Kunststoffe im Lebensmittelbereich
Kunststoffe im Lebensmittelbereich Kunststoffe im Lebensmittelbereich
VERPACKUNGSMATERIALIEN FÜR F R LEBENSMITTEL
- Seite 2 und 3: MATERIALIEN � Kunststoffe � Met
- Seite 4 und 5: VORTEILE DER KUNSTSTOFFE � Leicht
- Seite 6 und 7: KUNSTSTOFFE FÜR F R LEBENSMITTEL-
- Seite 8 und 9: POLYETHYLEN � LDPE - geringe Durc
- Seite 10 und 11: VERWENDUNG VON PP � Extrudierte F
- Seite 12 und 13: POLYISOBUTEN � Kautschukartig �
- Seite 14 und 15: POLYSTYROL � hohe Durchlässigkei
- Seite 16 und 17: POLYVINYLCHLORID (PVC) Als Lebensmi
- Seite 18 und 19: PET Eigenschaften - hohe mechanisch
- Seite 20 und 21: POLYAMIDE Herstellung durch Polykon
- Seite 22 und 23: POLYMETHYLMETHACRYLAT Eigenschaften
- Seite 24 und 25: POLYOXYMETHYLENE ODER ACETALHARZE E
- Seite 26 und 27: FLUORHALTIGE POLYMERISATE (PTFE) Ei
- Seite 28 und 29: AMINOPLASTE Ausgangsstoffe: Melamin
- Seite 30 und 31: POLYURETHANE Gegenstände und Besch
- Seite 32 und 33: SILICONE POLYORGANOSILOXANE Verwend
- Seite 34 und 35: BIOABBAUBARE POLYMERE � Polysacch
- Seite 36 und 37: MIGRATIONSPROBLEMATIK � Einwander
- Seite 38 und 39: BEEINFLUSSUNG DER GESUNDHEIT DURCH
- Seite 40 und 41: TOXIKOLOGISCHE BEURTEILUNG VON KUNS
- Seite 42 und 43: TOXIZITÄT TOXIZIT T VON PHTHALATEN
- Seite 44 und 45: EXTRAHIERBARKEIT VON KUNSTSTOFFEN
- Seite 46 und 47: WEITERE LEBNSMITTELSPEZIFISCHE KUNS
- Seite 48 und 49: METALLKORROSION � Korrosion unter
- Seite 50 und 51: Korrosionsvorgänge Korrosionsvorg
VERPACKUNGSMATERIALIEN FÜR F R<br />
LEBENSMITTEL
MATERIALIEN<br />
� <strong>Kunststoffe</strong><br />
� Metalle<br />
� Papier und Pappe<br />
� Holz<br />
� Glas, Keramik, Email
KUNSTSTOFFE<br />
� Definition<br />
<strong>Kunststoffe</strong> sind synthetisch hergestellte aus<br />
niedrigmolekularen Bauelementen aufgebaute<br />
hochpolymere Stoffe, die als lineare oder verzweigte<br />
Makromoleküle oder als vernetzte Produkte<br />
vorliegen.<br />
Auch hochmolekulare abgewandelte Naturprodukte<br />
wie z.B. Celluloseacetat zählen dazu.
VORTEILE DER<br />
KUNSTSTOFFE<br />
� Leichte Verformbarkeit<br />
� Gewichtsersparnis<br />
� Große Variationsbreite der Eigenschaften<br />
– Transparenz<br />
– Elastizität<br />
– Resistenz gegen chemische und physikalische Angriffe<br />
– Beständigkeit gegen Temperatur<br />
– Gasdurchlässigkeit bzw. -dichtigkeit<br />
– Aromadurchlässigkeit bzw. -dichtigkeit<br />
� Hygiene<br />
� Lagerung, Transport
KUNSTSTOFFHERSTELLUNG<br />
� Klassifizierung nach dem Wärmeverhalten<br />
– Thermoplaste gehen in der Wärme in einen plastischen oder<br />
zähflüssigen Zustand über.<br />
– Duroplaste sind in der Wärme nicht mehr verformbar<br />
� Herstellung von Polymeren durch<br />
– Polykondensation (z.B. Polyester)<br />
– Polyaddition (z.B. Polyurethane)<br />
– Polymerisation<br />
– Ionenkettenpolymerisation<br />
– Misch- und Blockpolymerisation, Copolymerisation,<br />
Pfropfpolymerisation
KUNSTSTOFFE FÜR F R<br />
LEBENSMITTEL-<br />
LEBENSMITTEL<br />
VERPACKUNGEN I<br />
� Thermoplaste<br />
– Polyethylen PE<br />
» Low Density<br />
Polyethylen LDPE<br />
» High Density<br />
Polyethylen HDPE<br />
– Polypropylen PP<br />
– Polybuten-1<br />
– Polyisobuten<br />
– Ionomere<br />
– Polystyrol PS<br />
– Polyvinylchlorid PVC<br />
– Polyvinylidenchlorid<br />
– Thermoplastische Polyester<br />
– Polycarbonat<br />
– Polyamide PA<br />
– Polymethylmethacrylat<br />
– Polyacrylnitril<br />
– Polyoxymethylene oder<br />
Acetalharze<br />
– Polysulfone<br />
– Fluorhaltige Polymerisate<br />
– Polyvinylether
KUNSTSTOFFE FÜR F R<br />
LEBENSMITTEL-<br />
LEBENSMITTEL<br />
VERPACKUNGEN II<br />
� Duromere<br />
– Aminoplaste<br />
– Ungesättigte Polyester (z.B.<br />
PET)<br />
� Elastomere und Öle<br />
– Polyurethane<br />
– Natur- und<br />
Synthesekautschuk<br />
– Silicone<br />
� Zellglas<br />
� Bioabbaubare Polymere<br />
– Polysaccharide<br />
– Polyester
POLYETHYLEN<br />
� LDPE<br />
– geringe Durchlässigkeit für Wasserdampf<br />
– gute Durchlässigkeit für O 2 , CO 2 , Aromen<br />
– beständig gegen Säuren und Basen<br />
– leicht quellend mit Fetten<br />
– gute Schweißbarkeit<br />
– geringe Wärmebeständigkeit<br />
� HDPE<br />
– höhere Undurchlässigkeit für Wasserdampf als LDPE<br />
– beständiger gegen Chemikalien und höhere Temperaturen als<br />
LDPE<br />
Nicht geeignet für Lebensmittel mit hohem Fettgehalt<br />
(O 2 -Durchlässigkeit !)
