Brandschutzbedarfsplan 2011 - 2015 (PDF) - Stadt Soest
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<strong>Brandschutzbedarfsplan</strong> <strong>Stadt</strong> <strong>Soest</strong><br />
Stand: MONAT 2010<br />
lange eine Gefahr aus, bis der Fahrdraht abgeschaltet ist, und vor und hinter der Einsatz-<br />
stelle geerdet wurde. Diese Aufgabe obliegt dem Notfallmanager der Bahn AG, der den Ein-<br />
satzkräften auch als Fachberater zur Verfügung steht und innerhalb von 30 Minuten verfüg-<br />
bar sein sollte.<br />
sind aufgrund ihrer Bauart (Aluminium-Sandwich-Aufbau, 28 mm dicke Fensterscheiben<br />
etc.) besondere Geräte erforderlich. Grundsätzlich ist bei Bahnunfällen auch immer damit zu<br />
rechnen, dass enorme Gewichte gehoben werden müssen.<br />
Die Güterzüge transportieren einen sehr großen Anteil an Gefahrgütern. Als Abnehmer ist<br />
hier insbesondere die chemische Industrie zu nennen. Über die Bahnstrecke <strong>Soest</strong> werden<br />
vor allem die chemischen Werke Besonders problematisch ist die Gefahr durch den fließen-<br />
den Schienenverkehr. Obwohl das betroffene Gleis in der Regel gesperrt ist, wird der Be-<br />
trieb auf den Nebengleisen aus wirtschaftlichen Gründen oft aufrechterhalten. Die Ge-<br />
schwindigkeiten sind zwar reduziert, trotzdem geht von den fahrenden Zügen eine Gefahr<br />
aus, da deren Annäherung bei laufenden Generatoren etc. nicht zu hören ist. Selbst auf<br />
dem betroffenen Gleis kann es unter Umständen erforderlich sein, eine sog. Sperrfahrt<br />
durchzuführen.<br />
Ähnlich wie bei der Entwicklung der Personenkraftwagen findet eine ständige Modernisie-<br />
rung der Personenzüge statt. Auf der Strecke Dortmund – Kassel verkehren neben den<br />
Nahverkehrszügen auch IC. Diese fahren zwar nicht mit der möglichen Höchstgeschwindig-<br />
keit, die Problematik der Personenrettung bleibt nach einem Unfall aber gleich. Für die Ret-<br />
tung aus IC-Zügen Hüls in Marl, die Firma Schering/Witco in Bergkamen und die Fa. Sasol<br />
in Herne beliefert. Von brennbaren Stoffen wie Benzin, Heizöl etc. über Säuren, Laugen und<br />
brennbaren Gasen bis zu Sprengstoffen wird heutzutage die breite Palette der Gefahrstoffe<br />
mit der Bahn befördert. Die Mengen der zu befördernden Güter in Kesselwagen betragen<br />
bis zu 80.000 Liter (80 Tonnen). Ein sehr häufig über die Schiene transportiertes Gefahrgut<br />
ist Flüssiggas. Die Explosion eines Flüssiggaswaggons hätte neben der totalen Zerstörung<br />
im Radius von ca. 200 m Auswirkungen durch Druckwelle, Folgebrände und Zerbersten von<br />
Scheiben in einem Radius von 1,5 km. Das Austreten einer Flüssiggaswolke ohne Zündung<br />
der Gaswolke hätte eine Evakuierung des Gefahrenbereiches im Radius von 1.000 m zur<br />
Folge, bis zu einem Radius von 2.000 m müssten sich Personen in Kellern oder rückwärti-<br />
gen Räumen aufhalten (siehe dazu die Seveso Richtlinie u. die Auswirkungsdiagramme bei<br />
Flüssiggasbränden). Dabei ist auch auf die exponierte Lage des Marienkrankenhauses ab-<br />
zustellen, eine Defekt an einem Kesselwagen oder ein Brand eines Flüssiggaswaggons im<br />
unmittelbarer Nähe des Krankenhauses hätte die sofortige Räumung des Gebäudes zur<br />
Folge.<br />
Zur Beherrschung der besonderen Risiken im Bahnbereich, sind neben der Vorhaltung grö-<br />
ßerer Mengen von Sonderlöschmitteln wie Schaum und Pulver auch fahrbare und tragbare<br />
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