spielt bei derartigen Superplänen<br />

nur in den Rollen der Bauarbeiter mit. Die<br />

utopische Geste der Regierenden missachtet<br />

leicht normale Alltagsinteressen. <strong>Das</strong> beginnt<br />

schon damit, dass vom Planungsmodell bis<br />

zur klassischen <strong>Architektur</strong>fotografie Menschen<br />

gar nicht oder nur wie Statisten sichtbar<br />

werden. An diesem Punkt setzt das zweiteilige,<br />

gemeinsame Projekt „Archiv utopia“<br />

der Brasilianerin Lina Kim <strong>und</strong> des Deutschen<br />

Michael Wesely an: Mit 12-stündigen<br />

Verwaiste Stadt<br />

Langzeitbelichtungen wird der unwirkliche<br />

Charakter des ortes ins Bild gesetzt, andererseits<br />

wurde den Menschen, die in den Langzeitbelichtung<br />

kaum Spuren hinterlassen, mit<br />

einer höchst aufwendigen Archiv-Recherche<br />

in den historischen Fotos vom Bau der Stadt<br />

<strong>und</strong> der provisorischen Selbstorganisation<br />

der Peripherieorte nachgespürt.<br />

es ist kaum zu entscheiden, was schwieriger<br />

<strong>und</strong> im ergebnis interessanter ist: Die außerirdisch,<br />

ja in ihrer unwirklichen Schattenlosigkeit<br />

<strong>und</strong> mit den Lichtspuren der Sonne<br />

geradezu esoterisch überhöht wirkenden<br />

Stadtbilder, die an ca. 300 Standorten gemacht<br />

wurden - unter all den vorstellbaren<br />

Schwierigkeiten, die Wachleute, Polizei <strong>und</strong><br />

Militär verursachen können. oder die Arbeit<br />

in den verstreuten Archiven, bei der aus etwa<br />

100.000 wenig systematisierten negativen<br />

1.500 ausgewählt, digital bearbeitet <strong>und</strong> publiziert<br />

wurden. Denn damals gab es keine<br />

geplante Dokumentation, so dass heute Fotos<br />

des Bordmechanikers der Präsidentenmaschine<br />

oder des ausgewanderten Jesco v. Puttkamer<br />

<strong>und</strong> anderer Zeitzeugen eher zufällig<br />

an diversen orten aufbewahrt werden.<br />

Von diesem weitgehend von den Künstlern<br />

selbst finanzierten Mammutprojekt zeigt die<br />

<strong>Kunst</strong>halle zu Kiel 32 großformatige Langzeitbelichtungen<br />

im von allen späteren einbauten<br />

befreiten modernen Anbau <strong>und</strong> auf der empore<br />

300 kleinformatige, restaurierte historische<br />

Aufnahmen. Zusammen ein Raumeindruck,<br />

der auch formal Brasilien sehr nahe kommt.<br />

Archiv utopia, <strong>Das</strong> Brasília-Projekt von Lina Kim <strong>und</strong><br />

Michael Wesely, bis 28.August<br />

Parallel präsentiert die Graphische Sammlung in ihren<br />

drei neuen Ausstellungsräumen eine exquisite Auswahl,<br />

die zeigt, welche hohen Ausdrucksqualitäten von Rembrandt<br />

bis zum farbigen Minimalismus eines Sol LeWitt<br />

in der Druckgrafik möglich sind. <strong>Das</strong> Farbige, <strong>Das</strong><br />

Schwarze <strong>und</strong> das Dreidimensionale, bis 28. August<br />

<strong>Kunst</strong>halle zu Kiel, www.kunsthalle-kiel.de<br />

25<br />

VeRLänGeRunG<br />

ARCHIV utoPIA


Judith Walgenbach,<br />

Dough Quijote, 2011


AGAtHenBuRG, ÖStLICH Von StADe<br />

Barocker Genuss<br />

Hören, Riechen <strong>und</strong> Forschen. „nüchterne Räusche – Zeitgenössische<br />

<strong>Kunst</strong> <strong>und</strong> Barock“ im Schloss Agathenburg. Intelligent <strong>und</strong> sinnlich<br />

text: AnnA BRenKen<br />

Den akustischen Begleiter dieser Ausstellung<br />

wird man nicht los. es ist die<br />

Sarabande von Georg Friedrich Händel,<br />

ein im Barockzeitalter beliebter, erotischer<br />

Paartanz. er bildet die leicht melancholische<br />

tonspur zu „nüchterne Räusche – Zeitgenössische<br />

<strong>Kunst</strong> <strong>und</strong> Barock“ im Schloss Agathenburg<br />

vor den toren von Stade.<br />

Auch noch bei Kaffee <strong>und</strong> Kuchen auf der<br />

Schlossterrasse bleibt die getragene Barockmusik<br />

im ohr. Dort blickt der Besucher vom<br />

hohen elbufer auf der Südseite weit über das<br />

Flusstal gen norden <strong>und</strong> kann darüber nachsinnen,<br />

dass dieser Götterplatz, als das Schloss<br />

im 17. Jahrh<strong>und</strong>ert gebaut wurde, noch zu<br />

Schweden gehörte, während gegenüber am<br />

nordufer die Dänen das Sagen hatten.<br />

Parallel zur zeitgenössischen Show kann man<br />

im, unter anderem mit eu-Mitteln, frisch<br />

restaurierten Schloss auch tief in die europäische<br />

Geschichte einsteigen. Man erfährt<br />

dort im Schlosskeller, dass der schwedische<br />

Feldherr Hans Christoph von Königsmarck<br />

im 30jährigen Krieg in Prag reiche Beute gemacht<br />

hat. Als dann die Königin von Schweden<br />

ihn zum Gouverneur über Bremen <strong>und</strong><br />

Verden ernannte, baute er Agathenburg.<br />

Lediglich h<strong>und</strong>ert Jahre währte der Auf-<br />

<strong>und</strong> Abstieg der Familie Königsmarcks. Am<br />

meisten Furore machten dabei die Geschwister<br />

Maria Aurora von Königsmarck <strong>und</strong> ihr<br />

Bruder Philipp Christoph. Sie, eine viel gerühmte<br />

schöne <strong>und</strong> kluge Frau, als Mätresse<br />

von August dem Starken in Dresden. Auch er<br />

durch seine Affären, die ihn letztlich das Leben<br />

kosteten.<br />

tempi passati? Die Hamburger Kuratorin Sabine<br />

Mila Kunz hat neun junge Künstler in die<br />

Beletage des Schlosses eingeladen, die auf sehr<br />

unterschiedliche Weise mit ihren Arbeiten die<br />

Spannungswelt des Barock spiegeln <strong>und</strong> auf<br />

heute beziehen. Ausschweifung <strong>und</strong> strenge<br />

Form. Irrationalität <strong>und</strong> Rationalität. Der titel<br />

„nüchterne Räusche“ spielt auf das Modegetränk<br />

des Barocks an, den Kaffee, der gleichzeitig<br />

wach hält <strong>und</strong> aufputscht wie eine Droge.<br />

Zum Kaffee passt der intensiv süßliche Geruch<br />

von Schokolade. Der stammt von den<br />

fünf Schokoladenkugeln, die Sonja Alhäuser<br />

(Berlin) auf dem Parkett platziert hat. Sie<br />

sind so groß wie die echten Kanonenkugeln<br />

aus dem 30jährigen Krieg in der historischen<br />

Dauerausstellung im Schlosskeller. neben<br />

den Riesenpralinen sorgen Geelke Gaycken<br />

<strong>und</strong> Sonja Vordermaier, beide aus Hamburg,<br />

mit einem Labyrinth aus Spiegelfolien<br />

im Gr<strong>und</strong>riss des Versailler Schlossparks<br />

<strong>für</strong> Desorientierung. Mit viel eigensinn hat<br />

Alexander Laner (München) aus billigen<br />

Bauhausmaterialen einen Raum füllenden<br />

<strong>Musik</strong>flügel gebaut, der zur überraschung<br />

des Konstrukteurs sogar bespielbar ist.<br />

Judith Walgenbach (Hamburg) schließlich<br />

ist eine notorische Forscherin, die bei ihren<br />

„transplantations into History“ historisches<br />

Implantate<br />

<strong>und</strong> Ohrwurm<br />

Kartenmaterial durch Implantate verändert<br />

<strong>und</strong> damit eine mögliche umdeutung von<br />

Geschichte vorschlägt. Die Arbeiten sind<br />

auf der Grenze zwischen wissenschaftlicher<br />

Forschung <strong>und</strong> künstlerischer Freiheit angesiedelt.<br />

Sie bringen barocke Phantasie<br />

<strong>und</strong> wissenschaftlichen Realismus auf einen<br />

künstlerischen nenner.<br />

<strong>und</strong> woher kommt nun die Händelmusik? Sie<br />

begleitet ein Video von Benjamin Blanke <strong>und</strong><br />

Claudia Kapp aus Berlin. ein H<strong>und</strong> springt<br />

hinter einem Federball her, der erst in letzter<br />

Sek<strong>und</strong>e ins Bild kommt <strong>und</strong> sofort von<br />

einem Mädchen weggeschnappt wird. ein<br />

bisschen Melancholie, ein bisschen tristesse<br />

in endlosschleife. Barockes Seelenklima in<br />

grauer Landschaft. <strong>Das</strong> passt heute <strong>und</strong> wäre<br />

auch vor 300 Jahren à la mode gewesen.<br />

„nüchterne Räusche – Zeitgenössische <strong>Kunst</strong> <strong>und</strong><br />

