Kunst und Musik - Das Magazin für Kunst, Architektur und Design
Kunst und Musik - Das Magazin für Kunst, Architektur und Design Kunst und Musik - Das Magazin für Kunst, Architektur und Design
Juli/August 2011 Gratis Die Kunst SZENE Bremen leuchtet: Die Neueröffnung der Kunsthalle /// Oh Yeah: Dieter Meier zur Show in Harburg /// c'(16'): Neuer Cage- Ton in Halberstadt /// Sinnenfreuden: in hamburg und umgebung Barockes im Schloss Agathenburg Kunst und Musik
- Seite 2 und 3: Eröffnung inhalt 04 Bremen leuchte
- Seite 4 und 5: Jörg Sasse, 8246, 2000 C-Print zwi
- Seite 6 und 7: emen Jede Kunst ist gegenwart Prof.
- Seite 8 und 9: HAmburg gelebte utopie 25 Jahre Wes
- Seite 10 und 11: gLÜCKStADt matjes statt Kunst Ungl
- Seite 12 und 13: emen insel der Seeligen Das kleine,
- Seite 14 und 15: Allora & Calzadilla, Puerto Rico, l
- Seite 16 und 17: Eine Experimentierfreudigkeit, dere
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- Seite 20 und 21: AnDreAs OLDÖrp Dröönbüdel und G
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- Seite 26 und 27: AGAtHenBuRG, ÖStLICH Von StADe Bar
- Seite 28 und 29: BUCHTIPP Kunst glüht überall Chri
- Seite 30 und 31: Hamburg altonaer museum, Museumstra
- Seite 32 und 33: Focke museum, schwachhauser Heerstr
Juli/August 2011 Gratis<br />
Die <strong>Kunst</strong> SZENE Bremen leuchtet: Die Neueröffnung der<br />
<strong>Kunst</strong>halle /// Oh Yeah: Dieter Meier zur<br />
Show in Harburg /// c'(16'): Neuer Cage-<br />
Ton in Halberstadt /// Sinnenfreuden:<br />
in hamburg <strong>und</strong> umgebung Barockes im Schloss Agathenburg<br />
<strong>Kunst</strong> <strong>und</strong> <strong>Musik</strong>
Eröffnung<br />
inhalt<br />
04<br />
Bremen leuchtet: <strong>Kunst</strong>halle eröffnet neu, Direktoren-Ära endet � 04<br />
Treibgut in HH: Olbricht <strong>und</strong> Falckenberg, Marc Brandenburg �� 08<br />
Im Norden: Malerei <strong>und</strong> Matjes in Glückstadt, Berühmte<br />
Sommergäste in Schwerin, Semantischer Supergau in Wolfsburg ��11<br />
Weiter weg: am „Spritz-Platz“ in Venedig, Biennale-Report ���� 14<br />
Schwerpunkt: <strong>Kunst</strong> <strong>und</strong> <strong>Musik</strong><br />
Synästhesie: Galopp durch die Geschichte der Klangkunst ����� 16<br />
Methode Dieter Meier: interview mit<br />
dem Performancekünstler <strong>und</strong> Popmusiker ����������������� 17<br />
Open Museum: hang Out des Sommers liegt in St. Georg ����� 20<br />
John Cage: Dauerinstallation in halberstadt ���������������� 20<br />
Atelierbesuch: andreas Oldörp �������������������������� 21<br />
<strong>Design</strong> mit House-Music: teherani, Bauer, Moormann �������� 22<br />
Elbphilharmonie: Perfekte Klangwelle im Weinberg-Saal ������ 2<br />
17 20<br />
Verlängerung<br />
24<br />
Archiv Utopia: lina Kim <strong>und</strong><br />
Michael Wesely belichten die<br />
Utopie Brasília in der <strong>Kunst</strong>halle zu Kiel �������������������� 24<br />
Nüchterne Räusche: Kaffee <strong>und</strong> barocke,<br />
gleichsam zeitgenössische Show auf Schloss agathenburg ������ 26<br />
Serielles<br />
Berlinseite: lonely are the Free -<br />
Friedrich Kunath im Schinkel Pavillon ��������������������� 28<br />
Buchtipp: Pantheon Projekt von<br />
Christoph Grau. <strong>Kunst</strong> glimmt in allen Dingen �������������� 29<br />
Kalender<br />
14<br />
ausstellungen im Überblick ����������������������������� 0<br />
impressum, Bildnachweis, Vorschau ����������������������� 4<br />
inhalt<br />
Die KUnSt Szene
eröffnung<br />
bremen<br />
<strong>für</strong> den Performancekünstler <strong>und</strong> Popartisten Dieter<br />
meier ist „nichts zu wollen“ das allergrößte glück,<br />
John Cage installierte eine Ode an die Langsamkeit<br />
<strong>und</strong> Klangkünstler Andreas Oldörp fordert zu fühlen statt<br />
zu denken. Die zweite Ausgabe des neuen „ot – Die <strong>Kunst</strong><br />
SZene in Hamburg <strong>und</strong> umgebung“ beackert das thema<br />
<strong>Kunst</strong> <strong>und</strong> musik <strong>und</strong> begegnet vor allem Philosophen-<br />
typen. Haben das die töne aus ihnen gemacht? Ommm!<br />
Atmen! Stille!<br />
Wir eröffnen mit der bremer <strong>Kunst</strong>halle, die von August an<br />
stolz ihren leuchtend schönen umbau präsentiert. Ankaufsschwerpunkt<br />
der Direktoren-Ära Herzogenrath war Klangkunst.<br />
Darüber hinaus will dieses museum vermehrt die<br />
junge <strong>Kunst</strong> der alten gegenüberstellen. Anna brenken <strong>und</strong><br />
Hajo Schiff haben sich ausführlich in der bremer Szene <strong>für</strong><br />
Sie umgesehen. <strong>und</strong> ferner empfehlen wir in diesem Sommer<br />
<strong>Kunst</strong>reisen nach glückstadt, Schwerin, Wolfsburg <strong>und</strong><br />
Venedig – bevor die Städte untergehen. Oder Sie bleiben<br />
daheim in Hamburg, feiern im elektrohaus <strong>und</strong> Westwerk<br />
zusammen mit Autorin Dagrun Hintze ab, schauen in die<br />
Welt der Sammler falckenberg <strong>und</strong> Olbricht (Deichtorhalle)<br />
oder des bleistiftberserkers brandenburg (<strong>Kunst</strong>halle).<br />
Angela Holzhauer<br />
eröffnung
Jörg Sasse, 8246, 2000<br />
C-Print zwischen Plexiglas <strong>und</strong> Forex<br />
103 x 160 cm, <strong>Kunst</strong>halle Bremen
eröffnung<br />
KunStHALLe bremen<br />
bremen<br />
Kosmos <strong>Kunst</strong>halle neu<br />
bürger finanzieren glanzvollen umbau. Von Dürer bis turell<br />
text: HAJO SCHiff<br />
bremen ist etwas besonderes. Die<br />
dortige <strong>Kunst</strong>halle ist der erste in<br />
Deutschland von bürgern ausschließlich<br />
<strong>für</strong> die <strong>Kunst</strong> errichtete bau. <strong>und</strong> bremer<br />
bürger besitzen das Haus in den Wallanlagen<br />
noch heute. genauer die mehr als<br />
7.500 mitglieder des <strong>Kunst</strong>vereins, dem das<br />
museum gehört – eine seltene Organisationsform<br />
<strong>für</strong> ein bedeutendes Haus dieser<br />
größe. im August werden die namen dieser<br />
bürger am Schriftlaufband der beiden neuen<br />
flügelbauten aufleuchten, als Würdigung des<br />
bürgersinns. Denn auch die gut 30 millionen<br />
euro <strong>für</strong> die jetzigen Anbauten <strong>und</strong> die technische<br />
<strong>und</strong> ästhetische Sanierung des Altbaus<br />
haben neben Stadt <strong>und</strong> b<strong>und</strong> als geldgeber<br />
noch zum Drittel die bürger direkt bezahlt:<br />
Vor allem die Karin <strong>und</strong> uwe Hollweg Stiftung<br />
<strong>und</strong> die Yachtbau-familien friedrich<br />
<strong>und</strong> Peter Lürßen.<br />
mit den Leuchtbändern <strong>und</strong> in der Stockwerksgliederung<br />
nehmen die zwei symmetrischen<br />
Anbauten die prägenden horizontalen<br />
Linien des Altbaus auf <strong>und</strong> fassen den neoklassizistischen<br />
bau wie ein Schmuckstück.<br />
Der entwurf stammt vom <strong>Architektur</strong>büro<br />
„Hufnagel Pütz rafaelian“, das auch den 75millionen-bau<br />
des neuen „museums der bildenden<br />
Künste Leipzig“ entworfen hat. Die<br />
Symmetrie auch innerhalb des Altbaus wurde<br />
wieder hergestellt oder im Sinne des alten entwurfs<br />
ergänzt. Die raumfolge geklärt. Der berühmte<br />
Saal des Kupferstichkabinetts - mit gut<br />
200.000 Arbeiten eine der umfangreichsten<br />
grafischen Sammlungen europas (!) - in modernen<br />
materialien aber gleicher Aufteilung<br />
gespiegelt, Lünetten-fenster wieder freigelegt<br />
<strong>und</strong> teile der gereinigten Außenhaut als gut<br />
sichtbare neue innenwand genutzt.<br />
Zwei Jahre war das museum komplett leergeräumt<br />
<strong>und</strong> geschlossen. 200 meisterwerke<br />
wurden auf reisen geschickt <strong>und</strong> bereicherten<br />
als „noble gäste“ die Sammlungen von 22 anderen<br />
Häusern in anderen Städten. <strong>Das</strong> war in<br />
Mohnfeld<br />
<strong>und</strong> Video-<br />
Synthesizer<br />
Hamburg besonders interessant, sind doch die<br />
beiden <strong>Kunst</strong>hallen durch die Person gustav<br />
Paulis verb<strong>und</strong>en: erst wirkte dieser 5 Jahre<br />
in bremen <strong>und</strong> modernisierte als Direktor die<br />
<strong>Kunst</strong>halle durch Ankäufe von bildern der<br />
damals verkannten Paula modersohn-becker<br />
sowie von gemälden französischer <strong>und</strong> deutscher<br />
impressionisten darunter das „mohn-<br />
feld“ von van gogh ( 9 ), dann wurde er von<br />
9 bis 933 Direktor in Hamburg.<br />
Zur festlichen Wiedereröffnung kommen alle<br />
„noblen gäste“ - vom Altarbild masolinos<br />
bis zu Videoinstallationen – zurück. es wird<br />
alles gezeigt, was unter der Leitung von Wulf<br />
Herzogenrath erworben, geschenkt <strong>und</strong> auch<br />
aus russland <strong>und</strong> der ukraine zurückgegeben<br />
worden ist. einen weiteren Schwerpunkt<br />
bilden die 7 französischen Werke von 820<br />
– 920, <strong>für</strong> die in der Zwischenzeit mit Hilfe<br />
der „Zeit“-Stiftung ein neuer bestandskatalog<br />
erarbeitet wurde. <strong>und</strong> ab 5. Oktober diesen<br />
Jahres lockt dann unter neuer Leitung eine<br />
große munch-Ausstellung.<br />
geradezu kosmische Dimensionen gibt dem<br />
renovierten museum eine fest über drei Stockwerke<br />
installierte neue Arbeit des Lichtkünstlers<br />
James turell: ein zum Himmel offenes<br />
Oval, eine verschiedenfarbig leuchtende, ovale<br />
Platte im Stockwerk darunter <strong>und</strong> ganz unten<br />
in schwarzer tiefe strahlenende Lichtpunkte,<br />
die den Sternenhimmel vom 23. Juni (dem<br />
gründungsdatum des <strong>Kunst</strong>vereins) über<br />
neuseeland zeigen, dem in der Verlängerung<br />
der das Haus durchschneidenden Achse liegenden<br />
Antipoden.<br />
eröffnungswochenende mit führungen <strong>und</strong> freiem<br />
eintritt: 20./2 . August.// www.kunsthalle-bremen.de
emen<br />
Jede <strong>Kunst</strong> ist<br />
gegenwart<br />
Prof. Dr. Wulf Herzogenrath (geb. 9 ) leitet<br />
seit 99 die <strong>Kunst</strong>halle bremen. im Herbst<br />
geht er in den ruhestand<br />
interVieW: AnnA brenKen<br />
Nam June Paik, Video-Synthesizer, 1969/92<br />
o. T. : „Ihr“ Museum hat sich in den 17 Jahren,<br />
seitdem Sie Direktor sind, mit Neuerwerbungen<br />
im Bereich der Video- <strong>und</strong> der Klangkunst sowie<br />
mit publikumswirksamen Ausstellungen<br />
wie „Van Gogh: Felder“ (322.000 Besucher) <strong>und</strong><br />
„Paula in Paris“ (223.000 Besucher) einen Namen<br />
gemacht.<br />
Wulf Herzogenrath: Die großen Ausstellungen<br />
hatten immer auch mit Höhepunkten der Sammlung<br />
zu tun. Sie brachten neue wissenschaftliche<br />
erkenntnisse <strong>und</strong> wurden witzig beworben. 80<br />
Prozent der besucher kamen von außerhalb. Dieser<br />
erfolg hat die Stadt auch bewogen, uns bei der jetzigen<br />
erneuerung des museums zu unterstützen.<br />
Sie konnten wichtige Arbeiten des Videokünstlers<br />
Nam June Paik <strong>und</strong> des Komponisten John<br />
Cage erwerben.<br />
Herzogenrath: <strong>Das</strong> sind meine beiden fixsterne,<br />
an denen sich die <strong>Kunst</strong>geschichte der vergangenen<br />
70 Jahre ausgerichtet hat. Cage hat<br />
mich immer fasziniert, weil er mit seinem Stück<br />
„ ‘.33‘‘“ (Vier minuten 33 Sek<strong>und</strong>en) so radikal<br />
die frage stellt: Was ist musik, was geräusch?<br />
Wer entscheidet das eigentlich? Der Künstler, der<br />
interpret, der Kritiker oder der museumsmann?<br />
ist es nicht doch der einzelne besucher/Zuhörer<br />
– so Cages Antwort – der entscheiden muss, ob<br />
das rauschen der Klimaanlage, das Knarren des<br />
Stuhls ebenfalls Klang sein kann, <strong>und</strong> es interessant<br />
ist, wenn die geige oder das Klavier das<br />
nichts spielen <strong>und</strong> doch etwas im raum klingt!<br />
in dem raum „essay“, in dem sechs Stühle stehen,<br />
liest Cage einen text, der mit dem Satz beginnt:<br />
„Die beste regierung ist keine regierung“. ein<br />
text von 8 9, dem Jahr, als unser erstes gebäude<br />
eingeweiht wurde. Zu den wie ein mönchisches<br />
gedicht gelesenen Sätzen leuchten 2 vom Zufall<br />
gesteuerte Strahler.<br />
Welche Rolle spielt die Treue zu den Künstlern<br />
im Museum?<br />
Herzogenrath: ich bin stolz, dass ich Cage über<br />
30 Jahre habe begleiten können. nam June Paik<br />
noch länger. <strong>Das</strong>s ich früh wichtige Werke dieser<br />
beiden Künstler ankaufen konnte. <strong>Das</strong> sind<br />
geistige größen, die ein Zeichen setzen <strong>für</strong> das<br />
2 . Jahrh<strong>und</strong>ert, die nun mit Werkgruppen fest<br />
verwurzelt sind mit diesem Haus. So auch im<br />
200.000 blätter umfassenden Kupferstichkabinett,<br />
wo die gesamte <strong>Kunst</strong>geschichte europas w<strong>und</strong>erbar<br />
präsent ist. Zu diesen fixsternen gehört auch<br />
die neue große Arbeit von James turrell mit ihren<br />
minimalen Lichtveränderungen. <strong>Das</strong> sind Werke,<br />
die den jeweiligen moment einzigartig machen:<br />
bei Cage der Klang, bei turrell das Licht. es<br />
gibt hier immer nur eine gegenwart. <strong>Das</strong> ist die<br />
schönste botschaft eines museums: Jede <strong>Kunst</strong> ist<br />
gegenwart.<br />
Was passiert nach Ihrem Abschied von der Bremer<br />
<strong>Kunst</strong>halle?<br />
Herzogenrath: ich habe die freude <strong>und</strong> die ehre,<br />
dass auf meine Anregung hin die berliner Akademie<br />
der Künste in 20 2 John Cage zu seinem 00.<br />
geburtstag ein ganzes Jahr widmen wird. unter<br />
anderem mit einer Ausstellung von mir: „John<br />
Cage als bildender Künstler“.<br />
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Gustav<br />
j erwitz<br />
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eröffnung<br />
HAmburg<br />
8<br />
Phil Collins: britney #1, 2001/03. C-Print<br />
on DiBond. 122 x 183 cm<br />
Sammelleidenschaft sei Zeichen eines triebhaften<br />
Wiederholungszwanges, befand<br />
Sigm<strong>und</strong> freud. Diagnose: Sublimierung.<br />
Kurzum: etwas <strong>für</strong> kindliche gemüter. in den<br />
Deichtorhallen treffen nun die Leidenschaften<br />
der essener <strong>Kunst</strong>sammler thomas Olbricht,<br />
endokrinologe <strong>und</strong> erbe, sowie des Juristen<br />
<strong>und</strong> unternehmers Harald falckenberg aufeinander.<br />
Aber diesen beiden Herren sollte<br />
man ihre triebhaftigkeit nicht austreiben.<br />
Während Olbricht nach dem Konzept der<br />
exotischen Abenteuerreise sammelt, dabei<br />
eklektizistische Sprünge durch Jahrh<strong>und</strong>erte<br />
<strong>und</strong> Stile wagt, mit memento mori-Darstellungen<br />
<strong>und</strong> den themenkreisen Leid, tod<br />
<strong>und</strong> Liebe berührt, leitet Harald falckenberg<br />
der Hang zum Subversiven, grotesken <strong>und</strong><br />
Politischen. bei ihm geben die „Jungen Wilden“<br />
der 980er Jahre die melodie vor: büttner,<br />
Oehlen <strong>und</strong> Kippenberger als subversiv-<br />
HAmburg<br />
berlin mit dem bleistift gebändigt<br />
Marc Brandenburgs Zeichnungen in der <strong>Kunst</strong>halle<br />
er ist ein Künstler, der zeichnet <strong>und</strong> das<br />
ausschließlich. Dabei kommt er mit<br />
den drei bleistiftstärken Hb, 5b <strong>und</strong> 2H aus,<br />
wie er der Zeitschrift „Spex“ erklärte. mehr<br />
braucht marc brandenburg nicht, um gewaltige<br />
bilder entstehen zu lassen, deren motive<br />
sich aus dem moloch berlin speisen. Schon<br />
früh wurde die invertierung der farben zu<br />
seinem markenzeichen. So sehen silbrig glänzende<br />
Kotzlachen als relikte der Spaßgesellschaft<br />
genau so entrückt aus, wie die dunklen<br />
Wasser von Springbrunnen in Parks.<br />
brandenburg, 9 5 als Sohn einer Deutschen<br />
<strong>und</strong> eines afroamerikanischen gis in Westberlin<br />
geboren, tauchte mit Jahren in das<br />
nachtleben der Stadt ein. Vor zwei Jahren<br />
gestaltete der Künstler die fenster des „berghain“,<br />
der „Kathedrale des techno“, in der er<br />
selbst, wenn er Zeit hat, immer noch als DJ<br />
auftritt oder als barmann arbeitet. er nahm<br />
HAmburg<br />
triebtäter<br />
Thomas Olbricht <strong>und</strong> Harald Falckenberg wüten in den Deichtorhallen.<br />
Zwei Sammlungen im Dialog<br />
da<strong>für</strong> die frühe Zeichnung eines riesenrad-<br />
Skelettes <strong>und</strong> verlieh dem Club damit etwas<br />
ironisch-Sakrales.<br />
in seiner künstlerischen Arbeit ist brandenburg<br />
weit davon entfernt, die Dinge zu<br />
überhöhen. Als Chronist <strong>und</strong> Skeptiker hält<br />
er die Kehrseite des Spektakels zunächst mit<br />
der Kamera auf rummelplätzen, Demonstrationen<br />
oder vor seiner Haustür in mitte<br />
fest. Der Prozess des Zeichnens beginnt dann<br />
nach einer sorgfältigen Auswahl, sowohl des<br />
bildes als auch des Ausschnitts. brandenburg<br />
braucht mindestens sechs Wochen <strong>für</strong> eine<br />
einzige Zeichnung <strong>und</strong> verzichtet – ungewöhnlich<br />
<strong>für</strong> einen international agierenden<br />
Künstler – gänzlich auf Assistenten. Seine<br />
Zeichnungen bannen die Pathosformeln der<br />
großstadt, indem sie sie entschleunigen. Jm<br />
<strong>Kunst</strong>halle Hamburg: marc brandenburg. Zeichnungen,<br />
bis 9. Oktober. eröffnung: 5. Juli<br />
anarchischer bodensatz, flankiert von mike<br />
Kelley, mcCarthy <strong>und</strong> den überbordend-verschlungenen<br />
Visionen eines thomas Hirschhorns.<br />
Olbrichts Sammlung wiederum zeigt<br />
in emotional-schillernder Wahl Dürer bis<br />
murakami, Cattelan bis gursky <strong>und</strong> jüngere<br />
Positionen der Leipziger Schule. Wenn Kurator<br />
Dirk Luckow Olbrichts W<strong>und</strong>erkammer<br />
auf falckenbergs postmoderne bodenlosigkeit<br />
treffen lässt, kommt ungesehenes auf<br />
beiden Seiten zu tage: Die Sammlungen<br />
zeigen sich nicht als Klischee, sondern als<br />
Potenzial. in narrativen Konstellationen um<br />
themen wie tod, Sexualität, Jugend oder<br />
bild der frau eröffnen die Werke ein dialogisches<br />
Kraftfeld. bunt, duftend, zügellos.<br />
<strong>und</strong> übrigens: freud hat selbst gesammelt.<br />
Sm<br />
Deichtorhallen, Halle <strong>für</strong> aktuelle <strong>Kunst</strong>: Zwei Sammler.<br />
thomas Olbricht <strong>und</strong> Harald falckenberg, bis 2 . August<br />
Marc Brandenburg, Untitled, 2007, Graphit<br />
auf Papier, 42 x 30 cm
HAmburg<br />
gelebte utopie<br />
25 Jahre Westwerk<br />
Schon jetzt steht fest: es war die Party des<br />
Jahres 20 . im mai feierte das Westwerk<br />
sein 25jähriges bestehen, <strong>und</strong> möglicherweise<br />
ist die tanzfläche immer noch voll. nicht<br />
jeder gast wusste genau, was dieser Ort tatsächlich<br />
verkörpert, aber der geist übertrug<br />
sich, einmal mehr. in London, Amsterdam<br />
oder Helsinki hat das Westwerk einen klangvolleren<br />
namen als zu Hause. geschenkt. es<br />
bleibt Hamburgs artist run space mit dem<br />
längsten Atem, ein gemeinnütziger Verein zur<br />
förderung <strong>und</strong> Präsentation junger <strong>Kunst</strong>,<br />
musik, Performance, Literatur, theater <strong>und</strong><br />
film aus dem in- <strong>und</strong> Ausland, ein soziokulturelles<br />
experiment: Die Westwerk-mitglieder<br />
leben <strong>und</strong> arbeiten in dem alten Kontorhaus<br />
<strong>und</strong> entscheiden über das Programm<br />
im Kollektiv.<br />
<strong>Das</strong> Westwerk hätte ein zweites P.S. werden<br />
können. ist es nicht. Aber ohne das Westwerk<br />
sähe nicht nur die Admiralitätstrasse heute<br />
anders aus. Dieser Ort hat Spuren hinterlassen,<br />
außen <strong>und</strong> innen. ein Vierteljahrh<strong>und</strong>ert<br />
lang an der realisierung einer utopie zu<br />
arbeiten, ist anstrengend, sein Leben in den<br />
Ulrich Jansen, o.T. Haseldorf<br />
Dienst einer alternativen <strong>Kunst</strong>institution zu<br />
stellen, vermutlich auch. es überhaupt zu tun,<br />
verdient mehr respekt, als hier auszudrücken<br />
Platz hätte.<br />
Herzlichen glückwunsch, liebes Westwerk!<br />
Hamburg braucht dich weiterhin. DH<br />
Ausstellungen im rahmen des Jubiläums:<br />
uLriCH JAnSen: "Der große Wald" . bis 0. Juli<br />
