newsletter - Behörden Spiegel
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<strong>newsletter</strong><br />
E-Government, Informationstechnologie und Politik<br />
NEUER TERMIN: 1. bis 2. April 2014<br />
Agenda 2020<br />
digital, effizient, gemeinsam<br />
17. Effizienter Staat<br />
inklusive der Tagung<br />
4.0: Schnittstellen Industrie und Verwaltung<br />
Bundeskongress Haushalt und Finanzen<br />
Nr. 636 Berlin und Bonn 13. Dezember 2013<br />
ISSN 1867-1993<br />
In eigener Sache<br />
Behörden <strong>Spiegel</strong> erschienen<br />
(BS) Die diese Woche erschienene Dezemberausgabe<br />
des Behörden <strong>Spiegel</strong><br />
beschäftigt sich intensiv mit den Konsequenzen<br />
des Koalitionsvertrages für die<br />
öffentliche Verwaltung, so auch mit Blick<br />
auf die digitale Agenda für die kommenden<br />
Jahre. Im “IT-Bereich” der Zeitung finden<br />
sich zudem u.a. Gastbeiträge von BVA-<br />
Präsident Christoph Verenkotte und von<br />
Sachsens IT-Beauftragten Staatssekretär<br />
Dr. Wilfried Bernhardt.<br />
Angst ums Geschäft<br />
(BS) Google, Facebook, Yahoo, Microsoft<br />
u.a., im Markt heftige Wettbewerber, haben<br />
nun einen gemeinsamen Appell an die US-<br />
Regierung verfasst, der auf Eingrenzung der<br />
Ausspäh-Aktivitäten der US-Geheimdienste<br />
bei ihren eigenen Unternehmen bzw.<br />
ihren Kunden verlangt. Das ging schneller<br />
als erwartet, hat aber Gründe. Auf einen<br />
bilateralen politischen Mechanismus zu<br />
setzen, dass sich europäische und insbesondere<br />
die deutsche Regierung mit der US-Administration<br />
auf ein Anti-Spy-Abkommen<br />
einigen würde, ist auch schon deswegen<br />
illusionär, weil sich an ein solches Abkommen<br />
die Dienste nicht halten werden. Es<br />
war also klar, dass nur der wirtschaftliche<br />
Druck, das Wegbrechen von Kunden in Europa<br />
und insbesondere in Deutschland die<br />
Internet-Konzerne in Bewegung bringt. Dazu<br />
ist natürlich zu sagen, dass einige, wie z.B.<br />
auch Yahoo, in einer Art vorauseilendem<br />
Gehorsam mit den US-Geheimdiensten<br />
kooperiert haben. Das gilt auch für Vodafone<br />
mit Blick auf den britischen Dienst.<br />
Aber selbst die Telekom kann sich trotz aller<br />
Marketing-Bemühungen über eine sichere<br />
deutsche E-Mail auf deutschem Server-<br />
Netz, neuerdings Internets statt Internet<br />
genannt, kaum rausreden, denn auch sie<br />
hat den Patriot-Act unterschrieben. Sie ist<br />
ein amerikanisches Unternehmen im Mobilfunkmarkt!<br />
Es kommentiert R.<br />
Uwe Proll, Chefredakteur<br />
des Behörden<br />
<strong>Spiegel</strong> und<br />
Herausgeber dieses<br />
Newsletters.<br />
Foto: BS<br />
Alles Politische und Marketing-Gerede ist<br />
Makulatur. Nur der wirtschaftliche Druck<br />
auf die US-Internetkonzerne wirkt. Und das<br />
ist nun geschehen, schneller als man es erwarten<br />
konnte.<br />
Wegbrechende Märkte spüren die Unternehmen<br />
derzeit massiv in ganz Europa. In<br />
Deutschland sind einige US-Unternehmen<br />
aus Ausschreibungen stillschweigend aussortiert<br />
worden, mal mit der Begründung<br />
die Referenzkunden seien nicht qualifiziert,<br />
mal mit anderen Formalitäten. Fest zugesagte<br />
und auch zuschlagsfreie Beschaffungsvorhaben<br />
einiger Bundesländer werden<br />
nicht vergeben, weil die zuständigen<br />
Beamten das Risiko der Vergabe an ein<br />
US-Unternehmen scheuen, nachträglich<br />
womöglich hierfür zur Verantwortung gezogen<br />
zu werden. Der Druck auch im Behördenmarkt<br />
ist bereits da. Ganz anders<br />
Fortsetzung auf Seite 2<br />
Inhalt/Themen<br />
nPA.........................................................3<br />
Interview mit Olaf Reus, Huawei ............4<br />
Geodaten ..............................................7<br />
BVA holt EPSA Award.. ...........................9<br />
De-Mail bei der Post nach wie vor ein Thema<br />
(BS) Als “überinterpretiert” bezeichnete Deutsche Post-Sprecher Alexander Edenhofer<br />
gegenüber dem Behörden <strong>Spiegel</strong> Newsletter die jüngsten Spekulationen um eine Bemühung<br />
seines Unternehmens hin zur Akkreditierung der De-Mail. Ein Beitrag in der<br />
Frankfurter Allgemeinen Zeitung war von Fachkreisen als Wechsel der Strategie gedeutet<br />
worden, hatte die Deutsche Post sich bislang doch offiziell aus dem De-Mail-Geschäft verabschiedet,<br />
da sie für den E-Postbrief keine entsprechende De-Mail-Zertifizierung erhalten<br />
hatte. Doch auch gegenüber diesem Newsletter bestätigte Edenhofer, dass man sich<br />
in Gesprächen mit dem Bundesinnenministerium befinde. Von einem Strategiewechsel<br />
könne jedoch nicht die Rede sein.
IT-Sicherheit<br />
<strong>newsletter</strong> E-Government, Informationstechnologie und Politik 2<br />
Fortsetzung von Seite 1<br />
in der Wirtschaft, dort sind zahlreiche mittelständische<br />
Unternehmen aus laufenden<br />
Cloud-Verträgen ausgestiegen. Das ist der<br />
wirtschaftliche Druck, den die IT-US-Industrie<br />
braucht, um gegen die eigene Regierung<br />
vorzugehen. Diese wird das auch verstehen,<br />
denn es geht um Jobs in den USA!<br />
Im Hintergrund läuft die Sache heiß. Tägliche<br />
Nachfragen und Anrufe, Diskussionen<br />
und Widersprüche. Private Unternehmen<br />
wie auch Behörden fragen ihre US-Dienstleister,<br />
was mit ihren Daten geschieht und<br />
welche davon in die USA exportiert werden<br />
oder dort in Rechenzentren den Zugriff der<br />
US-Geheimdienste zur Verfügung stehen.<br />
Das läuft aber nicht nur in Europa, sondern<br />
auch in Asien und anderen Weltregionen.<br />
Analysten haben den womöglichen Umsatzverlust<br />
für amerikanische Cloud-Anbieter<br />
bereits auf 30 Milliarden und mehr für<br />
die nächsten drei Jahre geschätzt. Basis des<br />
Umsatzes ist der Vertrauensverlust!<br />
Im Moment läuft es gut, denn nur der<br />
Weg über die Wirtschaftlichkeit, also den<br />
Erfolg beim Kunden, kann die US-Konzerne<br />
und dann letztlich die US-Regierung animieren,<br />
Veränderungen bei der aus dem<br />
Ruder gelaufenen globalen Überwachung<br />
zu vorzunehmen. Sicher lässt sich mehr IT-<br />
Sicherheitssoftware einsetzen, doch was<br />
bringt das, wenn sie amerikanischer, russischer<br />
oder chinesischer Provenienz ist, gleiches<br />
gilt auch für Netzwerkkomponenten.<br />
Europa hat da nichts zu bieten.<br />
Dennoch bleibt eine Hoffnung, dass die<br />
zersplitterte mittelständische IT-Softwaresicherheitsindustrie<br />
Europas und Deutschlands<br />
zu einer Antwort finden könnte,<br />
vorausgesetzt sie konsolidiere sich. Doch<br />
dieses Thema hatten wir ja schon bei der<br />
Rüstungsindustrie. Das ist ein Prozess über<br />
Jahrzehnte und nicht von heute auf morgen.<br />
Da auch der politische Hebel fehlt,<br />
erst als Merkels Handy abgehört wurde,<br />
war das Thema auf der Tagesordnung, dass<br />
die Smartphones und Rechner von Unternehmen<br />
und Bürgern komplett abgegriffen<br />
wurden, war für die derzeit geschäftsführende<br />
Regierung einfach kein Thema. Der<br />
wirtschaftliche Schaden entsteht aber beim<br />
Abhören der exportorientierten deutschen<br />
Wirtschaft, nicht bei den privaten Mails der<br />
Bürger und auch nicht bei denen der Bundeskanzlerin.<br />
So ist es auch nur der wirtschaftliche Druck,<br />
den die US-Konzerne jetzt erleben, der die<br />