Barock“, in der Kulturstiftung Schloss Agathenburg bei<br />

Stade, bis 14. August, www.schlossagathenburg.de<br />

27<br />

VeRLänGeRunG<br />

nüCHteRne RäuSCHe


BERLIN<br />

Himmelwärts<br />

Schon der Ort selbst ist ein Juwel: Der<br />

Schinkel Pavillon, 1969 von Architekt<br />

Richard Paulick in den Park des Kronprinzenpalais<br />

gepflanzt. Heute ist das achteckige,<br />

Licht durchflutete Schmuckstück, in<br />

dem die DDR-Herrschaft einst ihre Staatsgäste<br />

empfing, schönster Off-<strong>Kunst</strong>-Space.<br />

2007 stellte Sylvie Fleury hier ihre „Magic<br />

Mushrooms“ aus, 2008 installierte Manfred<br />

Pernice seine anspielungsreiche „1. Allgemeine<br />

Verkstatt Ausstellung” <strong>und</strong> beim Gallery<br />

Weekend im Mai diesen Jahres stand John<br />

Bock in einer Art Vogelmann-Jackett auf dem<br />

Tisch <strong>und</strong> führte das Publikum durch eine<br />

Performance-Tour-de-Force.<br />

Jetzt bespielt Friedrich Kunath (*1974) den geschichtsträchtigen<br />

Ort, ein gebürtiger Chemnitzer<br />

mit Wohnsitz Los Angeles – <strong>und</strong> ein<br />

mokanter Romantiker.<br />

Seine Skulpturen, Malereien, Zeichnungen,<br />

Installationen, Fotografien <strong>und</strong> Videos erwecken<br />

Sehnsuchtsphantasien, spielen mit<br />

Unmöglichkeiten <strong>und</strong> zitieren die Popkultur.<br />

Mal baut Kunath eine „Jeans Kathedrale“. Mal<br />

türmt er zertrümmerte Möbel, Gitarren <strong>und</strong><br />

zerborstene Scheiben zur „Gescheiterten Melancholie“<br />

auf. Dann wieder versenkt er einen<br />

Videoscreen, Boot auf hoher See, in einer Badewanne<br />

<strong>und</strong> stellt Miniatur-Straßenlampen<br />

neben überdimensional große Glühbirnen.<br />

Surreal? Melancholisch? Ironisch? Gekonnt<br />

arrangiert Friedrich Kunath aus den unter-<br />

Serielles<br />

Friedrich Kunaths Schnürsenkelgedanken im Schinkel Pavillon<br />

TExT: SABINE DANEK<br />

schiedlichsten Versatzstücken Gefühls-Implosion,<br />

erzählt vom Sehnen <strong>und</strong> vom Scheitern,<br />

verweist augenzwinkernd auf Twilight-Romantik,<br />

auf Disco-Phantasien <strong>und</strong> auf Alain<br />

Delon. Kunath zitiert auch Lyriker <strong>und</strong> große<br />

Denker <strong>und</strong> baut mit all dem eine Brücke<br />

zwischen dem Inneren <strong>und</strong> der Welt draußen.<br />

Diese Brücke kann man durchaus lächelnd<br />

überqueren. Mit dem Wort „Motherfucker“<br />

im Visier, das Kunath in den Sand eines<br />

romantischen Strandes rammt oder dem<br />

Video „I Am Not Patrick Swayze“ vor Augen,<br />

in dem er sich von einem Baum aus vor<br />

verdutzte Passanten fallen lässt. Mehr noch.<br />

Wenn man sich Kunathsche Arbeitstitel wie<br />

„If The Phone Don’t Ring, You’ll Know It’s<br />

Me“ oder „I Have Always Been Here Before“<br />

durch den Kopf gehen lässt, dann gesellt<br />

sich zum Lächeln ein wissendes Runzeln<br />

auf der Stirn, weil einem die Absurdität des<br />

Lebens ins Bewusstsein kommt.<br />

Einen ähnlich, lebensweisen Titel hat Kunath<br />

sich auch <strong>für</strong> die aktuelle Schau im Schinkel<br />

Pavillon ausgedacht: „Lonely Are The<br />

Free“, behauptet er <strong>und</strong> hat dabei durchaus<br />

auch die Geschichte des Ortes im Visier. Mit<br />

einer Bar, die die Besucher im Foyer emp-<br />

Friedrich Kunath<br />

“Permanent Reminder<br />

Of A Temporary<br />

Feeling”, 2009,<br />

Turnschuhe,<br />

Schnürsenkel, Draht<br />

fängt – <strong>und</strong> Arbeiten zwischen Alltag <strong>und</strong><br />

Aufbruch, zwischen äußeren Zwängen <strong>und</strong><br />

innerer Sehnsucht. Auf Durchschlagpapieren,<br />

bei deren Anblick man regelrecht hört,<br />

wie bleierne Bürokraten es in ihre Schreibmaschine<br />

einspannen, malt er utopische<br />

Weltentwürfe. In einer amorphen Skulp-<br />

„I Have Always Been Here Before“<br />

tur beschwört er die Banane als Symbol<br />

der Hierarchie. Ein paar Turnschuhe lässt<br />

er betrübt am Boden stehen, während zig<br />

Schnürsenkel beschwingt gen Himmel fliegen.<br />

„Ich habe an eine Szene gedacht, in der sich<br />

jemand seine Schuhe zu bindet <strong>und</strong> sich<br />

dabei seine Gedanken in Vögel verwandeln,<br />

die weg fliegen“, hat Kunath in einem Interview<br />

über diese Arbeit gesagt, „fast, als sei<br />

der Träumer der Realist von heute.“<br />

Für Gedanken dieser Art ist der Pavillon in<br />

diesem Sommer der perfekte Ort. Sinnend<br />

kann man auf der Terrasse die Nase in die<br />

Sonne halten oder durch die Parkanlage<br />

wandeln. Ganz nah am Brandenburger Tor<br />

<strong>und</strong> Unter den Linden, mitten in der Stadt<br />

– <strong>und</strong> doch ganz woanders.<br />

Friedrich Kunath, Lonely Are The Free, Schinkel Pavillon, bis<br />

31. Juli, www.schinkelpavillon.de


BUCHTIPP<br />

<strong>Kunst</strong> glüht überall<br />

Christoph Grau über seinen pantheistischen Blick<br />

Man finde ein Motiv <strong>und</strong> schon öffnet sich die Welt - grenzenlos, unendlich <strong>und</strong> unerschöpflich.<br />

Für den <strong>Kunst</strong>enthusiasten <strong>und</strong> Kuratoren, ehemaligen <strong>Kunst</strong>lehrer <strong>und</strong><br />

Galeristen Christoph Grau war es das besterhaltene Gebäude der römischen Antike, das<br />

Pantheon, das ihm Augen <strong>und</strong> Welt öffnete. Seit einem „<strong>Kunst</strong> beseelten Aufenthalt“ im<br />

Rom der siebziger Jahre lernte er diesen antiken Zentralbau mit seiner weiten Kuppel als<br />

„einen belastbaren, emotionalen <strong>und</strong> konstruktiven Brennpunkt” lieben, „der nicht mehr<br />

verglimmen wollte“.<br />

Jahrzehnte später liegt nun sein „Pantheon Projekt” vor. Eine mit inspirierten Texten angelegte<br />

Bildersammlung, die sich allesamt dort wieder finden, wo das Pantheon mittels einer<br />

lichten Öffnung in der Kuppel den Blick ins Universum freigibt: im Raum des Wahren,<br />

Auch ein w<strong>und</strong>erbares,<br />

umfangreiches Bilderbuch:<br />

„Pantheon Projekt“<br />

Imaginären aber auch Anekdotischen. Seite auf Seite folgen Erinnerungen auf Assoziationen,<br />

Erzählungen auf Mutmaßungen des Autoren über das Große im Kleinen <strong>und</strong> umgekehrt.<br />

Bilder aus <strong>Kunst</strong> <strong>und</strong> Wissenschaft, Zeichnungen, Schnappschüsse, selbst auch Zeitungsbilder<br />

wie jener lichte Bombentrichter, den der Irakkrieg in die Decke eines Palastes<br />

von Saddam Hussein einbrannte, sind angeregt von der nicht nur kosmischen Dimension<br />

des antiken Gebäudes.<br />

Ob ein Loch in der Jalousie das Kinderzimmer in eine Camera Obscura <strong>und</strong> damit in eine<br />

Art Gott TV verwandelt, sich der Big Mac als Fast Food-Variante des Pantheon entpuppt<br />

oder ein historischer Taubenturm aus der Normandie den römischen Bau zitiert: Grau lässt<br />

seinen pantheistischen Gedanken freien Raum <strong>und</strong> zeigt nebenbei wie spielerisch, scheinbar<br />

mühelos <strong>und</strong> anregend assoziativ sich Bilder erschließen - hat man erst einmal sein<br />

Muster gef<strong>und</strong>en, das nicht mehr „verglimmen“ will. WJ<br />

Christoph Grau: Pantheon Projekt, Textem Verlag, Hardcover mit Lesebändchen, 600 Seiten, 28 Euro<br />