POLYPROPYLEN<br />
� mechanisch fest<br />
� geringe Durchlässigkeit für Gase, Wasserdampf und<br />
Aromen<br />
� Beständigkeit gegenüber Chemikalien ähnlich wie<br />
HDPE<br />
� kurzfristig bis 140°C erhitzbar<br />
� geringe Kältebeständigkeit<br />
� Verbesserung der Festigkeit und<br />
Temperaturstabilität durch Verstrecken (OPP) und<br />
biaxiales Verstrecken (BOPP)
VERWENDUNG VON PP<br />
� Extrudierte Flaschen zur Heißabfüllung<br />
� Spritzgegossene Behälter für Tiefkühlgüter (z.B.<br />
Speiseeis)<br />
� Mehrschichtflaschen und Dosen mit innerer<br />
Barriereschicht (Dampfsterilisation möglich)<br />
� Folien (BOPP) zur Verpackung von Süß- und<br />
Backwaren, Snackartikeln, Teigwaren,<br />
Kartoffelprodukten, Trockenfrüchten<br />
Zigarettenverpackungen<br />
Verpackungen <strong>im</strong> kosmetischen und medizinischen<br />
Bereich
POLYBUTEN-1<br />
POLYBUTEN<br />
� Herstellung und Eigenschaften mit PP<br />
vergleichbar<br />
� Hohe Berstfähigkeit und Risszähigkeit ⇒<br />
Heißwasserleitungen<br />
� Folien zum Kaschieren von Papier und<br />
Aluminium
POLYISOBUTEN<br />
� Kautschukartig<br />
� sehr gute Tieftemperaturbeständigkeit<br />
� sehr geringe Wasserdampfdurchlässigkeit<br />
� vielseitige Chemikalienbeständigkeit<br />
� Verwendung als Komponenten für Klebstoffe und<br />
Dichtungsmassen und bei der Herstellung von<br />
Lacken
IONOMERE<br />
� Herstellung durch Hochdruckpolymerisation von<br />
Ethylen mit ungesättigten Carbonsäuren und mit<br />
Verbindungen von Mg, Zn, Ca, Na (z.B. Mg-Acetat)<br />
⇒ ionische Vernetzung mit erhöhter Steifigkeit bei<br />
niederer Temperatur und benötigter Flexibilität bei<br />
erhöhter Temperatur (Surlyn® von DuPont)<br />
� Folien mit erhöhter Wasserdampfdurchlässigkeit und<br />
ausgezeichneter Fettbeständigkeit und guter<br />
Delaminierbeständigkeit bei Verwendung als<br />
Kaschiermittel<br />
� Nachteil gegenüber PE:<br />
– höherer Preis<br />
– geringere Temperaturbeständigkeit
POLYSTYROL<br />
� hohe Durchlässigkeit für Wasserdampf und Gase<br />
� geringe Durchlässigkeit für Aromen<br />
� gute Beständigkeit gegenüber einigen Chemikalien<br />
� Heißabfüllung möglich<br />
� Nachteile:<br />
– Sprödigkeit<br />
– Spannungsrissempfindlichkeit<br />
� Anwendung:<br />
Milchprodukte mit geringem Fettgehalt (Joghurt, Speiseeis,<br />
Topfen, Schlagobers) bei Kurzzeitlagerung unter Kühlung<br />
Sortiereinsätze für Obst, Eier, Back- und Süßwaren
COPOLYMERE VON PS<br />
� Acrylnitril-Butadien-Styrol (ABS)<br />
verbesserte Spannungsrissbeständigkeit<br />
� Styrol-Butadien (SB)<br />
verbesserte Schlagfestigkeit und Schlagzähigkeit<br />
auch als High-Impact-PS (HIPS) bezeichnet<br />
Anwendung<br />
Geräte und Behälter für den Haushalt (Getränkebecher und<br />
Einweggeschirre)<br />
Tiefkühl-Packstoff (wegen hoher Schlagfestigkeit)
POLYVINYLCHLORID (PVC)<br />
Als Lebensmittelverpackung nur<br />
weichmacherfreies PVC erlaubt!<br />
Eigenschaften<br />
– hohe Beständigkeit gegen Säuren, Basen, Fette und Öle<br />
– geringe Durchlässigkeit für Wasserdampf, Gase,Aromen<br />
und UV-Strahlen<br />
– geringe Wärmebeständigkeit<br />
– Quellung durch Verbindungen mittlerer Polarität<br />
– leichte Abbaubarkeit durch Wärme, Licht und mechanische<br />
Energie < Einbau von Zusatzstoffen (Weichmacher!)<br />
Anwendung<br />
als Hohlkörper für Getränke, Speiseöl, Detergentien,<br />
Kosmetika, Pharmazeutika<br />
Schalen für fette Lebensmittel<br />
Weich-PVC-Folien mit hoher Gasdurchlässigkeit für<br />
Frischfleischverpackungen und Käse
THERMOPLASTISCHE<br />
POLYESTER<br />
� Polyethylenterephthalat (PET)<br />
� Polybutylenterephthalat (PBT)<br />
Ausgangsstoffe:<br />
Terephthalsäure, Isophthalsäure, Adipinsäure etc.<br />
Ethylenglykol, Butandiol-1,4 etc.<br />
Zusätze von PE oder PP
PET<br />
Eigenschaften<br />
– hohe mechanische Festigkeit<br />
– gute Dichtigkeit gegenüber Gasen, Aromen und Fett<br />
– geringere Dichtigkeit gegenüber Wasserdampf<br />
– Temperaturbeständigkeit von -60°C bis ca. 200°C<br />
(Kurzzeitbelastung) über Kristallinität steuerbar<br />
– Beständigkeit gegen Chemikalien<br />
– schwer schweißbar<br />
Anwendung<br />
– aus Folien warmgeformte Portionsschalen für den<br />
Mikrowellenherd<br />
– biaxial gereckte Flaschen, Weithalsbehälter und Dosen für<br />
CO 2 -haltige Getränke, Speiseöl und Spirituosen<br />
(neuerdings auch für Bier!)<br />
– Verbesserung der Gasdichtigkeit durch Koextrusion mit<br />
Barriereschicht (z.B Polyamid)
POLYCARBONAT<br />
Eigenschaften<br />
