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Die neue Woche Ausgabe 1450

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FORUM ZUKUNFT<br />

„Sie nehmen sich Zeit für unsere Zukunft“<br />

Zehnte Sitzung des „Forum Zukunft im Passauer Land“ - Landrat lobt Engagement der Mitglieder<br />

17<br />

Hochkarätig besetzt: Das „Forum Zukunft“ bei seiner zehnten Sitzung im großen Sitzungssaal des Landratsamtes. Foto: NW<br />

Passau. Jenseits des politischen<br />

Alltags die Region<br />

positionieren, <strong>neue</strong> Ideen<br />

entwickeln und das Wissen<br />

unterschiedlicher Institutionen<br />

zu verknüpfen, und<br />

das alles vor dem Hintergrund<br />

des demographischen<br />

Wandels. Das war für Landrat<br />

Franz Meyer Antrieb, das<br />

„Forum Zukunft im Passauer<br />

Land“ zu gründen und dazu<br />

ein breites Expertenwissen<br />

regelmäßig an einem Tisch<br />

zu versammeln. Es gibt keine<br />

Hierarchien, sondern einen<br />

Moderator: Prof. Dr. Walter<br />

Schweitzer, ehemaliger Präsident<br />

der Universität Passau,<br />

wurde von Anfang an diese<br />

Position übertragen.<br />

Als nun das „Forum Zukunft“<br />

zum zehnten Mal seit seiner<br />

Gründung tagte, war das<br />

für Landrat Meyer Grund, die<br />

Arbeit dieses Beratergremiums<br />

ausdrücklich zu loben<br />

und den Mitgliedern dafür<br />

zu danken, dass sie sich im<br />

zweimonatigen Rhythmus<br />

Zeit für die jeweils rund zweistündigen<br />

Veranstaltungen<br />

nehmen: „Sie nehmen sich<br />

Zeit für die Zukunft“, so Meyer.<br />

<strong>Die</strong> Arbeit im Forum Zukunft<br />

bewertete er als äußerst positiv,<br />

„einiges, was hier besprochen<br />

und gefordert wurde,<br />

ist bereits in die politische<br />

Arbeit eingegangen“, erklärte<br />

der Landrat und nannte als<br />

Beispiel den Internet-Newsletter<br />

„pa-ck-mas.de“, das er Ende<br />

September unter anderem im<br />

Beisein von Prof. Schweitzer<br />

online gestellt hat. Hier gibt<br />

es unter anderem Zugang zu<br />

Jobportalen, in denen sich<br />

Menschen, die von hier kommen<br />

und wieder zurück wollen,<br />

unkompliziert informieren<br />

können.<br />

Auch am Ende dieser Veranstaltung<br />

war wieder einiges<br />

angestoßen. Im Fokus stand<br />

diesmal die duale Ausbildung<br />

und deren Chancen. „Jahrelang<br />

wurde vermittelt: Bildung<br />

ist gleich Hochschulbildung“,<br />

wie Rudolf Schacherl die - oft<br />

falsche - Hypothese bedauerte.<br />

Dabei gibt es auch ohne<br />

Abitur und Studium gute Karriere-Möglichkeiten.<br />

Darauf<br />

zielt die Imagekampagne der<br />

Handwerkskammer ab. Sie will<br />

junge Leute fürs Handwerk<br />

gewinnen, indem sie ihnen<br />

zeigt, dass die Welt unfertig<br />

ist, „bau sie mit auf“, wird die<br />

Zielgruppe nun aufgefordert.<br />

Alexander Stahl, Leiter der<br />

Abteilung Öffentlichkeitsarbeit,<br />

Presse, Marketing an<br />

der Handwerkskammer Niederbayern-Oberpfalz,<br />

zeigte<br />

die Plakate, die für die unterschiedlichen<br />

Handwerkszweige<br />

werben. <strong>Die</strong> Slogans<br />

wie „versüße sie“ oder „verleih<br />