www.nordpuls.de<br />

(040) 43 28 42-12


die die kunst szene<br />

30<br />

Ausstellungen im Überblick<br />

1<br />

bis 27.8. : Rik van iersel: Hit spit Move Fast<br />

Lane, Galerie Borchardt<br />

4<br />

bis 21.9.: Wulf kirschner. zeichnungen<br />

1978-2011, Galerie Levy<br />

bis 13.8.: new kids On the Block, daniel<br />

Hörner, Malerei, Moritz stumm, zeichnung,<br />

new Video kids, White trash Contemporary<br />

10<br />

bis 4.9.: edvard Munch. Holzschnitte,<br />

Museum Behnhaus drägerhaus<br />

7<br />

2<br />

bis 27.8.: katharina Büche, Michael kutschbach,<br />

Galerie Carolyn Heinz<br />

bis 11.9.: Bruegel, Rembrandt & Co.<br />

niederländische zeichnungen 1450-1850,<br />

Hamburger kunsthalle<br />

5<br />

8<br />

bis 28.8.: sommerausstellung galerie holzhauer<br />

hamburg: Lars Möller, Malerei, eberhard Freudenreich,<br />

skulptur, Genueser schiff, Hohwacht<br />

11<br />

bis 7.8.: Yesim Akdeniz Graf: a dream within<br />

a dream – rüya içinde bir rüya, Pak – kunstverein<br />

Glückstadt<br />

3<br />

bis 30.7.: Werke der schlumper im dialog mit<br />

Arbeiten der schülerinnen der Louise-schröderschule,<br />

Galerie der schlumper<br />

6<br />

bis 21.8.: Rena donsbach, Anna Lena Grau,<br />

Vanessa nica Mueller, sonja Vohland: the<br />

empty set, kunstverein Harburger Bahnhof<br />

9<br />

bis 28.8.: Los geht es wieder. die graphische<br />

sammlung 2011, kunsthalle zu kiel<br />

12<br />

bis 4.9.: Julia Bornefeld: Vanity and High<br />

Fidelity, stadtgalerie kiel


Hamburg<br />

altonaer museum, Museumstraße 23 (Altona),<br />

� 42 81 35 35 82; www.altonaermuseum.de,<br />

di-so 10-17 uhr; bis 5.8.2012: Land<br />

am Meer. die küsten von nord- <strong>und</strong> Ostsee;<br />

bis 14.8.: Wolfgang Werkmeister. Meister-<br />

Werke der Radierkunst<br />

altonaer museum (Kinderbuchhaus), Museumstraße<br />

23 (Altona), � 42 81 35 35 82;<br />

www.altonaermuseum.de, di-so 10-17 uhr;<br />

bis 31.12.: Junge! Junge! Ausstellung über<br />

das Bild von Jungs im kinderbuch<br />

atelier 98 – galerie auf der uhlenhorst,<br />

M<strong>und</strong>sburger damm 35 (uhlenhorst), di,<br />

do, Fr 14-18, sa 10.30-13 uhr; bis 26.7.:<br />

Marianne kindt, ingeburg Borowski: Fabenspiele.<br />

Malerei<br />

Die <strong>Kunst</strong> der Zeichnung<br />

Horst Janssen – II. Teil<br />

selbst mit signet, 1990, Bleistift <strong>und</strong><br />

Aquarell, © VG Bildkunst, Bonn<br />

27. Juli - 11. september 2011<br />

die drostei<br />

dingstätte 23<br />

25421 Pinneberg<br />

t 041 01 - 21 03-140<br />

F 041 01 - 21 03-18<br />

Öffnungszeiten: Mi - so 11-17 uhr<br />

s.dupke@drostei.de<br />

www.drostei.de<br />

bucerius <strong>Kunst</strong> Forum, Rathausmarkt 2<br />

(innenstadt), � 360 99 60; www.buceriuskunstforum.de,<br />

Fr-Mi 11-19, do 11-21<br />

uhr; bis 11.9.: William turner. Maler der<br />

elemente<br />

Deichtorhallen, deichtorstraße 1-2 (Altstadt),<br />

di-so 11–18 (1. do im Monat bis<br />

21 uhr); bis 21.8.: sammlung Falckenberg<br />

/ sammlung Olbricht; bis 14.8.: Visual Leader<br />

2011<br />

Die Hamburger galerie, ABC-straße 9-11<br />

(innenstadt), � 35 01 64 53; www.hamburgergalerie.de,<br />

Mo-Fr 11-18, sa 11-16 uhr;<br />

bis 7.7.: Randy Ford, david kessler, Luis<br />

Perez. Malerei<br />

Dockville-Festivalgelände, Reiherstieg Haupt-<br />

deich / ecke Alte schleuse (Wilhelmsburg)<br />

Einstellungsraum, Wandsbeker Chaussee<br />

11 (Wandsbek), do/Fr 17-20 uhr; 1.-15.7.:<br />

Andrés Galeano: Himmelsfahrten<br />

Elbschloss residenz, elbchaussee 374 (nienstedten),<br />

� 819 91 10; www.elbschloss-residenz.de,<br />

Mo-so 10-19 uhr; bis 8.8.: Carsten<br />

Westphal: zauber der Wüste<br />

Elektrohaus, Pulverteich 13 (st. Georg), www.<br />

elektrohaus.net, ab 15.7.: kimberly Horton.<br />

installation, ab 5.8.: Pind + Fabulous supermarket.<br />

Gruppenausstellung<br />

Ernst barlach Haus, Baron-Voght-straße<br />

50a (Othmarschen), � 82 60 85; www.<br />

barlach-haus.de, di-so 11-18 uhr; ständig:<br />

stiftung Hermann F. Reemtsma: Holzskulpturen,<br />

Bronzen, keramik, zeichnungen <strong>und</strong><br />

druckgrafik von ernst Barlach; bis 25.9.:<br />

Helmut kolle: ein deutscher in Paris. Malerei<br />

Fabrik der Künste, kreuzbrook 10-12 (Hammerbrook),<br />

� 86 68 57 17; www.fabrikderkuenste.de,<br />

sa 17-20, so 11-18 uhr; 27.-<br />

28.8.: torsten Maul: kleine Bilder. Malerei<br />

<strong>und</strong> zeichungen<br />

Feinkunst Krüger, ditmar-koel-straße 22 (st.<br />

Pauli), � 31 79 21 58; www.feinkunst-krueger.de,<br />

do-Fr 12-19, sa 12-18 uhr; bis 2.7.:<br />

simon Hehemann, stefan Vogel – 3. teil: Fin<br />

z Amt. installation, skulptur, Malerei; 10.7.-<br />

30.7.: Gosia Machon: Hotel. Malerei<br />

Fleetstreet, Admiralitätstraße 71 (neustadt),<br />

� 39 99 38 83, di-Fr 12-19, sa/so 13-19<br />

uhr; bis 1.7.: Georges Christien: Voodoo<br />

Chanel<br />

Frappant e.V. in der Viktoria Kaserne, zeiseweg<br />

9 (Altona), Mi-Fr 17-21, so 15-21<br />

uhr; bis 1.7.: spring # 8: Familiensilber. die<br />

Mühle der Ahnen klappert. illustration<br />

Freelens galerie, steinhöft 5 (neustadt),<br />

www.freelens.com/galerie, Mo-Fr 11-18<br />

uhr; bis 19.8.: André Lützen: Public Private<br />

Hanoi. Fotografie<br />

gängeviertel (Kutscherhäuser), Valentinskamp<br />

39 (innenstadt) www.gaengeviertel.info, doso<br />

15-19 uhr; bis 2.7.: the end of History.<br />

Commentary & interchange Hamburg 2011<br />

galerie 3x23, sternstraße 107-109 (schanzenviertel),<br />

� 430 950 60; www.3x23.de, Mo-sa<br />

10-24, so 13-24 uhr; bis 9.8.: nina Lieder:<br />

Panti – träume. Malerei, zeichnung<br />

galerie abrahams, Fehlandtstraße 50 (innenstadt),<br />

� 35 26 57; www.galerie-abrahams.de,<br />

di-Fr 11-18, sa 11-16 uhr; bis<br />

23.7.: unter vollen segeln. Malerei<br />

galerie am michel, krayenkamp 10 (neustadt),<br />

� 36 80 99 39, Mo-so 11-18 uhr;<br />

1.7.-20.8.: künstler der Galerie: „die sommergruppe“<br />

galerie anne moerchen, Milchstraße 6 a (Rotherbaum),<br />

� 27 10 28; www.galerie-annemoerchen.de,<br />

di-Fr 13.30-18.30, sa 12-15<br />

uhr bis 27.8.: eckardt, nebeker, v.d. Vegt u.a.:<br />

impressions – summer Group show<br />

1<br />

galerie borchardt, Hopfensack<br />

19 (innenstadt), � 38 89 88; www.<br />

galerie-borchardt.de, di-Fr 12-18,<br />

sa 11-16 uhr; bis 27.8.: Rik van<br />

iersel: Hit spit Move Fast Lane<br />

galerie borssenanger, Blankeneser Landstraße<br />

83 (Blankenese), � 38 67 57 51, Mi 17-<br />

20, sa 13-16 uhr; bis 15.8.: Johannes ulrich<br />

kubiak. Aquarelle<br />

galerie Carolyn Heinz, kloster-<br />

2<br />

wall 13 (Hammerbrook), � 28 78<br />

29 19; www.galeriecarolynheinz.<br />

de, Mi-Fr 12-19, sa 12-16 uhr;<br />

30.7.-27.8.: katharina Büche,<br />

Michael kutschbach. Objekte, zeichnung;<br />

bis 10.7.: Bodo Baumgarten, Constantin Grüning,<br />

Astrid köppe, esther naused, Matthias<br />

taube: drawn to drawing. zeichnung<br />

Wild Sky<br />

Alex Cecchetti, sun (One day Old),<br />

2008, Video<br />

Gruppenausstellung mit Alex Cecchetti,<br />

Peter Coffin, spencer Finch, Olia Lialina,<br />

Matt Mullican, Lisa Oppenheim, trevor<br />

Paglen, katie Paterson, Walid Raad/the<br />

Atlas Group, semiconductor, Joe Winter,<br />

Cerith Wyn evans<br />

27. Mai - 14. August 2011<br />

edith-Ruß-Haus <strong>für</strong> Medienkunst<br />

katharinenstraße 23<br />

26121 Oldenburg<br />

t 04 41 / 235 - 32 08<br />

F 04 41 / 235 - 21 61<br />

Öffnungszeiten: di - Fr 14 -18 uhr,<br />

sa/so 11-18 uhr<br />

info@edith-russ-haus.de<br />

www.edith-russ-haus.de<br />

„HELmuT KOLLE (1899 – 1931).<br />