WO-JOng tACK 29. Juli bis 7. August<br />
Peter bOuÉ, mAnfreD eiCHHOrn, rALf JurSZO:<br />
"nero", 2. bis 2 . August<br />
HArtmut gerbSCH: Lichtinstallationen, 2 . August<br />
bis . September
ADVertOriAL<br />
Liebermanns gegner<br />
Die neue Secession in berlin <strong>und</strong> der expressionismus auf Schloss gottorf<br />
Am . mai 9 0 eröffnete im berliner <strong>Kunst</strong>salon maximilian<br />
macht die „Ausstellung von Werken Zurückgewiesener<br />
der berliner Secession“. Damit beginnt die geschichte einer<br />
Künstlervereinigung, die entscheidend zum Durchbruch des expressionismus<br />
in Deutschland beitrug. gezeigt wurden Werke von insgesamt<br />
27 Künstlern, deren Arbeiten zuvor von der Jury der „berliner<br />
Secession“ abgelehnt worden waren. initiator <strong>für</strong> die Ausstellung der<br />
Zurückgewiesenen wie <strong>für</strong> die gründung der „neuen Secession“ war<br />
der maler georg tappert. max Pechstein wurde ihr Vorsitzender <strong>und</strong><br />
entwarf das erste Plakat; zu den bis heute bekanntesten mitgliedern<br />
zählten die Künstler der „brücke“ – <strong>für</strong> sie war die Ausstellung der<br />
„neuen Secession“ ihr Debüt in berlin.<br />
Von Anfang an verstand sich die „neue Secession“ als gegenorganisation<br />
zu der von max Liebermann geführten „Secession“. <strong>und</strong> wie<br />
diese zwanzig Jahre zuvor dem impressionismus in Deutschland zum<br />
Durchbruch verholfen hatte, so durchschlagend war nun die Wirkung<br />
der „neuen Secession“: Sie machte in den folgenden vier Jahren<br />
vor allem den expressionismus aber auch futurismus <strong>und</strong> Kubismus<br />
bekannt. Von 9 0 bis 9 wurden auf den sieben Ausstellungen der<br />
„neuen Secession“ r<strong>und</strong> 50 Werke von über 80 Künstlern präsentiert.<br />
Die Wirkung dieser Ausstellung war von Anfang an durchschlagend,<br />
die resonanz in der Presse erstaunlich <strong>und</strong> keineswegs nur negativ,<br />
wenn auch die ablehnenden Stimmen überwogen. So hieß z. b.<br />
der rote Saal, in dem 9 0 die bilder der „brücke“-Künstler hingen,<br />
in mehreren Zeitungen die „Schreckenskammer“.<br />
bei der wichtigsten Ausstellung der „neuen Secession“ im Jahr 9<br />
waren erstmals in Deutschland die Künstlergemeinschaft „brücke“<br />
<strong>und</strong> der spätere „blaue reiter“ gemeinsam vertreten. Daneben waren<br />
Ernst Ludwig Kirchner, Zwei<br />
Tänzerinnen, 1910/11, Öl auf<br />
Leinwand, Privatbesitz,<br />
Dauerleihgabe an das Franz<br />
Marc Museum Kochel am See<br />
Werke von Kubisten aus Paris <strong>und</strong> Prag zu sehen. So wurde diese<br />
Ausstellung mit mehr als 0 <strong>Kunst</strong>werken die erste, die in Deutschland<br />
einen Überblick über die allerjüngste internationale <strong>Kunst</strong>entwicklung<br />
gab.<br />
umso erstaunlicher ist es, dass die bedeutung der Vereinigung lange<br />
kaum beachtet wurde. erst die Dissertation von Anke Daemgen<br />
bildet nun die gr<strong>und</strong>lage <strong>für</strong> die heutige Ausstellung, die als Kooperation<br />
der Stiftung brandenburger tor <strong>und</strong> der Stiftung Schleswig-<br />
Holsteinische Landesmuseen Schloss gottorf realisiert wurde.<br />
ein Jahrh<strong>und</strong>ert nach der großen Schau von 9 stellt die aktuelle<br />
Ausstellung eine repräsentative Auswahl der wichtigsten Künstler<br />
mit entscheidenden Werken vor. neben den berühmten Vertretern<br />
von „brücke“ <strong>und</strong> „blauem reiter“ werden Künstler präsentiert,<br />
die heute zu unrecht vergessen sind, wie die im ersten Weltkrieg<br />
gefallenen Wilhelm morgner <strong>und</strong> Hermann Stenner. internationale<br />
<strong>Kunst</strong>strömungen wie der futurismus sind durch Leihgaben aus<br />
Paris oder durch tschechische Kubisten wie z. b. bohumil Kubi_ta<br />
präsentiert. Leihgaben aus Privatbesitz bereichern die Präsentation<br />
in einem ungewöhnlichen Ausmaß. im ganzen zeigt die Ausstellung<br />
ein neues, facettenreiches bild des expressionismus, das über die<br />
bislang bekannten entwicklungslinien weit hinausgeht. Sie wirft ein<br />
neues Licht auf die lebendige berliner <strong>Kunst</strong>szene unmittelbar vor<br />
dem ersten Weltkrieg, auf eine <strong>Kunst</strong>, die nicht nur „neu“, sondern<br />
auch revolutionär war. uta Kuhl<br />
Liebermanns gegner. Die neue Secession in berlin <strong>und</strong> der expressionismus<br />
7. Juli – 23. Oktober 20 , Schloss gottorf, Schleswig-Holsteinische Landesmuseen,<br />
2 837 Schleswig, tel. 0 2 -8 3-222, www.schloss-gottorf.de<br />
öffnungszeiten täglich von 0.00 – 8.00 uhr, eintrittspreise: 8 A, ermäßigt 5 A,<br />
Kombiticket mit allen Ausstellungen auf der Schlossinsel <strong>und</strong> barockgarten 2 A
gLÜCKStADt<br />
matjes statt <strong>Kunst</strong><br />
Unglücklich: Trotz bestem Programm <strong>und</strong><br />
Niveau schließt Ende des Jahres das PAK<br />
Starkfarbig <strong>und</strong> realistisch mit Hintersinn<br />
sind die großformatigen bilder der Yesim<br />
Akdeniz graf. Passend zum Länderschwerpunkt<br />
türkei des Schleswig-Holsteinischen<br />
Kultursommers zeigt das Palais <strong>für</strong> aktuelle<br />
<strong>Kunst</strong> in glückstadt die großformatigen<br />
traumbilder der international erfolgreichen<br />
malerin. in izmir geboren, an der Düsseldorfer<br />
Akademie ausgebildet, lebt sie in drei<br />
Welten: Am rhein, in istanbul <strong>und</strong> in ihrem<br />
selbst ermalten universum. ein besuch dieser<br />
phantastischen bildwelt lohnt zudem durch<br />
das besondere Ambiente des <strong>Kunst</strong>vereins<br />
im schönen barock-Palais am glücksstädter<br />
Hafen. Denn ohne ein mittleres W<strong>und</strong>er<br />
wird die seit zehn Jahren erfolgreich bestehende<br />
institution spätestens ende des Jah-<br />
Nix nackig baden: Lovis Corinths<br />
„PaddelPetermannchen“<br />
res geschlossen.<br />
Schon zu ende<br />
Juni wurde die<br />
künstlerische Leiterin<br />
Christiane<br />
Opitz entlassen.<br />
Die Stadt kann<br />
<strong>und</strong> will sich ihre<br />
halbe Stelle nicht mehr leisten. <strong>und</strong> rein ehrenamtlich<br />
ist ohne neue Sponsoren das bisherige<br />
niveau nicht zu halten. Zumal wenn<br />
die finanzen nicht das einzige Problem sind:<br />
Deutlich wünscht sich das rathaus <strong>für</strong> bürger<br />
<strong>und</strong> touristen leichter verdauliche <strong>Kunst</strong><br />
- <strong>und</strong> scheint dabei wohl Ausstellungseröffnungen<br />
mit matjes-Wochen oder einem fußballspiel<br />
zu verwechseln. Wir wissen, dass es<br />
Perfect Love, 2010, Öl auf Leinwand, 200 x 280<br />
Vor 00 Jahren nannte man das Sommerfrische.<br />
Die maler der Klassischen<br />
moderne, die sich damals bei ihren ferienaufenthalten<br />
in mecklenburg <strong>und</strong> Pommern<br />
so besonders gerne von der Landschaft<br />
am meer inspirieren ließen, waren sowieso<br />
keine touristen, sondern immer mit<br />
Skizzenblock oder Staffelei unterwegs. im<br />
Staatlichen museum Schwerin kann man<br />
jetzt aufs Schönste ihren Spuren folgen. marianne<br />
von Werefkin <strong>und</strong> Alexej Jawlensky<br />
probten vor genau 00 Jahren in Prerow auf<br />
dem Darß erste Schritte in die Abstraktion.<br />
edvard munch machte ferien in Warnemünde<br />
<strong>und</strong> provozierte die <strong>Kunst</strong>liebhaber<br />
mit seinem gemälde „badende männer“.<br />
erich Heckel aquarellierte auf der insel<br />
Hiddensee, die noch heute ein Lieblingsort<br />
vieler Künstler ist, wo auch der maler der<br />
neuen Sachlichkeit Alexander Kanoldt fas-<br />
im 2 . Jahrh<strong>und</strong>ert keine Provinz mehr gibt.<br />
Warum wird dann so agiert als ob doch? Lieber<br />
Herr bürgermeister, an dieser Stelle mit<br />
diesem text verschafft ihnen das PAK <strong>für</strong> die<br />
schöne barocke Planstadt glücksstadt geldwerte<br />
Werbung! HS<br />
Yesim Akdeniz graf: A Dream Within a Dream, PAK,<br />
Palais <strong>für</strong> aktuelle <strong>Kunst</strong> – <strong>Kunst</strong>verein glückstadt, bis<br />
07. August, www.pak-glueckstadt.de<br />
SCHWerin<br />
name-Dropping<br />
Sommergäste am Meer: Alle Vertreter der Klassischen Moderne in Meck-Pomm<br />
ziniert war von der Steilküste im norden.<br />
Lovis Corinth, Lyonel feininger, max Pechstein<br />
waren Sommergäste an der Ostsee, was<br />
sich selbstredend in ihren Werken wieder<br />
findet. Sogar die Dadaisten liebten das meer.<br />
923 machten Hans Arp, Sophie taeuber-<br />
Arp, Kurt Schwitters, Hannah Höch <strong>und</strong><br />
raoul Hausmann auf rügen ferien. Auch<br />
george grosz war da.<br />
Die Ausstellung zeigt nicht nur die künstlerische<br />
Hinterlassenschaft dieser Sommergäste,<br />
sondern animiert dazu, die Orte, an denen<br />
die maler gearbeitet haben, zu besuchen. Die<br />
tour beginnt in Schwerin, führt u. a. nach<br />
Ahrenshoop <strong>und</strong> auf die insel Hiddensee.<br />
Sie endet in der feininger-Ausstellung des<br />
<strong>Kunst</strong>kabinetts usedom in benz (www.kulturreise-ideen.de).<br />
Ab<br />
Sommergäste. Staatliches museum Schwerin. 22. Juli bis<br />
23. Oktober, www.museum-schwerin.de<br />
eröffnung<br />
im nOrDen
eröffnung<br />
im nOrDen<br />
2<br />
WOLfSburg<br />
Augensex<br />
Gerwald Rockenschaubs Riesenreich<br />
der Zeichen. „Neo-Geo“ meisterhaft<br />
Sinn entsteht aus der Differenz der Zeichen.<br />
So oder ähnlich durfte es der geneigte Student<br />
im semiologischen Seminar erfahren.<br />
<strong>und</strong> ein bisschen erinnert die installation<br />
daran, die gerwald rockenschaub mit überbordender<br />
Sinnlichkeit <strong>und</strong> bei gleichzeitig<br />
kühler Perfektion an die Wand im <strong>Kunst</strong>museum<br />
Wolfsburg gebracht hat. meter lang<br />
<strong>und</strong> meter hoch ist sie, verziert von 385 ikonographischen<br />
Objekten oder Sujets. es sind<br />
abstrakte Zeichen. Quietschbunt. ein ikonographischer<br />
Overkill oder semiologischer<br />
Supergau. eine Überforderung des Auges.<br />
mit der Aura nüchterner faktizität, gereinigt<br />
von jeder emotionalität präsentiert der ös-<br />
bremen<br />
Pausen<br />
in Hollywood<br />
Christian Haake baut Erinnerungsmodelle:<br />
„White Elephant“ im<br />
GAK<br />
ein verlassener Ladeneingang der Sechziger<br />
Jahre hat in der bremer gesellschaft<br />
<strong>für</strong> aktuelle <strong>Kunst</strong> Asyl gef<strong>und</strong>en. Doch es<br />
ist kein gef<strong>und</strong>enes ready made, sondern<br />
ein nachbau nach der erinnerung. Auch die<br />
genaueste erinnerung macht fehler: Die fehlende<br />
Klingel <strong>und</strong> die etwas zu niedrige tür<br />
veranschaulichen, dass dies eher ein lebensgroßes<br />
modell oder eine verlassene bühne<br />
ist, als eine dem Leben entnommene realität.<br />
<strong>und</strong> auch der tief im galerie-Ladenraum<br />
gezeigte film mit seiner fahrt durch ein<br />
terreicher rockenschaub ein symbolträchtiges<br />
reich aus Zeichen: eine mischung aus<br />
popartbunter Heiterkeit, popkulturellem<br />
Verweisungsreichtum <strong>und</strong> multimedialer<br />
ikonographie. <strong>Das</strong> Auge gleitet an diesem<br />
gesamtkunstwerk entlang, empfängt reize,<br />
die das gehirn wie eine flipperkugel anstoßen<br />
<strong>und</strong> zu gedankenspielen reizen, doch<br />
keine Synthese finden lassen. Die Ästhetik<br />
ist wie Stroboskop-Licht, das schnelle technobeats<br />
in der Disko begleitet. ein Aufblitzen<br />
<strong>und</strong> Verlöschen von reizen <strong>und</strong>, wie passend:<br />
rockenschaub arbeitet gerne zwischendurch<br />
als DJ.<br />
tatsächlich ist auch sein Zeichenwerk rhyth-<br />
verlassenes einkaufszentrum ist vor einem<br />
modell entstanden. Der ton dazu besteht aus<br />
zitierten Pausen großer Hollywoodfilme, jenen<br />
momenten, wo Dialog <strong>und</strong> musik kurz<br />
stoppen ....-...- ... kleine momente, nach denen<br />
alles wieder gut wird oder vollends zusammenbricht.<br />
Der bremer Künstler Christian Haake liebt<br />
solche Schwellensituationen, schätzt die<br />
umdeutungen des Alltags. eine edle Arbeit<br />
mit kleinen, einzeln gerahmten, auratischen<br />
goldquadraten ist vom material her der<br />
misch komponiert. es ist die perfekte Arbeit<br />
im informationszeitalter, die alles in perfekter<br />
gleichzeitigkeit verfügbar hält, gesteuert nur<br />
von persönlich navigierter Aufmerksamkeit.<br />
Dabei bleibt das am Computer als folienbild<br />
generierte Zeichenuniversum klinisch rein,<br />
<strong>Design</strong> verliebt <strong>und</strong> ohne erzählfunktion.<br />
Wegen dieser Absage an jegliche expressivität<br />
<strong>und</strong> wegen rockenschaubs Vorliebe <strong>für</strong><br />
die geometrie zählt er zu den Vertretern des<br />
„neo-geo“. nach Olafur eliasson, Douglas<br />
gordon <strong>und</strong> James turrell wieder ein meisterhaftes<br />
Hallenprojekt in Wolfsburg. Sm<br />
gerwald rockenschaub, multidial, <strong>Kunst</strong>museum Wolfsburg,<br />
bis . September<br />
Christian Haake<br />
boden einer Verkaufsverpackung von 25<br />
gramm Lachs. <strong>und</strong> der schön gerahmte Zeitungsausriss<br />
einer verlassenen Halle ist ein<br />
aufwendig fotografierter <strong>und</strong> extra erstellter<br />
Druck. Dann gibt es in einem eigenen raum<br />
ein großes weißes tafelbild, das aussieht, wie<br />
aus kleinen fliesen aufgebaut. Doch das steht<br />
eigentlich nicht im Diskurs der monochromen<br />
malerei – es ist der leicht veränderte modellboden<br />
des konstruierten Zeitungsfotos. HS<br />
Christian Haake – White elephant. gAK – gesellschaft <strong>für</strong><br />
aktuelle <strong>Kunst</strong> bremen e.V., bis 3 . Juli, www.gak-bremen.de
emen<br />
insel der Seeligen<br />
<strong>Das</strong> kleine, aber sehr feine Sammlermuseum Weserburg im Überblick<br />
Auf einer insel in der Weser, aber doch<br />
schon auf der weniger besuchten,<br />
„falschen” Seite von bremen, liegt die vor<br />
20 Jahren als Sammlermuseum gegründete<br />
„Weserburg”. Was hier in vier ehemaligen<br />
Speichern an gegenwartskunst gezeigt wird,<br />
wählen zwar Kuratoren aus. Die exponate<br />
stammen aber dennoch weitgehend aus dem<br />
besitz der etwa 20 kooperierenden Sammlerinnen<br />
<strong>und</strong> Sammler. Dieses besondere Konzept<br />
des gründungsdirektors thomas Deecke<br />
wird jetzt von Carsten Ahrens fortgeführt.<br />
es beschert dem Haus umfangreiche Ausstellungen,<br />
wobei besonders durch die Hamburger<br />
Sammlung Lafrenz minimal Art, Konzeptkunst<br />
<strong>und</strong> Arte Povera Schwerpunkte<br />
Richard Long: „Flint Circle“, in der<br />
Ausstellungsreihe Double Rotation,<br />
Sammlung Lafrenz<br />
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sind. umfangreich vertreten sind auch Arbeiten<br />
mit <strong>und</strong> auf Papier: <strong>für</strong> das trocken<br />
benannte, aber einzigartige „Studienzentrum<br />
<strong>für</strong> Künstlerpublikationen“ wurden über 30<br />
Archive mit mehr als 00.000 titeln angekauft.<br />
Aus diesem material wurde die aktuelle<br />
Ausstellung zur Visuellen Poesie bestückt: ein<br />
interessanter, reichlich mitgebrachte Lesezeit<br />
erfordernder Überblick.<br />
Viel zu lesen gibt es auch in der chronologisch<br />
geordneten retrospektive zur fluxus-<br />
<strong>Kunst</strong>. <strong>und</strong> auch die Ohren werden bedient:<br />
in der Ausstellung von „Videozeichnungen“<br />
der Schweizerin Zilla Leutenegger spielt ein<br />
projizierter Schatten ein rondo am miniaturpiano<br />
<strong>und</strong> ganz oben unter dem spitzen Dach<br />
lädt fest installierte Klangkunst des jüngst<br />
verstorbenen rolf Julius zur meditation.<br />
HS<br />
museum Weserburg, museum <strong>für</strong> moderne <strong>Kunst</strong>,<br />
www.weserburg.de<br />
- Zilla Leutenegger: more than this (in Kooperation<br />
mit der Sammlung goetz), bis 07. August 20<br />
- mark Harrington: between Spaces.<br />
(in Kooperation mit der Sammlung Siggi Loch),<br />
bis . Oktober 20<br />
- Double rotation: Werke aus der Sammlung Lafrenz,<br />
bis 25. märz 20 2<br />
- Poetry goes art & vice versa. Zur entstehung<br />
<strong>und</strong> internationalen entwicklung der Konkreten<br />
<strong>und</strong> Visuellen Poesie seit den 950er Jahren, bis<br />
. August 20<br />
- Chronische fluxitis. Sammlung maria <strong>und</strong> Walter<br />
Schnepel, bis 29. Januar 20 2<br />
- Jubiläumsaustellung: farbe im fluss.<br />
0. September – 29. Januar 20 2<br />
Admiralitätstraße 71 - 72 . 20459 hamburg<br />
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3<br />
im nOrDen eröffnung
eröffnung<br />
Weiter Weg<br />
VeneDig<br />
gut gebrüllt, Löwe!<br />
man sieht sich am „Spritz-Platz“ in Venedig...<br />
Die biennale der zeitgenössischen <strong>Kunst</strong> übertrifft an<br />
Verwirrungen noch das Labyrinth in der Lagune<br />
text: HAJO SCHiff<br />
mit goldener Staatsgaleere feierte Venedig am Sonntag nach<br />
Himmelfahrt traditionell „Hochzeit mit dem meer“. Die<br />
riesenyachten der milliardäre waren da schon wieder auf<br />
See. Denn an diesem tag endete auch eine Woche, in der die internationale<br />
<strong>Kunst</strong>welt, nicht minder eitel, ein Welttreffen feierte: Die<br />
von exklusiven empfängen, eleganter mode <strong>und</strong> einem kaum zu<br />
kartierenden Partyreigen garnierten eröffnungstage der biennale.<br />
Was 895 als kleine <strong>Kunst</strong>schau zur tourismusförderung begann, ist<br />
inzwischen ein die ganze Stadt <strong>und</strong> die halbe Lagune umfassendes<br />
<strong>Kunst</strong>event unter beteiligung von 89 nationen, darunter erstmalig<br />
auch Saudi-Arabien oder bangladesh.<br />
mit dem wortspielerischen titel „iLLuminations“ hat die Schweizer<br />
Kuratorin bice Curiger versucht, der so deutlich den nationalen Aspekt<br />
betonenden Schau das Leuchten zu geben. Als Auftakt setzt sie<br />
da<strong>für</strong> auf das gute <strong>und</strong> bewährte: Den schon 7 Jahre toten venezianischen<br />
maler tintoretto. Doch leider folgt diesem w<strong>und</strong>ervollen<br />
Auftakt kaum eine adäquate erzählung in den nächsten räumen des<br />
zentralen Pavillons. geradezu gegen den raum ist die Corderie des<br />
Arsenals bespielt: Die Kuratorin bricht den raumfluss der 3 m<br />
langen ehemaligen Seilerei zugunsten einzelner <strong>Kunst</strong>boxen, so die<br />
von roman Ondak mit der im Dunklen gezeigten rettungskapsel der<br />
in Chile verschütteten bergleute oder der raumkiste mit einem in<br />
tintoretto-farben rosig bis violett schimmernden „ganzfeld“ von<br />
Lichtkünstler James turell. Dazwischen giambolognas „Der raub der<br />
Sabinerinnen“ von 583, in Wachs kopiert vom Schweizer urs fischer<br />
Clemencia Labin, Hamburg, fährt zu ihrer Performance mit dem Vaporetto vor, Pavillon Venezuela<br />
<strong>und</strong> wie eine Kerze entzündet, der 2 -stündige filmzusammenschnitt<br />
„the Clock“ von Christian marclay, in dem die uhren im film stets<br />
die vor der Leinwand realgültige Zeit zeigen (goldener Löwe) oder<br />
Klara Lidens gesammelte mülleimer (Silberner Löwe).<br />
Hochzeit von <strong>Kunst</strong><br />
<strong>und</strong> Mode <strong>und</strong><br />
25 Euro-Münzen<br />
es gab schon bessere biennalen, aber noch nie eine so umfangreiche.<br />
<strong>für</strong> italien präsentiert der rechtspopulistische <strong>Kunst</strong>historiker Vittorio<br />
Sgarbi ein mafia-museum <strong>und</strong> in spezieller Auswahl 200 Künstler:<br />
Leider nur ein qualitätsloser flohmarkt. Auch andere Pavillons sind<br />
kleine museen geworden, so der dänische mit einer themenschau<br />
zum thema redefreiheit. bemerkenswert schön ist der Pavillon von<br />
österreich mit einer gesamtinstallation von markus Schinwald, beeindruckend<br />
Sigalit Landau mit Wasser-, Salz- <strong>und</strong> Sand-Arbeiten<br />
zum territorium im Pavillon israels <strong>und</strong> dramatisch Yael bartanas<br />
beitrag <strong>für</strong> den polnischen: filme über das „Jewish renaissance movement“,<br />
eine initiative, die die einst 3,3 millionen Juden auffordert,<br />
nach Polen zurückzukehren.