Washingtoner Regierung zu einer Verhaltensänderung<br />
gegenüber ihren Diensten<br />
zwingen kann. In der globalen Wirtschaft<br />
regiert das Gesetz der Wirtschaft, nicht das<br />
des Anstands unter Freunden und schon<br />
gar nicht das Bemühen einer nationalen<br />
Regulierung. Es sei denn, wie Telekom-Chef<br />
René Obermann formuliert, wir ersetzen<br />
das globale Internet durch ein Internetz,<br />
das ist ja wohl eine rein deutsche Angelegenheit.<br />
Dann auf Wiedersehen für die<br />
globalen Märkte, von denen Deutschland<br />
Prosperität, Vollbeschäftigung und Wohlstand<br />
erntete!<br />
R. Uwe Proll<br />
Vertrauen schwindet weiter<br />
(BS) Der BITKOM befürwortet die Initiative<br />
von AOL, Facebook, Google, LinkedIn,<br />
Microsoft, Twitter und Yahoo! zur Reform<br />
der geheimdienstlichen Überwachung im<br />
Internet. “Wir unterstützen den Vorstoß<br />
der Konzerne gegen die geheimdienstlichen<br />
Überwachungsaktionen”, erklärte BITKOM-<br />
Präsident Prof. Dieter Kempf. Es gebe auch<br />
in Deutschland einen massiven Vertrauensverlust,<br />
was die Sicherheit von Daten und<br />
die Integrität von Diensten im Internet angeht.<br />
Nach einer aktuellen BITKOM-Umfrage<br />
halten 80 Prozent der Internetnutzer in<br />
Deutschland ihre persönlichen Daten im Internet<br />
generell für unsicher: 33 Prozent halten<br />
sie für “völlig unsicher” und 47 Prozent<br />
für “eher unsicher”. Im Juli, nach der ersten<br />
Welle der Veröffentlichungen, hielten insgesamt<br />
erst 66 Prozent der Internetnutzer ihre<br />
Daten für unsicher. Bei einer Umfrage im<br />
Jahr 2011 waren es 55 Prozent.<br />
Laut Umfrage fühlt sich fast die Hälfte (49<br />
Prozent) der Internetnutzer von der Ausspähung<br />
ihrer persönlichen Daten durch<br />
staatliche Stellen bedroht. Im Juli des laufenden<br />
Jahres waren es erst 39 Prozent.<br />
“Nur” 46 Prozent der befragten Internetnutzer<br />
fühlen sich hingegen von einer möglichen<br />
Ausspähung ihrer Daten durch Kriminelle<br />
bedroht. Im Juli waren es 46 Prozent.<br />
Immerhin 38 Prozent fürchten die Ausspähung<br />
ihrer Daten durch Unternehmen (Juli:<br />
34 Prozent). Nur 15 Prozent der Befragten<br />
sagen, dass sie sich im Internet überhaupt<br />
nicht bedroht fühlen (Juli: 18 Prozent).<br />
Weiter gelitten hat auch das Vertrauen<br />
der Bürger, wenn es um den Umgang sowohl<br />
des Staates als auch der Wirtschaft<br />
mit ihren persönlichen Daten geht. Laut<br />
Umfrage misstrauen 68 Prozent der Internetnutzer<br />
Staat und Behörden beim Umgang<br />
mit ihren persönlichen Daten im Web.<br />
Im Juli waren 58 Prozent und im Jahr 2011<br />
war es mit 40 Prozent sogar noch eine Minderheit,<br />
die staatlichen Stellen misstraute.<br />
Nicht weniger schlecht ist das Ergebnis für<br />
die Wirtschaft. 64 Prozent der befragten<br />
Internetnutzer misstrauen der “Wirtschaft<br />
allgemein”, wenn es um den Umgang mit<br />
ihren Daten im Netz geht.<br />
Vermeintliche BKA-E-Mails<br />
(BS) Derzeit befinden sich E-Mails im Umlauf,<br />
die als angeblichen Absender das BKA<br />
vorgeben. Der bislang bekannte Betreff<br />
dieser E-Mails lautet “Vorladungstermin<br />
Polizei/BKA”. In der gefälschten E-Mail<br />
wird mitgeteilt, dass durch das BKA angeblich<br />
ein Sammelverfahren wegen Warenbetruges<br />
mittels Internet in mehreren<br />
Fällen angestrebt werde.<br />
Der Empfänger wird dann jedoch aufgefordert,<br />
einen Link anzuklicken, um nachzulesen,<br />
welche angeblichen Vorwürfe<br />
gegen ihn selbst erhoben werden. Außerdem<br />
soll er mitteilen, ob er “durch eine betrügerische<br />
Internetauktion geschädigt”<br />
wurde und bei welcher Polizeidienststelle<br />
Anzeige erstattet wurde. Unterschrieben<br />
ist die E-Mail von einem “A. Weselstein (KI<br />
35)”. Als Kontaktformular wird ein Link angegeben,<br />
der den Nutzer auf eine Website<br />
führt, über die versucht wird, Schadsoftware<br />
auf dem eigenen System installieren.<br />
Das BKA rät, die E-Mail zu löschen und zeitnah<br />
die Update-Funktion der Virenschutz-<br />
Software zu nutzen.<br />
Nr. 636 Dezember 2013
nPA / Zertifikate<br />
<strong>newsletter</strong> E-Government, Informationstechnologie und Politik 3<br />
nPA-Modellregion in Nordrhein-Westfalen<br />
gestartet<br />
(BS) Vertreter mehrerer Großstädte Nordrhein-Westfalens<br />
trafen sich diese Woche<br />
in Münster, um gemeinsam innovative<br />
Anwendungsmöglichkeiten für den neuen<br />
elektronischen Personalausweis zu<br />
erarbeiten. Das Treffen gilt als offizieller<br />
Start der “Modellregion Neuer Personalausweis<br />
NRW”. Die Federführung für das<br />
Vorhaben hat die citeq als kommunaler IT-<br />
Dienstleister der Stadt Münster übernommen.<br />
Das Bundesinnenministerium unterstützt<br />
die Umsetzung der Modellregion<br />
NRW über die “E-Government-Initiative<br />
2.0” des Bundes.<br />
Web-Zertifikate “Made in Germany”<br />
(BS) Die Bundesdruckerei bietet ihren<br />
Kunden aus Wirtschaft und Verwaltung<br />
daher SSL- /TLS-Zertifikate “Made in Germany”.<br />
Von der Verwaltung des deutschen<br />
Wurzelzertifikats bis hin zur Erzeugung eines<br />
kundenindividuellen Webserver-Zertifikats<br />
gewährleistet die D-TRUST GmbH, das<br />
Trustcenter der Bundesdruckerei, ein zuverlässiges<br />
und sicheres Management aus<br />
einer Hand. Sämtliche Serverzertifikate erfüllen<br />
die hohen europäischen Sicherheitsstandards<br />
und sind mit den Betriebssystemen<br />
und Browsern von Microsoft, Mozilla,<br />
Google, Opera und Apple kompatibel.<br />
Kunden der Bundesdruckerei profitieren<br />
von der sicheren und interoperablen Verschlüsselung<br />
der Kommunikation zwischen<br />
Webservern und Endgeräten mittels SSL- /<br />
TLS-Zertifikaten, die auf deutschen Wurzelzertifikaten<br />
beruhen. E-Business- und<br />
E-Government-Dienste können sich somit<br />
vor gefälschten Server-Identitäten und dem<br />
Missbrauch sensibler Daten bei Zahlungsverkehr,<br />
Bürgerdiensten und Gesundheitsdaten<br />
schützen. Ausgestellt werden die<br />
Zertifikate durch das bei der Bundesnetzagentur<br />
akkreditierte Trustcenter D-TRUST<br />
Der Sitz der Bundesdruckerei in Berlin<br />
Foto: BS/Bundesdruckerei<br />
GmbH, eine hundertprozentige Tochtergesellschaft<br />
der Bundesdruckerei. Sämtliche<br />
Trustcenter-Dienstleistungen werden ausschließlich<br />
am Standort der Bundesdruckerei<br />
in Berlin erbracht und kontinuierlich<br />
durch interne und externe Sicherheitsexperten<br />
überprüft. Geschäftspartner, Kunden<br />
und Mitarbeiter vertrauen darauf, dass<br />
ihre Zahlungsdaten, persönlichen Informationen,<br />
Passwörter oder andere sensible<br />
Daten sicher übertragen werden. D-TRUST<br />
bietet für verschiedene Anforderungen und<br />
Verwendungszwecke das passende SSL-<br />
Zertifikat: von der Einstiegsversion bis hin<br />
zum höchsten Zertifikatsstandard.<br />
Startschuss des nPA-Modellprojekts in<br />
Münster: Neben Münster beteiligen sich<br />
die Städte Aachen, Bielefeld, Bochum,<br />
Dortmund, Düsseldorf, Duisburg, Essen,<br />
Gelsenkirchen, Hagen, Hamm, Köln, Mülheim<br />
an der Ruhr und Wuppertal an der<br />
Kooperation.<br />
Foto: BS/citeq<br />
Neue nPA-Sperrhotline<br />
(BS) Zur telefonischen Sperrung der<br />
Online-Ausweisfunktion des neuen Personalausweises<br />