Ein Deutscher in Paris“<br />

Helmut kolle: selbstbildnis im Jagdkostüm<br />

i, um 1930, Öl auf Leinwand, 100 x 81 cm,<br />

Privatsammlung Hamburg, Foto: privat<br />

ein Ausnahmekünstler der 1920er Jahre –<br />

zu entdecken in einer hochkarätigen<br />

Werkschau<br />

29. Mai bis 25. september 2011<br />

ernst Barlach Haus im Jenischpark<br />

Baron-Voght-straße 50 a<br />

22609 Hamburg<br />

t 040 - 82 60 85<br />

Öffnungszeiten: di – so 11 uhr bis 18 uhr<br />

www.barlach-haus.de<br />

galerie Carstensen, Brüderstraße 9 (neustadt),<br />

� 0178/149 01 01; www.galeriecarstensen.de,<br />

Mi-Fr 13-18, sa 12-16 uhr;<br />

bis 2.7.: Heinz Glüsing: Reiseimpressionen<br />

aus fünf Jahrzehnten. Malerei; 18.8.-17.9.:<br />

Frauke Gloyer: Von tieren <strong>und</strong> Menschen.<br />

Malerei<br />

galerie Chaco in den Zeise Hallen, Friedensallee<br />

7 (Ottensen), � 39 90 24 62; www.<br />

galerie-chaco.de, Mo-Fr vormittags, sa 17-<br />

19 uhr; 31.7.: Jeannine Platz: Platz hoch 2.<br />

Malerei<br />

galerie Conradi, schopenstehl 20 (Altstadt),<br />

� 469 66-645; www.galerie-conradi.de, Mi-<br />

Fr 12-18, sa 12-16 uhr; 1.7.-20.8.: Helene<br />

Appel, nadja Frank, Anna Gudjónsdóttir,<br />

Claudia Wieser<br />

galerie der Schlumper, neuer<br />

3<br />

kamp 30 (schanzenviertel), � 43<br />

25 42 70; www.schlumper.de, Mi-<br />

Fr 16-19, sa 11-17 uhr; bis 30.7.:<br />

schule der schlumper: Werke<br />

der schlumper im dialog mit Arbeiten der<br />

schülerinnen der Louise-schröder-schule<br />

galerie Heike Hinkelmann, Barmbeker<br />

straße 181 (Winterhude), di-Fr 10-12<br />

<strong>und</strong> 15-18, sa 10-14 uhr; bis 23.7.: Annette<br />

Wimmershoff. Papierobjekte; bis 23.7.:<br />

Gerd Festesen, karl Goris, klaus kröger,<br />

tomislav Laux<br />

galerie im georgshof/ alfred Toepfer Stiftung<br />

F.V.S, Georgsplatz 10 (st. Georg),<br />

� 334 02 16; www.galerie-im-georgshof.<br />

de, Mo-do 14-17, Fr 14-16 uhr; bis 15.7.:<br />

kirsten Haarmann: njál, kjartan <strong>und</strong> die<br />

Anderen. Fotografie<br />

galerie Kramer Fine art, Altstädter straße<br />

13 (Altstadt), � 31 81 01 54, www.kramerfine-art.de,<br />

di-Fr 12-18.30, sa 12-15 uhr; bis<br />

15.7.: Compilation nr. 1: Arbeiten von sechs<br />

künstlern der Galerie; bis 31.7.: Menno Fahl,<br />

Anna Gestering, svenja Maaß u.a., Malerei<br />

4<br />

galerie Levy, Osterfeldstraße 6<br />

(eppendorf), � 45 91 88; www.<br />

galerie-levy.de, Mo-Fr 10-18 uhr;<br />

bis 21.9.: Wulf kirschner. zeichnungen<br />

1978-2011<br />

galerie Linda e.V., seilerstraße 36 (st. Pauli),<br />

� 21 00 70 75; www.chezlinda.de, Mo-so<br />

14-18 uhr; 15.-23.7.: karin Bähr, Felix Bauer:<br />

ein solo-duett. zeichnungen<br />

galerie magnus P. gerdsen, Mittelweg 152<br />

(Rotherbaum), � 27 73 89; www.galeriegerdsen.de,<br />

di-Fr 11-18.30, sa 10-14 uhr;<br />

bis 29.7.: sonja Weber: see, Meer, Licht.<br />

Malerei<br />

galerie mare Liberum, Rentzelstraße 13<br />

(Rotherbaum), � 41 35 25 22, Mo-Fr 12-<br />

18 uhr; bis 15.8.: Larissa strunowa-Lübke,<br />

thomas Helbing: (Mit)MenschenMalerei,<br />

skulptur<br />

galerie Oel-Früh, Brandshofer deich 45<br />

(Rothenburgsort), � 78 07 21 39; www.oelfrueh.org,<br />

Mi ab 19 uhr; 10.-23.7.: Hikaru<br />

Miyakawa. Mixed Media<br />

galerie PopartPirat, springeltwiete 2 (Altstadt),<br />

� 01 51 / 11 53 62 22; www.popartpirat.de,<br />

Mi-sa 14.30-18 uhr; 8.7.-19.8.:<br />

nadine Wölk: see Yeah. Malerei<br />

galerie renate Kammer, Münzplatz 11 (st.<br />

Georg), � 23 26 51, di-Fr 12-18, sa 11-15<br />

uhr; bis 9.7.: e2A eckert eckert Architekten:<br />

Bauten <strong>und</strong> Projekte<br />

galerie rose, Großer Burstah 36 (Altstadt), �<br />

36 56 36; www.galerierose.de, di-Fr 11-18,<br />

sa 10-14 uhr; bis 6.8.: Antje Fretwurst-Colberg,<br />

Piet Groenendijk, Ben kamili, André<br />

krigar, Christine theile, Robert Vorstman,<br />

sigurd Wendland: 7 malen am Meer. Malerei<br />

galerie Sfeir-Semler, Admiralitätstraße 71<br />

(neustadt), � 37 51 99 40; www.sfeir-semler.com,<br />

di-Fr 11-18, sa 12-15 uhr; bis 31.7.:<br />

Pauline M‘Barek: trophäen<br />

galerie Vera munro, Heilwigstraße 64 (eppendorf),<br />

� 47 47 46; www.veramunro.de,<br />

di-Fr 9-18, sa 11-14 uhr; bis 22.7.: eriks<br />

Apalais: Confessions. Malerei<br />

großer grasbrook HafenCity, Großer Grasbrook<br />

(Hafencity), durchgehend; bis 31.12.:<br />

Plamen dejanoff: the Bronze House.<br />

skulptur<br />

5<br />

Hamburger <strong>Kunst</strong>halle, Glockengießerwall<br />

(Altstadt), � 428 13 12<br />

00; www.hamburger-kunsthalle.<br />

de, di-so 10-18, do 10-21 uhr;<br />

15.7.-9.10.: Marc Brandenburg<br />

zeichnung, Wandarbeit; bis 30.8.: Übermalt.<br />

Verwischt. Ausgelöscht. das Porträt im 20.<br />

Jahrh<strong>und</strong>ert (Galerie der Gegenwart); bis<br />

14.8.: zur triennale der Photographie: Roni<br />

Horn; bis 7.8.: Otto dix. der krieg; bis 11.9.:<br />

Bruegel, Rembrandt & Co. niederländische<br />

zeichnungen 1450-1850<br />

Friedensreich H<strong>und</strong>ertwasser<br />

das komplette zu Lebzeiten<br />

erschienene „graphische Werk“<br />

691 A irinaland über dem Balkan,<br />

serigraphie 1971 © Gruener Janura AG,<br />

Glarus, schweiz, 2011<br />

23. April bis 9. Oktober 2011<br />

Am kulturwerk 2<br />

22844 norderstedt<br />

t 0 40 - 609 265 66<br />

www.h<strong>und</strong>ertwasser-ausstellung.de<br />

Hamburgmuseum, Holstenwall 24 (neustadt),<br />

� 42 81 32 23 80; www.hamburgmuseum.de,<br />

di-sa 10-17, so 10-18 uhr; bis<br />

17.7.: atmen <strong>und</strong> halbwegs frei sein – Flucht<br />

nach shanghai; bis auf weiteres: Aufbruch in<br />

die Moderne. Brand von 1842 – Auswanderung<br />

über Hamburg – Überseehandel<br />

Handelskammer, Adolphsplatz 1 (innenstadt),<br />

� 36 13 80, Mo-do 9-17, Fr 9-16 uhr;<br />

bis 29.7.: Ausstellung zur japanischen teezeremonie;<br />

18.8.-7.10.: Carl Otto Czeschka:<br />

zur erinnerung an einen Wiener Meister im<br />

dienst der Hamburger Wirtschaft<br />

31<br />

kALendeR<br />

die kunst szene


kALendeR<br />

die kunst szene<br />

32<br />

HfbK – Hochschule <strong>für</strong> bildende Künste,<br />

Lerchenfeld 2 (uhlenhorst), � 29 84 32 39,<br />

Mo-so 14-20 uhr; 7.7.-10.7.: Jahresausstellung<br />

Hinterconti, Marktstraße 40a (karolinenviertel),<br />

www.hinterconti.de, sa-so 15-21 uhr;<br />

9.-10.7.: eine Überraschung <strong>für</strong> alle Beteiligten.<br />

studierende der HFBk. eröffnung<br />

Hosenstall, ellmenreichstraße 28 (st. Georg),<br />

Mi-so 16-22 uhr; bis 13.7.: Angela sommer:<br />

Herzbotschaften. Malerei<br />

Instituto Cervantes Hamburg, Fischertwiete<br />

1 (innenstadt), � 530 20 52 90; www.cervantes-hamburg.de,<br />

Mo-do 9-19, Fr 9-15<br />

uhr; 1.7.-26.8.: Martha zuik. Malerei<br />

„märchenland voller abenteuer.<br />

Habliks reise in den Orient“<br />

Wenzel Hablik, Grüne türbe, 1910<br />

29.05. - 07.08.2011<br />

Wenzel-Hablik-Museum<br />

Reichenstraße 21<br />

25524 itzehoe<br />

t 48 21 - 8 88 60 20<br />

F 48 21- 8 88 60 21<br />

Öffnungszeiten: di - Fr 14-17 uhr, sa 14-<br />

18 uhr, so 11-18 uhr, Feiertag 11-18uhr<br />

museum@wenzel-hablik.de<br />

www.wenzel-hablik.de<br />

Istituto Italiano di Cultura, Hansastraße<br />

6 (Harvestehude), � 39 99 91 30; www.<br />

iicamburgo.esteri.it, Mo-Fr 9-13 + Mo-do<br />

14.00-16.00 uhr; bis 30.7.: emidio Asquino,<br />

Paolo Moretto: La Biennale di Venezia:<br />

il Padiglione italia nel mondo. Malerei,<br />

skulptur<br />

Jenisch Haus – museum <strong>für</strong> <strong>Kunst</strong> <strong>und</strong><br />