Allora & Calzadilla, Puerto Rico, lassen laufen, Pavillon USA<br />
Den goldenen Löwen als besten Pavillon bekam Deutschland <strong>für</strong> seine<br />
Schlingensief-Präsentation „eine Kirche der Angst vor dem fremden<br />
in mir“. Auf Kirchenbänken sitzend, kann man sich von der Art,<br />
wie Christoph Schlingensief ( 9 0-20 0) sein Sterben bearbeitete,<br />
durchaus anrühren lassen – oder den pseudoreligiösen bombast doch<br />
unerträglich finden. Auch im ägyptischen Pavillon wird ein ums Leben<br />
gekommener Künstler geehrt: der auf dem tahrir-Platz in Kairo<br />
erschossene Performer Ahmed basiouny.<br />
Zum resümierenden <strong>Kunst</strong>palaver mit dem Kult-getränk Spritz<br />
(Wein, Selter <strong>und</strong> Aperol) geht’s dann auf den „Spritz-Platz“ Campo<br />
S. maria formosa oder man sucht erholung bei der flucht in ein<br />
traditionslokal in burano. man kann sich w<strong>und</strong>ern, wie Kuratoren<br />
<strong>und</strong> Kollegen einander Küsschen geben, die vor kurzem den anderen<br />
noch in gr<strong>und</strong> <strong>und</strong> boden kritisiert hatten. <strong>und</strong> die Hochzeit von<br />
<strong>Kunst</strong> <strong>und</strong> mode nicht in der Ausstellung von Joop oder dem neuen<br />
museum von Prada feiern, sondern mit den eigenen, frisch gekauften<br />
Schuhen. Oder Wetten abschließen, wie viel Prozent der besucher<br />
eigentlich die seltsam inflationären 25 euro-münzen entdecken, die<br />
an manchen Orten in den boden eingelassen sind. <strong>und</strong> jeder wird<br />
beklagen, zu wenig Zeit zu haben: mehr als genug zu erleben gibt es<br />
jedenfalls bis november an der Lagune, macht die 5 . biennale mit<br />
der <strong>Kunst</strong> doch auch sonst nicht öffentliche Paläste <strong>und</strong> Klöster, verlassene<br />
fabriken <strong>und</strong> gärten zugänglich.<br />
iLLuminations, Venedig, giardini, Arsenale <strong>und</strong> Außenorte bis 27. november.<br />
www.labiennale.org
Farben hören –<br />
Klänge sehen<br />
Aktionskünstler, Multimedia-Tüftler <strong>und</strong><br />
Komponisten entdecken Auge <strong>und</strong> Ohr. Ein<br />
synästhetischer Galopp durch die Geschichte<br />
TExT: SöREN INGWERSEN<br />
Ausgerechnet in unserer Zeit der „entkörperlichten“<br />
neuen Medien kehren<br />
die Künstler zu ihren kultischen Ursprüngen<br />
zurück. Sie entdecken den Menschen<br />
als ganzheitlich empfindendes Wesen wieder.<br />
Sie setzen verstärkt auf körperliche Wahrnehmung<br />
– eben virtuell. Auge <strong>und</strong> Ohr gleichermaßen<br />
anzusprechen ist mit digitaler Technik<br />
so einfach wie noch nie. Multimedia-Künstler<br />
erzeugen Wechselwirkungen zwischen den<br />
Sinnen, thematisieren die spezifische Räumlichkeit<br />
des <strong>Kunst</strong>erlebens <strong>und</strong> binden den<br />
Rezipienten durch mehrere simultane Erfahrungsebenen<br />
ins Werk ein.<br />
Eine wesentliche Verbindung zwischen der<br />
visuellen <strong>und</strong> auditiven Sphäre gründet im<br />
sogenannten synästhetischen Empfinden. <strong>Das</strong><br />
löst beim Hören bestimmter Töne oder Harmonien<br />
Farbempfindungen aus. Der Komponist<br />
<strong>und</strong> Synästhetiker Olivier Messiaen sagt<br />
über seine <strong>Musik</strong>, sie sei „wie Kirchenfenster,<br />
John Cage: Writing through the Essay‚<br />
On the Duty of Civil Disobedience‘,<br />
1985/91, <strong>Kunst</strong>halle Bremen<br />
Schwerpunkt<br />
in denen Komplementärfarben in wirbelnde<br />
Bewegung geraten zu sein scheinen“. Der russische<br />
Komponist Alexander Skrjabin schrieb<br />
ein Werk <strong>für</strong> Orchester <strong>und</strong> Farborgel („Prometheus“),<br />
das 1915 in New York uraufgeführt<br />
wurde <strong>und</strong> im September 2006 von den<br />
Hamburger Symphonikern mit Laser- <strong>und</strong><br />
Computertechnik in der Laeiszhalle realisiert<br />
wurde. Der finnische „Metakomponist“ Lauri<br />
Gröhn hat sogar eine Software entwickelt, die<br />
Bilder in <strong>Musik</strong>stücke verwandelt. Die Ergebnisse<br />
sind beeindrucken, wovon man sich unter<br />
www.synestesia.fi selbst überzeugen kann.<br />
So wie manche Komponisten ihre Werke mit<br />
Farben assoziieren oder sich von konkreten<br />
(Vorstellungs-)Bildern inspirieren lassen -<br />
man denke an den Klassiker Mussorgskys „Bilder<br />
einer Ausstellung“ - , orientieren sich auch<br />
bildende Künstler an den Formprinzipien der<br />
<strong>Musik</strong>. Paul Klee, Robert Delaunay oder Wassily<br />
Kandinsky. Letzterer ließ sich beim Malen<br />
von der Gr<strong>und</strong>idee des Hörens von Farben<br />
<strong>und</strong> des Sehens von Klängen leiten <strong>und</strong> ordnete<br />
„Farbklänge“ zu „Farbsinfonien“ an.<br />
Auch in neuerer Zeit trifft man den bildenden<br />
Künstler <strong>und</strong> <strong>Musik</strong>er in Personalunion häufig<br />
an. So etwa YELLO-Frontman Dieter Meier<br />
oder Albert Oehlen, der in Hamburg bei Claus<br />
Böhmler <strong>und</strong> Sigmar Polke studiert hat. Oehlen,<br />
der nach eigener Aussage immer Popkunst<br />
machen wollte, „große, farbige Sachen, die einen<br />
unmittelbar ansprechen“, war in den 80er-<br />
Jahren aktiver <strong>Musik</strong>er im Kreis der Hamburger<br />
Protagonisten der Neuen Deutschen Welle.<br />
Neben Andreas Dorau, Dietrich Diederichsen<br />
<strong>und</strong> Holger Hiller, Mitbegründer von Palais<br />
Schaumburg. Hiller arbeitete als einer der ersten<br />
mit elektronischen Samples in der <strong>Musik</strong>.<br />
So wie Oehlen Cut-Outs aus Broschüren <strong>und</strong><br />
<strong>Magazin</strong>en zu Collagen verarbeitete, setzte<br />
Hiller seine Songs aus schroffen Geräuschsamples<br />
<strong>und</strong> skurrilen Textbausteinen zusammen.
Eine Experimentierfreudigkeit, deren Wurzeln<br />
bis in die Fluxus-Bewegung der 60er Jahre des<br />
20. Jahrh<strong>und</strong>erts zurückreichen. Schon hier<br />
wird die Verzahnung unterschiedlicher Medien,<br />
das übergreifende Ansprechen aller Sinne<br />
erprobt, um fließende Übergänge zwischen<br />
<strong>Kunst</strong> <strong>und</strong> Leben zu schaffen – eine Vorstellung,<br />
die bereits in Wagners romantischen<br />
Konzept des Gesamtkunstwerks angelegt ist.<br />
Für Avantgardekünstler Nam June Paik, der<br />
im Rahmen seines Konzepts „Aktionsmusik“<br />
klassische <strong>Musik</strong> mit zufälligen Geräuschen<br />
mischte <strong>und</strong> Instrumente zertrümmerte,<br />
konnte jedes Objekt zum Klang-Instrument<br />
werden. <strong>Das</strong> Gleiche galt <strong>für</strong> den Komponisten<br />
John Cage, dessen grafische Notationen<br />
ein visuelles Abbild des Klanggeschehens darstellen<br />
<strong>und</strong> dem <strong>Musik</strong>er große Interpretationsräume<br />
eröffnen. Bild-Partituren, die man<br />
sich auch als „abstrakte <strong>Kunst</strong>“ an die Wand<br />
hängen könnte.<br />
Glückspilz<br />
Zwischen Zweifel <strong>und</strong> Zufall passieren<br />
Dieter Meier seine Dinge<br />
INTERVIEW: ANGELA HOLZHAUER<br />
o.T. Die Ausstellung heißt „Dieter Meier:<br />
Works 1969-2011 And The Yello Years“ – sie<br />
könnte auch heißen „Dieter Meiers Leben“,<br />
weil sie alles zeigt, was Sie gemacht haben:<br />
Performances <strong>und</strong> <strong>Musik</strong>videos, Fotos <strong>und</strong><br />
Filme, Texte <strong>und</strong> vieles mehr. Wie wollen Sie<br />
bloß Arbeiten aus 42 Jahren Leben zeigen?<br />
Dieter Meier: <strong>Das</strong> ist ganz einfach, weil ich<br />
offensichtlich über die letzten 42 Jahre diese<br />
Spur zurück gelassen habe. Die mir persön-<br />
Dieter Meier: „This man will<br />
not shoot“, Performance,<br />
New York,1971<br />
lich nicht so bedeutend ist. Aber der Kurator<br />
Stefan Zweifel hat in den Archiven alle diese<br />
Dinge wieder ausgegraben. Und so heißt die<br />
Ausstellung zu Recht „1969-2011“. Sie könnte<br />
unter keinen Umständen „mein Leben“ heißen,<br />
weil ich diese Produkte klar als zufällig<br />
entstandene Dinge sehe <strong>und</strong> biografisch<br />
nicht mit meinem Leben vermischen möchte.<br />
<strong>Kunst</strong> kann allenfalls Ausdruck der gesamten<br />
Erfahrung sein, aber nicht Abbild der Verarbeitung<br />
von irgendetwas. ><br />
17<br />
SCHWERPUNKT<br />
DIETER MEIER
SCHWERPUNKT<br />
DIETER MEIER<br />
18<br />
In Ihrem Fall gar nicht so einfach, Ihre<br />
<strong>Kunst</strong> von Ihrer Person zu lösen, weil Sie<br />
als Performancekünstler ständig in Ihren<br />
Werken präsent sind.<br />
<strong>Das</strong> sehe ich ganz anders.<br />
Wie denn?<br />
Ich sehe das als Malerei. 1974 habe ich in<br />
einem Museum 48 Persönlichkeiten mit<br />
meiner eigenen Visage dargestellt – das wird<br />
immer wieder verwechselt. Ich stelle andere<br />
Charaktere dar <strong>und</strong> nicht meine Person. <strong>Das</strong><br />
ist ein totales Missverständnis, wenn man<br />
glaubt, dass sei die Regie, der Aspekt eines<br />
Dandys oder irgendeine Form der Selbstdarstellung.<br />
Sie liefern das Stichwort selbst: Dandy. Sind<br />
Sie nun einer? Haben Sie schon früh mit<br />
Ihrem Erscheinungsbild – Schnurrbart,<br />
Halstuch, Zigarre – so eine Art <strong>Kunst</strong>figur<br />
geschaffen?<br />
<strong>Das</strong> hat alles andere Gründe. Den Schnurrbart<br />
habe ich mir vor 45 Jahren wachsen<br />
lassen nicht als Ausdruck eines bestimmten<br />
Stils, sondern weil ich mir eingebildet habe,<br />
dass der Abstand zwischen meiner Nasenwurzel<br />
<strong>und</strong> meiner Oberlippe zu kurz sei. Mit<br />
dem Schnurrbart vergrößere ich das. Und das<br />
Tragen der Tücher macht mir Spaß, ist aber<br />
auch Spleen geworden <strong>und</strong> Aberglauben. Ich<br />
war seit 50 Jahren nicht erkältet. Übrigens<br />
trug ich schon Anzug <strong>und</strong> Krawatte, als ich<br />
früh mit Punkbands herum gezogen bin. Ich<br />
wollte eigentlich nur nicht auffallen.<br />
...ein Tarnanzug.<br />
Durchaus. Und wenn ich heute diese Hosen<br />
<strong>und</strong> das Jackett trage, dann hängt das damit<br />
zusammen, dass das vernünftige Wollstoffe<br />
sind, <strong>und</strong> dass es etwas W<strong>und</strong>erbares ist, ein<br />
gutes Stück Handarbeit am Leib zu tragen.<br />
Aber das nach außen <strong>Das</strong>ein, was ja ein Dandy<br />
betreibt – ein Dandy versteht sich als getragenes<br />
Gedicht - das ist bei mir überhaupt<br />
nicht der Fall. Ich habe diese Klamotten an,<br />
ob ich in Patagonien eine Schaffarm besuche<br />
oder in New York in ein Konzert gehe. Ich bin<br />
allenfalls heikel, was Materialien <strong>und</strong> das Zusammenspiel<br />
von Materialien betrifft, geradezu<br />
ein Fetischist! Der Auftritt nach außen<br />
ist mir aber völlig egal.<br />
Zeigt sich Ihr Materialfetischismus in Ihrer<br />
<strong>Kunst</strong>?<br />
Im Gegenteil: In der Fotografie bin ich<br />
durchaus schlampig mit Material. Es geht um<br />
Konzept. Präzise bin ich bei der Schreiberei.<br />
„Ich wollte<br />
nie ein Popstar<br />
werden“<br />
Da bin ich schon fast geplagt, den richtigen<br />
Rhythmus <strong>und</strong> das richtige Wort zu finden.<br />
Schreiben ist ein vom Intellekt überprüfbarer<br />
Prozess, im Unterschied zum Malen zum Beispiel.<br />
War das Projekt „A Statement a Day“ (1976)<br />
eine frühe Übung auf diesem Wortweg?<br />
<strong>Das</strong> war der Versuch, mich zu einer gewissen<br />
Disziplin zu zwingen. <strong>Das</strong>s ich einfach irgendeine<br />
Form von irgendetwas täglich zum<br />
Ausdruck bringe. Denn ich war lange nicht in<br />
der Lage, überhaupt etwas zu machen.<br />
Dennoch haben Ihre Performances<br />
Themen: Gehen, Schreiben, Lächeln, Zeit...<br />
Egal was es ist: Immer wieder staune ich über<br />
die Produkte, die mir geschehen sind. Sie sind<br />
wie Pilze, die aus dem Boden schießen, wenn<br />
die Feuchtigkeit, die Temperatur <strong>und</strong> die<br />
Symbiose mit irgendwelchen Bäumen stimmen.<br />
Sie sind Ausdruck einer Auseinandersetzung<br />
mit der Zufälligkeit meines Vorhandenseins<br />
auf diesem Planeten <strong>und</strong> dem Gang<br />
durch diese 30 bis 40.000 Tage. Die Dinge<br />
kommen auf mich zu. Ich habe mich nie darum<br />
beworben, einen Spielfilm zu machen.<br />
Ich wollte nie ein Popstar werden. Ich habe<br />
auch nie daran gedacht, in einem Museum<br />
auszustellen, auch wenn ich es dann eitel als<br />
durchaus angenehm <strong>für</strong> mich empfand.<br />
Neben Zufall ist Spieltrieb entscheidend <strong>für</strong><br />
Dinge, die Ihnen passieren, oder?<br />
Spieltrieb ja. <strong>Das</strong> ist eigentlich sehr richtig<br />
<strong>für</strong> mich. <strong>Das</strong>s ich mich auf ein unbekanntes<br />
Gebiet begebe, um mich dort zu überprüfen.<br />
Um in der Begegnung mit dem Unbekannten<br />
etwas zu lernen über mich. Am besten vergleicht<br />
man das vielleicht mit einem Bergsteiger,<br />
der durchaus nicht ein Leben lang ein<br />
Dilettant bleibt. Aber das Beherrschen einer
estimmten Route ist ein Gr<strong>und</strong>, sie nicht<br />
mehr zu klettern. Auch ich will den nächsten<br />
Berg besteigen. <strong>Das</strong> Ganze ist ein permanenter<br />
Lernprozess. Ein Prozess des Erkennens, wer<br />
ich bin. <strong>Das</strong> Erkennen dieser Person als Teil<br />
des Erkennens der Welt.<br />
Was haben Sie denn aus der Popmusikwelt<br />
<strong>für</strong> die <strong>Kunst</strong>welt gelernt?<br />
<strong>Das</strong>s Erfolg etwas durchaus Gefährliches sein<br />
kann. Wir, der Boris Blank <strong>und</strong> ich (YELLO),<br />
haben wie kleine Kinder in einem Sandhaufen<br />
versucht, unsere Sandburgen zu bauen. Der<br />
Erfolg bringt es mit sich, dass man wie das<br />
Girl im James Bond, deren Körper mit Gold<br />
bestrichen worden ist, nicht mehr atmen<br />
kann. Es ist ganz schwierig, sich die Freiheit,<br />
die man vor dem Erfolg hatte, wieder zurück<br />
zu erobern. <strong>Das</strong>s man sich nicht unmerklich<br />
selbst zensiert.<br />
Wie konnten Sie denn Ihre freie Haltung<br />
wieder zurück gewinnen?<br />
Ich sehe tatsächlich das Gespräch mit Ihnen<br />
oder mit irgendjemandem oder das Herumklimpern<br />
auf einer Gitarre genauso als<br />
Im Interview spricht Dieter Meier<br />
bedachtsam, aber zügig in seinem<br />
Züricher Dialekt, der so viel melodischer<br />
rauf <strong>und</strong> runter singt als<br />
der berühmte, monotone Stakkatosprechgesang<br />
von YELLO.<br />
Ausdruck eines Ganges wie ein so genanntes<br />
Werk. Wenn ich mir überlege, warum ich eigentlich<br />
so gern Spielfilme mache, dann aus<br />
dem ganz wichtigen Gr<strong>und</strong>. Spielfilmmachen<br />
ist <strong>für</strong> mich Glück. Es ist nichts anderes, als<br />
mit Fre<strong>und</strong>en über den Atlantik zu segeln.<br />
Man ist auf dem Wasser, ist mit dem Segeln<br />
beschäftigt <strong>und</strong> muss ständig irgendwelche<br />
Entscheidungen fällen. Ich muss segeln, weil<br />
der Wind bläst, <strong>und</strong> es das Ende des Zweifelns<br />
bedeutet.<br />
Im Verlauf unseres Gesprächs habe ich<br />
verstanden, dass Ihr Leben ein einziges<br />
zufälliges <strong>und</strong> glückliches Pilzefinden ist.<br />
Dennoch: Hat es Sie eigentlich nie gejuckt,<br />
einmal eine <strong>Musik</strong>performance zu machen,<br />
<strong>Musik</strong> <strong>und</strong> <strong>Kunst</strong> zu verbinden?<br />
Nein. Eigentlich juckt mich überhaupt nichts.<br />
Auch wenn ich gefragt werde, was ich noch<br />
vorhabe – dann weiß ich das nicht. Ich weiß<br />
nicht, was dieses Leben, dieses Myzeliengeflecht,<br />
noch mit mir vorhat. Wenn ich Boris<br />
nicht getroffen hätte, hätte ich wahrscheinlich<br />
auch nie <strong>Musik</strong> gemacht.<br />
Dieter Meier, geboren 1945 in Zürich,<br />
machte vom 17. bis 21. November 1969<br />
seine erste Performance in Zürich: „5 days“,<br />
bei der er auf dem Heimplatz in Zürich fünf<br />
Tage lang 100.000 Metallstückchen zu Säckchen<br />
à 1.000 Stück abpackte. 1971 bat er Passanten<br />
in New York, ihm die Worte „Yes“ <strong>und</strong><br />
„No“ <strong>für</strong> jeweils einen Dollar zu verkaufen<br />
<strong>und</strong> quittierte ihnen das Geschäft mit einer<br />
Urk<strong>und</strong>e (Performance „Two Words“). Die<br />