(nPA) nach Verlust oder<br />
Diebstahl steht ab dem 1. Januar 2014<br />
rund um die Uhr die Rufnummer 116 116<br />
zur Verfügung. Diese kann im Inland aus allen<br />
Netzen kostenfrei genutzt werden. Im<br />
Ausland ist die Hotline über +49 116 116<br />
gebührenpflichtig zu erreichen. Zusätzlich<br />
ist der Sperr-Notruf auch über +49 (0)30<br />
40 50 40 50 erreichbar.<br />
Kommunale Chancen<br />
erkennen und nutzen!<br />
Bildung<br />
Das Internetportal www.wegweiser-kommune.de gibt Kommunen ab<br />
5.000 Einwohnern kompetente Unterstützung bei vielen Zukunftsaufgaben.<br />
• Daten und Bevölkerungsprognosen<br />
• Konkrete Handlungskonzepte<br />
• Karten und Grafi ken<br />
• Gute Praxisbeispiele<br />
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Nr. 636 Dezember 2013
Interview<br />
<strong>newsletter</strong> E-Government, Informationstechnologie und Politik 4<br />
Sicherheit und Vertrauen erlangen<br />
(BS) Cybersicherheit war das dominante<br />
Thema eines Gesprächs, welches R. Uwe<br />
Proll mit Olaf Reus, Mitglied der Geschäftsführung<br />
bei Huawei Deutschland, für diesen<br />
Newsletter führte.<br />
Behörden <strong>Spiegel</strong>: In der nun beginnenden<br />
18. Legislaturperiode steht das Thema Infrastrukturen,<br />
also Verkehrswegenetze, Netze<br />
für Energie und auch Telekommunikation<br />
im Vordergrund. Auch der Ausbau des Breitbandes<br />
in Deutschland soll forciert werden.<br />
Sind das gute Chancen für Huawei<br />
Reus: Die weitere Entwicklung des Standortes<br />
Deutschland ist auch von einer Verbesserung<br />
der Telekommunikationsinfrastrukturen<br />
abhängig. Wir leben heute<br />
zunehmend in einer digitalisierten Welt und<br />
auch Entwicklungen hin zu Industrie 4.0<br />
erfordern weitere Anstrengungen. Es sind<br />
einige Signale gesetzt worden, die auf mehr<br />
Investitionen in die Netze und Infrastrukturen<br />
zielen. Deutschland hat zudem mit der<br />
LTE-Frequenzvergabe bereits vor einigen<br />
Jahren einen wesentlichen Schritt getan,<br />
um gerade im Bereich des Mobilfunks hohe<br />
Bandbreiten anbieten zu können. Ich<br />
gehe davon aus, dass Huawei bei der Realisierung<br />
dieser Infrastrukturmaßnahmen<br />
im Telekommunikationsbereich eine Rolle<br />
spielen wird.<br />
Behörden <strong>Spiegel</strong>: Als Folge der amerikanischen<br />
und britischen Geheimdienstaktivitäten<br />
hat der BITKOM versucht, eine<br />
Position zu finden. Es gibt einen Entwurf<br />
eines BITKOM-internen Papieres, der dann<br />
im Endergebnis doch deutlich anders aussah.<br />
Zahlreiche vor allem nordamerikanische<br />
Unternehmen haben hier mehr Einfluss<br />
genommen. Ist der BITKOM hier letztlich als<br />
Interessensverband, der sowohl die Deutsche<br />
Telekom und andere Unternehmen aus<br />
diesem Land vertritt, gleichzeitig aber die<br />
Interessen seiner internationalen Mitglieder<br />
wahren muss, überfordert<br />
Reus: Natürlich ist der BITKOM mit seinen<br />
knapp 2.000 Mitgliedern aus allen Regionen<br />
der Welt hier gefordert. Neben den deutschen<br />
Vertretern der IKT-Branche möchten<br />
sich auch die internationalen Mitgliederunternehmen,<br />
die sich in Deutschland engagieren,<br />
in die Diskussion einbringen.<br />
Ich habe den Eindruck, dass z.B. auch<br />
Unternehmen aus anderen europäischen<br />
Ländern oder Asien einen wichtigen Anteil<br />
an den sehr konstruktiven Debatten der<br />
letzten Monate hatten.<br />
Die finale Version der BITKOM-Stellungnahme<br />
liegt inzwischen vor und wir finden<br />
es richtig, dass der Verband die Themen<br />
Cybersicherheit in einer globalisierten Welt<br />
mit internationalen Wertschöpfungsketten<br />
Olaf Reus ist Mitglied der Geschäftsführung<br />
bei der Huawei Technologies Deutschland<br />
GmbH. Zudem engagiert er sich u.a. beim<br />
BITKOM und in der Initiative D21.<br />
Foto: BS/Huawei<br />
als nicht national zu lösendes Problem, sondern<br />
als eine internationale Herausforderung<br />
ansieht. Wir begrüßen, dass es ein<br />
Petitum für einheitliche Standards auf europäischer,<br />
aber auch auf globaler Ebene<br />
im Bereich Cybersicherheit gibt. Huawei hat<br />
Mitte Oktober ein White Paper zur Cybersicherheit<br />
vorgestellt, das deutlich macht,<br />
wie das Unternehmen Sicherheitsstandards<br />
und Sicherheitsprozesse konzernweit<br />
auf Basis internationaler Standards<br />
umsetzt.<br />
Fortsetzung auf Seite 5<br />
INFORMATIONSTECHNOLOGIE<br />
Praxisseminar<br />
IT-Sicherheitsrecht für Behörden<br />
21. Januar 2014, Berlin<br />
Foto: Olga Filippova, Fotolia<br />
Anmeldung unter: www.fuehrungskraefte-forum.de<br />
Eine Veranstaltungsreihe des<br />
Nr. 636 Dezember 2013
Interview<br />
<strong>newsletter</strong> E-Government, Informationstechnologie und Politik 5<br />
Fortsetzung von Seite 4<br />
Behörden <strong>Spiegel</strong>: Die internationalen<br />
Standards sind aus Ihrer Sicht ein Garant für<br />
Cyber-Security<br />
Reus: Unseres Erachtens sind alle beteiligten<br />
Akteure für die Sicherheit der Netzinfrastruktur<br />
mitverantwortlich. Es bedarf<br />
einer intensiven Zusammenarbeit sowohl<br />
von Politik und Verwaltung als auch auch<br />
der Industrie und ihrer Standardisierungsgremien.<br />
Die OECD fordert derzeit richtigerweise<br />
zielbringende, internationale Vereinbarungen.<br />
Auch die UNO könnte sich mit diesen<br />
Themen im Sinne der Definition weltweiter<br />
Standards engagieren.<br />
Die öffentlichen Verwaltungen gehören<br />
weltweit zu den größten Einkäufern von<br />
IT-Infrastrukturen, Infrastrukturkomponenten<br />
und Dienstleistungen. Wenn es<br />
zwischen diesen Einkäufern einen internationalen<br />
Konsens gäbe, ihre Einkaufsmacht<br />
geltend zu machen, um mehr Cybersicherheit<br />
zu erzielen, wäre das sicherlich erfolgversprechend.<br />
Dazu muss jedoch erst einmal ein einheitliches<br />
Verständnis zwischen den nationalen<br />
Verwaltungen auf möglichst weitreichender<br />
und globaler Ebene hergestellt werden.<br />
Aber natürlich kann auch ein einzelner<br />
Staat seine Einkaufsmacht zur Erreichung<br />
von mehr IT-Sicherheitsstandards geltend<br />
machen.<br />
Reus: Wir stellen uns diesen Ansprüchen<br />
unter anderem dadurch, dass wir – auch<br />
auf Basis von Gesprächen mit dem BSI –<br />
einige unserer Produkte zur Zertifizierung,<br />
den sog. Common Criteria, angemeldet haben.<br />
In Spanien haben wir hier bereits erste<br />
Zertifikate erhalten. Huawei ist hier auf einem<br />
guten Weg, wenn auch die Common<br />
Criteria-Zertifizierung des BSI uns nur bis zu<br />
einem bestimmten Level für sicherheitsrelevante<br />
Kommunikation zulässt. Für Unternehmen<br />
aus China ist dies in Deutschland<br />
schwierig. In anderen europäischen Staaten<br />
sind wir hier bereits<br />
weiter.<br />
Behörden <strong>Spiegel</strong>: Ihre<br />
Zielsetzung muss es also<br />
sein, höhere Zertifizierungsstufen<br />
zu erreichen,<br />
um dann auch in allen<br />
Netzen verwendet werden<br />
zu dürfen, auch in Regierungsnetzen<br />
mit Geheimhaltungsstufen<br />
Reus: Unser Ziel ist es,<br />
durch die Zertifizierungsprozesse<br />
Sicherheit und<br />
Vertrauen im Markt zu<br />
erlangen. Dabei ist es unsere<br />
unternehmerische Priorität, technologische<br />
