Schaufenster im Wandel - Institut für Kunstpädagogik - Ludwig ...
Schaufenster im Wandel - Institut für Kunstpädagogik - Ludwig ...
Schaufenster im Wandel - Institut für Kunstpädagogik - Ludwig ...
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Durch seine Ausweitung auf den Straßenraum wird das <strong>Schaufenster</strong> ein<br />
großer Teil unseres Straßen- und Stadtbildes, was eine prägende Wirkung hat.<br />
Dessen müssen sich Läden, <strong>Schaufenster</strong>künstler, aber auch der Rezipient<br />
bewusst werden. Denn <strong>Schaufenster</strong> existieren nur, solange der Rezipient<br />
dies zulässt. Sobald der Rezipient sich vom <strong>Schaufenster</strong> abwendet, haben<br />
diese keinen Nutzen mehr und werden verschwinden.<br />
Deshalb ist es wichtig, mehr Verantwortung für das, was unsere <strong>Schaufenster</strong><br />
zeigen, zu übernehmen. Grundlegend dafür ist es, dem Rezipienten wieder<br />
mehr Kontrolle und Wertschätzung gegenüber seiner Rolle in Bezug auf das<br />
<strong>Schaufenster</strong> zuzusprechen. Voraussetzung ist der bewusste Umgang mit<br />
Kunst <strong>im</strong> <strong>Schaufenster</strong>, denn nicht jede Gesellschaft kann sich künstlerische<br />
<strong>Schaufenster</strong> erlauben. Die künstlerische Form von Selbstverwirklichung <strong>im</strong><br />
<strong>Schaufenster</strong> sollte demnach auch Rücksicht auf die aktuellen Bedürfnisse<br />
und Sehnsüchte der Gesellschaft nehmen und Anteil an der Auseinandersetzung<br />
damit haben.<br />
Auszug Interview mit Gene Moore, 1978 von Leonard S. Marcus 69<br />
Marcus: You talk about designing windows as being like a reporter.<br />
Moore: What I mean by that is to try to be aware of everything that is going on<br />
in the world. And there are many things that happen that I think are <strong>im</strong>portant<br />
enough to try to do something about visually in display.<br />
Aktuelle Themen, die wichtig genug sind, sie <strong>im</strong> <strong>Schaufenster</strong> zu visualisieren,<br />
sind zu Zeiten von Revolutionen in Nahost, Natur- und Atomkatastrophen<br />
sowie weltweiter Finanzkrisen allgegenwärtig. Doch all diese Geschehen<br />
weisen vor allem darauf hin, dass der Mensch in seinen Defizitbedürfnissen<br />
69 Marcus, Leonard S. (1978), S.6<br />
41