wichtigste <strong>Kunst</strong>kritikerin der New York<br />
Times schrieb darauf eine Hymne über den<br />
Kultkünstler aus der Schweiz. 1972 lud ihn<br />
die documenta 5 zur Teilnahme im „Concept-Art“-Programm<br />
ein. Erst danach lernte<br />
er Boris Blank kennen, gründete das Popduo<br />
YELLO <strong>und</strong> traf mit den Stücken „Lost<br />
again“, „Desire“ oder „Bostich“ den <strong>Musik</strong>nerv<br />
der Anfang 1980er Jahre. Der Welterfolg<br />
von YELLO basiert auch auf den künstlerisch<br />
neuartigen, Slapstick-schrägen <strong>Musik</strong>videos<br />
zur YELLO-<strong>Musik</strong>, die auf MTV <strong>und</strong> in der<br />
Sendung Formel Eins rauf <strong>und</strong> runter gespielt<br />
wurden. Parallel zur Popmusik machte Meier<br />
immer weiter <strong>Kunst</strong>. Die Eroberung des<br />
Unnützen, nicht Verwertbaren ist sein ganzes<br />
Streben. Nichts zu wollen großes Glück.<br />
Meier liebt deshalb die Maschinen von Jean<br />
Tinguely.<br />
Dieter Meier züchtet heute außerdem Rinder<br />
in Argentinien <strong>und</strong> baut Bio-Rotweine<br />
an. In Zürich hat er einen Laden, in dem<br />
er seine argentinischen Produkte verkauft<br />
<strong>und</strong> führt ein Restaurant. Er ist Schriftsteller<br />
<strong>und</strong> macht Filme. Er war professioneller<br />
Pokerspieler <strong>und</strong> Mitglied in der Schweizer<br />
Golfnationalmannschaft. Er ist Großaktionär.<br />
Zuhause ist der „Transitmensch“ bei den<br />
Menschen, die ihm am liebsten sind: seiner<br />
Frau <strong>und</strong> den vier Kindern. Mit dem „Wanderzirkus<br />
Meier“ zieht er in den Schulferien<br />
zwischen seinen Wohnsitzen in Los Angeles,<br />
Argentinien, Ibiza <strong>und</strong> Zürich hin <strong>und</strong> her.<br />
Dieter Meier: Works 1969-2011 And The Yello Years,<br />
Sammlung Falckenberg/Deichtorhallen Hamburg, bis<br />
11. September, www.deichtorhallen.de<br />
AHO<br />
19<br />
SCHWERPUNKT<br />
DIETER MEIER
schwerpunkt<br />
cAGe | BALtic rAw OrG<br />
20<br />
hAMBurG<br />
Open Museum<br />
hauslückenbesetzer: elektrohaus-Betreiber<br />
schaffen hang Out des sommers<br />
text: DAGrun hintze<br />
Die Organisationsform entspricht einem modularen system<br />
<strong>und</strong> lebt von Fluktuation", heißt es auf der website vom<br />
elektrohaus hamburg. seit 2002 betreiben Móka Farkas<br />
<strong>und</strong> Berndt Jasper das selbst verwaltete künstlerhaus mit angeschlossenem<br />
Ausstellungsraum in st. Georg. unter dem operativen Label<br />
"Baltic raw Org" versammelt das paar außerdem kulturelle netzwerke<br />
<strong>und</strong> realisiert im kollektiv temporäre eingriffe im öffentlichen raum<br />
– 2010 wurde das projekt u.a. zur expo in shanghai eingeladen, um<br />
dort im hamburg-haus die hamburger kunst- <strong>und</strong> kulturszene zu<br />
repräsentieren.<br />
nun hat "Baltic raw Org" eine Baulücke in direkter nachbarschaft<br />
zum elektrohaus besetzt. <strong>und</strong> hamburg hat sein erstes Open MuseuM:<br />
wie immer bei "Baltic raw" als rohbauform einer modularen,<br />
seriellen <strong>Architektur</strong>. Bis 2012 soll die begehbare skulptur von<br />
lokalen <strong>und</strong> internationalen künstlern <strong>und</strong> künstlergruppen bespielt<br />
werden. Darüber hinaus kann die seitenwand des nachbarhauses als<br />
hALBerstADt<br />
AsLsp<br />
klangwechsel beim längsten<br />
<strong>Musik</strong>stück der erde<br />
text: AnnA Brenken<br />
Am 5. August ist es wieder so weit. in halberstadt am harzrand<br />
wird in der st. Burchardikirche, im ehemaligen kloster<br />
st. Burchardi, der elfte klangwechsel zelebriert. Die seit der<br />
Jahrtausendwende in der historischen ruine installierte Orgelanlage<br />
erhält zwei neue töne: das einfach gestrichene c' (16') <strong>und</strong> das gestrichene<br />
des' (16'). ein ton muss gehen: das einfach gestrichene as'. so<br />
schreibt es die partitur von John cage vor.<br />
Der klangwechsel ist <strong>für</strong> die Gemeinde des wohl einflussreichsten<br />
Avantgarde-komponisten, happening- <strong>und</strong> Fluxuskünstlers des<br />
zwanzigsten Jahrh<strong>und</strong>erts John cage ein festliches ereignis. Doch<br />
auch nicht-cageaner beeindruckt dieser Ort, an dem das längste <strong>und</strong><br />
langsamste <strong>Musik</strong>stück der erde erklingt: „OrGAnf/AsLsp“. cage,<br />
der 1912 in Los Angeles geboren wurde, der 1992 in new York starb,<br />
komponierte es am computer – nach dem zufallsprinzip, das er in<br />
die <strong>Musik</strong> einführte.<br />
Die schnörkellose, funktionale Orgelinstallation steht im zentrum<br />
Open Museum im Pulverteich<br />
projektionsfläche genutzt werden, die hintere "waldbühne" bietet<br />
eine plattform <strong>für</strong> konzerte <strong>und</strong> performances.<br />
BrO sieht Brachflächen als urbane ressourcen an <strong>und</strong> will sie zumindest<br />
kurzfristig der Logik einer kommerziellen Verwertung <strong>und</strong> phantasielosen<br />
stadtplanung entziehen. eine "gemischte Öffentlichkeit" soll<br />
sich die neu geschaffenen handlungsräume zu eigen machen <strong>und</strong> im<br />
besten Fall mit zukunftsfähigen Alternativen aufwarten. so steht neben<br />
dem Open MuseuM seit kurzem der "erdbügel": ein halboffenes<br />
hochhaus-Modell in holzrahmenbauweise, das sich formal an<br />
el Lissitzkys "wolkenbügel" orientiert. Darin befinden sich Beete mit<br />
ausschließlich essbaren pflanzen – ein vertikaler nutzgarten, den die<br />
städte von morgen vermutlich gut gebrauchen können. Auf dem plateau<br />
vor der Galerie der Gegenwart würde sich der "erdbügel" übrigens<br />
auch hervorragend machen, aber das nur am rande. erst mal erklären<br />
wir das Open MuseuM im pulverteich zum hang Out des sommers.<br />
http://balticraw.org/blog/category/open-museum-i-broken-home/<br />
John Cage-Installation „ORGANf/ASLSP“ zu spielen „as slow as possible“<br />
eines leeren raums. Die rohen, dunklen Backsteinwände, bilden eine<br />
großartige kulisse <strong>für</strong> ein <strong>Musik</strong>stück, das weit in die zukunft weist.<br />
„AsLsp“ soll hier bis ins Jahr 2639 erklingen. Bei den regelmäßigen<br />
klangwechseln gehen <strong>und</strong> kommen neue töne. Der raum bleibt unverändert.<br />
hier gilt: der klang, die zeit werden zum raum, der tonkünstler<br />
zum bildenden künstler.<br />
warum die spieldauer auf 639 Jahre festgelegt wurde? 1361erklang<br />
im halberstädter Dom die erste, jemals gebaute Orgel. 639 Jahre später,<br />
im Jahr 2000 , sollten die cage-töne zum ersten Mal erklingen.<br />
Auf jeden Fall besitzt halberstadt, das im zweiten weltkrieg schwer<br />
zerstört wurde, wo heute plattenbauten aus DDr-zeiten <strong>und</strong> der historische<br />
stadtkern merkwürdig benachbart sind, mit „AsLsp“ einen<br />
einmaligen Meditationsraum <strong>für</strong> Augen <strong>und</strong> Ohren. ein Gesamtkunstwerk<br />
des begnadeten John cage, der die Grenzen zwischen den<br />
künsten <strong>für</strong> alle zeiten aufhob.<br />
www.john-cage.halberstadt.de
AnDreAs OLDÖrp<br />
Dröönbüdel <strong>und</strong> Gr<strong>und</strong>ton<br />
klangkunst ist ortsspezifisch <strong>und</strong> eine individuelle <strong>und</strong> ganzheitliche erfahrung <strong>für</strong><br />
den Betrachter. Atelierbesuch in Altona<br />
text: hAJO schiFF<br />
Mit einem espresso aus einer selbstgebauten,<br />
gasbetriebenen Maschine<br />
wird der Gast begrüßt. sehr<br />
passend, war doch die riesige halle in Altona,<br />
die dem klangkünstler Andreas Oldörp als<br />
Atelier dient, einst <strong>für</strong> die endfertigung von<br />
Maschinen zur kaffeetrocknung bestimmt.<br />
280 Quadratmeter groß <strong>und</strong> 10 Meter hoch<br />
bietet der raum gute Möglichkeiten <strong>für</strong> ex-<br />
Nicht denken –<br />
fühlen<br />
perimente mit dem klang – denn der wird ja<br />
meist <strong>für</strong> größere räume entwickelt. „raum-<br />
Akustik kannst Du nicht denken, die musst<br />
Du fühlen“, sagt Andreas Oldörp <strong>und</strong> erzählt<br />
in seinem, wie ein Vorarbeiterraum auf<br />
einem zwischenboden eingebauten, extra gegen<br />
winterliche kälte <strong>und</strong> sommerliche hitze<br />
isolierten raum, wie er im Arbeitsprozess<br />
jeden zu bespielenden Ort erst einmal mit<br />
seinen klangquellen prüft. Auch wenn eine<br />
kleine hölzerne Orgel in sichtweite steht, ist<br />
damit nicht eine Orgelpfeife gemeint, sondern<br />
eine jener Glasröhren, die der künstler<br />
nach alter, fast verlorener Methode mit Gasflammen<br />
zum klingen bringt.<br />
Arbeiten in einem Grenzbereich der klassischen<br />
kunstformen werden immer als<br />
schwierig wahrgenommen. Dabei weicht der<br />
klangkünstler klassischen künsten nicht aus,<br />
vielmehr muss er in mehreren qualifiziert<br />
sein: als bildender künstler <strong>und</strong> als tonsachverständiger.<br />
Andreas Oldörp referiert mit<br />
seinen Arbeiten stark auf die vorgef<strong>und</strong>enen<br />
räume, forscht ihrer Geschichte nach <strong>und</strong><br />
macht den bloßen raum durch seine „klangenergetische<br />
Aufladung“ zu einem speziellen<br />
Ort. normalerweise will künstlerische<br />
Arbeit die Aufmerksamkeit bündeln <strong>und</strong> auf<br />
das jeweilige werk verpflichten. klangkunst<br />
aber öffnet die Aufmerksamkeit <strong>und</strong> setzt<br />
den Besucher selbst <strong>und</strong> sein erleben ins<br />
zentrum. <strong>Das</strong> bedeutet auch eine bewusste<br />
Abkehr von der allgemeinen Geschäftigkeit,<br />
fördert die konzentration <strong>und</strong> erhöht<br />
die Verweilqualität eines Ortes. eine solche<br />
vom Genius loci bestimmte inszenierung<br />
ist konsequenterweise auch nicht wirklich<br />
dokumentierbar. trotzdem ist auf der website<br />
von Andreas Oldörp reiches Material zu<br />
finden (www.oldoerp.de). zusätzlich aber<br />
bietet der künstler nach Absprache interessierten<br />
einen termin <strong>für</strong> das unvermittelte<br />
erleben an. Der wird dann wohl im Atelier<br />
sein, denn die zahlreichen <strong>für</strong> hamburg entworfenen<br />
projekte wurden – überwiegend<br />
aus finanziellen Gründen – bisher nicht weiterverfolgt.<br />
Bevor also in der hafencity ein<br />
„Dröönbüdel“ die tide in klang umsetzt,<br />
der alte wasserspeicher über dem planetarium<br />
zu klingen beginnt oder aus dem wasserturm<br />
auf dem Ohlsdorfer Friedhof der<br />
schlussakkord der Johannispassion aus der<br />
Ferne herüber klingt, muss man zu den Arbeiten<br />
des hamburger künstlers noch eine<br />
reise unternehmen.<br />
Aktuelle ziele <strong>für</strong> klangraumerlebnisse<br />
könnten sein: Brunsbüttel („roehren <strong>und</strong><br />
Lamellen“ mit Jeannette Fabis <strong>und</strong> ralf Jurszo,<br />
stadtgalerie im elbeforum, bis 3.Juli),<br />
kloster Gravenhorst („so<strong>und</strong>seeing 3“, bis<br />
10. Juli), köln (kunststation st.peter, 05.-<br />
10. Juli) oder die reinstallation einer Arbeit<br />
von 1997 mit vier „singenden Flammen“ im<br />
Großen wasserspeicher in prenzlauer Berg<br />
(30. Juni bis 11. september). Als permanente<br />
installation sind seit november 2008<br />
der „Gr<strong>und</strong>ton“, ein Orgelklang am Dithmarscher<br />
Deich an einem schleusenhaus am<br />
steertlochsiel bei Meldorf an der nordsee zu<br />
erleben <strong>und</strong> die „white lily“ im Boerenkerkhof<br />
im niederländischen enschede.<br />
www.oldoerp.de<br />
21<br />
schwerpunkt<br />
AnDreAs OLDÖrp
schwerpunkt<br />
DesiGn<br />
22<br />
<strong>Design</strong> mit house-Music<br />
trommeln aus dem <strong>Design</strong>studio, <strong>Musik</strong>-Videos auf der<br />
Möbelmesse <strong>und</strong> virtuelle interieurs von komponisten.<br />
Die idee vom Gesamtkunstwerk verbindet <strong>Design</strong> <strong>und</strong> <strong>Musik</strong><br />
text: petrA schwAB<br />
nein, hier geht es nicht um e-Gitarren<br />
der popgruppe kiss in stern-, Beil-<br />
<strong>und</strong> pfeilformen. wenn <strong>Design</strong> <strong>und</strong><br />
<strong>Musik</strong> eine Liaison eingehen, kommt etwas<br />
anderes heraus. Die Verbindung von moderner<br />
<strong>Musik</strong> <strong>und</strong> guter einrichtung hat schon<br />
Anfang des letzten Jahrh<strong>und</strong>erts erik satie beschäftigt.<br />
„Die <strong>Musik</strong> erfüllt die gleiche rolle<br />
wie das Licht, die wärme <strong>und</strong> der komfort in<br />
jeder Form“, sagte der komponist der damals<br />
innovativen „Musique d´ameublement“. Diese<br />
– frei übersetzt: „Möblierungs-<strong>Musik</strong>-stücke“<br />
– werden heute als Vorläufer der Muzak<br />
in kaufhäusern beschrieben. wobei zu saties<br />
zeiten noch nicht aus jeder ecke musikalische<br />
Geräuschfetzen drangen.<br />
saties idee der hochwertigen hintergr<strong>und</strong>musik<br />
inspiriert heute wieder kreative: Der<br />
hamburger Architekt <strong>und</strong> <strong>Design</strong>er hadi<br />
teherani verkauft schon die zweite cD seiner<br />
<strong>Musik</strong>edition „hadi teherani house Music<br />
compilation“. sein Motiv: „Die sehnsucht<br />
nach einem Gleichklang von <strong>Musik</strong> <strong>und</strong> <strong>Architektur</strong>“.<br />
Die erkenntnis, dass <strong>Musik</strong> die<br />
Ausstrahlung von interieurs hebt, hat auch<br />
die hher stilwerk Macher beflügelt: Die<br />
compilation reihe „so<strong>und</strong>s like stilwerk“<br />
wird seit kurzem in ihrer vierten Auflage<br />
in den <strong>Design</strong>häusern in hamburg, Berlin,<br />
stuttgart <strong>und</strong> wien angeboten. ein highlight<br />
auf der diesjährigen Mailänder Möbelmesse,<br />
dem internationalen Olymp der Branche:<br />
eine Ausstellung, in der <strong>Design</strong>er ihre stühle<br />
in komplett leeren räumen präsentierten,<br />
lediglich von <strong>Musik</strong>-Video-projektionen begleitet.<br />
Videos, die jeder dieser <strong>Design</strong>er als<br />
prägend <strong>für</strong> seine Arbeit empfindet. Fast alle<br />
lieben sie übrigens Björk.<br />
<strong>Musik</strong>alische schöpfungen von <strong>Design</strong>ern<br />
sind aber auch real be-greifbar: Die Lieblingsfirma<br />
der <strong>Design</strong>szene, nils holger<br />
Moormann, hat den hölzernen hocker „kleiner<br />
trommler“ im sortiment, dessen vier<br />
standflächen als percussion-instrument dienen.<br />
Der so<strong>und</strong>: konga, waschbrett, klangholz,<br />
Bass. wenn die Gäste abends die teller<br />
geputzt haben, können sie mit ihren händen<br />
<strong>und</strong> ihrem sitzplatz lautstarke hausmusik<br />
starten. Die hamburger <strong>Design</strong>erin sybs<br />
Bauer entwickelte ein <strong>Musik</strong>er-utensil mit<br />
Finessen: einen vielseitig ausziehbaren notenständer.<br />
roger ciceros Orchestermusiker<br />
lesen ihre einsätze darauf vom Blatt ab. Der<br />
hamburger <strong>Design</strong>er peter Maly schließlich<br />
fragte sich, warum ein Flügel immer so aussehen<br />
müsse wie vor h<strong>und</strong>erten von Jahren,<br />
was ganz <strong>und</strong> gar nicht zu modernen Möbeln<br />
passe. Für die piano-Firma sautter entwarf<br />
er moderne Flügel- <strong>und</strong> klavierformen, mit<br />
denen das unternehmen erstaunliche erfolge<br />
erzielt.<br />
wenn sich wohnungseinrichter mit dem Begriff<br />
„house-Music“ verb<strong>und</strong>en fühlen, sind<br />
sie allerdings – rein etymologisch –auf dem<br />
Der Hamburger <strong>Design</strong>er<br />
Peter Maly entwarf<br />
mehrere Kollektionen<br />
moderner Flügel <strong>und</strong> Klaviere,<br />
die besser in heutige<br />
Wohnungen passen<br />
Von ihm lesen Roger Ciceros<br />
<strong>Musik</strong>er bei Konzerten ab.<br />
Die Hamburger <strong>Design</strong>erin<br />
Sybs Bauer entwarf den<br />
Notenständer „Quintus“<br />
holzweg: „house“ heißt die <strong>Musik</strong>, die Anfang<br />
der neunziger im „warehouse club“ in<br />
chicago gespielt wurde <strong>und</strong> einen trend auch<br />
in europa auslöste. sie ist unbedingt tanzbar,<br />
gemixt aus elektronischen rhythmus- <strong>und</strong><br />
instrumentalpasssagen. Mit hausmusik hat<br />
sie absolut nichts zu tun.