Lösungen anzubieten, die den Sicherheitserfordernissen<br />
aller potenziellen<br />
Kunden, seien es öffentliche oder private,<br />
gerecht werden.<br />
Zentrum für Informationssicherheit<br />
SEMINAR<br />
Informationssicherheit nach<br />
BSI-Grundschutz und<br />
ISO27001 im Vergleich<br />
Wie werden beide Standards<br />
in einer Behörde angewandt<br />
Was unterscheidet sie<br />
13.–16. Januar 2014, München<br />
Behörden <strong>Spiegel</strong>: Sie sind in Deutschland<br />
seit Jahren mit vielen Mitarbeitern aktiv,<br />
werden aber häufig nicht als deutsches, sondern<br />
vielmehr als chinesisches Unternehmen<br />
wahrgenommen. Welche Maßnahmen<br />
haben Sie ergriffen, um am Standort<br />
Deutschland auch als hiesiges<br />
Unternehmen sichtbar<br />
zu werden<br />
Reus: Wir kommunizieren<br />
erst seit zweieinhalb<br />
Jahren als Unternehmen<br />
systematisch, um unsere<br />
Rolle hierzulande sichtbar<br />
zu machen. Zwei Drittel<br />
unserer Beschäftigten sind<br />
bereits lokale Mitarbeiter.<br />
Bereits seit Jahren haben<br />
wir umfangreiche Kooperationen<br />
mit deutschen<br />
Universitäten. An der<br />
RWTH Aachen unterstützen<br />
wir z.B. den ingenieurwissenschaftlichen<br />
Nachwuchs. Zudem ist<br />
es uns wichtig, in zahlreichen Gremien der<br />
Branchenverbände konstruktiv mitzuarbeiten<br />
und dort unser technologisches Knowhow<br />
mit einzubringen.<br />
Behörden <strong>Spiegel</strong>: Während Bundesregierung<br />
und auch Bundeswehr nach wie vor US-<br />
Sicherheitssoftware einsetzen, gibt es in der<br />
deutschen Wirtschaft das dringende Bemühen,<br />
europäische oder alternativ deutsche<br />
Softwareanbieter zu finden. Diese Tendenz<br />
ist spürbar auch für Sie<br />
Nr. 636 Dezember 2013
Cyber Akademie<br />
Zentrum für Informationssicherheit<br />
Januar 2014<br />
Informationssicherheitsmanagement<br />
nach BSI-Grundschutz und ISO 27001 im<br />
Vergleich<br />
13.–16.01.2014, München<br />
Seminare und Workshops 2014<br />
De-Mail und neuer Personalausweis<br />
für moderne und sichere Verwaltungsdienste<br />
11.02.2014, Hamburg<br />
März 2014<br />
Datenschutz-Praxis – Fahrplan für das<br />
erste Jahr als Datenschutzbeauftragter<br />
05.03.2014, München<br />
De-Mail und neuer Personalausweis<br />
für moderne und sichere Verwaltungsdienste<br />
15.01.2014, München<br />
Hacking-Methoden in der Praxis:<br />
Vorgehen des Angreifers und Schutzmaßnahmen<br />
22.–23.01.2014, Berlin<br />
Big Data – Risiken, Herausforderungen<br />
und Chancen für Behörden<br />
28.–29.01.2014, Berlin<br />
Die bürgernahe Kommune –<br />
Entwicklung moderner digitaler Services<br />
30.01.2014, Berlin<br />
Februar 2014<br />
Datenschutzbeauftragter in der öffentlichen<br />
Verwaltung<br />
03.–07.02.2014, München<br />
mit TÜV Rheinland geprüfter Qualifikation<br />
IT-Sicherheitsanforderungen in<br />
Vergaben für Webanwendungen<br />
berücksichtigen<br />
10.–11.02.2014, München<br />
IPv6 – Umsetzung in der öffentlichen<br />
Verwaltung<br />
11.–12.02.2014, München<br />
IT-Sicherheitsanforderungen in<br />
Vergaben für Webanwendungen erfüllen<br />
12.–13.02.2014, München<br />
Mobile Device Security – Risiken und<br />
Schutzmaßnahmen<br />
17.–19.02.2014, Hamburg<br />
IT-Sicherheitsbeauftragter in der<br />
öffentlichen Verwaltung<br />
24.–28.02.2014, Berlin<br />
mit TÜV Rheinland geprüfter Qualifikation<br />
Datenschutz-Praxis – Verfahrensverzeichnis<br />
und Vorabkontrolle<br />
24.02.2014, Bonn<br />
Datenschutz-Praxis – Datenschutzaudit<br />
vorbereiten und durchführen<br />
25.02.2014, Bonn<br />
IT-Sicherheitskoordinator in der<br />
öffentlichen Verwaltung<br />
26.–28.02.2014, Berlin<br />
mit TÜV Rheinland geprüfter Qualifikation<br />
BSI-Grundschutz in der Praxis<br />
11.–12.03.2014, Berlin<br />
Webanwendungssicherheit und<br />
Penetrationstests in Behörden<br />
13.03.2014, München<br />
Leitfaden zur Überprüfung der<br />
Informationssicherheit (IS-Revision)<br />
13.–14.03.2014, Berlin<br />
IuK-Strategien und –Technologien<br />
18.–19.03.2014, Berlin<br />
IT-Notfallplanung – Vorausschauende<br />
Vorbereitung auf den IT-Notfall<br />
26.03.2014, Hamburg<br />
IT-Notfallübungen – In der Krise sicher<br />
handeln<br />
27.03.2014, Hamburg<br />
Sensibilisierungskampagnen planen<br />
und durchführen<br />
31.03.–02.04.2014, München<br />
April 2014<br />
Zertifizierungen zur IT-Sicherheit –<br />
Nutzen und Umsetzung<br />
01.04.2014, Frankfurt a.M.<br />
Weitere Informationen<br />
zu den Seminaren unter:<br />
www.cyber-akademie.de<br />
Cyber Akademie (CAk) ist eine eingetragene Marke
Geodaten<br />
<strong>newsletter</strong> E-Government, Informationstechnologie und Politik 7<br />
Gemeinsame Nutzung von Geodaten<br />
(BS) Daten gemeinsam und kommunenübergreifend<br />
zu erfassen, auszuwerten,<br />
auszutauschen und zu nutzen, das ist das<br />
Ziel einer Geodaten-Infrastruktur im Landkreis<br />
Marburg-Biedenkopf in Hessen. Landrat<br />
Robert Fischbach und der Leiter des<br />
Amtes für Bodenmanagement Marburg,<br />
Gerhard Lips, haben einen Vertrag über die<br />
künftige Zusammenarbeit zum Aufbau des<br />
kreiseigenen Geografischen Informationssystems<br />
(GIS) unterzeichnet.<br />
Mit der Nutzung des GIS werden Verwaltungsabläufe,<br />
zum Beispiel bei der Bearbeitung<br />
von Bauanträgen oder in den Bereichen<br />
Naturschutz und Landwirtschaft,<br />
vereinfacht und können noch schneller<br />
bearbeitet werden. Zudem biete es Vorteile<br />
in der interkommunalen Zusammenarbeit.<br />
Ein Beispiel: Für die Bearbeitung von Bauanträgen<br />
sind im GIS künftig alle relevanten<br />
Daten, also etwa die genaue Lage eines<br />
Grundstücks, dessen exakte Größe und die<br />
Eigentumsverhältnisse oder auch die Abstände<br />
zu Nachbargrundstücken übersichtlich<br />
zusammengefasst. Ergänzt wird diese<br />
Übersicht durch aktuelle Karten und Luftbilder.<br />
Die Mitarbeiter der Baubehörden können<br />
in vielen Fällen ohne zeitaufwändige<br />
Einsicht in Karten oder andere Unterlagen<br />
bei anderen Behörden alle wesentlichen<br />
Daten und Informationen auf einen Blick<br />
erfassen.<br />
Der Landkreis Marburg-Biedenkopf hat<br />
für rund 250.000 Euro die Nutzungsrechte<br />
an den Geobasisdaten vom Land Hessen<br />
erworben. Dazu gehören Daten des Liegenschaftskatasters,<br />
also Eigentümer- und<br />
Flurstücks-Daten oder Liegenschaftskarten<br />
sowie Geobasisdaten mit digitalen Landschafts-<br />
und Höhenmodellen, Luftbildern<br />
und digitalen Karten. Der Landkreis wird<br />
diese Daten für den modernen Informationsaustausch<br />
und die Darstellung raumbezogener<br />
Fachdaten nutzen. Mögliche Einsatzgebiete<br />
sind bespielsweise die Nutzung<br />
durch die Bauaufsicht, den Naturschutz, die<br />
Landwirtschaft, das Rettungswesen und<br />
die Förderung von erneuerbaren Energien.<br />
“Durch die Zusammenarbeit mit den Fachleuten<br />
des Amtes für Bodenmanagement<br />
Marburg zum Aufbau des kreiseigenen<br />
Systems stellen wir den größtmöglichen<br />
Nutzen aus den Investitionen sicher”, sagte<br />
Landrat Fischbach.<br />
Der Online-Newsletter für<br />
die Geodateninfrastruktur Deutschlands<br />
Jeden Monat<br />
als kostenlose<br />
PDF-Version<br />
erhältlich<br />
In Zusammenarbeit mit dem Bundesministerium des Innern<br />