– glasklar, amorph<br />
– hohe Festigkeit, Härte und Zähigkeit<br />
– gute Temperaturbeständigkeit von -90°C bis 135°C<br />
– relativ hohe Durchlässigkeit für Gase und Wasserdampf<br />
⇒ Kombination mit entsprechenden Barriereschichten<br />
Anwendung<br />
– Milchflaschen<br />
– Küchengeschirr<br />
– Kaffeefilter<br />
– Kaffeemaschinen<br />
– Babyflaschen
POLYAMIDE<br />
Herstellung durch Polykondensation von<br />
Aminocarbonsäuren bzw. Derivaten oder aus<br />
Dicarbonsäuren und Diaminen<br />
Eigenschaften<br />
– sehr gute Festigkeit<br />
– beständig gegen die meisten Lösungsmittel, Fette, Öle, Säuren,<br />
Alkalien<br />
– geringe Durchlässigkeit für Gase und Aromen<br />
– gute Durchlässigkeit für Wasserdampf<br />
– sehr gute Hitze- und Kältebeständigkeit (-70°C bis +255°C)<br />
– gute Schweißbarkeit<br />
– verbesserte Steifigkeit bei biaxialer Reckung (OPA)<br />
– relativ teuer
POLYAMIDE<br />
Anwendung<br />
– Schläuche für Brühwurst<br />
– Verbundfolien bei Vakuum- und Schutzgasverpackungen<br />
für Kaffee, Milchpulver, Fleischwaren<br />
– Innenbeutel von „Bag in box“-Packungen für Flüssigkeiten<br />
– Thermoformbare Verbunde für Fleischwaren, Fisch und<br />
Käse
POLYMETHYLMETHACRYLAT<br />
Eigenschaften<br />
– Klarheit, Härte<br />
– Beständigkeit gegen wässrige Lösungen, Säuren, Alkalien, Fette<br />
– teuer<br />
Anwendung<br />
– Schüsseln, Becher, Bestecke<br />
– orthopädische Anwendungen<br />
– Zahnersatz
POLYACRYLNITRIL (PAN)<br />
Eigenschaften<br />
– extrem niedrige Gasdurchlässigkeit<br />
– beständig gegen Säuren, Laugen und viele Lösungsmittel<br />
Anwendung<br />
– ein- und mehrschichtige blasgeformte transparente und<br />
aromadichte Verpackungen für UV- und oxidationsempfindliche<br />
Lebensmittel<br />
(CO 2 -haltige Getränke, Bier mit mehrmonatiger<br />
Lagerungsfähigkeit)
POLYOXYMETHYLENE<br />
ODER ACETALHARZE<br />
Eigenschaften<br />
– opak weiß durch hohe Kristallinität<br />
– hohe Festigkeit<br />
– gute Zähigkeit auch bei tiefen Temperaturen<br />
– beständig gegen Alkohole Ester, schwache Laugen<br />
– unbeständig gegen Säuren<br />
– Copolymere besser heißwasserfest
POLYSULFONE<br />
Eigenschaften<br />
– Temperaturbeständigkeit durch Einbau von Benzolringen bis ca.<br />
130°C<br />
� Polysulfon (PSU) und Polyethersulfon (PES)<br />
– tiefste Einsatztemperatur -70°C bis -100°C<br />
– höchste Einsatztemperatur<br />
» 150 -170°C <strong>im</strong> Dauereinsatz für PSU, 200°C für PES<br />
» kurzzeitig 200°C für PSU, 260°C für PES<br />
Anwendung<br />
– Mikrowellengeschirr<br />
– Heißwasserbehälter<br />
– Haushaltsgeräte
FLUORHALTIGE<br />
POLYMERISATE (PTFE)<br />
Eigenschaften<br />
– Daueranwendung zwischen -200°C und 260°C<br />
– antiadhäsive Eigenschaften<br />
– gutes Gleitvermögen<br />
Anwendung<br />
– temperaturbeständige Beschichtungen in Bratpfannen, Töpfen und<br />
anderem Kochgeschirr
POLYVINYLETHER<br />
� je nach Zusammensetzung und Molekulargewicht als<br />
Öle, klebrige Weichharze oder klebfreie<br />
kautschukelastische Stoffe vorliegend<br />
� resistent gegen Verseifung durch verdünnte Säuren<br />
und Basen<br />
Verwendung<br />
– unverseifbare Polymerweichmacher<br />
– Haftklebemassen
AMINOPLASTE<br />
Ausgangsstoffe: Melamin in Mischung mit<br />
Harnstoff und Formaldehyd bzw. Phenol<br />
Eigenschaften<br />
– helle, lichtechte Farbe<br />
– beständig gegen heißes Wasser, organische Lösungsmittel,<br />
Öle, Fette, Alkohol<br />
Anwendung<br />
– Ess- und Trinkgeschirre<br />
– phenolhaltige Pressmassen nur für Haushalts- und<br />
Küchengeräte mit Kurzzeitkontakt zu Lebensmitteln
UNGESÄTTIGTE UNGES TTIGTE POLYESTER<br />
Herstellung von ungesättigten Polyesterharzen<br />
durch Polykondensation von Polyglykolen mit<br />
ungesättigten Dicarbonsäuren<br />
Eigenschaften<br />
– hell pigmentiert<br />
– nicht spannungsrissanfällig<br />
– lichtbeständig<br />
– beständig gegen Alkohol, Fett<br />
– bedingt beständug gegen schwache Säuren und siedendes<br />
Wasser<br />
Anwendung<br />
– Behälter für Getränke<br />
– Silos für Nahrungsmittel
POLYURETHANE<br />
Gegenstände und Beschichtungen kommen mit dem<br />
Lebensmittel oft nur kurzfristig in Berührung:<br />
je nach Kontaktzeit 3 Kategorien<br />
– Lagerbehälter, Behälterauskleidungen, großflächige Dichtungen,<br />
Verpackungen<br />
– Schläuche, Beschichtungen<br />
– Großbehälter für trockene Lebensmittel (Getreidesilos),<br />
Förderbänder<br />
Achtung auf die Migration von pr<strong>im</strong>ären aromatischen<br />
Aminen und Hexamethylendiamin!
