RESERVE aktuell 4/2013 ( PDF , 3,8 MB) - Reservisten der ...

Fernausbildung in der Marine - Ein Erfolgsmodell
Seit 2009 ist die Fernausbildung
ein fester Bestandteil des
Lehrgangsspektrums an der
Marineunteroffizierschule in
Plön.
Mehr denn je sind die Reservisten
im Wandel der Streitkräfte ein
unentbehrlicher Bestandteil unserer
Bundeswehr. Egal wo sie dienen:
Sie leisten ihren Dienst mit
Engagement und Freude wie es
auch die Aktiven tun.
der Lehrgang in enger Zusammenarbeit
mit den federführenden
Dienststellen implementiert.
Wie soll das denn funktionieren
Wir sind doch Soldaten, da kann
das nicht funktionieren! Das geht
nur im Präsenzunterricht und diese
Grundlagen kann man nur in
der Praxis legen - hörte man viele
Skeptiker tuscheln.
„Das darf es aber nun nicht gewesen
sein“, stellt der verantwortliche
Tutor für die Fernausbildung
fest. „Unsere Reservisten, egal ob
nun der leitende Angestellte oder
der Student, sie alle wecken immer
wieder unsere methodische
Kreativität. Deren Feedback und
konstruktive Kritik sind unserem
Team stets Antrieb und Verpflichtung,
neue Ideen und Vorschläge
Mit Erlass der Rahmenweisung
für die Fernausbildung in der Bundeswehr
durch den Generalinspekteur
der Bundeswehr und der
daraus resultierenden Anweisung
des damaligen Marineamts
(heute: Marinekommando) wurde
die „Vorausbildung Unteroffiziere
in Fernausbildung“ am Mutterhaus
der Unteroffiziere der Marine
aus der Taufe gehoben. Bis es
soweit war, waren viele auch völlig
neue Fragen zu beantworten
und Probleme zu lösen. Plötzlich
standen die innovative Gestaltung
ausbildungsrelevanter militärischer
Erfordernisse sowie die
Möglichkeiten kompetenzorientierter
und technologiegestützter
Ausbildungsmethoden und Szenarien
im Fokus.
Kick-off-Veranstaltungen, Lernerzentrierung,
Handlungsorientierung,
Flexibilisierung und Effizienz
waren die Schlagwörter der Stunde.
Moderne Kommunikationstechnologie,
die wir alle zu diesem
Zeitpunkt schon nutzten, bekam
auch für die Ausbildung von
Vorgesetzten eine richtungsweisende
Bedeutung. „Online Learning
and Training“ war zu Beginn
dieser neuen Epoche der Vorgesetztenausbildung
in der Marine
das Schlagwort der Stunde. Konzepte
wurden geschrieben, Lehrstoffpläne
entwickelt und letztlich
Oberstabsbootsmann M. Fernholz (li.) und Kapitänleutnant T. Pütger (re.)
Seit 2009 wird daran gearbeitet,
die Fernausbildung an der Marineunteroffizierschule
(MUS) konzeptionell,
methodisch und inhaltlich
weiter zu entwickeln, beziehungsweise
zu optimieren. Nach
mittlerweile sechs Lehrgängen
und 120 Lehrgangsteilnehmern
kann das Fernausbildungsteam
der MUS nunmehr erste aussagekräftige
Evaluierungsdaten präsentieren.
„Die Kritiker sind zwar
noch nicht in Gänze verstummt,
jedoch ist das laute Unken vieler
Skeptiker deutlich leiser geworden“,
resümiert das „Urgestein“
der Fernausbildung an der MUS,
Oberstabsbootsmann Michael
Fernholz.
(Quelle: Marineunteroffizierschule)
unmittelbar in unseren Fernausbildungsmodulen
zu berücksichtigen“,
folgert der Leiter des Fernausbildungsteams
aus seiner bisherigen
Erfahrung.
Bleibt abschließend der Blick in
die Zukunft der Fernausbildung
an der MUS: „Nicht alles wird zu
ersetzen sein - doch vieles ist
sinnvoll, effektiv, innovativ, unterstützend
und somit richtungsweisend
für die Ausbildung und damit
für die Auftragserfüllung zukunftsorientierter
Streitkräfte“, stellt das
Fernausbildungsteam der MUS
übereinstimmend fest.
Kapitänleutnant Thorsten Pütger
Marineunteroffizierschule
16 | Ausgabe 4/2013