<strong>Architektur</strong><br />
999.987 wellentäler<br />
Ausgeklügelte Akustik im weinberg-saal der elbphilharmonie–<br />
ob diese rechnung aufgeht?<br />
text: hOLMer stAhncke<br />
kaum lagen die ersten skizzen vor,<br />
stand <strong>für</strong> hamburgs politiker fest:<br />
Die „elbphilharmonie“ sollte neues<br />
wahrzeichen werden – <strong>und</strong> das nicht nur optisch,<br />
sondern auch akustisch. Der konzertsaal<br />
sollte sich unter die ersten zehn der welt<br />
einreihen. <strong>und</strong> das alles <strong>für</strong> 186 Millionen<br />
euro, von denen 77 Millionen euro von der<br />
öffentlichen hand finanziert werden sollten.<br />
Mittlerweile steht fest: so einfach ist das alles<br />
nicht <strong>und</strong> so preiswert schon gar nicht.<br />
Derzeit werden die Baukosten mit 500 Mil-<br />
Kreuzfahrtschiffe<br />
tuten<br />
nicht mit<br />
lionen euro veranschlagt, wovon hamburg<br />
323,5 Millionen euro tragen soll. Auch ist<br />
die Ankündigung, das erste konzert werde<br />
2010 stattfinden, längst Makulatur. ständig<br />
wurden neue termine genannt, aktuell ist<br />
von november 2013 die rede. <strong>Das</strong> herzstück<br />
des Gebäudes, der konzertsaal, soll bereits im<br />
Juni 2013 übergeben werden. Auch diese Angaben<br />
dürften ohne Gewähr sein.<br />
zu den kostentreibern des prestigeprojekts<br />
gehört der große konzertsaal, der wegen seiner<br />
konstruktion auch als „schwebendes Beton-ei“<br />
bezeichnet wird. er wird zweischalig<br />
ausgeführt, damit weder laut tutende kreuzfahrtschiffe<br />
noch andere hafengeräusche ein<br />
konzert stören können. zudem wird er auf<br />
Federelementen gelagert, um ihn vom Gebäude<br />
selbst zu entkoppeln.<br />
Für die angestrebte eins A Akustik des großen<br />
2150 Besucher fassenden, 30 Meter hohen<br />
konzertsaals ist der japanische Akustikdesigner<br />
Yasuhisa toyota verantwortlich. er gilt<br />
als spezialist <strong>für</strong> weinberg-säle, in denen das<br />
publikum auf hangartig ansteigenden rängen<br />
r<strong>und</strong> um das Orchester gruppiert sitzt.<br />
Anders als in den sogenannten schuhschachtel-sälen,<br />
zu denen die beiden kleineren säle<br />
der elbphilharmonie gehören, ist ein Akustikdesigner<br />
bei einem weinberg-saal mit<br />
einer ungleich komplexeren Aufgabe konfrontiert.<br />
so darf die nachhallzeit, nur eine<br />
von mehreren parametern, maximal zwei<br />
sek<strong>und</strong>en betragen. in der schuhschachtel<br />
lässt sich die Akustik nach dem prinzip<br />
einfallswinkel gleich Ausfallswinkel relativ<br />
leicht berechnen, bei einem weinberg muss<br />
der Akustikdesigner einen großen, verwinkelten<br />
saal mit vielen kanten <strong>und</strong> ecken in<br />
den Griff bekommen. immerhin erreichen<br />
in einem konzertsaal maximal fünf prozent<br />
des schalls unreflektiert direkt das Ohr des<br />
hörers. toyota hat den weg der schallwellen<br />
nicht nur vier Jahre lang am computer<br />
verfolgt <strong>und</strong> dabei 999.987 wellentäler ausgemacht,<br />
die zu berücksichtigen sind. er hat<br />
auch ein fünf mal fünf Meter großes Modell<br />
im Maßstab 1:10 bauen lassen, bestückt mit<br />
2150 kleinen Figuren, um die erkenntnisse<br />
zu überprüfen <strong>und</strong> neue Daten zu gewinnen.<br />
um unerwünschte echos auszuschließen,<br />
wird der saal mit einer weißen haut, bestehend<br />
aus zwölftausend unterschiedlich geformten<br />
Gipsplatten, verkleidet. Jede dieser<br />
platten wurde eigens berechnet. schließlich<br />
soll in der elbphilharmonie nicht nur klassische<br />
<strong>Musik</strong> aufgeführt werden, sondern<br />
auch lautsprecherverstärkte popmusik möglich<br />
sein.<br />
In Hamburg wird man dem Dirigenten in die Augen schauen können.<br />
23<br />
schwerpunkt<br />
<strong>Architektur</strong>
Verlängerung<br />
Gleißend schön, aber unwirtlich <strong>und</strong> ganz <strong>und</strong> gar unbrasilianisch zeigt sich Brasília im Projekt der Künstler Lina Kim <strong>und</strong><br />
Michael Wesely in der <strong>Kunst</strong>halle zu Kiel. Brasilienexperte Hajo Schiff fuhr <strong>für</strong> Sie hin. Anna Brenken hingegen entdeckte<br />
ihre barocken Seiten <strong>und</strong> schwelgte auf Schloss Agathenburg östlich von Stade in der hervorragend kuratierten Ausstellung<br />
von Sabine Mila Kunz. Ihnen auch nüchterne Räusche in diesem Sommer!<br />
Lina Kim &<br />
Michael Wesely,<br />
Eixo Rodoviário,<br />
2004, C-Print<br />
auf UltraSecG,<br />
180 x 270 cm
KIeL<br />
Mammutprojekt<br />
in Langzeitbelichtung<br />
Lina Kim <strong>und</strong> Michael Wesely spüren in der <strong>Kunst</strong>halle zu Kiel der utopie Brasília nach<br />
text: HAJo SCHIFF<br />
Lina Kim &<br />
Michael Wesely,<br />
Eixo Monumental,<br />
2004, C-Print auf<br />
UltraSecG,<br />
180 x 300 cm<br />
<strong>Das</strong> Größte, was Kaiser, Päpste, Diktatoren<br />
<strong>und</strong> mitunter sogar demokratische<br />
Staaten planen können, ist die<br />
neugründung einer ganzen Stadt. eine der berühmtesten<br />
Planstädte der Moderne ist Brasília,<br />
die im nichts des brasilianischen Hinterlandes<br />
mit gigantischer Anstrengung vor gut 50 Jahren<br />
auf den roten Boden gesetzt wurde. Der<br />
flugzeugförmige <strong>und</strong> autogerechte Gr<strong>und</strong>riss<br />
des „Plano Piloto“ von Lucio Costa, die elegant<br />
geschwungenen Staatsbauten oscar niemeyers<br />
an der „Monumental-Achse“, die endlos weiten<br />
Straßenzüge <strong>und</strong> standardisierten Wohnblöcke<br />
gelten inzwischen als „Altstadt“: Diese utopie<br />
der Moderne, in der heute nur mehr ein Zehntel<br />
der einwohner der Metropolregion wohnen,<br />
steht als Weltkulturerbe unter Denkmalschutz.<br />
ob diese „unbrasilianischste“ aller brasilianischen<br />
Städte <strong>für</strong> ihre nutzer angemessen funktioniert<br />
oder nicht, war auch im von Korruptionsaffären<br />
überschatteten Jubiläumsjahr 2010<br />
noch eine Streitfrage, gleichermaßen unter den<br />
Bürgern wie den internationalen experten.<br />
<strong>Das</strong> Volk spielt bei derartigen Superplänen<br />
nur in den Rollen der Bauarbeiter mit. Die<br />
utopische Geste der Regierenden missachtet<br />
leicht normale Alltagsinteressen. <strong>Das</strong> beginnt<br />
schon damit, dass vom Planungsmodell bis<br />
zur klassischen <strong>Architektur</strong>fotografie Menschen<br />
gar nicht oder nur wie Statisten sichtbar<br />
werden. An diesem Punkt setzt das zweiteilige,<br />
gemeinsame Projekt „Archiv utopia“<br />
der Brasilianerin Lina Kim <strong>und</strong> des Deutschen<br />
Michael Wesely an: Mit 12-stündigen<br />
Verwaiste Stadt<br />
Langzeitbelichtungen wird der unwirkliche<br />
Charakter des ortes ins Bild gesetzt, andererseits<br />
wurde den Menschen, die in den Langzeitbelichtung<br />
kaum Spuren hinterlassen, mit<br />
einer höchst aufwendigen Archiv-Recherche<br />
in den historischen Fotos vom Bau der Stadt<br />
<strong>und</strong> der provisorischen Selbstorganisation<br />
der Peripherieorte nachgespürt.<br />
es ist kaum zu entscheiden, was schwieriger<br />
<strong>und</strong> im ergebnis interessanter ist: Die außerirdisch,<br />
ja in ihrer unwirklichen Schattenlosigkeit<br />
<strong>und</strong> mit den Lichtspuren der Sonne<br />
geradezu esoterisch überhöht wirkenden<br />
Stadtbilder, die an ca. 300 Standorten gemacht<br />
wurden - unter all den vorstellbaren<br />
Schwierigkeiten, die Wachleute, Polizei <strong>und</strong><br />
Militär verursachen können. oder die Arbeit<br />
in den verstreuten Archiven, bei der aus etwa<br />
100.000 wenig systematisierten negativen<br />
1.500 ausgewählt, digital bearbeitet <strong>und</strong> publiziert<br />
wurden. Denn damals gab es keine<br />
geplante Dokumentation, so dass heute Fotos<br />
des Bordmechanikers der Präsidentenmaschine<br />
oder des ausgewanderten Jesco v. Puttkamer<br />
<strong>und</strong> anderer Zeitzeugen eher zufällig<br />
an diversen orten aufbewahrt werden.<br />
Von diesem weitgehend von den Künstlern<br />
selbst finanzierten Mammutprojekt zeigt die<br />
<strong>Kunst</strong>halle zu Kiel 32 großformatige Langzeitbelichtungen<br />
im von allen späteren einbauten<br />
befreiten modernen Anbau <strong>und</strong> auf der empore<br />
300 kleinformatige, restaurierte historische<br />
Aufnahmen. Zusammen ein Raumeindruck,<br />
der auch formal Brasilien sehr nahe kommt.<br />
Archiv utopia, <strong>Das</strong> Brasília-Projekt von Lina Kim <strong>und</strong><br />
Michael Wesely, bis 28.August<br />
Parallel präsentiert die Graphische Sammlung in ihren<br />
drei neuen Ausstellungsräumen eine exquisite Auswahl,<br />
die zeigt, welche hohen Ausdrucksqualitäten von Rembrandt<br />
bis zum farbigen Minimalismus eines Sol LeWitt<br />
in der Druckgrafik möglich sind. <strong>Das</strong> Farbige, <strong>Das</strong><br />
Schwarze <strong>und</strong> das Dreidimensionale, bis 28. August<br />
<strong>Kunst</strong>halle zu Kiel, www.kunsthalle-kiel.de<br />
25<br />
VeRLänGeRunG<br />
ARCHIV utoPIA
Judith Walgenbach,<br />
Dough Quijote, 2011
AGAtHenBuRG, ÖStLICH Von StADe<br />
Barocker Genuss<br />
Hören, Riechen <strong>und</strong> Forschen. „nüchterne Räusche – Zeitgenössische<br />
<strong>Kunst</strong> <strong>und</strong> Barock“ im Schloss Agathenburg. Intelligent <strong>und</strong> sinnlich<br />
text: AnnA BRenKen<br />
Den akustischen Begleiter dieser Ausstellung<br />
wird man nicht los. es ist die<br />
Sarabande von Georg Friedrich Händel,<br />
ein im Barockzeitalter beliebter, erotischer<br />
Paartanz. er bildet die leicht melancholische<br />
tonspur zu „nüchterne Räusche – Zeitgenössische<br />
<strong>Kunst</strong> <strong>und</strong> Barock“ im Schloss Agathenburg<br />
vor den toren von Stade.<br />
Auch noch bei Kaffee <strong>und</strong> Kuchen auf der<br />
Schlossterrasse bleibt die getragene Barockmusik<br />
im ohr. Dort blickt der Besucher vom<br />
hohen elbufer auf der Südseite weit über das<br />
Flusstal gen norden <strong>und</strong> kann darüber nachsinnen,<br />
dass dieser Götterplatz, als das Schloss<br />
im 17. Jahrh<strong>und</strong>ert gebaut wurde, noch zu<br />
Schweden gehörte, während gegenüber am<br />
nordufer die Dänen das Sagen hatten.<br />
Parallel zur zeitgenössischen Show kann man<br />
im, unter anderem mit eu-Mitteln, frisch<br />
restaurierten Schloss auch tief in die europäische<br />
Geschichte einsteigen. Man erfährt<br />
dort im Schlosskeller, dass der schwedische<br />
Feldherr Hans Christoph von Königsmarck<br />
im 30jährigen Krieg in Prag reiche Beute gemacht<br />
hat. Als dann die Königin von Schweden<br />
ihn zum Gouverneur über Bremen <strong>und</strong><br />
Verden ernannte, baute er Agathenburg.<br />
Lediglich h<strong>und</strong>ert Jahre währte der Auf-<br />
<strong>und</strong> Abstieg der Familie Königsmarcks. Am<br />
meisten Furore machten dabei die Geschwister<br />
Maria Aurora von Königsmarck <strong>und</strong> ihr<br />
Bruder Philipp Christoph. Sie, eine viel gerühmte<br />
schöne <strong>und</strong> kluge Frau, als Mätresse<br />
von August dem Starken in Dresden. Auch er<br />
durch seine Affären, die ihn letztlich das Leben<br />
kosteten.<br />
tempi passati? Die Hamburger Kuratorin Sabine<br />
Mila Kunz hat neun junge Künstler in die<br />
Beletage des Schlosses eingeladen, die auf sehr<br />
unterschiedliche Weise mit ihren Arbeiten die<br />
Spannungswelt des Barock spiegeln <strong>und</strong> auf<br />
heute beziehen. Ausschweifung <strong>und</strong> strenge<br />
Form. Irrationalität <strong>und</strong> Rationalität. Der titel<br />
„nüchterne Räusche“ spielt auf das Modegetränk<br />
des Barocks an, den Kaffee, der gleichzeitig<br />
wach hält <strong>und</strong> aufputscht wie eine Droge.<br />
Zum Kaffee passt der intensiv süßliche Geruch<br />
von Schokolade. Der stammt von den<br />
fünf Schokoladenkugeln, die Sonja Alhäuser<br />
(Berlin) auf dem Parkett platziert hat. Sie<br />
sind so groß wie die echten Kanonenkugeln<br />
aus dem 30jährigen Krieg in der historischen<br />
Dauerausstellung im Schlosskeller. neben<br />
den Riesenpralinen sorgen Geelke Gaycken<br />
<strong>und</strong> Sonja Vordermaier, beide aus Hamburg,<br />
mit einem Labyrinth aus Spiegelfolien<br />
im Gr<strong>und</strong>riss des Versailler Schlossparks<br />
<strong>für</strong> Desorientierung. Mit viel eigensinn hat<br />
Alexander Laner (München) aus billigen<br />
Bauhausmaterialen einen Raum füllenden<br />
<strong>Musik</strong>flügel gebaut, der zur überraschung<br />
des Konstrukteurs sogar bespielbar ist.<br />
Judith Walgenbach (Hamburg) schließlich<br />
ist eine notorische Forscherin, die bei ihren<br />
„transplantations into History“ historisches<br />
Implantate<br />
<strong>und</strong> Ohrwurm<br />
Kartenmaterial durch Implantate verändert<br />
<strong>und</strong> damit eine mögliche umdeutung von<br />
Geschichte vorschlägt. Die Arbeiten sind<br />
auf der Grenze zwischen wissenschaftlicher<br />
Forschung <strong>und</strong> künstlerischer Freiheit angesiedelt.<br />
Sie bringen barocke Phantasie<br />
<strong>und</strong> wissenschaftlichen Realismus auf einen<br />
künstlerischen nenner.<br />
<strong>und</strong> woher kommt nun die Händelmusik? Sie<br />
begleitet ein Video von Benjamin Blanke <strong>und</strong><br />
Claudia Kapp aus Berlin. ein H<strong>und</strong> springt<br />
hinter einem Federball her, der erst in letzter<br />
Sek<strong>und</strong>e ins Bild kommt <strong>und</strong> sofort von<br />
einem Mädchen weggeschnappt wird. ein<br />
bisschen Melancholie, ein bisschen tristesse<br />
in endlosschleife. Barockes Seelenklima in<br />
grauer Landschaft. <strong>Das</strong> passt heute <strong>und</strong> wäre<br />
auch vor 300 Jahren à la mode gewesen.<br />
„nüchterne Räusche – Zeitgenössische <strong>Kunst</strong> <strong>und</strong><br />
Barock“, in der Kulturstiftung Schloss Agathenburg bei<br />
Stade, bis 14. August, www.schlossagathenburg.de<br />
27<br />
VeRLänGeRunG<br />
nüCHteRne RäuSCHe
BERLIN<br />
Himmelwärts<br />
Schon der Ort selbst ist ein Juwel: Der<br />
Schinkel Pavillon, 1969 von Architekt<br />
Richard Paulick in den Park des Kronprinzenpalais<br />
gepflanzt. Heute ist das achteckige,<br />
Licht durchflutete Schmuckstück, in<br />
dem die DDR-Herrschaft einst ihre Staatsgäste<br />
empfing, schönster Off-<strong>Kunst</strong>-Space.<br />
2007 stellte Sylvie Fleury hier ihre „Magic<br />
Mushrooms“ aus, 2008 installierte Manfred<br />
Pernice seine anspielungsreiche „1. Allgemeine<br />
Verkstatt Ausstellung” <strong>und</strong> beim Gallery<br />
Weekend im Mai diesen Jahres stand John<br />
Bock in einer Art Vogelmann-Jackett auf dem<br />
Tisch <strong>und</strong> führte das Publikum durch eine<br />
Performance-Tour-de-Force.<br />
Jetzt bespielt Friedrich Kunath (*1974) den geschichtsträchtigen<br />
Ort, ein gebürtiger Chemnitzer<br />
mit Wohnsitz Los Angeles – <strong>und</strong> ein<br />
mokanter Romantiker.<br />
Seine Skulpturen, Malereien, Zeichnungen,<br />
Installationen, Fotografien <strong>und</strong> Videos erwecken<br />
Sehnsuchtsphantasien, spielen mit<br />
Unmöglichkeiten <strong>und</strong> zitieren die Popkultur.<br />
Mal baut Kunath eine „Jeans Kathedrale“. Mal<br />
türmt er zertrümmerte Möbel, Gitarren <strong>und</strong><br />
zerborstene Scheiben zur „Gescheiterten Melancholie“<br />
auf. Dann wieder versenkt er einen<br />
Videoscreen, Boot auf hoher See, in einer Badewanne<br />
<strong>und</strong> stellt Miniatur-Straßenlampen<br />
neben überdimensional große Glühbirnen.<br />
Surreal? Melancholisch? Ironisch? Gekonnt<br />
arrangiert Friedrich Kunath aus den unter-<br />
Serielles<br />
Friedrich Kunaths Schnürsenkelgedanken im Schinkel Pavillon<br />
TExT: SABINE DANEK<br />
schiedlichsten Versatzstücken Gefühls-Implosion,<br />
erzählt vom Sehnen <strong>und</strong> vom Scheitern,<br />
verweist augenzwinkernd auf Twilight-Romantik,<br />
auf Disco-Phantasien <strong>und</strong> auf Alain<br />
Delon. Kunath zitiert auch Lyriker <strong>und</strong> große<br />
Denker <strong>und</strong> baut mit all dem eine Brücke<br />