NATUR- NATUR UND<br />
SYNTHESEKAUTSCHUK<br />
Einteilung ähnlich wie bei Polyurethanen:<br />
– Behälter, Beschichtungen, Dichtungen, Dichtungsringe<br />
– Schläuche (z.B. Kaffeemaschinen), Flaschenverschlüsse,<br />
Deckeldichtungen bei Milchkannen, Ventilkugeln<br />
– Verwendung bei Melkmaschinen,<br />
Milchverarbeitungsmaschinen, Kolben, Walzen,<br />
Fördergurten,<br />
Handschuhe und Schürzen bei der<br />
Lebensmittelverarbeitung<br />
– Saug- und Druckleitungen, Fördergurte, Walzenbezüge,<br />
Dichtungen, Pumpen, Hähne, Ventile<br />
– Spielwaren, Luftballons, Flaschensauger, Beißringe
SILICONE<br />
POLYORGANOSILOXANE<br />
Verwendung<br />
– Papierbeschichtungen<br />
– Flaschensauger; Beißringe<br />
– Dichtungen in Backöfen und Kühlschränken
ZELLGLAS (CELLOPHAN)<br />
Übergang von natürlichen Polymeren zu voll<br />
synthetischen <strong>Kunststoffe</strong>n, teilweise durch PP<br />
aus Kostengründen verdrängt<br />
Eigenschaften<br />
– glasklar, glänzend<br />
– reißfest<br />
– durchlässig für Wasserdampf, Gase und Aromastoffe<br />
– lackiertes Zellglas: dichter je nach Lackierung<br />
– resistent gegen Fette und Öle<br />
Anwendung<br />
– Kurzzeitverpackung von Brot und Teigwaren<br />
– Bonbons<br />
– lackiertes Zellglas für Brot, Backwaren, Gewürze, Nüsse,<br />
Trockenobst, Pralinen, Lebensmittel mit intensivem<br />
Geruch, Zigaretten
BIOABBAUBARE POLYMERE<br />
� Polysaccharide<br />
– für Tragetaschen und Kompostsäcke<br />
– feuchtigkeitsempfindlich<br />
� Polyester<br />
– Poly-D(-)-3-hydroxybuttersäure (PHB)<br />
– Poly-caprolacton (PCL)<br />
– ebenfalls Oberflächenveredelung zur Feuchtigkeitsbeständigkeit<br />
notwendig
ADDITIVE ZU<br />
KUNSTSTOFFEN<br />
� Weichmacher<br />
� Wärme- und Oxidationsstabilisatoren<br />
(Antioxidantien)<br />
� Gleit- und Formtrennmittel<br />
� Optische Aufheller, Farbmittel<br />
� Antistatika<br />
� Emulgatoren<br />
� Schutzkolloide<br />
� Antibeschlagmittel<br />
� Fungizide<br />
� Füllstoffe<br />
� Blähmittel
MIGRATIONSPROBLEMATIK<br />
� Einwanderung von Substanzen aus dem<br />
Verpackungsmaterial in das Lebensmittel bzw.<br />
aus dem Lebensmittel in die Verpackung<br />
⇒ Qualitätsänderungen des LM<br />
Beeinflussung der Sensorik<br />
Niedermolekulare Substanzen migrieren<br />
schneller als hochmolekulare!<br />
Migratmenge auch von der Zeit abhängig!<br />
� Migration von<br />
– Monomeren<br />
– Zusatzstoffen<br />
– Abbauprodukten von <strong>Kunststoffe</strong>n und Zusatzstoffen
THEORIE DER MIGRATION<br />
� Fick´sches Diffusionsgesetz<br />
– δC = -K . δC 2<br />
δt δx 2<br />
C......Konzentration der migrierenden Substanz<br />
t .......Zeit<br />
x ......Dicke des Kunststoffs<br />
K .....Diffusionskonstante
BEEINFLUSSUNG DER<br />
GESUNDHEIT DURCH<br />
GEBRAUCHSGEGENSTÄNDE<br />
GEBRAUCHSGEGENST NDE<br />
� Migration von toxikologisch relevanten<br />
Substanzen aus Gebrauchsgegenständen<br />
(speziell aus <strong>Kunststoffe</strong>n)<br />
– Monomere<br />
– Stabilisatoren<br />
– Weichmacher<br />
– Schwermetallverbindungen<br />
– Abbau- und Oxidationsprodukte von <strong>Kunststoffe</strong>n und<br />
Zusatzstoffen zu <strong>Kunststoffe</strong>n<br />
– Verunreinigungen aus Recyclingmatertialien
MIGRATIONSLIMITS<br />
� EU-Richtlinie 90/128/EEC "Kunststoff-Richtlinie“<br />
bzw. „Kunststoff-Verordnung“<br />
– Globalmigration<br />
10 mg/dm 2 oder 60 mg/kg<br />
– Spezifische Migration<br />
für Monomere; geplant auch für Additive, für die derzeit noch die<br />
nationalen Regelungen gelten<br />
� Gilt nicht für Kinderartikel!
TOXIKOLOGISCHE<br />
BEURTEILUNG VON<br />
KUNSTSTOFFEN<br />
� Fütterungsversuche mit Ratten<br />
1 - 5 % Kunststoff bzw. Zusatzstoff dem Futter über 3 Monate<br />
beigemischt<br />
Früher LD 50 - Wert best<strong>im</strong>mt, heute Toxizitätstests an<br />
Mikroorganismen oder Zellkulturen<br />
� Toxikologische Kennzahlen<br />
– ADI: acceptable daily intake<br />
– PADI: packaging ADI (mg/Person und Tag)<br />
– TDI: tolerable daily intake (mg/kg Körpergewicht und<br />
Tag)
TOXIKOLOGISCH<br />
BEDENKLICHE SUBSTANZEN<br />
� Organozinnverbindungen (in PVC)<br />
� Diphenylthioharnstoff (in PVC)<br />
� Monomeres Vinylchlorid<br />
Grenzwert 1ppm <strong>im</strong> fertigen Kunststoff<br />
� Phthalate<br />
– Di- (2-ethylhexyl) phthalat = DEHP<br />
– Diisononylphthalat = DINP
TOXIZITÄT TOXIZIT T VON<br />
PHTHALATEN<br />
Am besten DEHP untersucht:<br />
� Pr<strong>im</strong>äres Zielorgan einer längerdauernden<br />
oralen Gabe = Leber<br />
– Lebertumore bei Nagetieren (vermutlich<br />
speziesspezifische Peroxisomenproliferation in der<br />
Leber)<br />
– min<strong>im</strong>ale derartige Reaktionen bei Pr<strong>im</strong>aten und<br />
Menschen<br />
� Hohe Dosierungen (> 500-1000 mg/kg KGW<br />
<strong>im</strong> Tierversuch)<br />
– embryotoxische und teratogene Effekte bei Ratte und<br />
Maus<br />
– Leberkrebs<br />
– Hodenschädigungen<br />
DINP<br />
� Ähnliche Effekte wie DEHP
BADGE = BISPHENOL A- A<br />
DIGLYCIDYL-ETHER<br />
DIGLYCIDYL ETHER<br />
� =2,2-Bis(4-hydroxyphenyl)propan-bis(2,3epoxypropyl)<br />
ether<br />
� Herkunft: aus innenbeschichteten<br />
Konservendosen (besonders aus Goldlack)<br />
� Grenzwert: 1 mg/kg Lebensmittel (EU)<br />
– Schweiz: 0,02 mg/kg Lebensmittel<br />
� Sehr gut fettlöslich: hauptsächlich in<br />
Sardinenöl gefunden!<br />
� Hydrolyseprodukte (BADGETOL)<br />
wasserlöslich, in Energydrinks?