Kultur an der Elbe, Baron-Voght-straße<br />

50 (Othmarschen), � 82 87 90, di-so<br />

11-18 uhr; bis 30.10.: die Vögel Mitteleuropas.<br />

Aquarelle von Johann Friedrich<br />

naumann<br />

Johannes-brahms-museum, Peterstraße 39<br />

(innenstadt), � 45 21 58, di/do 10-13 uhr;<br />

ständig: schriften, Lithografien, Fotografien<br />

<strong>und</strong> Gegenstände aus dem Vermächtnis Johannes<br />

Brahms’<br />

Künstlerhaus Frise, Arnoldstraße 26-30 (Ottensen),<br />

� 410 86 93; www.frise.de, Mi 20-<br />

23 uhr; bis 3.7.: Rapid Rabbit – Beschleunigte<br />

Bildwelten: Maus <strong>und</strong> elefant. Archiv,<br />

kollektives Gedächtnis, Wiederkehr<br />

Künstlerhaus Sootbörn, sootbörn 22 (niendorf),<br />

� 45 06 08 07; www.kuenstlerhaussootboern.de,<br />

sa-so 15-18 uhr; 2.-17.7.:<br />

„kunst-stoff“künstler aus Hamburg <strong>und</strong><br />

Berlin zum thema installation<br />

<strong>Kunst</strong>-Nah, Große Bergstraße 160 (Altona),<br />

1. stock, � 22 63 27 14, Mo-sa 11-19 uhr;<br />

bis 16.7.: katrin Bethge: ein kaleidoskopischer<br />

Garten. Lichtinstallation<br />

<strong>Kunst</strong>forum der gEDOK, koppel 66 (st.Georg),<br />

� 280 31 24; www.gedok-hamburg.de,<br />

di-Fr 11-18, sa 12-16 uhr; 28.7.-4.8.: Yvonne<br />

Goy, Barbara Guthmann: Max & Consorten<br />

– eine spurensicherung Fotografie, Objekte;<br />

bis 8.7.: Boudoir<br />

<strong>Kunst</strong>haus Hamburg, klosterwall 15 (Hammerbrook),<br />

� 33 58 03; www.kunsthaushamburg.de,<br />

di-so 14-18 uhr; 5.7.-21.8.:<br />

kunstpreis Finkenwerder: thorsten Brinkmann;<br />

bis 17.7.: Honoré daumier, silke<br />

Hönig, nobuyuki Osaki u.a.: Haut – Mythos<br />

<strong>und</strong> Medium<br />

<strong>Kunst</strong>raum Falkenstein, Grodiusweg 79<br />

(Blankenese), di-Fr 11-17, sa 11-14 uhr;<br />

9.7.-16.8.: Bitte recht fre<strong>und</strong>lich!? 150 Jahre<br />

fotografische kinderporträts<br />

6<br />

<strong>Kunst</strong>verein Harburger bahnhof,<br />

Hannoversche straße 85 (Harburg),<br />

� 76 75 38 96, Mi-so 14-18<br />

uhr; 1.7.-21.8.: Rena donsbach,<br />

Anna Lena Grau, Vanessa nica<br />

Mueller, sonja Vohland: the empty set<br />

<strong>Kunst</strong>verein in Hamburg, klosterwall 23<br />

(Hammerbrook), � 33 83 44; www.kunstverein.de,<br />

di-so 12-18 uhr; bis 27.11.:<br />

Werner Büttner: die erlösende eloquenz<br />

erprobter dinge – Jena Paradies revisited.<br />

Malerei, Objekte; bis 11.9.: Henning<br />

Bohl: Cornet of Horse; bis 11.9.: Charley<br />

Harper<br />

Loge im gängeviertel, Valentinskamp 34 (innenstadt),<br />

do-sa 15-18 uhr; bis 23.7.: Vrai<br />

ou faux? Wahr oder falsch? Junge internationale<br />

Fotografie<br />

marziart, eppendorfer Weg 110 (eimsbüttel),<br />

� 23 51 88 94; www.marziart.com, di/Mi<br />

14-20, do/Fr 14-18 uhr; bis 6.7.: Best of<br />

2011 / Viva con Aqua. installation; 8.7.-3.8.:<br />

Matilde Alonso, Anna Christine Gejlsbjerg,<br />

ulla Carlberg, ingela Hallonquist, Matilde<br />

Montesinos, inge thögersen<br />

museum der arbeit, Wiesendamm 3 (Barmbek),<br />

� 428 13 30; www.museum-der-arbeit.de,<br />

Mo 13-21, di-sa 10-17, so 10-18<br />

uhr; bis 3.7.: Werbewelten made in Hamburg<br />

– 100 Jahre Reemtsma. Fotografie,<br />

zeichnung, Plakate, Anzeigen<br />

museum Elbinsel Wilhelmsburg, kirchdorfer<br />

straße 163 (Wilhelmsburg), � 31 18 29<br />

28; www.museum-wilhelmsburg.de, so 14-<br />

17 uhr; bis 3.7.: katarina Jensen: die Piselotte<br />

– eine erfindung<br />

museum <strong>für</strong> <strong>Kunst</strong> <strong>und</strong> gewerbe, steintorplatz<br />

(st. Georg), � 42 81 34 27 32; www.<br />

mkg-hamburg.de, di-so 11-18, do 11-21<br />

uhr; bis 28.8.: dekore auf offenem Gr<strong>und</strong>:<br />

katagami – Japanische Färbeschablonen;<br />

bis 17.7.: Portraits in serie. Fotografien<br />

eines Jahrh<strong>und</strong>erts; bis 28.8.: Grafikdesign<br />

im Jugendstil. der Aufbruch des Bildes in<br />

den Alltag; bis 8.1.2012: die kraft der Linie.<br />

Abstraktion <strong>und</strong> Bildlichkeit in Japan<br />

<strong>und</strong> dem Westen; bis 31.12.: Body and soul.<br />

Menschenbilder aus vier Jahrtausenden;<br />

26.8.-15.1.2012: das design von Jonathan<br />

ive; 26.8.-15.1.2012: stylectrical. Ausstellung<br />

elektrodesign<br />

Welten entdecken<br />

Männliche Figur, Chile, Rapa nui<br />

(Osterinsel), 19. Jh<br />

Werke aus der Völkerk<strong>und</strong>esammlung der<br />

Hansestadt Lübeck zu Gast in der<br />

kunsthalle st. Annen 26.6. bis 13.11.2011<br />

26. Juni - 13. november 2011<br />

die LÜBeCkeR Museen<br />

kulturstiftung Hansestadt Lübeck<br />

kunsthalle st. Annen<br />

st. Annen-str. 15<br />

23552 Lübeck<br />

t 04 51-1 22 - 41 37<br />

F 04 51- 1 22 - 41 83<br />

Öffnungszeiten: di - so, 10 -17 uhr<br />

mkk@luebeck.de<br />

www.die-luebecker-museen.de<br />

Willkommen zur Hafenr<strong>und</strong>fahrt<br />

Helma Wolff: schlepper zP Chalone<br />

(2010), Mischtechnik auf LW, 80 x 100 cm<br />

Malerei von tanja Gott, Jasmin Hilmer<br />

<strong>und</strong> Helma Wolff<br />

7. Juni - 14. August 2011<br />

Galerie im elysée<br />

Rothenbaumchaussee 10<br />

20148 Hamburg<br />

www.galerie-im-elysee.de<br />

museum <strong>für</strong> Völkerk<strong>und</strong>e Hamburg, Rothenbaumchaussee<br />