ihr Glanz“ werden demnächst<br />

sogar regionalisiert.<br />

Auf Berufskarrieren ohne akademischen<br />

Titel weist eine<br />

weitere Kampagne hin, die<br />

Handwerkskammer und IHK<br />

gemeinsam initiieren: „Neustart<br />

— Karriere 2.0“ heißt sie<br />

und spricht junge Leute an,<br />

die sich während des Studiums<br />

fragen, ob sie diese Laufbahn<br />

fortsetzen wollen. Christian<br />

Kaiser, Abteilungsleiter<br />

für Ausbildungsberatung an<br />

der Handwerksammer, stellte<br />

vor, wie man die „Studienabbrecher“<br />

- schätzungsweise<br />

120 pro Semester - abholen<br />

will, indem ihnen schon an der<br />

Uni entsprechende Beratung<br />

anbietet.<br />

Prof. Schweitzer störte sich am<br />

Begriff „Studienabbrecher“,<br />

der einfach negativ besetzt<br />

sei. Dabei hätten diese jungen<br />

Leute „allen Respekt verdient,<br />

weil sei frühzeitig eine<br />

vernünftige Strategie entwickeln,<br />

anstatt nach 18 Semestern<br />

festzustellen, dass das<br />

Studium doch keinen Sinn<br />

hat“.<br />

Bei der Studienberatung an<br />

der Universität aber auch bei<br />

der Agentur für Arbeit sollen<br />

die „Studienabbrecher“<br />

über die lukrativen Alternativen<br />

durch eine duale Ausbildung<br />

aufgeklärt werden,<br />

zum Beispiel erfahren, dass<br />

im günstigsten Fall durch die<br />

Studienerfahrung die Meisterprüfung<br />

schon nach drei Jahren<br />

abgelegt werden kann.<br />

Und: „Der Meistertitel steht<br />

auf einer Stufe mit dem Bachelor“,<br />

zeigte er Wertigkeit dieses<br />

Abschlusses auf, der im<br />

übrigen mit der Hochschulreife<br />

gleichzusetzen ist. Das<br />

wissen Studierende oft nicht,<br />

ebensowenig wie Schüler und<br />

deren Eltern, die im Gymnasium<br />

den einzigen Bildungsweg<br />

sehen. Das wurde im Forum<br />

Zukunft bedauert: „Wir wollen<br />

klarmachen, dass eine Karriere<br />

auch ohne Studium möglich<br />

ist“, so Kaiser.<br />

Das konnte IHK-Hauptgeschäftsführer<br />

Walter Keilbart<br />

nur unterstreichen: „Versuchen<br />

Sie mal, einen Bilanzbuchhalter<br />

zu finden“, nannte<br />

er ein Beispiel, wie gefragt<br />

Fachleute nach einer dualen<br />

Ausbildung und Weiterqualifizierung<br />

gefragt sind. Er<br />

zeigte aber auch die Möglichkeit<br />

eines dualen Studiums<br />

auf. Prof. Dr. Schweitzer nahm<br />

diese Idee gleich auf und will<br />

sich im Gespräch mit der Uni-<br />

Leitung einbringen.<br />

Im Zukunft Passau sind die<br />

Geschäftsführer oder Vorsitzende<br />

vertreten: Berufsakademie<br />

Passau, Katholischer Frauenbund,<br />

Wirtschaftsjunioren,<br />

Wirtschaftsforum, Universität<br />

Passau, Handwerkskammer,<br />

Verein der Bayerischen<br />

Metall- und Elektroindustrie,<br />

Schulamt Passau, IHK, Berufsschulen<br />

Passau, Agentur für<br />

Arbeit, Gesundheitseinrichtungen<br />

im Landkreis sowie das<br />

Referat Wirtschaftsförderung<br />

am Landratsamt und Leitender<br />

Regierungsdirektor Klaus<br />

Froschhammer, Landrat Franz<br />

Meyer sowie jeweils ein Vertreter<br />

der Kreistagsfraktionen.<br />

redcr<br />

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