EXTRAHIERBARKEIT VON<br />
KUNSTSTOFFEN<br />
� Best<strong>im</strong>mung der Globalmigration mit<br />
– destilliertem Wasser<br />
– 3%iger Essigsäure<br />
– 15%iges Ethanol<br />
� Auch Extraktion von beschichtetem Material<br />
möglich<br />
� Prüfung auf Überwanderung von Fremdstoffen<br />
(= Migration)<br />
� Extraktion mit Fetten<br />
– Cocosfett Oleum Cocos DAB-Erg. B.6<br />
– Sonnenblumenöl<br />
– Sojaöl<br />
– Erdnussöl<br />
– HB 307 (NATEC)
PRÜFUNG PR FUNG VON<br />
KUNSTSTOFFEN<br />
� Best<strong>im</strong>mung der Art des <strong>Kunststoffe</strong>s<br />
– Vorproben<br />
– Best<strong>im</strong>mung der Heteroelemente<br />
– Pyrolyse<br />
– IR-Spektroskopie<br />
– Brechungsindex<br />
– Definierter chemischer Abbau<br />
– Schmelzindex<br />
– Erweichungsbereich<br />
– Kristallitschmelzpunkt<br />
– Dichte
WEITERE<br />
LEBNSMITTELSPEZIFISCHE<br />
KUNSTSTOFFPRÜFUNGEN<br />
KUNSTSTOFFPR FUNGEN<br />
� Permeation von Gasen und Wasserdampf<br />
� Aromadurchlässigkeit<br />
� Nachweis poröser Beschichtungen<br />
� Farblässigkeit bei gefärbten <strong>Kunststoffe</strong>n<br />
� Prüfung auf Peroxide<br />
� Organoleptischer Test (Geruch, Geschmack)<br />
mit Modell-Lebensmittel nach der<br />
Dreiecksmethode (Triangeltest)<br />
– Kontakt Lebensmittel / Verpackung unter praxisnahen<br />
Bedingungen!
Anwendung von <strong>Kunststoffe</strong>n als<br />
Lebensmittelverpackung<br />
� Molkereiprodukte<br />
Butter kunststoffbeschichtete (kaschierte Papiere)<br />
(PVdC, PE)<br />
Milch PE-beschichtete Kartons, LDPE (Flaschen), PP<br />
Topfen HDPE, Polyvinylmischpolymerisate, Polystyrol<br />
Käse PVC, PVdC, Polyamid, dispersionsbeschichtete<br />
Joghurt Polystyrol<br />
Papiere (PVC, PVdC, PE, Polyvinylester)<br />
Margarine PVC, PVdC (weichmacherfrei)<br />
� Speiseöl HDPE, PVC (weichmacherfrei)<br />
� Fleisch, PE (2-seitig gerecktes), Polyamid<br />
Geflügel (Vakuumverpackung oder Schutzgas), Polyester<br />
� Brot, Gebäck PE, PP<br />
� Koch-, Brat-, PET, Polyamid, PP<br />
Backfolien<br />
� Erfrischungs- PET, PE, PP, PVC<br />
getränke
METALLKORROSION<br />
� Korrosion unter Wasserstoffentwicklung<br />
� Korrosion unter Verbrauch von<br />
Oxidationsmitteln<br />
� Korrosion unter Zutritt von Luftsauerstoff
KORROSIONSFORMEN<br />
� Ebenmäßige schwache Korrosion<br />
� Ungleichmäßige Korrosion<br />
(Lochfraß an Nieten, Stoßstellen, Spalten)<br />
� Interkristalline Korrosion (an Korngrenzen der<br />
Metallkristalle)
Korrosionsvorgänge Korrosionsvorg nge in Abhängigkeit Abh ngigkeit von den<br />
Potentialen der beteiligten Metalle<br />
(Quelle: FAO, Paper 36, Rome, Rome,<br />
1986)
KORROSIONSFÖRDERNDE<br />
KORROSIONSF RDERNDE<br />
LEBENSMITTELINHALTSSTOFFE<br />
– S-haltige Aminosäuren bzw.Proteine<br />
– Aminosäuren<br />
– Chloride, Nitrate (NaCl)<br />
– Cu (aus Spritzmitteln)<br />
– Abbauprodukte von Ascorbinsäure und Pektinen<br />
– Organische Säuren (Hydroxisäuren, Oxalsäure)<br />
– Anthocyane, Flavonole, Catechine<br />
– S-Verbindungen (H 2 SO 3 etc.)<br />
– 5-Hydrox<strong>im</strong>ethylfurfural<br />
– Freie Fettsäuren<br />
– Hydroperoxide<br />
– Tr<strong>im</strong>ethylaminoxid<br />
– Polyphosphate
BEEINTRÄCHTIGUNG BEEINTR CHTIGUNG VON<br />
LEBENSMITTELN DURCH<br />
METALLE<br />
Ascorbinsäure Cu, Ag, Fe, Zn<br />
Etherische Öle Cu<br />
Spirituosen Cu, Zn, Al<br />
Wein Fe, Cu + H 2 SO 4<br />
Bier Cu<br />
Fette Cu, Fe<br />
Milch Cu, Fe<br />
Käse Cu, Stahl<br />
Fleisch, proteinhaltige LM Fe<br />
Obst, Gemüse Cu, Sn, Fe, Al
ALUMINIUM<br />
ALUMINIUMLEGIERUNGEN:<br />
� AlCuMg (Duraluminium)<br />
� AlMg<br />
� AlMn sehr günstig für<br />
� AlMgSi Lebensmittel<br />
� AlMgMn<br />
Wenig anfällig gegen SO 2 und H 2S!<br />
ALU-Dosen hauptsächlich für Bier und<br />
Fruchtsäfte<br />
Abfallproblematik<br />
Herstellung energieintensiv!