zwischen dem Inneren <strong>und</strong> der Welt draußen.<br />
Diese Brücke kann man durchaus lächelnd<br />
überqueren. Mit dem Wort „Motherfucker“<br />
im Visier, das Kunath in den Sand eines<br />
romantischen Strandes rammt oder dem<br />
Video „I Am Not Patrick Swayze“ vor Augen,<br />
in dem er sich von einem Baum aus vor<br />
verdutzte Passanten fallen lässt. Mehr noch.<br />
Wenn man sich Kunathsche Arbeitstitel wie<br />
„If The Phone Don’t Ring, You’ll Know It’s<br />
Me“ oder „I Have Always Been Here Before“<br />
durch den Kopf gehen lässt, dann gesellt<br />
sich zum Lächeln ein wissendes Runzeln<br />
auf der Stirn, weil einem die Absurdität des<br />
Lebens ins Bewusstsein kommt.<br />
Einen ähnlich, lebensweisen Titel hat Kunath<br />
sich auch <strong>für</strong> die aktuelle Schau im Schinkel<br />
Pavillon ausgedacht: „Lonely Are The<br />
Free“, behauptet er <strong>und</strong> hat dabei durchaus<br />
auch die Geschichte des Ortes im Visier. Mit<br />
einer Bar, die die Besucher im Foyer emp-<br />
Friedrich Kunath<br />
“Permanent Reminder<br />
Of A Temporary<br />
Feeling”, 2009,<br />
Turnschuhe,<br />
Schnürsenkel, Draht<br />
fängt – <strong>und</strong> Arbeiten zwischen Alltag <strong>und</strong><br />
Aufbruch, zwischen äußeren Zwängen <strong>und</strong><br />
innerer Sehnsucht. Auf Durchschlagpapieren,<br />
bei deren Anblick man regelrecht hört,<br />
wie bleierne Bürokraten es in ihre Schreibmaschine<br />
einspannen, malt er utopische<br />
Weltentwürfe. In einer amorphen Skulp-<br />
„I Have Always Been Here Before“<br />
tur beschwört er die Banane als Symbol<br />
der Hierarchie. Ein paar Turnschuhe lässt<br />
er betrübt am Boden stehen, während zig<br />
Schnürsenkel beschwingt gen Himmel fliegen.<br />
„Ich habe an eine Szene gedacht, in der sich<br />
jemand seine Schuhe zu bindet <strong>und</strong> sich<br />
dabei seine Gedanken in Vögel verwandeln,<br />
die weg fliegen“, hat Kunath in einem Interview<br />
über diese Arbeit gesagt, „fast, als sei<br />
der Träumer der Realist von heute.“<br />
Für Gedanken dieser Art ist der Pavillon in<br />
diesem Sommer der perfekte Ort. Sinnend<br />
kann man auf der Terrasse die Nase in die<br />
Sonne halten oder durch die Parkanlage<br />
wandeln. Ganz nah am Brandenburger Tor<br />
<strong>und</strong> Unter den Linden, mitten in der Stadt<br />
– <strong>und</strong> doch ganz woanders.<br />
Friedrich Kunath, Lonely Are The Free, Schinkel Pavillon, bis<br />
31. Juli, www.schinkelpavillon.de
BUCHTIPP<br />
<strong>Kunst</strong> glüht überall<br />
Christoph Grau über seinen pantheistischen Blick<br />
Man finde ein Motiv <strong>und</strong> schon öffnet sich die Welt - grenzenlos, unendlich <strong>und</strong> unerschöpflich.<br />
Für den <strong>Kunst</strong>enthusiasten <strong>und</strong> Kuratoren, ehemaligen <strong>Kunst</strong>lehrer <strong>und</strong><br />
Galeristen Christoph Grau war es das besterhaltene Gebäude der römischen Antike, das<br />
Pantheon, das ihm Augen <strong>und</strong> Welt öffnete. Seit einem „<strong>Kunst</strong> beseelten Aufenthalt“ im<br />
Rom der siebziger Jahre lernte er diesen antiken Zentralbau mit seiner weiten Kuppel als<br />
„einen belastbaren, emotionalen <strong>und</strong> konstruktiven Brennpunkt” lieben, „der nicht mehr<br />
verglimmen wollte“.<br />
Jahrzehnte später liegt nun sein „Pantheon Projekt” vor. Eine mit inspirierten Texten angelegte<br />
Bildersammlung, die sich allesamt dort wieder finden, wo das Pantheon mittels einer<br />
lichten Öffnung in der Kuppel den Blick ins Universum freigibt: im Raum des Wahren,<br />
Auch ein w<strong>und</strong>erbares,<br />
umfangreiches Bilderbuch:<br />
„Pantheon Projekt“<br />
Imaginären aber auch Anekdotischen. Seite auf Seite folgen Erinnerungen auf Assoziationen,<br />
Erzählungen auf Mutmaßungen des Autoren über das Große im Kleinen <strong>und</strong> umgekehrt.<br />
Bilder aus <strong>Kunst</strong> <strong>und</strong> Wissenschaft, Zeichnungen, Schnappschüsse, selbst auch Zeitungsbilder<br />
wie jener lichte Bombentrichter, den der Irakkrieg in die Decke eines Palastes<br />
von Saddam Hussein einbrannte, sind angeregt von der nicht nur kosmischen Dimension<br />
des antiken Gebäudes.<br />
Ob ein Loch in der Jalousie das Kinderzimmer in eine Camera Obscura <strong>und</strong> damit in eine<br />
Art Gott TV verwandelt, sich der Big Mac als Fast Food-Variante des Pantheon entpuppt<br />
oder ein historischer Taubenturm aus der Normandie den römischen Bau zitiert: Grau lässt<br />
seinen pantheistischen Gedanken freien Raum <strong>und</strong> zeigt nebenbei wie spielerisch, scheinbar<br />
mühelos <strong>und</strong> anregend assoziativ sich Bilder erschließen - hat man erst einmal sein<br />
Muster gef<strong>und</strong>en, das nicht mehr „verglimmen“ will. WJ<br />
Christoph Grau: Pantheon Projekt, Textem Verlag, Hardcover mit Lesebändchen, 600 Seiten, 28 Euro<br />
www.nordpuls.de<br />
(040) 43 28 42-12
die die kunst szene<br />
30<br />
Ausstellungen im Überblick<br />
1<br />
bis 27.8. : Rik van iersel: Hit spit Move Fast<br />
Lane, Galerie Borchardt<br />
4<br />
bis 21.9.: Wulf kirschner. zeichnungen<br />
1978-2011, Galerie Levy<br />
bis 13.8.: new kids On the Block, daniel<br />
Hörner, Malerei, Moritz stumm, zeichnung,<br />
new Video kids, White trash Contemporary<br />
10<br />
bis 4.9.: edvard Munch. Holzschnitte,<br />
Museum Behnhaus drägerhaus<br />
7<br />
2<br />
bis 27.8.: katharina Büche, Michael kutschbach,<br />
Galerie Carolyn Heinz<br />
bis 11.9.: Bruegel, Rembrandt & Co.<br />
niederländische zeichnungen 1450-1850,<br />
Hamburger kunsthalle<br />
5<br />
8<br />
bis 28.8.: sommerausstellung galerie holzhauer<br />
hamburg: Lars Möller, Malerei, eberhard Freudenreich,<br />
skulptur, Genueser schiff, Hohwacht<br />
11<br />
bis 7.8.: Yesim Akdeniz Graf: a dream within<br />
a dream – rüya içinde bir rüya, Pak – kunstverein<br />
Glückstadt<br />
3<br />
bis 30.7.: Werke der schlumper im dialog mit<br />
Arbeiten der schülerinnen der Louise-schröderschule,<br />
Galerie der schlumper<br />
6<br />
bis 21.8.: Rena donsbach, Anna Lena Grau,<br />
Vanessa nica Mueller, sonja Vohland: the<br />
empty set, kunstverein Harburger Bahnhof<br />
9<br />
bis 28.8.: Los geht es wieder. die graphische<br />
sammlung 2011, kunsthalle zu kiel<br />
12<br />
bis 4.9.: Julia Bornefeld: Vanity and High<br />
Fidelity, stadtgalerie kiel
Hamburg<br />
altonaer museum, Museumstraße 23 (Altona),<br />
� 42 81 35 35 82; www.altonaermuseum.de,<br />
di-so 10-17 uhr; bis 5.8.2012: Land<br />
am Meer. die küsten von nord- <strong>und</strong> Ostsee;<br />
bis 14.8.: Wolfgang Werkmeister. Meister-<br />
Werke der Radierkunst<br />
altonaer museum (Kinderbuchhaus), Museumstraße<br />
23 (Altona), � 42 81 35 35 82;<br />
www.altonaermuseum.de, di-so 10-17 uhr;<br />
bis 31.12.: Junge! Junge! Ausstellung über<br />
das Bild von Jungs im kinderbuch<br />
atelier 98 – galerie auf der uhlenhorst,<br />
M<strong>und</strong>sburger damm 35 (uhlenhorst), di,<br />
do, Fr 14-18, sa 10.30-13 uhr; bis 26.7.:<br />
Marianne kindt, ingeburg Borowski: Fabenspiele.<br />
Malerei<br />
Die <strong>Kunst</strong> der Zeichnung<br />
Horst Janssen – II. Teil<br />
selbst mit signet, 1990, Bleistift <strong>und</strong><br />
Aquarell, © VG Bildkunst, Bonn<br />
27. Juli - 11. september 2011<br />
die drostei<br />
dingstätte 23<br />
25421 Pinneberg<br />
t 041 01 - 21 03-140<br />
F 041 01 - 21 03-18<br />
Öffnungszeiten: Mi - so 11-17 uhr<br />
s.dupke@drostei.de<br />
www.drostei.de<br />
bucerius <strong>Kunst</strong> Forum, Rathausmarkt 2<br />
(innenstadt), � 360 99 60; www.buceriuskunstforum.de,<br />
Fr-Mi 11-19, do 11-21<br />
uhr; bis 11.9.: William turner. Maler der<br />
elemente<br />
Deichtorhallen, deichtorstraße 1-2 (Altstadt),<br />
di-so 11–18 (1. do im Monat bis<br />
21 uhr); bis 21.8.: sammlung Falckenberg<br />
/ sammlung Olbricht; bis 14.8.: Visual Leader<br />
2011<br />
Die Hamburger galerie, ABC-straße 9-11<br />
(innenstadt), � 35 01 64 53; www.hamburgergalerie.de,<br />
Mo-Fr 11-18, sa 11-16 uhr;<br />
bis 7.7.: Randy Ford, david kessler, Luis<br />
Perez. Malerei<br />
Dockville-Festivalgelände, Reiherstieg Haupt-<br />
deich / ecke Alte schleuse (Wilhelmsburg)<br />
Einstellungsraum, Wandsbeker Chaussee<br />
11 (Wandsbek), do/Fr 17-20 uhr; 1.-15.7.:<br />
Andrés Galeano: Himmelsfahrten<br />
Elbschloss residenz, elbchaussee 374 (nienstedten),<br />
� 819 91 10; www.elbschloss-residenz.de,<br />
Mo-so 10-19 uhr; bis 8.8.: Carsten<br />
Westphal: zauber der Wüste<br />
Elektrohaus, Pulverteich 13 (st. Georg), www.<br />
elektrohaus.net, ab 15.7.: kimberly Horton.<br />
installation, ab 5.8.: Pind + Fabulous supermarket.<br />
Gruppenausstellung<br />
Ernst barlach Haus, Baron-Voght-straße<br />
50a (Othmarschen), � 82 60 85; www.<br />
barlach-haus.de, di-so 11-18 uhr; ständig:<br />
stiftung Hermann F. Reemtsma: Holzskulpturen,<br />
Bronzen, keramik, zeichnungen <strong>und</strong><br />
druckgrafik von ernst Barlach; bis 25.9.:<br />
Helmut kolle: ein deutscher in Paris. Malerei<br />
Fabrik der Künste, kreuzbrook 10-12 (Hammerbrook),<br />
� 86 68 57 17; www.fabrikderkuenste.de,<br />
sa 17-20, so 11-18 uhr; 27.-<br />
28.8.: torsten Maul: kleine Bilder. Malerei<br />
<strong>und</strong> zeichungen<br />
Feinkunst Krüger, ditmar-koel-straße 22 (st.<br />
Pauli), � 31 79 21 58; www.feinkunst-krueger.de,<br />
do-Fr 12-19, sa 12-18 uhr; bis 2.7.:<br />
simon Hehemann, stefan Vogel – 3. teil: Fin<br />
z Amt. installation, skulptur, Malerei; 10.7.-<br />
30.7.: Gosia Machon: Hotel. Malerei<br />
Fleetstreet, Admiralitätstraße 71 (neustadt),<br />
� 39 99 38 83, di-Fr 12-19, sa/so 13-19<br />
uhr; bis 1.7.: Georges Christien: Voodoo<br />
Chanel<br />
Frappant e.V. in der Viktoria Kaserne, zeiseweg<br />
9 (Altona), Mi-Fr 17-21, so 15-21<br />
uhr; bis 1.7.: spring # 8: Familiensilber. die<br />
Mühle der Ahnen klappert. illustration<br />
Freelens galerie, steinhöft 5 (neustadt),<br />
www.freelens.com/galerie, Mo-Fr 11-18<br />
uhr; bis 19.8.: André Lützen: Public Private<br />
Hanoi. Fotografie<br />
gängeviertel (Kutscherhäuser), Valentinskamp<br />
39 (innenstadt) www.gaengeviertel.info, doso<br />
15-19 uhr; bis 2.7.: the end of History.<br />
Commentary & interchange Hamburg 2011<br />
galerie 3x23, sternstraße 107-109 (schanzenviertel),<br />
� 430 950 60; www.3x23.de, Mo-sa<br />
10-24, so 13-24 uhr; bis 9.8.: nina Lieder:<br />
Panti – träume. Malerei, zeichnung<br />
galerie abrahams, Fehlandtstraße 50 (innenstadt),<br />
� 35 26 57; www.galerie-abrahams.de,<br />
di-Fr 11-18, sa 11-16 uhr; bis<br />
23.7.: unter vollen segeln. Malerei<br />
galerie am michel, krayenkamp 10 (neustadt),<br />
� 36 80 99 39, Mo-so 11-18 uhr;<br />
1.7.-20.8.: künstler der Galerie: „die sommergruppe“<br />
galerie anne moerchen, Milchstraße 6 a (Rotherbaum),<br />
� 27 10 28; www.galerie-annemoerchen.de,<br />
di-Fr 13.30-18.30, sa 12-15<br />
uhr bis 27.8.: eckardt, nebeker, v.d. Vegt u.a.:<br />
impressions – summer Group show<br />
1<br />
galerie borchardt, Hopfensack<br />
19 (innenstadt), � 38 89 88; www.<br />
galerie-borchardt.de, di-Fr 12-18,<br />
sa 11-16 uhr; bis 27.8.: Rik van<br />
iersel: Hit spit Move Fast Lane<br />
galerie borssenanger, Blankeneser Landstraße<br />
83 (Blankenese), � 38 67 57 51, Mi 17-<br />
20, sa 13-16 uhr; bis 15.8.: Johannes ulrich<br />
kubiak. Aquarelle<br />
galerie Carolyn Heinz, kloster-<br />
2<br />
wall 13 (Hammerbrook), � 28 78<br />
29 19; www.galeriecarolynheinz.<br />
de, Mi-Fr 12-19, sa 12-16 uhr;<br />
30.7.-27.8.: katharina Büche,<br />
Michael kutschbach. Objekte, zeichnung;<br />
bis 10.7.: Bodo Baumgarten, Constantin Grüning,<br />
Astrid köppe, esther naused, Matthias<br />
taube: drawn to drawing. zeichnung<br />
Wild Sky<br />
Alex Cecchetti, sun (One day Old),<br />
2008, Video<br />
Gruppenausstellung mit Alex Cecchetti,<br />
Peter Coffin, spencer Finch, Olia Lialina,<br />
Matt Mullican, Lisa Oppenheim, trevor<br />
Paglen, katie Paterson, Walid Raad/the<br />
Atlas Group, semiconductor, Joe Winter,<br />
Cerith Wyn evans<br />
27. Mai - 14. August 2011<br />
edith-Ruß-Haus <strong>für</strong> Medienkunst<br />
katharinenstraße 23<br />
26121 Oldenburg<br />
t 04 41 / 235 - 32 08<br />
F 04 41 / 235 - 21 61<br />
Öffnungszeiten: di - Fr 14 -18 uhr,<br />
sa/so 11-18 uhr<br />
info@edith-russ-haus.de<br />
www.edith-russ-haus.de<br />
„HELmuT KOLLE (1899 – 1931).<br />
Ein Deutscher in Paris“<br />
Helmut kolle: selbstbildnis im Jagdkostüm<br />
i, um 1930, Öl auf Leinwand, 100 x 81 cm,<br />
Privatsammlung Hamburg, Foto: privat<br />
ein Ausnahmekünstler der 1920er Jahre –<br />
zu entdecken in einer hochkarätigen<br />
Werkschau<br />
29. Mai bis 25. september 2011<br />
ernst Barlach Haus im Jenischpark<br />
Baron-Voght-straße 50 a<br />
22609 Hamburg<br />
t 040 - 82 60 85<br />
Öffnungszeiten: di – so 11 uhr bis 18 uhr<br />
www.barlach-haus.de<br />
galerie Carstensen, Brüderstraße 9 (neustadt),<br />
� 0178/149 01 01; www.galeriecarstensen.de,<br />
Mi-Fr 13-18, sa 12-16 uhr;<br />
bis 2.7.: Heinz Glüsing: Reiseimpressionen<br />
aus fünf Jahrzehnten. Malerei; 18.8.-17.9.:<br />
Frauke Gloyer: Von tieren <strong>und</strong> Menschen.<br />
Malerei<br />
galerie Chaco in den Zeise Hallen, Friedensallee<br />
7 (Ottensen), � 39 90 24 62; www.<br />
galerie-chaco.de, Mo-Fr vormittags, sa 17-<br />
19 uhr; 31.7.: Jeannine Platz: Platz hoch 2.<br />
Malerei<br />
galerie Conradi, schopenstehl 20 (Altstadt),<br />
� 469 66-645; www.galerie-conradi.de, Mi-<br />
Fr 12-18, sa 12-16 uhr; 1.7.-20.8.: Helene<br />
Appel, nadja Frank, Anna Gudjónsdóttir,<br />
Claudia Wieser<br />
galerie der Schlumper, neuer<br />
3<br />
kamp 30 (schanzenviertel), � 43<br />
25 42 70; www.schlumper.de, Mi-<br />
Fr 16-19, sa 11-17 uhr; bis 30.7.:<br />
schule der schlumper: Werke<br />
der schlumper im dialog mit Arbeiten der<br />
schülerinnen der Louise-schröder-schule<br />
galerie Heike Hinkelmann, Barmbeker<br />
straße 181 (Winterhude), di-Fr 10-12<br />
<strong>und</strong> 15-18, sa 10-14 uhr; bis 23.7.: Annette<br />
Wimmershoff. Papierobjekte; bis 23.7.:<br />
Gerd Festesen, karl Goris, klaus kröger,<br />
tomislav Laux<br />
galerie im georgshof/ alfred Toepfer Stiftung<br />
F.V.S, Georgsplatz 10 (st. Georg),<br />
� 334 02 16; www.galerie-im-georgshof.<br />
de, Mo-do 14-17, Fr 14-16 uhr; bis 15.7.:<br />
kirsten Haarmann: njál, kjartan <strong>und</strong> die<br />
Anderen. Fotografie<br />
galerie Kramer Fine art, Altstädter straße<br />
13 (Altstadt), � 31 81 01 54, www.kramerfine-art.de,<br />
di-Fr 12-18.30, sa 12-15 uhr; bis<br />
15.7.: Compilation nr. 1: Arbeiten von sechs<br />
künstlern der Galerie; bis 31.7.: Menno Fahl,<br />
Anna Gestering, svenja Maaß u.a., Malerei<br />
4<br />
galerie Levy, Osterfeldstraße 6<br />
(eppendorf), � 45 91 88; www.<br />
galerie-levy.de, Mo-Fr 10-18 uhr;<br />
bis 21.9.: Wulf kirschner. zeichnungen<br />
1978-2011<br />
galerie Linda e.V., seilerstraße 36 (st. Pauli),<br />
� 21 00 70 75; www.chezlinda.de, Mo-so<br />
14-18 uhr; 15.-23.7.: karin Bähr, Felix Bauer:<br />
ein solo-duett. zeichnungen<br />
galerie magnus P. gerdsen, Mittelweg 152<br />
(Rotherbaum), � 27 73 89; www.galeriegerdsen.de,<br />
di-Fr 11-18.30, sa 10-14 uhr;<br />
bis 29.7.: sonja Weber: see, Meer, Licht.<br />
Malerei<br />
galerie mare Liberum, Rentzelstraße 13<br />
(Rotherbaum), � 41 35 25 22, Mo-Fr 12-<br />
18 uhr; bis 15.8.: Larissa strunowa-Lübke,<br />
thomas Helbing: (Mit)MenschenMalerei,<br />
skulptur<br />
galerie Oel-Früh, Brandshofer deich 45<br />
(Rothenburgsort), � 78 07 21 39; www.oelfrueh.org,<br />
Mi ab 19 uhr; 10.-23.7.: Hikaru<br />
Miyakawa. Mixed Media<br />
galerie PopartPirat, springeltwiete 2 (Altstadt),<br />
� 01 51 / 11 53 62 22; www.popartpirat.de,<br />
Mi-sa 14.30-18 uhr; 8.7.-19.8.:<br />
nadine Wölk: see Yeah. Malerei<br />
galerie renate Kammer, Münzplatz 11 (st.<br />
Georg), � 23 26 51, di-Fr 12-18, sa 11-15<br />
uhr; bis 9.7.: e2A eckert eckert Architekten:<br />
Bauten <strong>und</strong> Projekte<br />
galerie rose, Großer Burstah 36 (Altstadt), �<br />
36 56 36; www.galerierose.de, di-Fr 11-18,<br />
sa 10-14 uhr; bis 6.8.: Antje Fretwurst-Colberg,<br />