informiert der Newsletter geodata kompakt des Behörden<br />
<strong>Spiegel</strong> regelmäßig über wichtige Entwicklungen auf dem Gebiet<br />
des Geoinformationswesens.<br />
Abonnieren Sie den Newsletter kostenlos<br />
unter www.behoerdenspiegel.de<br />
Diesen Beitrag und weitere Informationen<br />
zum Thema Geodaten finden sich im aktuell<br />
erschienenen Newsletter “geodata kompakt”<br />
des Behörden <strong>Spiegel</strong>. Grafik: BS<br />
“Eine noch schnellere und letztlich auch<br />
einfache Bearbeitung bei Anfragen und Anträgen<br />
steigert die Effizienz der Verwaltung<br />
und verbessern das gemeinsame Vorgehen”,<br />
verdeutlichten Fischbach und Lips.<br />
Der Landkreis unterstütze und fördere damit<br />
zudem aktiv die Initiative zur Interkommunalen<br />
Zusammenarbeit beim Aufbau<br />
einer kreisweiten Geodateninfrastruktur.<br />
Zukünftig werde das kreiseigene GIS auch<br />
eine wichtige Rolle bei der Darstellung der<br />
Region nach außen übernehmen.<br />
Brandenburg Business Guide gestartet<br />
(BS) Ein neues Portal “Brandenburg Business<br />
Guide” (BBG) soll mit einer interaktiven<br />
Landkarte ein umfassendes Bild des<br />
Wirtschaftsstandortes zeichnen.<br />
www.brandenburg-business-guide.de<br />
bietet sowohl ansässigen als auch investitionsinteressierten<br />
Unternehmen eine<br />
rasche Orientierung über interessante Investitionsstandorte,<br />
Förderchancen, Zulieferer<br />
oder Forschungspartner in allen<br />
Regionen des Landes.<br />
Für den BBG ließ das Wirtschaftsministerium<br />
des Landes durch die ZukunftsAgentur<br />
Brandenburg GmbH (ZAB) relevante Geodaten<br />
und Datenbanken aus ganz Brandenburg<br />
zusammentragen und zu einem digitalen<br />
Gesamtbild verknüpfen. Die technische<br />
Realisierung verantwortet die init AG für<br />
digitale Kommunikation.<br />
Zum Start der Plattform können Nutzer<br />
auf rund 85.000 Geodatenpunkte und weit<br />
über 1.000 redaktionelle Dokumente zugreifen,<br />
die intelligent mit den Original-<br />
Kartendaten der Landesvermessung und<br />
Geobasisinformation Brandenburg (LGB)<br />
verbunden sind. Die Nutzer legen über verschiedene<br />
Kartenmodi und ein leistungsfähiges<br />
Filtersystem fest, in welchen Zusammenhängen<br />
die Daten angezeigt werden.<br />
Dabei wird die kartenbasierte Darstellung<br />
durch passende redaktionelle Inhalte ergänzt;<br />
zum Beispiel Themendossiers, Statistiken,<br />
360-Grad-Panoramen, Fotos und<br />
Videos sowie Kontaktdaten der regionalen<br />
ZAB-Berater. Alle Inhalte lassen sich in einer<br />
digitalen Infomappe ablegen und als Exposé<br />
ausdrucken.<br />
Anlässlich der Freischaltung erklärt der<br />
Minister für Wirtschaft und Europaangelegenheiten,<br />
Ralf Christoffers: “Der Business<br />
Guide eröffnet Brandenburg neue Chancen<br />
im globalen Standortwettbewerb. Er<br />
ist ein Vorzeigeprojekt im E-Government-<br />
Prozess. Damit wird Brandenburg die Leistungsfähigkeit<br />
seiner Verwaltung auf der<br />
CeBIT präsentieren.”<br />
“Der Brandenburg Business Guide wird<br />
ein zentrales Instrument für das Brandenburger<br />
Standortmarketing”, sagt der Sprecher<br />
der ZAB-Geschäftsführung, Dr. Steffen<br />
Kammradt. Und weiter: “Der Pfiff ist die<br />
intelligente Verknüpfung von Karte und<br />
Inhalten. Wir sind gespannt auf die ersten<br />
Erfahrungen, denn dieses System hat<br />
kein Vorbild. Alle Hinweise helfen uns, das<br />
System immer besser und vollständiger zu<br />
gestalten.”<br />
Nr. 636 Dezember 2013
EAM / E-Cohesion<br />
<strong>newsletter</strong> E-Government, Informationstechnologie und Politik 8<br />
EAM öffnet Sozialversicherungen den Weg in die digitale Zukunft<br />
(BS) Haushaltskonsolidierung und Schuldenabbau<br />
erfordern auch bei Deutschen<br />
Sozialversicherungen neue Maßnahmen,<br />
um effizienter zu agieren. Investitionen<br />
in die IT sind notwendig, um die Verwaltungskosten<br />
zu senken. IT-Kosten machen<br />
aber nur einen Bruchteil der Sozialversicherungsausgaben<br />
aus. Neue Wege eröffnen<br />
digitale Leistungsangebote, welche auch<br />
die Effektivität auf der Leistungsseite steigern<br />
können. Dies bedingt aber, die IT umfassend<br />
zu verändern, eine Vielzahl von Projekten<br />
zu starten und ihre Abhängigkeiten<br />
zu meistern. Hierfür sollte ein Programm<br />
Management flankiert von Enterprise-Architektur-Management<br />
(EAM) Methoden<br />
aufgesetzt werden.<br />
Mit digitalen Angeboten Kosten senken<br />
In Großbritannien wurde der Begriff “Digital<br />
by Default” eingeführt. Kundeninteraktionen<br />
mit Verwaltungen sollen in der Regel<br />
digital erfolgen. Dazu müssen Dienstleistungen<br />
möglichst einfach zu finden und zu<br />
verwenden sein. Der 2012 veröffentlichte<br />
Digital Efficiency Report schätzt, dass die<br />
Kosten für Transaktionsdienste der Verwaltung<br />
jährlich um 20 bis 30 Prozent (ca. zwei<br />
Milliarden Euro p.a.) gesenkt werden können.<br />
Eine solche Strategie ist in Deutschland<br />
derzeit politisch nicht gewollt. Sie birgt<br />
die Gefahr einer Verschlechterung auf der<br />
Leistungsseite, insbesondere dort, wo die<br />
persönliche Kommunikation notwendig<br />
und sinnvoll ist. Eine stärkere Digitalisierung<br />
ausgewählter Anwendungsfälle als<br />
Leuchtturmprojekte ist jedoch geboten.<br />
Bei den Krankenkassen können zum Beispiel<br />
Prozesse mit hoher Kundeninteraktion<br />
im Bereich der Prävention und des Versorgungsmanagements<br />
digital unterstützt<br />
werden. Neben einer Differenzierung im<br />
Wettbewerb kann dies zur Vermeidung von<br />
Leistungsausgaben beitragen. Von der Bundesagentur<br />
für Arbeit bereitgestellte Online-Qualifizierungsmaßnahmen<br />
können<br />
dazu beitragen, Arbeitslose nachhaltig im<br />
ersten Arbeitsmarkt unterzubringen. Interaktive<br />
Aufklärungsangebote, zum Beispiel<br />
zu Arbeitsschutz- oder Reha-Maßnahmen,<br />
können in der Unfall- und Rentenversicherung<br />
zur Verringerung des Krankenstandes<br />
beitragen.<br />
Einen Transformationsplan aufsetzen<br />
Um bestehende Datenverarbeitungssysteme<br />
für Internet- und Mobile-Services zu<br />
öffnen, müssen eine Vielzahl von Aktivitäten<br />
durch unterschiedliche Organisationseinheiten<br />
ausgeführt werden. Dies erfolgt<br />
im Rahmen von mehreren Projekten, die<br />
von einem Programm Management in der<br />
Transformationsplanung koordiniert werden.<br />
Eine wichtige Rolle nimmt die Enterprise-Architektur<br />
ein, welche eine Gesamtarchitektur<br />
definiert, Architekturvorgaben<br />
macht und mit seinem Abhängigkeitswissen<br />
optimal geschnittene Projekte ermöglicht.<br />
Capgeminis Integrated Architecture<br />
Framework (IAF) und Quasar Enterprise<br />
sind in der Praxis erfolgreich erprobte Methoden,<br />
um eine Zielarchitektur und somit<br />
den Umfang einer Transformation zu<br />
definieren. Diese Methoden beruhen auf<br />
Erfahrungen aus einer Vielzahl von Integrations-,<br />
Beratungs-, und Softwareprojekten<br />
in unterschiedlichen Branchen.<br />
Die Transformation muss<br />
gesteuert werden<br />
Erfahrungen zeigen, dass Architekturvorgaben<br />
im Projektverlauf zunehmend unterlaufen<br />
werden. Eine zentrale Architekturinstanz,<br />
zum Beispiel ein Architecture Design<br />