64 (Rotherbaum), �<br />

428 87 90; www.voelkerk<strong>und</strong>emuseum.com,<br />

di-so 10-18, do 10-21 uhr; bis 21.12.: Herz<br />

der Maya; bis 28.8.: Götter <strong>und</strong> dämonen<br />

Asiens<br />

Neue Zeichnerei Hamburg, Große Brunnenstraße<br />

47 (Ottensen), � 79 69 88 69;<br />

www.neue-zeichnerei.de, di-Fr 10-14, sa<br />

11-15 uhr; bis 30.7.: Augenfutter – illustrationen<br />

aus 25 Jahren szene HAMBuRG<br />

essen+tRinken<br />

Poster galerie, schauenburgerstraße 27 (innenstadt),<br />

� 35 72 91 20; www.postergalerie.de,<br />

Mo-Fr 10-19, sa 10-16 uhr; bis 2.7.:<br />

Petra stahl: Blütenzauber<br />

power galerie, Hopfensack 14 (Altstadt), �<br />

32 52 73 10, Mi-Fr 15-18, sa 12-15 uhr;<br />

9.7.-5.8.: Joep van Liefland. druckgrafik,<br />

Objekte, installations<br />

rieck Haus, Curslacker deich 284 (Curslack),<br />

� 723 12 23, di-so 10-17 uhr; bis 31.10.:<br />

Angekarrt. Von Grünhökern <strong>und</strong> Händlern<br />

in den Vier- <strong>und</strong> Marschlanden<br />

rimaju, Große elbstraße 143a (Altona), �<br />

80 00 45 99-1/11; www.rimaju.de, di-Fr 12-<br />

19, sa 11-18, so 11-17 uhr; bis 31.7.: Rainer<br />

Hoffelner meets Galerie Rimaju<br />

robert morat galerie, kleine Reichenstraße<br />

1 (Altstadt), � 32 87 08 90; www.robertmorat.de,<br />

di-Fr 12-18, sa 12-16 uhr; 2.7.-15.8.:<br />

karin Jobst: aro<strong>und</strong> heaven and men; Oliver<br />

Heissner: sprinkenhof<br />

Sammlung Falckenberg / Phönix Kulturstiftung,<br />

Wilstorfer straße 71 (Harburg), � 32<br />

50 67 62; www.sammlung-falckenberg.de,<br />

ständig: Ausstellung der sammlung Harald<br />

Falckenberg. Führung nach Vereinbarung;<br />

bis 11.9.: dieter Meier: Works 1969-2011<br />

and the Yello Years<br />

Schanzenstraße 43, schanzenstraße 43<br />

(schanzenviertel), Mo-so 14-20; 8.-20.7.:<br />

Local Art Club Galerie: Candy<br />

Speicherstadt, speicherstadt (Altstadt), Mo-<br />

Fr 10-17, sa/so 10-18 uhr; bis 31.7.: thomas<br />

Hampel, Giorgio Masnikosa: Hamburg<br />

– triest: speicherstadt <strong>und</strong> Porto Vecchio.<br />

Fotografie<br />

Staats- <strong>und</strong> universitätsbibliothek Carl<br />

von Ossietzky, Von-Melle-Park 3 (Rotherbaum),<br />

� 428 38 22 33; www.sub.uni-hamburg.de,<br />

Mo-Fr 9-21, sa/so 10-21 uhr; bis<br />

17.7.: der Gute Ort – 400 Jahre Jüdischer<br />

Friedhof Altona<br />

Tinderbox, Billwerder neuer deich 72 (Rothenburgsort),<br />

� 52 59 93 81; www.tinderbox-art.com,<br />

di-Fr 10-18, sa 11-15 uhr;<br />

bis 30.7.: todd norsten; bis 9.7.: Lawrence<br />

Power: Law & Order<br />

ute Claussen galerie II, Am klein Flottbeker<br />

Bahnhof 2 (Othmarschen), � 88 09 96 36;<br />

www.uteclaussen-galerie.de, Mo/Mi 17-19<br />

uhr; bis 31.8.: dieter Wiesmüller: illusionen.<br />

Malerei, zeichnung<br />

Westwerk, Admiralitätstraße 74 (neustadt),<br />

� 36 39 03; www.westwerk.org, 29.7.- 7.8.:<br />

Woo-Jong taek. Malerei; Mo-so 16.30-19<br />

uhr – 1.-10.7.: ulrich Jansen: der große<br />

Wald. Fotografie; di-Fr 18-20, sa-so 15-<br />

18 uhr – 12.-21.8.: Peter Bouè, Manfred<br />

eichorn, Ralf Jurszo: nero. Malerei; di-Fr<br />

16-19, sa 12-17, so 15-18 uhr – 26.8.-4.9.:<br />

Hartmut Gerbsch. Lichtinstallationen<br />

7<br />

White Trash Contemporary, neue<br />

Burg 2 (eingang Willy-Brandtstraße)<br />

(Altstadt), � 36 09 99 35;<br />

www.whitetrashcontemporary.<br />

com, Mi-Fr 13-19, sa 12-16 uhr;<br />

bis 13.8.: daniel Hörner, Moritz stumm:<br />

new kids on the Block. Malerei, zeichnung;<br />

bis 13.8.: effie Wu, Feiko Beckers, Anna Fiedler,<br />

nike Arnold, simone Häckel, Martin<br />

kohout, Rasso Hilber u. a.: new Video kids.<br />

Videoarbeiten; bis 20.8.: 48 künstler: Based<br />

in Berlin, shown in Hamburg<br />

umgEbuNg<br />

arthur boskamp-Stiftung m.1, Breite straße<br />

18 (Hohenlockstedt), � 04826/85 01 10;<br />

www.arthurboskamp-stiftung.de, sa-so 14-<br />

18 uhr; bis 21.8.: nevin Aladag: Hochsaison.<br />

Video, Fotografie, Rauminstallation<br />

Die Drostei – Kreiskulturzentrum, dingstätte<br />

23 (Pinneberg), � 04101/210 30, Mi-so<br />

10-17; bis 10.7.: Lichtwelten <strong>und</strong> Farbstoffe<br />

– Werkschau von Jörgen Habedank. Glaskunst,<br />

Aquarelle, skulpturcollagen<br />

Edith-ruß-Haus <strong>für</strong> medienkunst, katharinenstraße<br />

23 (Oldenburg) � 0441/235 32 08;<br />

www.edith-russ-haus.de, di-Fr 14-18, sa-so<br />

11-18 uhr; bis 14.8.: Wild sky. Gruppenausstellung.<br />

Fotografie, Video, installation<br />

gestaltungswege<br />

ulla Carlberg - „Carassius“, Aquarell<br />

ulla Carlberg (schweden), Anna Christine<br />

Gejlsberg (dänemark), ingela Hallonquist<br />

(schweden), Matilde Alonso (spanien),<br />

Matilde Montesinos (spanien), inge<br />

thøgersen (dänemark)<br />

8. Juli 2011 - 3.August 2011<br />

Marziart internationale Galerie<br />

Malschule + studio<br />

Marion zimmermann<br />

eppendorfer Weg 110-112<br />

20259 Hamburg<br />

t 040 - 23 51 88 94<br />

F 040 - 31 81 96 76<br />

Öffnungszeiten: di + Mi 14 - 20 uhr,<br />

do + Fr 14 - 18 uhr<br />

info@marziart.com<br />

www.marziart.com<br />

Ernst barlach museum ratzeburg, Barlachplatz<br />

3 (Ratzeburg); � 04103/91 82 91;<br />

www.ernst-barlach.de, di-so 11-17 uhr;<br />

4.7.-29.8.: ernst Barlach, käthe kollwitz:<br />

Über die Grenzen der existenz. Plastik,<br />

Grafik, zeichnung<br />

Ernst barlach museum Wedel, Mühlenstraße<br />

1 (Wedel), � 04103/91 82 91; www.ernstbarlach.de,<br />

Mo-Fr 11-17 uhr; bis 23.10.:<br />

das große Welttheater. die expressionismusschau<br />

im norden. Malerei, zeichnung,<br />

Aquarell, skulptur aus der sammlung<br />

karsch/nierendorf Berlin


Focke museum, schwachhauser Heerstraße<br />

240 (Bremen), 2.7.-30.10.: elliott erwitt:<br />

H<strong>und</strong>e <strong>und</strong> andere zeitgenossen. Fotografie<br />

