Tauchen und Medikamente - LTVT
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<strong>Tauchen</strong> <strong>und</strong> Wechselwirkungen<br />
durch <strong>Medikamente</strong><br />
Was geht <strong>und</strong> was läßt sich nicht einfach<br />
miteinander kombinieren
Wer eine gültige<br />
Tauchtauglichkeitsuntersuchung<br />
besitzt, ist nur schlecht<br />
untersucht!
Analgetika<br />
Antitussiva<br />
Antibiotika<br />
Antiarrhythmika<br />
ACE-Hemmer<br />
Betablocker<br />
Antihypertonika<br />
Antiasthmatika<br />
Antirheumatika<br />
Antiallergika<br />
Fibrinolytika<br />
Calciumantagonisten<br />
Antidementiva<br />
Antidepressiva<br />
Antihämorrhagika<br />
Antivertiginosa<br />
Gichtmittel<br />
Diuretika<br />
Antikoagulantia<br />
Antiadiposita<br />
Antidiabetika<br />
Antiphlogistika<br />
Antiepileptika<br />
Antimykotika
Gr<strong>und</strong>sätze der Bewertung:<br />
• wirkt das Medikament auf das zentrale Nervensystem<br />
• sind Wechselwirkungen am Kreislaufsystem zu<br />
befürchten<br />
• was sagt der Waschzettel zur Teilnahme am<br />
Straßenverkehr<br />
• sind Wechselwirkungen an der Lunge zu befürchten
Fachinformation(hier z.B. Ritalin)<br />
Kontraindikationen von Methylphenidat<br />
• Überempfindlichkeit<br />
• Psychische Erkrankungen<br />
– Magersucht, Psychosen<br />
– Schweres Tourette-Syndrom (relativ)<br />
• Somatische Erkrankungen<br />
– Erhöhter Augeninnendruck (relativ)<br />
– Schilddrüsenüberfunktion<br />
– Akuter Schlaganfall<br />
– (Mittel)schwerer arterieller Hypertonus<br />
– Prostatahypertrophie<br />
• Allgemeines<br />
– MAO-Hemmer (während oder bis 14 Tagen nach Absetzen)<br />
– Arzneimittel-, Alkohol-, Drogenabhängigkeit<br />
– Schwangerschaft
Fachinformation(hier z.B. Ritalin)<br />
Psychotische Symptome:<br />
Bei Patienten, denen die normale empfohlene<br />
Dosis von Stimulanzien, einschließlich Ritalin,<br />
verabreicht wurde, wurde über psychotische<br />
Symptome, einschließlich visueller <strong>und</strong> taktiler<br />
Halluzinationen, berichtet.<br />
Auswirkung auf die Verkehrstüchtigkeit <strong>und</strong> die<br />
Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen:<br />
Ritalin verbessert die Aufmerksamkeit. Dennoch<br />
können unerwünschte Nebenwirkungen wie z. B.<br />
Schläfrigkeit <strong>und</strong> Schwindel auftreten, die das<br />
Reaktionsvermögen beeinträchtigen.<br />
Die Patienten können dann auf unerwartete <strong>und</strong><br />
plötzliche Ereignisse nicht mehr schnell <strong>und</strong> gezielt<br />
genug reagieren.<br />
Die Einnahme von Ritalin kann außerdem zu<br />
Selbstüberschätzung <strong>und</strong> gesteigerter Risikobereitschaft<br />
führen.
Appetitzügler:<br />
• sie wirken teilweise dämpfend auf das zentrale<br />
Nervensystem.<br />
• die Koordinationsfähigkeit wird reduziert <strong>und</strong> dadurch<br />
auch die Orientierung im Raum erschwert(Blasen steigen<br />
in der Regel nach oben).<br />
• es kann Schwindel ausgelöst werden.<br />
• eine verlängerte Reaktionszeit ist zu erwarten.
Betablocker:<br />
• sie reduzieren die Herzfrequenz(zusätzlich zur Immersion).<br />
• auch kardioselektive können zu Reaktionen der Bronchien<br />
führen.<br />
• es kann Schwindel ausgelöst werden.<br />
• Durchblutungsstörungen der Finger können ausgelöst<br />
werden
Diuretika:<br />
• sie führen zu einer vermehrten Flüssigkeitsausscheidung.<br />
• Salzverluste treten auf, wodurch es vermehrt zu Krämpfen<br />
kommen kann.<br />
• es kann zu Dehydratationen kommen (vor allem in<br />
wärmeren Ländern).<br />
• sehr selten Verwirrtheitszustände oder Benommenheit.