BLEI<br />
� Früher: Wasserleitungsrohre, Tuben,<br />
Flaschenkapseln<br />
� Heute: Tuben mit Lack- oder Sn-Überzug<br />
Angriff durch Säuren (Essigsäure, Citronensäure)
EISEN<br />
� Hochlegierte Stähle (0,6 - 0,9 % C)<br />
� Gusseisen (3,5 % C - 2 % Si - 1 % P)<br />
� Schutzschichten aus Zn, Sn, Email, organischen<br />
Anstrichen<br />
� Fe - Legierungen<br />
– Chromstähle<br />
– Chrom - Nickel - Stähle (V2A - Stahl von Krupp)<br />
Verwendung:<br />
– Lebensmitteltechnologie (Bierbrauerei, Milchwirtschaft)<br />
– Milchkannen<br />
– Fettindustrie
KUPFER<br />
� Sn - Bronzen: SnBz6 (6 % Sn)<br />
� Messing: Cu - Zn (25 - 45 % Zn)<br />
� Rotguss: Cu - Sn - Zn<br />
� Cu - Al + Ni, Fe<br />
� Alpaka oder Neusilber: Cu - Zn - Ni<br />
Verwendung:<br />
– Fruchtsaftindustrie<br />
– Essigsäureherstellung<br />
– Branntweinindustrie<br />
– Bierbrauerei<br />
– Milchwirtschaft (Käserei)
NICKEL UND<br />
NICKELLEGIERUNGEN<br />
� Korrosion nur durch starke anorganische<br />
Säuren (H 2 - Entwicklung)<br />
� Gut beständig gegen Laugen<br />
� Ni + 30 % Cu = „Monel - Metall“<br />
Gefahr des Lochfraßes<br />
� Ni + Fe, Cr, Mo: auch gegen Säuren gut<br />
beständig<br />
Bildung von Schutzschichten durch<br />
Korrosionsprodukte!<br />
Anwendung:<br />
Fettindustrie
SILBER<br />
� Silberlegierungen: mechanisch beständiger als<br />
Reinsilber<br />
� 835er - Silber: 83,5 % Ag; 16,5 % Cu<br />
Unterschiedliche Korrosionsanfälligkeit gegen<br />
siedende organische Säuren (Milchsäure)<br />
+ S und S-haltige LM ⇒ Ag 2S (Anlaufen)<br />
+ Zwiebel ⇒ eigenartiger Geruch<br />
Anwendung: Haushalt (Geschirr)
ZINK UND<br />
ZINKLEGIERUNGEN<br />
Meist als metallischer Überzug.<br />
� Herstellungsverfahren:<br />
– Zn - Druckguss<br />
– Feuerverzinken<br />
– Sendz<strong>im</strong>ir - Verfahren<br />
– Galvanische Verzinkung<br />
– Spritzverzinken<br />
– Sherardisieren
ZINK UND<br />
ZINKLEGIERUNGEN<br />
� Beständigkeit:<br />
– beständig gegen Luft und H 2 O durch Schutzschichtbildung<br />
– unbeständig<br />
» gegen reines H 2 O ohne Luftzutritt<br />
» gegen feuchte + saure Lebensmittel<br />
� Anwendung:<br />
– Lagerbehälter für Getreide, Mehl und Zucker<br />
– Brühkessel in Schlachthäusern
ZINN UND<br />
ZINNLEGIERUNGEN<br />
Am häufigsten von allen Metallen für Lebensmittel<br />
verwendet (Weißblechdosen)!<br />
� Britannia-Metall (Geschirr)<br />
70 - 90 % Sn<br />
Cu, Sb<br />
10 % Zn<br />
� „Vestit“ (= Lebensmittel - Metall)<br />
82,4 % Sn<br />
15,8 % Sb<br />
2 % Ni<br />
0,2 % Ag
ZINN UND<br />
ZINNLEGIERUNGEN<br />
Aufbau der Zinnschicht nach Verzinnung von Stahl<br />
(von innen nach aussen):<br />
Fe Sn 2<br />
Sn<br />
SnO oder Sn(OH) 2<br />
Ölschicht oder Lackierung<br />
Korrosion<br />
– vor allem bei Poren auf Weißblechen,<br />
bei Beschädigungen der Lackschicht<br />
– unter Wasserstoffentwicklung und unter Verbrauch von<br />
Oxidationsmitteln ⇒ Sn <strong>im</strong> Lebensmittel!<br />
Grenzwert 250 mg/kg Lebensmittel
WEISSBLECHDOSEN<br />
� Bombagen („Flatterdosen“)<br />
– Biologische Bombagen<br />
– Chemische Bombagen ⇐ Korrosion<br />
– Physikalische Bombagen
WEISSBLECHDOSEN<br />
Schäden an der Doseninnenwand<br />
– blau-violette Anlaufschichten<br />
– Schwarzfärbung des Füllgutes<br />
– weißgraue - weißgrünliche Verfärbung des Füllgutes<br />
– Eisblumenmuster an der Doseninnenwand<br />
– Mausgrauverfärbungen an der Doseninnenwand<br />
– Durchlöcherung der Dosenwand
WEISSBLECHDOSEN<br />
Korrosiv wirkende Lebensmittel und<br />
Inhaltsstoffe<br />
– Anthocyane<br />
– Äpfelsäure<br />
– Apfelsaft (vor allem heiss)<br />
– Karamelisierungsprodukte WEISSBLECHDOSEN<br />
– 5-Hydrox<strong>im</strong>ethylfurfurol<br />
– SO 2 (Konservierungsmittel)<br />
– Paradeiser<br />
– Spinat (Nitrat, Oxalsäure)<br />
– Erbsen<br />
– Grüne Bohnen<br />
– Rhabarber<br />
– Sauerkraut<br />
– Kohlarten<br />
– Pilze
WEISSBLECHDOSEN<br />
Fortsetzung:<br />
– Proteine (pH
ANALYTIK VON<br />
SCHWERMETALLEN<br />
� Atomabsorptionsspektroskopie (AAS)<br />
� Aufschluss des Lebensmittels durch<br />
– trockene Veraschung bei 500 - 550°C eventuell unter Zusatz<br />
von Veraschungshilfsmitteln<br />
Achtung auf flüchtige Substanzen Cu, Co, Mn, Zn<br />
(nur bis 500°C)!<br />
– Nasse Veraschung unter Zusatz von HNO 3 , HClO 4 , H 2 SO 4<br />
und H 2 O 2<br />
Achtung auf Verunreinigungen durch<br />
Veraschungsreagenzien!
