Theophyllin retard-ratiopharm 125 mg -
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<strong>Theophyllin</strong> <strong>retard</strong>-<strong>ratiopharm</strong> <strong>125</strong> <strong>mg</strong> -<br />
Bronchialerweiterer<br />
Altbewährter, dem Koffein verwandter bronchialerweitender Wirkstoff mit etwa 12 Stunden Wirkung.<br />
Ergänzung zur Behandlung mit Sprays oder Elektro-Inhalator, alleine nicht sehr hilfreich. Bei korrekter<br />
Dosierung sehr sicher, bei zu hoher Dosis Störwirkungen wie Überdosis Kaffee. Individuelle<br />
Verträglichkeit höchst unterschiedlich (wie bei Koffein). Jahrzehntelanger Dauereinsatz möglich ohne<br />
Arzneimittel-Spätfolgen. Kinder-Dosierung.<br />
Hauptwirkung:<br />
Nach etwa 30 min einsetzende bronchialentspannende und sekretlösende<br />
Wirkung, die über 10 Stunden anhält. Nicht geeignet für schnelle<br />
Bronchial-Erweiterung, dafür sind die entsprechenden Sprays da. Für<br />
Erwachsen sehr knapp dosiert, ausser wenn nicht mehr vertragen<br />
wird. Bronchialerweiternde Wirkung erfolgt über völlig anderen<br />
Mechanismus als bei den Bronchialerweiterern in Sprays, die sich<br />
vom Adrenalin herleiten. Daher sehr gute Wirkung bei Kombination,<br />
da das asthmatische Hauptsymptom von 2 Seiten bekämpft wird.<br />
Leider ähnliche Nebenwirkungen, sodass Kombination nicht immer<br />
verträglich.<br />
Gefährlich:<br />
Nur bei akuter Überdosierung, die schon beim doppelten der<br />
empfohlenen Dosis erreicht sein kann: Herzrhythmusstörungen,<br />
hektische Unruhe, Krämpfe, bei Epileptikern Auslösung von<br />
Krampfanfällen. Nie selbst Dosis erhöhen! Überdosierungsprobleme<br />
sind durch die koffein-ähnlichen Effekte leicht zu bemerken.<br />
Manchmal entstehen sie bei sonst guter Verträglichkeit durch Kombination mit Arzneimitteln, die<br />
denselben Abbauweg benutzen, der dann überlastet ist (besonders Antibiotika aus der Gruppe der<br />
Makrolide). Solche Wechselwirkungen werden auch von Ärzten öfter übersehen.<br />
Dosis:<br />
Die Ausscheidungs-Geschwindigkeit ist von Mensch zu Mensch extrem unterschiedlich und hängt<br />
allenfalls vom Idealgewicht (nicht immer das Realgewicht)ab. Deswegen mit Standarddosis (300 bis<br />
400 <strong>mg</strong> alle 12 Stunden) beginnen und vorsichtig steigern bis zur Verträglichkeitsgrenze. Wirkstoff wird<br />
nachts schneller ausgeschieden als am Tage und deshalb abends oft etwas höher dosiert als am<br />
morgens. Wirkstoff steht in zahlreichen Dosen von 100 bis 600 <strong>mg</strong> von zahlreichen Herstellern unter<br />
noch zahlreicheren Namen zur Verfügung.<br />
Daueranwendung:<br />
Für jahrzehntelangen Dauergebrauch gut geeignet. Keine Arzneimittel-Spätschäden bekannt.<br />
Anlaufzeit nur 30 min.<br />
Kombination mit anderen Mitteln:<br />
Alleinige Gabe selten sinnvoll, besser in Kombination mit inhalierbaren Bronchialerweiterern,<br />
Sprühcortisonen, auch Tablettencortison. Sozusagen Dreingabe bei Asthma, dass mit Sprays alleine<br />
nicht beherrschbar ist. NIE kombinieren mit bestimmten Antibiotika ("Makrolide") und einigen anderen<br />
Arzneimitteln, ausser bei Dosissenkung.<br />
Beipackzettel:<br />
Die Warnung vor Einnahme bei Schilddrüsenüberfunktion, Magengeschwür und Hochdruck gilt dann,<br />
wenn diese Krankheiten UNBEHANDELT sind, aber nicht pauschal. "Höheres Lebensalter" ,<br />
Lungenentzündungen und vor allem Sauerstoffmangel sind kein Grund, <strong>Theophyllin</strong> (in korrekter<br />
Dosis) nicht einzunehmen. Grade bei Sauerstoffmangel müssen die Atemwege freigehalten werden.<br />
Fast alle Nebenwirkungen sind Dosis-abhängig und treten fast nie alle zusammen auf.<br />
Handhabung:<br />
Kapsel nicht zerbeissen, dann geht die lange Wirkdauer verloren.<br />
http://www.arzneimittel-information.de
<strong>Theophyllin</strong> <strong>retard</strong>-<strong>ratiopharm</strong> <strong>125</strong> <strong>mg</strong> -<br />
Bronchialerweiterer<br />
Nebenwirkungen:<br />
Am häufigsten Übelkeit, besonders bei Magenkranken. Unter<br />
Magensäureblocker dann trotzdem verträglich. Ansonsten wie Koffein:<br />
Herzklopfen (meist ohne Rhythmusstörungen), Einschlafstörungen,<br />
Wasserlassen, Schweissneigung, manchmal Durchfall. Riskante<br />
Nebenwirkungen sind viel seltener als die üblichen, durch Dosissenkung<br />
zu beherrschenden Störungen.<br />
Anwendung bei Kindern:<br />
In dieser Dosis erst ab 6 Jahre/ 20 kg Gewicht. Wirkstoff<br />
im Prinzip unter Dosisanpassung ab 2. Lebensjahr<br />
geeignet.<br />
Anwendung in der Schwangerschaft und Stillzeit:<br />
Sofern das Asthma mit Sprays (Bronchialerweiterer und Cortisonsprays aller Art) nicht beherrschbar<br />
ist, kann und soll auch in der Schwangerschaft <strong>Theophyllin</strong> eingesetzt werden. Dosiskontrolle am<br />
besten über Blutspiegel. Die wehenhemmenden Effekte sind gering und spielen höchsten am Termin<br />
eine Rolle. Schweres Asthma ist wesentlich riskanter als die zur seiner Besserung eingesetzten<br />
Arzneimittel. Wenn aus Furcht vor Schäden für das Kind Asthmamittel in der Schwangerschaft nicht<br />
eingesetzt werden, kommt es gehäuft zum Spontanabort und zu relativ kleinen "small for date" Kindern<br />
ähnlich wie bei Raucherinnen. Die Ursache ist meist Sauerstoffmangel, der auch ohne Atemnot<br />
auftreten kann. Fast alle Asthmamittel (Bronchialerweiterer, Cortisonsprays, <strong>Theophyllin</strong>, auch<br />
Tablettencortison) können in der Schwangerschaft angewendet werden. Die Richtlinien sind eher noch<br />
etwas strenger als bei Nichtschwangeren, um das Risiko für das Kind klein zu halten. Die Gefahr geht<br />
(wie sonst auch) vom Asthma selbst aus, weniger von seiner Behandlung.<br />
http://www.arzneimittel-information.de