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international
DAS URTEIL VON ZYPERN
Internationale Handschellen
für die Hizbollah
Die Verurteilung eines Hizbollah-Aktivisten auf Zypern, der geplant hatte, Israeli zu attackieren, könnte die
Bemühungen der Terroristengruppe unterwandern, weiter Anschläge ausserhalb des Nahen Ostens zu
planen und auszuüben. Der Mann ist zu einer Gefängnisstrafe von vier Jahren verurteilt worden.
VON RON KAMPEAS
Der Schuldspruch eines
zypriotischen Gerichts
gegen den
schwedisch-libanesischen
Doppelbürger Hossam Taleb
Yaacoub und seine jetzige Verurteilung
zu vier Jahren Gefängnis
waren weitere Bestätigungen
dafür, dass die Hizbollah
auf europäischem Boden
aktiv ist. Den ersten Beweis
gab es, als die bulgarischen
Behörden die Terrororganisation
als die verantwortliche
Gruppe für den Bombenanschlag
vom Juli 2012 im Ferienort
Burgas identifizierten.
Damals starben fünf Israeli
und ein Bulgare. Die Hizbollah
soll auch hinter Anschlagsplänen
gegen Israeli
und Juden in Indien, Thailand
und Aserbaidschan stecken.
FOTO JTA
BURGAS Ein Rettungsteam inspiziert den ausgebrannten Bus, auf welchen die Hizbollah im
vergangenen Jahr einen Anschlag in Bulgarien verübte
Auf die Liste
Der Schuldspruch von Zypern macht es
wahrscheinlicher, dass Europa die Hizbollah
auf die Liste der Terrororganisationen
aufnimmt. Das würde die Gruppe weiteren
Beschränkungen unterwerfen, was wiederum
direkte praktische Konsequenzen für
sie haben wird, wie Daniel Benjamin erklärt,
der Spitzenexperte für Terrorbekämpfung
im State Department während
Präsident Obamas erster Kadenz. «Wenn
die Hizbollah ihre operationelle Sicherheit
in Europa erhöhen muss, wenn die Gruppe
Europa nicht mehr für die Mobilisierung
von Geldern oder zur Durchreise benutzen
kann, muss sie zwangsläufig alles
daran setzen, um zu verhindern, den europäischen
Behörden ins Garn zu gehen.»
Benjamin ist heute Direktor des Dickey-
Zentrums am Dartmouth College für internationales
Verständnis.
Das Gericht auf Zypern befand Hossam
Taleb Yaacoub schuldig, einen Plan
für Angriffe auf israelische Touristen auf
der Mittelmeerinsel ausgeheckt zu haben.
Yaacoub hat Ausbildung im Waffengebrauch
genossen und erkundete Stätten in
Europa, darunter auch einen Flughafen
auf Zypern. Vor Gericht gab er zu, Mitglied
der Hizbollah zu sein und Orte ausgekundschaftet
zu haben, die oft von israelischen
Touristen besucht würden. Er
meinte allerdings, nicht gewusst zu haben,
dass seine Arbeit Bestandteil eines Planes
gewesen sei, Israeli zu töten. Die Richter
wiesen diese Argumentation aber zurück.
Die Beweise, die zur Verurteilung des
Angeklagten führten, helfen nach Ansicht
von Diplomaten aus zwei führenden EU-
Staaten mit, die Wage zugunsten einer Auflistung
der Hizbollah als Terrororganisation
zu neigen. Bereits gilt die Hizbollah in
den USA, Israel und einigen anderen Staaten
als Terrororganisation. «Wir halten an
unserer Position fest», meinte Karl-Matthias
Klause, Sprecher für die deutsche Botschaft
in Washington, «wonach wir das Pro-
16 5. April 2013 tachles 14