PAPIER UND PAPPE<br />
� SORTENGRUPPEN<br />
– Zellstoff- und Altpapier<br />
– Gestrichene Papiere<br />
– Karton und Pappe<br />
– Fettdichte Papiere<br />
– Hygienische Papiere<br />
– Filterpapiere<br />
– Zigarettenpapiere<br />
– Kunststoffbeschichtete Papiere
Papierrohstoffe<br />
� Ausgangsmaterialien<br />
– Faserstoffe auf Cellulosebasis<br />
– Faserstoffe aus synthetischen Hochpolymeren<br />
– Holzschliff<br />
– Fasern aus Altpapier<br />
� Füllstoffe<br />
– Ca-, Mg-Carbonat<br />
– SiO 2 , Silikate<br />
– Calciumsulfoaluminat<br />
– BaSO 4<br />
– TiO 2<br />
� Zur Bleichung<br />
– Peroxid<br />
– Natriumdithionit
Fabrikationshilfsstoffe<br />
� Le<strong>im</strong>stoffe<br />
Casein<br />
Stärke + Derivate<br />
Kolophonium<br />
Cellulose<br />
Alginate<br />
Dispersionen aus Wachs, Paraffin<br />
bzw. Kunststoff<br />
� Fällungs- und Fixiermittel<br />
Al 2(SO 4) 3<br />
H 2SO 4<br />
Tannin<br />
Kondensationsprodukte von<br />
Harnstoff und aromatischen<br />
Sulfosäuren mit Formaldehyd<br />
EDTA
Weitere Papierzusatzstoffe<br />
� Entwässerungsbeschleuniger<br />
� Dispergier- und Flotationsmittel<br />
� Schaumverhütungsmittel<br />
� Schle<strong>im</strong>bekämpfungsmittel (z.B Pentachlorphenol)<br />
� Konservierungsstoffe<br />
� Spezielle Papierveredelungsstoffe<br />
Nassverfestigungsmittel, Feuchthaltungsmittel, Farbstoffe, optische<br />
Aufheller, Mittel zur Oberflächenveredelung und -beschichtung
Analytik von Papieren<br />
� Trockenrückstand des H 2 O-Extraktes<br />
� Formaldehyd<br />
� Glyoxal<br />
� Pentachlorphenol<br />
� o-Phenylphenol u.a. phenolische Substanzen<br />
� Prüfung der Unlöslichkeit von Farbstoffen und<br />
optischen Aufhellern<br />
� Schwermetalle
Spezielle Prüfmethoden<br />
Pr fmethoden<br />
� Fettdichte<br />
� Wasserdampfdurchlässigkeit<br />
� Gasdurchlässigkeit<br />
� Druckfarbenbeständigkeit<br />
� Organoleptik<br />
� Ausblutechtheit
Lacke und Anstrichmittel<br />
� Lacke mit organischen Lösungsmitteln<br />
� Wasserverdünnbare und wasserdispergierte Lacke<br />
� Filmbildner<br />
– Naturharze<br />
– Lacköle<br />
– Kautschuk- und Cellulosederivate<br />
– Kunstharze<br />
– <strong>Kunststoffe</strong><br />
� Zusatzstoffe bzw. Hilfsmittel
Lösungsmittel<br />
sungsmittel<br />
� Aktive Löser (z.B. für<br />
Nitrocellulose)<br />
– Aceton<br />
– Ethylacetat<br />
– Butylacetat<br />
– Methylglycolacetat<br />
– Ethylglycol<br />
� Latente Löser<br />
� Verschnittmittel<br />
– Benzin<br />
– Toluol<br />
– Ethanol<br />
� Weitere wichtige<br />
Lösungsmittel<br />
– Kohlenwasserstoffe<br />
(aliphatische,<br />
cycloaliphatische, Terpen-<br />
KW, Cl-KW)<br />
– Ketone<br />
– Ether<br />
– Alkohole<br />
– Ester<br />
� Nichtlöser<br />
Flüchtige Anteile dürfen <strong>im</strong> Endprodukt NICHT nachweisbar<br />
sein!
Farbmittel<br />
� Pigmente = in Lösungs- und Bindemitteln<br />
unlösliche, organische oder anorganische<br />
Farbmittel<br />
� Farbstoffe = in Lösungs- und Bindemitteln<br />
lösliche Farbmittel<br />
ACHTUNG BEI TOXISCHEN<br />
SCHWERMETALLEN!<br />
BIOVERFÜGBARKEIT!<br />
– Pb<br />
– Cd<br />
– Cr (Cr 6+ )<br />
– Co
Holz<br />
Fässer, Kübel, Bottiche, Kisten, Körbe, Schachteln, Stiele für<br />
Speiseeis, Zuckerwaren, Bratspieße<br />
Europäische Hölzer: Hainbuche, Rotbuche, Birne, Esche<br />
� Bier: Harthölzer<br />
� Wein: Eiche<br />
� Whiskey: amerikanische Weißeiche (Quercus alba)<br />
� Weinbrand: L<strong>im</strong>ousin-Eichen (Frankreich)<br />
� Heringe: Kiefer<br />
� Butter: Rotbuche, Linde, Fichte, Tanne, Wacholder<br />
� Zigarren, Marzipan (Geschenkpackungen): Okoume,<br />
Cedrela, Buche, Erle<br />
� Reiswein: japanisches Sugiholz
Keramik<br />
Bestandteile<br />
� Kaolinit (wertvollster Ton) - Lehm = Al 2O 3.2SiO 2.2H 2O<br />
� Quarzsand (SiO 2 )<br />
� Tonerde Al 2O 3 (gewonnen aus Bauxit, der Hydroxide<br />
und Oxidhydrate von Fe, Al und Si enthält)<br />
Glasuren<br />
� Silikate (Kaolin, Feldspat)<br />
� Carbonate (Kalkspat, Dolomit, Soda)<br />
� Oxide<br />
Glasurbrand 1400-1500°C
Keramikarten<br />
� Töpferwaren<br />
� Fayencen<br />
� Majolika<br />
� Steingut<br />
� Steinzeug<br />
� Porzellan<br />
ACHTUNG auf Pb- ABGABE bei Glasuren!
