05.01.2015 Aufrufe

Schaufenster im Wandel - Institut für Kunstpädagogik - Ludwig ...

Schaufenster im Wandel - Institut für Kunstpädagogik - Ludwig ...

Schaufenster im Wandel - Institut für Kunstpädagogik - Ludwig ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Zielgruppe, es gehört mit zu ihrer Selbstverwirklichung, Kunst ‚konsumieren’<br />

zu können. Die Selbstverwirklichung ist laut Maslow ein ‚Wachstums-<br />

Bedürfnis’, das unstillbar ist. Der Mensch möchte sich <strong>im</strong>mer mehr selbstverwirklichen,<br />

was bedeuten würde, dass unsere Zielgruppe nicht aufhören<br />

wird, Kunst und in unserem Falle Kunstschaufenster zu ‚konsumieren’. Dass<br />

Kunst auch schockierend, aggressiv u.v.m. sein kann und darf, ist der<br />

Zielgruppe gängig und deshalb auch kein Grund, weshalb Kaufhäuser, wie in<br />

den vorangegangen Beispielen gezeigt, auf Kunst mit genannter Wirkung<br />

verzichten. Vielmehr fällt das <strong>Schaufenster</strong> verstärkt auf, weil es sich von der<br />

Konkurrenz abhebt und gleich, ob positiv oder negativ, zur Diskussion anregt.<br />

Das Künstlerschaufenster ist demnach für Läden und Kaufhäuser geeignet,<br />

die eine besser gestellte soziale Schicht ansprechen wollen, die einem<br />

kulturellen Trieb nachgeht und nicht aus einer Notwendigkeit heraus kauft.<br />

3.2 Haben Künstlerschaufenster eine Zukunft<br />

Solange die Kunst lebt, lebt auch das Künstlerschaufenster, es sei denn die<br />

Grundbedürfnisse werden aus wirtschaftlichen, politischen oder globalen<br />

Gründen nicht mehr gedeckt (s. Motivationstheorie). Schon Kiesler erkannte,<br />

dass das Bestreben nach Neuerungen darin liegt, wahre und künstlich<br />

erzeugte Bedürfnisse zu st<strong>im</strong>ulieren 63 . Wie das zukünftige Künstlerschaufenster<br />

aussieht basiert also auf unseren neuen, wahren oder künstlich<br />

erzeugten Bedürfnissen. Allerdings überfluten künstliche Bedürfnisse, welche<br />

vor allem durch die zunehmende Werbung übermittelt werden, den<br />

Empfänger. Die Reizüberflutung an Werbung durch alle Arten an Medien führt<br />

<strong>im</strong> Überfluss und auf Dauer zu einer Übersättigung. Die Aggressivität mit der<br />

sie den Rezipienten bedrängt, führt früher oder später zu einem Abwehrverhalten<br />

be<strong>im</strong> Empfänger. Ein Rückzug und ein Insichkehren mit Blick auf die<br />

eigenen, wahren Bedürfnisse wird dies zur Folge haben. Das Künstlerschau-<br />

63 vgl. Schleif, Nina (2004), S.288<br />

31

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!