Piet Groenendijk, Ben kamili, André<br />
krigar, Christine theile, Robert Vorstman,<br />
sigurd Wendland: 7 malen am Meer. Malerei<br />
galerie Sfeir-Semler, Admiralitätstraße 71<br />
(neustadt), � 37 51 99 40; www.sfeir-semler.com,<br />
di-Fr 11-18, sa 12-15 uhr; bis 31.7.:<br />
Pauline M‘Barek: trophäen<br />
galerie Vera munro, Heilwigstraße 64 (eppendorf),<br />
� 47 47 46; www.veramunro.de,<br />
di-Fr 9-18, sa 11-14 uhr; bis 22.7.: eriks<br />
Apalais: Confessions. Malerei<br />
großer grasbrook HafenCity, Großer Grasbrook<br />
(Hafencity), durchgehend; bis 31.12.:<br />
Plamen dejanoff: the Bronze House.<br />
skulptur<br />
5<br />
Hamburger <strong>Kunst</strong>halle, Glockengießerwall<br />
(Altstadt), � 428 13 12<br />
00; www.hamburger-kunsthalle.<br />
de, di-so 10-18, do 10-21 uhr;<br />
15.7.-9.10.: Marc Brandenburg<br />
zeichnung, Wandarbeit; bis 30.8.: Übermalt.<br />
Verwischt. Ausgelöscht. das Porträt im 20.<br />
Jahrh<strong>und</strong>ert (Galerie der Gegenwart); bis<br />
14.8.: zur triennale der Photographie: Roni<br />
Horn; bis 7.8.: Otto dix. der krieg; bis 11.9.:<br />
Bruegel, Rembrandt & Co. niederländische<br />
zeichnungen 1450-1850<br />
Friedensreich H<strong>und</strong>ertwasser<br />
das komplette zu Lebzeiten<br />
erschienene „graphische Werk“<br />
691 A irinaland über dem Balkan,<br />
serigraphie 1971 © Gruener Janura AG,<br />
Glarus, schweiz, 2011<br />
23. April bis 9. Oktober 2011<br />
Am kulturwerk 2<br />
22844 norderstedt<br />
t 0 40 - 609 265 66<br />
www.h<strong>und</strong>ertwasser-ausstellung.de<br />
Hamburgmuseum, Holstenwall 24 (neustadt),<br />
� 42 81 32 23 80; www.hamburgmuseum.de,<br />
di-sa 10-17, so 10-18 uhr; bis<br />
17.7.: atmen <strong>und</strong> halbwegs frei sein – Flucht<br />
nach shanghai; bis auf weiteres: Aufbruch in<br />
die Moderne. Brand von 1842 – Auswanderung<br />
über Hamburg – Überseehandel<br />
Handelskammer, Adolphsplatz 1 (innenstadt),<br />
� 36 13 80, Mo-do 9-17, Fr 9-16 uhr;<br />
bis 29.7.: Ausstellung zur japanischen teezeremonie;<br />
18.8.-7.10.: Carl Otto Czeschka:<br />
zur erinnerung an einen Wiener Meister im<br />
dienst der Hamburger Wirtschaft<br />
31<br />
kALendeR<br />
die kunst szene
kALendeR<br />
die kunst szene<br />
32<br />
HfbK – Hochschule <strong>für</strong> bildende Künste,<br />
Lerchenfeld 2 (uhlenhorst), � 29 84 32 39,<br />
Mo-so 14-20 uhr; 7.7.-10.7.: Jahresausstellung<br />
Hinterconti, Marktstraße 40a (karolinenviertel),<br />
www.hinterconti.de, sa-so 15-21 uhr;<br />
9.-10.7.: eine Überraschung <strong>für</strong> alle Beteiligten.<br />
studierende der HFBk. eröffnung<br />
Hosenstall, ellmenreichstraße 28 (st. Georg),<br />
Mi-so 16-22 uhr; bis 13.7.: Angela sommer:<br />
Herzbotschaften. Malerei<br />
Instituto Cervantes Hamburg, Fischertwiete<br />
1 (innenstadt), � 530 20 52 90; www.cervantes-hamburg.de,<br />
Mo-do 9-19, Fr 9-15<br />
uhr; 1.7.-26.8.: Martha zuik. Malerei<br />
„märchenland voller abenteuer.<br />
Habliks reise in den Orient“<br />
Wenzel Hablik, Grüne türbe, 1910<br />
29.05. - 07.08.2011<br />
Wenzel-Hablik-Museum<br />
Reichenstraße 21<br />
25524 itzehoe<br />
t 48 21 - 8 88 60 20<br />
F 48 21- 8 88 60 21<br />
Öffnungszeiten: di - Fr 14-17 uhr, sa 14-<br />
18 uhr, so 11-18 uhr, Feiertag 11-18uhr<br />
museum@wenzel-hablik.de<br />
www.wenzel-hablik.de<br />
Istituto Italiano di Cultura, Hansastraße<br />
6 (Harvestehude), � 39 99 91 30; www.<br />
iicamburgo.esteri.it, Mo-Fr 9-13 + Mo-do<br />
14.00-16.00 uhr; bis 30.7.: emidio Asquino,<br />
Paolo Moretto: La Biennale di Venezia:<br />
il Padiglione italia nel mondo. Malerei,<br />
skulptur<br />
Jenisch Haus – museum <strong>für</strong> <strong>Kunst</strong> <strong>und</strong><br />
Kultur an der Elbe, Baron-Voght-straße<br />
50 (Othmarschen), � 82 87 90, di-so<br />
11-18 uhr; bis 30.10.: die Vögel Mitteleuropas.<br />
Aquarelle von Johann Friedrich<br />
naumann<br />
Johannes-brahms-museum, Peterstraße 39<br />
(innenstadt), � 45 21 58, di/do 10-13 uhr;<br />
ständig: schriften, Lithografien, Fotografien<br />
<strong>und</strong> Gegenstände aus dem Vermächtnis Johannes<br />
Brahms’<br />
Künstlerhaus Frise, Arnoldstraße 26-30 (Ottensen),<br />
� 410 86 93; www.frise.de, Mi 20-<br />
23 uhr; bis 3.7.: Rapid Rabbit – Beschleunigte<br />
Bildwelten: Maus <strong>und</strong> elefant. Archiv,<br />
kollektives Gedächtnis, Wiederkehr<br />
Künstlerhaus Sootbörn, sootbörn 22 (niendorf),<br />
� 45 06 08 07; www.kuenstlerhaussootboern.de,<br />
sa-so 15-18 uhr; 2.-17.7.:<br />
„kunst-stoff“künstler aus Hamburg <strong>und</strong><br />
Berlin zum thema installation<br />
<strong>Kunst</strong>-Nah, Große Bergstraße 160 (Altona),<br />
1. stock, � 22 63 27 14, Mo-sa 11-19 uhr;<br />
bis 16.7.: katrin Bethge: ein kaleidoskopischer<br />
Garten. Lichtinstallation<br />
<strong>Kunst</strong>forum der gEDOK, koppel 66 (st.Georg),<br />
� 280 31 24; www.gedok-hamburg.de,<br />
di-Fr 11-18, sa 12-16 uhr; 28.7.-4.8.: Yvonne<br />
Goy, Barbara Guthmann: Max & Consorten<br />
– eine spurensicherung Fotografie, Objekte;<br />
bis 8.7.: Boudoir<br />
<strong>Kunst</strong>haus Hamburg, klosterwall 15 (Hammerbrook),<br />
� 33 58 03; www.kunsthaushamburg.de,<br />
di-so 14-18 uhr; 5.7.-21.8.:<br />
kunstpreis Finkenwerder: thorsten Brinkmann;<br />
bis 17.7.: Honoré daumier, silke<br />
Hönig, nobuyuki Osaki u.a.: Haut – Mythos<br />
<strong>und</strong> Medium<br />
<strong>Kunst</strong>raum Falkenstein, Grodiusweg 79<br />
(Blankenese), di-Fr 11-17, sa 11-14 uhr;<br />
9.7.-16.8.: Bitte recht fre<strong>und</strong>lich!? 150 Jahre<br />
fotografische kinderporträts<br />
6<br />
<strong>Kunst</strong>verein Harburger bahnhof,<br />
Hannoversche straße 85 (Harburg),<br />
� 76 75 38 96, Mi-so 14-18<br />
uhr; 1.7.-21.8.: Rena donsbach,<br />
Anna Lena Grau, Vanessa nica<br />
Mueller, sonja Vohland: the empty set<br />
<strong>Kunst</strong>verein in Hamburg, klosterwall 23<br />
(Hammerbrook), � 33 83 44; www.kunstverein.de,<br />
di-so 12-18 uhr; bis 27.11.:<br />
Werner Büttner: die erlösende eloquenz<br />
erprobter dinge – Jena Paradies revisited.<br />
Malerei, Objekte; bis 11.9.: Henning<br />
Bohl: Cornet of Horse; bis 11.9.: Charley<br />
Harper<br />
Loge im gängeviertel, Valentinskamp 34 (innenstadt),<br />
do-sa 15-18 uhr; bis 23.7.: Vrai<br />
ou faux? Wahr oder falsch? Junge internationale<br />
Fotografie<br />
marziart, eppendorfer Weg 110 (eimsbüttel),<br />
� 23 51 88 94; www.marziart.com, di/Mi<br />
14-20, do/Fr 14-18 uhr; bis 6.7.: Best of<br />
2011 / Viva con Aqua. installation; 8.7.-3.8.:<br />
Matilde Alonso, Anna Christine Gejlsbjerg,<br />
ulla Carlberg, ingela Hallonquist, Matilde<br />
Montesinos, inge thögersen<br />
museum der arbeit, Wiesendamm 3 (Barmbek),<br />
� 428 13 30; www.museum-der-arbeit.de,<br />
Mo 13-21, di-sa 10-17, so 10-18<br />
uhr; bis 3.7.: Werbewelten made in Hamburg<br />
– 100 Jahre Reemtsma. Fotografie,<br />
zeichnung, Plakate, Anzeigen<br />
museum Elbinsel Wilhelmsburg, kirchdorfer<br />
straße 163 (Wilhelmsburg), � 31 18 29<br />
28; www.museum-wilhelmsburg.de, so 14-<br />
17 uhr; bis 3.7.: katarina Jensen: die Piselotte<br />
– eine erfindung<br />
museum <strong>für</strong> <strong>Kunst</strong> <strong>und</strong> gewerbe, steintorplatz<br />
(st. Georg), � 42 81 34 27 32; www.<br />
mkg-hamburg.de, di-so 11-18, do 11-21<br />
uhr; bis 28.8.: dekore auf offenem Gr<strong>und</strong>:<br />
katagami – Japanische Färbeschablonen;<br />
bis 17.7.: Portraits in serie. Fotografien<br />
eines Jahrh<strong>und</strong>erts; bis 28.8.: Grafikdesign<br />
im Jugendstil. der Aufbruch des Bildes in<br />
den Alltag; bis 8.1.2012: die kraft der Linie.<br />
Abstraktion <strong>und</strong> Bildlichkeit in Japan<br />
<strong>und</strong> dem Westen; bis 31.12.: Body and soul.<br />
Menschenbilder aus vier Jahrtausenden;<br />
26.8.-15.1.2012: das design von Jonathan<br />
ive; 26.8.-15.1.2012: stylectrical. Ausstellung<br />
elektrodesign<br />
Welten entdecken<br />
Männliche Figur, Chile, Rapa nui<br />
(Osterinsel), 19. Jh<br />
Werke aus der Völkerk<strong>und</strong>esammlung der<br />
Hansestadt Lübeck zu Gast in der<br />
kunsthalle st. Annen 26.6. bis 13.11.2011<br />
26. Juni - 13. november 2011<br />
die LÜBeCkeR Museen<br />
kulturstiftung Hansestadt Lübeck<br />
kunsthalle st. Annen<br />
st. Annen-str. 15<br />
23552 Lübeck<br />
t 04 51-1 22 - 41 37<br />
F 04 51- 1 22 - 41 83<br />
Öffnungszeiten: di - so, 10 -17 uhr<br />
mkk@luebeck.de<br />
www.die-luebecker-museen.de<br />
Willkommen zur Hafenr<strong>und</strong>fahrt<br />
Helma Wolff: schlepper zP Chalone<br />
(2010), Mischtechnik auf LW, 80 x 100 cm<br />
Malerei von tanja Gott, Jasmin Hilmer<br />
<strong>und</strong> Helma Wolff<br />
7. Juni - 14. August 2011<br />
Galerie im elysée<br />
Rothenbaumchaussee 10<br />
20148 Hamburg<br />
www.galerie-im-elysee.de<br />
museum <strong>für</strong> Völkerk<strong>und</strong>e Hamburg, Rothenbaumchaussee<br />
64 (Rotherbaum), �<br />
428 87 90; www.voelkerk<strong>und</strong>emuseum.com,<br />
di-so 10-18, do 10-21 uhr; bis 21.12.: Herz<br />
der Maya; bis 28.8.: Götter <strong>und</strong> dämonen<br />
Asiens<br />
Neue Zeichnerei Hamburg, Große Brunnenstraße<br />
47 (Ottensen), � 79 69 88 69;<br />
www.neue-zeichnerei.de, di-Fr 10-14, sa<br />
11-15 uhr; bis 30.7.: Augenfutter – illustrationen<br />
aus 25 Jahren szene HAMBuRG<br />
essen+tRinken<br />
Poster galerie, schauenburgerstraße 27 (innenstadt),<br />
� 35 72 91 20; www.postergalerie.de,<br />
Mo-Fr 10-19, sa 10-16 uhr; bis 2.7.:<br />
Petra stahl: Blütenzauber<br />
power galerie, Hopfensack 14 (Altstadt), �<br />
32 52 73 10, Mi-Fr 15-18, sa 12-15 uhr;<br />
9.7.-5.8.: Joep van Liefland. druckgrafik,<br />
Objekte, installations<br />
rieck Haus, Curslacker deich 284 (Curslack),<br />
� 723 12 23, di-so 10-17 uhr; bis 31.10.:<br />
Angekarrt. Von Grünhökern <strong>und</strong> Händlern<br />
in den Vier- <strong>und</strong> Marschlanden<br />
rimaju, Große elbstraße 143a (Altona), �<br />
80 00 45 99-1/11; www.rimaju.de, di-Fr 12-<br />
19, sa 11-18, so 11-17 uhr; bis 31.7.: Rainer<br />
Hoffelner meets Galerie Rimaju<br />
robert morat galerie, kleine Reichenstraße<br />
1 (Altstadt), � 32 87 08 90; www.robertmorat.de,<br />
di-Fr 12-18, sa 12-16 uhr; 2.7.-15.8.:<br />
karin Jobst: aro<strong>und</strong> heaven and men; Oliver<br />
Heissner: sprinkenhof<br />
Sammlung Falckenberg / Phönix Kulturstiftung,<br />
Wilstorfer straße 71 (Harburg), � 32<br />
50 67 62; www.sammlung-falckenberg.de,<br />
ständig: Ausstellung der sammlung Harald<br />
Falckenberg. Führung nach Vereinbarung;<br />
bis 11.9.: dieter Meier: Works 1969-2011<br />
and the Yello Years<br />
Schanzenstraße 43, schanzenstraße 43<br />
(schanzenviertel), Mo-so 14-20; 8.-20.7.:<br />
Local Art Club Galerie: Candy<br />
Speicherstadt, speicherstadt (Altstadt), Mo-<br />
Fr 10-17, sa/so 10-18 uhr; bis 31.7.: thomas<br />
Hampel, Giorgio Masnikosa: Hamburg<br />
– triest: speicherstadt <strong>und</strong> Porto Vecchio.<br />
Fotografie<br />
Staats- <strong>und</strong> universitätsbibliothek Carl<br />
von Ossietzky, Von-Melle-Park 3 (Rotherbaum),<br />
� 428 38 22 33; www.sub.uni-hamburg.de,<br />
Mo-Fr 9-21, sa/so 10-21 uhr; bis<br />
17.7.: der Gute Ort – 400 Jahre Jüdischer<br />
Friedhof Altona<br />
Tinderbox, Billwerder neuer deich 72 (Rothenburgsort),<br />
� 52 59 93 81; www.tinderbox-art.com,<br />
di-Fr 10-18, sa 11-15 uhr;<br />
bis 30.7.: todd norsten; bis 9.7.: Lawrence<br />
Power: Law & Order<br />
ute Claussen galerie II, Am klein Flottbeker<br />
Bahnhof 2 (Othmarschen), � 88 09 96 36;<br />
www.uteclaussen-galerie.de, Mo/Mi 17-19<br />
uhr; bis 31.8.: dieter Wiesmüller: illusionen.<br />
Malerei, zeichnung<br />
Westwerk, Admiralitätstraße 74 (neustadt),<br />
� 36 39 03; www.westwerk.org, 29.7.- 7.8.:<br />
Woo-Jong taek. Malerei; Mo-so 16.30-19<br />
uhr – 1.-10.7.: ulrich Jansen: der große<br />
Wald. Fotografie; di-Fr 18-20, sa-so 15-<br />
18 uhr – 12.-21.8.: Peter Bouè, Manfred<br />
eichorn, Ralf Jurszo: nero. Malerei; di-Fr<br />
16-19, sa 12-17, so 15-18 uhr – 26.8.-4.9.:<br />
Hartmut Gerbsch. Lichtinstallationen<br />
7<br />
White Trash Contemporary, neue<br />
Burg 2 (eingang Willy-Brandtstraße)<br />
(Altstadt), � 36 09 99 35;<br />
www.whitetrashcontemporary.<br />
com, Mi-Fr 13-19, sa 12-16 uhr;<br />
bis 13.8.: daniel Hörner, Moritz stumm:<br />
new kids on the Block. Malerei, zeichnung;<br />
bis 13.8.: effie Wu, Feiko Beckers, Anna Fiedler,<br />
nike Arnold, simone Häckel, Martin<br />
kohout, Rasso Hilber u. a.: new Video kids.<br />
Videoarbeiten; bis 20.8.: 48 künstler: Based<br />
in Berlin, shown in Hamburg<br />
umgEbuNg<br />
arthur boskamp-Stiftung m.1, Breite straße<br />
18 (Hohenlockstedt), � 04826/85 01 10;<br />
www.arthurboskamp-stiftung.de, sa-so 14-<br />
18 uhr; bis 21.8.: nevin Aladag: Hochsaison.<br />
Video, Fotografie, Rauminstallation<br />
Die Drostei – Kreiskulturzentrum, dingstätte<br />
23 (Pinneberg), � 04101/210 30, Mi-so<br />
10-17; bis 10.7.: Lichtwelten <strong>und</strong> Farbstoffe<br />
– Werkschau von Jörgen Habedank. Glaskunst,<br />
Aquarelle, skulpturcollagen<br />
Edith-ruß-Haus <strong>für</strong> medienkunst, katharinenstraße<br />
23 (Oldenburg) � 0441/235 32 08;<br />
www.edith-russ-haus.de, di-Fr 14-18, sa-so<br />
11-18 uhr; bis 14.8.: Wild sky. Gruppenausstellung.<br />
Fotografie, Video, installation<br />
gestaltungswege<br />
ulla Carlberg - „Carassius“, Aquarell<br />
ulla Carlberg (schweden), Anna Christine<br />
Gejlsberg (dänemark), ingela Hallonquist<br />
(schweden), Matilde Alonso (spanien),<br />
Matilde Montesinos (spanien), inge<br />
thøgersen (dänemark)<br />
8. Juli 2011 - 3.August 2011<br />
Marziart internationale Galerie<br />
Malschule + studio<br />
Marion zimmermann<br />
eppendorfer Weg 110-112<br />
20259 Hamburg<br />
t 040 - 23 51 88 94<br />
F 040 - 31 81 96 76<br />
Öffnungszeiten: di + Mi 14 - 20 uhr,<br />
do + Fr 14 - 18 uhr<br />
info@marziart.com<br />
www.marziart.com<br />
Ernst barlach museum ratzeburg, Barlachplatz<br />
3 (Ratzeburg); � 04103/91 82 91;<br />
www.ernst-barlach.de, di-so 11-17 uhr;<br />
4.7.-29.8.: ernst Barlach, käthe kollwitz:<br />
Über die Grenzen der existenz. Plastik,<br />
Grafik, zeichnung<br />
Ernst barlach museum Wedel, Mühlenstraße<br />
1 (Wedel), � 04103/91 82 91; www.ernstbarlach.de,<br />
Mo-Fr 11-17 uhr; bis 23.10.:<br />
das große Welttheater. die expressionismusschau<br />
im norden. Malerei, zeichnung,<br />
Aquarell, skulptur aus der sammlung<br />
karsch/nierendorf Berlin
Focke museum, schwachhauser Heerstraße<br />
240 (Bremen), 2.7.-30.10.: elliott erwitt:<br />
H<strong>und</strong>e <strong>und</strong> andere zeitgenossen. Fotografie<br />
8<br />
genueser Schiff, seestraße 18<br />
(Hohwacht/Ostsee), � 04381/75<br />
33; www.genueser-schiff.de, 10.7.-<br />
28.8.: sommerausstellung Galerie<br />
Holzhauer Hamburg: Lars Möller,<br />
eberhard Freudenreich. Malerei, skulptur<br />
gesellschaft <strong>für</strong> aktuelle <strong>Kunst</strong> bremen,<br />
teerhof 21 (Bremen), � 0421/ 50 08 97;<br />
www.gak-bremen.de, di-so 10-18 (do bis<br />
21 uhr); bis 31.7.: Christian Haake: White<br />
elephant. Objekt, Collage, Film; 15.8.-9.10.:<br />
Children’s Films ulla von Brandenburg, Julia<br />
Feyrer, Harrell Fletcher u.a. präsentiert<br />
von Gareth Moore<br />
roger rigorth: green revolution<br />
green revolution<br />
19. Mai - 28. september 2011<br />
Loki schmidt Haus / Botanischer Garten<br />
der universität Hamburg<br />
Ohnhorststraße<br />
s-Bahn s1, station: klein Flottbek.<br />
Buslinien 21 <strong>und</strong> 115, endstation<br />
22609 Hamburg<br />
Öffnungszeiten: täglich von 9 uhr bis ca. 1<br />
1/2 st<strong>und</strong>en vor sonnenuntergang<br />
info@haus-am-schueberg.de<br />
www.haus-am-schueberg.de<br />
Haus am Schüberg, Evang. Tagungsstätte,<br />
Wulfsdorfer Weg 33 (Ahrensburg), � 605<br />
00 28, bis 28.9.: Roger Rigorth: green revolution.<br />
skulpturen; bis 18.9.: katharina<br />
Hochhaus. skulpturen<br />
Horst Janssen museum Oldenburg, Am<br />
stadtmuseum 4-8 (Oldenburg), � 0441/235<br />
28 91; www.horst-janssen-museum.de, diso<br />