8<br />

genueser Schiff, seestraße 18<br />

(Hohwacht/Ostsee), � 04381/75<br />

33; www.genueser-schiff.de, 10.7.-<br />

28.8.: sommerausstellung Galerie<br />

Holzhauer Hamburg: Lars Möller,<br />

eberhard Freudenreich. Malerei, skulptur<br />

gesellschaft <strong>für</strong> aktuelle <strong>Kunst</strong> bremen,<br />

teerhof 21 (Bremen), � 0421/ 50 08 97;<br />

www.gak-bremen.de, di-so 10-18 (do bis<br />

21 uhr); bis 31.7.: Christian Haake: White<br />

elephant. Objekt, Collage, Film; 15.8.-9.10.:<br />

Children’s Films ulla von Brandenburg, Julia<br />

Feyrer, Harrell Fletcher u.a. präsentiert<br />

von Gareth Moore<br />

roger rigorth: green revolution<br />

green revolution<br />

19. Mai - 28. september 2011<br />

Loki schmidt Haus / Botanischer Garten<br />

der universität Hamburg<br />

Ohnhorststraße<br />

s-Bahn s1, station: klein Flottbek.<br />

Buslinien 21 <strong>und</strong> 115, endstation<br />

22609 Hamburg<br />

Öffnungszeiten: täglich von 9 uhr bis ca. 1<br />

1/2 st<strong>und</strong>en vor sonnenuntergang<br />

info@haus-am-schueberg.de<br />

www.haus-am-schueberg.de<br />

Haus am Schüberg, Evang. Tagungsstätte,<br />

Wulfsdorfer Weg 33 (Ahrensburg), � 605<br />

00 28, bis 28.9.: Roger Rigorth: green revolution.<br />

skulpturen; bis 18.9.: katharina<br />

Hochhaus. skulpturen<br />

Horst Janssen museum Oldenburg, Am<br />

stadtmuseum 4-8 (Oldenburg), � 0441/235<br />

28 91; www.horst-janssen-museum.de, diso<br />

10-18 uhr; bis 21.8.: Horst Janssen in der<br />

Griffelkunst. Radierungen, Lithografien<br />

John Cage Orgel Stiftung st. Burchardikirche/ehemaliges<br />

kloster st. Buchardi, Am<br />

kloster 1 (Halberstadt), � 03941/62 16 20;<br />

www.john-cage.halberstadt.de, di-so 11-17<br />

uhr; 5.8.: John Cage: As slow as possible –<br />

11. klangwechsel beim längsten <strong>Musik</strong>stück<br />

der erde. Orgelinstallation<br />

Jüdisches museum rendsburg, Prinzessinstraße<br />

7-8 (Rendsburg), di-so 12-17 uhr;<br />

bis 16.10.: Joseph Hebroni – eine Retrospektive.<br />

Plastische Werke, zeichnungen<br />

Kestner gesellschaft, Goseriede 11 (Hannover),<br />

Fr-Mi 11-18, do 11-20 uhr; bis 14.8.:<br />

André Butzer. Malerei; bis 14.8.: das türkei-Projekt<br />

Reisereportage; bis 14.8.: Jos de<br />

Gruyter, Harald thys. Video, Fotografie<br />

<strong>Kunst</strong>halle bremen, Am Wall 207 (Bremen),<br />

� 0421/32 90 80, www.kunsthalle-bremen.<br />

de; 20.8.-2.10.: Pipilotti Rist – Ruhig durch<br />

die Wände. Videos<br />

<strong>Kunst</strong>halle Emden, Hinter dem Rahmen 13<br />

(emden), di-Fr 10-17, sa-so 11-17 (1. di im<br />

Monat bis 21 uhr); bis 17.7.: zwischen Film<br />

<strong>und</strong> kunst – storyboards von Hitchcock bis<br />

spielberg; 30.7.-25.9. : Christof Mascher:<br />

Colour island Malerei; 30.7.-25.9. : ich zog<br />

14 tage durch die Ateliers junger russischer<br />

künstler. Malerei der Glasnostzeit<br />

<strong>Kunst</strong>halle Wilhelmshaven, Adalbertstraße<br />

28 (Wilhelmshaven), � 04421/414 48; www.<br />

kunsthalle-wilhelmshaven.de, bis 21.8.: Lothar<br />

Götz: don‘t Look now 1990-2011<br />

9<br />

<strong>Kunst</strong>halle zu Kiel, düsternbrooker<br />

Weg 1 (kiel), � 0431/880 57<br />

56; www.kunsthalle-kiel.de, di-so<br />

10-18, Mi 10-20 uhr; bis 28.8.: Archiv<br />

utopia: das Brasília-Projekt<br />

von Lina kim <strong>und</strong> Michael Wesely; bis 28.8.:<br />

Los geht es wieder. die graphische sammlung<br />

2011<br />

<strong>Kunst</strong>haus Norden, Große neustraße 13<br />

(norden), � 04931/42 49; www.kunstverein-norden.de,<br />

di-Fr 15-18, sa-so 11-13<br />

uhr; bis 3.8.: Franziska neubert. Grafik,<br />

illustration<br />

<strong>Kunst</strong>haus Stade, Wasser West 7 (stade), �<br />

04141/ 448 24; www.kunsthaus-stade.de,<br />

di,do-Fr 10-17, Mi 10-19, sa-so 10-18 uhr;<br />

bis 18.9.: Picasso – Lebensthemen, druckgrafische<br />

Werke<br />

<strong>Kunst</strong>museum Wolfsburg, Hollerplatz 1<br />

(Wolfsburg), di 11-20, Mi-so11-18 uhr;<br />

bis 7.8.: Art & Fashion. zwischen Haut <strong>und</strong><br />

kleid; bis 4.9.: Gerwald Rockenschaub: multidial.<br />

installation<br />

<strong>Kunst</strong>stätte bossard, Bossardweg 95 (Jesteburg),<br />

� 04183/51 12, März-Okt. di-Fr 9-17<br />

uhr; ständig: Gesamtkunstwerk des künstlers<br />

Johann Michael Bossard, zwischen 1911<br />

<strong>und</strong> 1950 entstanden: <strong>Architektur</strong>, skulptur,<br />

Malerei <strong>und</strong> natur auf einem ca. 30.000 qm<br />

großen Gelände; bis 18.9.: Achtung Bussard!<br />

studierende der HFBk; bis 14.8.: Oskar<br />

kokoschka: Paare. druckgrafiken aus der<br />

sammlung spielmann<br />

<strong>Kunst</strong>verein aurich – <strong>Kunst</strong>pavillon, Am<br />

ellernfeld (Aurich), www.kunstverein-aurich.de,<br />

Mi-so 15-18 uhr; bis 3.7.: Heike<br />

Hahn, Helmut Hahn: immago Real estates.<br />

Objekte<br />

<strong>Kunst</strong>verein Hannover, sophienstraße 2<br />

(Hannover), di-sa 12-19, so 11-19 uhr; bis<br />

14.8.: siegfried neuenhausen: kleine Welten-<br />

Politisch motivierte plastische Werke; 27.8.-<br />

6.11.: Markus schinwald, Film, Fotografie<br />

Katharina Hochhaus: Skulpturen<br />

stabiler zustand , stilleben (Ausschnitt)<br />

26. Juni bis 18. september 2011<br />

eröffnung: so 26. Juni, 11.30 uhr<br />

kunstHaus am schüberg<br />

Wulfsdorfer Weg 33,<br />

22949 Ammersbek<br />

t 0 40 - 6 05 00 20<br />

M 01 71-12 409 94<br />

Öffnungszeiten: täglich von 8 bis 18 uhr<br />

richter@haus-am-schueberg.de<br />

www.haus-am-schueberg.de<br />

Landesgartenschau Norderstedt, emanuel-<br />

Geibel-straße 1-3 (norderstedt), Mo-Fr 9-<br />

18 uhr; bis 9.10.: H<strong>und</strong>ertwasser<br />

Landesmuseum <strong>für</strong> <strong>Kunst</strong> <strong>und</strong> Kulturgeschichte<br />