Office als Stabsstelle des Transformationsprogramms,<br />
kann als Kontrollfunktion<br />
fungieren. Die von Capgemini entwickelte<br />
Methodik “Managementorientierte Architekturplanung”<br />
liefert hierfür ein leichtgewichtiges<br />
Instrument, den Architekturfortschritt<br />
der wichtigsten acht bis zehn<br />
Projekte einer Verwaltung zu verfolgen,<br />
Konflikte aufzudecken und Gegenmaßnahmen<br />
vorzuschlagen.<br />
Weitere Informationen<br />
zu Capgemini<br />
Leichterer elektronischer Zugang zu Fördergeldern<br />
(BS) Bürger und Unternehmen können EU-<br />
Förderungen aus dem Strukturfonds künftig<br />
komplett über digitale Kanäle beantragen.<br />
Dafür sorgt E-Cohesion. Die digitale Agenda<br />
der EU verpflichtet alle Mitgliedstaaten<br />
dazu, den gesamten Datenaustausch mit<br />
den Fördermittelempfängern künftig auch<br />
elektronisch anzubieten.<br />
Die öffentliche Verwaltung kann die elektronische<br />
Abwicklung zukünftig mit der elektronischen<br />
Identitätsfunktion des neuen<br />
Personalausweises oder De-Mail anbieten.<br />
Dies geht einher mit der Entwicklung, dass<br />
mehr als 40 Prozent der Verwaltungen in<br />
Deutschland bis 2015 Erstinvestitionen in<br />
Online-Ausweisfunktion und De-Mail planen.<br />
Das zeigt die Studie “Branchenkompass<br />
2013 Public Services” von Steria Mummert<br />
Consulting, für die 100 Entscheider aus 100<br />
deutschen Bundes-, Landes- und Kommunalverwaltungen<br />
befragt wurden.<br />
Beim Thema E-Government kämpfen<br />
86 Prozent der befragten Behörden immer<br />
noch mit Medienbrüchen. Fehlende<br />
Schnittstellen unterbrechen automatisierte,<br />
durchgängige Prozesse und sind potenzielle<br />
Fehlerquellen.<br />
Wenn es um Gelder aus den europäischen<br />
Strukturfonds geht, erzeugt das Verfahren<br />
bei Bürgern, Unternehmen und Verwaltungen<br />
gleichermaßen einen zu großen<br />
Aufwand. So kämpft sich nahezu jeder<br />
Fördermittelempfänger über hohe bürokratische<br />
Hürden, indem er zahlreiche Dokumente,<br />
beispielsweise Nachweise und<br />
Abrechnungen, sowie Angaben zur Person<br />
in Papierform einreicht. Die Verwaltungen<br />
wiederum müssen jedes Dokument weiterverarbeiten<br />
und die zumeist in Papierform<br />
erhaltenen Angaben wieder in ihre eigenen<br />
Systeme eingeben.<br />
Nr. 636 Dezember 2013
European Public Sector Award<br />
<strong>newsletter</strong> E-Government, Informationstechnologie und Politik 9<br />
BVA gewinnt EPSA<br />
(BS) Das Bundesverwaltungsamt (BVA)<br />
hat sich erfolgreich an dem europaweit<br />
ausgeschriebenen Wettbewerb “EPSA<br />
2013” beteiligt und wurde als eine unter 47<br />
Behörden aus 26 Ländern mit einem Best<br />
Practice-Zertifikat ausgezeichnet.<br />
Der EPSA (European Public Sector Award)<br />
bezeichnet eine europaweit angesehene<br />
Auszeichnung für öffentliche Einrichtungen<br />
zur Würdigung von besonders innovativen<br />
und erfolgreichen Projekten und Lösungen<br />
zur Verwaltungsmodernisierung.<br />
Seit 2007 wird er im zweijährigen Turnus<br />
vom Europäischen Institut für öffentliche<br />
Verwaltung (EIPA) vergeben.<br />
Öffentliche Einrichtungen aus ganz Europa<br />
wurden anhand einer im Frühjahr<br />
erfolgten Ausschreibung aufgefordert,<br />
unter dem Motto “Dem Sturm trotzen –<br />
Kreative Lösungen in einer Zeit der Krise”<br />
zukunftsweisende Projekte zur Etablierung<br />
sogenannter “Shared Services” zur Konsolidierung<br />
und Zentralisierung von Dienstleistungsprozessen<br />
einzureichen.<br />
Die Bewerbung des Bundesverwaltungsamtes<br />
(BVA) erfolgte unter dem Titel:<br />
“Transforming federal IT Services: Doing<br />
more with less and helping others do<br />
better”. Sie fasste mehrere IT-Standardisierungsprozesse,<br />
- Produkte und -Lösungen<br />
zusammen, die<br />
im BVA entwickelt<br />
wurden und Anwendung<br />
finden. Mit<br />
dem stetigen Ausbau<br />
seiner IT-Kompetenzen<br />
hat das BVA seit<br />
den 1990er Jahren<br />
kontinuierlich dazu<br />
beigetragen, Verwaltungsprozesse<br />
zu<br />
beschleunigen und<br />
ressourcenschonender<br />
zu gestalten. Projekte<br />
wie die Register<br />
Factory und das Musterrechenzentrum<br />
Green-IT zeigen beispielsweise,<br />
wie erfolgreiche<br />
Lösungen<br />
im BVA entwickelt und anderen Behörden<br />
zur Verfügung gestellt werden.<br />
Das BVA bemisst seine Aktivitäten und<br />
Lösungen stets an einschlägigen Erfolgsfaktoren<br />
wie Qualität, Effizienz und Nachhaltigkeit<br />
und legt vor allem in seiner Rolle als<br />
Dienstleister für die Verwaltung des Bundes<br />
großen Wert auf die Übertragbarkeit<br />
seiner Lösungen auf andere Einrichtungen<br />
der öffentlichen Verwaltung.<br />
v.l.n.r.: Crispen Mugabe, Stefan Salz, Johanna Holst und Jan Herfeldt<br />
(alle BVA) mit Marga Pröhl (EIPA) und Vizebürgermeister<br />
Jacques Costongs in Maastricht.<br />
Foto: BS/EIPA<br />
Die langfristige Zielsetzung von EPSA besteht<br />
darin, wertvolle Erfahrungen aus der<br />
europäischen Verwaltungspraxis unter den<br />
Ländern transparent zu machen und bewährte<br />
Lösungen zu verbreiten. Alle im<br />
Rahmen des EPSA eingereichten Projekte<br />
der Jahre 2007 bis 2013 werden derzeit in<br />
einer EPSA-Projektdatenbank zusammengeführt,<br />
die zum Ende des Jahres zur Verfügung<br />
stehen soll.<br />
SEMINARE zu aktuellen Themen<br />
De-Mail und neuer Personalausweis für<br />
moderne und sichere Verwaltungsdienste<br />
E-Government-Gesetz in der Praxis<br />
15. Januar 2014, München<br />
11. Februar 2014, Hamburg<br />
Referenten:<br />
Jens Fromm,<br />
Leiter des Kompetenzzentrums Öffentliche<br />
IT (ÖFIT) und des Common Criteria<br />
Certification Lab am Fraunhofer-Institut<br />
FOKUS<br />
Christian Welzel,<br />
Informatiker und wissenschaftlicher<br />
Mitarbeiter im Kompetenzzentrum<br />
Öffentliche IT (ÖFIT) am Fraunhofer-<br />
Institut FOKUS<br />
Weitere Informationen finden Sie unter: www.cyber-akademie.de<br />
Nr. 636 Dezember 2013
Hamburger Vergabetag 2014<br />
30. bis 31. Januar 2014, Handelskammer Hamburg<br />
10 parallele<br />
Workshops<br />
Informationen und Anmeldung unter: www.hamburger-vergabetag.de<br />
PROGRAMM 30. Januar<br />
12:30 Working Lunch: Einführung des Fachanwalts für Vergaberecht<br />
(nur für Berufsträger/Rechtsanwälte)<br />
14:00 Begrüßung<br />
Rechtsanwalt Dr. Martin Schellenberg, Rechtsanwalt und<br />
Partner der Sozietät HEUKING KÜHN LÜER WOJTEK,<br />
Fachlicher Leiter des Hamburger Vergabetages<br />
14:15 Nachhaltige Vergabe – Bremst Unionsrecht Auftraggeber aus<br />
Heinz-Peter Dicks, Vorsitzender Richter am Oberlandesgericht<br />
Düsseldorf<br />
14:45 Aufhebung der Ausschreibung – Rechtsgrundlagen,<br />
Rechtsfolgen und Rechtsschutz<br />
Hermann Summa, Vorsitzender Richter am Oberlandesgericht<br />
Koblenz<br />
15:15 Das neue Vergaberecht 2014 – Chancen, Herausforderungen<br />
und Entwicklungen<br />
Dieter Carmesin, Vergabekammer bei der Finanzbehörde Hamburg<br />
15:45 Kaffeepause<br />
16:15 Zuschlagskriterien, Punktevergabe, Begründung<br />
Volker Gause, Vergabekammer beim Niedersächsischen<br />
Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr<br />
16:45 Vergaberechtliche Aspekte im Zusammenhang mit dem<br />
Tariftreuegesetz<br />
Ingeborg Diemon-Wies, Vergabekammer bei der Bezirksregierung<br />