10-18 uhr; bis 21.8.: Horst Janssen in der<br />
Griffelkunst. Radierungen, Lithografien<br />
John Cage Orgel Stiftung st. Burchardikirche/ehemaliges<br />
kloster st. Buchardi, Am<br />
kloster 1 (Halberstadt), � 03941/62 16 20;<br />
www.john-cage.halberstadt.de, di-so 11-17<br />
uhr; 5.8.: John Cage: As slow as possible –<br />
11. klangwechsel beim längsten <strong>Musik</strong>stück<br />
der erde. Orgelinstallation<br />
Jüdisches museum rendsburg, Prinzessinstraße<br />
7-8 (Rendsburg), di-so 12-17 uhr;<br />
bis 16.10.: Joseph Hebroni – eine Retrospektive.<br />
Plastische Werke, zeichnungen<br />
Kestner gesellschaft, Goseriede 11 (Hannover),<br />
Fr-Mi 11-18, do 11-20 uhr; bis 14.8.:<br />
André Butzer. Malerei; bis 14.8.: das türkei-Projekt<br />
Reisereportage; bis 14.8.: Jos de<br />
Gruyter, Harald thys. Video, Fotografie<br />
<strong>Kunst</strong>halle bremen, Am Wall 207 (Bremen),<br />
� 0421/32 90 80, www.kunsthalle-bremen.<br />
de; 20.8.-2.10.: Pipilotti Rist – Ruhig durch<br />
die Wände. Videos<br />
<strong>Kunst</strong>halle Emden, Hinter dem Rahmen 13<br />
(emden), di-Fr 10-17, sa-so 11-17 (1. di im<br />
Monat bis 21 uhr); bis 17.7.: zwischen Film<br />
<strong>und</strong> kunst – storyboards von Hitchcock bis<br />
spielberg; 30.7.-25.9. : Christof Mascher:<br />
Colour island Malerei; 30.7.-25.9. : ich zog<br />
14 tage durch die Ateliers junger russischer<br />
künstler. Malerei der Glasnostzeit<br />
<strong>Kunst</strong>halle Wilhelmshaven, Adalbertstraße<br />
28 (Wilhelmshaven), � 04421/414 48; www.<br />
kunsthalle-wilhelmshaven.de, bis 21.8.: Lothar<br />
Götz: don‘t Look now 1990-2011<br />
9<br />
<strong>Kunst</strong>halle zu Kiel, düsternbrooker<br />
Weg 1 (kiel), � 0431/880 57<br />
56; www.kunsthalle-kiel.de, di-so<br />
10-18, Mi 10-20 uhr; bis 28.8.: Archiv<br />
utopia: das Brasília-Projekt<br />
von Lina kim <strong>und</strong> Michael Wesely; bis 28.8.:<br />
Los geht es wieder. die graphische sammlung<br />
2011<br />
<strong>Kunst</strong>haus Norden, Große neustraße 13<br />
(norden), � 04931/42 49; www.kunstverein-norden.de,<br />
di-Fr 15-18, sa-so 11-13<br />
uhr; bis 3.8.: Franziska neubert. Grafik,<br />
illustration<br />
<strong>Kunst</strong>haus Stade, Wasser West 7 (stade), �<br />
04141/ 448 24; www.kunsthaus-stade.de,<br />
di,do-Fr 10-17, Mi 10-19, sa-so 10-18 uhr;<br />
bis 18.9.: Picasso – Lebensthemen, druckgrafische<br />
Werke<br />
<strong>Kunst</strong>museum Wolfsburg, Hollerplatz 1<br />
(Wolfsburg), di 11-20, Mi-so11-18 uhr;<br />
bis 7.8.: Art & Fashion. zwischen Haut <strong>und</strong><br />
kleid; bis 4.9.: Gerwald Rockenschaub: multidial.<br />
installation<br />
<strong>Kunst</strong>stätte bossard, Bossardweg 95 (Jesteburg),<br />
� 04183/51 12, März-Okt. di-Fr 9-17<br />
uhr; ständig: Gesamtkunstwerk des künstlers<br />
Johann Michael Bossard, zwischen 1911<br />
<strong>und</strong> 1950 entstanden: <strong>Architektur</strong>, skulptur,<br />
Malerei <strong>und</strong> natur auf einem ca. 30.000 qm<br />
großen Gelände; bis 18.9.: Achtung Bussard!<br />
studierende der HFBk; bis 14.8.: Oskar<br />
kokoschka: Paare. druckgrafiken aus der<br />
sammlung spielmann<br />
<strong>Kunst</strong>verein aurich – <strong>Kunst</strong>pavillon, Am<br />
ellernfeld (Aurich), www.kunstverein-aurich.de,<br />
Mi-so 15-18 uhr; bis 3.7.: Heike<br />
Hahn, Helmut Hahn: immago Real estates.<br />
Objekte<br />
<strong>Kunst</strong>verein Hannover, sophienstraße 2<br />
(Hannover), di-sa 12-19, so 11-19 uhr; bis<br />
14.8.: siegfried neuenhausen: kleine Welten-<br />
Politisch motivierte plastische Werke; 27.8.-<br />
6.11.: Markus schinwald, Film, Fotografie<br />
Katharina Hochhaus: Skulpturen<br />
stabiler zustand , stilleben (Ausschnitt)<br />
26. Juni bis 18. september 2011<br />
eröffnung: so 26. Juni, 11.30 uhr<br />
kunstHaus am schüberg<br />
Wulfsdorfer Weg 33,<br />
22949 Ammersbek<br />
t 0 40 - 6 05 00 20<br />
M 01 71-12 409 94<br />
Öffnungszeiten: täglich von 8 bis 18 uhr<br />
richter@haus-am-schueberg.de<br />
www.haus-am-schueberg.de<br />
Landesgartenschau Norderstedt, emanuel-<br />
Geibel-straße 1-3 (norderstedt), Mo-Fr 9-<br />
18 uhr; bis 9.10.: H<strong>und</strong>ertwasser<br />
Landesmuseum <strong>für</strong> <strong>Kunst</strong> <strong>und</strong> Kulturgeschichte<br />
Oldenburg, schlossplatz 1 (Oldenburg),<br />
di-so 10-18 uhr; bis 4.9.: Verborgene<br />
schätze aus vier Jahrtausenden<br />
10<br />
museum behnhaus Drägerhaus,<br />
königstraße 9-11<br />
(Lübeck), � 0451/122 41<br />
48; www.die-luebeckermuseen.de,<br />
di-so 10-17<br />
uhr; bis 4.9.: edvard Munch. Holzschnitte<br />
SOmmErgäSTE<br />
Die Klassische moderne in<br />
mecklenburg <strong>und</strong> Pommern<br />
Alexej von Jawlensky An der Ostsee, 1911<br />
Öl auf karton, Privatbesitz, Foto: Jörg schanze,<br />
düsseldorf, © VG Bild-kunst, Bonn 2011<br />
die Ausstellung gibt mit ausgewählten Werken<br />
aus nationalen <strong>und</strong> internationalen Museen<br />
<strong>und</strong> Privatsammlungen erstmals einen repräsentativen<br />
Überblick über die in dieser Region<br />
entstandenen Werke der klassischen Moderne,<br />
u.a. von edvard Munch, Lyonel Feininger,<br />
erich Heckel <strong>und</strong> Alexej von Jawlensky.<br />
22. Juli - 23. Oktober 2011<br />
staatliches Museum schwerin<br />
Alter Garten 3<br />
19055 schwerin<br />
Öffnungszeiten: di - so 10 - 18 uhr,<br />
do 12 - 20 uhr<br />
www.museum-schwerin.de<br />
museum <strong>für</strong> Photographie, Helmstedter<br />
straße 1 (Braunschweig), � 0531/750 00;<br />
www.photomuseum.de, di-Fr 13-18, sa,<br />
so 11-18 uhr; bis 17.7.: sebastian stumpf:<br />
nowhere near. Video<br />
museum <strong>Kunst</strong> der Westküste, Hauptstraße<br />
1 (Alkersum/Föhr), � 04681/74 74 00;<br />
www.mkdw.de, di-so 10-17, do 10-20 uhr;<br />
bis 11.9.: superflex: Flooded Mcdonald’sVi<br />
deoinstallation; bis 15.1.2012: innenwelten:<br />
erinnerung, nostalgie, exotik. interieur der<br />
19. <strong>und</strong> frühen 20. Jh. Malerei, Fotografie;<br />
bis 15.1.2012: Wolfgang Werkmeister: Westküstenzyklus.<br />
Radierungen; bis 15.1.2012:<br />
Fiona tan: Brendan’s isle. so<strong>und</strong>piece; bis<br />
15.1.2012: sammlung kunst der Westküste<br />
Lebenswelten an der küste – kunst aus der<br />
zeit zwischen 1830 <strong>und</strong> 1930; bis 15.1.2012:<br />
Guy Ben-ner, david Bestué & Marc Vives,<br />
Gerard Holthuis, Peter Rösel, ursula stalder:<br />
szenenwechsel<br />
museum Schloss güstrow, Franz-Parr-Platz<br />
1 (Güstrow), Mo-so 10-18 uhr; bis auf weiteres:<br />
sachlichkeit <strong>und</strong> Opulenz. Leipziger<br />
Malerei zwischen 1960 <strong>und</strong> 1985<br />
Neues museum Weserburg bremen, teerhof<br />
20 (Bremen), di-Mi,Fr 10-18, do 10-21,<br />
sa-so 11-18 uhr; bis 11.9.: double Rotation.<br />
Werke aus der sammlung Lafrenz;<br />
bis 7.8.: zilla Leutenegger: More than thisinstallationen<br />
<strong>und</strong> Lichtbilder; bis 16.10.:<br />
Mark Harrington: Between spaces. Malerei;<br />
bis 29.1.2012: Chronische Fluxitis. sammlung<br />
Maria <strong>und</strong> Walter schnepel; bis 14.8.:<br />
POetRY GOes ARt & vice versa; bis 31.7.:<br />
From Page to space, Publizierte Papierskulpturen.<br />
Ausstellung studienzentrum; bis<br />
21.8.: isolde Loock: der traum denkt nie an<br />
sich. Ausstellung studienzentrum<br />
Overbeck-gesellschaft, königstraße 11 (Lübeck),<br />
� 04 51/747 60, di-so 10-17 uhr;<br />
3.7.-14.8.: Victor Man, dan Perjovschi: the<br />
Painting, the drawing and some other Objects<br />
and situations<br />
PaK – <strong>Kunst</strong>verein glückstadt,<br />
Am Hafen 46<br />
(Glückstadt), � 04124/60<br />
47 76; www.pak-glueckstadt.de,<br />
do-so 13-17 uhr;<br />
11<br />
bis 7.8.: Yesim Akdeniz Graf: a dream within<br />
a dream – rüya içinde bir rüya; 21.8.-16.10.:<br />
Hans-Christian schink. Fotografie<br />
Paula modersohn-becker museum, Böttcherstraße<br />
6-10 (Bremen), di-so 11-18 uhr;<br />
bis 3.7. : Mathilde Vollmoeller-Purrmann:<br />
Fest der Farben. Malerei; 10.7.-2.10.: Wohin<br />
die Reise geht … unterwegs mit esther,<br />
Judith, sibylle <strong>und</strong> Fritz HaaseAquarelle,<br />
zeichnungen, Fotografie<br />
Schloss agathenburg – Kulturstiftung,<br />
Hauptstraße (Agathenburg), � 04141/640<br />
11; www.schlossagathenburg.de, di-Fr 14-<br />
18, sa-so 10-18 uhr; bis 14.8.: nüchterne<br />
Räusche. zeitgenössische kunst <strong>und</strong> Barock<br />
Schloss gottorf, schlossinsel 1 (schleswig),<br />
Mo-so 10-18; bis 16.10.: Cy twombly: i<br />
liked the life. that came first. Fotografie,<br />
Grafik<br />
Sprengel museum Hannover, kurt-schwitters-Platz<br />
(Hannover), di 10-20, Mi-so<br />
10-18 uhr; bis 4.9.: Anna Blume <strong>und</strong> ich.<br />
zeichnungen von kurt schwitters; bis<br />
16.10.: Roman Bezjak: Archäologie einer<br />
zeit – sozialistische Moderne; bis 14.8.:<br />
Jean Leppien. Malerei; bis 21.8.: „spectrum“<br />
internationaler Preis <strong>für</strong> Fotografie der stiftung<br />
niedersachsen: Bahman Jalali<br />
Staatliches museum Schwerin, Alter Garten<br />
3 (schwerin), � 0385/595 80, www.museum-schwerin;<br />
di-so 10-18, do 12-20 uhr;<br />
22.7.-23.10.: sommergäste: Von Arp bis<br />
Werefkin. die klassische Moderne in Mecklenburg<br />
<strong>und</strong> Pommern<br />
Stadtgalerie im Elbeforum brunsbüttel,<br />
Von-Humboldt-Platz 5 (Brunsbüttel), �<br />
04852/540 00, Mi-sa 15-18, so 11-18 uhr;<br />
bis 3.7.: Jeanette Fabis, Ralf Jurszo, Andreas<br />
Öldorp: Roehren <strong>und</strong> Lamellen<br />
12<br />
Stadtgalerie Kiel, Andreas-<br />
Gayk-straße 31/neues Rathaus<br />
(kiel), � 0431/901 34<br />
11; www.stadtgalerie-kiel.<br />
de, di, Mi, Fr 10-17, do<br />
10-19, sa-so 11-17 uhr; 9.7.-4.9.: Julia Bornefeld:<br />
Vanity and High Fidelity; 9.7.-4.9.:<br />
Prima kunst Container an der stadtgalerie<br />
kiel – künstlergruppe FAXen: Resonate in<br />
Response to<br />
Städtische galerie bremen, Buntentorsteinweg<br />
112 (Bremen), � 0421/361 58 26; www.<br />
staedtischegalerie-bremen.de, di-sa 12-18,<br />
so 11-18 uhr; bis 14.8.: (re)designing nature<br />
– Aktuelle Positionen der naturgestaltung in<br />
kunst <strong>und</strong> Landschaftsarchitektur<br />
Wenzel Hablik museum, Reichenstraße 21<br />
(itzehoe), � 048 21/60 33 77, di-sa 14-17,<br />
so 11-18 uhr; bis 7.8.: Märchenland voller<br />
Abenteuer. Habliks Reise in den Orient.<br />
Malerei; 21.8.-23.10.: Peter Maly. design<br />
aus vier Jahrzehnten<br />
INNENWELTEN<br />
Erinnerung - Nostalgie - Exotik<br />
Lisl Ponger: die Beute, 2006<br />
gehört zur Ausstellung /innenWeLten.<br />
erinnerung - nostalgie – exotik<br />
29.5.2011-15.1.2012<br />
Museum kunst der Westküste<br />
Hauptstraße 1<br />
25938 Alkersum/Föhr<br />
t 0 46 81 - 74 74 00<br />
Öffnungszeiten: di - so 10 - 17 uhr,<br />
do 10-20 uhr<br />
www.mkdw.de<br />
33<br />
kALendeR<br />
die kunst szene
iMPRessuM / BiLdnACHWeis / VORsCHAu<br />
die kunst szene<br />
34<br />
Impressum<br />
Verlag<br />
Hamburger stadtillustrierten<br />
Verlagsgesellschaft mbH<br />
Behringstraße 14, 22765 Hamburg,<br />
t 43 28 42-0, F 43 28 42-30,<br />
e-Mail: info@hsi-verlag.de<br />
Herausgeber<br />
Ruth sachse, Gerhard Fiedler<br />
redaktionsleitung<br />
Angela Holzhauer<br />
e-Mail: ot.redaktion@hsi-verlag.de<br />
gestaltung<br />
Julia ebeling, Melanie nehls<br />
autoren<br />
Anna Brenken (AB), sabine danek (sd),<br />
sören ingwersen, Wolf Jahn (WJ),<br />
dagrun Hintze (dH), Angela Holzhauer<br />
(AHO), stefanie Maeck (sM), Julia<br />
Mummenhoff (JM), Hajo schiff (Hs),<br />
Petra schwab (Ps), Holmer stahnke (Hs)<br />
FotograFen der ausgabe<br />
nele Gülck, Hajo schiff<br />
kalender<br />
Angela kalenbach<br />
termine bitte an: programm@hsi-verlag.de<br />
anzeigen<br />
Ruth sachse<br />
t 0 40 55 23 770, M 0171 644 27 03<br />
e-Mail: ot@hsi-verlag.de<br />
Hsi Verlag, stefanie Janotta,<br />
Britta Michaelis, dalia salaw<br />
t 43 28 42-0, F 43 28 42-30<br />
e-Mail: anzeigen@hsi-verlag.de<br />
Anzeigenschluss: 1. August 2011<br />
Vertrieb & leserserVice<br />
Birgit Weselmann<br />
e-Mail: vertrieb@hsi-verlag<br />
gescHäFtsFüHrung<br />
Gerhard Fiedler, Christian kröger<br />
druck<br />
PerCom Vertriebsgesellschaft mbH<br />
Für unverlangt eingesandte Fotos,<br />
illustrationen <strong>und</strong> Manuskripte übernehmen<br />
wir keine Gewähr. nachdruck von texten,<br />
Bildern <strong>und</strong> von vom Verlag gestalteten<br />
Anzeigen nur mit schriftlicher Genehmigung.<br />
Veröffentlichung der Ausstellungstermine<br />
ohne Gewähr.<br />
© Hamburger stadtillustrierten<br />
Verlagsgesellschaft mbH, Juni 2011<br />
erscheinungsort <strong>und</strong> Gerichtsstand Hamburg<br />
BIldnachweIs 07/08 2011<br />
TiTel: touch YeLLO, ©dieter Meier/dataso<strong>und</strong> AG; inhalT: S. 3: l., o., Vincent van Gogh, „das Mohnfeld“, 1911, kunsthalle Bremen - der<br />
kunstverein in Bremen; r., o., temporäre Aktion „Argumenta“ im Rahmen der Biennale, thebrucehighqualityfo<strong>und</strong>ation, Foto: Hajo schiff;<br />
l., m., dieter Meier „Jumps“, 1974, ©dieter Meier/dataso<strong>und</strong> AG; r., m., John Cage, AsLAP, Halberstadt, ©nachlass John Cage; r., u., ©kim/Wesely<br />
eröffnung: s. 4, 5: © Jörg sasse, <strong>Kunst</strong>halle Bremen - der kunstverein in Bremen; s. 6: Computersimulationen der neuen kunsthalle, hinrichs:<br />
grafikdesign; kunsthallen-Baustelle Juni 2010, Foto: Harald Rehling; s. 7: l., ©estate nam June Paik / Foto: Jürgen nogai; r., Wulf Herzogenrath,<br />
Foto: ingo Wagner; s.8: u., Brandenburg, ©Hamburger kunsthalle; s. 9: u., Ansicht Westwerk; s. 11: o., courtesy Galerie Fons Welters; u., l.,<br />
Corinth, ©staatliches Museum schwerin; s. 12: o., ©gerwald rauckenschaub, installation „multidial“, 66 x 11 m, kunstmuseum Wolfsburg; u.,<br />
©Christian Haake; s. 13: richard long, double Rotation, ©sammlung Lafrenz, Hamburg; s. 14: Performance Clemencia Labin, Foto: Hajo schiff; s.<br />
15: Performance Allora & Calzadilla, Foto: Hajo schiff; SChwerPunKT: s. 16: ©nachlass John Cage / Foto: Jürgen nogai; s. 17: Meier: ©dieter<br />
Meier/dataso<strong>und</strong> AG; s. 18: ©dieter Meier/dataso<strong>und</strong> AG; s. 20: o., ©Baltic Raw Org; s. 21: Oldörp, Foto: nele Gülck; <strong>Design</strong>: s. 22: o., Maly, www.<br />
sautter-piaono.de; r.: Bauer, www.designkunst.com; architektur: s. 23: ©elbphilharmonie; Verlängerung: s. 24, 25: ©the artists; s. 26: ©Judith<br />
Walgenbach, Foto: Fred dott; SerielleS: s. 28: Kunath, Foto: Raim<strong>und</strong> zakowski, Hannover, Courtesy: BQ, Berlin; s. 29: Pantheon Projekt,<br />
a. textem Verlag; auSSTellungen iM ÜBerBliCK: s. 30, l van iersel, courtesy Galerie Borchardt; 2 courtesy Galerie Carolyn Heinz; 3 courtesy<br />
Galerie der schlumper; 4 kirschner, courtesy Galerie Levy; 5 Jakob de Gheyn, invidia (der neid), um 1596-1597, Feder in Braun, Pinsel in Grau, 213 x 163<br />
mm, ©Hamburger kunsthalle/bpk, Photo: Christoph irrgang; 6 courtesy kunstverein Harburger Bahnhof; 7 courtesy WtC; 8 eberhard Freudenreich<br />
aus der serie „stormo“/detail, Forex-Hartschaum, 2010, courtesy galerie holzhauer hamburg; 9 Richard serra, „Videy Afangar“, 1991, Radierung,<br />
11,1 x 14,8 cm, kunsthalle zu kiel, Graphische sammlung; 10 Munch, „der kuss“/detail, Holzschnitt, courtesy Museum Behnhaus drägerhaus;<br />
11 Graf, courtesy Pak; 12 Bornefeld, courtesy stadtgalerie kiel; Vorschau: r., eberhard Freudenreich, aus der serie „stormo“, Forex-Hartschaum, 2010,<br />
courtesy galerie holzhauer hamburg; Vg Bild-<strong>Kunst</strong>, Bonn 2011: Jörg sasse, Richard Long, Richard serra (detail), Lina kim & Michael Wesely<br />
Schwerpunkt: galerien<br />
zum saisonstart in den<br />
kunstherbst ein Galerien-spezial<br />
Oh, was <strong>für</strong> ein Oeuvre<br />
Max Liebermann, Wegbereiter der<br />
Moderne in der kunsthalle Hamburg<br />
w<strong>und</strong>ersames<br />
die deichtorhallen an den<br />
Grenzen des Rationalen<br />
happy Birthday, emden<br />
25 Jahre kunsthalle emden<br />
Vorschau<br />
die nächste ausgabe „oT - die <strong>Kunst</strong> szene in hamburg <strong>und</strong> umgebung“<br />
erscheint am 27. august 2011