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Überblick über die wichtigsten landwirtschaftlichen Produkte - Snj

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Vorwort<br />

Auf <strong>die</strong> Frage nach der Herkunft der Milch, lautet <strong>die</strong> Antwort der meisten Schulkinder, dass <strong>die</strong> Milch aus dem Supermarkt<br />

stammt oder bestenfalls noch von der lila Milkakuh erzeugt wird. Wenn man fragt woher <strong>die</strong> Grundstoffe<br />

für Pizza, Hamburger,... stammen, werden allenfalls noch einige Markennamen von Fast-Food-Firmen genannt, <strong>die</strong><br />

Landwirtschaft so gut wie nie.<br />

Früher war jedem <strong>die</strong> Rolle des Bauern als Produzent der Nahrung klar. Die Veränderungen vom Korn zum Mehl<br />

und schließlich zu Brot oder Kuchen waren leicht nachzuvollziehen, schließlich konnten noch <strong>die</strong> meisten Kinder<br />

zu Hause selbst beim Teiganrühren zusehen oder sogar helfen.<br />

Diese Wissenslücken der meisten Kinder und möglicherweise so mancher Erwachsenen werden noch verschärft<br />

durch <strong>die</strong> Tatsache, dass <strong>die</strong> wenigsten Nahrungsmittel unverändert vom Feld auf den Teller gelangen.<br />

Mittlerweile ist sogar für Dorfkinder der Zusammenhang zwischen Kuh und Käse nicht unbedingt einleuchtend.<br />

Heute werden <strong>die</strong> Erzeugnisse der Landwirtschaft abseits der Erfahrungswelt der Kinder verpackt, verändert,<br />

teilweise denaturiert und neu zusammengemixt. Diese regelrechte Alchemie, im Fachjargon als Food Design geadelt,<br />

erschafft Nahrung als Kunstprodukt der agro-chemischen Industrie. In der Tat ist <strong>die</strong> Landwirtschaft heute<br />

an erster Stelle ein Rohstofflieferant für <strong>die</strong> Lebensmittelindustrie. Möglichst viel und kostengünstig produzieren<br />

heißt denn auch <strong>die</strong> Devise <strong>die</strong> dem Bauernbetrieb vorgeschrieben wird, was zu einer zunehmenden Industrialisierung<br />

führte. Der damit verbundene Preisverfall degra<strong>die</strong>rt den Landwirt zum Subsi<strong>die</strong>nempfänger, <strong>die</strong> <strong>Produkte</strong><br />

wie <strong>die</strong> Böden welche er bewirtschaftet, werden entwertet. Nur mehr in der weiterverarbeitenden Lebensmittelindustrie<br />

wird noch „Mehrwert“ erwirtschaftet und das große Geld ver<strong>die</strong>nt. Ohne das Rad der Geschichte zurückdrehen<br />

zu wollen oder in eine sentimentale Glorifizierung der traditionellen, bäuerlichen Kultur zurückfallen zu<br />

wollen, erscheint es doch sinnvoll und im Interesse des Bauern, seine Rolle als Nahrungsmittelproduzent wieder<br />

stärker hervorzuheben.<br />

Seit 1994 bietet das Ökologische Zentrum in Hollenfels <strong>die</strong> Möglichkeit eines Aufenthaltes im Schulbauernhof „ A<br />

Sewen“ in Meispelt an. Der pädagogische Bauernhof ist Mitglied der seit 2004 bestehenden APFAPL, eine Vereinigung<br />

ähnlicher Betriebe. Ziel unserer Aktivitäten ist es den Kindern und Jugendlichen einen möglichst objektiven<br />

Einblick in <strong>die</strong> Arbeit des Landwirts zu erlauben. Der Bauernhof selbst wird als „Hobbybetrieb“ durch eine Vereinigung<br />

ohne Gewinnzweck (a.s.b.l.) geführt. Neben den pädagogischen Zielsetzungen ist <strong>die</strong> Vereinigung „Haff<br />

A Sewen“ in der Erhaltungszucht einiger bedrohter Haustierrassen und der Bewirtschaftung von schutzwürdigen<br />

Lebensräumen im Rahmen der Biodiversitätdirektive engagiert.<br />

Die <strong>wichtigsten</strong> pädagogischen Ziele eines Aufenthaltes auf dem „Haff a Sewen“ sind, wie aus der kurzen<br />

Beschreibung (siehe Übersicht zum Lehrgang S.1-2) hervorgeht:<br />

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Vorstellen der Landwirtschaft in ihrer Rolle als Nahrungsmittelproduzent,<br />

Kennenlernen der <strong>wichtigsten</strong> Haustiere, ihrer Funktion, ihrer Ansprüche hinsichtlich Ernährung, Pflege...,<br />

Vorstellen der <strong>wichtigsten</strong> Nutzpflanzen, ihre Herkunft und Verwendung,<br />

Weiterverarbeitung von Milch und Körnern,<br />

Probleme der Landwirtschaft, Preispolitik,<br />

Veränderung der Landwirtschaft im Laufe der Zeit,<br />

Entdecken der bäuerlichen Kultur durch typische Redewendungen,<br />

Aufzeigen der verschiedenen Aktivitäten des Bauern im Rhythmus der Jahreszeiten,<br />

Erklärung der Aufgabe einiger landwirtschaftlicher Geräte,<br />

Nach Absprache mit den Pädagogen kann das Angebot individuell ausgebaut werden.<br />

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