Oldenburg, schlossplatz 1 (Oldenburg),<br />

di-so 10-18 uhr; bis 4.9.: Verborgene<br />

schätze aus vier Jahrtausenden<br />

10<br />

museum behnhaus Drägerhaus,<br />

königstraße 9-11<br />

(Lübeck), � 0451/122 41<br />

48; www.die-luebeckermuseen.de,<br />

di-so 10-17<br />

uhr; bis 4.9.: edvard Munch. Holzschnitte<br />

SOmmErgäSTE<br />

Die Klassische moderne in<br />

mecklenburg <strong>und</strong> Pommern<br />

Alexej von Jawlensky An der Ostsee, 1911<br />

Öl auf karton, Privatbesitz, Foto: Jörg schanze,<br />

düsseldorf, © VG Bild-kunst, Bonn 2011<br />

die Ausstellung gibt mit ausgewählten Werken<br />

aus nationalen <strong>und</strong> internationalen Museen<br />

<strong>und</strong> Privatsammlungen erstmals einen repräsentativen<br />

Überblick über die in dieser Region<br />

entstandenen Werke der klassischen Moderne,<br />

u.a. von edvard Munch, Lyonel Feininger,<br />

erich Heckel <strong>und</strong> Alexej von Jawlensky.<br />

22. Juli - 23. Oktober 2011<br />

staatliches Museum schwerin<br />

Alter Garten 3<br />

19055 schwerin<br />

Öffnungszeiten: di - so 10 - 18 uhr,<br />

do 12 - 20 uhr<br />

www.museum-schwerin.de<br />

museum <strong>für</strong> Photographie, Helmstedter<br />

straße 1 (Braunschweig), � 0531/750 00;<br />

www.photomuseum.de, di-Fr 13-18, sa,<br />

so 11-18 uhr; bis 17.7.: sebastian stumpf:<br />

nowhere near. Video<br />

museum <strong>Kunst</strong> der Westküste, Hauptstraße<br />

1 (Alkersum/Föhr), � 04681/74 74 00;<br />

www.mkdw.de, di-so 10-17, do 10-20 uhr;<br />

bis 11.9.: superflex: Flooded Mcdonald’sVi<br />

deoinstallation; bis 15.1.2012: innenwelten:<br />

erinnerung, nostalgie, exotik. interieur der<br />

19. <strong>und</strong> frühen 20. Jh. Malerei, Fotografie;<br />

bis 15.1.2012: Wolfgang Werkmeister: Westküstenzyklus.<br />

Radierungen; bis 15.1.2012:<br />

Fiona tan: Brendan’s isle. so<strong>und</strong>piece; bis<br />

15.1.2012: sammlung kunst der Westküste<br />

Lebenswelten an der küste – kunst aus der<br />

zeit zwischen 1830 <strong>und</strong> 1930; bis 15.1.2012:<br />

Guy Ben-ner, david Bestué & Marc Vives,<br />

Gerard Holthuis, Peter Rösel, ursula stalder:<br />

szenenwechsel<br />

museum Schloss güstrow, Franz-Parr-Platz<br />

1 (Güstrow), Mo-so 10-18 uhr; bis auf weiteres:<br />

sachlichkeit <strong>und</strong> Opulenz. Leipziger<br />

Malerei zwischen 1960 <strong>und</strong> 1985<br />

Neues museum Weserburg bremen, teerhof<br />

20 (Bremen), di-Mi,Fr 10-18, do 10-21,<br />

sa-so 11-18 uhr; bis 11.9.: double Rotation.<br />

Werke aus der sammlung Lafrenz;<br />

bis 7.8.: zilla Leutenegger: More than thisinstallationen<br />

<strong>und</strong> Lichtbilder; bis 16.10.:<br />

Mark Harrington: Between spaces. Malerei;<br />

bis 29.1.2012: Chronische Fluxitis. sammlung<br />

Maria <strong>und</strong> Walter schnepel; bis 14.8.:<br />

POetRY GOes ARt & vice versa; bis 31.7.:<br />

From Page to space, Publizierte Papierskulpturen.<br />

Ausstellung studienzentrum; bis<br />

21.8.: isolde Loock: der traum denkt nie an<br />

sich. Ausstellung studienzentrum<br />

Overbeck-gesellschaft, königstraße 11 (Lübeck),<br />

� 04 51/747 60, di-so 10-17 uhr;<br />

3.7.-14.8.: Victor Man, dan Perjovschi: the<br />

Painting, the drawing and some other Objects<br />

and situations<br />

PaK – <strong>Kunst</strong>verein glückstadt,<br />

Am Hafen 46<br />

(Glückstadt), � 04124/60<br />

47 76; www.pak-glueckstadt.de,<br />

do-so 13-17 uhr;<br />

11<br />

bis 7.8.: Yesim Akdeniz Graf: a dream within<br />

a dream – rüya içinde bir rüya; 21.8.-16.10.:<br />

Hans-Christian schink. Fotografie<br />

Paula modersohn-becker museum, Böttcherstraße<br />

6-10 (Bremen), di-so 11-18 uhr;<br />

bis 3.7. : Mathilde Vollmoeller-Purrmann:<br />

Fest der Farben. Malerei; 10.7.-2.10.: Wohin<br />

die Reise geht … unterwegs mit esther,<br />

Judith, sibylle <strong>und</strong> Fritz HaaseAquarelle,<br />

zeichnungen, Fotografie<br />

Schloss agathenburg – Kulturstiftung,<br />

Hauptstraße (Agathenburg), � 04141/640<br />

11; www.schlossagathenburg.de, di-Fr 14-<br />

18, sa-so 10-18 uhr; bis 14.8.: nüchterne<br />

Räusche. zeitgenössische kunst <strong>und</strong> Barock<br />

Schloss gottorf, schlossinsel 1 (schleswig),<br />

Mo-so 10-18; bis 16.10.: Cy twombly: i<br />

liked the life. that came first. Fotografie,<br />

Grafik<br />

Sprengel museum Hannover, kurt-schwitters-Platz<br />

(Hannover), di 10-20, Mi-so<br />

10-18 uhr; bis 4.9.: Anna Blume <strong>und</strong> ich.<br />

zeichnungen von kurt schwitters; bis<br />

16.10.: Roman Bezjak: Archäologie einer<br />

zeit – sozialistische Moderne; bis 14.8.:<br />

Jean Leppien. Malerei; bis 21.8.: „spectrum“<br />

internationaler Preis <strong>für</strong> Fotografie der stiftung<br />

niedersachsen: Bahman Jalali<br />

Staatliches museum Schwerin, Alter Garten<br />

3 (schwerin), � 0385/595 80, www.museum-schwerin;<br />

di-so 10-18, do 12-20 uhr;<br />

22.7.-23.10.: sommergäste: Von Arp bis<br />

Werefkin. die klassische Moderne in Mecklenburg<br />

<strong>und</strong> Pommern<br />

Stadtgalerie im Elbeforum brunsbüttel,<br />

Von-Humboldt-Platz 5 (Brunsbüttel), �<br />

04852/540 00, Mi-sa 15-18, so 11-18 uhr;<br />

bis 3.7.: Jeanette Fabis, Ralf Jurszo, Andreas<br />

Öldorp: Roehren <strong>und</strong> Lamellen<br />

12<br />

Stadtgalerie Kiel, Andreas-<br />

Gayk-straße 31/neues Rathaus<br />

(kiel), � 0431/901 34<br />

11; www.stadtgalerie-kiel.<br />

de, di, Mi, Fr 10-17, do<br />

10-19, sa-so 11-17 uhr; 9.7.-4.9.: Julia Bornefeld:<br />

Vanity and High Fidelity; 9.7.-4.9.:<br />

Prima kunst Container an der stadtgalerie<br />

kiel – künstlergruppe FAXen: Resonate in<br />

Response to<br />

Städtische galerie bremen, Buntentorsteinweg<br />

112 (Bremen), � 0421/361 58 26; www.<br />

staedtischegalerie-bremen.de, di-sa 12-18,<br />

so 11-18 uhr; bis 14.8.: (re)designing nature<br />

– Aktuelle Positionen der naturgestaltung in<br />

kunst <strong>und</strong> Landschaftsarchitektur<br />

Wenzel Hablik museum, Reichenstraße 21<br />

(itzehoe), � 048 21/60 33 77, di-sa 14-17,<br />

so 11-18 uhr; bis 7.8.: Märchenland voller<br />

Abenteuer. Habliks Reise in den Orient.<br />

Malerei; 21.8.-23.10.: Peter Maly. design<br />

aus vier Jahrzehnten<br />

INNENWELTEN<br />

Erinnerung - Nostalgie - Exotik<br />

Lisl Ponger: die Beute, 2006<br />

gehört zur Ausstellung /innenWeLten.<br />

erinnerung - nostalgie – exotik<br />

29.5.2011-15.1.2012<br />

Museum kunst der Westküste<br />

Hauptstraße 1<br />

25938 Alkersum/Föhr<br />

t 0 46 81 - 74 74 00<br />

Öffnungszeiten: di - so 10 - 17 uhr,<br />

do 10-20 uhr<br />

www.mkdw.de<br />

33<br />

kALendeR<br />

die kunst szene


iMPRessuM / BiLdnACHWeis / VORsCHAu<br />

die kunst szene<br />

34<br />

Impressum<br />

Verlag<br />

Hamburger stadtillustrierten<br />

Verlagsgesellschaft mbH<br />

Behringstraße 14, 22765 Hamburg,<br />

t 43 28 42-0, F 43 28 42-30,<br />

e-Mail: info@hsi-verlag.de<br />

Herausgeber<br />

Ruth sachse, Gerhard Fiedler<br />

redaktionsleitung<br />

Angela Holzhauer<br />

e-Mail: ot.redaktion@hsi-verlag.de<br />

gestaltung<br />

Julia ebeling, Melanie nehls<br />

autoren<br />

Anna Brenken (AB), sabine danek (sd),<br />

sören ingwersen, Wolf Jahn (WJ),<br />

dagrun Hintze (dH), Angela Holzhauer<br />

(AHO), stefanie Maeck (sM), Julia<br />

Mummenhoff (JM), Hajo schiff (Hs),<br />

Petra schwab (Ps), Holmer stahnke (Hs)<br />

FotograFen der ausgabe<br />

nele Gülck, Hajo schiff<br />

kalender<br />

Angela kalenbach<br />

termine bitte an: programm@hsi-verlag.de<br />

anzeigen<br />

Ruth sachse<br />

t 0 40 55 23 770, M 0171 644 27 03<br />

e-Mail: ot@hsi-verlag.de<br />

Hsi Verlag, stefanie Janotta,<br />

Britta Michaelis, dalia salaw<br />

t 43 28 42-0, F 43 28 42-30<br />

e-Mail: anzeigen@hsi-verlag.de<br />

Anzeigenschluss: 1. August 2011<br />

Vertrieb & leserserVice<br />

Birgit Weselmann<br />

e-Mail: vertrieb@hsi-verlag<br />

gescHäFtsFüHrung<br />

Gerhard Fiedler, Christian kröger<br />

druck<br />

PerCom Vertriebsgesellschaft mbH<br />

Für unverlangt eingesandte Fotos,<br />

illustrationen <strong>und</strong> Manuskripte übernehmen<br />

wir keine Gewähr. nachdruck von texten,<br />

Bildern <strong>und</strong> von vom Verlag gestalteten<br />

Anzeigen nur mit schriftlicher Genehmigung.<br />

Veröffentlichung der Ausstellungstermine<br />

ohne Gewähr.<br />

© Hamburger stadtillustrierten<br />

Verlagsgesellschaft mbH, Juni 2011<br />

erscheinungsort <strong>und</strong> Gerichtsstand Hamburg<br />

BIldnachweIs 07/08 2011<br />

TiTel: touch YeLLO, ©dieter Meier/dataso<strong>und</strong> AG; inhalT: S. 3: l., o., Vincent van Gogh, „das Mohnfeld“, 1911, kunsthalle Bremen - der<br />

kunstverein in Bremen; r., o., temporäre Aktion „Argumenta“ im Rahmen der Biennale, thebrucehighqualityfo<strong>und</strong>ation, Foto: Hajo schiff;<br />

l., m., dieter Meier „Jumps“, 1974, ©dieter Meier/dataso<strong>und</strong> AG; r., m., John Cage, AsLAP, Halberstadt, ©nachlass John Cage; r., u., ©kim/Wesely<br />

eröffnung: s. 4, 5: © Jörg sasse, <strong>Kunst</strong>halle Bremen - der kunstverein in Bremen; s. 6: Computersimulationen der neuen kunsthalle, hinrichs:<br />

grafikdesign; kunsthallen-Baustelle Juni 2010, Foto: Harald Rehling; s. 7: l., ©estate nam June Paik / Foto: Jürgen nogai; r., Wulf Herzogenrath,<br />

Foto: ingo Wagner; s.8: u., Brandenburg, ©Hamburger kunsthalle; s. 9: u., Ansicht Westwerk; s. 11: o., courtesy Galerie Fons Welters; u., l.,<br />

Corinth, ©staatliches Museum schwerin; s. 12: o., ©gerwald rauckenschaub, installation „multidial“, 66 x 11 m, kunstmuseum Wolfsburg; u.,<br />

©Christian Haake; s. 13: richard long, double Rotation, ©sammlung Lafrenz, Hamburg; s. 14: Performance Clemencia Labin, Foto: Hajo schiff; s.<br />

15: Performance Allora & Calzadilla, Foto: Hajo schiff; SChwerPunKT: s. 16: ©nachlass John Cage / Foto: Jürgen nogai; s. 17: Meier: ©dieter<br />

Meier/dataso<strong>und</strong> AG; s. 18: ©dieter Meier/dataso<strong>und</strong> AG; s. 20: o., ©Baltic Raw Org; s. 21: Oldörp, Foto: nele Gülck; <strong>Design</strong>: s. 22: o., Maly, www.<br />

sautter-piaono.de; r.: Bauer, www.designkunst.com; architektur: s. 23: ©elbphilharmonie; Verlängerung: s. 24, 25: ©the artists; s. 26: ©Judith<br />

Walgenbach, Foto: Fred dott; SerielleS: s. 28: Kunath, Foto: Raim<strong>und</strong> zakowski, Hannover, Courtesy: BQ, Berlin; s. 29: Pantheon Projekt,<br />

a. textem Verlag; auSSTellungen iM ÜBerBliCK: s. 30, l van iersel, courtesy Galerie Borchardt; 2 courtesy Galerie Carolyn Heinz; 3 courtesy<br />

Galerie der schlumper; 4 kirschner, courtesy Galerie Levy; 5 Jakob de Gheyn, invidia (der neid), um 1596-1597, Feder in Braun, Pinsel in Grau, 213 x 163<br />

mm, ©Hamburger kunsthalle/bpk, Photo: Christoph irrgang; 6 courtesy kunstverein Harburger Bahnhof; 7 courtesy WtC; 8 eberhard Freudenreich<br />

aus der serie „stormo“/detail, Forex-Hartschaum, 2010, courtesy galerie holzhauer hamburg; 9 Richard serra, „Videy Afangar“, 1991, Radierung,<br />

11,1 x 14,8 cm, kunsthalle zu kiel, Graphische sammlung; 10 Munch, „der kuss“/detail, Holzschnitt, courtesy Museum Behnhaus drägerhaus;<br />

11 Graf, courtesy Pak; 12 Bornefeld, courtesy stadtgalerie kiel; Vorschau: r., eberhard Freudenreich, aus der serie „stormo“, Forex-Hartschaum, 2010,<br />

courtesy galerie holzhauer hamburg; Vg Bild-<strong>Kunst</strong>, Bonn 2011: Jörg sasse, Richard Long, Richard serra (detail), Lina kim & Michael Wesely<br />

Schwerpunkt: galerien<br />

zum saisonstart in den<br />

kunstherbst ein Galerien-spezial<br />

Oh, was <strong>für</strong> ein Oeuvre<br />

Max Liebermann, Wegbereiter der<br />

Moderne in der kunsthalle Hamburg<br />

w<strong>und</strong>ersames<br />

die deichtorhallen an den<br />

Grenzen des Rationalen<br />

happy Birthday, emden<br />

25 Jahre kunsthalle emden<br />

Vorschau<br />

die nächste ausgabe „oT - die <strong>Kunst</strong> szene in hamburg <strong>und</strong> umgebung“<br />

erscheint am 27. august 2011

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