Münster<br />
17:15 Podiumsdiskussion:<br />
Effizienter Rechtsschutz durch Nachprüfungsverfahren<br />
Moderation: Marco Junk, Geschäftsführer, Deutsches<br />
Vergabenetztwerk DVNW<br />
18:00 Abendveranstaltung im Restaurant “Parlament”<br />
(Rathausmarkt 1, 20095 Hamburg)<br />
Verleihung des Hamburger Vergabepreises 2014<br />
PROGRAMM 31. Januar<br />
08.30 Eintreffen der Gäste beim Begrüßungskaffee<br />
09.00 Einführung durch den fachlichen Leiter<br />
Rechtsanwalt Dr. Martin Schellenberg,<br />
09:05 Grußworte<br />
Ulrich Brehmer, Geschäftsführer, Handelskammer Hamburg<br />
Jens Lattmann, Staatsrat der Finanzbehörde der Freien und<br />
Hansestadt Hamburg<br />
09.30 Der öffentliche Einkaufskorb wird nachhaltiger<br />
Sabine Poell, Leiterin der Kompetenzstelle für nachhaltige<br />
Beschaffung beim Beschaffungsamt des Bundesministeriums<br />
des Innern<br />
10:00 Vergaberechtsmodernisierung aus deutscher Sicht<br />
Dr. Thomas Solbach, Leiter des Referates “Öffentliche Aufträge,<br />
Vergabeprüfstelle, Immobilienwirtschaft” im Bundesministerium<br />
für Wirtschaft und Technologie<br />
10:30 Kaffeepause<br />
11:00 Optimierung des Einkaufs auf Behördenebene<br />
Prof. Dr. Dennis Hilgers, Johannes Kepler Universität Linz<br />
11:30 Podiumsdiskussion: Strategien zentraler Beschaffungsstellen<br />
Moderation: Franz Drey, stv. Chefredakteur des Behörden <strong>Spiegel</strong><br />
• Hans Randl, Finanzbehörde der Freien und Hansestadt Hamburg<br />
• Dr. Ulrich Bergmoser, Finance Director (CFO), APCOA Parking<br />
• Rechtsanwalt Bernd Düsterdiek, Referatsleiter, Deutscher<br />
Städte- und Gemeindebund<br />
• Andreas Rönnau, Handwerkskammer Hamburg<br />
13.00 Mittagspause<br />
14:00 Workshops I-V<br />
15:30 Kaffeepause<br />
16:00 Workshops VI-X<br />
17:30 Ausklang und Get-Together mit den Referenten<br />
Gelegenheit für Einzelgespräche / Networking beim Kaffee<br />
Workshop I<br />
In-House-Geschäfte und Interkommunale Kooperationen –<br />
Aktuelle Entwicklungen und verbleibende Spielräume für<br />
Auftraggeber“<br />
Workshop II<br />
Bewertungsmodelle für die Energieeffizienz von ITK-Produkten<br />
und -Leistungen<br />
Workshop III<br />
Chance eVergabe<br />
Workshop IV<br />
Nachunternehmen und Bietergemeinschaften<br />
Workshop VI<br />
Arbeitsmarktdienstleistungen richtig vergeben<br />
Workshop VII<br />
Mehr Nachhaltigkeit – Wie verändern die neuen<br />
Vergaberechtsanforderungen die öffentliche Beschaffung<br />
Workshop VIII<br />
Totalunternehmervergabe auf Grundlage funktionaler<br />
Leistungsbeschreibung<br />
Workshop IX<br />
Strategische Beschaffung als Voraussetzung für<br />
Beschaffungsoptimierungen<br />
Workshop V<br />
Die Vergabe von Entsorgungsleistungen<br />
Workshop X<br />
Vergabe von Reinigungsdienstleistungen<br />
Veranstalter:<br />
Mit Unterstützung von:
Bürgerbeteiligung<br />
<strong>newsletter</strong> E-Government, Informationstechnologie und Politik 11<br />
Mehr Transparenz und Beteiligung<br />
(BS) In Mecklenburg-Vorpommern soll<br />
künftig die Öffentlichkeit bei der Planung<br />
und Durchführung von Großprojekten<br />
rechtzeitig und umfassend beteiligt werden.<br />
Einem entsprechenden Gesetzentwurf<br />
des Ministeriums für Inneres und Sport zur<br />
Änderung des Landesverwaltungsverfahrensgesetzes<br />
hat das Kabinett diese Woche<br />
zugestimmt.<br />
Ziel des Gesetzentwurfs der Landesregierung<br />
ist es, durch die Einführung einer<br />
frühen Öffentlichkeitsbeteiligung die Planungsabläufe<br />
von Vorhaben zu verbessern,<br />
Transparenz zu schaffen und damit die Akzeptanz<br />
von Genehmigungs- und Planfeststellungsentscheidungen<br />
zu fördern.<br />
“Die Öffentlichkeitsbeteiligung soll vor<br />
dem eigentlichen Planungsvorhaben, also<br />
noch vor der förmlichen Antragstellung des<br />
privaten oder öffentlichen Vorhabenträgers<br />
erfolgen und eine frühzeitige Unterrichtung<br />
über allgemeine Ziele des Vorhabens, die<br />
Mittel der Verwirklichung und die voraussichtlichen<br />
Auswirkungen ebenso umfassen<br />
wie die Gelegenheit zur Äußerung für<br />
die Öffentlichkeit und deren Erörterung”,<br />
betont Innenminister Lorenz Caffier “Die<br />
Ergebnisse werden dann der zuständigen<br />
Behörde mitgeteilt.”<br />
Neben planungsrechtlichen Vorschriften<br />
werden im Gesetzentwurf auch Möglichkeiten<br />
des Versands und Empfangs per<br />
“De-Mail” eröffnet sowie die elektronische<br />
Zustellung für die Verwaltung in Mecklenburg-Vorpommern<br />
zugelassen. Für die<br />
Abgabe von Erklärungen wird es künftig<br />
möglich sein, diese über elektronische Formulare<br />
in Verbindung mit sicherer elektronischer<br />
Identifizierung, zum Beispiel durch<br />
die eID-Funktion des neuen Personalausweises,<br />
an die Behörde medienbruchfrei<br />
zu übermitteln. Damit werden neben der<br />
qualifizierten elektronischen Signatur zwei<br />
weitere Verfahren zugelassen, mit denen<br />
eine gesetzlich geforderte Schriftform abgebildet<br />
werden kann.<br />
Im Gesetzentwurf wird außerdem vorgesehen,<br />
dass Landesbehörden ihre Akten<br />
grundsätzlich elektronisch führen sollen.<br />
Empfohlen wird dies auch für kommunale<br />
Behörden. Für die Umstellung und die<br />
damit verbundene Bewältigung komplexer<br />
technisch-organisatorischer Aufgaben ist<br />
eine Übergangszeit bis Anfang 2020 vorgesehen,<br />
die der Haushaltslage sowie denkbaren<br />
Umsetzungsschwierigkeiten Rechnung<br />
trägt.<br />
Die elektronische Aktenführung bedingt,<br />
dass Papieroriginale in der Regel gescannt<br />
werden. Das die Papierform ersetzende<br />
Scannen ist in vielen Bereichen der Ministerialverwaltung<br />
bereits tägliche Praxis.<br />
“Dies ist jedoch nur ein Teilaspekt des<br />
E-Government. Wir werden uns zukünftig<br />
noch umfassend mit weiteren Regelungsnotwendigkeiten<br />
im E-Government beschäftigen”,<br />
kündigt Innenminister Caffier<br />
an. “Es ist daher durchaus möglich, dass wir<br />
ein E-Government-Gesetz des Landes brauchen,<br />
um einen einheitlichen technischen<br />
und organisatorischen Standard gewährleisten<br />
zu können.”<br />
Beteiligungsverfahren zum-<br />
NRW-Klimaschutzplan<br />
(BS) NRW-Umweltminister Johannes<br />
Remmel hat diese Woche den Startschuss<br />
für die Online-Beteiligung am Klimaschutzplan<br />
des Landes gegeben. Noch bis<br />
zum 21. Februar 2014 können die Bürger<br />
dabei ausgewählte Maßnahmenvorschläge<br />
für den Klimaschutzplan zu kommentieren.<br />
Minister Remmel: “Eine richtungsweisende<br />
Klimaschutzpolitik ist nur dann<br />
sinnvoll, wenn sie von der Gesellschaft<br />
getragen wird und wirtschaftlich sowie<br />
sozialverträglich gestaltet ist. Deshalb ist<br />
es mir besonders wichtig, den Prozess<br />
transparent zu gestalten und auch die<br />
Bürgerinnen und Bürger zu Wort kommen<br />
zu lassen.”<br />
Johannes Remmel hat zum Start der Öffentlichkeitsbeteiligung<br />
einen Aufruf auf<br />
YouTube einstellen lassen:<br />
www.youtube.com/umweltnrw<br />
Zur Online-Beteiligung<br />
Online-Konsultation in Brandenburg<br />
mit politik.de<br />
(BS) Im November wurde die erste Online-<br />
Konsultation mit politik.de realisiert. Das<br />
Partizipationsprojekt des Umweltministeriums<br />
des Landes Brandenburg ist am 22.<br />
November 2013 gestartet.<br />