Porzellanherstellung<br />
Grundmasse<br />
– 50% Kaolin<br />
– 25% Quarz<br />
– 25% Feldspat<br />
� Formen<br />
� Trocknen<br />
� Brennen<br />
– Vorfeuer (-850°C)<br />
– Scharffeuer (900-1100°C)<br />
� Glasieren<br />
– SiO 2 +Al 2 O 3<br />
� Dekorieren
Email<br />
= Glasfluss, der auf Metall aufgeschmolzen wurde<br />
Bestandteile<br />
– bis 35% Borax<br />
– Feldspat<br />
– Quarz<br />
– Soda<br />
– Salpeter<br />
Vorteil: sehr widerstandsfähig gegen starke Säuren und<br />
verdünnte Laugen
Email-Herstellung<br />
Email Herstellung<br />
� Reinigen der Bleche<br />
� Aufbringen des Glasflusses mit Haftsubstanzen<br />
(Kobaltoxid 0,3%, Nickeloxid -1,5%)<br />
� Reifung des Schlickers<br />
� Austrocknung bei 120°C<br />
� Brennen 840-900°C<br />
� Deckemaillierung (weiß oder färbig)
Glas<br />
= anorganisches Schmelzprodukt, das abgekühlt wurde,<br />
ohne zu kristallisieren<br />
� Vorteile<br />
reaktionsträge gegenüber den meisten organischen und<br />
anorganischen Substanzen<br />
� Nachteile<br />
Auflösung durch Flusssäure und Alkalischmelzen<br />
Angriff durch Laugen und Phosphorsäure
Beispiele für f r Gläser Gl ser<br />
� Natronkalksilikatglas<br />
(Flaschen, Gläser)<br />
74% SiO 2<br />
16% Na 2 O<br />
10% CaO<br />
� Jenaer ® Glas von Schott<br />
75% SiO 2<br />
6% Borsäure<br />
6% Tonerde<br />
7% Natron<br />
1% Kali<br />
1% Kalk<br />
4% Baryt
Glasherstellung<br />
� Schmelze: 15-30 Stunden bei 1400-1500°C<br />
� Läuterung: zum Entweichen des CO 2<br />
� Abstechen: 1100-1000°C<br />
� Kühlung: -700°C<br />
� Veredelung
Analytik<br />
� Grundlage Geschirrverordnung für Glasuren<br />
und Email<br />
� Österreich: Keramikverordnung BGBl 1993/893<br />
Regelung der Migrations-Höchstwerte für<br />
» Pb 1,5 mg/l - 0,8 mg/dm 2<br />
» Cd 0,1 mg/l - 0,07 mg/dm 2<br />
» Zn 3 mg/l<br />
» Sb 1 mg/l<br />
» Ba 1 mg/l<br />
Beschreibung der Analysenmethode<br />
� Nickelverordnung für Gebrauchsgegenstände<br />
BGBl 2000/204<br />
– Nickelabgabe < 0,5 μg/cm 2 u. Woche<br />
– Untersuchungsverfahren: Farbtest
Gesetzliche Regelungen<br />
� Österreich<br />
Grundlage = Österriechisches<br />
Lebensmittelgesetz 1975 (§28, Verkehr mit<br />
Gebrauchsgegenständen)<br />
+ relevante Verordnungen<br />
(Bundesgesetzblätter)<br />
� Europa<br />
Harmonisierung der Gesetzgebung angestrebt<br />
– Rahmenrichtlinien (1. Rahmenrichtlinie für Verpackung<br />
1976)<br />
– Einzelrichtlinien (z.B. zur Best<strong>im</strong>mung der Migration)<br />
� Deutschland<br />
Empfehlungen des Bundesinstituts für<br />
gesundheitlichen Verbraucherschutz und<br />
Veterinärmedizin (früher<br />
Bundesgesundheitsamt BGA)
ASEPTISCHES VERPACKEN<br />
Physikalische Verfahren<br />
� Thermische Verfahren<br />
– Erhitzen mit Sattdampf<br />
– Erhitzen mit überhitztem Dampf (Martin-Dole-Verfahren)<br />
– Erhitzen mit hheißer Luft<br />
– Erhitzen mit Mischungen aus heißer Luft und Wasserdampf<br />
– Erhitzen durch Extrudieren<br />
� Bestrahlungsverfahren<br />
– Bestrahlen mit Infrarotstrahlen<br />
(λ = 0,8 - 15.10 6 m)<br />
– Bestrahlen mit UV-Strahlen<br />
(λ = 254 nm)<br />
– Bestrahlen mit ionisierenden Strahlen
ASEPTISCHES VERPACKEN<br />
Chemische Verfahren<br />
� Behandlung mit H 2O 2<br />
(20 - 35%ige Lösung)<br />
� Behandlung mit Peressigsäure<br />
� Behandlung mit Ozon
Umweltauswirkungen von<br />
Einweg- Einweg und Mehrwegsystemen<br />
� Einwegverpackungen<br />
Umweltauswirkungen durch Art und Menge der<br />
Packmittel, Warenverteilung und Entsorgung<br />
� Mehrweg-Gebinde<br />
umlaufzahlenunabhängige und<br />
umlaufzahlenabhängige Belastungen<br />
Die UMLAUFZAHL muss <strong>im</strong>mer berücksichtigt<br />
werden!
Vergleich Mehrweg-Glasflasche Mehrweg Glasflasche und<br />
Verbundkartonverpackung für f r<br />
pasteurisierte Trinkmilch<br />
Voraussetzung: Vergleich gleicher Verpackungsgrößen!<br />
Welche Parameter müssen bei der Ökobilanz berücksichtigt<br />
werden?<br />
– Wasser- und Rohstoffverbrauch<br />
– Energieverbrauch<br />
– Technischer Vergleich<br />
» Schutzeigenschaften<br />
» Distributionseigenschaften<br />
» Gebrauchseigenschaften und Verbraucherakzeptanz<br />
– Wirtschaftlicher Vergleich<br />
» Verbrauch an Rohstoff, Wasser, Energie<br />
» Belastung von Luft, Wasser und Deponien<br />
» Systemkostenindizes
Verpackungsrücknahme<br />
Verpackungsr cknahme<br />
� Verbot von Einwegverpackungen nicht durchsetzbar<br />
� Andere legistische Möglichkeiten<br />
– Zwangspfand<br />
– Verpackungsabgabe des Verbrauchers bzw. Herstellers<br />
Trotzdem kein abfallvermindernder Effekt!
Missverständnisse Missverst ndnisse in der<br />
Verpackungsdiskussion<br />
� Verrottbare Verpackungen<br />
⇒ toxische Abbauprodukte?<br />
⇒ Schaden und Nutzen bei der Verbrennung<br />
(PVC!)<br />
� Ermittlung der Umweltauswirkungen<br />
– Verbrauch von Ressourcen<br />
– Belastung von Luft und Wasser (auch langfristige Auswirkungen)<br />
– Abfallgewicht und -volumen<br />
– Auswirkungen auf die Arbeitssicherheit
Ökobilanzen kobilanzen von Packstoffen<br />
� Rohmaterialverbrauch<br />
� Energieverbrauch<br />
� Kritisch werdende Luft- und Abwassermenge<br />
� Volumen fester Abfälle<br />
� Transportkosten<br />
– Transportwege für Ressourcen<br />
– Transportwege für Verteilung<br />
– Transportwege für Abfälle
AKTIVE LEBENSMITTEL-<br />
LEBENSMITTEL<br />
VERPACKUNGEN<br />
� Ethylenentfernende Verpackungen<br />
� Modified Atmosphere Packaging (MAP)<br />
� Aktives Verpacken in <strong>Kunststoffe</strong>n<br />
– Sauerstoff-Fänger<br />
– Feuchtigkeitskontrolle<br />
– Entfernung von verderbenden Einflüssen und<br />
Lebensmittelinhaltstsoffen<br />
– Freisetzung von Antioxidantien oder ant<strong>im</strong>ikrobiell<br />
wirkenden Substanzen aus dem Verpackungsmaterial<br />
– Modifizierte Permeabilität der <strong>Kunststoffe</strong>
Relevante Websites<br />
� EU - Gesetzgebung<br />
http://europa.eu.int/eur-lex/en/index.html<br />
� Österreichische Gesetze<br />
(Rechtsinformationssystem)<br />
http://www.ris.bka.gv.at/<br />
� Lebensmittelverpackung<br />
http://cpf.jrc.it/webpack/<br />
http://cpf.jrc.it/webpack2000<br />
http://www.pirapackaging.com<br />
http://www.verpackung.org/<br />
� Weitere Informationen<br />
http://www.on-norm.at/