Schaufenster im Wandel - Institut für Kunstpädagogik - Ludwig ...
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Laut Maslow gibt es fünf hierarchisch geordnete Bedürfnisklassen für das<br />
menschliche Verhalten:<br />
(1) Physiologische Bedürfnisklasse<br />
(2) Angstfreiheit und Schutz<br />
(3) Kontakt und Zugehörigkeit<br />
(4) Anerkennung und Status<br />
(5) Selbstverwirklichung<br />
Abbildung 11: Bedürfnispyramide nach Maslow.<br />
Die Bedürfnisse (1)-(4) werden auch Defizitbedürfnisse genannt, weil deren<br />
Mangelerleben mit einer Frustration verbunden ist, die nur durch<br />
entsprechendes Handeln beseitigt werden kann, d.h. wenn ich hungere, kann<br />
ich dieses physiologische Bedürfnis nur stillen, indem ich mir Nahrung<br />
zuführe. Die daraus resultierende Befriedigungs-Progressions-Hypothese<br />
besagt, dass eine Bedürfnisklasse erst dann handlungsleitend wird, wenn die<br />
untergeordneten Bedürfnisse befriedigt sind, d.h., erst wenn unsere<br />
Grundbedürfnisse gestillt sind, wir keine Angst vor erneutem Mangel haben<br />
müssen und in einem sicheren sozialen Gefüge mit einer Wertschätzung<br />
unseres Beitrags leben, ist es uns möglich, uns selbst zu verwirklichen. Es<br />
kann also nur zu einer Selbstverwirklichung kommen, wenn alle<br />
Defizitbedürfnisse gestillt sind. 62 Im übertragenen Sinne auf unsere Zielgruppe<br />
bedeutet dies, dass es sich um Personen handelt, die sich selbstverwirklicht<br />
haben, oder zumindest keinen Mangel in ihren Defizitbedürfnissen empfinden,<br />
da das Bedürfnis nach Kunst ein ‚Luxus’- Bedürfnis ist, welches sich nur eine<br />
Gesellschaft erlauben kann, deren Defizitbedürfnisse befriedigt sind. Für<br />
unsere Zielgruppe wäre es demnach nicht sinnvoll, die Ware selbst <strong>im</strong><br />
<strong>Schaufenster</strong> zu platzieren, denn eigentlich benötigt unsere Zielgruppe nicht<br />
unbedingt dieses Produkt. Jedoch wird sie neugierig, wenn jenes Produkt auf<br />
künstlerische Weise verkauft wird. Denn mit Kunst befasst sich unsere<br />
62 vgl. Frey, Dieter; von Rosenstiel, Lutz; Hoyos, Carl Graf (Hrsg.), (2005), S.274<br />
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