Antiemetika:<br />
• Sie setzen im ZNS an <strong>und</strong> führen zu verstärkter Müdigkeit,<br />
Schwindel, Koordinationsstörungen, Angst <strong>und</strong> Unruhe.<br />
• Bei Präparaten, die primär gegen Seekrankheit eingesetzt<br />
werden treten zusätzlich Sehstörungen, M<strong>und</strong>trockenheit<br />
<strong>und</strong> bei Verwendung von Pflastern zusätzlich Hitzestau<br />
durch Abnahme der Schweißproduktion <strong>und</strong> Desorientiertheit<br />
auf.<br />
• verstärken die Narkose-Wirkung von Stickstoff!<br />
• Alkohol verstärkt die Nebenwirkungen erheblich!
Antiepileptika:<br />
• Gr<strong>und</strong>sätzlich sollte bei einer bekannten Epilepsie auf das<br />
Sporttauchen verzichtet werden.<br />
• Sie setzen im ZNS an <strong>und</strong> führen dort zu verstärkter<br />
Müdigkeit, Schwindel, Koordinationsstörungen.
Tranquilizer:<br />
• Sie setzen im ZNS an<br />
• Sie verändern die Wahrnehmung <strong>und</strong> die Reaktionsfähigkeit.<br />
• Ihr Gebrauch bedingt ein absolute Tauchuntauglichkeit.
Digitalis:<br />
• bei relativ geringen Dosisschwankungen kann es schon zu<br />
erheblichen, auch neurologischen Nebenwirkungen<br />
kommen.<br />
• Die Tatsache, dass die therapeutische Breite der Digitalispräparate<br />
sehr gering ist, lässt eine Einnahme während<br />
des <strong>Tauchen</strong>s nicht zu.<br />
• Da sie oft bei Herzrhythmusstörungen gegeben werden, ist<br />
gr<strong>und</strong>sätzlich die Frage der Tauchtauglichkeit zu stellen.
Kalzium-Antagonisten:<br />
• Blockieren auf zellulärer Ebene den Kalzium-Einstrom,<br />
was zu einer Weitstellung der Gefäße führt, hierdurch<br />
sinkt der Blutdruck.<br />
• Nebenwirkungen sind Kopfschmerzen, Hitzegefühl,<br />
Herzrasen <strong>und</strong> Gesichtsröte.<br />
• Weitere auftretende Nebenwirkungen auf das zentrale<br />
Nervensystem sind Angstgefühle, Depressionen <strong>und</strong><br />
Verwirrtheitszustände.
Antibiotika:<br />
• Eine einheitliche Aussage über die inhomogene Gruppe<br />
der Antibiotika ist nicht möglich.<br />
• Die Nebenwirkungen sind von Gruppe zu Gruppe unterschiedlich<br />
<strong>und</strong> teilweise mit einer Tauchtauglichkeit nicht<br />
vereinbar.<br />
• Bei Antibiotikagabe stellt sich gr<strong>und</strong>sätzlich die Frage<br />
nach der Tauchtauglichkeit(z.B. bei Lungenentzündung).
Analgetika:<br />
• Eine einheitliche Aussage über die inhomogene Gruppe<br />
der Analgetika ist nicht möglich.<br />
• Die Nebenwirkungen sind von Gruppe zu Gruppe unterschiedlich<br />
<strong>und</strong> teilweise mit einer Tauchtauglichkeit nicht<br />
vereinbar.<br />
• Bei zentral wirkenden Analgetika, wie zum Beispiel<br />
Morphinen ist gr<strong>und</strong>sätzlich keine Tauchtauglichkeit<br />
gegeben.
Antidepressiva:<br />
• Depressionen sind per se als Kontraindikation zu betrachten.<br />
• Antidepressiva sind zentralwirksame Präparate, die verschiedene<br />
Nebenwirkungen hervorrufen, die mit dem<br />
<strong>Tauchen</strong> nicht vereinbar sind.
ACE-Hemmer:<br />
• Sie blockieren die in den Nieren gebildeten Enzyme zur<br />
Blutdruckregulation.<br />
• Nebenwirkungen: Übelkeit, Muskelkrämpfe, Photosensibilisierung,<br />
sehr häufig (ca. 10%) Reizhusten, teils<br />
mit erheblicher Verschleimung, was zum Airtrapping<br />
führen kann.
Rhinologika:<br />
• durch Verengung der Blutgefäße in der Nase wird bei<br />
lokal verabreichten Formen (Sprays oder Tropfen) eine<br />
Abschwellung der Nasenschleimhaut erreicht.<br />
• die Wirkdauer kann kürzer als der Tauchgang sein, was<br />
dann Barotraumen begünstigt.<br />
• bei zentral wirkenden Formen können Herzklopfen,<br />
Herzrasen, innere Unruhe, Schwindel <strong>und</strong> Benommenheit.<br />
• sie senken die Krampfschwelle für Sauerstoff.
Vielen Dank<br />
für Ihre<br />
Aufmerksamkeit!