Unter www.nachhaltig.brandenburg.de<br />
wird hierbei dazu eingeladen, sich bis zum<br />
20. Dezember 2013 über den aktuellen<br />
Entwurf der Nachhaltigkeitsstrategie zu<br />
informieren, darüber öffentlich zu diskutieren<br />
und Kommentare zu bewerten.<br />
Gemeinsam mit den Bürgern sollen damit<br />
Ideen für ein gutes und nachhaltiges Leben<br />
in Brandenburg gesammelt werden.<br />
Die resultierenden Ergebnisse sollen in<br />
weitere Strategie-Bearbeitungen einfließen.<br />
Das Schweriner Schloss ist Sitz des Landtags Mecklenburg-Vorpommern.<br />
Foto: BS/Rosel Eckstein/www.pixelio.de<br />
Nr. 636 Dezember 2013
Personalmanagement / 115<br />
<strong>newsletter</strong> E-Government, Informationstechnologie und Politik 12<br />
E-Learning-Tool zur Weiterbildung<br />
(BS) Berlin ist eine der wenigen Städte<br />
in Deutschland, wo der demographische<br />
Wandel positive Auswirkungen zeigt: Berlin<br />
wächst. Für die Verwaltung der Hauptstadt<br />
ist dies eine besondere Herausforderung,<br />
angesichts der Rahmenbedingungen.<br />
Von 1991 bis 2013 ist der Personalkörper<br />
der Landesverwaltung von 207.000 Beschäftigten<br />
112.500 gesunken. Doch das<br />
Ende ist noch nicht in Sicht. Bis 2019 sollen<br />
weitere 32.000 Stellen abgebaut werden,<br />
nannte André Lossin, Referent im Bereich<br />
landesweite Personalentwicklung in der<br />
Senatsverwaltung für Inneres und Sport, im<br />
Rahmen eines Fachforums des Behörden<br />
<strong>Spiegel</strong> auf dem diesjährigen Modernen<br />
Staat die Zahlen. Bis 2016 soll der Personalabbau<br />
abgeschlossen sein. Dann müsse<br />
im Zuge des Haushaltes 2016/17 der Senat<br />
überprüfen, ob ein Personalbestand von<br />
100.000 Vollzeitäquivalenten für die Aufgabenwahrnehmung<br />
als wachsende Stadt<br />
noch sachgerecht ist.<br />
Außerdem stelle sich die Frage, ob das Land<br />
für die Aufrechterhaltung der Funktionsfähigkeit<br />
noch genügend Nachwuchskräfte<br />
gewinnen kann. Schon jetzt rekrutiere die<br />
Berliner Verwaltung zu wenig Nachwuchskräfte.<br />
2013 wurden 68 Regierungsinspektoren<br />
eingestellt, von 250 Bewerbern, 17<br />
Regierungsräte (bei 350 Bewerbungen)<br />
und 20 Trainees (bei 800 Bewerbungen).<br />
Zu einer landesweiten Personal- und Organisationsentwicklung<br />
gehöre auch die<br />
Nachwuchsgewinnung und Förderung sowie<br />
die Ausbildung von Schlüsselkompetenzen.<br />
Hier kann “LE-AD” für Abhilfe sorgen.<br />
“LE-AD steht für Leadership Adventure<br />
based Learning”, erklärte Armin Schobloch,<br />
Auch bei 115 weihnachtet es<br />
(BS) Noch bis Ende des Jahres wird die<br />
einheitliche Behördennummer 115 im<br />
Rahmen einer Weihnachtsaktion bundesweit<br />
in den teilnehmenden Regionen<br />
beworben.<br />
Anknüpfungspunkt der Kampagne: Insbesondere<br />
rund um Weihnachten könnten<br />
die Bürger mit einem Anruf bei der 115<br />
viel Zeit und Nerven sparen, beispielsweise<br />
wenn sie in Erfahrung bringen wollen,<br />
wann der Schneeräumdienst kommt oder<br />
wann der ausgediente Tannenbaum wieder<br />
entsorgt werden kann.<br />
Diskutierten auf Moderner Staat zum Thema Personalmanagement:(v.r. n.l.): Armin Schobloch<br />
(Verlagsgruppe Hüthig Jehle Rehm), André Lossin (Senatsverwaltung für Inneres und<br />
Sport) und Moderator Jörn Fieseler (Behörden <strong>Spiegel</strong>).<br />
Foto: BS/Götze<br />
Produkt- und Businessentwickler bei der<br />
Verlagsgruppe Hüthig Jehle Rehm. Dabei<br />
handle es sich um ein webbasiertes, interaktives,<br />
jederzeit nutzbares Tool, bei dem<br />
fünf verschiedene Gesprächssituationen<br />
mit “Herrn Bremser”, “Frau Brückner” und<br />
“Herrn Matt” simuliert werden. Mittels<br />
Multiple-Choice können die Nutzer immer<br />
wieder den Umgang mit diesen Situationen<br />
üben. Werden falsche Antworten gegeben,<br />
gibt ein virtueller Coach Anleitungen wie<br />
in einer Präsenzschulung. Vorteil des Tools<br />
ist die unbeobachtete Lernmöglichkeit bei<br />
den 15 minütigen Trainingseinheiten am<br />
eigenen PC, so Schobloch. Der Lernerfolg<br />
sei garantiert.<br />
Im Zuge der weihnachtlichen Aktion werden<br />
Anzeigen mit 115-Weihnachtsmotiven<br />
auf behördlichen Internetseiten, verwaltungsinternen<br />
Publikationen und in<br />
lokalen Zeitungen platziert.<br />
Zudem sind aktuell in über 50 Behörden<br />
und Bürgerämtern bundesweit 115-Weihnachtspostkarten<br />
ausgelegt. Einige Kommunen<br />
führen Plakat- bzw. Info-Screenaktionen<br />
mit den 115-Weihnachtsmotiven<br />
durch. Verstärkt werden sollen die Aktionen<br />
werden durch eine übergreifende<br />
Pressearbeit und entsprechende Internetwerbung<br />
unterstützt.<br />
Sämtliche Motive der<br />
115-Weihnachtsaktion<br />
Nr. 636 Dezember 2013
Impressum<br />
<strong>newsletter</strong> E-Government, Informationstechnologie und Politik 13<br />
17. Europäischer Polizeikongress<br />
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Schnittstellen der Sicherheitsarchitektur<br />
National – Europäisch – Global<br />
18. – 19. Februar 2014, Berlin Congress Center<br />
Über den Kongress<br />
Der “Europäische Polizeikongress“ ist eine internationale Kongressmesse, die sich als Informationsplattform<br />
für Entscheidungsträger der Polizeien und Sicherheitsbehörden versteht. Er will den Dialog zwischen den Behörden<br />
fördern, den Teilnehmern ermöglichen neue Kontakte aufzubauen, er führt kritische Diskussionen<br />
über aktuelle Themen und informiert in der Ausstellung über neueste Technologien. Er ist die größte internationale<br />
Fachkonferenz für Innere Sicherheit in Europa.<br />
Top-Referenten, u.a.<br />
Erfolge, Herausforderungen und<br />
Perspektiven der polizeilichen<br />
Zusammenarbeit in der<br />
Europäischen Union<br />
Dr. Hans-Peter Friedrich,<br />
Bundesminister des Innern, Berlin<br />
Boris Pistorius, Minister für Inneres,<br />
Sport und Integration des Landes<br />
Niedersachsen, Hannover<br />
Frank Henkel, Senator für<br />
Inneres und Sport, Berlin<br />
Lorenz Caffier, Minister des Innern,<br />
Mecklenburg-Vorpommern, Schwerin<br />
Nationale und internationale Anforderungen<br />
an die Bundespolizei<br />
Dr. Dieter Romann, Präsident, Bundespolizeipräsidium,<br />
Potsdam<br />
Foto: Bundespolizei<br />
Grenzüberschreitende Zusammenarbeit<br />
in den Bereichen Geldwäsche, Internetkriminalität<br />
& Kindesmissbrauch<br />
Troels Oerting, Assistant Director,<br />
Leiter European Cybercrime Centre (EC3),<br />
Europol, Niederlande, Den Haag<br />
Anmeldung und weitere Informationen<br />
www.european-police.eu oder martin.jung@behoerdenspiegel.de<br />
Impressum<br />
Herausgeber und Chefredakteur von “Behörden <strong>Spiegel</strong> Newsletter E-Government, Informationstechnologie und Politik” und verantwortlich: R. Uwe Proll.<br />
Redaktionelle Leitung: Guido Gehrt. Redaktion: Benjamin Bauer, Hartmut Bühl (Brüssel), Franz Drey, Julian Einhaus, Jörn Fieseler, Sabrina Grenz,Carsten Köppl, Gerd<br />
Lehmann, Patricia B. Linnertz, Dr. Gerd Portugall. Redaktionsassistenz: Angelina Meyer (Bonn), Sonja Bechtold (Berlin).<br />
ProPressVerlagsgesellschaft mbH, Friedrich-Ebert-Allee 57, 53113 Bonn, Telefon: 0049-228-970970, Telefax: 0049-228-97097-75, E-Mail: redaktion@behoerdenspiegel.<br />
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Nr. 636 Dezember 2013